Das Leben der Rumtreiber von Nanda ================================================================================ Die Zugfahrt ------------ Es ist ein schöner milder Mittwochmorgen in London und in Kings Cross herrscht geschäftiges Treiben. Zwischen den Gleisen schlängeln sich kleine Menschenmassen um Säulen und Bahnangestellte herum, mehr oder weniger darauf bedacht niemanden mit dem Gepäckkarren um zu rumpeln. Ein neues Schuljahr beginnt und überall sind Eltern mit ihren Kindern unterwegs. Einige dieser Kinder erregen ungewollt die Aufmerksamkeit der anderen Fahrgäste. Verdutzt werden die Eulen in ihren Käfigen beobachtet, welche auf vorbeikommende Karren balancieren. Aber das wirklich unglaubliche für die Beobachter ist etwas anderes. Egal wie Aufmerksam sie sich umschauen, urplötzlich sind die Kinder mit ihren ungewöhnlichen Haustieren verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Dies ist ein Rätsel für die Leute. Ein Rätsel das schon bei der nächsten Abfahrt von den meisten wieder vergessen ist. Remus „Komm Schatz!“ Eine junge Frau steigt mit einem großen Schrankkoffer aus einem Zug auf die Plattform Nummer 4. „Es ist schon viertel vor elf. Wir sind spät dran!“ „Nicht so schnell Mum.“ Hinter ihr taucht ein kleiner schmächtiger Junge von frischen elf Jahren auf. Eilig nimmt sie seine Hand und drängelt sich, mit ihm und dem Koffer, durch die Menge der aus- und einsteigenden Leute. Dem Jungen steht das Unbehagen ins Gesicht geschrieben. Die Menschenmasse scheint ihm stark zuzusetzen. „Ich will nicht, dass du am ersten Tag schon zu spät kommst.“, spricht seine Mutter, während sie ihren Sohn zur nächsten Plattform drängt. „Da vorne sind Gleis 9 und 10! Da finden wir dein Zug.“Abrupt bleibt sie vor einem Pfeiler stehen. Sie schaut nach links und rechts, und als die Luft rein scheint, drückt sie den Koffer, ihren Sohn und sich selber gegen das Mauerwerk. Just in diesem Moment verschwand die Menge an vorbeieilenden Leuten und eine Masse an neuen Menschen eröffnet sich vor ihnen. „Willkommen am Gleis 9 ¾ Remus!“, sagt sie Glückselig zu ihrem entsetzt blickenden Kind. „Warte hier kurz. Ich verstaue dein Gepäck im Zug.“ Zügig schiebt sie den Koffer in Richtung Gepäckabteil. Während dessen versucht Remus unsicher die Situation vor ihm zu überblicken. Auf der Plattform tummelt sich eine große Menge an Kindern verschiedenen Alters mit ihren Eltern, Großeltern oder sonstigen Verwandten. Katzen zwängen sich zwischen den Beinen der Menschen durch und überall war Eulengekreische zu vernehmen. Die gestressten Schaffner weisen vergeblich Kinder in ihre Schranken und im Hintergrund des ganzen Geschehens schmückt eine riesige rote Dampflok das Bild. Auf dem Schild über dem Eingangstor steht in großen Lettern geschrieben „Hogwarts-Express“. Viele alteingesessene und auch neue Schüler suchen sich ihre Plätze, so manch einer schon in voller Schulmontur. Aus den meisten Ecken kam Gelächter, aber auch traurige Gesichter sind zu sehn. Ein kleines Mädchen stritt mit ihrer großen Schwester, welche scheinbar nicht nach Hogwarts gehörte, und schien den Tränen nah. Und manche Schüler konnten es gar nicht abwarten, bis die Eltern endlich davon gehen. „Remus? Schau doch nicht so ernst.“ Besorgt blickt Remus Mutter in das blasse Gesicht ihres Sohnes. „Ich weiß du bist nervös, aber mach dir nicht so viele Sorgen. Du wirst deinen Weg in Hogwarts schon finden. Es ist eine wunderbare Chance die wir bekommen haben. Wir… Du solltest sie auf jeden Fall nutzen!“ Behutsam drückt sie ihn an sich. „Ich glaube an dich, mein großer.“ „Ich schaff das nicht Mum.“, sagt Remus zögerlich und schaut kraftlos zu Boden: „Das halte ich nie und nimmer sieben Jahre durch.“ „Ich schreibe dir die ganze Zeit. Und in vier Monaten sehen wir uns schon wieder. Bis dahin kann noch viel geschehen.“ Sanft drückt sie ein Kuss auf seine Stirn. „Du hast mir versprochen es zu versuchen. Du willst dein Versprechen doch nicht etwa brechen?“ Mit großen Augen starrt sie ihren Sohn an. „Natürlich nicht“, antwortet Remus verdrossen. „Aber ich werde dich vermissen Mum.“ Plötzlich ertönt ein lautes Pfeifen im Hintergrund und Dampf stieß aus der Lok. „Los Remus!“, schrie die junge Mutter erschreckt los. „Ab in den Zug!“ Eilig hopst Remus in den nächst besten Waggon, da schloss sich hinter ihm schon die Tür. Er lehnt sich wie viele andere Kinder aus einem der Fenster, um noch einen letzten Blick auf seine Mutter werfen zu können. Diese winkt ihn heftig zu. Sie ruft noch etwas, aber da sich der Zug in Bewegung gesetzt hat, konnte er sie nicht mehr verstehen. Kurz darauf war seine Mutter nicht mehr zu sehen. Die anderen Schüler gehen fröhlich schwatzend in ihre Abteile und schon stand der junge Remus ganz allein im Gang. Auf den Weg nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, und es gab kein Weg mehr zurück. Sirius Nur wenige Waggons weiter spaziert ein anderer Junge durch die Gänge, angespannt darauf bedacht ja niemanden zu treffen, den er kennt. Seiner Meinung nach hat sich die Verabschiedung von seiner Familie viel zu lange hingezogen. Er hatte die erstmöglichste Gelegenheit genutzt in den Weiten der Lok zu verschwinden und die frisch erworbene Freiheit zu genießen. Dummerweise hat er nicht darauf geachtet, wo seine Verwandten und Bekannten eingestiegen sind, so rechnet er damit einen von ihnen plötzlich über den Weg zu laufen. Als zwei fröhlich plappernde Vertrauensschüler in seine Richtung schlenderten drückt er sich schnell an die Fensterwand um sie vorbei zu lassen, doch etwas schiebt ihn plötzlich nach unten. Einen kurzen Rums später lag er flach auf den Boden und irgendwas hindert ihn daran aufzustehen. „Hey! Geh runter von mir!“, ächzt er und schiebt einen anderen Jungen von sich runter. „Kannst du nicht aufpassen?“ Er schaut den fremden Kerl abschätzend an. Er war etwas kleiner als er und hatte extrem unordentliche, schwarze Haare, welche wahrscheinlich noch nie einen Friseur persönlich getroffen haben. Er scheint ebenfalls ein Erstklässler zu sein. Eilig rappelt dieser sich auf und hält, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, ihm seine Hand entgegen. „Sorry Kumpel!“, entschuldigt er sich fröhlich. „Ich wollte mich an den zwei Großen vorbeidrängeln und habe dich nicht gesehen. Tut etwas weh?“ „Nein.“ Ohne die Hand des anderen zu ergreifen richtet sich der Umgeworfene auf und eh er noch etwas Weiteres sagen konnte, bombardiert ihn der Fremde mit Fragen: „Wie heißt du? Du bist auch Erstklässler, oder? Du kommst mir bekannt vor? Hast du eine Eule oder eine Katze oder irgendwas anderes? Wieso stehst du hier so dumm rum?“ „Ich könnte dich auch fragen warum du hier wie so ein bekloppter rum rennst!“, keift der Befragte entnervt. Lachend antwortet der andere ohne zu zögern: „Ich habe meine ganzen Freunde von Zuhause abgeklappert. War gar nicht so leicht alle zu finden. Jetzt habe ich Hunger, und du?“ Ohne eine Antwort abzuwarten packt er ihn am Arm und zog ihn in Richtung einer Abteiltür am Ende des Waggons. „Das Abteil hier war fast leer. Lass uns da warten bis der Speisewagen kommt.“ „Aber…?“ Vollkommen überrumpelt von der Situation und dem anderen Kind, lässt sich der Junge mitziehen, doch bevor der kleiner die Abteiltür öffnete, wendet er sich noch einmal um und blickt ihn freudestrahlend an: „Im Übrigen, ich bin James Potter. Schön dich kennen zu lernen!“ Noch einmal hält James ihm die Hand zum Gruß hin. „Sirius … Black.“ Antwortet er zögerlich zurück. „Na dann, rein ins Vergnügen!“ Und schon im nächsten Moment standen die zwei im fast leeren Abteil. Einzig ein Mädchen , welches auch in ihrem Alter sein muss, sitzt in der hinteren Ecke des kleinen Raumes. Sie hat ihren Kopf gegen das Fenster gelehnt und beachtet die Neuankömmlinge nicht. „Oha, sie schläft ja immer noch.“, sagt James, während er es sich auf der gegenüberliegenden Bank von dem Mädchen bequem macht. „Solltest du nicht ein wenig leiser sein?“, fragt Sirius. Er fühlt sich ziemlich unbehaglich in seiner Situation. „Ach was!“ Grinsend schaut der andere zu ihm. „Ich bin vorhin schon lautstark hier rein gestürmt und das hat sie auch nicht gekümmert. Also entweder sie schläft tief und fest, oder sie will einfach nicht gestört werden.“ „Dann sollten wir sie auch in Ruhe lassen.“ Sirius wollte sich schon wieder nach draußen bewegen, da zog ihn James auch schon auf die Bank. „Meine Güte. Das ist ein freier Zug. Du kannst sitzen wo du willst.“ Unverdrossen und kein bisschen darauf bedacht anderen ihre Ruhe zu gönnen plappert er drauf los: „Wie kommt es eigentlich das du so eine miese Laune hast?“ Neugierig blickt er in Sirius Gesicht. „Ich bin nicht mies gelaunt.“, nörgelt dieser los. „Bis auf das mich irgendein Dummkopf mitten im Zug umgeworfen hat, bin ich ganz froh hier und nicht Zuhause zu sein.“ „Also von dem Typ der dich umgeworfen hat weiß ich nichts, aber bei der Sache mit der Familie kann ich dich verstehen.“, antwortet James ernst. „Meine Mutter hat mich so fest gedrückt, dass mir alles weh tut und ich glaube mein Vater hatte sogar Tränen in den Augen. Sie haben sich aufgeführt als würde ich das Land verlassen wollen, um irgendwo eine Todesfee zu heiraten.“ Dem entrückten Gesichtsausdruck von Sirius missachtend quasselt James immer weiter: „Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich endlich im Zug saß. Ich hatte schon Angst er fährt vor meiner Nase weg.“ „Tja, bei mir war es nicht so sentimental.“, sagt Sirius kühl und starrt bedrückt aus dem Fenster. James überlegt eine Sekunde bevor er wieder das Wort ergriff: „Ein Zauberer, ein Muggel und ein Kobold wollen zu einer 10 km entfernten Insel um die Wette schwimmen. Der Muggel nimmt all seine Kraft zusammen und schwimmt die 10 km durch. Nach der Hälfte des Weges ertrinkt der Kobold und nach 5 km sagt der Zauberer: „Ich kann nicht mehr, ich gebe auf!“ Er wendet und schwimmt die 5 km zurück.“ Erwartungsvoll stiert James seinen verdutzt dreinblickenden Gesprächspartner an und fragt: „Und?“ „Und was?“ „Was sagst du dazu?“ „Der Witz war schlecht.“, antwortet Sirius kurz und bündig, als James plötzlich anfängt laut zu lachen. „Da hast du recht, aber dennoch schmunzelst du!“ „Das stimmt gar nicht!“, meckert Sirius entrüstet, während er vergeblich versucht seine Mundwinkel nach unten zu drücken. „Glaub mir, es gibt nichts besseres um das Eis zu brechen, als ein schlechter Witz!“, feixte James immer weiter. Sein Grinsen nicht mehr zurückhaltend antwortet Sirius vorwurfsvoll: „So ein Quatsch, das ist doch super peinlich!“ „Mir ist nichts peinlich und bis jetzt hat‘s immer geklappt. Frag meine Freunde.“ „Die lachen wahrscheinlich nur über dich!“ Sirius kann nicht anders als über den fahlen Versuch ihn aufzumuntern zu Lachen. Der Witz hat seine Wirkung nicht verwirkt. Severus Ein magerer Junge hastet durch die Gänge des Hogwarts-Express, scheinbar auf der Suche nach Jemanden. Er blickt sorgsam in die Abteile in denen er seine beste Freundin vermutet, jedoch ohne Erfolg, bis er vor einem stand aus dessen inneren laute Stimmen von mehreren Jungs zu vernehmen ist. Eilig öffnet er die Abteiltür und erblickt endlich das Ziel seiner Begierde. Hinten am Fenster sitzt seine Freundin Lily. Er schließt die Tür hinter sich und setzt sich ihr gegenüber. Sie blickt nur kurz auf und lehnt sich dann wieder betrübt zurück. „Ich will nicht mit dir reden!“, schnieft sie. „Warum nicht?“ „Tunia… hasst mich.“, jammert Lily. „Na und?“ Der Junge hasst es, wenn Lily von ihrer Muggelschwester Petunia redet. Empört blickt diese ihren Kumpel an: „Immerhin ist sie meine Schwester!“ „Pah! Sie ist doch nur ein…“ Doch er hielt schnell inne. Er will sie mit seinen Worten nicht noch trauriger machen, als sie schon ist. Hastig wechselt er das Thema und sagt begeistert: „Hey, es ist so weit! Endlich fahren wir nach Hogwarts!“ Lily schmunzelt leicht: „Ja das stimmt.“ Froh über ihr Lächeln spricht der Junge weiter: „Es wäre toll, wenn du nach Slytherin kommen würdest!“ „Slytherin?“ Einer der beiden Jungs, die noch im Abteil sitzen, horcht bei diesem Wort auf. Lilys Freund schaut ihn abschätzend an. „Also wirklich! Wer will denn schon nach Slytherin?“ Lachend hielt sich der Junge mit dem strubbligen Haar den Bauch, während er sich an den Burschen neben Lily wendet: „Ich würde gleich wieder abhauen wenn man mich dorthin schicken würde, und du?“ Der angesprochene erschrak kaum merklich und schaut dann ziemlich ernst in die Runde: „In meiner Familie waren alle in Slytherin.“ „Ach wirklich?“, kichert James unbeeindruckt. „Und ich dachte du wärst in Ordnung.“ Nervös grinsend antwortet Sirius: „Mal sehen. Vielleicht breche ich die alte Familientradition. In welches Haus willst du denn?“ Spontan greift James neben seine Hüfte und zieht ein unsichtbares Schwert. „Nach Gryffindor natürlich, wie alle Männer in meiner Familie!“ „Pff!“, ertönt es herablassend aus der Ecke des Nachzüglers. „Was?“, zornig blickt James den neuen an. „Hast du was dagegen?“ „Natürlich nicht.“ Höhnisch grinsend lehnt er sich zurück. „Wenn du mehr Wert auf hohle Kraft als auf Klugheit legst.“ „Du armer Tropf.“, wendet sich Sirius mit künstlichem Beileid ein. „Wo kommt wohl einer wie du hin, der rein gar nichts von alle dem hat?“ Wieder verfällt James in ein anhaltendes Lachen. Wutentbrannt erhebt sich Lily. Zornig zieht sie ihren Freund an den lachenden und kichernden Jungs vorbei. „Komm Severus! Wir suchen uns ein besseres Abteil!“ „Oh nein, verlasst uns doch nicht!“, schnaubt James, während er Snape ein Bein stellt. Dieser strauchelt prompt aus dem Abteil raus und vernahm nur noch ein undeutliches: „Wir sehen uns Schniefelus!“ „Solche arroganten Idioten!“, schimpft Lily auch schon drauf los. „Was bilden die sich ein?“ Glücklich läuft Severus der zeternden Lily hinterher. Froh darüber, dass er jetzt nicht alleine hier ist und dass sie sich für ihn einsetzt in Situationen wie diesen. Mit ihr an seiner Seite wird er solche Typen in Hogwarts schon überstehen. Remus Gedankenverloren schlendert Remus durch die Gänge des Express. Er hat sich nicht getraut sich einfach zu jemanden Fremden ins Abteil zu setzen, so verbringt er seine Zeit damit sich den Zug genau an zu sehen. Der derzeitige Wagon ist fast leer. Nur ein zornig dreinblickendes, rothaariges Mädchen gefolgt von einem grinsenden mageren Jungen stürmt an ihm vorbei. Etwas erschöpft blickt Remus aus einem Fenster. Er beobachtet eine Weile lang die vorbeirasende Natur als ihn plötzlich eine Hand von hinten packt. Erschrocken wendet er sich um. „Na kleiner. Warum stehst du hier die ganze Zeit so alleine rum?“, spricht ihn eine ältere Dame an. Neben ihr steht ein kleiner Speisewagen voll mit den verschiedensten Süßigkeiten. Remus Gesicht wurde von jetzt auf gleich knallrot und er stotterte: „Ähm… ich?“ „Du hast wohl keinen Platz gefunden, was? Komm mit.“, mit leichten Druck schiebt sie den Jungen in Richtung einer Abteiltür. „Hier sitzen ein paar Jungs in deinem Alter. Da wirst du bestimmt Spaß haben!“ Entsetzt bemerkt Remus, dass das jenes Abteil ist, aus dem das wütende Mädchen und ihr blasser Freund kamen. Da will er nicht rein! Kaum hat er das gedacht steht er auch schon mitten im Abteil. „Hey ihr beiden. Hier ist doch noch Platz für einen, oder?“ Remus erblickt zwei schwarzhaarige Jungs die gerade ein Haufen Süßkram unter sich aufteilten. Synchron antworten die beiden: „Natürlich, Ma‘am!“ Fröhlich verlässt die Frau das Geschehen und Remus setzt sich zögerlich auf einen freien Platz am Fenster. Die Zeit verging allmählich und der Himmel über Großbritannien verfärbt sich langsam von einem rosarot in ein klares, tiefes Blau. James und Sirius kümmern sich nicht um den Neuankömmling und sind voll und ganz in ihre neuen Schokofroschkarten vertieft. Dies kommt Remus nur recht. Gedankenverloren beobachtet er die vorbeiziehenden Wälder. Er fühlt sich müde und ausgelaugt. „Hey, wie heißt du eigentlich?“ James legt gelangweilt seine Karten zur Seite und blickt neugierig zu Remus. „Äh-hm…“, stottert dieser, erschrocken über die Tatsache, dass er plötzlich angesprochen wurde. „Ähm ist aber ein blöder Name.“, spottet James. „Da hatten deine Eltern nicht sehr viel Fantasie.“ Unsicher blickt Remus abwechselnd von den einen Jungen zum anderen. Konversation mit Unbekannten liegt ihm nicht. Er hat zu viele schlechte Erfahrungen in seiner Vergangenheit erlebt. „Also Ähm. Du bist auch Erstklässler, oder?“ Remus nickt leicht. Worte wollen einfach keine aus ihm raus. „Bist du Muggelstämmig?“, fragt James unvermittelt. Etwas verdutzt über diese Frage schüttelt Remus den Kopf. Erstaunt lehnt sich James zurück: „Wirklich nicht? Du wirkst aber wie einer.“ Enttäuscht über seine Fehleinschätzung und der Tatsache, dass Remus nicht ist was er gern hätte, wendet sich James seinen restlichen Bertie Botts Bohnen zu. Sein Interesse an den neuen scheint wie verraucht. Betrübt blickt Remus wieder aus dem Fenster. Er hat seiner Mutter versprochen, dass er in Hogwarts Freunde finden würde und nicht immer nur für sich ist. Aber wie soll er das machen, fragt er sich. Er kann nicht so schnell aus seiner Haut raus und unter Fremden fühlte er sich schon immer unwohl. Remus ist der Meinung, dass es für alle besser ist, wenn er ein Einzelgänger bleibt. Müde schließt er seine Augen. Es wird ein hartes Stück Arbeit, wenn er seine Mum nicht enttäuschen will. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)