Zwischen den Welten von CanisMinor ================================================================================ Kapitel 2: Laserbeak -------------------- Etwas abwesend sehe ich dem Auto meiner Eltern hinterher. Für die nächsten zwei Wochen fahren sie auf Urlaubsreise und wie schon so oft bleibe ich allein Zuhause. Normalerweise habe ich ja nichts dagegen, aber dieses Mal fühle ich mich nicht gerade sonderlich Wohl dabei. Ich gehe hoch auf mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Dieses seltsame Armband liegt auf meinem Schreibtisch. Eine Woche ist es nun her und seit dem habe ich nichts mehr von Soundwave gehört oder gesehen. Zuerst hatte ich versuch mit einzureden, dass das gar nicht passiert ist, aber das Armband beweist mir leider jedes Mal aufs Neue, dass es so real ist wie es nur sein kann. Ich lasse meinen Blick zur Uhr schweifen. So langsam muss ich mich auf den Weg zur Schule machen. Schnell binde ich mir meine Haare noch zu zwei Zöpfen und lege mir das Armband um bevor ich mir meine Schultasche schnappe und losgehe. Irgendwie scheint mir mein Leben aber seit diesem Vorfall irgendwie unwirklich. Ich kann mich auf nichts mehr richtig konzentrieren und schlafen kann ich auch nicht mehr richtig. Ich habe seit dem irgendwie angefangen früh aufzustehen. Gedankenversunken stehe ich an der Bushaltestelle und starre auf das Armband an meinem Handgelenk. Es ist pechschwarz und an der Oberseite scheint so eine Art Stein integriert zu sein, aber ich kann nicht erkennen was es für einer sein soll. Ich habe keine Zeit darüber zu grübeln, denn der Bus kommt. In der Schule kann ich mich nicht konzentrieren und es scheint von Tag zu Tag schlimmer zu werden. Anstatt aufzupassen muss ich immer wieder an mein Gespräch mit Soundwave denken. Es will immer noch nicht in meinen Kopf rein, das mein Vater was mit den Decepticons zu schaffen hat. Auch wenn ich bezweifle, dass er das freiwillig tut. Noch mehr nackt es aber an mir, das ich ihn darüber nicht ausfragen kann. Niemand darf wissen, was zwischen mir und Soundwave ist, nicht einmal mein Vater. Obwohl ich ziemlich sicher bin, das Soundwave derjenige ist, der etwas mit meinem Vater zu tun hat. Dazu kommt, das ich nicht so recht weiß, ob ich erleichtert oder besorgt darüber sein soll, das Soundwave bis jetzt noch nicht wieder aufgekreuzt ist. Es gehen mir so viele Dinge durch den Kopf und ich habe noch so viele Fragen, die nicht beantwortet sind. Aber Soundwave hat mir bei unserer Begegnung schon klar gemacht, das ich nichts genaues zu wissen brauche. Aber vielleicht macht mich gerade diese Unwissenheit nervös. Ich schüttelt leicht den Kopf. Ich kann nicht jeden Tag aufs neue darüber grübeln. Das bringt mich auch nicht weiter. Ich zwinge mich dazu dem Unterricht doch ein wenig zu folgen, mit mäßigem Erfolg. Frustriert schließe ich die Haustür hinter mir. Das war heute ein alles andere als guter Tag. Dank meiner Unaufmerksamkeit musste ich nach der Schule noch nachsitzen. Nicht gerade ein guter Start in die Woche. Ich gehe in die Küche, um mir etwas aus dem Kühlschrank zu holen. Mein Magen knurrt mir schon seit einer halben Ewigkeit. Dann setze ich mich ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein. Meine Lieblingssendung läuft. Gerade als ich mich etwas in die Sendung vertiefe zucke ich heftig zusammen. Schnell stelle ich den Fernseher auf stumm. Da war doch gerade ein Geräusch gewesen. Ich warte einen Moment. Da ist es wieder! Klingt, als würden Metallteile aufeinander reiben und schlagen. Es klimpert ein bisschen. Etwas zittrig schalte ich den Fernseher aus. Ist da etwa ein Einbrecher im Haus. Das durfte doch nicht war sein! Und ausgerechnet jetzt sind meine Eltern nicht da. Als ich aufstehe um nachzusehen erwische ich mich dabei wie ich mir wünsche, das Soundwave hier wäre. Als ob er mir helfen würde. Es kommt aus dem ersten Stock. Vorsichtig und ganz langsam gehe ich die Treppe hoch. Wie kommt der Einbrecher unbemerkt in den ersten Stock? Ist er etwa mit einer Leiter gleich oben angestiegen? Ich schüttel den Kopf. Ich weiß doch noch gar nicht, ob es ein Einbrecher ist. Ich komme oben an. Das Geräusch scheint aus meinem Zimmer zu kommen. Es klingt wirklich sehr nach Metall. Unwillkürlich muss ich an Soundwave denken, aber wie bitteschön soll er in mein Zimmer passen? Ganz vorsichtig öffne ich die nur angeschobene Tür und sehe hinein. Hätte ich etwas in der Hand gehabt, ich hätte es wohl sicherlich fallen lassen. Da sitzt doch tatsächlich etwas auf meinem Bett. Etwas das verdächtig nach einem Vogel oder etwas ähnlichem aussieht. Aber aus Metall. Erst nach und nach wird mir bewusst was oder wer da auf meinem Bett sitzt. „Laserbeak...“ Der Angesprochene richtet seinen Kopf auf und sieht mich an. „Oooh... Du bist zurückgekehrt.“ „Äh... ja. Was machst du auf meinem Bett? Und was hast du überhaupt hier zu suchen?“ „Auftrag von Soundwave. Ich soll dich im Auge behalten.“ Etwas überrascht ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Du sollst Babysitter für mich spielen?“ Ich bekomme keine Antwort. Stattdessen fliegt er genau auf mich zu. Ich taumel etwas rückwärts und lande dann auf meinem Hintern. Laserbeak landet elegant genau vor meinen Füßen. „Das Armband.“ Ich habe meine Hand an der es immer an angebracht ist und bemerke Laserbeaks durchdringenden Blick. Augenblicklich läuft es mir eiskalt den Rücken runter. „Ich habe es niemandem gesagt.“ Anscheinend ist es das, was er hören wollte, denn er lässt von mir ab und fliegt in mein Zimmer. Ich beschließe, das ich jetzt ganz dringend eine kalte Dusche brauche. Noch den ganzen Abend hatte ich mich mehr oder weniger mit Laserbeak unterhalten. Ich erfuhr, das die Filme ein Vertuschungsversuch der Regierung ist und das nur einige wenige Dinge aus den Filmen wirklich passiert sind. Es war doch teilweise recht interessant ihm zuzuhören. Es ist nächster Morgen und ich habe eigentlich relativ ruhig geschlafen. Mein Wecker hat noch nicht geklingelt, also liege ich noch in meinem Bett, ganz tief in meine Decke eingekuschelt. Ich erschrecke mich ein wenig, als sich etwas auf meinem Bett bewegt. Ich öffne vorsichtig ein Auge und sehe Laserbeak am Fußende liegen. Hat es etwas die ganze Zeit in meinem Bett geschlafen? Hat es denn überhaupt geschlafen? Eigentlich sieht es ganz danach aus. Allerdings traut sie ihm lieber nicht über den Weg. Ich sehe auf meinen Wecker, in diesem Moment beginnt er zu klingeln. Weniger darüber begeistert setze ich mich auf und schalte ihn aus. Wie zu erwarten hatte Laserbeak sofort den Kopf gehoben. „Sie mich nicht so an. Ich muss zur Schule.“ Ich beschloss Laserbeak erstmal zu ignorieren und stehe auf um ins Bad zu gehen. Der bohrende Blick von ihm entgeht mir allerdings nicht. Als ich etwas später wieder ins Zimmer komme sehe ich mich etwas verwirrt um. Laserbeak ist verschwunden. Dafür fällt mir ein Laptop auf, der jetzt auf meinem Schreibtisch steht und eindeutig Laserbeaks Farben trägt. Ich gehe zu meinem Schreibtisch rüber. „Laserbeak?'“ „Du wirst mich mitnehmen, verstanden?“ Ich nicke nur. Was bleibt mir auch anderes übrig und so kann ich wenigstens ein Auge auf ihn haben, damit ihn niemand entdeckt. Sollte das passieren, hätte ich nämlich ein echtes Problem. In diesem Moment frage ich mich dann doch, wer dann eigentlich auf wen aufpasst. Meine Güte ist der Unterricht heute wieder spannend. Gelangweilt spiele ich mit meinen Stiften während meine Lehrerin irgendetwas vorne an der Tafel erklärt. Ich höre nicht zu. Stattdessen wandert mein Blick immer Mal wieder zu meiner Tasche. Bis jetzt hatte sich Laserbeak völlig ruhig verhalten und ich hoffe, das es auch so bleiben wird. Auf der anderen Seite muss ich allerdings auch gerade daran denken, was sein Soundwaves Besuch alles schief gelaufen ist. Ich werde etwas nervös und höre auf mit den Stiften zu spielen. In diesem Moment beendet die Schulglocke die Stunden. Ich bin zucke leicht zusammen, aber zum Glück bemerkt es niemand. Na ja, fast niemand. Laserbeak ist das sicher nicht entgangen. Das vermute ich jedenfalls. Jetzt habe ich erstmal eine Freistunde. Ich packe meine Sachen zusammen, nehme meine Tasche und verschwinde schnell aus dem Klassenraum. Ich brauche erstmal was zu Essen. Ich gehe zur Cafeteria. Ein Glück ist da gerade nichts weiter los. Ein paar wenige Schüler drängen sich um sich etwas zu kaufen. Ich stelle meine Tasche kurz neben mich als ich mir etwas aussuche. Das sollte sich nur einen Moment später als großen Fehler herausstellen, denn als ich meine Tasche wieder hochhebe, ist diese auf einmal ziemlich leicht. Als ich reinsehe muss ich feststellen, das Laserbeak verschwunden ist. Etwas in Panik sehe ich mich um Raum um, aber er ist nirgendwo zu sehen. Hat er etwa schon den Raum verlassen? Das durfte doch alles nicht war sein! Ich verlasse die Cafeteria, aber auf dem Gang davor ist er auch nicht. Wo könnte er hingeflogen sein? Wenn er entdeckt wird, sind wir sicher beide dran. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als nach ihm zu suchen. So habe ich mir meine Freistunde nicht vorgestellt. Vorsichtig betrete ich den Computerraum. Zum Glück findet hier gerade kein Unterricht statt und auch zur freien Benutzung ist gerade niemand hier. Vielleicht hat er sich hier versteckt. Warum ist er überhaupt weggeflogen? Er war doch derjenige, der unbedingt mir hierher wollte. Aber das ist momentan egal. Ich muss ihn unbedingt finden, bevor die Freistunde zu ende ist. Gerade als ich mich daran machen wollte den Raum zu durchsuchen und nochmal kurz aus dem Fenster sehe hätte ich beinahe einen Herzinfakt bekommen. Da sitzt der Vogel ja, ganz unbekümmert auf dem Fenstersims eines offnen Fensters eines leeren Klassenzimmers im dritten Stock. Das hätte mich nicht weiter gestört, wenn ich nicht wüsste, das gerade genau im Klassenzimmer auf dieser Seite des Gebäudes direkt gegenüber diesem Fenster Unterricht stattfinden würde. Voll in Panik stürme ich aus dem Computerraum und in Richtung dieses Klassenzimmers. Beinahe wäre ich an der Tür zum Klassenzimmer vorbeigelaufen. Schwungvoll reiße ich die Tür zum Klassenzimmer auf und bleibe wir angewurzelt stehen. Laserbeak ist nicht mehr da, auf der Fensterbank sitzt niemand mehr. Und beim Klassenzimmer gegenüber sind alle Vorhänge zugezogen. Am liebsten würde ich mich jetzt selbst schlagen, aber ich habe besseres zu tun. Wo war dieser Vogel jetzt hin verschwunden. Warte nur ab bis ich dich in die Finger kriege. Ich sehe mich ein wenig im Klassenraum um, aber hier scheint er wirklich nicht mehr zu sein. Ich gehe zum Fenster zu sehe nach draußen, aber auch hier kann ich ihn nirgendwo entdecken. Wohin kann er in so kurzer Zeit schwinden? Nicht, das ich ihn vermissen würde, würde er einfach verschwinden, aber das ist er ja leider nicht. Wie kommt er nur auf die Idee durch die Schule zu fliegen? Oder macht er das etwa absichtlich um mich zu Ärgern? Ich lehne mich auf die Fensterbank und sehe nach unten. Gegenüber im ersten Stock befindet sich der Biologieraum. Im nächsten Augenblick nehme ich die Beine in die Hand. Da unten sitzt Laserbeak doch tatsächlich auf einen der Tische. Leider weiß ich, das in 5 Minuten da unten Unterricht beginnt. Wie ist er überhaupt in so kurzer Zeit da runter gekommen? Nur wenige Augenblicke später stehe ich vor dem Biologieraum und gehe rein. Kein Laserbeak und kein Laptop der er sein könnte. Der Raum ist leer, so leer wie er eben sein kann. Das kann doch nicht war sein. Er hat mich wieder ausgetrickst! Er könnte einfach überall sein, wenn er es schafft so schnell von da oben hierher zu kommen und genauso schnell wieder zur verschwinden. Ich höre Stimmen die näher kommen, sicher die Klasse. Ich verschwinde lieber wieder. Zurück auf dem Gang lehne ich mich an die Wand und denke nach. Wo könnte dieser verrückte Vogel hingeflogen sein? Und wo ist eigentlich Soundwave, wenn man ihn mal braucht? Und wer ist da eigentlich schon wieder am Klavierspielen? Es gibt einen sehr schönen Musikraum an meine Schule, da stehen viele verschiedene Instrumente. Aber zur Zeit gibt es keinen Musikunterricht, weil der einzige Musiklehrer der Schule momentan mit einer Klasse auf Klassenfahrt ist. Das kann eigentlich nur eins bedeuten. Ich stoße mich von der Wand ab und gehe den Gang runter Richtung Musikraum. Und wehe dieser verrückte Vogel ist nicht dort. Was hat Soundwave sich eigentlich gedacht? Etwas lustlos mache ich die Tür des Musikraums auf und sehe mich um. Auf dem Lehrerpult steht ein Laptop. Ich mache die Tür zu, setzte mich an das Lehrerpult und starre ihn einfach an. Eine Weile passiert nichts, aber dann kann ich zusehen wie sich alle Teile langsam verschieben und schließlich sitzt Laserbeak vor mir. „Wie kannst du nur einfach so verschwinden? Was ist, wenn dich jemand gesehen hätte?“ „Ihr Menschen seit wirklich naiv. Als wenn ich mich nicht verstecken könnte.“ „Abgesehen davon, dass ich dir nicht wirklich traue, gibt es immer das Risiko gesehen zu werden. Was meinst du, wie viele Menschen in diesem Gebäude unterwegs sind. Abgesehen davon, das du mir einen Herzinfarkt beschert hast als du plötzlich einfach verschwunden warst. Ich bin dir durch die halbe Schule gefolgt. Was meinst du was passiert, was mit mir passiert, wenn sie dich entdecken? Außerdem glaube ich kaum, das Soundwave das gewollt hätte. Ich dachte du solltest auf mich aufpassen und nicht die Schule auskundschaften.“ Laserbeak legt den Kopf leicht schief. Ich kann nicht genau deuten wieso, aber irgendwie sieht das niedlich aus. Ich sehe kurz auf die Uhr. Die Freistunde ist jedenfalls gelaufen. Die ist so gut wie vorbei. „Jetzt komm schon du Ausreißer. Ich komme sonst zu spät zum Unterricht.“ Ohne einen weiteren Kommentar transformiert sich Laserbeak zurück in einen Laptop. „Wehe du haust wieder ab. Das nächste Mal kannst du gleich wegbleiben. Toller Babysitter...“ Mit diesen Worten hebe ich ihn hoch und mache mich auf den Weg zurück in den Unterricht. Hoffentlich würde nicht jeder Tag so chaotisch ablaufen wie heute. Noch so einen Tag verkrafte ich sicher nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)