Wolvesmoon Hogwarts von Plotchaser (Levs Story) ================================================================================ Kapitel 1: Der Neuankömmling ---------------------------- Endlich waren sie alle wieder in Hogwarts. Das Abendessen, die übliche Ansprache und die Häusereinteilung der neuen Erstklässler waren bereits beendet und die meisten Schüler waren nun damit beschäftigt entweder ihre Koffer auszuräumen oder sich über die vergangenen Sommerferien zu unterhalten. Lev selbst saß jedoch abseits von dem ganzen Trubel, auf einer Fensterbank am Ende des Ganges, von dem die Schlafsäle abgingen, und betrachtete die hereinbrechende Nacht. Währenddessen war Gabe dabei Ordnung in seine Sachen zu bringen. Nach einer Weile sprang Yin zu dem Mädchen aufs Fensterbrett und schaute sie eine Weile einfach nur an. Als Lev jedoch die Hand nach ihr ausstrecken wollte, wich die Katze ihr aus und sprang wieder zu Boden. Erst nach einem Moment folgte Lev ihrer Katze nach unten in den Gemeinschaftsraum der Gryffindor, wo sie das Tier auch schon wieder aus den Augen verlor. Es waren doch noch viel zu viele Menschen im Raum. Kurzerhand schob sie den Gedanken an Yin und wo sie sich schon wieder herumtrieb beiseite und lies ihren Blick neugierig über ihre Mitschüler wandern. Es waren viele Erstklässler und einige Ältere, die ihnen ihre Hilfe anboten und ein paar Dinge erklärten. Außerdem entdeckte sie auch Dale, bei dem sie sich genau denken konnte, was er dort suchte. Vermutlich drehte er den Neuen irgendwelche Scherzartikel an. Kopfschüttelnd schlich sich die Braunhaarige an den anderen vorbei, nur damit sie nicht von Dale ertappt wurde, wie sie sich mal wieder davon machte. Und kaum war sie draußen, entspannte sich das Mädchen direkt wieder. Sie hatte einfach das Bedürfnis, die Neuen zu beschützen, doch musste sie sich jedes Mal davon abhalten, wie eine psychopathische Glucke um sie herum zu wuseln. Immerhin war ihr im letzten Jahr genug zugestoßen, um zu wissen, was es für Gefahren gab und dass sie alle hier nicht immer so geschützt waren, wie sie es glauben wollten. Aus Reflex fuhr Lev mit ihren Fingerspitzen über die Narbe an ihrer Wange, während sie gerade die letzten Stufen zur Eulerei erklomm. An ihre Ohren drang das Geflatter von Flügeln, was sie aus ihren Erinnerungen an das vergangene Jahr riss, bevor sich diese doch noch an die Oberfläche kämpfen konnten. Ihr Blick traf auf die angelehnte Holztür. Wenn sie sich nicht irrte, würde sie Yin hier oben gleich wiederfinden. Lev wusste nicht warum, aber ihre Katze mochte die Eulen und diese störten sich schon gar nicht mehr daran, dass Yin ihnen regelmäßige Besuche abstattete. Ohne zu zögern schob Lev die Tür zur Eulerei auf und fand dort tatsächlich ihre Katze vor. Jedoch lag Yin auf dem Schoß eines Jungen, den Lev noch nie zuvor gesehen hatte. Skeptisch betrachtete sie den Jungen, dessen blondes Haar ihm in Strähnen ins Gesicht hing. Das Bild, das sich ihr gerade bot, mit dem Wissen, dass ihre Katze sich eigentlich von niemandem außer ihr selbst oder von Dale und Gabe berühren lies, gefiel Lev ganz und gar nicht. Also verschränkte sie die Arme und stellte die 2 Millionen Sickel Frage: „Wer bist du?“ Der Junge hatte Levs Ankunft bis jetzt noch nicht bemerkt und hob nun ruckartig den Kopf an, um ihr in die Augen zu schauen. „Ehm, hallo... Ich bin Jason Carver.“ Yins Ohren zuckten kurz, ehe sie die Augen aufschlug und mit einem erfreuten Maunzen zu ihrem Frauchen schaute. Genüsslich streckte sich die Katze, dann erst tapste sie zu Lev und schmiegte sich an ihre Beine. „Oh, ist das etwa deine Katze?“ Jason beobachtete Yin überrascht, während Lev nickte. „Ja, sie heißt Yin. Und ich heiße im übrigen Leverence“, erneut musterte Lev ihren Gegenüber misstrauisch. „Eine Frage hab' ich da aber noch... Wie hast du sie herumbekommen?“ Das Mädchen ging in die Hocke und Yin nutzte es direkt aus, um ihr auf den Schoß zu springen und sich kraulen zu lassen. „Wie meinst du das? Ich kam hier hoch, um einen Brief zu verschicken, da war sie schon hier. Und als die Eule mit dem Brief weg war, hat sie sich zu mir gesellt“, fragend blickte er die beiden an. „Das ist seltsam... Normalerweise mag sie keine Fremden... Apropos... Woher kommst du eigentlich?“ „Meine Familie ist in den Sommerferien umgezogen. Wir wohnen nun in Canterbury. Aber eigentlich kommen wir aus Newcastle, Australien. Deswegen musste ich die Schule wechseln“, schulterzuckend hielt er kurz inne. „Nun ja, und jetzt bin ich hier in Hogwarts um ins 5. Schuljahr einzusteigen. Vielleicht hab' ich ja Glück und ich kann auch bis zum Abschluss hier bleiben und muss nicht wieder wegen des Jobs meines Vaters umziehen.“ Lev konnte es sich nicht vorstellen, wegen ihres Vaters jemals diese Schule verlassen zu müssen, weshalb sie diesen Gedanken schnell verdrängte. „Du bist in Gryffindor, hab ich Recht?“ Eigentlich sah man es dem Jungen nicht an, da er weder eine Schulrobe noch ein Wappen auf seinem Pullunder trug. Doch irgendetwas an seiner Art lies sie darauf tippen. Was Jason mit einem Nicken bestätigte. „Okay. Dann will ich mal 'Herzlich willkommen in meinem Haus und meiner Klasse' sagen.“ Der Blondhaarige schien mit dieser freundlichen Aufnahme nicht gerechnet zu haben, denn er starrte sie sprachlos an, während Lev sich bereits zum Gehen wandte. Doch blieb sie vor der Tür noch einmal stehen und schaute über die Schulter zu Jason zurück. „Kommst du mit in den Gemeinschaftsraum?“ Erneut bekam Lev nur ein Nicken als Antwort, ehe er aufstand und ihr nacheilte. Als die beiden das Portal zum Gryffindorturm erreichten, lies Lev dem Jungen den Vortritt. Die Fette Dame schaute zu dem Blonden hinab und musterte ihn. „Oh! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich habe dich schon einmal gesehen, Junge!“ Da Lev hinter Jason stand, konnte sie seine Reaktion nicht sehen, doch klang etwas in seiner Stimme seltsam, als er diese Aussage mit einem „Wie gut, dass wir beide wissen, dass wir uns nicht kennen“ abtat und dann prompt das aktuelle Losungswort nannte, um den Gang hinter dem Gemälde frei zu legen. „An dieser Schule passieren genug seltsame Dinge. Es würde mich nicht wundern, wenn mein Gedächtnis mich nicht täuscht. Denn-... Oh! Aber... Wollt ihr mir denn gar nicht zuhören? So eine Unverschämtheit! Also wirklich...“ Da Jason einfach kommentarlos in den Gang hinein trat, folgte Lev ihm kurzerhand und drückte Yin an ihre Brust, da sie verhindern wollte, dass diese die Flucht ergriff, während die Fette Dame ihre Schimpftirade los lies. „Da hast du dir ja direkt einen Feind gemacht, Jason“, schmunzelte das Mädchen, als sie im Gemeinschaftsraum ihre Katze zu Boden lies. Doch wurde die Stille in dem – mittlerweile – leeren Raum plötzlich unterbrochen, da Gabe aus einem der Sessel aufsprang und zu den beiden hastete, als er sie erblickte. „Lev! Da bist du ja! Wo warst du? Ich hab' dich gesucht!“ Kurz hielt er inne und warf Jason einen irritierten Blick zu, ehe er wieder seine Cousine anblickte. „Und wer ist das?“ Lev seufzte leise, ehe sie antwortete. „Das ist Jason Carver. Er ist ab heute in unserer Klasse. Ich hab ihn oben in der Eulerei getroffen“, dann wandte sie sich an Jason und deutete mit der Hand zu Gabe. „Und das ist mein jüngerer Cousin Gabriel.“ Jason musterte Gabe eindringlich mit einem Blick, den man nicht deuten konnte. „Aha... Und? Woher kommt er? Und wieso taucht er gerade jetzt auf?“ Jasons Blick blieb weiterhin nicht zu deuten, während sich eine bedrückende Stille zwischen den beiden Jungen ausbreitete. Auch wenn es ihr ein wenig seltsam vor kam, so versuchte Lev sich Jasons Verhalten schön zu reden. Vermutlich war er nur überrumpelt. So musste es sein... „Gabe, mach' mal langsam, ja? Du kannst ihn doch nicht einfach zwischen Tür und Angel überfallen.“ Gabe verzog motzend das Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust, doch blieb er still. Während im selben Moment Dale die Treppe von den Schlafsälen hinunter kam und kurz seinen Blick über die drei schweifen lies. „Kann man nicht? Wenn ich mich recht entsinne, bist du doch diejenige, die das liebend gerne macht, oder etwa nicht, Lizbeth? Was hältst du davon, wenn wir es uns gemütlich machen und was futtern? Dann erfahr' ich vielleicht auch mal, wer der Kerl ist.“ Als Lev den Blick zu Dale anhob, entdeckte sie eine große Tüte Chips in seiner Hand, was sie schief grinsen lies. „Du denkst doch auch nur ans Essen, Dale.“ „Natürlich, ich muss ja auch noch wachsen, also brauch' ich viel zu essen“, der Schwarzhaarige zwinkerte frech, was Lev nur den Kopf schütteln lies. „Na dann...“ Als das Mädchen wieder zu Jason schaute, grinste auch er und deutete ihr an, dass er nichts gegen den Vorschlag einzuwenden hatte. Also hakte sie sich bei ihrem Cousin unter und dirigierte ihn zu den Sofas und Sesseln, wo sie es sich dann zusammen gemütlich machten und sich unterhalten konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)