Secret of the Night Part 1 von Usako_ ================================================================================ Kapitel 6: die Spieluhr ----------------------- Nach dem Mamoru gegangen ist, stürme ich ins Badezimmer. Ich muss auf jeden Fall vor meiner Familie fertig sein. Hastig springe ich unter die Dusche. Beim einseifen fällt mir etwas merkwürdiges auf...Ist das etwa ein blauer Fleck? Vorsichtig betrachte ich die Innenseite meines rechten Oberschenkels. Hmm…tut nicht weh….Was könnte es sonst sein? Dann urplötzlich wird mir klar was es ist…… „Ein Knutschfleck…..wie kommt der denn da hin?“, rasch spüle ich die Seife ab und schwing mir ein Handtuch um meinen Körper. Ich bleibe wie angewurzelt stehen. Erschrocken starre ich hinein. Da ist noch einer….Direkt über dem Dekollté. „Oh Mist!“ Wie von einer Tarantel gestochen stürme ich in mein Zimmer und krame meine Schuluniform aus dem Kleiderschrank. Zum Glück ist das Oberteil so hoch geschlossen das man das Ding nicht sehen kann. „Ich werde ihn umbringen!“, sage ich mit zusammen gebissenen Zähnen. „Wenn willst du umbringen?“, erschrocken drehe ich mich um. Auf meinem Bett sitzt Luna. Gott sei Dank bin ich schon angezogen. „Hehehe..Ähmm niemanden!“, sage ich verlegen und drehe mich zu meinem Spiegel um mirdie Haare zu frisieren. „Ist alles in Ordnung?“ „Ja wieso?“ „du siehst zerstreut aus, und seit wann stehst du so früh auf?“, will die kleine schwarze Katze mit dem goldenen Halbmond von mir wissen. Moment mal! Halbmond? Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl im Magen. Doch ich weiß nicht wieso. „Usagi? Ich rede mit dir?“ „Nein es ist alles in Ordnung“, sage ich und wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. „Wieso schließt du denn Nachts dein Zimmer ab?“ Ich hab´s irgendwie geahnt das die Frage kommen würde. Luna schläft sonst immer bei mir. Was soll ich da bloß antworten? „Ähmm…ich brauchte mal etwas Privatsphäre!“, antworte ich zögerlich. Oh je, hoffentlich glaubt sie mir das auch. „He“, höre ich Luna plötzlich sagen. Ich drehe mich zu ihr um. „Was ist, Luna?“ Sie springt auf den Boden und holt etwas mit ihrer Pfote unterm Bett hervor. Ich gehe in die Knie und schaue den Gegenstand an. Es ist eine goldene Spieluhr, die die Form eines Sterns hat. Luna öffnet sie und aus dieser Spieluhr ertönt plötzlich die schönste Melodie die ich jemals in meinem Leben gehört habe. Vorsichtig nehme ich sie in die Hand, und schaue sie mir genauer an. Ich hab sie vorher noch nie gesehen. Das kann nur bedeuten das sie wohl Mamoru gehört. Hat er sie hier vergessen oder verloren? Das er so etwas schönes überhaupt besitzt, wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Luna und ich sind ganz still und horchen. Ich schließe meine Augen und lasse sie Musik auf mich wirken. Sie hat so etwas trauriges und doch hoffnungsvolles an sich, was ich jedoch nicht genau benennen kann. Ich weiß nicht, aber diese Melodie bewegt mein Herz. Ich spüre wie heiße Tränen meine Wange hinunterlaufen…ganz von alleine. Ich kann nichts dagegen tun. „Usagi? Was hast du?“, höre ich Luna besorgt fragen. Schnell wische ich mir mit dem Ärmel meiner Uniform die Tränen weg und sage: „Ach es ist nichts. Ich finde dieses Melodie einfach wunderschön“ „Woher hast du diese Spieluhr. Sie ist wirklich wunderschön.“ „Sie gehört einer Freundin, anscheinend hat sie die Spieluhr beim letzten Mal vergessen.“, lüge ich sie an. „Ich bringe sie gleich Heute Abend zurück“ „Ja das solltest du tun. Sie vermisst sie bestimmt“, entgegnet mir Luna. Schnell springe ich auf. Ich beschließe heute nicht zu frühstücken, sondern mache mich direkt auf den Weg zur Schule. Ich muss Minako abfangen! Müde betrete ich den Hörsaal der Uni. Motoki und Saori schauen mich überrascht an. „Du bist zu spät!“, stellt Motoki fest. „Ja…“, mehr bekomme ich absolut nicht raus. Ich fühle mich wie 10 betrunken Russen. Erschöpft lasse ich mich neben Motoki nieder. Er soll mich bloß in Ruhe lassen. Wenn mir heute irgendjemand auf die Nerven geht, dann explodier ich. „Du siehst gar nicht gut aus? Bist du krank?“, Saori schaut mich besorgt an. „SO etwas in der Art!“, erwidere ich grantig. „Ist ja gut…du brauchst doch nicht direkt so scheiße zu werden!“, Motoki sieht mich verständnislos an. „Sorry…Ich hab nur nicht geschlafen…Glaube ich“, entschuldige ich mich bei den beiden. „Was ist denn los? Du kannst doch mit mir über alles reden!“ Ich weiß das Motoki es ernst meint. Doch was soll ich ihm sagen? Das ich heute Morgen zum zweiten Mal neben Usagi aufgewacht bin, und ich keine Ahnung habe wie es die beiden Male passieren konnte. Er würde mich für verrückt halten. Das steht fest! Saori deutet uns leise zu sein, als der Professor den Hörsaal betritt. _________________________________________________________________________________ Nachdem die längste Vorlesung des Tages endlich vorbei ist, schlendere ich völlig übermüdet nach Hause. Ich merke gar nicht wie hinter mir langsam die Sonne untergeht. Sehnsüchtig denke ich an MEIN Bett. Ich will nur noch schlafen, nichts anderes. In meiner Wohnung endlich angekommen, falle ich müde ins Bett. Sofort schlafe ich ein…. DING DONG!! DING DONG!! DING DONG!!! Was zum Teufel ist denn jetzt los? Kerzengerade sitze ich im Bett. Hab ich das geträumt? Oder hat wirklich jemand an meiner Tür geklingelt? Ich schaue auf den Wecker. 21 Uhr. Ich habe wohl volle zwei Stunden geschlafen. Als ich die Tür öffne sehe ich Usagi vor mir stehen. Ach ja wir waren ja verabredet. Das hatte ich vollkommen vergessen. „Hallo…Komm rein“, sage ich etwas heiser. Sie schiebt mich zur Seite und stapft wütend in die Wohnung. Irgendetwas scheint sie aufzuregen. Nur was? „Alles OK?“, frage ich während sie sich auf meine Couch plumpsen lässt. Als Antwort kriege ich nur ein Schnauben. Sie holt aus ihrer Schultasche eine Video raus. Meine Augen werden groß und ich bin plötzlich hell wach. „Ist es das??“, frage ich wie von Sinnen. „Jupp….doch es ist nichts brauchbares zu sehen.“ „Was meinst du?“ „Da passiert nichts! Wir tanzen nur zu Paul Anka! Mehr ist nicht zu sehen! Kein Kuss…Kein rumgeflirte…nichts!“ „Zeig mal her!“, ich schnappe mir dieses dumme Video und lege es in den Rekorder ein. Irgendwie bin ich ziemlich aufgeregt. Nach einer Stunde ist alles vorbei. Sie hat uns nur dabei gefilmt wie wir uns unterhalten haben und dann anschließend zu einem langsamen Lied getanzt haben. Mehr ist nicht zu sehen oder zu hören. Sie hat kein Wort das wir miteinander gesprochen haben aufgenommen. Kein einziges! Das einzige was mir auffällt ist, das wir uns anders ansehen. Wir halten uns an den Händen. In einem kurzen Moment streichle ich ihr über die Wange….Das sieht alles ganz merkwürdig aus. „Was hat Minako denn dazu gesagt? Hat sie mit irgendeinen von uns gesprochen?“ frage ich verwirrt. Usagi schüttelt den Kopf. „Angeblich waren wir so vertieft…ineinander das wir nichts mitbekommen haben“, sagt sie kühl. „Es sieht ganz so aus, als wären das zwei vollkommen Fremde“, flüstere ich. Sie nickt nur mit dem Kopf. „Usagi?“ „Ja?“ „Weißt du was gestern Abend passiert ist?“ „Nein….ich kann mich nur erinnern wie ich in mein Bett gegangen bin….und als ich die Augen aufmachte, warst du da“, entgegnet sie mir. „Übrigens da wäre noch was!“ Fragend schaue ich sie an. Sie wirkt etwas verärgert. Ich beobachte wie ihre Hände an den Saum des Rockes wandern. Was hat sie denn jetzt vor. Wie in Zeitlupe wandert der Rock immer höher und ich bekomme immer mehr von ihren langen Beinen zu sehen. „Usa…“, zische ich nur. Sie winkelt ihr Bein etwas an, so das ich volle freie Sicht auf die Innenseite ihres Oberschenkels habe. Oh Fuck! Ein Knutschfleck! Ich sehe wie ihr die Schamesröte ins Gesicht steigt. „Ich weiß nicht was du da gemacht hast, aber ich denke das wir es nicht ganz miteinander getan haben…Ich hab nämlich kein Kondom gefunden. Außerdem musste ich gerade noch meine Bettbezug wechseln, falls du verstehst worauf ich hinaus will…Falls es doch passiert ist, dann werden wir wohl die Konsequenzen tragen müssen, aber das werden wir in ein paar Wochen sehen“, erklärt sie mir und zieht ihren Rock wieder runter, „Usagi….ich weiß wirklich nicht wie das….“ „Ist schon gut Mamoru…..hier!“, sie holt plötzlich etwas aus der Tasche. Meine Spieluhr! Die ich schon seit meiner Kindheit besitze. Als sie sie mir überreicht berühren sich unsere Fingerspitzen, es durchströmt mich auf einmal eine innere Wärme, die ich vorher nicht kannte. „Das ist….woher hast du sie?“, frage ich. „Sie lag in meinem Zimmer. Anscheinend hast du sie verloren“, sagt sie traurig. „Behalte sie!“, sage ich und gebe ihr die Spieluhr zurück. „Was?? Das kann ich nicht annehmen!“ „Doch! Anscheinend habe ich sie dir letzte Nacht geschenkt, also sollt du sie behalten“, ich schaue sie an. Errötet sie etwa gerade? „Danke…Mamoru…wir sollten uns vielleicht eine Zeit lang nicht mehr sehen…Also ich meine wir sollten so gut es geht, uns aus dem Weg gehen, meinst du nicht auch?“ Ich weiß ganz genau worauf sie hinaus will. „Ich schätze du hast recht…Die Gefahr ist zu groß das es noch mal passiert“, entgegne ich ihr und schaue ihr bewusst in die Augen. Eigentlich will ich das nicht! Ich will nicht das sie geht! Ich will das sie für immer bei mir bleibt! Ich will sie küssen und in den Armen halten und ich will das wir beide uns daran erinnern. Plötzlich ohne das sie etwas macht, springt die Spieluhr auf und eine wunderschöne Melodie erklingt. Ich habe es früher nie geschafft das blöde Ding auf zu kriegen. Und auf einmal öffnet sie sich. Wir lauschen dem Klang der Spieluhr. Keiner von uns sagt irgendetwas als sich unsere Hände langsam berühren. Schweigend sitzen wir da und starren auf die Spieluhr. Es ist seltsam doch diese Musik berührt mein Herz. Usagi verschränkt ihre Finger mit meinen. Langsam wie in Zeitlupe wandert meine rechte Hand zu ihrem Gesicht. Zärtlich streiche ich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und stecke sie hinter ihr Ohr. Ich merke wie sie zusammen zuckt. Erschrocken darüber ziehe ich meine Hand wieder zurück. „Nein…“, flüstert sie leise und schaute mir direkt in die Augen. Langsam ganz zärtlich streichle ich mit meinem Handrücken über ihre rosigen Wangen. Meine Hand wandert langsam zu ihrem Hals herab. Vorsichtig streiche ich über ihr Schlüsselbein. Ich kann fühlen wie sich auf ihrer Haut eine Gänsehaut bildet. Ihre Augen haben so einen strahlenden Glanz den ich vorher in meinem ganzen Leben noch nie gesehen habe. „Was ist das mit uns, Usako?“ frage ich heiser. „ich weiß es nicht“, sagt sie und schaut mich unverwandt an. „Ich will nur noch in deiner Nähe sein…seltsam nicht wahr?“, sage ich und lächle sie an. „Mir geht es genau so…“, flüstert sie, als ob sie Angst davor hätte das sie jemand hören könnte. Mein Herz macht vor Freude einen kleinen Aussetzer, so glücklich bin ich darüber, das es ihr auch so ergeht wie mir. „Mamo-Chan? Ich darf dich doch so nennen?“ „Du darfst mich so nennen, wie immer du willst!“ „Sag, magst du mich denn wenigstens ein bißchen?“, will sie von mir wissen. Noch immer spielt die Uhr ihr melancholisches Lied. Was soll ich sagen? Soll ich zugeben das ich sie Liebe, das ich es wahrscheinlich schon immer getan habe? Nein, das würde sie nur verschrecken. „Du bist mir sehr wichtig, Usako“, anscheinend reicht ihr das als Antwort, denn sie lächelt und schaut verlegen auf den Boden. „Mir gefällt das“, sagt sie leise. „Was denn?“ „Usako….der Name…“, sie traut sich immer noch nicht mich anzusehen. Ich ziehe sie in meine Arme, und halte sie ganz fest. In den ersten Sekunden ist sie noch etwas verkrampft, doch sie entspannt sich recht schnell und schlingt ihre Arme um mich. „Usako…ich will nicht auf dich verzichten! Lass uns lieber gemeinsam herausfinden was da mit uns passiert ist!“, sage ich und atme ihren Duft ein. Pfirsiche und Vanille. Ich spüre das sie mit dem Kopf nickt. „Dann sind wir also jetzt wirklich Freunde?“ nuschelt sie in mein T-Shirt. „Ja, Usako. Sogar mehr als das!“, antworte ich ihr und drücke sie noch fester an mich. Ich werde alles dafür tun, das sie sich ebenfalls in mich verliebt, und bis dahin will ich nur ihr Freund sein. Eins ist sicher ich werde sie nicht aufgeben und vor allem werde ich das Geheimnis das uns umgibt lüften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)