Five vs. Willy von Puella ================================================================================ Kapitel 1: Five vs. Willy ------------------------- Five vs. Willy Abgelenkt von den durchdringenden Blicken in seinem Rücken, die er so deutlich fühlte wie kleine, auf ihn nieder prasselnde Dolche, hob er den Blick von seinen Planungen und sah über seine Schulter in die Tiefen der dunkelblauen Augen, welche ihn gefangen hielten. Es schien totenstill in der Bibliothek zu sein. Die Uhr hörte mit ihrem gleichmäßigen Ticken auf. Sämtliche Vögel vor den Fenstern hielten inne in ihrem Gezwitscher. Die beiden Jungen hielten den Atem an und weder der eine, noch der andere, wandte seinen Blick ab; bis der Magier es schließlich nicht mehr aushielt, sich mit seinem gesamten Oberkörper zu seinem Freund drehte und die angehaltene Luft ausstieß. „Also gut, raus mit der Sprache. Warum starrst du mich seit zehn Minuten so an, als wäre ich einer der Typen, die du tagtäglich überführst? Mhm?“ Als Shin'ichi weiterhin mit einer Antwort hinterm Berg blieb, seufzte Kurōbā auf, schwang sich elegant über die Sessellehne, um sich dann vor seinem Freund im Schneidersitz wieder sinken zu lassen und ihn von unten misstrauisch anzublicken. „Shin'ichi, warum - guckst - du - mich - so - an? Es lenkt mich wirklich ab und ich muss die Ankündigung heute noch fertig bekommen.“ Er dachte an Nakamōris zornrotes Gesicht und daran, wie regelrecht der Dampf aus seinen Ohren zu steigen schien, wenn seine Ankündigung per Brieftaube im Präsidium ankommen würde. Vorausschauend präpariert mit einer kleinen HD Kamera, um dieses Bild in seinen Gedanken Realität werden zu lassen. Er merkte wie sich unweigerlich ein Grinsen auf seine Lippen schlich, zwang ich aber dazu, ernst zu bleiben. Um seine Ehre als Kaitou Kid wegen; die ohne seine Warnnachricht, einen erheblichen Kratzer abbekommen würde. Er sah wie der Kokosei-tantei anfing auf seiner Unterlippe zu kauen; eine Angewohnt die nur dann auftrat, wenn er keinen Kaffee intus hatte, wie Kaitō nach einer Weile bemerkt hatte und wirklich stolz darauf war, da er laut eigener Aussage ein Dieb und kein Detektiv war. Und wegen eben jener Beobachtung wusste er auch, dass sein Freund besonders dann entweder schnell reizbar oder aber; zu seinem persönlichen Glück, schnell einheizbar war. Dann leckte er sich über das malträtierte Fleisch und seufzte, bevor er sich nach unten beugte und ihre Stirne gegeneinander lehnte, sodass der Magier den Duft des Shampoos und einen Hauch Patschuli wahrnehmen konnte, die ihn angenehm zu umhüllen schienen. „Ich habe mich nur gefragt..“, er hielt kurz inne und strich durch seine Haare. „..ob du vor deinen Coups wirklich nie nervös bist.“ Shin'ichi lachte leise und lehnte sich wieder zurück. „Aber vermutlich nicht. Immerhin bist du der große Kaitou Kid. Und mein Freund.“ Beide grinsten sich schief an und schamlos wechselte Kurōbā den harten Holzboden durch Kudōs Schoß, wo er dann einen Arm um dessen Schulter legte. Genießerisch versteckte er sein Gesicht in dessen dunklem Haarschopf und atmete den ihn süchtig machenden süß-herben Duft ein. „Was ich auch ganz gut so finde.“ Er küsste Shin'ichi an die Schläfe und machte es sich richtig gemütlich. „Stell dir die Schlagzeilen vor, wenn das rauskommen würde.“ Shin'ichi warf ihm einen scharfen Blick zu, umarmte ihn gleichzeitig aber auch um die Hüfte und drückte ihre Körper noch enger beieinander. „Barou! Dann würden sie dich einbuchten und mich als Kokosei-tantei in eine Irrenanstalt einweisen, weil ich mit einem Dieb zusammen bin!“, brauste er unangekündigt auf und innerlich hakte Kaitō die aggressiv durch Koffeinmangel Spalte ab. ‚Schade eigentlich; hätte ein lustiger Abend werden kön-ʼ Abrupt wurde er in seinen; wohlgemerkt nicht gänzlich jugendfreien Gedanken unterbrochen, als er die vertraut nach Minze schmeckenden Lippen auf seinen fühlte. Und den Zorn, die Angst, die Verzweiflung bei dem Gedanken daran getrennt zu werden und die unerschütterliche Liebe, die sich unaufhaltsam zwischen ihnen aufgebaut; ihre Mauern eingerissen hatte. Zögernd kam er dem entgegen; seine Ankündigung war vergessen und ebenso Shin'ichis Frage, ob er denn nie nervös wäre. Ungeduldig drückte er sich enger an den Älteren, inhalierte dessen regelrecht betörenden Duft, glitt mit seinen Händen an seinem Rücken hinab; fühlte die zarte Muskulatur unter dem Baumwollstoff des Hemdes und kaute auf seiner Unterlippe herum, um endlich Einlass zu bekommen. Kudō ging darauf ein; trennte quälend langsam seine Lippen, ließ seine Höhle erforschen, drängte sich dem Magier entgegen und zog diesen während ihres Gefechts quer auf seinen Schoß, um mit fahrigen Bewegungen unter sein dünnes Shirt zu gleiten. Er fühlte die weiche, warme Haut unter seinen Fingerspitzen, spürte zufrieden wie sich die feinen Härchen unter seinen Streicheleien aufstellten. Langsam fuhr er am Bund der Sporthose entlang, hinterließ in der Porzellanhaut hauchzarte Kerben mit seinen Fingernägeln und zog das Gummi leicht an, um es dann zurück schnappen zu lassen. Das Aufkeuchen Kaitōs in seinen Mund heizte ihn nur noch mehr ein; er fühlte die Hände seines Freundes in seinem Nacken und in seinen Haaren umso intensiver, schmeckte dessen Essenz und roch den leichten Rauchgeruch von dessen Rauchkapseln. Ebenso wie der junge Dieb hatte auch er bereits vergessen wie sie in diese Lage gekommen waren; sein Gehirn schien sich abgeschaltet zu haben und ohne noch länger zu fackeln, weil er den Druck und das warme Gefühl in seinem Bauch nicht länger ertragen konnte, drückte er Kurōbā an den Schultern von sich weg, nur um in dessen vor Erregung rotes Gesicht und in die lustverhangenen Augen zu blicken. „Hier; jetzt.“ Unwirsch ließ er sie mit einem harten Geräusch auf den Boden fallen; achtete darauf, dass sein Partner keinen Schaden erlitt indem er sie beide mit Knien und einer Hand abfing, während er die andere in Kaitōs Rücken legte, welcher wiederum reflexartig seine Hüfte umschlungen hatte und mit seinen Händen seinen Nacken umklammerte. Ein kleiner Teil im Kopf des Oberschülers änderte das Häkchen in aggressiv und scharf durch Koffeinmangel; den der Magier jedoch gekonnt ignorierte. Stattdessen knabberte er unmittelbar an einer Stelle hinter Shin'ichis Ohr, saugte daran, bis er grinsend den bereits erscheinenden Fleck auf der hellen Haut sah und drückte ihre Unterleibe enger zusammen. Beiden entfloh ein lustvoller Seufzer, als sie die Erregung ihres Partners jeweils an ihrer eigenen fühlen konnten und gierig an den Lippen des Anderen hängend, entledigten sie sich Stück für Stück dem störenden Stoff an ihren Körpern. Schon bald lagen sie vollkommen entblößt aufeinander, blendeten alles andere aus; den harten Boden, den kühlen Luftzug der ihre erhitzten Gemüter umstrich, die Tatsache das sie beide noch was zu erledigen hatten. Genießerisch ergaben sie sich ihren Gefühlen und bemerkten in ihrem Spiel nicht, wie die Zeit ihnen regelrecht davon lief; bis sie, schon lange nach Sonnenuntergang, zusammen geschlungen auf dem Boden der Bibliothek einschliefen. * Am nächsten Morgen wachte Shin'ichi mit Kopf- sowie Rückenschmerzen auf. Sehr starken, wie er nach einigen Dehnbewegungen missmutig feststellen musste. Mit halb geöffneten Augen sah er sich nach der Uhr um und erschrak, als er sie schließlich fand. Er hatte nicht nur Ran verschlafen, die ihn vermutlich wie jeden Morgen seit seiner Rückkehr abholen wollte, sondern zudem auch den größten Teil des Schultages. Murrend hielt er sich den Kopf und schüttelte diesen verdrießlich. ‚Was hab ich nur gemacht, dass ich..ʼ Stutzend sah er an sich herab; so wie Gott ihn erschaffen hatte, saß er neben seinem, ebenfalls unbekleideten Freund, auf dem hölzernen Boden der Bibliothek. ‚Oh..ʼ Schlagartig fiel ihm wieder ein, was er getan hatte und vor allem wie. Augenblicklich lief er in einem ungesunden Rotton an und fischte sich hastig eine Überdecke von einem der Ohrensessel. „Kaitō, wach auf!“ Genervt rüttelte er den Magier an seinen Schultern, während er weiter darüber nach dachte, wie genau sie es diesmal geschafft hatten, sich gegenseitig so dermaßen einzuheizen, dass er, Shin'ichi, sich nun nur noch schwummrig erinnern konnte. Nach einigen Minuten, in denen er Kurōbā noch immer nicht wach bekommen hatte, fiel es im endlich wieder ein. „Stimmt ja, ich wollte wissen ob du vor einem Coup nie nervös bist.“, murmelte er seinem schlafenden Partner zu, der unmittelbar darauf etwas unverständliches nuschelte. ‚Mhm?ʼ Das war neu für den Kokosei-tantei. Nicht unselten schlief Kaitō bei ihm, aber dennoch hatte er ihn noch nie im Schlaf reden gehört. Vorsichtig beugte er sich zu dessem Mund runter und lauschte genau hin. „Wenn man nervös ist..“, der Magier hielt kurz inne und sein Unterbewusstsein schien nachzudenken. „..einfach das Rohr putzen.“ Schmatzend drehte er sich so rum, dass sein Kopf plötzlich halb in Shin'ichis Schoß lag, der nur noch mehr verwirrt nach unten blicken konnte. „Das Rohr putzen?“ Verzweifelt fast schon, strich er durch den wirren Haarschopf des Jüngeren und seufzte still in sich hinein. Manchmal fragte er sich wirklich, ob er nicht kurzzeitig den Verstand verloren hatte, als er eine Beziehung mit dem Dieb eingegangen war; aber dann sah er in dessen leuchtende, tiefblaue Augen, fühlte seine Haut, roch seinen Duft, genoss seine Tricks und liebte ihn doch mit allen Macken und Marotten. Plötzlich schoss Kurōbā völlig unerwartet nach oben und wäre es nicht an Shin'ichis schnellen Reflexen, hätten ihre Köpfe ein schmerzhaftes zusammentreffen erlitten. Mit gehetztem Blick sah der Magier sich, noch immer im Halbschlaf kurz um, bevor er sich scheinbar beruhigt wieder zurück legte. „Tō-chan?“ Bei dem vertrauten Spitznamen sah er nach oben in Shin'ichis funkelnde Augen und kam nicht umhin, sich nach einem Guten-Morgen-Kuss zu strecken. Der fragende Blick seinerseits schien genug gewesen zu sein, denn schon fuhr der Andere fort und fragte ihn unschuldig: „Was meinst du mit das Rohr putzen?“ Stille Sekunden vergingen, in denen Kaitō stetig röter wurde und schließlich weg schaute. „Na, du weißt schon..“, er zögerte. Warum musste er im Schlaf auch ausgerechnet so etwas von sich geben?! „..das Bäumchen schütteln.“, er räusperte sich und wollte schon aufstehen, als er von Kudō zurück gehalten wurde, der ihn in eine, für ihn im Augenblick, unangenehm feste Umarmung zog. „Ich befürchte, dass wirst du mir schon genauer erklären müssen.“ Ungläubig sah der junge Magier seinen Freund an, der es scheinbar todernst meinte und kicherte anschließend leise vor sich hin. ‚So eine Frage kann auch nur von ihm kommen.ʼ Mit einem Blick, als würde eine verzweifelte Mutter ihrem Sohn zum wiederholten Male eintrichtern, dass er dies und jenes zu tun hatte, legte Kaitō seine Arme über Shin'ichis Schultern und ließ die Überdecke in selbiger Bewegung runtergleiten, sodass er die (vorher nicht da gewesenen) Flecken sehen konnte. Ein Jammer, dass er sich nur schwummrig an die Nacht erinnern konnte. „Shin'ichi, damit meine ich die Pfeife auszuklopfen.“ Zu seinem Amüsement legte Kudō den Kopf schief. Und nur kurz musste Kaitō überlegen. „Die Waffe entladen.“ Shin'ichi seufzte leise auf, und sein Atem schlug dem Magier verführerisch ins Gesicht. ‚Süß, sogar nach dem aufstehen..ʼ Schmunzelnd ging Kurōbā zum nächsten Punkt über, wobei er seinen Partner im Nacken näher zog. „Die Rakete abfeuern, Shin-chan. Na, klingelt's?“ Die Frage; rein rhetorischer Natur, da er an dem Blick in den dunklen Augen sehen konnte, dass es nicht so war, hörte sich richtiggehend belustigt an. Kaitō konnte nur hoffen, dass ihm die Synonyme nicht all zu bald ausgehen würden. „Auf die Tube drücken, es aus dem Handgelenk schütteln, mit van Bommel spielen.“ Ein durch und durch frustrierter Laut entkam Shin'ichis Lippen, während er anfing, wieder auf jenen rumzukauen. Er brauchte Kaffee. Definitiv. Wenn er schon mit so leichten Wörterrätseln - das dämliche Grinsen auf dem Gesicht seines Freundes konnte nichts anderes bedeuten - nicht zurecht kam. „Du bekommst deinen self-made Kaffee, mein Schatz, wenn du mir sagst, was ich mit self-service meine.“ Kaitō gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippenspitze, bevor er sich wieder zurück lehnte und beobachtete, wie langsam etwas in Kudōs Augen aufglomm und seine Nasenspitze rot wurde. ‚Jetzt hat er's.ʼ „Also schön, ein Beispiel noch: Einen von der Pal-“ „Duhastbittewasgemacht?!“ Es war erstaunlich, wie die Porzellanhaut seines Freundes, in bestimmten Situationen, von fast weiß auf scharlachrot, in nur wenigen Sekundenbruchteilen wechseln konnte. „Na, ich hab; wenn ich denn tatsächlich mal nervös war, einen Funktionstest gemacht.“ Grinsend verschränkte er die Arme vor seiner bloßen Brust und beobachtete das Minenspiel Shin'ichis. Dieser sah zuerst ein wenig überfordert aus, in der Hinsicht, dass der große, mysteriöse Kaitou Kid, sich ab und an einen geschwattelt haben sollte, dann entsetzt, vermutlich weil er so lange brauchte, um zu schalten von was die Rede war und schließlich belustigt; Kurōbā ging davon aus, dass das daher rührte, weil er zugegeben hatte, auch mal kalte Füße gehabt zu haben. „Also schön..“, Shin'ichi lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. „Und machst du es noch immer, du ach so toller Meisterdieb?“ Der Schalk funkelte in seinen Augen, während Kaitō, ob dem offenen Spott seiner nächtlichen Persönlichkeit gegenüber, kurz die Nase rümpfte, dann aber seine Lippen von einem spitzbübischen Lächeln umspielen ließ. Langsam krabbelte er das kurze Stück was zwischen ihnen lag auf Kudō zu und hielt seinen Kopf auf dessen Brusthöhe, um von unten durch seine Wimpern zu ihm hinauf sehen zu können. Mit rauchiger Stimme antwortete er leise: „Aber nicht doch.“ Seine Lippen fuhren über einen Fleck auf der hellen Haut und er sah wie sich die feinen Härchen auf Shin'ichis Armen aufstellen. „Ich hab doch jetzt dich.“ Und noch bevor der Kokosei-tantei etwas einwerfen konnte, war er unter Kaitōs warmen Körper begraben. Hätte er doch einfach nie gefragt; dann hätte er jetzt auch schon seinen Kaffee, anstelle der zu polierenden Nudel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)