Adventskalender von abgemeldet (24 One Shots zu Kuroko no Basket) ================================================================================ Kapitel 16: 16. Türchen ----------------------- Autor: KaoTec Pairing: Aomine x Kise __________________________________ Seine Geduld war ja nicht besonders groß, außer wenn er schlief, und das wusste jeder. In den Genuss seiner endlosen Geduld kamen sowieso nur auserwählte Menschen, und die ließen sich an einer Hand abzählen. Aber manchmal fragte er sich wirklich, ob er diese Menschen nicht einmal überarbeiten sollte, um auf dem neusten Stand zu sein. „Und wenn ich noch einmal 'Wir sind doch Freunde.' höre, fang ich an zu kotzen.“, knurrte es gegenüber von ihm, und da er nicht wusste was er sagen sollte, nickte er einfach. Sie kannten sich jetzt schon ziemlich lange, aber er hatte Kise Ryota noch nie in diesem Zustand gesehen. Ein Zustand, der wirklich schwer zu beschreiben war. Er schwankte ständig von wütend und Todesdrohungen ausstoßend zu schwerst deprimiert und höchstwahrscheinlich suizidgefährdet. Und irgendwie war er mit der Situation etwas überfordert. Sowieso fragte er sich, warum Kise ausgerechnet zu ihm kam und nicht zu jemanden der mehr Einfühlungsvermögen hatte wie...wie...wie...wenn man er es sich genau überlegte, hatte er das größte Einfühlungsvermögen in der Generation der Wunder. Die Situation die den Blonden in diesen 'Zustand' versetzt hatte war folgende. Er war ursprünglich mal glücklich vergeben. An einen Mann, aber das machte für Aomine keinen Unterschied. Wie gesagt er WAR einmal glücklich vergeben. Bis vor ungefähr einem halben Jahr, als der Glückspilz dem Kise nicht nur seine komplette Aufmerksamkeit sondern auch seinen Körper schenkte mit den Worten 'Ich weiß nicht, ob ich dich noch liebe.' ankam. Es war das erste Mal gewesen, dass Aomine jemanden ernsthaft töten wollte, als Kise ihm das am Abend heulend, dafür aber brühwarm, am Telefon erzählt hatte. Das halbe Jahr strengte sich der Blonde besonders an, um die Liebe wieder zurück zu gewinnen und tat so gut wie alles, für dieses dämliche, bald impotente, Arschloch. Und ein halbes Jahr später, teilte ihm die Verkörperung der männlichen Schwanzsteuerung mit, das er ihn doch nicht mehr liebte und Schluss machte. Kises Pech war einfach nur, das er denjenigen jeden verdammten Tag sehen musste. Und dieses kleine Arschloch erzählte dem Blonden jeden Tag aufs neue „Wir sind doch Freunde!“. Aomines Gedankengänge bezüglich dieses Idioten waren alles, aber weder Jugend- noch Blut frei. Er konnte Kasamatsu sowieso noch nie leiden. Aber jetzt hatte er einen richtigen Hass gegen diesen Fatzgen entwickelt. Niemand, wirklich niemand legte Hand an den Blonden oder fügte ihm seelisches Leid zu. Wer auch immer diese ungeschriebene Regel missachtete, hatte definitiv ein Problem. Es gab Leute aus der Teiko Mittelschule, die darüber ein Lied singen konnten. Der Center einer Mannschaft gegen die sie in der Mittelschule gespielt hatten, hatte Kise einmal nach der Schule abgefangen und etwas grob angefasst. Nachdem Aomine am Tag darauf beim Training die Flecken gesehen und den Grund gehört hatte, sah man von ihm nicht mehr viel, außer eine knallende Türe. Wenn ihm der Typ begegnete, wechselte er entweder ganz schnell die Straßenseite oder machte sich ziemlich klein, da sie auch noch auf dieselbe Schule gingen. So eine gebrochene Schulter tat bestimmt weh, vermutete der Blauhaarige. Wenn er also Kasamatsu in die Finger bekommen würde, würde dieser sich wünschen niemals geboren worden zu sein. Einfach, weil niemand Kise weh tat. Zumindest nicht ohne danach selbst Schmerzen zu erleiden. „Aominecchi...was mach ich denn jetzt?“ Das war eine ziemlich gute Frage, und Aomine hatte beim besten Willen keine Antwort. Er war in Gefühlssachen nicht sonderlich bewandert und bis jetzt auch noch Beziehungslos. Er wusste wirklich nicht, was Kise jetzt tun sollte. Zumal er dafür bestimmt der falsche Ansprechpartner war. Seiner Meinung nach waren Satsuki oder ein Therapeut dafür wirklich besser geeignet als er. „Zauber ein breites Lächeln in dein Gesicht und zeig ihm das es dir ohne ihn ebenfalls gut geht.“, schlug er dann einfach vor und bekam einen skeptischen Blick. „Ein Lächeln? Und wie soll ich das hinkriegen?“ „Du packst das schon. Immerhin reden wir von dir und nicht von irgendwem sonst.“ Ungefähr eine Woche später lehnte er an der Mauer von Kises Schule. Beim Training war ihm die wahrhaft geniale Idee gekommen, den Blonden abzuholen und...irgendwas zu machen. Scheißegal was, Hauptsache es lenkte ihn ab. Denn die Nachrichten die Kise ihm während der letzten Zeit geschickt hatte, ließen ihn vermuten, dass es ihm nicht wirklich prickelnd ging. Und als der Blonde das Schulgebäude, flankiert von Kasamatsu, verließ, war seine Vermutung bestätigt. Das Model sah aus wie ein verprügelter Hund und schlich mehr vor sich hin, als das er wirklich ging. Trottel Kasamatsu schien das nicht wirklich zu bemerken, da er die ganze Zeit ununterbrochen auf ihn ein redete, ehe sein Blick auf Aomine fiel. Er vermutete stark, dass sein Gesichtsausdruck so aussah wie er sich anfühlte. Wütend. „Oi, Kise!“, rief er deshalb und winkte als der Blonde seinen Blick hob. Der Gesichtsausdruck des Blonden hellte sich auf, ehe er irgendetwas zu Kasamatsu sagte, das der Blauhaarige Aufgrund der Entfernung nicht verstand, und dann auf ihn zu lief, wo er sich bei ihm einhakte und ihn von Dannen schliff. „Will ich wissen was war?“, hakte Aomine nach einer Weile des Schweigens nach und der Andere zuckte mit den Schultern, während er behände auf den Boden starrte. Anstatt weiter nach zu haken, hielt er einfach die Klappe und ließ Kise sich weiter einhaken. Ihn störte das nun wirklich nicht. Vor allem deswegen, weil es Kise war. Und bei diesem fühlte er sich auf eine seltsame Weise immer wohl, was ihn kurz lächeln ließ. „Er will wieder mit mir zusammen sein.“, kam es leise von dem Blonden und Aomine blieb abrupt stehen, während er den Anderen anstarrte. „WAS? Hat der noch alle Latten am Zaun?“ „Reg dich bitte nicht so auf.“ „Ich will mich aber aufregen! Was bist du? Ein Kuscheltier das man in die Ecke schmeißt wenn man keinen Bock mehr drauf hat, und es bei Bedarf wieder raus zieht oder wie?“, kam es lauter von ihm als eigentlich beabsichtigt. Aber inzwischen hatte er wirklich das Gefühl er sollte mal eine Unterhaltung mit Kasamatsu führen. Möglichst allein, möglichst im Dunkeln und möglichst mit einem Baseballschläger. „Ich denke, ich werde 'ja' sagen.“ Kurzzeitig fragte sich Aomine ob Kise eigentlich wusste was er tat, oder ob er komplett geistig verwirrt war. „Tu mir einfach nur den Gefallen und komm nicht zu mir, wenn er dich wieder wegschmeißt.“, kommentierte er und fing sich einen zuerst verstörten, dann verletzten, Blick ein, ehe Kise nickte. „Mir fällt ein, ich hab noch was zu erledigen.“, gab der Blauhaarige von sich und schüttelte Kises Arm ab, ehe er die Straße überquerte und von Dannen ging. „Es ist ungewöhnlich das er vier Wochen am Stück zum Training erscheint, spielt und dabei tatsächlich alles gibt.“, hörte Aomine seinen Captain mit Satsuki reden, und knirschte mit den Zähnen. Und wenn schon? Es war nicht so, als ob er was Besseres vor gehabt hätte. Zumal er sowieso nichts mit sich anzufangen wusste. Zwar hatte er sich öfter überlegt Kise eine Nachricht zu schicken, aber immer wenn er das Handy in der Hand hielt, hielt er es für eine extrem dämliche Idee. Er wollte ihn ja nicht bei wer weiß was stören. Allein schon bei dem Gedanken wurde ihm tierisch schlecht. Nach dem Training warf er seine Sachen in die Tasche und verließ schweigend die Umkleide, während der Rest des Teams ihm hinterher starrte. „In letzter Zeit ist er wirklich komisch.“, kommentierte Wakamatsu, was Aomine noch am Rande mit bekam und deswegen mit den Augen rollte. Vor der Schule atmete er erst einmal tief durch, ehe er sich wieder in Bewegung setzte um möglichst schnell und möglichst allein nach Hause zu kommen. Das letzte was er gebrauchen konnte, war Satsuki die ihm ein Ohr ab kaute und versuchte heraus zu finden, was mit ihm los war. Auch wenn sie seine beste Freundin war, hatte er seiner Ansicht nach noch lange nicht die Verpflichtung ihr alles zu sagen. Zumal sie einfach froh sein sollte, das er zum Training erschien und sich tatsächlich daran beteiligte. Der Rest konnte ihr eigentlich egal sein. Er wollte mit niemandem reden, nicht mal mit seinem Toaster. Zuhause angekommen war das erste was er tat, seine Tasche in die Ecke zu werfen und sich neue Klamotten aus dem Schrank zu wühlen, ehe er unter die Dusche stieg. Er lehnte sich an die kalten Fliesen und ließ das Wasser auf sich herab prasseln, während er seinen Gedanken nach hing und sich dafür verfluchte. Man sollte eigentlich meinen, er wäre alt genug, um nicht gleich deprimiert zu sein, wenn sich Kise in sein Unglück stürzte. Offensichtlich nicht. Oder aber er war allgemein nicht der Typ dafür. Fluchend griff Aomine nach seinem Duschgel und seifte sich ein, ehe er sich die Haare wusch und, immer noch fluchend, aus der Dusche stieg. Kaum das er seine Shorts und eine Jogginghose angezogen hatte, klingelte es an der Tür und er rollte mit den Augen. Eigentlich dachte er, das es offensichtlich war, das er nicht reden wollte. Aber er kannte Satsuki und wusste, sie würde so lange Klingelterror betreiben, bis er sich dazu herab ließ ihr die Tür zu öffnen. Also würde er ihr eben gleich öffnen, bevor er von dem Geräusch noch wahnsinnig wurde. Schimpfend und fluchend ging Aomine zur Tür und riss diese mit einem „Verdammt, ich hab nicht die geringste Lust mit dir zu reden, wann...“, auf, ehe er den Mund wieder zu klappte und sein Gegenüber einfach nur anstarrte. „Ich weiß...“, kam es schluchzend zurück, während Kise sich über die Augen wischte, wohl um zu versuchen nicht ein ganz so erbärmliches Bild abzugeben. Aomines Muskeln zuckten und ehe er sich versah hatte er Kise am Arm gepackt und in die Wohnung gezogen, bevor er mit dem Fuß die Tür zu kickte, und den Blonden in die Arme schloss. Wie könnte er Kise jetzt auch einfach vor der Tür stehen lassen, egal was er vor ein paar Wochen zu ihm gesagt hatte. Er war sauer gewesen. Sauer darauf, dass er selbst seine Klappe nicht aufbrachte. Und sauer darauf, das Kise sich bereitwillig in sein Unglück stürzte, wo er das bei weitem nicht nötig hatte. Immerhin gab es genug Menschen auf diesem Planeten, die ihn nicht verletzen würden. „Ist schon gut.“, gab er nach ein paar Minuten leise von sich, während er Kise über die Haare streichelte und zuließ, das dieser ihm mit seinen Fingernägeln wohl gerade die Haut vom Oberkörper schälte. Hätte er gewusst das es Kise war, hätte er sich definitiv noch sein Shirt angezogen, aber das machte jetzt auch nichts mehr. „Ich sollte....auf dich...hören.“ „Manchmal. Aber mein Leben wäre nur halb so ereignisreich wenn du das tätest.“, scherzte er schwach, brachte den Blonden aber wirklich dazu, während des Schluchzens kurz zu lachen. Wie lange sie so da standen, wusste der Blauhaarige nicht, aber als Kise ihn wieder los ließ bedauerte er es auf eine Weise, während er auf der anderen Seite froh darüber war. Körperkontakt mit Kise, war für ihn so etwas wie Folter. Und zu seinem Leidwesen nicht erst seit heute oder ein paar Wochen, sondern seit sie 'zufällig' in die Sporthalle eingeschlossen wurden, als sie noch auf die Mittelschule gingen. Er war sich sicher, das seine Teamkameraden Kise für irgendwas 'bestrafen' wollten, wusste aber nicht genau was er verbrochen hatte um in dieser Situation zu landen. Auf jeden Fall war starker Körperkontakt mit Kise seitdem so etwas wie undenkbar. Das Kribbeln das jedes Mal durch seinen Körper jagte, machten ihn immer wahnsinnig. „Was bist du eigentlich so nass?“, hakte Aomine nach, nachdem er den Blonden nun genauerer musterte und zog die Brauen zusammen. „Schneeregen.“, schniefte es ihm entgegen und er lehnte sich nach Hinten um Blick auf sein Wohnzimmerfenster zu haben, wo er das Gesicht verzog. Schneeregen würde er das jetzt nicht unbedingt nennen sondern eher...Schneeregen-Orkan oder so etwas in die Richtung. „Weißt du was? Geh duschen, ich such dir Klamotten und koch was okay?“ Da er sowieso wusste, dass der Blonde zustimmte, wandte er sich zum gehen um sein Schlafzimmer zu entern und Klamotten zu finden, die Kise anziehen konnte, ohne das sie ihm anderweitig herunter rutschten, bis er am Arm festgehalten wurde. „Pfannkuchen.“, nuschelte es ihm entgegen und seine Augenbraue wanderte nach oben, während er Kise belustigt ansah. „Schon wieder?“ „Bitte~“ Seufzend gab der Blauhaarige nach und Kise zog sich Aufgrund seines 'Sieges' zurück ins Bad, während er seinen Kleiderschrank durchforstete, nachdem er sich selbst erst einmal in einen Pullover übergezogen hatte. Nachdem er dem Blonden die Klamotten ins Bad gelegt hatte, was äußerst schwierig war ohne die Türe ganz zu öffnen oder etwas zu sehen, und er wusste nicht einmal das sein Arm so beweglich war, ging er in die Küche und fing schon einmal an zu kochen. Gerade hatte er den letzten Pfannkuchen in der Pfanne, als ihn etwas am Rücken berührte, und er vor Schreck beinahe entweder an die Decke oder in die Pfanne gesprungen wäre. „Herrgott, Kise!“, schimpfte er und bekam ein entschuldigendes „Ups...tut mir leid.“, von dem Blonden, der sich dann neben ihn stellte und ihm beim Wenden des Gebäcks zusah. „Eigentlich bin ich wirklich dumm, dass ich das mit mir machen lasse.“, stellte das Model irgendwann fest, als Aomine die Pfanne in die Spüle legte und er sah den Anderen eine Weile schweigend an, ehe er mit den Schultern zuckte und die Teller aus dem Schrank zog. „Dumm nicht, verliebt wohl eher.“ Kise lachte kurz auf und schüttelte mit dem Kopf, bevor er sich das Besteck und den Teller mit den Pfannkuchen schnappte und ins Wohnzimmer schlenderte. Was der Blonde ihm mit diesem Lachen und dem Kopfschütteln sagen wollte, leuchtete Aomine nicht so wirklich ein. Er tat es mit einem Schulterzucken ab und folgte dem Blonden, ehe er sich auf sein Sofa fallen ließ und sich streckte. Mit einem zufriedenen Laut schob Aomine seinen Teller von sich und lehnte sich zurück, ehe er in eine halb liegende Position rutschte. Er war voll bis obenhin. Zudem machte Essen ihn immer irgendwie müde. Aber jetzt, während dem Film und während Kise hier war einzuschlafen, würde er bleiben lassen. Wer wusste schon, wann der Blonde seinen nächsten Weinkrampf bekam. „Eigentlich liebe ich ihn gar nicht.“, kam nach einer Weile die Feststellung und der Blauhaarige hob eine Augenbraue, ehe er den Anderen musterte. Da stellte sich ihm doch jetzt die Frage... „Wieso lässt du das dann mit dir machen?“ „Weiß nicht...vielleicht um mich hinweg zu trösten?“ „Hat Tetsu dir ne Abfuhr erteilt?“ Als Antwort bekam er einen Schlag gegen den Oberschenkel, der ihn zusammen zucken ließ, während Kise ihn schon fast strafend ansah. „Was denn? Jedes Mal wenn Tetsu dir sagt, das er sehr wohl schlafen kann und kein bisschen an dich denkt, wirkst du zutiefst deprimiert.“ Und das war nun mal ein Fakt. Also konnte ihm das Model aus der Frage nun wirklich keinen Strick drehen. Zumal er sich sowieso fragte, über was oder wen Kise sich eigentlich hinweg trösten wollte. Soweit er wusste, gab es da niemanden. „Ohne zu wissen über wen oder was du dich hinweg trösten willst, beschäftigt mich eher die Frage 'Wieso?'.“, formulierte er es anders und bekam erst einmal Schweigen. Schweigen war ja nicht so schlecht, wenn es nicht drückend war. Zwar war dieses Schweigen nicht drückend, aber doch irgendwie anders als sonst. „Kennst du das, wenn du Jemanden über einen sehr langen Zeitraum an schmachtest? Dich ihm mit Leib und Seele verschrieben hast und genau weißt, das dieser Jemand die Liebe deines Lebens ist. Aber du weißt genau, das du ihn niemals haben kannst, weil er nicht im entferntesten dieselben Gefühle für dich hat. Es gibt eine Zeit, da kannst du damit leben, aber irgendwann kannst du es nicht mehr ertragen.“ Aomine blinzelte kurz und richtete sich leicht auf, während er Kise ansah. Das der Blonde etwas derart 'düsteres' sagte, war so untypisch, das es fast weh tat. Zumal er ziemlich gut verstehen konnte, wie Kise sich fühlte. Immerhin...fühlte er sich nicht anders. Er wollte gar nicht wissen, wen der Blonde an schmachtete. Sonst hätte er sich vermutlich gleich von seinem Balkon geworfen. „Ja, kenn ich.“, antwortete er trotzdem und bekam einen traurigen Blick gepaart mit einem Lächeln geschenkt. „Vielleicht solltest du es Satsuki sagen.“ Wieder blinzelte er, ehe er prustete und dann los lachte. „Satsuki? Bist du irre? Nicht mal wenn sie die letzte Frau auf der Erde wäre. Nein! Niemals!“ Mal abgesehen davon, dass er die Kochkunst nicht überlebt hätte, gab es so viel an Satsuki das ihn in einer Beziehung wirklich stören würde, das es auf keine Kuhhaut mehr passte. Bevor er mit Satsuki eine Beziehung anfing musste schon die Hölle zufrieren, ihm Gott persönlich erscheinen und die gesamte Erde explodieren. Natürlich alles auf einmal! „Ich hätte schwören können...“, fing Kise an, doch er winkte nur ab. „Ich würde mich nach spätestens zwei Tagen umbringen.“, seufzte Aomine und grinste dann schief, ehe er sich leicht streckte und dem Blonden gegen die Stirn tippte. „Aber du, hier! Du solltest deine Schnauze aufkriegen und es dem Jemand sagen. Wirklich!“ „Warum?“ „Weil du sonst irgendwann wie ich endest. Du wirst dein Telefon und dein Handy aus stöpseln, und müsstest du nicht in die Schule und zum Training würdest du deine Wohnung überhaupt nicht mehr verlassen. Was nicht schlimm ist, da der Nachbar links neben dir schon für dich einkauft, da er Angst hat du könntest verhungern, oder das Sofa anfressen. Zudem wirst du den Plan haben dir eine Horde Katzen oder Wellensittiche anzuschaffen und Alkoholiker zu werden. Also sag es dem Jemand lieber.“ Es herrschte wieder Schweigen, in dem er von Kise sprachlos, verwirrt und vielleicht auch etwas fassungslos angestarrt wurde, weswegen er schief grinste. „Ich...denk drüber nach.“, kam es dann von dem Blonden und Aomine nickte zufrieden. Es war 15 Uhr Sonntag Morgens, und Aomine verfluchte denjenigen der bei ihm klingelte. Gerade als er sich ein monströses Sandwich gemacht und eigentlich 'Penelope' im Fernsehen angucken wollte, musste irgendein Arsch seinen Frieden stören. Vielleicht war es aber auch nur der Nachbar von rechts, der jeden Sonntag fragte ob er noch lebte. Ja, tat er immer noch. Das nächste Mal würde er antworten, das er das dann schon am Geruch bemerken würde, sollte er nicht mehr atmen. Das war zwar etwas gemein, aber er konnte sich nun einmal besseres vorstellen, als Sonntags immer dieselbe Frage zu bekommen. Murrend schlurfte er seinen Flur entlang und öffnete die Tür mit einem „Ich leb immer noch!“, bevor er gegen die Wand seines Flurs knallte, einen Schmerzenslaut von sich gab, und irritiert blinzelte. Vor seiner Tür hatte nicht sein Nachbar von rechts gestanden, sondern Kise. Der Blonde hatte ihn gegen die Wand gedonnert, was Aomine ihm ein bisschen übel nahm da sich eines der Bilder in seine Schulter bohrte, und küsste ihn einfach. Man möge ihm also verzeihen, dass er etwas verstört war, als Kise sich von ihm löste und die Tür zu schlug. „Hast du dich mit Kasamatsu gestritten?“, rätselte er deswegen und bekam einen wütenden Blick des Blonden ehe ein scharfes „Nein!“, folgte. Kurz überlegte der Blauhaarige, was Kise sonst für einen Grund hätte, so einen Auftritt hinzulegen, mal abgesehen davon, dass das überhaupt nicht sein Stil war, ehe er seufzte. „Ich denke nicht, das ich der richtige bin um sich über jemanden hinweg zu trösten.“ Kise wollte gerade den Mund auf machen, aber Aomine winkte nur ab. „Andererseits ist mir das lieber, als wenn du zu irgendeinem daher gelaufenen Arschloch rennst.“ „Was?“, hakte der Blonde nach und Aomine schnaubte, ehe er sich leicht von der Wand ab drückte um dem Bild in seiner Schulter zu entgehen. „Wenn ich schon dran denke das du es mir irgendeinem Schwachkopf treibst wird mir gerade extrem schlecht.“, murrte er. Und er war gerade wegen dieser Vorstellung froh, sein Sandwich noch nicht gegessen zu haben. Sonst hätte er Kise vermutlich an gekotzt. „Wie kommst du auf die Idee, das ich dich brauche um mich über jemanden hinweg zu trösten?“ Die Augenbraue des Blauhaarigen wanderte nach oben und er zuckte mit den Schultern. „Da ich nicht davon ausgehe, das du dich mit Kasamatsu über mich hinweg getröstet hast, nehme ich das an.“ Kurz herrschte Stille, in der sich Aomine von Kise löste und ins Wohnzimmer ging, wo er sich auf sein Sofa fallen ließ. Um ehrlich zu sein, war das gerade etwas zu viel für ihn. Aber er war froh um seine Selbstbeherrschung. Denn sonst hätte er Kise schon längst an den Kopf geworfen, das er ihn liebte, und es ihn wahnsinnig machte, wenn er sich diesen mit irgendwelchen Kerlen vorstellte. Denn der Blonde hätte nur ein schlechtes Gewissen, und das wollte er auch nicht. „Und wenn es so wäre?“, hakte das Model nach, das im Türrahmen stand und Aomine zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht...“ „Du hast mir doch gesagt, ich soll es dem Jemand sagen.“ „Ja.“ „Dann sag ichs jetzt: Ich bin seit ich dem 3. Jahr der Mittelschule in dich verliebt, und es macht mich irre, dich nicht haben zu können.“ Mit einem Ruck saß der Blauhaarige gerade, und starrte sein Gegenüber an, während Kise von einem Bein auf das andere trat. Irgendwie fühlte sich das gerade an wie ein extrem schlechter Witz. Und wenn sich das als Witz heraus stellte, dann würde er Kise um die Ecke bringen. Oder auch nicht, weil er ihm einfach viel zu sehr am Herzen lag, als das er ihn tatsächlich hätte umbringen können. „Also...ich hab es jetzt gesagt und....du solltest es deinem Jemand auch sagen, weil...ich nicht denke das Aufgeben so eine einfache Lösung ist. Ich weiß das ich dich nicht haben kann also...tu mir wenigstens den Gefallen und versuch...glücklich zu werden. Weil...es ist nicht toll dich so zu sehen, weißt du?“ Aomine musste diesen Schwall an Worten erst einmal verarbeiten, ehe er anfing zu lachen und den Kopf schüttelte. „Du bist so ein...ich glaube dafür gibt es gar kein Wort.“, seufzte er dann und guckte wieder an die Decke um zu überlegen. „Weißt du, dieser Trottel in den ich verliebt bin ist...viel zu nett für diese Welt. Und er macht sich ständig um Andere Gedanken obwohl er zur Abwechslung mal an sich selbst denken sollte. Außerdem kriegt er ziemlich schnell ein schlechtes Gewissen, weshalb ich ihm nichts gesagt hab. Denn da gab es noch einen größeren Trottel, mit dem er zusammen war. Und ich dachte eigentlich er wäre mit diesem Arschloch relativ glücklich. Aber anstatt glücklich zu sein und mir die Sache nicht noch schwerer zu machen, taucht er unangekündigt hier auf, demoliert meine Wand, küsst mich einfach, nur um mir dann zu erzählen, das er in mich verliebt ist. Hast du eine Lösung parat?“ Eine Weile herrschte Schweigen und Aomine hörte wie Kise sich bewegte, ehe er sich neben ihn auf das Sofa setzte. „Und dieser Trottel...ist nicht zufällig blond?“ „Blonder geht’s gar nicht mehr.“, gab er grinsend von sich, ehe wieder Stille herrschte. „Wenn das ein Witz sein soll, finde ich den echt doof und...es war kein Witz oder?“, kam es von Kise nachdem er Aomines wohl nicht ganz so erfreuten Gesichtsausdruck gesehen hatte, ehe dieser ein „Nee~“, von sich gab. „Das...du hast nichts gesagt, weil ich ein schlechtes Gewissen bekomme?“ „Wieso hast du denn nichts gesagt?“ „Ich war der festen Überzeugung du wärst in Mocchi verliebt.“ „Deine Fantasie möchte ich mal haben.“, seufzte der Blauhaarige und schüttelte sich kurz. Er liebte Satsuki, klar! Sie war seine beste Freundin, so etwas wie eine Schwester und wahrscheinlich sowieso der wichtigste Familienanteil. Aber eine Beziehung mit ihr, war absolut ausgeschlossen. Nicht mal wenn er sehr verzweifelt wäre, würde es dazu kommen. „Dir ist klar, das du mich jetzt nie wieder los wirst oder?“, hakte der Blonde nach und Aomine sah ihn mit gehobener Augenbraue an. „Dir ist klar, das mir das nichts aus macht oder?“, fragte er stattdessen zurück ehe er grinste. Sie hätten sich soviel Mühe und Leid ersparen können, wenn nur einer mal die Fresse aufbekommen hätte. Aber so war die Generation der Wunder anscheinend. Sie hatten es alle nicht so mit offener Kommunikation. Ob es dafür Grundkurse gab? „Wie ist es hierzu nochmal gekommen?“, fragte Aomine eher sporadisch, während er den Basketball in seinen Händen drehte und wendete. „Ich hab dich gefragt, und du hast ja gesagt.“, kams von Kise der auf seine Arme um seinen Hals geschlungen hatte und auf seinem Rücken hing. Irgendwann vor ein paar Tagen hatte Kise gefragt ob ihre Teams nicht ein Übungsspiel gegeneinander machen könnten. Er hatte ja gesagt. Warum war ihm allerdings schleierhaft. „Dein Team guckt dumm.“, stellte er fest und Kise räusperte sich. „Deins auch.“ „Mein Team IST ja auch dumm.“, gab der Blauhaarige Augen rollend von sich und registrierte erfreut, das Kise von seinem Rücken sprang. „Na ja...außer Ryo. Ryo ist nicht dumm. Ryo macht mir Essen.“, grinste er dann und wuschelte dem Kleinen durch die Haare, ehe er ihn kurz drückte. Der Grund, warum sie alle dümmlich aber dekorativ mitten auf dem Feld standen war ganz einfach. Der Schiedsrichter war mal wieder aufs Klo gelaufen um sich zu übergeben. Nicht das der arme Mann krank gewesen wäre. Er hatte einfach nur...die 'Künste' von Satsuki zu fassen bekommen. Und jeder brauchte ja seine eigene Lebenserfahrung, weswegen Aomine geschwiegen und lieber nichts dazu gesagt hatte. „Ich muss mir keine Sorgen machen oder?“, fragte der Blonde belustigt nach, und deutete auf Sakurai der immer noch mehr oder minder in Aomines Armen hing, was diesen dazu brachte mit den Augen zu rollen. „Also bitte! Das grenzt schon an Kinderschändung.“ „Ich freue mich ja, das er offensichtlich glücklich ist und so aber...das ist irgendwie unheimlich.“, nuschelte Wakamatsu in die Richtung des Captain, der einfach nur nickte. An einen glücklichen Aomine musste man sich wohl erst gewöhnen. Aber vielleicht war das für ihren nächsten Gegner Seirin ja genauso verstörend wie für sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)