Kampf der Wölfe von francislissy ================================================================================ Kapitel 1: Im Auge des Sturms ----------------------------- Es war ein wunderschöner Morgen in den nordischen Bergen. Der Wind blies über die wenigen Bäume und Büsche die in solcher Höhe nur noch sehr schwach vegetierten. Der Schnee auf den Gipfeln glitzerte mit der Sonne um die wette. Die Temperatur war auf -12 Grad herunter gesunken, seit letzter Nacht. Es war alles andere als warm. Im tieferen Schnee konnte man Blut getränkte Fußspuren erkennen, und folgte man ihnen gelangte man zu einer Felsenschlucht. Dort war es schattig und die Sonne so hell sie diesen Morgen auch schien, konnte nicht eindringen. Auch den beißende kalte Wind waren die Felsen zu stark, und es blieb ihm nichts anderes übrig als drüber hinweg zu fegen. In dieser Schlucht konnte man eine junge rothaarige Frau erkennen, die ein totes aus der Kehle blutendes Reh mit sich zerrte. "Heute wird es was leckeres zu Essen geben", freute sich die Rothaarige, "Wenn dieses Tier nur nicht so schwer wäre, es scheint fast als ob es Steine zum Frühstück gefressen hätte" Mühsam schleppte sie das Reh einen Höhleneingang entgegen. In der Höhle wartete das ganze Wolfsrudel auf sie. Einige hatten die Gestalt von Wölfen, während andere die von Menschen angenommen hatten. Als sie die Höhle betrat, wandten sich alle Augenpaare auf sie. "Oh Gott sei dank Ayame, du hast also was erwischt!", kam es von einen Mädchen. "Ja Sicher, es war zwar gar nicht so leicht aber es ist mir letztendlich gelungen", sagte Ayame freudig. Der Leitwolf mit weisen gütigen Augen trat auf sie zu und sagte: "Das wird fürs erste ein paar Tage für uns alle reichen müssen. Wenn sich nicht bald was ändert werden wir und was anderes überlegen müssen" Ein männlicher Wolf blickte ihn fragend an, und auch Ayame wunderte sich über seine Äußerung. "Was sollten wir denn noch tun? Die Grenzen sind doch klar und deutlich oder nicht?", fragte Ayame. "Ja wenn wir weiter Talwärts jagen, sind wir auf ihren Territorium", warf ein anderer Wolf ein. "Ja das ist mir durchaus bewusst", sagte der Leitwolf, "Und dennoch haben wir noch eine andere Möglichkeit" Ayame musste die Stirn runzeln, was um alles in der Welt könnte er damit meinen? Sie hoffte nur das er nicht die Idee hatte gegen das Andere Rudel zu kämpfen, um so wieder neue Markierungen setzen zu können. Das Andere Rudel war ihnen weit überlegen und mehr Rudel Mitglieder hatten sie auch. Wenn sie also beschlossen gegen sie zu kämpfen, würden sie verlieren und somit auch den kleinen Rest ihres Territoriums einnehmen. Aber es war wirklich sehr schwierig geworden Beute zu machen in diesen Gebiet. Früher als das Andere Rudel, was den Namen "Feuer" trug, noch nicht da war, war alles ganz anders. Sie hatten genug zu Essen, und mehrere Wohnmöglichkeiten gehabt. Im Winter hatten sie sich immer in die Täler niedergelassen weil da mehr Tiere zum jagen waren. Und im Sommer hatten sie sich in Gruppen aufgeteilt um überall die Grenzen zu sichern und um feindliche Wölfe abzuschrecken. Ihr Jagdgebiet war irrsinnig groß gewesen. Sie hatten sich gut vermehrt und hatten alle anderen Wölfe in die Flucht geschlagen. Doch dann kam das Feuerrudel. Sie sind von einen fernen Land gekommen. Der Häuptling und König dieses Rudels heißt Rahrl. Und er ist ein böser und mächtiger Wolfyokai. Er durchlief die Grenzen mit seinen Gefolge, und töte zuerst alle Wächter. Als er mit seinen Rudel in die Haupthöhle eindrang, tötete er fast das gesamte Rudel. Darunter auch ihren Vater und ihrer Mutter. Alle Welpen und trächtigen Weibchen eingeschlossen. Es war ein Blutbad wie sie es noch nie gesehen hatte. Die, die überlebt hatten, trieben sie zu den Gipfeln. Und Rahrl schwor ihnen das sie dort nicht angegriffen werden würden. Wenn sie nicht die Grenzen überquerten. Rahrl wusste das es dort nur wenig zu Essen gab, aber aus irgend einen Grund tötete er sie nicht. Obwohl es Ayame besser gefallen würden mit stolz zu sterben als wie ein Sklave behandelt zu werden. Einmal in der Woche mussten sie den Feuerrudel ein Reh oder sonstige Jagdbeute abgeben. Wenn nicht wurde einer von ihnen getötet. Vor drei Wochen hatte sie Zasa, eine halbwüchsige junge Wölfin getötet weil sie kein Beute abzugeben hatten. Ayame kamen die Tränen, wenn sie an Zasa dachte. Sie hatte so etwas nicht verdient. Sie hasste Rahrl und seine Grausamkeiten. Und mehr noch hasste sie sich selbst, weil sie nicht stark genug war, um sich zu wehren und um das Rudel zu beschützen. Sie war schwächlich. Wie sollte sie jemals ein Rudel führen, wenn sie sie nicht beschützen konnte. Sie war doch eine Prinzessin und somit die nächste Leiterin, da ihr Vater gestorben war. "Großvater von welcher Möglichkeit sprichst du?", wollte Ayame nun wissen. "Das werde ich dir sagen", antwortete der Wolf, "Wir müssen uns ihnen anschließen, was anderes bleibt uns nicht übrig." Das Rudel fuhr hoch und alle redeten verwirrt durcheinander. Ayame sah ihn entsetzt an und entgegnete: "Aber sie haben fast das ganze Rudel getötet!" "Ja und sie behandeln uns wie ihre Sklaven, warum sollten wir uns diesen Leuten anschließen?", warf ein aufgeregter Wolfyokai ein. Der Leitwolf Yorozoku blickte zu Boden und seufzte: "Weil wir überleben wollen" Ayame stampfte wütend mit den Fuß auf und mit Tränen ihn den Augen sagte sie: "Sie haben meine Eltern umgebracht, sie lassen uns fast verhungern, Ihnen macht es Spaß uns niederzumachen. Ich werde mich ihnen nie in meinen Leben anschließen. Niemals! Lieber sterbe ich" Yorozoku schaute sie voller Mitgefühl an, und man erkannte das er sie nur all zu gut verstand. "Ich möchte nur das ihr in Sicherheit seid, wir sollten uns zusammennehmen, und diesen Schritt wagen. Auch wenn das bedeutet das wir von nun an mit unseren Feinden schlafen werden. Und sie uns vielleicht verspotten und uns verachten mögen. Doch wir werden zusammen sein, und das ist alles was zählt. Keiner mehr wird getötet werden. Ich selbst müsste mich ihnen unterordnen. Doch es wird uns besser gehen, da bin ich mir sicher. Ich bin Yorozuku euer König und es wird gemacht was ich sage. Morgen früh werde ich zu Rahrl gehen und mich ihm unterzustellen", sagte Yorozuko ernst. Alle Rudelmitglieder senkten die Köpfe und blickten unterwürfig zu ihm. Auch Ayame musste sich dazu zwingen, den Kopf zu senken und die Entscheidung ihres Großvaters akzeptieren. "So sei es", antworteten alle ergeben. Ayame hatte die Fäuste geballt und die Zähne fest zusammengebissen, ihr durfte kein Knurren rauskommen, das würde respektlos sein. Mit steifen Schritten ging sie auf ihren Großvater zu und fragte wie betäubt: "Darf ich mich nun zurückziehen?" Yorozoku nickte leicht mit den Kopf. Sofort lief Ayame aus der Höhle. Zwei ihrer Wolfsfreunde wollten ihr nach, doch Yorozoku deutet ihnen sie allein zu lassen. Auf einen nicht so fernen Hügel, bedeckt von Schnee, hockte Ayame. Der Schnee reicht ihr bis zu den Hüften und das Rote Haar war ganz Nass von ihm. Ihre grünen Augen blickten ins Leere. Ihr war kalt doch zurück wollte sie nicht. Was dachte sich ihr Großvater nur, sie alle in so eine Situation zu bringen. Sie hatte immer hinter allem was er tat gestanden. Und nie Widerworte gegeben, doch diesmal hatte sie keine Wahl. Sie war wütend und traurig zugleich. Und wider konnte sie nichts machen. Nichts was die Situation verändern würde, so das sie sich nicht den Feuerrudel anschließen mussten. Schon allein der Gedanke Mitglied dieser Wölfe zu sein machte sie krank. Ihr Augen wanderten zur Sonne die klar und hell am Himmel strahlte. Doch nur wenig Wärme abgab. Das war alles Kogas Schuld, hätte er sie geheiratet, hätten sie das Feuerrudel in die Flucht geschlagen, dachte sie böse. Sie hatte früher gedachte er wäre genau ihr Typ, und das sie in ihn verliebt sei. Aber das waren Empfindungen aus ihrer Kindheit. Die sie als sie älter wurde noch immer geglaubt hatte zu fühlen. Bis sie das letzte Mal bei ihm war und er sie so gekränkt hatte, das sie fast gestorben wäre vor Scham. Er war hochnäsig und arrogant gewesen. Und sie konnte nur noch Abneigung ihm gegenüber empfinden. Hassen durfte sie ihn nicht, da er ihr das Leben gerettet hatte. Nun wäre es ihr lieber gewesen er hätte es nicht getan, dann würde sie ihn wenigstens nichts mehr schulden. Er hatte sich nicht um sie gekümmert als sie Hilfe brauchte, und jetzt würde er ihr sicher auch nicht helfen. Warum sollte sie also noch einen weiteren Gedanken an ihm verschwenden. Seufzend stand sie auf, und machte sich schweren Herzens auf den Weg zurück zu ihren Rudel. Kapitel 2: Ein schlimmer Tag ---------------------------- Ayame schlief friedlich in Rehhäuten gekuschelt in ihrer Ecke. Sah man sie so ruhig schlafen, dachte man nicht das diesem Mädchen Sorgen plagten. Aber leider war dem so. Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sie ein sehr flaues Gefühl im Magen. Und hungrig war sie nicht. Sie hatte gestern reichlich Fleisch gegessen. Das Unwohl sein, kam eher davon das sie aufgeregt war, und wusste das dieser Tag ein Schlimmes Ende nehmen würde. Den übrigen Mitgliedern schien es ähnlich zu ergehen. Keiner sagte etwas. Ab und zu wurde gemurmelt, doch zu einer tieferen Unterhaltung kam es nicht. Es herrschte eine gedrückte Stimmung. Die Junge Frau ging zu einen ebenfalls jungen Wolfyokai und flüsterte: "Ist er schon aufgebrochen?" "Ja", antwortete er zurück. Ayame musst schlucken. Er tat es tatsächlich. Ihr wurde nun noch schlechter. "Ayame alles in Ordnung?", fragte der Yokai besorgt, der ihre fahle Gesichtshaut bemerkte. "Ja, ja ich bin bloß noch ein wenig müde", log sie und zwang sich zu lächeln. Sie konnte einfach nicht zugeben dass sie, vor dem was gerade vor sich ging, Angst hatte. Sie musste stark bleiben und durfte keinen ihre Gefühle präsentieren. Womöglich würden die Mitglieder des Rudels auch Angst bekommen. Sie ging zurück zu ihrer Ecke und sprach mit niemanden mehr. Nach langer Zeit, des Wartens erblickte sie endlich ihren Großvater Yorozoku. Erschöpft ging er auf sie zu. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Und aus der gedrückten Stimmung wurde Nervosität. Ayame richtete sich auf und blickte auf ihren Großvater nieder. Mit kalten Augen starrte sie zu ihm. Er erwiderte den Blick, schaute jedoch sogleich schuldbewusst weg. "Du hast es also getan?", fragte Ayame kühl. Obwohl es mehr eine Feststellung als eine Frage war. "Ich hab es für uns getan", erklärte er. "Ja was soll ich dazu noch sagen?", sagte sie voller Argwohn. Doch sagen konnte sie nichts mehr, den in diesen Moment wurde die gesamte Höhle von einen lauten tiefen heulen durchhallt. Die Wölfe schauten verwirrt auf, und einige winselten als sie die Gestalt von Rahrl am Eingang der Höhle entdeckten. Ayame war wie erstarrt. Sie spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss, und das Adrenalin durch ihren Körper strömte. Sie sah wie er langsam auf Yorozuko und auf sie zu ging. Hinter ihm war sein Gefolge, die drohend darauf lauerten bei jeder kleinsten Fehlbewegung jedem von ihnen in Stücke zu zerhaken. Doch noch bedrohlicher schien der mindestens um fünf Köpfe größere schwarze Wolf zu sein. Sein gesamter Körper war aufs töten angelegt. Die roten Augäpfel mit einer kleinen schwarzen Pupille in der Mitte, schauten bohrend auf Yorozoku. Die Krallen, scharf wie ein Schwert waren demonstrativ in die Erde gegraben. Aus seinen leicht geöffneten Maul tropfte Speichel. Keiner vom Rudel traute sich auch nur ein Schritt zu tun. Allen war die Angst sichtlich ins Gesicht geschrieben. Doch Yorozoku schaute mutig zu seinen Feind, und nahm die Haltung eines stolzen Anführers an. "Rahrl, das Rudel ist Euer", rief der alte Wolf. "Sprich zuerst die Worte", fletschte Rahrl nun die Zähne. Yorozoku schluckte schwer, sah entschuldigend zu seinem Rudel und sagte: "Ich gebe mein Blut, unserer Stärke, und unsere Heimat an Rahrl weiter. Hiermit bin ich nicht mehr euer Anfüher, der Rechtmäßige Erbe dieses Platzes ist Rahrl. Sein Rudel ist nun eures. Ihr gehört zu ihm, seid ihm treu und er wird euch gnädig sein. Folgt ihm bis zum Tode. Kämpft Seite an Seite mit eurem Anführer, beschützt ihm vor seinen Feinden, sonst sollt ihr keine Wölfe mehr sein" Darauf hin fingen die Wölfe des Feuerrudels laut an zu heulen . Umzingelten Ayames Rudel und trieben sie aus der Höhle. Ayame wehrte sich, trat und schnappte sogar nach ihnen, doch vergebens. Als sie ihm Lager des Feuerrudels ankamen, erblickte Ayame noch mehr Wölfe. Die Chancen von hier zu verschwinden waren also gleich Null, dachte sie verzweifelt. "Ayame", flüstere ein ängstliches Mädchen namens Rudi zu ihr, "was machen die jetzt mit uns?" Die Junge Frau schaute sich um und sagte ernst: "Nichts all zu gutes, sei auf alles gefasst Rudi" Rudi wurde ganz blass und blickte noch ängstlicher um sich. Ayame dachte nach. Sie konnte gar nicht verschwinden ihr Großvater hatte den Weitergabespruch gesagt. Der normalerweise für sie bestimmt war und nicht für Rahrl. Sie hatte alles verloren, ihre Position, ihre Ehre, und ihr Rudel. Es würde niemals mehr ihres sein, auch wenn sie es wollten. Die Macht dieser Wörter war zu stark. Man konnte ihnen nicht entfliehen. Im Rudel wird man geboren, und ihm Rudel stirbt man, sagt man unter Wölfen. Ayame bemerkte wie Rahrl auf einen hohen Felsen stieg und über sie alle schaute. "Meine Freunde begrüßt unsere Neuen....Freunde", dröhnte er Sarkastisch. "Sie gehören nun zu uns also seid nicht zu böse. Denn obwohl wir sie zerfleischt haben, ihren Anführer entehrt, und uns über sie lustig gemacht haben, und es noch immer tun, sind sie dennoch zu uns gekommen. Wie verzweifelt muss man sein. Das ist nur Schwäche, für die wir nichts übrig haben", sagte er amüsiert über die Situation. Das Feuerrudel lachte laut über die Verspottungen. Und Ayames Rudel blickte beschämt zu Boden. Rahrl war aber noch nicht fertig: "Ich fordere das alle eure Welpen sofort hervor treten." Das Rudel hielt einen Moment inne. Niemand trat hervor. Rahrl seufzte gelangweilt auf. "Töte das Mädchen dort", rief er einen seiner Leute zu. Dieser tat wie ihm befohlen, und sprang mit weit aufgerissenen Maul auf Rudi zu. Bevor diese auch nur mitbekam was soeben geschah, hatte er sich über sie erhoben und ihren kleinen Kopf zwischen seinen Fängen genommen. Das Maul schnappte zu, und er trennte ihren Kopf von Körper. Das Blut spritze aus den nun offen gelegten Hals, bevor der Kopflose Körper zu Erde fiel. Wut und entsetzten brach unter Ayames Rudel aus. Einige gingen auf den Mörder los, wurden jedoch von anderen Wölfen des Feuerrudels zurückgedrängt. Alle versuchten sich zu wehren, doch es waren einfach zu Viele.. "Seid schon Ruhig", donnerte Rahrl ungeduldig. "Sei du Ruhig Rahrl, du hast mir dein Wort gegeben das du niemanden verletzt", fuhr Yorozoku auf, "Du hast dein Wort gebrochen" Rahrl lachte boshaft, und seine Dunkelroten Augen fixierten den ehemaligen Anführer. "Ja, ich habe dir mein Wort gegeben das keiner verletzt wird, von töten war aber nie die Rede", lachte er bitterböse. Yorozoku wollte noch was erwidern doch Ayame hielt ihn zurück und flüsterte ihm leise ins Ohr: "Großvater lass es, sie haben uns schon. Er kann mit uns machen was immer er auch will" Tränen sammelten sich in den gütigen Augen des alten Wolfes, als er mit zitternder Stimme sagte: "Ich bin gescheitert, ich habe euch nicht beschützt, ich dachte es wäre unsere einzige Rettung, ich wollte das du lebst, meine kleine Aya..." Doch er sollte ihren Namen nie mehr zu Ende sagen. Er sollte nie wieder mehr Sprechen. Ayame spürte wie warmes Blut auf ihr Gesicht regnete. Ein Tropfen rannte ihren Lippen entlang. Sie schmeckte bitteres und metallisches. Und sie roch ihres Großvaters Blut an sich. Eine Schwarze mächtige Pfote schaute aus dem Maul von Yorozoku. Langsam glitt sie zurück, und Yorozokus Körper knallte leblos zu Boden. Ayame zitterte, und ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten zu ihren Großvater. Mit zitternden Händen versuchte sie nach im zu greifen. Sie stürzte sich auf dem toten Körper und weinte: "Großvater! Großvater!....Bitte nicht" Ayames ganze Welt war zusammengebrochen, es fühlte sich an als würde sie in ein tiefes Loch gezogen werden. Ihr Herz droht gleich aus ihrer Brust zu springen so schmerzlich war es. Über sie beugte sich Rahrl. Seine linke Pfote war blutverschmiert. Er leckte über seine Klauen und rief : "Ihr müsst lernen wo euer Platz in diesen Rudel ist, er ist nur euretwegen gestorben. Hättet ihr von Anfang an getan was ich euch gesagt habe, wäre er noch am Leben. Ich hoffe das war euch Warnung genug, bevor ihr noch einmal meine Befehle missachtet. Kapitel 3: Wie berechnend! -------------------------- Genau drei Yokai gingen nun seit drei Tagen in der finsteren Höhle auf und ab. Den Blick stets auf das Rothaarige Mädchen gerichtet, dass drei Tage zuvor ihren Anführer Rahrl eine Ohrfeige verpasst hatte, und ihn anschließend versucht hatte umzubringen. Getötet hatte Rahrl sie deswegen nicht, da sie für ihn noch eine wichtige Rolle spielen würde. Den vorherigen Anführer zu töten war eine Sache, nicht jedoch seine Enkelin. Er hatte gehört das sich vom Süden ein mächtiges Rudel näherte, mit dem Ziel sie zu vernichten. Und auch das der Anführer dieser Truppe ein Verwandter von Yorozoku sein sollte, der per Zufall von der Situation seines Vaters gehört hatte . Es war sein Glück das Yokozokus Rudel keine Ahnung davon gehabt hatten, und sich so als letzte Lösung ihm angeschlossen hatten, obwohl doch Hilfe im Anmarsch war. Er hatte nun Yorozokus Rudel in seiner Hand und das auf Lebzeiten. Doch wenn diese "Hilfe" bei ihnen ankommen und sehen würde, was sie alles getan hatten, würde es Krieg geben. Und Rahrl war sich seinen Sieg nicht ganz sicher. Sie würden seinen Rudel jedoch nichts tun, da es nun eins mit dem Anderen war. Rahrl allerdings konnten und würde sie trotzdem töten. Es sei den es würde einen Bund zwischen den Beiden Rudeln geben. Ein Bund der Beide auch auf Blut vereinigte. Wenn dies geschah durfte ihn die Verwandtschaft kein Haar krümmen. Er hatte bereits Yorozoku erledigt und einen Welpen getötet. Die restlichen wurden ihren Müttern entzogen, und ihn ein Nebenlager gebracht damit die Mütter sobald wie möglich Paarungsbereit werden würden. Ayame die ihm doch tatsächlich versucht hatte zu töten, war also sein Rettungsschiff aus dieser unangenehmen Situation. Da das mit dem Blut vereinen nur dann funktionierte wenn sich von beiden Rudeln hochrangige, also Anführer, Prinzen oder Prinzessinnen miteinander paarten, kam nun Ayame ins Spiel. Sie war die Einzige die vom Rudel dieses Kreter erfüllte. Und da er selbst schon mit einen Weibchen den Schwur geleistet hatte, konnte er sie leider nicht heiraten. Seine Söhne waren auch bereits verheiratet, somit blieb nur einer übrig. Koga. Der Sohn seines verstorbenen Bruders. Wenn er Ayame heiraten würde, wären ihre Rudel auch im Blut vereint und ihm würde keine Gefahr mehr drohen. Doch erstmal musste er herausfinden wo Koga war. Er hatte gehört das er mit seinen Rudel, ein sehr großes Gebiet eingenommen hatte, und dort sesshaft geworden war. Geheiratet hatte er noch nicht. Im interessierte es nicht eine Bindung einzugehen. Sein Herz hatte einer Menschenfrau Namens Kagome gehört, die jedoch seine Liebe nicht erwidert hatte, und statt dessen einen niederen Hanyou geheiratet hatte und sogar zwei Kinder mit ihm hatte. Er musste Koga auf der Stelle aufsuchen und ihn dazu drängen Ayame zu heiraten, da die Zeit knapp wurde, und es noch geschehen musste bevor das andere Rudel ankam. Ayame war mit ihren Gedanken in einer Art Gruft. Sie fragte sich ständig was sie hätte tun können, um zu verhindern das ihr Großvater von Rahrl getötet wurde. Sie war einsam und fühlte sich leer. Der Yokai der auch ihre Eltern getötet hatte, hatte ihr nun auch ihren letzten Halt geraubt. Sie hatte nur noch ihr Rudel, was aber eigentlich auch nicht mehr richtig ihres war. Ayames Kopf hob sich, als sie die Stimme von Rahrl hörte. Langsam blickte sie auf. Feurig und wild erhob sie sich. Sie musste jede Gelegenheit nutzen um diesen Wolf zu töten auch wenn es hieße dabei zu sterben. Sie musste ihren Großvater und ihre Eltern rächen, und sie würde es. Sie war in einer Art Rausch, nicht mehr unter Kontrolle. Nur darauf bedacht ihm umzubringen für das was er ihrer Familie angetan hatte. Sie wollte das er den Selben Schmerz spürte wie sie auch in den Augenblick als sie erkannte das es Niemanden mehr gab den sie auf dieser Welt noch hatte. Sie wollte sein Blut schmecken wenn sie in seine Haut biss. In häuten bei lebendigen Leib und sein angstgeruch inhalieren. Rahrl kam nun näher auf sie zu. Ihre grünen Augen blitzten böse auf. Die Wölfe die sie bewachten hatten nun alle Mühe sie ihm Zaum zu halten ohne sie, wie der Befehl lautete, nicht zu töten. Langsam verwandelte sich die junge Frau immer mehr in einen Wolf. Ihr Verhalten war aggressiv, während sie sich von den Griffen der Wölfe zu befreien versuchte. Rahrl zeigte keine Miene als er sie sah. Auch nicht als sie ihm so nahe kam, das sie ihm fast hätte ein Auge heraus reißen können. Er musterte sie und das ordentlich. Als sie dann ihre endgültige Wolfsgestalt erreicht hatte, war er erstaunt. Vor ihm stand auf vier weißen Pfoten, eine große weiße Wölfin. Die Einzige Ähnlichkeit was sie mit der Jungen Rothaarigen Frau hatte, waren die grünen Augen die im hasserfüllt anstarrten. Die Wölfin verpasste mit ihrer Pfote den Wölfen böse Wunden zu und Rahrl rief noch mehr Wölfe herbei da sie in Wolfsgestalt wesentlich stärker war als zuvor. Man erkannte das sie vom höheren Blut war, sie war größer und schöner als alle normalen Wölfe, und sehr viel stärker. Sie würde eine ausgezeichnete Partnerin für Koga abgeben, er würde nicht enttäuscht sein, wenn er sie sehen würde dachte Rahrl. Ayame fletschte die Zähne als sie sein zufriedenes Grinsen bemerkte, und wurde nur noch aggressiver. Er drehte sich um, um zu gehen, stoppte jedoch und sagte nüchtern: "du wirst meinen Neffen heiraten süße Ayame, das ist mein Befehl an dich. Du wirst ihm umwerben und ihm schöne Augen machen. Verstanden?" Ayame knurrte, wenn sie die Anderen Wölfe nicht zurückhalten würden, würde sie diesen Irren auf der Stelle in kleine Stücke verarbeiten. "Doch erst reiß ich dir dein böses Herz aus deiner Brust", entgegnete die raue Stimme der Wölfin die so ähnlich aber auch so anders als die, der jungen Frau klang . Rahrl trat nun doch noch näher zu ihr, er konnte schon ihren heißen Atem auf seiner Schnauze spüren. Er beugte sich zu ihr und sagte: "Das wird niemals geschehen also lass die Fantasie Gedanken. Du willst doch auch ein Leben führen oder? Und es soll sicher nicht so wie jetzt ausschauen. Eingesperrt und bewacht in einer dunklen Höhle. Nie wieder Tageslicht. Wenn du ihn heiratest kannst du dir ein neues Leben aufbauen und musst mich nie wieder sehen. Ich weiß das du mich lieber tot sehen willst, doch damit kann ich dir leider nicht dienen, da das nicht in meinen Interesse ist, wie du sicher verstehst." Er schaute sie nochmals bewusst an bevor er ging und sie mit ihren Gedanken alleine ließ. Ayame wusste genau warum er wollte das sie seinen Neffen heiratete. Damit sie auch im Blute miteinander verbunden wären, so würde das Rudel wirklich ihm gehören. Doch das würde sie niemals zulassen. Aber sie konnte ja Mal so tun als ob sie sich auf seinem Deal einlassen würde, und so konnte sie ihn auch viel besser versuchen umzubringen als von der Höhle in der sie gerade war. Kapitel 4: Ayame, bist du es wirklich? -------------------------------------- Ayame wurde langsam aus der Höhle geführt. Sie hatte fünf Tage nichts zu Essen bekommen. Ihre Energiereserven waren mehr als ausgeschöpft. Von der einst lebendigen, wilden Ayame war nicht sehr viel übrig geblieben. Ihre Haare waren dreckig, ihre Haut hatte eine seltsame ungesunde Farbe angenommen. Und ihre Statur galt eher der einer schwachen Gazelle und nicht die einer Wölfin. Nur noch die Augen waren die Selben geblieben. Das Feuer in ihnen war noch nicht erloschen. Die Bitterkeit und Traurigkeit über ihre Verluste, machte sie stark. Endlich, nach so vielen Tagen sah Ayame wieder Tageslicht. Sie blinzelte denn ihre Augen waren das Licht nicht mehr gewöhnt. Es ließ sie aufleben, doch nur kurzfristig konnte sie sich dran erfreuen. Denn ihm nächsten Moment kippte sie auch schon wieder um. Sie hatten der jungen Frau deshalb kein Essen gegeben, damit sie keinen Aufstand machen konnte. Nur Wasser hatte sie bekommen um sie trotzdem noch am Leben zu erhalten. Rahrl war keineswegs glücklich über ihren Zustand, denn so würde Koga sie wohl kaum zur Frau nehmen wollen. Doch dass war immerhin besser als das Risiko, dass sie randalierte in kauf zu nehmen. Der Anführer des Feuerrudels hatte zwei Wölfe zum Rudel von Koga ausgesandt. Koga wusste aber nur das sein Onkel Hilfe brauchte, von einer vorgesehenen Heirat hatte er keine Ahnung. An diesen Wintertag traf Koga endlich ein. Rahrl hatte mit ihm die Situation besprochen, und Koga hatte eingestimmt ihm zu helfen wenn das Andere Rudel eintraf. Als Dank für seine Hilfe, würde er ihr eine Wölfin seines Rudels schenken. Diese musste aber zuerst geholt werden. Rahrl ließ sie bringen und ein großes Fest wurde veranstaltet. Ein Feuer wurde Entzündet, und rundherum tanzten die Wolfsdämonen und sagen laut dazu. Plötzlich verstummten die Trommeln und alle machten den Weg für Ayame frei. Sie war noch immer gefesselt. Hinter, vor, und neben ihr wichen die Wachen des Feuerrudels ihr nicht von der Seite. Als sie kurz bewusstlos wurde, wurde sie einige Minuten später unsanft geweckt und wieder auf die Beine gebracht. Jeder Muskel schmerzte, bei jedem Schritt befürchtete sie umzukippen, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Aber war das nicht besser als das hier. Das was sie hier ertragen werden müsste, wäre vielleicht nicht auszuhalten. Doch wenn sie sterben würde so hatte sie es sich immer wieder gesagt, als sie in der dunklen kalten Höhle eingesperrt war, würde sie Rahrl mit in den Tod nehmen. Dieses war sie sich Sicher. Als sie ihr das Essen verwehrt hatten, machte das ihre Pläne, Rahrl gleich beim verlassen der Höhle zu töten zunichte. Sie war so schwach. Sie wusste nicht Ein Mal ob sie noch die Kraft zum Reden hatte. Alle Augen waren auf Ayame gerichtet die den von Dämonen freigelegten Weg entlang ging. Am Ende des Weges stand Rahrl, neben ihm sein Sohn und seine Frau, die Leitwölfin. Und an der Anderen Seite stand Koga. Der auf sein Geschenk wartete. Er wusste noch nicht was es war. Aber er war neugierig. So großzügig kannte er seinen Onkel gar nicht. Seine blauen Augen die noch blauer als die Ägäische See waren, blickten gespannt auf die Frau die auf ihn zukam. Langsam wurde ihm bewusst was sein Onkel ihm schenken wollte. Doch konnte er dies annehmen? Wollte er das überhaupt annehmen? Eigentlich war er sehr glücklich ohne eine Frau an seiner Seite. Er hatte gedacht dass das Thema Frau und Kinder die nächsten 700 Jahre kein Thema für ihn sein würde. Die Einzige Frau die er glaubte geliebt zu haben, hatte sich nicht für ihn sondern für einen Hund entschieden. Er konnte dies zwar immer noch nicht verstehen, doch ihr zuliebe ließ er sie und ihren Köter in Frieden und versuchte nicht mehr, sie von sich und seiner Liebe zu ihr, zu überzeugen. Nachdem Naraku besiegt wurde ließ er sich in einen großen Waldgebiet nieder. Junge weibliche Wolfsdämonen, die von einen neuen, überaus starken, gut Aussehenden Rudelführer gehört hatten, machten sich auf den Weg zu seinen Territorium. Er jedoch schickte sie alle Weg. Nicht Eine war hübsch genug um überhaupt seine Aufmerksamkeit zu erregen. Ayame hatte es nun bis zu ihm geschafft. Die Lieder hielt sie gesenkt. Sie war von Scheitel biss zur Sohle schmutzig. Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen da es ebenfalls gesenkt war. Nicht Mal die Haare zeigten ihre wahre Gestalt. Sie hingen strähnig und Dreck verschmiert ihr Gesicht herunter. Sie kniete vor ihm. Koga wunderte sich warum sie gefesselt war. Hatte man sie etwa dazu gezwungen? Das an sich war ja nichts neues für ihn, da man das oft in Rudeln machte. Was ihm aber Sorgte war ihre Aura und ihr Geruch, die nichts gutes verhießen. Rahrl trat vor und verkündete lautstark: "Mein Fleisch, mein Blut, Koga, ich schenke dir aus tiefer Dankbarkeit für deinen Hilfsbereitschaft diese Wölfin- Bitte nehme sie an, ich hoffe das sie dich glücklich macht. Koga musste schlucken. Es war genau das eingetroffen was er schon die ganze Zeit befürchtet hatte. Er sollte also dieses Mädchen heiraten. Aber da hatte Rahrl die Rechnung ohne Ihn gemacht. Er würde das Geschenk nämlich freundlich ablehnen. Koga suchte nach Worten um seine Gedanken in die Tat umzusetzen. Doch urplötzlich hörte er die Junge Frau leise doch unverkennbar flüstern. "Koga. Bist du es?", fragte sie unsicher. Koga zuckte zusammen, er kannte diese Stimme doch nur zu gut. Und als sie endlich aufblickte und er in ihre fast Giftgrünen Irden sah, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Konnte das Mädchen vor ihm wirklich sie sein? Aber wie zur Hölle war sie hier her gekommen und warum war sie gefesselt? Sie war doch eine Prinzessin unter den Wölfen. Eine wunderschöne noch dazu. Was war mit ihr passiert? Und warum hatte man ihr das angetan? "Koga", flüsterte sie nochmals und wurde abermals bewusstlos. Die Wachen fingen an wieder an ihr zu rütteln damit sie aufwachte. Koga der aus seinen Schock erwachte, lief zu ihr und stieß die Wachen von ihr weg. Alle Wölfen riefen unverständliches Zeug durcheinander und tuschelten aufgeregt miteinander,da sie Kogas Verhalten nicht begreifen konnten. Rahrl stand abseits und konnte sich keinen Reim auf das ganze machen. Koga schrie die Wachen an, die immer wieder versuchten an Ayame zu rütteln. "Bleibt weg!!", schrie Koga wütend. "Wer noch einen Schritt wagt den Töte ich ohne mit der Wimper zu zucken, das schwöre ich euch", fügte er drohend hinzu. Etwas eingeschüchtert ließen die Wachen von ihr ab und sahen zu wie sich Koga zu ihr hinunter beugte. Er konnte nicht fassen das sie es war. Seine Hände berührten vorsichtig ihr Gesicht, er hatte beinahe vergessen wie sie aussah. Der Anblick sie so zu sehen schmerzte ihn jedoch. Und aus irgendeinen Grund fühlte er sich schuldig. Irgendwas war hier mächtig faul das konnte er riechen. Langsam legte er seine starken Hände um sie und legte sie in seine Arme. Ihr Kopf und ihre Glieder hingen leblos herab. Er sah noch einmal zornig in die viele verblüffte Augenpaare rund um sich. Dann plötzlich fing die Luft an um ihn zu kreisen. Kurz danach war er schon verschwunden und man erkannte in der Ferne nur ein Wirbelwind der sich mit hoher Geschwindigkeit davon bewegte. Kapitel 5: Die Macht des Rudels ------------------------------- Als Ayama ihre Augen öffnete, sah sie nur ein helles Licht. An ihrem Ohr vernahm sie das wohl irgendwo Wasser plätschern musste. Mit schwachen Bewegungen gelang es ihr aufzustehen um sich zu orientieren. Rings um sie herum waren lauter Bäume. Sie war wie es schien mitten im Wald. Unter ihren nackten Füßen spürte sie das nachgebende Gras, das so frisch und wunderbar roch, dass sie sich gleich viel freier fühlte. Abgesehen von der üppigem Natur die rund um sie heranwuchs erlangte noch etwas ihre Aufmerksamkeit. Fünf Meter von ihr entfernt lag ein totes Reh. Verwundert ging sie auf den Kadaver zu. Dem Geruch nach zu urteilen musste es vor nicht mehr als sechs Stunden gestorben sein. Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie schon Ewigkeiten nichts gegessen hatte. Mit einem Hieb ihrer Hand zertrennte sie erstmal den Hals der Hirschkuh, dann machte sie sich an dem Bauch zu schaffen. Als Mensch konnte sie zwar nicht so viel essen wie als Wölfin, doch ihre andere Gestalt war für sie noch unerreichbar. Sie war einfach zu geschwächt, hatte kaum Energie und ihr fiel es noch immer schwer sich auf den Beine zu halten. Aber es gab auch noch einen anderen Grund dafür der ihr ebenfalls bewusst wurde. Sie hoffte, das keine anderen Dämonen in der Nähe waren, die das Blut der Rehkuh vielleicht hätten riechen können. Immer sich umschauend, ob jemand kam, aß sie in Windeseile. Mit ihrer blutverschmierten Hand entfernte sie das Fleisch von einem Knochen. Es war so zäh, dass ihre Zähne es kaum zu durchbeißen vermochten. Doch sie gab sich größte Mühe, auch damit fertig zu werden. Während sie so aß, kam ihr wieder das Geschehen der letzten Tage in dem Sinn. Wie war sie nur gedemütigt worden!?Wie war nur ihr Rudel gedemütigt worden, dass einst noch so stolz und angesehen war!? Sie war nun in Sicherheit, doch ihr Rudel war es nicht. Was nutzte es also wenn es ihr gut ging, sie frei war, aber den anderen nicht? Sie musste zurück, sie musste etwas tun! Hier zu sitzen und nichts zu tun, während Rahrl vielleicht schon zig Wölfe getötet hatte, das erschien ihr als nicht zumutbar. Sie war nicht so ein Feigling! Lieber starb sie mit dem Gedanken etwas getan und versucht zu haben um alle zu retten, als mit dem Gedanken zu sterben, dass sie alle im Stich gelassen hatte. Plötzlich richtete sie sich auf und schaute gebannt in eine Richtung. Ihre Augen verzogen sich und sie rief im ernsten Ton: "Komm schon her, Koga" Ein paar Augenblicke vergingen. Der Wind blies durch ihre schmutzigen Haare, und trieb seinen Geruch direkt zu ihr. Und dann erschien er. Im gemächlichen Gang schritt er auf sie zu. Er lächelte: "Dafür dass du noch nicht ganz zu Kräften gekommen bist, hast du einen ausgezeichneten Geruchssinn" Ayame schaute ihn nur kurz an, nach einen Wimppernschlag drehte sie sich um, aß an ihrer Kuh weiter und schien keine Notiz mehr von ihm zu nehmen. Sie wusste, dass sie im dankbar sein musste, dankbar für das war er getan hatte. Er hatte sich gegen seinen eigenen Onkel aufgelehnt um sie zu retten. Mit so viel Sympathie von seiner Seite aus, hatte sich nicht gerechnet. Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass er derjenige war mit dem Rahrl sie verheiraten wollte. Sie wusste nicht ob das ein Trost oder eher eine Strafe war. Das Koga sie so zerbrechlich sehen musste, beschämte sie enorm. Mehr als wäre es ein anderer Wolf, einen Fremden für dem sie nichts empfand. Als Koga zu ihr trat fragte er: "Schmeckt es dir?" Ayame sah auf. Seine blauen Augen strahlten ihr entgegen als sie erwiderte: "Ja, danke dafür" Sie meinte es ehrlich. Sie war ihm dankbar, nur dass sie zu dem Entschluss gekommen war, dass sie dennoch zurück musste. Der Wolfsdämon beäugte sie kurz als er sich dann entschloss sich neben sie herabzulassen. "Was ist geschehen? Wie nur, bist du in so eine Verfassung gekommen?", fragte er und blickte sie an. Ayame hatte ein Fleischstück in den Händen, dass sie nach seiner Frage, langsam sinken ließ. Es war schwer darüber zu reden. Und sie wusste nicht ob sie schon bereit war, ihm alles zu erzählen was geschehen war. "Das ist eine lange Geschichte Koga", war es letztendlich was sie sagte. Koga lächelte kurz bevor er versuchte sie zu ermutigen: "Ich mag lange Geschichten" "Aber ich nicht", sagte die Rothaarige leise, und Trauer lag in ihrer Stimme. Sie wollte nicht darüber reden, sie konnte nicht darüber reden! Noch nicht. Vielleicht irgendwann aber nun war nicht der richtige Augenblick. Das Gesicht der jungen Dämonin verzog sich und Koga merkte wie sie mit den Tränen kämpfte. Er seufzte legte aufmunternd eine Hand über ihre Schulter und sagte: "Schon gut. Erzähle es mir wenn du Lust dazu hast. Ich dränge dich nicht" Sie nickte bloß. "Wir müssen hier weg, ich weiß zwar nicht was mein Onkel vorhat, doch ich fürchte es ist nichts Gutes. Noch vor Einbruch der Dunkelheit sollten wir diesen Platz verlassen", meine Koga und stand sogleich auf. Ayame sah besorgt zu ihm auf: "Glaubst du etwa, dass er dir gefolgt ist?" Er ging einige Schritte schaute einen Moment in den Himmel und erwiderte: "Nein, er selbst ist uns nicht gefolgt, aber er hat ein paar Wölfe ausgesandt um nach uns zu suchen-----du musst ihn wohl sehr wichtig sein" "Koga, ich muss zurück", sagte Ayame plötzlich. Der Wolfdämon machte ein verwundertes Gesicht, ihn wollte nicht einleuchten aus welchen Grund sie das tun musste: "Warum das denn? Jetzt, wo du endlich in Sicherheit bist willst du zurück???" Sie nickte nur leicht mit dem Kopf als Antwort. Erklären würde sie ihn aber nichts:" Koga, ich muss zuerst zu Kräften kommen, bevor ich zurück kann" Er verstand was sie damit andeuten wollte: Er solle solange bei ihr bleiben und ihr helfen. Obwohl er nicht wirklich verstand was ihn ihren Kopf vorging, und was sie mit ihrer Rückkehr in das Rudel seines Onkel bezwecke wollte, sagte er dennoch: "Ich bleibe solange bei dir, mach dir keine Sorgen" Erleichterung machte sich in Ayame breit, alleine würde sie das, was sie vorhatte zu tun nicht schaffen: "Wenn wir bis zu Abend weg sein müssen, will ich mich vorher noch waschen. Hier in der Nähe muss ein Fluss sein, nicht wahr?" Koga grinste zeigte mit einer Hand in eine Richtung und antwortete frech: "Das wird ja auch Zeit. Gleich da hinten ist ein Abhang, du kommst direkt zum Fluss. Aber geh lieber in Wolfsgestalt, dort tummeln sich nämlich einige Dämonen rum" "Ich bin nicht in der Lage dazu, ich bin zu schwach", gab sie zu. Ein Dämonenwolf, der sich nicht in seine wahre Gestalt verwandeln konnte. Hatte man so was schon gesehen?, dachte sie betreten. "Ich kann dich begleiten wenn es dir recht ist", bat er ihr sogleich seine Hilfe an. Ayame lächelte kurz, seine Hilfsbereitschaft hatte sie gar nicht mehr in Erinnerung gehabt, obwohl ihr klar war, dass sie ihn gerade belog. Sie hatte ihre Energie zum Teil durch das nahrreiche Fleisch wieder aufgenommen. Aber da sie den Schwur in dem sie, wie alle Rudelmitglieder auch eingeschlossen war, gebrochen hatte, war es ihr nicht möglich ihre Wolfsgestalt anzunehmen. Bis sie also wieder in das Rudel zurückkehren konnte musste sie in Menschengestalt bleiben. Da war noch etwas, dass sie ihm verschwiegen hatte, weil sie wusste dass er dies niemals zulassen würde: Sie wollte zurückkehren um Rahrl zu töten und ihr Rudel zu befreien. Koga so nett er auch war, war auch nichts anderes als ein Wolf. Seine Instinkte richteten sich danach was gut für sein Rudel oder seine Verwandten war. Er würde es nicht fertigbringen ohne sich wie ein Verräter zu fühlen, ließe er sie mit dem Wissen, dass sie seinen Onkel umbringen wollte davonziehen. Es war eine Sache sie aus seiner Gewalt zu befreien und ihr zu helfen, eine andere jedoch einen nahen Verwandten töten zu lassen. Er würde ihr nicht mehr helfen, sondern würde sie von ihren Vorhaben abhalten. Irgendwann würde sie ihn die Wahrheit sagen, aber nur wenn sie vollkommen sicher war dass ihr Plan in allen Fällen aufging. "Ja, das wäre sehr nett von dir", sagte sie schließlich. "Möchtest du dass ich dich trage?" wollte er wissen. "Nein, es geht schon, halte mich einfach nur fest", erwiderte sie. Das machte er nur zu gern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)