Adventskalender von abgemeldet (24 One Shots zu Kuroko no Basket) ================================================================================ Kapitel 24: 24. Dezember ------------------------ Autor: KaoTec Pairing: Midorima x Takao ________________________________ Wie es hierzu gekommen war, war ihm noch etwas unklar. Fest stand jedoch, dass er wirklich, wirklich über seinen Berufswunsch professioneller Basketball Spieler zu werden nachdenken sollte. Und zwar ziemlich dringend. Immerhin war er im ersten Jahr der Oberstufe, also blieben ihm nur noch zwei Jahre Zeit, um einen möglichen Fehler zu korrigieren. Oder um es tatsächlich auf eine Universität zu schaffen... Schwer atmend und sich mit einer Werbebroschüre Luft zu fächernd, hing Takao mehr auf dem Stuhl als das er saß. Allerdings war das auch kein Wunder. Noch nie in seinem Leben war er so schnell, mit Midorima im Schlepptau, Fahrrad gefahren. Eigentlich hätte er dafür einen Preis verdient. Wenn es nicht Sonntag zehn Uhr morgens wäre, und Midorima alles andere als glücklich aussah. Das wiederum lag wohl daran, das er seinen Mund kaum öffnen konnte, zumindest nicht ohne Schmerzen. Und das wiederum lag daran...tja...gute Frage. Was Midorima genau hatte, wusste Takao nicht. Nur das dessen Mutter ihn in aller frühe aus dem Bett geklingelt und gefragt hatte, ob er für ihren Sohn Zeit hätte. Dabei war die Frage im Allgemeinen schon ein Witz. Er hatte IMMER Zeit für den Brillenträger. Und wenn nicht, dann nahm er sich halt Zeit. Takaos Blick wanderte zu dem Grünhaarigen, der mit verbissenem Gesichtsausdruck auf dem Stuhl neben ihm saß und in eine Zeitschrift starrte, die er falsch rum hielt. Allerdings tat der Schwarzhaarige nichts um ihn darauf hin zu weisen. Denn wenn Midorima eine Zeitschrift schon falsch herum hielt, musste er wirklich, wirklich große Schmerzen haben. „Wird schon Shin-chan.“, nuschelte er deswegen, und fuhr dem Größeren aus einem Impuls heraus kurz durch die Haare. Dieser Impuls war bei ihm schon so etwas wie eingespeichert. Denn man konnte sich nicht vorstellen, was er jedes Mal mitmachen musste, wenn seine Schwester zum Zahnarzt musste. Und der Brillenträger schien es ihm auch nicht übel zu nehmen. Er sah ihn nur kurz an und zuckte dann mit den Schultern. Als der Grünhaarige dann in das Behandlungszimmer gerufen wurde, warf er Takao einen Blick über seine Schulter zu, den er mit einem Lächeln erwiderte. „Schaffst du schon.“, formte er mit seinen Lippen, und konnte sehen wie die Mundwinkel des Brillenträgers kurz zuckten, ehe er nickte. Kurzzeitig war er auf seinem Stuhl eingenickt und zuckte heftig zusammen, als er einen Schrei hörte. Seine Verwirrung nahm zu, da das Wartezimmer bis auf ihn sich mit lauter Leid geplagten Menschen gefüllt hatte, und er fragte sich kurzzeitig wer so geschrien hatte. „Der arme Junge in Zimmer 1 tut mir wirklich leid!“ Takaos Kopf ruckte nach oben und der Schweiß brach ihm aus. In Zimmer 1 saß Shin-chan. Und Shin-chan...na ja, der konnte nicht schreien. So schlimm konnte nichts sein, das der Grünhaarige anfing zu brüllen. Zumindest nicht vor Schmerzen. Das er öfter an seinem Geduldsfaden zog und der Andere dann lauter wurde, war nichts neues, aber vor Schmerzen? Unvorstellbar! Als sich die Tür zum Behandlungszimmer öffnete, hielt er kurzzeitig die Luft an und starrte die Arzthelferin an, die sich ihm näherte. „Takao-san?“ Er nickte einfach, um zu bestätigen, das er derjenige war, den sie offensichtlich suchte. „Er sagt, er braucht sie.“ Mehr musste man eigentlich nicht sagen, wenn es um Midorima Shintarou ging. Wenn der Grünhaarige sagte das er ihn brauchte, was sowieso schon selten genug vorkam, dann sprang er sofort. Warum genau er das machte, war ihm zwar unklar, aber er konnte den besten und einzigen Freund den er hatte immerhin nicht im Stich lassen. Und so war er auch ziemlich schnell an der Arzthelferin vorbei und im Behandlungszimmer, wo sich ihm ein schauriger Anblick bot. Midorima hockte mit offenem Mund auf dem Stuhl, was bei einem Zahnarzt logischerweise normal war, und weinte sich die Seele aus dem Leib, was absolut nicht normal war. Er blinzelte kurz, ehe er den Stuhl umrundete und ihn zerknirscht ansah. Er fand es ja toll, das der Grünhaarige ihn bei sich haben wollte aber...ihm fiel beim besten Willen nicht ein, wie er ihm helfen konnte, außer Händchen zu halten, weswegen er sich einfach die Hand des Anderen schnappte und sich auf den Stuhl setzte, dem die Arzthelferin ihm anbot. „Guck nicht so. Glaub mir, ich seh beim Friseur auch immer so aus. Grauenvoller Mensch, der Typ.“, versuchte er zumindest die Scham des Anderen zu senken, was mit einem Laut kommentiert wurde, der einem Lachen glich. Während der restlichen Behandlung, versuchte er den Größeren so gut es ging abzulenken. Laut dem Zahnarzt wirkten nämlich die Spritzen nicht, da sich im Kiefer anscheinend ein Entzündungsherd befand, der komplett unter Eiter stand. Die Schmerzen die sein bester Freund gerade erleiden musste, konnte Takao sich nicht mal im entferntesten vorstellen. „Wusstest du eigentlich, das ein Sonnentag auf dem Merkur 176 Tage dauert?“ Ein verneinender Laut. „Ist fast so wie bei uns der Montag.“ Ein Laut der als Lachen durchgehen konnte. „Aber was auch immer da wohnt, hat bestimmt kein Englisch und muss sich nicht in diesen verdammten Kochkurs zwängen. Ich beneide die Merkurianer gerade. Meinst du die haben Basketball?“ Verneinender Laut. „Stimmt. Wär auch irgendwie blöd, weil die fast keine Schwerkraft haben. Hm...aber vielleicht kann man das ja auch in der Luft spielen. Ich stell mir das ziemlich witzig vor.“ „Geschafft!“, ließ der Zahnarzt verlauten und Midorima atmete hörbar tief durch, während sich sein Griff um Takaos Hand etwas lockerte. Zwar war der Schwarzhaarige dafür wirklich dankbar, aber es war auch ungewohnt seine Hand wieder zu spüren, nachdem sie nicht mehr zerquetscht wurde. Zudem musste er sich auch nicht mehr irgendwelches Zeug aus den Fingern saugen, auch wenn ihm das leichter fiel als so manch anderen Menschen. Er plapperte halt einfach gerne, ganz egal was für ein Mist es war. Nachdem der Mann in Weiß dem Midorima Rezepte für Antibiotika, Schmerztabletten und sonst was ausgeschrieben, sowie ihm erklärt hatte wie er essen und Mundhygiene betreiben musste, waren sie entlassen. Der Größere nahm die Brille ab und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen, ehe sie das Zimmer verließen und Takao schweigend neben ihm her nach unten lief. „Ich fahr dich nach Hause und hol die Medikamente ja?“ Von dem Brillenträger kam ein Kopfschütteln und Takao hob eine Augenbraue. Das Dumme an der ganzen Story war, das Midorima auf einen dummen Tupfer beißen musste, und somit nicht richtig kommunizieren konnte, außer über Laute bei denen Takao immer noch rätselte was sie eigentlich heißen sollten. Nach fast fünf Minuten, in denen Midorima verzweifelt wild gestikuliert hatte, ging ihm ein Licht auf. „Ahm...du willst das wir die Medikamente holen und dann zu mir fahren, weil...dich deine Schwester bestimmt nicht in Ruhe lässt?“ Der Grünhaarige hob beide Daumen in die Höhe und Takao seufzte ergeben. Zwar hatte er am Wochenende geplant mal nichts zu tun, faul rum zu liegen, außer er brauchte essen oder musste aufs Klo, und ansonsten einfach ein Spiel nach dem anderen zu zocken. Aber was tat man nicht alles für ein Wunderkind, das zufällig auch noch den besten Freund darstellte. Im Endeffekt hatte Takao das ganze Wochenende über nichts anderes getan, als Midorima dazu zu bringen seine Medikamente zu nehmen, ihm Essen zu kochen, das dieser tatsächlich schlucken konnte und zu versuchen die diversen Laute richtig zu deuten. Wenn er es genau betrachtete, war sein Berufsweg eigentlich vorher bestimmt. Entweder er wurde Krankenpfleger oder Butler. Beides machte ihn nicht gerade glücklich. Die Wochen waren vergangen, und Midorima konnte wieder reden. Ob er darüber froh sein sollte oder nicht, wusste der Schwarzhaarige noch nicht genau. Zwar war es toll das es seinem besten Freund wieder besser ging, aber die Zeit in der dieser nur über Laute kommunizieren konnte war wirklich erholsam gewesen, auch wenn das wirklich ein böser Gedankengang war. Mal abgesehen davon, das er den Grünhaarigen nie wieder so sehen wollte, wie auf dem Zahnarztstuhl. Einen weinenden Midorima Shintarou verkraftete sein armes Herz definitiv nicht. Vielleicht war er aber auch zu mitfühlend. „Beeil dich mal!“ „Ja, ja.“, kam es seufzend über seine Lippen, während er dem Brillenträger hinterher dackelte. Seit geschlagenen drei Stunden lief er Midorima nun schon durch die halbe Innenstadt hinterher, da dieser unbedingt jetzt, am Heiligabend, seine Weihnachtseinkäufe erledigen musste. Wozu er Takao brauchte? Das war offensichtlich! Zum Tüten und Kartons tragen natürlich, wofür auch sonst? Es war nicht so, das ihr Verhältnis sein der Zahnarztgeschichte inniger geworden wäre. Um genau zu sein hatte sich absolut nichts geändert. „Bleib da stehen!“, kommandierte der Brillenträger und Takao tat wie ihm geheißen und blieb vor dem Laden stehen, ehe er die zwanzig Tüten und vier Kartons ablud um seine Arme wenigstens einigermaßen wieder zum Leben zu erwecken. „'Sweetest Thing'. Was das denn?“, nuschelte er vor sich hin, als er den Namen des Ladens sah in dem Midorima soeben verschwunden war. Eigentlich war er der Annahme das dieser schon ein Geschenk für seine kleine Schwester hatte. Aber bei den Mengen die er hier herum schleppte, konnte es natürlich sein das er sich verhört hatte. Mal abgesehen davon...das der Laden wirklich nicht gerade einladend aussah mit seinen ganzen Herzchen, dem Glitzer und dem grellen pink. Zumindest nicht einladend für einen Kerl. Er selbst wäre schon rein gegangen, da er nach 13 Jahren mit seiner Schwester immun dagegen geworden war. Es tat sich ihm nur die Frage auf, ob der Grünhaarige den Besuch unbeschadet überstehen würde. Nach fast fünfzehn Minuten kam Midorima mit einer neuen Tüte wieder, die er Takao in die Hand drückte ehe er ein „Wir gehen!“, von sich gab. Gehorsam sammelte der Schwarzhaarige die ganzen restlichen Tüten und die Kartons wieder auf und folgte mit einem sarkastischen „Ja, mein Meister!“, was ihm ein Schnauben einbrachte über das er Grinsen musste. Am Abend hing er mehr als das er saß auf seinem Stuhl, während er dem Weihnachtsessen, das seine Mutter in liebevoller Kleinstarbeit gekocht hatte, frönte. Nächstes Jahr würde er den Brillenträger dazu zwingen seine Weihnachtseinkäufe früher zu erledigen. Es war einfach nicht das wahre durch überfüllte Kaufhäuser zu schleichen und dabei noch Zeug herum zu schleppen das eine gefühlte Tonne wog. Da waren ihm manche Glücksbringer des Wunderkinds dann doch lieber. Das Telefon klingelte gerade als Takao sich den ersten Löffel von seinem Nachtisch in den Mund schob und er brummte. Das konnte nur seine 'geliebte' Tante Yukino sein. Die Frau rief immer an Weihnachten um diese Uhrzeit an, nur um sich kurz mit seinen Eltern zu unterhalten und ihm dann ein Steak ans Trommelfell zu schwatzen. Und darauf konnte er getrost verzichten, weswegen er abwehrend mit der Hand wedelte, als seine Mutter ihm den Hörer brachte. „Shin-chan.“, flüsterte sie und er hob eine Augenbraue, bevor er ihr den Hörer fast aus der Hand riss und ein „Wasch schibtsch?“, hinein nuschelte. „Takao! Hör auf mit vollem Mund zu sprechen. Ab drei Gramm wird es wirklich undeutlich.“, kam es mahnend aus dem Hörer und er rollte mit den Augen, was ihm belustigte Blicke von seinen Eltern einbrachte. Die hatten ja aber auch leicht lachen. Immerhin hatten sie keinen besten Freund der versuchte sie zu erziehen...mit mehr oder minder großem Erfolg. „Ich hab eine Tüte im Wagen vergessen. Komm vorbei!“. „Was?“, hakte Takao fassungslos nach, nachdem er runter geschluckt hatte und knirschte mit den Zähnen. So gern er Midorima auch mochte, und keiner konnte bei dem was er alles tat das Gegenteil behaupten, er würde jetzt einen Scheiß tun und den ganzen Weg wegen einer Tüte zurück fahren. „Ich hab gesagt du sollst her kommen.“ „Vergiss es. Ich sitz grad beim essen und wir wollten uns danach 'Nightmare before Christmas' anschauen.“ „Nightmare was?“ „Egal. Ich komm nicht.“ „Takao!“, kam es warnend und er knirschte wieder mit den Zähnen. „Komm du doch her. Ich bin heute schon genug gefoltert worden.“ Kurz herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, während Takao sich mit der flachen Hand mehrmals gegen die Stirn schlug. Auch wenn er das Gesagte wirklich ernst meinte und absolut keine Lust hatte sich jetzt noch aufs Fahrrad zu schwingen, so bereute er es doch immer wieder. Nicht weil Midorima ihm irgendein Leid zufügen würde sondern weil...ja, weil halt. „Gut.“, kams aus dem Hörer und ihm rutschte der Löffel aus der Hand während er blinzelte. „Gut?“, hakte er nach, aber da hatte der Brillenträger schon aufgelegt, weswegen er das Telefon anstarrte als wäre es die neuste Erfindung der Menschheit. Das Midorima einfach 'Gut' sagte und nicht tobte oder anderweitige Dinge tat, ging gerade über seinen Verstand hinaus. Vielleicht war der Andere ja auch krank. Oder der Mist mit seinen Zähnen noch nicht vorbei? Als das Telefon wieder klingelte zuckte er zusammen und ging zögernd wieder dran, in der Hoffnung nicht Tante Yukino an der Leitung zu haben. „Adresse!“ „Was?“ „Ich hab deine Adresse nicht.“ Nachdem Takao dem Brillenträger die Adresse durch gegeben hatte, wurde er von seinen Eltern erwartungsvoll angesehen, was ihn zum Murren brachte. „Shin-chan kommt vorbei, weil er eine Tüte vergessen hat.“ „Oh! Schön! Dann bekomm ich den mysteriösen jungen Mann auch mal zu Gesicht.“, kam es von seiner Mutter während sie in die Hände klatschte. „Du kennst ihn gar nicht?“ „Nur vom Telefon Liebling.“, antwortete sie ihrem Mann, der dann wiederum Takao ins Visier nahm. „Was machst du wenn er pervers ist?“ „Das einzige perverse an Shin-chan ist die Größe und das Gewicht seiner täglichen Glücksbringer.“, winkte der Schwarzhaarige nur ab und stapelte die Teller zusammen, die seine Mutter dann in die Küche trug. „Bist du dir da sicher mein Sohn? Man kann heute nicht vorsichtig genug sein.“ „Der Typ ist so verklemmt das es schon weh tut. Manchmal glaube ich die Pubertät ist an ihm irgendwie vorbei gerauscht.“, gab er seufzend von sich, ehe er den Teller mit Plätzchen näher zu sich zog und anfing diese zu essen. Für Plätzchen oder anderen Süßkram hatte er eine Art extra Magen. „So schlimm?“ „Du kannst dir das gar nicht vorstellen. Geht das Gesprächsthema auch nur in die Nähe von Sex, sagen wir man redet über ein Date, läuft seine Birne knallrot an und ich hab Angst das sie explodiert.“ „Ein Date hat doch nichts mit Sex zu tun.“ „Sag das nicht mir.“, grinste Takao, bevor er sich ein Marmeladenplätzchen schnappte und es sich in den Mund schob. „Wirkt so als würdest du das bedauern. Also...das er so verklemmt ist.“, kams nach einer Weile der Stille von seinem Gegenüber, und er sah seinen Vater an, ehe er hinunter schluckte um Antworten zu können. „Du weißt gar nicht WIE sehr ich es bedauere.“ „Da läuft also der Hase!“, kam es gegrinst zurück und er konnte sich ein Grinsen selbst nicht verkneifen, ehe er ein „Ich hab nichts gesagt.“, von sich gab. „Wer hat denn was nicht gesagt?“, fragte seine Mutter neugierig die gerade aus der Küche kam und zwischen ihnen hin und her sah. „Er will ihn!“, stellte sein Vater fest und deutete auf Takao, der kurz darauf ein „Ich will ihn!“, zum Besten gab. „Oh, wie schön! Will er dich auch?“ „Vielleicht sollte ich eine Affäre mit Miyaji anfangen.“, kams trocken von dem Schwarzhaarigen ehe er ein „Oh, so schlimm?“, von seiner Mutter erntete. Ein Hoch auf seine Eltern. Die waren genauso schräg wie er und sahen ihn nicht komisch an, nur weil er sich in einen Kerl verliebt hatte. Allein schon deswegen könnte er seine Familie nieder knutschen. Seine kleine Schwester Mari war Gott sei Dank abwesend, weswegen er das verlauten lassen konnte. Wäre sie da, hätte er so getan als wüsste er von nichts. Schon allein weil diese Göre schneller als das Internet war, wenn es darum ging Dinge zu verbreiten. Als es an der Tür klingelte wollte er gerade aufstehen, wurde von seiner Mutter jedoch zurück auf den Stuhl gedrückt die mit einem breiten Lächeln im Gesicht ein „Ich geh schon!“, verkündete, was Takao zum grinsen brachte. „Oh, bist du süß. Danke! Komm rein!“ Weshalb Midorima jetzt süß war, verstand Takao erst, als er eine Weinflasche in der Hand seiner Mutter ausmachen konnte, die den Grünhaarigen am Handgelenk förmlich hinter sich her schleifte. Und es kostete ihn einiges an Selbstbeherrschung um nicht los zu lachen. „Du bist Shin-chan? Das ist ja toll dich mal kennen zu lernen.“, kams von seinem Vater und der Schwarzhaarige hatte ein ganz seltsames Gefühl in der Magengegend, weswegen er sich seinem Vater wieder zuwandte und dem Grünhaarigen somit den Rücken kehrte. „Ah..ja?“, kam es unsicher vom Brillenträger und Takaos Mutter drückte ihn einfach auf den Stuhl neben ihn, ehe sie breit grinste. Takao wusste: Egal was sie jetzt sagen würde, es würde peinlich für ihn werden! „Kazu redet sonst nie so viel über ein und dasselbe Thema. Basketball ausgeschlossen.“ Ja...das war peinlich. Noch peinlicher, weil Midorima ihn eine Weile anstarrte, ehe er sich ein Lächeln ins Gesicht klebte, von dem nicht einmal Takao sagen konnte ob es gespielt war oder nicht. Und das war deprimierend. Nach einer Weile Smalltalk waren sie irgendwie auf dem Sofa gelandet um sich den Film anzusehen. Und warum der Grünhaarige immer noch hier war, leuchtete ihm sowieso nicht so ganz ein. Klar, man konnte sich seinen Eltern nicht so einfach entziehen, wenn man keinerlei Erfahrung damit hatte, aber...trotzdem. „Ich hab was ganz reizendes gefunden.“ Sein Blick schoss zu seiner Mutter, die auf der anderen Seite von Midorima saß, und als er das Ding in ihren Händen sah, wich ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht, weshalb er sich, ohne groß darüber nach zu denken, über Midorima warf und versuchte das Ding in die Finger zu kriegen. „Tu das nicht! Gib das her!“ „Ach stell dich doch nicht so an. Ich wette du hast auch schon Kinderfotos von Shin-chan gesehen.“ „Nein hab ich nicht. Gib das...gib das her....HEY!“, protestierte er, als Midorima ihn einfach festhielt, damit er das Album nicht in die Finger bekam. Was zur Hölle war das eigentlich für ein abgekartetes Spiel? Als der Grünhaarige, sehr zu seinem Leidwesen, sich tatsächlich zu seiner Mutter rüber lehnte um in das Album zu gucken, seufzte Takao nur und wand sich aus der Umklammerung. „Ich geh die Tüte suchen!“, verkündete er dann und stieg über Beide hinweg, ehe er förmlich in die Garage flüchtete und die Tür hinter sich zu knallte. Midorima hatte ihn irgendwann mal gefragt, wieso er so an ihm klebte. Er hatte mit den Schultern gezuckt und ein „Einfach so.“, gegrinst. Und mal abgesehen von der Tatsache, das er sich irgendwann zu dem Größeren hingezogen gefühlt hatte, gab es tatsächlich einen Grund. Midorima war der erste Mensch gewesen, der ihn einfach so geduldet hatte, auch wenn er öfters von ihm genervt war. Er war nicht auf Abstand gegangen, sondern ließ ihn einfach bei sich bleiben. Takao schüttelte genervt seufzend den Kopf und begann damit im Halbdunkel den Anhänger nach dieser verflixten Tüte ab zu suchen. „Entschuldigen sie die Frage aber...warum ist Takao immer so...so...außen?“ Kurz schwieg die Mutter ehe sie schief lächelte. „Sein Falkenauge.“ Fragend legte der Brillenträger den Kopf leicht schief und runzelte die Stirn. „Es macht den Leuten Angst. Sie mögen es nicht in Kazus Nähe zu sein.“ Der Blick des Grünhaarigen wanderte wieder zu den Fotos, wo sie inzwischen bei seiner Zeit im dritten Jahr der Mittelschule angekommen waren. Takao blickte ernst in die Kamera. Nicht einmal der Ansatz eines seiner typischen Grinsen. Nicht mal in den Augen. Diese sahen eher so aus, als würde er sich ganz weit weg wünschen. Und dann blinzelte Midorima, weil ihm etwas auffiel. „Braun?“ „Takaos eigentliche Augenfarbe ist braun.“ „Aber...“ „Am ersten Schultag hat er uns eröffnet, das er sein Falkenauge ununterbrochen einsetzen möchte. Damit die Anderen es für seine eigentliche Augenfarbe halten.“ „Ach verdammt...“, knurrte Takao vor sich hin, während er zur Hälfte im Anhänger hing und diverses Zeug da heraus zog. Alles Zeug, das Midorima nicht gewillt war wieder mit zu nehmen. Leere Taperollen, Brillenputztücher, Taschentücher, Handschuhe, ein Schal, seltsamerweise einer seiner Schlafmützen...aber weit und breit keine Spur von der Tüte. Als er die Tür hörte sah er über seine Schulter und konnte an der Brille deutlich erkennen, das es sein bester Freund war, weswegen er sich aus dem Anhänger hievte. „Beim besten Willen, ich kann sie nicht finden.“, seufzte er dann und überlegte, ob er sie vielleicht auf der Heimfahrt verloren hatte. Wenn ja, sollte er jetzt zu Kreuze kriechen. „Dein Falkenauge!“ „Was ist damit? Damit hab ich schon gesucht, aber ich find sie trotzdem nicht.“ „Mach es weg.“ Kurz schwieg Takao ehe er ein „Bitte?“, von sich gab. „Du benutzt es die ganze Zeit über oder? Lass es! Sofort!“ Und wie immer wenn Midorima etwas von ihm wollte gab er nach, weswegen er sich an den Anhänger lehnte und kurz blinzelte damit seine Augen wieder von der blau-gräulichen Färbung zu seinem ursprünglichen Haselnussbraun wechseln konnten. Als er den musternden Blick seines Gegenübers bemerkte drehte er den Kopf zur Seite und massierte sich kurz die Stirn ehe er ein „Was ist?“, von sich gab, oder eher knurrte. Er hasste diesen Blick. Wie oft er Blicke dieser Art schon abbekommen hatte wusste er gar nicht mehr, aber es nervte. Und manchmal hasste er Izuki von Seirin dafür, das dieser nicht dasselbe Problem hatte wie er. „Deswegen hast du so oft Kopfschmerzen, richtig? Weil du es zu lange benutzt.“ „Und wenn schon.“, murrte er zurück. „Ich hab gelogen.“ „Hä?“ „Ich hab die Tüte nicht vergessen.“ „Was...wieso zur Hölle such ich mir dann hier den Arsch ab?“, kam es eher resignierend von ihm während er den Brillenträger ansah und dann die Luft ausstieß. „Ich wollte dich einfach nur sehen.“ Das Midorima irgendeinen seltsamen Grund dafür haben musste, war ihm schon klar. Aber bei aller Liebe, damit hatte er nicht gerechnet, weswegen er den Anderen eine ganze Weile wohl ziemlich dämlich anstarrte. „Shin-chan...das hättest du auch einfach sagen können.“ „Du wolltest ja nicht kommen.“ „Ich wollte nicht kommen, weil ich keinen Bock hatte dir eine Tüte hinterher zu fahren. Wenn du mich einfach nur so sehen willst, ist das was anderes.“ „Ist es?“ „Ja, Herrgott nochmal!“ „Oh...“ Es herrschte eine Weile ein leicht bedrücktes Schweigen in dem der Schwarzhaarige überlegte, was er nun machen oder sagen sollte. Ein blöder Witz wäre angebracht, da diese immer die gewünschte Reaktion bei Midorima auslösten. Nämlich das er meckerte, sich beschwerte oder ihm einen Vortrag hielt. Und damit war immer alles ziemlich schnell wieder beim Alten. „Deine Augen.“, fing der Grünhaarige in dem Moment an, in dem Takao tatsächlich einen blöden Witz in seinem Kopf gefunden hatte. „Was ist damit?“ „Ich mag sie. Mit oder ohne Falkenauge.“ Was er darauf nun sagen sollte, war ihm unklar. Erstens, weil es ihn gerade etwas aus der Bahn warf, das ausgerechnet von dem Brillenträger zu hören, der dafür nun wirklich nicht geschaffen war. Und Zweitens, weil ihm das noch nie jemand gesagt hatte, und ihn genau das einfach unglaublich glücklich machte. Er ließ zu, das sich der Andere seine Hand schnappte, runzelte jedoch die Stirn als ein „Fertig!“, erklang. Ein Blick auf sein Handgelenk ließ ihn blinzeln, ehe er Midorima ansah, der sich räusperte und ein „Merry Christmas!“, hervor quetschte, während er rot anlief und die Werkbank ziemlich interessant fand. „Mit oder ohne Horoskop?“ „Diesmal hab ich es ohne Horoskop versucht. Macht bei dir sowieso keinen Sinn, weil du dich an keine Horoskope hältst.“ „Gomen ne...“, grinste Takao schief. „Und ich halt mich zu sehr dran also...ergänzen wir uns ganz gut.“ „Das von dir zu hören ist irgendwie echt unheimlich.“, lachte der Schwarzhaarige los und bekam als Antwort ein Schnauben. „Heute suche ich mir selber einen Glücksbringer, sagt mein Horoskop.“ „Aha.“ Er würde nie verstehen, wie man so auf ein Horoskop fixiert sein konnte. Da konnte man sich ja auch gleich begraben lassen. „Also...willst du mein Glücksbringer sein?“ Seine Verwirrung war jetzt wohl komplett, oder er bildete sich einfach zu viel ein. Allgemein war das ja eine normale Frage, zumindest für ihre Verhältnisse. Aber... „Soll ich deine Gesichtsfarbe zu meiner Antwort mit deuten oder nicht?“, hakte er nach und bekam als Antwort ein „Natürlich.“ Da Midorima seinem Sternbild dem Krebs inzwischen alle Ehre machte, grinste Takao dann nur schief und schüttelte den Kopf. „Klar!“, grinste er dann und bekam einen minimal überraschten Blick zugeworfen. „Schau nicht so, ich mein das ernst.“ „Mit allem drum und dran?“ „Oh ja...gewiss mit allem drum und dran.“, kam es noch breiter gegrinst, weswegen Midorima ein strafendes „TAKAO!“, von sich gab, was ihn letztendlich doch nur wieder zum lachen brachte. „Takao! Schmuck während dem Training ist tabu.“ „Ha? Du trägst doch auch den Ring von deiner Freundin.“ „Ja, aber er ist nun mal von meiner Freundin!“, kams Augen rollend von ihrem Captain und Takao streckte ihm lediglich die Zunge raus. „Und? Das Armband ist auch von meinem Freund.“ „Midorima zählt nicht!“ „Wieso nicht?“ „Weil ihr befreundet seid. Ich rede hier von einer Beziehung!“ „Ich auch. Es sei denn man steigt mit seinem besten Freund ins Bett, dann hast du natürlich recht Captain.“, kams nickend von dem Schwarzhaarigen. Während Otsubo alles aus dem Gesicht rutschte, genauso wie dem Rest der Mannschaft, und Midorima ein „KAZU!“ über den Platz brüllte während er rot anlief, schnappte sich der Kleinere lachend den Ball und warf einen Korb, während das silberne Armband mit dem Falkenanhänger an seinem Armband klimperte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)