Im Schatten der Nacht von BlackDuck ================================================================================ Kapitel 30: Wie es ist ein Vampir zu sein! ------------------------------------------ Für Seto ist es fast eine Ewigkeit bis er es aus dem Bett geschafft hat. jede einzelne Bewegung verursacht nur noch mehr Schmerzen und kaum dass er mit seinen wackeligen Beinen auf den Boden steht, droht er fast schon wieder nach hinten in die Matratze zu fallen. Schweiß bildet sich auf seiner Haut, wobei er nicht mal mehr dass wimmern unterdrücken kann, was zu seiner Schmach viel zu laut über seine Lippen kommt. Doch er reist sich wirklich zusammen, damit er jetzt nicht umkippt. Immerhin wartet ein von ihm gehasster blonder Vampir noch auf ihm und er will sich in seinem jetzigen Zustand, nicht noch mehr Ärger einhandeln. Zwar will er nicht wirklich vor diesem kuschen, aber er kann jetzt einfach eher ruhe gebrauchen. Darum bemüht er sich auch, sich in die von Bakura gebrachten Klamotten zu zwängen und ist froh dass es sich dabei um eine einfache schwarze Jogginghose sowie ein weißes Hemd handelt. Eigentlich ist er ja der Typ Mensch, der solche Kleidung nur zuhause trägt, aber gerade tun diese Kleidungsstücke seiner geschundenen Haut mehr als gut. Zwar reibt der Stoff etwas unangenehm an dieser, doch bei seinen sonstigen enganliegenden und eleganten Anzügen, würde er wohl noch mehr Pein ertragen müssen. Trotzdem ist es ihm schwergefallen, in die Schlapperklamotten reinzuschlüpfen, doch das Resultat zählt. Er hat es geschafft sich anzuziehen und torkelt Richtung Tür. Anders kann er gerade auch nicht laufen, auch wenn er es gern so hätte. Immerhin zeigt er nicht gern seine Schwächen. Nur gerade ist sein Körper einfach nicht in der Verfassung, sein starkes und unnahbares Auftreten aufrecht zu erhalten. Als er dann aus dem Raum tritt, entdeckt er auch direkt den alten Ägypter, der mit verschränkten Armen immer noch angesäuert an der gegenüber liegenden Wand lehnt. Doch als der Weißhaarige in seine Richtung blick, schaut dieser etwas skeptisch. Nur Gott sei Dank ist in dessen Blick kein Mitleid, was ihn auch gewundert hätte wenn dies der Fall gewesen wäre. Nur stößt sich der Irre dann Wortlos von der Wand ab und geht direkt den Gang entlang. Es regt den Brünetten irgendwie auf, dass der Andere allein wegen seines geschundenen Körpers langsamer laufen muss, da er selbst sonst nicht hinterher kommen würde. Nur während der Ägypter vorweg läuft, fängt dieser an mit ihm zu reden und er kann immer noch Wut in dessen Stimme heraushören. „Joey, ist gerade dabei an seiner Rede für die morgige Pressekonferenz zu basteln! Zwar hat ihm seiner Sekretärin übers Haustelefon geholfen, aber er ist noch nicht ganz zufrieden mit dem was er bisher fertig hat. Deswegen soll ich dir ausrichten, dass du nachdem du was gegessen hast mal über die Rede drüber schauen sollst! Immerhin kennst du dich mit so etwas aus und kannst ihm bestimmt noch ein paar Tipps zu seinen Stichpunkten sagen, die er wahrscheinlich wegen den Fragen der Reportern aufgeschrieben hat!“ Für Seto ist es wirklich keine große Sache über die Rede für die Pressekonferenz zu schauen, doch wegen den Stichpunkten ist er schon ein wenig verwundert. Wahrscheinlich dienen diese dazu Fragen abzudecken, die die Reporter dem Vampir stellen könnten. Noch während sie Beide zur Treppe kommen und sich der Jungunternehmer am Treppengeländer festhalten muss, drehen sich ein wenig seine Gedankengänge. Denn diese Stichpunkte für die Fragen der Reporter, decken wahrscheinlich auch Fragen ab, die nur eventuell gestellt werden. Da stehen bestimmt einige Dinge über das Privatleben seines verhassten Mitschülers, doch dieser scheint ihm so weit zu vertrauen, dass er sich das mal anschauen soll. Immerhin könnten manche Fragen nicht mal gestellt werden und trotzdem würde er dann die Antworten darauf kennen. Zum Beispiel warum Wheelers Vater immer noch im Ghetto wohnt, wobei dessen Sohn mittlerweile ein Schloss bewohnt. Oder alles Mögliche, was dem Vampir unangenehm sein könnte. Aber er kann in diesen Moment froh sein, dass sie mittlerweile die Treppe hinter sich gelassen haben und endlich an zwei großen Flügeltüren ankommen, die der Weißhaarige sofort aufreißt. Innerlich kommt sofort in ihm Freude auf, die er sofort teilweise verflucht. Denn dieses Gefühl kommt nicht nur durch den langen Esstisch auf, an dem für seinen malträtierten Leib einladende Stühle stehen. Nein, sein Herz hüpft auch wegen der verfluchten Person am Kopfende des Tisches, die über einem Haufen Papiergram gebeugt ist. Doch kaum, dass er mit dem Ägypter ein paar Schritte in den Raum getreten ist, hebt sich der blonde Schopf. Zu seiner Verwunderung schauen gerade schokobraune Augen direkt in seine Richtung, wobei nur kurz ein rotes Aufglimmen in den Irden zu sehen ist. Nur entdeckt er in diesem Blick etwas, was er wirklich nicht erwartet hat. Denn während Bakura nun schneller die Linke Seite des viel zu großen Tischs entlanggeht und er sich auf der Rechten eher entlangschleppt, glaubt er fast so etwas wie Sorge in dem Blick des Vampirs zu sehen. Aber kaum hat er dies auch nur gedacht, wirkt sein Klassenkamerad auch schon wieder eiskalt. Dabei erhebt dieser auch noch knurrend die Stimme und der Ägypter setzt sich auch schon zur Linken des Königsvampirs. „Kaiba, kennst du ein etwas gebildeter klingendes Wort wenn man eine aggressive Person betiteln will?“ Zwar kommt die Frage etwas unerwartet sowie sein Körper kurz bei der Kälte in der Stimme zusammenzuckt, wundert ihn nicht dass dem Anderen keine gebildet klingenden Wörter einfallen. Nur als der Blick des Anderen noch einige Grade kälter zu werden scheint, denkt er diesen Gedanken lieber nicht weiter. Immerhin will er sich zumindest solange sein Leib so angeschlagen ist, sich ein wenig zurückhalten. Doch bevor er antwortet, versucht er erst einmal seinen Sitzplatz an der rechten Seite des Vampirs zu erreichen, da ihn allein das Laufen mehr als schwer fällt. Wenigstens lässt sein Peiniger ihm diese Zeit, ohne auch nur ein einziges Mal zu murren. Erst als er sich ganz langsam auf den Stuhl hat sinken lassen, antwortet er nur mit einen einzigen Wort. „Choleriker!“ Selbst er hört immer noch an seiner eigenen Stimme, wie erschöpft er ist und will sich von dieser schmachvollen Tatsache ablenken, indem er kurz über die mittlerweile von ihm beantwortete Frage nachdenkt. Irgendwie fragt sich der brünette Schüler, wen der Vampir mit diesen Wort beschreiben will. Doch kaum fragt er sich dies, hört auch schon wieder dessen Stimme. Nur diesmal erklingt diese nicht nur knurrend, sonders hat ebenfalls einen etwas traurigen Unterton. Nur leider bewirkt dieser Ton auch, dass sich ein inneres mal wieder unangenehm zusammenzieht. „Danke, Kaiba! Du kannst auch einfach schon mal essen und du kannst mir danach mit diesem Mist hier helfen! Aber um deine Frage zu beantworten, die du anscheinend nicht aussprechen willst! Falls die Reporter morgen wegen meinem Erzeuger Fragen stellen, kann ich diesen Arsch vor der Presse ja wohl schlecht als einen aggressiven und versoffenen Hurenbock bezeichnen und hab jetzt durch dich wohl eine etwas bessere Beschreibung. Oder denkst du dass ich es noch nicht geschwollen genug ausdrücke, wenn ich sage, dass mein Vater ein alkoholabhängiger Choleriker ist und deswegen nicht möchte, dass er hier bei mir lebt?“ Etwas überrascht schauen nur die noch vom Schmerz leicht getrübten blauen Augen zu dem Kleineren, der ihn sogar wirklich fragend anschaut. Für ihn ist dieser Moment wirklich etwas suspekt, da Wheeler ihm gerade indirekt gesagt hat, dass dessen Vater gewalttätig ist und er kann sich auch denken, dass der Blonde auch diese Gewalt abbekommen hat. Jetzt kann er sich auch erklären, warum der Andere oft mit blauen Flecken in die Schule gekommen ist. Um ehrlich zu sein fragt er sich selbst sogar warum er so dumm gewesen ist und die Ausreden von seinem Mitschüler genauso gutgläubig geschluckt hat, wie der Rest des Kindergartens. Doch dies kann er sich wirklich ganz leicht selbst beantworten. Es hat ihn nie interessiert, wenn der Vampir Probleme hatte und deswegen nicht groß über die Ausreden nachgedacht. Deswegen kommt über seine Lippen auch nur ein gebrummtes „So ist es angemessen beschrieben!“, nur um selbst einfach mal nach den Essen zu greifen. Dass ist seiner Meinung nach auch eine gute Ablenkung, um nicht zu sehr auf den Blonden achten zu müssen und teilweise kann er damit auch seine immer noch ziemlich verwirrende Gefühlswelt beiseite drängen. Aber irgendwie wollen selbst beim Essen nicht wirklich seine Gedanken aufhören zu kreisen. Selbst als sich auch der Ägypter etwas zu essen nimmt und Wheeler wieder über seine ganzen Zettel gebeugt ist, denkt er beim Verspeisen der Nahrung über die eben erfahrene Eröffnung nach. Er kann sich irgendwie auch denken, warum er nebenbei auch nichts von den Problemen des anderen Schülers mitbekommen hat. Eigentlich ist er ja immer jemand gewesen, der solche Ausreden wie ‚ich habe mich geprügelt‘ oder erst recht ‚bin mal wieder die Treppe runtergefallen‘ hinterfragt hat. Immerhin ist er niemand, der so leicht auf so etwas reinfällt. Selbst wenn der Andere ihn noch nie interessiert hat, hätte er diese augenscheinlichen Lügen bemerken müssen. Doch dadurch dass der Blonde immer grinsend durch die Gegen gelaufen ist und immer so unbekümmert gewirkt hat, konnte man einfach nicht merken, dass dieser anscheinend misshandelt wurde. Doch gerade durch diese Tatsache, verwundert ihn am meisten, dass der Vampir ihn gestern bestraft hat. Immerhin zählt dies auch zu Misshandlung und er kann nicht nachvollziehen, warum der Andere dies macht obwohl dieser es schon am eigenen Leib erfahren hat. Er schreckt dann aber aus seinen Gedanken, als die etwas missgelaunte Stimme des Vampirs erklingt. Augenblicklich ruckt sein Kopf erschrocken hoch und regt sich sofort wegen dieser ängstlichen Reaktion auf. Doch sofort bemerkt er auch, dass der Blonde beim Sprechen nicht mal von dem ganzen Zettelwirrwarr aufschaut. „Du hast vergessen, dass ich mich verändert habe, Kaiba! Es ist wie als ob ich neu geboren wurde und sich mein ganzer Charakter um Hundertachtzig Grad gedreht hat. Zwar ist in mir immer noch so einiges von Joey Wheeler, aber gleichzeitig bin ich auch ein unkontrollierbares Biest! Ich stehe von morgens bis Nacht unter Strom, da meine Sinne geschärfter sind als ich es gewöhnt bin, oft kann ich nicht mal kontrollieren die Gedanken von um mich befindenden Personen zu hören und weiß selbst noch nicht diese Erneuerungen einzuschätzen.“ Kurz macht Wheeler eine Pause, die er selbst erst einmal nutzt um nachzudenken. Zwar beantwortet diese kleine Rede noch nicht seine Frage, aber irgendwie hat er im Gefühl die Antwort noch zu bekommen. Aber egal wie wütend er auf den Vampir ist, will er diesen auch verstehen, damit er ihn auch besser einschätzen kann. Er gibt es zwar ungern zu, aber es ist doch besser zu wissen, wie weit er bei dem Königsvampir gehen kann und wann er besser aufhört diesen zu reizen. Aber dann redet sein persönlicher Peiniger auch schon weiter, nur dass dieser diesmal den Kopf hebt. Dabei blicken ihm diesmal rubinrote Augen entgegen, wobei ein Schauer über seine Haut fährt. „Es ist zwar keine gute Entschuldigung, aber ich fühle mich dauerhaft Aggressiv und oft schaltet sich dabei auch mein Verstand ab. Es ist sogar noch schlimmer geworden seit den Tag als Tarkach Selbstmord begangen hat. Obwohl, wenn du in meiner Nähe bist, sind meine Instinkte sogar noch mehr gereizt und ich kann mich sogar noch weniger kontrollieren! Ich weiß zwar, dass Menschlich gesehen, Misshandlung etwas wirklich Abscheuliches ist und vor allem weil ich sie am eigenen Leib erfahren habe, hasse ich wenn jemand so etwas macht! Doch wenn ich wütend bin, genieße ich es und das Biest in mir will immer mehr Leid sehen. Ich kann bald nicht mal mehr dafür garantieren, dass ich Atemu noch angreife weil dieser nicht auf meine Warnungen hört!“ Mit einem muss der Brünette dem Anderen Recht geben. Dass entschuldigt wirklich überhaupt nichts, weswegen er auch nicht anders kann als den Blutsauger voller Verachtung anzublicken. Nur es macht ihn umso wütender, dass der Braunäugige ihm vollkommen gleichgültig entgegenschaut. Allein für diesen Blick hasst er diesen noch um einiges mehr, da es dem anderen Schüler anscheinend egal ist, was er jetzt wegen diesem ganzen Scheiß mitmachen muss. Er ist hier immerhin das Opfer und nicht dieses Arschloch. Diesmal scheint es den Beleidigten aber auch nicht zu interessieren, dass er diesen wieder in Gedanken beschimpft. Denn der Blonde beugt sich wieder über seinen Papiergram und arbeitet desinteressiert weiter. Nur scheint auch diesmal der Ägypter etwas dazu sagen zu wollen. Ungewöhnlicher Weise klingt dieser dabei fast schon nachdenklich, was ihn wirklich überrascht. Immerhin sind die einzigen Stimmlagen, die er von diesem Verrückten kennt entweder wahnsinnig, krankhaft, belustigt oder aggressiv. Da ist diese ruhige, fast schon leicht melancholische Stimme irgendwie verwirrend. „Kaiba, obwohl du ziemlich schlau bist, willst du anscheinend nicht ernsthaft darüber nachdenken, was es bedeutet von heut auf morgen ein Vampir zu sein. Ich denke menschlich gesehen ist es wirklich nicht verhandelbar, dass Misshandlung heutzutage etwas ist, was wahrscheinlich nicht sein sollte! Aber stell dir einfach mal vor wie es für Joey ist. Er kann oft nicht abstellen Geräusche über einen Radius von mehreren 100Metern zu hören, jeder Geruch um ihn herum dringt penetrant in seine Nase und alles was er sieht, ist jetzt so intensiv, dass es sich wortwörtlich alles in sein Bewusstsein drängt. Außerdem hört er täglich ohne Unterbrechung die Gedanken von allen Menschen in seiner Umgebung und selbst hier im Haus von den meisten magischen Wesen. Wenn so etwas plötzlich anfängt auf einen einzubrechen, noch dazu sich der neue Vater ohne Vorwarnung einfach selbst umbringt und die eigenen Handlungen immer mehr von neugewonnen Instinkten gesteuert werden, wunderst du dich wirklich, wenn Joey der Kragen platzt. Dabei übersiehst du selbst wie lei..!“ Irgendwie hätte er schon gerne gehört, was der Weißhaarige ihn da noch sagen wollte. Doch leider wird dieses von einem äußerst wütenden sowie knurrenden „Bakura!“ unterbrochen, was sich sogar sehr drohend anhört. Selbst der Irre zuckt unter dem eiskalten Blick und der aufbrausend lauten Stimme zusammen. Anscheinend hat selbst der Ägypter einen gewissen Grad an Angst vor dem Vampir, was seiner Meinung nach alles noch umso unberechenbarer macht. Immerhin ist der Älteste von ihnen Drein nicht jemand, dem man so leicht Angst macht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)