Versiegelte Lippen von Jun_Manjoume (Kai/Ray...) ================================================================================ Kapitel 4: Kalte Tränen... -------------------------- Servus, meine Schätze!!!!!!!!!! Wau, einfach traumhaft eure Kommentare!!! Ich bin total begeistert!!!! Danke !!!!!!!!!!! ********************************************* SweetC18 Shadow757 Devil_SSJPan Hayan hegiin eiko-salia Blackychannn Jarva Mosquito arina-chan sora151085 angel_goddess ichigo8953 ******************************************** Ray schaute nun auf. Er sah ihn an, als könne er immer noch nicht fassen, dass Kai wirklich diese Worte gesagt hatte. Worte, so verletzend und schmerzhaft, eine tiefe Seelenpein. Er musste sofort mit dieser Heulerei aufhören. Kai würde sich nur daran weiden, weil er sich so kindisch benahm. Doch da hörte Ray ihn auch schon leise fluchen. "Stell dich gefälligst nicht so an! Meine Güte, bist du sensibel!" Sein barscher Ton ließ ihn sich nur noch miserabler fühlen, haltlos weinte er weiter. Kai entfernte sich aus dem kalten Wasser, lehnte sich gegen einen Baum, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Was ist, Ray? Hast du deine Zunge verschluckt? Von dir ist man ja gar nicht gewöhnt, dass du so schweigsam bist." Er atmete tief auf. "Bestehst du etwa darauf, dass ich mich für Worte entschuldige, die mir aus dem Herzen kamen?" Seine tiefe Stimme klang leicht amüsiert und er lächelte süffisant, als Ray schon wieder einen Schritt zurück machte. Doch Zorn und Bitterkeit verdrängten den Schmerz. "Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Das gehört wohl zu den Erfahrungen, die man im Leben machen muss." Er schluckte heftig. "Ich werde dich nie wieder mit meiner Anwesenheit belästigen. Ich werde nie wieder..." Ray machte eine Pause. Nun hätte Kai noch etwas sagen können, hätte ihn umarmen können, sich entschuldigen. Vielleicht hätte Ray sich bereitgefunden, ihm zu vergeben. Aber er stand da und blickte starr vor sich auf die Erde. Ray ließ sich ins eiskalte Wasser gleiten, schwamm auf die andere Seite des Ufers und stieg an Land. Er rannte davon, mit wehenden Haaren, und Kai konnte nur noch sehen, wie Ray im Dickicht des Waldes verschwand... Es war eine Nacht wie aus Samt und Seide. Er ließ die sanfte Brise des Windes, seine bloßen Schultern streicheln. Das Mondlicht schimmerte und tauchte alles in ein silbernes Licht. Kai wandte sich vom Fenster ab und betrachtete den Jungen im Spiegel. Vorsichtig berührte er sein Spiegelbild und strich mit seinen Fingerspitzen darüber. "Du machst dir viel zu viele Gedanken, nimm doch nicht alles so schwer.", flüsterte er der Person zu. "Ray geht es sicher gut, ganz bestimmt. Er hat zwar seine nasse Kleidung an und draußen ist es kalt, aber es geht ihm gut. Meinem Ray, geht es gut." Seine Augen brannten. Er hasste das Mondlicht, konnte es nicht ertragen, es tat weh. Auch die Geräusche vertrug er nicht. Sie bohrten sich in seinen Kopf, waren viel zu laut. Alles schmerzte. Worüber hatte er sich gerade Sorgen gemacht? Der Lärm in seinem Kopf wurde immer schlimmer und dröhnte. Kai redete mit sich selbst. ~Nimm die Klinge, tue es noch mal, damit du die nächsten Minuten überstehen kannst.~ Er musste nur die Angst besänftigen, die Panik nicht aufsteigen lassen. Er wusste schon längst, dass er ohne diese Ritzerei an seinem Körper nicht existieren konnte. Allein... Einsam... Verlassen... Kai musste aufstehen. Es klären. Ihm alles sagen. Seine Gefühle offenbaren. Er konnte es nicht, hatte einfach keine Kraft und kein Leben mehr in sich. Diesmal musste sein ganzer Körper daran glauben, wurde mit harter Selbstbestraffung nur so attackiert. Rote Linien zogen sich um seine Haut. Er lag am Boden, auf dem schönen, glänzenden Parkett. In seinem Kopf war absolute Stille. Ein Herz hatte er nicht mehr. "Kai...! Bist du noch da?!" Sein Unterbewusstsein sprach zu ihm. ~ Ja, dachte er. Er war noch da. Warum war er immer noch da. Er wollte sterben ~... Frustriert schlug er mit der Faust gegen einen Baumstamm und schnappte nach Luft, als ein Guss Regentropfen auf ihn herabfiel und sein Gesicht hinunterrann. Egal, ganz egal. Er weinte und weinte und weinte. Er weinte sich die Seele aus dem Leib. Noch nie in seinem Leben hatte er so viel geweint. Ray konnte gar nicht mehr aufhören, und ihm wurde schwarz vor Augen. Es schmerzte so sehr, alleine zu sein, wenn man wusste, dass es da draußen jemanden gab. Liebe war so grausam, spielte mit schwachen und gebrochenen Herzen. Wie lange er schon so gestanden hatte, wusste er nicht. Als er seine Hände sinken ließ, lag auf seinen Zügen wilde Entschlossenheit. "Ich, ich werde es tun", murmelte er. "Ich gehe zurück ins Hotel." Ray stieß sich vom Baum ab und lief los. Hoffentlich führte es zu einem guten Ende. Zu einem guten Ende? Bitter lachte er in sich hinein.... Es regnete noch immer. Es war ein harter kalter Regen, der durch die Kleider drang und ein unangenehmes Kältegefühl hervorrief. Ray hatte sein Ziel erreicht und sah sich prüfend um. Erst als er sich überzeugte, dass niemand da war, wandte er sich dem Fenster zu. Zu seiner grenzenlosen Überraschung stellte Ray fest, dass das untere Fenster nicht geschlossen war. Wie leichtsinnig von dem Gast, dieses Zimmers. Er zog die Vorhänge vorsichtig zur Seite und sprang rein. Rays heftiges Herzklopfen hatte nachgelassen, sein Atem wurde ruhiger. Vorsichtig ging er durch den Raum, der dicke Teppich verschluckte jeden Laut. Wie gut das sich kein Mensch im Zimmer befand. Mit Bedacht öffnete der Schwarzhaarige die Tür und schlich sich wie ein Dieb davon. Schnell hastete er vorwärts und erreichte schon bald sein Zimmer. Sein und Kais Zimmer. Ray überfiel ein lähmendes Gefühl, das er nur mühsam abschütteln konnte. Er ließ den Kopf nach vorne fallen, so dass sein prächtiges Haar sein Gesicht bedeckte. Ray drückte mit zittrigen Fingern die Klinke herunter, und machte die Tür auf. Er hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Ein sehr ungutes Gefühl.... Fortsetzung folgt!!! Vielen Dank fürs Lesen, und liebe Grüße von der Mosel!!! Bitte schreibt mir!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)