War and Love von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der warme Junitag neigt sich dem Ende und die Dunkelheit umhüllte Straßen und Häuser in Brooklyn. Es wurde kalt und still. Kaum jemand lief noch auf den Straßen umher oder sagte etwas. Ein junger, blonder Mann bog um die Ecke als er die Stimmen, das Lachen und Feiern aus einer kleinen Kneipe schon hören konnte. Ein Geruch von Alkohol, Schweiß und Zigarrenduft stieg ihm in die Nase. Angeekelt sah er sich um und setzte sich auf einen der Barhocker. „Wie hältst du das nur aus, Lacy?“ begann er als sich eine junge Kellnerin zu ihm stellte. „Ich bin ja nur Freitags und Samstags hier. Außerdem gewöhnt man sich mit der Zeit daran.“ „Wenn du meinst.“ Betrübt ließ er seinen Blick durch die Bar wandern. Er sah viele Männer, die sich mit guter Laune über ihren Feierabend freuten. Sie sangen Lieder, lachten und sangen wieder. „Kann ich dir was bringen, Steve?“ „Einfach nur ein Bier.“ „Was ist los? Hast du dich schon wieder beworben?“ „Sie wollten mich nicht.“ „Meinst du nicht, dass es an der Zeit ist, nach etwas anderem zu suchen?“ „Nein. Es ist mein Traum zur Army zu gehen.“ „Das weiß ich doch, Steve. Aber du hast es so oft versucht. Vielleicht soll es einfach nicht sein.“ „Ich werde mich weiter bewerben, egal was du sagst.“ Entschlossen trank Steve sein Glas aus, stand auf und verabschiedete sich. „Pass auf dich auf, Steve. Versprich es mir.“ Traurig gab Lacy ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihm noch einige Minuten hinterher als er die Bar verließ. Als sie sich wieder gefangen hatte, nahm sie noch einige Bestellungen auf, verteilte Gläser und ehe sie sich versah war es schon Mitternacht. Die letzten Gäste verließen unter schallendem Gelächter die Bar und Lacy konnte schließen. Sie nahm ihre schürze ab, faltete sie ordentlich und trat ihren Heimweg an. Es dauerte nicht lange, bis sie vor ihrer Wohnungstür stand. Sie schloss auf und sah sich den Brief aus dem Briefkasten genauer an und als sie den Namen des Absenders las musste sie unwillkürlich lächeln. Howard schrieb ihr regelmäßig, wenn er nicht in der Nähe war. Er informierte sie ständig über sein Projekt an dem er gerade arbeitete und über alltägliche Dinge, die ihm widerfahren sind. Sie legte den Brief, den sie Morgen beantworten wollte, auf ihren Nachttisch und kuschelte sich unter ihre Decke. Nur einen Moment später fiel sie in einen traumlosen Schlaf. Auch Steve war bereits in seiner Wohnung und lag ruhig im Bett. Anstatt zu schlafen, hing er seinen Gedanken nach und fragte sich, was er machen sollte, wenn er wieder nicht angenommen wird. Vielleicht hatte Lacy recht und er sollte sich etwas anderes suchen, was er ausüben möchte. So schnell wie dieser Gedanke in sein Kopf kam, verbannte er ihn und drehte sich in eine bequeme Position. Durch ein ohrenbetäubendes Klirren wurde Steve unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er öffnete die noch schweren Augenlider und sah sich nach seinem Wecker um, der nun auf dem Boden lag und nur noch ein schwaches Geräusch von sich gab. Er rappelte sich langsam auf und ging müde ins Bad, um sich bereit zu machen. Nach einer halbe Stunde verließ er seine Wohnung, um einen weiteren Versuch zu starten, angenommen zu werden. Nachdem er aufgerufen und untersucht wurde, betrat ein älterer Mann den Raum, der sich als Dr. Erskine vorstellte. „Allem Anschein nach wollen sie wirklich der Army beitreten, oder weshalb bewarben sie sich mehrmals?“ „Das stimmt. Es ist mein größter Wunsch.“ Erschrocken fuhr Lacy zusammen, als plötzlich die Klingel einen kurzen schrillen Ton von sich gab. Sie öffnete und ließ den aufgeregt wirkenden Steve in die Wohnung. „Wie lief es heute?“ „Das wirst du mir nicht glauben, Lacy. Das wirst du mir nicht glauben.“ „Was werde ich dir glauben?“ „Nachdem ich untersucht wurde, kam ein Dr. zu mir und meinte, er würde mich zur Army bringen. Ist das nicht toll?“ „Das ist wirklich echt super!“ Sie umarmte ihren besten Freund, der bis über beide Ohren lächelte. „Wer war denn der Dr.? Er muss ja echt Einfluss haben, wen er dich mal eben so zur Army schicken kann.“ „Er sagte, er heißt Abraham Erskine.“ „Erskine?“ Verwundert überlegte sie, was der Doktor mit Steve vorhaben könnte. „Ja, kennst du ihn?“ „Nur vom hören her. Howard erzählte mal was über ihn.“ Und wie sie Erskine kannte. Doch behielt sie das lieber für sich, um ihrem Freund nicht die Laune zu verderben. „Das müssen wir feiern, Steve. Ich hab glaub ich habe noch was zum anstoßen da.“ Schon war sie zum Kühlschrank gelaufen und holte eine Flasche Sekt und zwei Gläser, die sie bis zu Hälfte befüllte. Eines reichte sie Steve und das andere hob sie ein Stück an. „Auf dich, mein lieber!“ brachte sie mit feierlicher Miene hervor. Auch Steve war in Feierlaune und stoß mit ihr an. Sie setzten sich auf das Sofa und redeten über Steves neue Verpflichtungen. „Du wirst gehen, nicht wahr, Steve?“ „Ja, das wird ich. Aber ich werde schreiben und dich besuchen, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Das verspreche ich dir.“ Gedankenverloren nickte sie und leerte ihr Glas. Sie räumte die beiden Gläser weg und war sich bewusst, dass nun der Moment Abschieds gekommen war. „Ich wünsche dir alles Glück der Welt. Du wirst es dort weit bringen, da bin ich mir sicher.“ Steve nahm sie in den Arm und bedankte sich. Lacy gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich werde auf dich warten.“ „Das weiß ich zu schätzen. Ich werde dich schnellst möglich besuchen kommen. Wir sehen uns.“ Hinter sich ließ er die Tür ins Schloss fallen und sah keine der Tränen mehr, die sie wegen ihm vergoss. Große Sorgen breiteten sich in ihr aus, denn verlieren wollte sie ihn nicht, dessen war sie sich schon seit langem bewusst. Die ganze Nacht war sie wach, konnte kein Auge zu machen, ohne, dass sich vor ihren Augen verschiedenste Szenen abspielten, die alle Steves Tod im Krieg beinhalten. Kapitel 2: ----------- Vollkommen übermüdet schaltete sie ihren klingelnden Wecker aus, der sich pünktlich um 8 Uhr bemerkbar gemacht hatte. Schlurfend im Badezimmer angekommen, schüttete Lacy sich eiskaltes Wasser ins Gesicht, um etwas wacher zu werden, bevor sie sich in der Küche eine Kanne Kaffee zubereitete. Noch immer grübelte sie darüber, was Erskine vorhatte. Warum wählte er ausgerechnet Steve aus? Was an Steve hatte ihn überzeugt? Da sie darauf keine Antwort fand, versuchte sie diese Fragen in den Hintergrund zu drängen. Um den plagenden Gedanken aus dem Weg zu gehen, verließ sie schnell die Wohnung und lief durch die Stadt. Einfach unter Leute kommen und sich von den ganzen Geschehnissen ablenken lassen. Als ihr Magen jedoch knurrte, entschied sie sich dafür, ein Café aufzusuchen. Als sie an ihrem Stammlokal ankam, wurde sie schon freundlich begrüßt und auf ihre Schwester hingewiesen, die an einem der, sich am Fenster befindenden, Tische die Morgenzeitung las. So vertieft wie diese war, bemerkte sie nicht, als Lacy sich ihr gegenüber setzte. Nach der letzten Seite fuhr sie erschrocken zusammen. „Was machst du denn hier?“ „Ich wollte unter Leute kommen und dann sah ich dich.“ „Was ist los?“ „Nichts. Es ist alles gut.“ Ausgerechnet ihrer Schwester wollte sie damit nicht in den Ohren liegen, da diese genug eigene Probleme hat. „Ahja. Du hast doch sonst auch kein Problem dich tagelang zu verbarrikadieren.“ „Ich bin nur ein wenig besorgt. Steve wurde nun für die Army ausgewählt und da wir seit Kindertagen befreundet sind, mache ich mir natürlich Gedanken darüber, ob er den Krieg überhaupt aushält.“ „Nichts für ungut, aber so wie er aussieht ist die Frage nicht ob er den Krieg überlebt sondern das Aufwärmtraining dafür.“ „Nun sei doch nicht so fies, Lauren. Immerhin ist er entschlossen und davon überzeugt. Vielleicht haben wir uns alle in ihm geirrt.“ „Wenn du meinst. Ich muss jedenfalls los.“ „Ins Krankenhaus? Liegt er immer noch dort?“ „Ja, aber sein Zustand scheint sich langsam zu bessern.“ „Gute Besserung.“ „Richte ich ihm aus. Wir sehen uns.“ Nach einer kurzen Umarmung setzte sich Lacy wieder und hing wieder ihren Gedanken hinterher. Laurens Freund war auch der Armee beigetreten, wurde jedoch bei einem Luftangriff schwer verletzt und liegt nun seit einigen Wochen im Krankenhaus. Was wenn das Steve auch passiert? Würden sie ihn rechtzeitig finden und nach Hause bringen? Schnell schüttelte sie die Gedanken beiseite und griff zum Telefon. Eine tiefe Männerstimme nahm den Anruf entgegen. „Bitte sag mir, was ihr mit Steve vorhabt.“ „Lacy? Was meinst du?“ „Tu nicht so. Steve kam zu mir und meinte Erskine hat ihn ausgewählt. Warum er?“ „Wo bist du?“ „Im Cafe um die Ecke.“ „Ich bin in der Nähe. Bleib wo du bist, ich hole dich ab.“ „Danke, Howard.“ Kapitel 3: ----------- „Hier entlang.“ Howard führte Lacy einen breiten Flur entlang bis zu einer silbernen Tür. Er öffnete sie und vor ihren Augen erstreckte sich ein großer Raum mit verschiedenster Technik. „Wo ist Erskine?“ „Er ist tot. Er wurde erschossen.“ Eine weibliche Stimme ertönte hinter Howard und Lacy. „Ah, Peggy. Ihr kennt euch noch nicht. Das ist Lacy Stone, eine sehr gute Freundin von mir und eng mit Steve befreundet.“ „Eng?“ „Ja, wir kennen uns seit dem Sandkasten“, meldete sich Lacy zu Wort. „Ich lass euch Frauen mal allein, ich muss rüber. Wir sehen uns gleich.“ Bis Howard die Tür hinter sich schloss sahen sich die beiden Damen nur in die Augen. Keine wollte die andere aus den Augen lassen. Eine Zeit lang war in diesem Raum nichts zu hören. „Du bist also Peggy?“, durchbrach Lacy die Stille. „Für Sie Agent Carter.“ „Wie Sie meinen“, augenrollend wandte Lacy sich von Peggy ab. „Weshalb hat Stark Sie überhaupt hierher gebracht? Sie haben sicher keinerlei Erfahrung im Krieg oder der Wissenschaft.“ „Woher wollen Sie das denn wissen? Sie kennen mich überhaupt nicht, also können Sie das nicht beurteilen und auf ein paar Idioten schießen bekomme ich grad so hin. Außerdem bin ich sowieso nur wegen Steve hier.“ „Weshalb? Was wollen Sie von ihm?“ „Das kann Ihnen doch egal sein.“ Gerade als Agent Carter zu einer Antwort ansetzten wollte, öffnete sich die große Tür hinter ihr und Howard steckte seinen Kopf in den Raum. „Ist alles okay bei euch? Ich sehe euch nur wild gestikulieren und da habe ich mir sorgen gemacht.“ „Ja, es ist alles in Ordnung. Agent Carter und ich sind sowieso fertig. Kann ich jetzt zu Steve?“ „Einen Moment noch. Er wertet drüben noch die Ergebnisse aus.“ So schnell wie Howard da war, ist er schon wieder verschwunden und Lacy wieder mit Peggy Carter allein in dem kleinen Zimmer. Lacy ließ für einen Moment ihren Blick durch den Raum schweifen. Auf dem Tisch lag eine braune Mappe mit der Aufschrift Steve Rogers - Super Soldaten Serum. Langsam nahm sie die Akte in die Hand, öffnete sie und sah sich das Foto an, welches als erstes in ihr Sichtfeld geriet. „Ist das das Ergebnis?“ Ohne Aufzusehen hielt sie das Foto vor Peggys Augen. „Ja, das Serum war ein voller Erfolg. Er ist groß, stark, mutig und er weiß wofür er kämpft.“ „Das wusste er schon immer. Auch wenn er sich deswegen viel Ärger einhandelte. Er ist ein herzensguter Mensch.“ „Sorgen Sie sich?“ „Natürlich! Ich l-, also ich, ähh ich-“ abrupt hielt sie inne. Peinlich berührt und mit geröteten Wangen legte sie die Mappe wieder auf den Tisch. Sie spürte, wie sie rot anlief und ihr ganz heiß wurde. Aber warum sollte sie es auch jemandem sagen, den sie nicht einmal kennt? „Haben Sie Ihre Stimme verloren?“ „Nein, nein, aber ich wüsste nicht, was meine Privatangelegenheiten hier zu suchen haben.“ „Dann setzten Sie sich doch einfach und warten hier. Ich werde sowieso als Erste zu ihm.“ „Wieso das denn?“, empört ging Lacy einen Schritt auf Peggy zu und sah ihr direkt in die Augen. „Weil ich mit ihm zusammenarbeite und denke, das ich das Recht dazu habe.“ „Nichts gegen Sie, Agent Carter“, angeregt erhöhte sich Lacys Lautstärke wie von selbst, „Steve ist mein Kindheitsfreund, ich war in jeder Lebenslage bei ihm und habe ihn unterstützt. Nach jedem Mal, als er verprügelt wurde, habe ich ihn wieder auf die Beine gebracht. Und außerdem fand ich schon Gefallen an ihm, als er nicht so aussah. Sie gehen doch erst auf ihn zu, seitdem er das Zeug gespritzt bekommen hat. Davor war er doch nur irgendein Kerl aus Brooklyn für Sie.“ „Wollen Sie damit sagen, dass Sie-“ „Ja, genau das will ich damit sagen. Ich bin schon seit einigen Jahren in Steve verliebt.“ Gereizt lief Lacy an Peggy vorbei, warf ihr noch einen zornigen Blick zu und verließ den Raum, um Howard aufzusuchen. In ihrer Wut bemerkte sie nicht, wie Steve schnell hinter einer Säule verschwand. Er sah ihr einen Moment lang erstaunt hinterher. Damit hätte er in keinem Fall gerechnet. Er dachte immer, Lacy würde nur eine gute Freundin sein, so wie sie sich ihm gegenüber verhielt oder er war einfach nur zu doof gewesen, ihre Signale zu empfangen. Kapitel 4: ----------- Einen Moment sah er noch auf die große Tür ehe Steve aus seinem Versteck heraus kam und den Raum betrat in dem Peggy gerade die Akte zurücklegte, die noch offen auf dem Tisch lag. „Stark ließ nach Ihnen rufen. Er möchte uns etwas zeigen.“ „Verstanden.“ Stumm liefen beide nebeneinander her ohne den Blick auch nur ein Stück zu heben. Peggy war diese Situation unangenehm, wurde sie eben noch von einer, ihr untergestellten Person, die sie nun jedoch als Konkurrenz einstufen muss, vor den Kopf gestoßen. „Was möchten Sie uns zeigen, Stark?“, begann Peggy sofort als sie den Konferenzraum betrat. „Einige Aufnahmen fanden ihren Weg zu uns. Sehen Sie sich das an.“ Howard deutete auf den kleinen Fernseher neben ihm. „Wer kämpft dort?“, „Die 111., Steve.“, meldete sich nun Lacy zu Wort und stellte sich neben Howard. „Woher wollen Sie das denn so genau wissen?“ abwertend sah Peggy die Brünette an. „Weil mein Bruder der 111. zugeordnet wurde und ich einige von denen persönlich kenne oder gekannt habe.“ „Der Teil, der die Hydrawaffen überlebt hat, wurde gefangen genommen. Wahrscheinlich wurden sie in das Quartier an der Reuss gebracht. Und da kommen Sie nun ins Spiel, Rogers.“ „Sie meinen ich solle da reinspazieren und die Gefangenen wieder rausholen, Stark. Alles klar.“ „Nicht ganz. Dieses Lager hielt einiges an Überraschungen bereit, als wir es genauer betrachteten. Ein Schutzschild umgibt das Gelände und wir sind nicht in der Lage es auszuschalten oder zu umgehen. Es muss von innen abgeschaltet werden.“ „Also soll sich mein Team gefangen nehmen lassen? Das werde ich nicht zulassen.“ „Nein, wir schmuggeln nur eine Person hinein, welche sich in die Kommandozentrale schleicht und euch rein lässt.“ „Und wer soll das sein? Sie werden ja wohl nicht da rein gehen.“ „Ruft die anderen zusammen, wir treffen uns in zwanzig Minuten wieder hier, wenn wir Cournal Phillips eingeweiht haben. Dann besprechen wir den Rest.“ „Ich hoffe, wir sind vollzählig?“, fragte der Cournal in gewohnt lauter und ernster Stimmlage. „Mein Team und Ich sind komplett. Uns fehlt nur noch eine Person. Wer schmuggelt sich ins Quartier?“ „Ich werde das machen, Steve.“ Betont ruhig schloss Lacy die Tür des Raumes und trat nach vorn. Aus dem Augenwinkel sah sie die offenen Münder und verzweifelten Blicke, die sie schon erwartete. „Du? Der war gut.“ lachend klopfte Sergeant Barnes Lacy auf die rechte Schulter. Er kannte sie gut, wusste zwar, dass sie sich durchsetzten konnte, aber dennoch traute er ihr solche Männergeschichten, wie er es nannte, nicht zu. „Lass das Bucky! Cournal Phillips und ich haben schon alles besprochen. Ich werde euch da rein bringen. Sie kennen mich immerhin nicht und können mich somit nicht zuordnen, also bin ich die beste Wahl.“ „Cournal, Sie wissen, dass ich hinter Ihren Anweisungen stehe, aber das können Sie doch nicht ernst meinen. Sie hat ja noch nicht mal eine vernünftige Ausbildung abgeschlossen und trotzdem soll sie solch eine Verantwortung auf sich nehmen?“ „Agent Carter, ich denke, ich weiß besser um die Menge an Verantwortung, die ich tragen kann, Bescheid als Sie. Und auf ein paar Mistkerle schießen, bekomme ich auch hin. Sie sollten sich lieber vorsehen, dass ich nach dieser Aktion nicht Ihren Job bekomme.“ Lächelnd wendete sich Lacy wieder Bucky zu, der sie nun lachend mit einen „So kenne ich dich.“ in die Arme nahm. „Ich denke nicht, dass ich das möchte.“, begann Steve sich aus seiner Starre zu lösen, „Du würdest dich nur unnötig in Gefahr begeben. Ich hätte es lieber, wenn du hier bei Howard bleibst. Das alles ist nichts für dich, wie Agent Carter schon sagte, du hast keine Erfahrung im Umgang mit Waffen oder mit dem Krieg.“ „Schluss damit!“ Cournal Phillips sprang mit einer pulsierenden Ader auf und lief auf Steve zu, „Für diese Rettungsaktion habe ich Lacy Stone damit beauftragt, Sie und Ihr Team in die Anlage zu befördern. Ich traue ihr das zu und Sie sollten das ebenfalls.“ „Aber -“ „Das ist ein Befehl, Rogers.“ „Ich habe verstanden, Sir.“ Widerwillig beugte er sich dem Cournal und stellte sich, wie sein Team an den großen Tisch, der im Zentrum des Raumes stand und sah auf die große Karte, die Howard ausgebreitet hatte. „Sobald der Hubschrauber bereit ist, werden Sie sich auf den Weg machen. Rogers, Sie und Ihr Team werden sich hier im angrenzenden Waldgebiet auf die Lauer legen und auf Stones Kommando warten. Stone, Sie wissen ja, was Sie zu tun haben. Keine unnötigen Gespräche. Sie dürfen keine Zeit verlieren, sonst könnte es für jeden gefangenen Soldaten zu Spät sein. Stark, Sie fliegen die Truppe. Eine weitere Einheit wird sich tiefer im Wald befinden, um eingreifen zu können, falls es zu Problemen kommt.“ Unsanft und mit einem lauten Knallen wurde die schwere Tür aufgeschlagen und zwei Soldaten traten ein. „Cournal Phillips, der Hubschrauber ist bereit zum abheben.“ „Sehr gut, dann werden wir in zehn Minuten starten.“ Schnell verließ der Cournal mit Agent Carter und Howard den Raum, um einige letzten Dinge abzuklären und sich vorzubereiten. Auch das Team um Steve begann sich aufzulösen und machte sich in der Waffenkammer und dem Speisesaal breit. Bevor Steve jedoch den Raum verließ, schloss er die Tür vor sich. „Was hast du vor, Lacy?“, fragte er mit einem ernsten Unterton während er sich umdrehte. „Ich hatte eigentlich eine freundlichere Begrüßung erwartet, aber wir können das natürlich auch weglassen.“ „Hör auf zu grinsen. Was willst du hier? Und was soll das mit dem Auftrag? Du bist kein Soldat.“ „Immer nur Soldat, Soldat, Soldat. Nicht nur ihr Soldaten habt Leute verloren. Mein Schwager ist vergangene Woche verstorben, er lag, seitdem er im Krieg schwer verwundet wurde, im Krankenhaus. Mein Bruder ist wahrscheinlich auch tot. Unser Nachbar mit dem wir uns sehr gut verstanden haben, kämpft jetzt im OP-Saal um sein Leben. Es ist schön, dass du dich um mich sorgst, aber ich werde das durchziehen.“ „Rache ist keine Lösung.“ „Ich werde aber nicht still zu Hause sitzen und nichts tun, während um mich herum alles auseinander bricht und zusammenfällt.“ Mit bebendem Körper quetschte sie sich an Steve vorbei und sammelte sich bevor sie die letzten Anweisungen von Howard bekam. Kapitel 5: ----------- Während der gesamten Flugstrecke war, bis auf ein paar piepsende Töne aus dem Cockpit, nichts zu hören. Jeder bereitete sich innerlich auf das vor, was kommt, malte sich die schlimmsten Bilder aus und hoffte, diese nicht wirklich sehen zu müssen. Auch während der Landung sprach niemand ein Wort. Erst als jeder aus dem Hubschrauber gestiegen war, kamen einige mit Ermutigungen auf Lacy zu, die sich still eine Strategie zurechtlegte, um schnellstmöglich aus dem Gebäude zu kommen, falls der Plan nicht aufging. Nun auf sich allein gestellt bewältigte sie die letzten paar hundert Meter durch den Wald. Als sie nach gefühlten Stunden am Eingang ankam, war alles leer. Sie wischte sich noch ein wenig Erde in ihr Gesicht und hoffte darauf, dass ihr aufgemacht wird. Noch bevor sie das Tor, welches etwa hundert Meter vom eigentlichen Eingang entfernt stand, erreichte, ertönte eine Stimme aus dem Rohr, das auf dem Tor angebracht wurde. „Bleiben Sie umgehend stehen! Wer sind Sie?“ „Ich brauche Hilfe. Ich komme von weit her und weiß nicht, wie ich weiter komme. Wenn ich doch nur eine Nacht unterkommen könnte?“, antwortete sie mit zittriger Stimme. Innerlich brodelte ein Vulkan in ihrem Körper, war sie sich doch bewusst, dass die Kanonen neben dem Gitter jederzeit aktiviert werden könnten. Nach einigen Minuten, die sich für Lacy wie eine Ewigkeit angefühlt haben, sprach die männliche Stimme wieder zu ihr. „Bleiben Sie stehen. Wir schicken jemanden, der mit Ihnen weiter kommunizieren wird.“ Gespannt wartete sie darauf, dass sich die große Stahltür öffnete. Noch immer kerzengerade, doch ein wenig beruhigter stand sie auf dem abgenutzten Waldboden und rührte sich kein Stück. Innerlich ging sie die verschiedensten Möglichkeiten durch, wie sie sich verhalten sollte, falls sie den Plan durchschauen. Durch ein dumpfes Geräusch wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die Tür und das Tor, vor dem sie stand wurden langsam geöffnet und ein uniformierter, bewaffneter Mann trat heraus. Mit kleinen, disziplinierten Schritten ging er auf Lacy zu, sah sich währenddessen in der Umgebung um und hielt seine Waffe bereit. Die Waffe erkannte sie wieder. Genau solche nutzten die Hydrasoldaten auf der Aufzeichnung im Kampf gegen die 111. Einheit. Sofort war Lacy klar, dass es für sie keinen Ausweg gab, wenn der Soldat sie durchschaut. Auch wenn es ihr unter dem hilflosen Blick, den sie aufsetzte nicht anzusehen war, war sie nicht unbeeindruckt von der Art des Mannes. Dieser ging noch immer unter größter Vorsicht und höchster Disziplin den zertrampelten Weg entlang und behielt dabei sowohl die Umgebung als auch die junge Frau im Auge. Erst als er ein paar Meter vor ihr anhielt, ließ er sein Gewehr los. „Woher kommen Sie?“, fragte er mit ruhiger Stimme und beobachtete jeden ihrer Züge, um Lacy einschätzen zu können. „Von sehr weit her. Ich war viele Wochen unterwegs, nachdem ich aus der Gefangenschaft fliehen konnte. Bitte, Sie müssen mir helfen“, flehte sie leise während sie sich zittrig an der Jacke des Mannes festhielt und dabei beinahe auf die Knie sank. „Wohin möchten Sie denn?“ „Ich weiß nicht einmal, wo ich hier bin. Aber ich hoffe, ich muss nie wieder zurück. Es war schrecklich“, jammerte Lacy laut. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee wäre, Sie hier zu behalten. Es gibt sehr gefährliche Menschen in diesem Gebäude“, vorsichtig versuchte der Soldat die junge Frau von sich wegzudrücken, was jedoch so gut wie unmöglich war, da sie ihn nun ihre Arme vollends um seinen Hals schloss und sich seinem Gesicht näherte. „Aber so wie Sie aussehen können Sie mich doch bestimmt beschützen. Ich bin doch hier draußen jedem ausgeliefert und Sie möchten mir das doch nicht zumuten, oder? Ich möchte nicht wieder zurück“, flüsterte Lacy. „Nun gut, Sie können hierbleiben“, verzweifelt blickte sich der Soldat um, „Während Ihrem Aufenthalt stehen Sie unter meinem Schutz.“ „Ich bin Ihnen so dankbar“, froh über ihren Erfolg sprang sie dem Soldaten in die Arme, der sie vollkommen überfordert umarmte und sie in das Quartier brachte. „Kommen Sie. Hier entlang. Da rein. Wir haben keine Gästeräume, deshalb werden Sie hier in meinem Zimmer schlafen. Sie können sich hier wie zu Hause fühlen, aber laufen Sie nicht auf den Gängen rum und vermeiden Sie Gespräche. Wenn Sie etwas brauchen, sagen Sie mir Bescheid. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Erik Müller.“ Der Soldat erklärte Lacy, die sich ihm als Lea Wagner vorgestellt hat, noch einige Regeln bevor er zur täglichen Versammlung in den Konferenzsaal gerufen wurde. Als sie sicher war, allein zu sein, begab sie sich auf den Flur und schlich zur Funk- und Kommandozentrale, die auf einer Karte, die an der Wand hing, markiert war. Nach nur fünf Minuten stand sie vor der Tür und blickte durch das kleine Fenster. Niemand war zu sehen und so wollte Lacy eintreten, musste jedoch feststellen, dass zugeschlossen wurde. Schnell drehte sie sich um, wollte sich einen neuen Plan zurechtlegen, als sie schon die Stimmen einiger Männer hören konnte, die unter schallendem Gelächter den Flur entlangliefen. Fluchend sprintete sie leise zurück in das Zimmer, mit der Hoffnung Erik befindet sich noch nicht dort. Gerade als sich ihr Atem beruhigte, wurde die Tür geöffnet und Erik trat mit etwas Brot ein, welches er ihr gab, bevor er sich auf das kleine Sofa gegenüber setzte. „Darf ich dich was fragen?“, begann Erik während er Lacy beobachtete. „Klar, was möchtest du wissen?“ „Wer du wirklich bist.“ „Was meinst du?“, mit großen Augen sah sie verwundert zu ihrem Gegenüber und überlegte fieberhaft, was sie verraten haben könnte. „Du siehst nicht so aus, als wärst du in Gefangenschaft gewesen. Selbst wenn, denke ich nicht, dass du so darum beten würdest wieder in solch eine geschlossene Anstalt zu kommen“, langsam erhob er sich und kam einige Schritte auf Lacy zu. „Ich bin schon lange unterwegs und dachte, hier würde man mich nicht so leicht finden. Denn wenn ich wieder im Wald übernachten würde, wäre ich leichter aufzuspüren, verstehst du? Ich bin einfach verzweifelt gewesen“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor, ängstlich vor dem, was nun geschehen würde. „Dann ruh dich aus. Ich werde hier sein.“ „Vielen Dank“, lächelnd nahm sie das letzte Stück Brot in den Mund, legte sich ins Bett und wartete darauf, dass Erik irgendwann einschlief. Kapitel 6: ----------- Es war bereits nach Mitternacht, als Lacy sich vergewissern konnte, dass ihr Zimmergenosse schlief. Kurz sah sie sich in dem kleinen Zimmer um und entdeckte einen Schlüssel auf dem Schreibtisch, an dem ein Zettel, mit der Aufschrift „Funkraum“ befestigt wurde. Leise steckte sie ihn in ihre Tasche und verließ vorsichtig den Raum. Schnell sah sie sich auf dem leeren Flur um. Weit und breit rührte sich nichts. Zügig lief sie zur Zentrale und sah dort durch das Fenster. Ein paar leuchtende und blinkende Schalter konnte sie erkennen, aber auch dort befand sich niemand. Behutsam nahm Lacy den Schlüssel aus der Hose und steckte ihn in das verschlossene Schlüsselloch. Vorsichtig drückte sie mit zitternden Fingern die Klinke und schlüpfte in den kleinen Raum. Kurz sah sich um. Jedoch hielt sie ruckartig inne, da sie von draußen Geräusche vernahm. Sie schloss die Tür hastig hinter sich zu und sank auf den Boden. Ihr Herz raste vor Aufregung und sie konnte kaum ihren Herzschlag unter Kontrolle bringen. Immer lauter wurden die Stimmen von vermutlich zwei Männern. Einer hatte eine sehr kratzige, raue Stimme, war vermutlich schon betagter als der andere, dem sie die sehr tiefe zuordnete. Allerdings traute sie beiden hervorragende Kampfkünste zu. Und sie? Sie hatte lediglich das kleine Messer, das sie sich in den Stiefel geschoben hatte und eine Pistole bei sich. Viel konnte sie damit aber nicht anfangen, hatte sie doch keine Erfahrung im Zweikampf. Schießen konnte sie zwar ganz passabel, was sollte dies jedoch nützen, wenn sie damit die ganze Einrichtung wecken würde? Plötzlich hielt sie den Atem komplett an und beobachtete starr die beiden Schatten auf dem Boden. Die beiden Männer blieben direkt vor der Tür stehen und unterhielten sich über die heutige Versammlung. Kaum standen sie vor dem Raum, entfernten sich die Stimmen wieder und verstummten nach kurzer Dauer komplett. Erleichtert atmete Lacy auf und begann leise sämtliche Knöpfe und Schalter zu untersuchen. Flink überflog sie die einzelnen Beschriftungen, bis sie auf das Wort „Haube“ über einem roten Hebel, der auf an zeigte, stieß. Darauf hoffend den richtigen erwischt zu haben, drückte sie den Hebel runter und sah aus dem großen Fenster. Für einen Moment leuchtete das Schild auf, war danach aber nicht mehr zu sehen. Verunsichert griff Lacy zu dem Funkgerät, mit welchem sie Kontakt zu Steve und seiner Gruppe aufnehmen konnte. „Lacy an Cap. Lacy an Cap. Kannst du mich hören?“, flüsterte sie während sie sich wieder vor die Tür kniete. „Hier ist Bucky. Hast du das Schild abgeschaltet?“ „Vermutlich. Jedenfalls habe ich den Hebel auf ‚aus’ gestellt und das Schild ist verschwunden.“ „Alles klar. Bleib wo du bist. Wir kommen und holen dich.“ „Beeilt euch!“, zittrig legte sie das Gerät zur Seite und konzentrierte sich vollkommen auf Außengeräusche. Lange wartete Lacy, bis die Tür ruckartig aufgerissen wurde und sie mit dem Rücken voran aus dem Raum purzelte. Glücklich über das schnelle Kommen sprang sie auf und sah ihren gegenüber an. Die Freude hielt nur für einen kurzen Moment, denn vor ihr stand ein Gehilfe des Dr. Zola, den sie von einigen Fotos kannte. Schnell griff sie nach dem Messer und fuhr damit an seinem Arm lang, woraufhin dieser zu Boden ging. Lacy schnappte sich das Funkgerät und sprintete den Gang entlang. „Lacy an wen auch immer. Was soll ich machen, wenn ich nicht mehr warten kann?“ Als sie keine Rückmeldung erhielt, aber bemerkte, dass der Gehilfe sie verfolgte, stürmte sie in das nächstgelegene Zimmer, welches sich als Labor herausstellte, und verriegelte die Tür hinter sich. So gut es ging warf und schob sie einige Möbel in das Zentrum des Raumes und vergrub sich mit dem Messer in der Hand in einem der Schränke. Mit einem lauten poltern stieß der Gehilfe die Tür auf und sah sich in dem Labor um, griff zu einigen Spritzen, die er fest in der rechten Hand hielt. Als er nur ein kleines Stück mit dem Rücken zu Lacy stand, nahm sie all ihren Mut zusammen, sprang aus dem Schrank und stach das Messer in seinen Rücken. Sofort sackte dieser zusammen, konnte sich jedoch umdrehen und drückte eine der Spritzen in Lacys Oberschenkel. Ein kurzer Schrei entwich ihrer trockenen Kehle und sie trat ruckartig den Arm weg. Auch sie fiel zu Boden und lehnte sich an den Schrank. „Was ist das für ein Zeug?“, schrie sie während sie sich die leere Spritze aus dem Bein zog. „Das ist nur ein Prototyp, aber wenn es funktioniert, können möglicherweise großartiges erreichen“, keuchte der Mann bevor sein Atem anhielt. Bevor sie sich wieder aufrappeln konnte, sah sie eine große Silhouette im Türrahmen stehen. Sie drehte ihren Kopf, in der Befürchtung ein weiteres Mitglied der Hydra würde sie gefunden haben. Doch konnte sie sich ein wenig beruhigen, als sie sah, das Steve und hinter ihm Bucky und die anderen eintraten. „Was ist das?“, langsam nahm Steve ihr die Spritze aus der Hand und sah ihr ernst in die Augen. „Keine Ahnung“, benommen fielen ihr die Augen zu und sie sackte in sich zusammen. „Halt dich fest. Ich bring dich hier sicher raus.“ Vorsichtig hob er Lacy hoch und verließ schnell das Quartier der Hydra, bevor es einstürzte und nur ein Haufen Trümmer zurückblieb. Kapitel 7: ----------- Dumpf hörte Lacy das Rascheln von Blättern, Piepen einiger Maschinen und leises Getuschel. Sie konnte nicht sagen wo sie war und wie sie dorthin kam. Gemächlich öffnete sie die Augen und sah, dass sie wieder zurück im Quartier war. Sie lag in einem gepolsterten Sessel, der im Behandlungsraum stand. Neben ihr lagen Spritzen, die mit einer, ihr fremden, Substanz gefüllt waren. Als die Ärzte bemerkten, dass Lacy wieder bei Bewusstsein ist, hörten sie schlagartig auf zu reden und traten zu ihr heran. „Ihre Behandlung ist abgeschlossen. Sie hatten wirklich viel Glück. Das Gift hatte sich schon sehr weit ausgebreitet, aber wir konnten es vollständig entfernen. Sie könnten die Tage jedoch einige Nachwirkungen, wie Kopfschmerz, Schwindelgefühl oder Übelkeit verspüren.“, erklärte einer der Ärzte. „Das ist doch gut, warum gucken Sie dann alle, als wäre jemand gestorben?“ Sichtlich verwirrt, sah sie die drei Männer an. „Es gibt noch etwas.“, begann der größte von den drei Ärzten. „Captain Rogers und sein Team haben ihre Mission, Zola aus dem Schnellzug EB912 zu holen, erfolgreich abgeschlossen. Aber...“ „Das ist doch wunderbar“, unterbrach Lacy den Mann. „Das schon. Seargent Barnes hat sein Leben dabei verloren. Er stürzte, bei einer Auseinandersetzung in die Tiefe. Es tut uns wirklich leid. Möchten Sie einen Moment allein sein?“ „Ich werde in mein Zimmer gehen, wenn das aus ärztlicher Sicht in Ordnung ist.“ „Gehen Sie nur.“ Nickend stand Lacy auf, verließ den Saal und lief den großen Gang entlang, bis zu ihrem Zimmer. Auf niemanden reagierte sie, der sie ansprach oder ihr zurief. Verloren setzte sie sich auf ihr Bett und ließ ihrer Trauer freien Lauf. Sie kannte Bucky viele Jahre und zählte ihn zu ihren engsten Vertrauten. Eine Ewigkeit saß sie einfach nur da, Bucky Gesicht vor ihren Augen und die Gedanken hingen an den vielen Tagen, die sie verbrachten. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte und bereit zum aufstehen fühlte, ging sie ins Bad und befreite ihr Gesicht von getrockneten Tränen. Sichtlich überrascht war sie, als es an der Tür klopfte und Steve davor stand. Bevor sie ihn irgendwie abwimmeln konnte, drängte er sich an ihr vorbei und setzte sich auf einen der Holzstühle. „Ich bin froh, dass du wieder auf den Beinen stehst. Ich war krank vor Sorge. Ich dachte, du würdest sterben, bevor...“, Steve schluckte und sah stur auf den Boden. „Ich hätte es nicht ertragen, wenn ich dich verloren hätte.“ „Mich haut so leicht nichts um, Steve. Das solltest du wissen.“ Kaum hörbar schloss Lacy die Tür hinter sich und setzte sich auf das Bett zurück. „Ich finde das nicht witzig. Sie sagten es sei ein Gemisch aus Wasser und verflüssigtem Arsen, einem hochgiftigen Stoff. Du musst nicht immer die Heldin spielen, um mich zu beruhigen. Jetzt bin ich dran, dich zu beschützen, klar?“ „Aber...“ „Nein. Du wirst jetzt die nächsten Tage hier bleiben und dich erholen. Ich wollte mich nämlich von dir verabschieden. Wir wissen, wo sich Schmidt aufhält und es bleibt nicht viel Zeit.“ Nach der Nachricht über Bucky, war Lacy wenig erfreut über das neue Vorhaben und schenkte Steve nur einen ernsten Blick. Sie hielt es für besser nichts zu sagen. Einen Moment sah Steve sie nur an. Er fragte sich, was in seiner besten Freundin wohl vor ging, nachdem sie über das Geschehene aufgeklärt wurde. Zwar konnte er es gut nachvollziehen, dass sie davon nicht begeistert war, aber es ist nun mal die einzige Möglichkeit die Menschen zu retten und das würde sie verstehen, das wusste er. „Ich muss das tun, Lacy und das weißt du auch.“ „Natürlich“, kurz machte sie eine Pause, ehe sie weiter sprach. „Pass bitte auf dich auf, Steve. Ich will dich nicht verlieren, hast du verstanden? Du bedeutest mir unendlich viel“, Lacy atmete tief ein, um sich die Tränen, die sich schon anbahnten, zurückzuhalten. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn du nicht zurückkommen würdest. Nicht jetzt, wo Bucky...“ Mehr konnte und wollte sie nicht sagen, der Verlust setzte ihr zu und sie wusste, dass es Steve nicht anders erging. „Ich komme zurück, das verspreche ich dir. Ich verlass dich doch nicht.“ „Du solltest gehen“, leise stand Lacy auf und wartete darauf, dass der Cap es ihr gleichtat. „Du hast recht. Eine Sache möchte ich noch wissen, bevor ich gehe.“ Steve richtete sich auf und stand nun genau vor ihr. „Als du hier angekommen bist, habe ich zufällig das Gespräch zwischen dir und Agent Carter mitbekommen. Was du da sagtest, war es die Wahrheit?“ „Ich habe schon seit Jahren versucht dir das zu zeigen, aber du warst in diesen Dingen wie verblendet. Fast war es schon amüsant.“ Leicht begann Lacy zu lächeln, auch wenn es ihr nicht gefiel, dass er es so erfuhr. „Über das verblendet sein, reden wir aber nochmal.“ Sanft hauchte Steve ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er das Zimmer verließ und sie allein zurückließ. Kapitel 8: ----------- „Es tut uns leid, Ihnen das mitteilen zu müssen. Rogers stürzte mit dem Flugzeug in der Arktis ab und ist seitdem unauffindbar. Wir und vor allem Stark setzten alles daran ihn zu finden und glauben Sie mir, wir geben nicht auf.“ Colonel Phillips übergab Lacy ein Schreiben, wo die Meldung über Steves verschwinden nochmals dokumentiert wurde. „Danke, Sir“, murmelte sie gedankenverloren. „Gehen Sie nach Hause, ruhen Sie sich aus. Sie haben in letzter Zeit viel erlebt, was Sie verarbeiten sollten.“ Langsam stand der Colonel auf und reichte seine Hand zur Verabschiedung. „Mach ich.“ Ruhig erwiderte Lacy die Floskel und verschwand so schnell sie konnte aus dem Büro. Sie wollte weg von hier, weg von all dem, was sie an die Zeit erinnern würde. Es war bereits später Nachmittag geworden, als sie aus dem getarnten Quartier nach draußen trat. Die Sonne sank gemütlich, die Kinder spielten noch auf den Straßen, Autos standen im Stau. Alles ist so wie immer. Doch fühlte es sich anders an. Sie wusste, dass sich für sie alles ändern würde. Ohne Steve, dem sie blind verrauen konnte, ohne Bucky, der sie immer wieder mit seinen Späßen aufmunterte, ohne ihren Schwager, der immer hilfsbereit war, ohne ihren Bruder, der sie über alles liebte. Zerstreut lief sie durch die Stadt. Weder wusste sie genau, wo sie war, noch wohin sie ging. Es war ihr egal, sie wollte einfach nur weg. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Neben ihr bremste ein schwarzer Cadillac und es ertönte laut die Hupe. Als sie Howard am Steuer erkannte, der sie zu sich rein lotste, kam sie ihm nach und stieg ein. „Wo willst du denn jetzt noch hin? Ich bring dich nach Hause, einverstanden?“ Ohne auf eine Antwort ihrerseits zu warten, setzte sich der Wagen in Bewegung. „Findet ihr ihn?“ „Ich kann es dir ehrlich nicht sagen.“ „Sag mir einfach, dass ihr ihn findet. Ich will nicht noch jemanden verlieren.“ „Wir finden ihn. Ganz bestimmt“, sorgenvoll sah Howard auf die Straße. Er wusste, dass nur eine minimale Chance bestand, Steve zu retten, doch wollte er die Hoffnung nicht aufgeben. „Danke.“ „Wie geht es dir? Die Ärzte meinten, du könntest einige Nachwirkungen haben?“ „Gesundheitlich geht es mir gut. Ein bisschen Kopfschmerzen, aber wirklich nichts Ernstes.“ „Da bin ich beruhigt.“ „Du musst da vorne rechts.“ „Mittlerweile habe ich mir das gemerkt, Lacy.“ „Ich wollte nur sichergehen.“ „So, da wären wir. Soll ich dich noch hoch begleiten?“ „Nein, nein. Ich komm klar. Wenn was ist, ruf ich dich an. Versprochen“, versicherte Lacy ihm, bevor sie zur großen, braunen Tür schlenderte. „Nun gut. Gute Besserung.“ „Danke. Wir sehen uns.“ Schnell verschwand Lacy im Hausflur, ehe Howard seine Meinung noch ändern konnte. Sie beeilte sich, um nach oben zu kommen und ihre Wohnung zu betreten. Sie weiß nicht warum, aber irgendwie hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden. Über sich selbst lachend betrat sie die Wohnung, in der es noch genauso aussah, wie an dem Tag, als sie sie verließ. Sie griff zum Stapel aus Zeitungen und Briefen, der auf ihrer Kommode lag, den ihre Schwester freundlicherweise während ihrer Abwesendheit aus dem Briefkasten holte. Einige Meldungen über die erfolgreiche Bekämpfung der Deutschen standen auf der Titelseite, bis zu dem Tag, an dem Steve verschwand. Ein großes Bild mit den Worten Captain America verschwunden - Wer schützt uns jetzt? zierte die erste Seite. Schnell überflog sie die Anzeigen von Suchtrupps aus der ganzen Welt. Jeder wollte ihn finden, um sich eine Belohnung abzuholen. Ein sehr freundlich aussehender, älterer Mann wurde zitiert, als er davon sprach, wie wichtig der Captain nicht nur für die USA sei, sondern für die ganze Welt. Er stammt aus Skandinavien und leitet eine schwedische Gruppe junger Studenten, um die Welt zu verändern, wie sie sagten. Ohne die Zeitverschiebung zu beachten, wählte sie die Nummer der Schweden, die für Hinweise eingerichtet wurde. Einen Moment wartete sie während das Telefon versuchte, sie durchzustellen. „Hallo?“, eine männliche Stimme meldete sich fröhlich. „Bin ich richtig bei Herrn Melvin Lindström?“, aufgeregt schlug ihr Herz schneller als gewohnt. „Ja, da sind sie.“ „Sehr schön. Mein Name ist Lacy Stone und ich...“ „Moment. Sie sind doch eine Freundin von Steven Rogers, habe ich recht?“ „Ja, das stimmt. Wegen ihm rufe ich an. Ich habe gelesen, das sie nach ihm suchen.“ „Bisher hatten wir leider noch keinen Erfolg. Wir arbeiten Tag und Nacht.“ „Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Ich wollte fragen, ob ich Ihnen vielleicht bei der Suche beiwohnen könnte? Ich könnte morgen früh bei Ihnen sein, wenn es für Sie in Ordnung ist.“ „Wir freuen uns über jede helfende Hand, die wir bekommen können und über eine Person, die den Cap näher kennt, umso mehr. Ich würde sie am Flughafen empfangen.“ „Das brauchen Sie nicht. Ich komme nicht am Flughafen an, sondern direkt bei Ihnen “ „Wenn Sie meinen. Dann sehen wir uns morgen. Ich freue mich.“ „Ich mich auch. Auf wiederhören.“ „Tschüss.“ Lächelnd wählte Lacy Howards Nummer und packte schon ein paar Sachen in eine große Reisetasche. „Hier Stark.“ „Ich bin’s. Kannst du mir einen Gefallen tun?“ „Was ist denn? Brauchst du was?“ „Einen Piloten?“ „Wozu denn das?“ „Ich brauch einen Tapetenwechsel. Deshalb möchte ich ein paar Freunde in Schweden besuchen und wollte fragen, ob du mich fliegen könntest? Am besten heute noch. Du würdest damit unglaublich helfen.“ „Ich weiß ja nicht. Meinst du es ist das Richtige?“ „Absolut.“ „Wenn du meinst. Ich komme und hol dich ab.“ „Danke, du bist der Beste.“ „Ich weiß.“ Kapitel 9: ----------- „Siehst du da unten? Da ist Großbritannien. Wir kommen also demnächst an.“ „Das ist toll“, erschöpft sah Lacy aus dem großen Fenster. Der lange Flug machte ihr zu schaffen. Sie konnte weder schlafen, noch sich mit etwas anderem beschäftigen. Immer wieder versuchte Howard, sie aufzumuntern und in Gespräche zu verwickeln, doch ging sie nicht darauf ein. Sie wollte für sich sein und anfangen zu verarbeiten, was noch tiefe Wunden verursachte und versuchen zu vergessen, was nach langer Zeit an ihr nagte. „Soll ich mit rein kommen?“, Howard öffnete die Tür des kleinen Flugzeugs und half Lacy auszusteigen. Er sah sich das Haus an, in dem ihre Bekannten wohnten und es beruhigte ihn, als er sich sicher sein konnte, das keine Gefahr auf sie lauern könnte. „Ist nicht nötig. Flieg lieber wieder nach Hause, bevor du noch Ärger bekommst.“ „Na gut. Erhol dich gut, okay?“ „Mach ich“, lächelnd verabschiedete sie sich von ihm und ging einige Schritte zurück, damit der Flieger starten konnte. „Wir sehen uns dann demnächst?“ „Ganz sicher.“ Kurz wartete Lacy noch, bis sie den Jet nicht mehr sehen konnte und ging dann zur Eingangstür. Laut ertönte die Klingel und ein großgewachsener, blonder Mann mit einigen Falten im Gesicht öffnete lächelnd die Tür. „Sie müssen Miss Stone sein, nehme ich an.“ „Richtig. Sie sind Melvin Lindström?“ „Korrekt. Kommen Sie rein.“ „Danke.“ Lacy folgte Melvin durch hohen Flur in ein geräumiges Wohnzimmer, dass durch die vielen Fenster, die von dem Boden bis an die Decke reichen, lichtdurchflutet war. Viele Tische und Tafeln standen im Raum rum, an denen junge Leute arbeiteten. „Leute, seht mal her. Das ist Lacy Stone. Ich hab euch von ihr erzählt. Miss Stone, das ist mein Team. Wir überwachen von hier Radarsignale und die Signale eines U-Boots und eines kleinen Flugzeugs. Aktuelle Meldungen in Zeitungen aus diversen Ländern werten wir dort an der großen Tafel aus. An der kleinen stehen einige Notizen, mit Hinweisen, denen wir nachgehen oder überprüfen möchten. Alles in allem zwar klein, aber doch umfangreich.“ „Das ist großartig, wie viel Arbeit sie hier investieren, um einen Mann zu finden, der nicht einmal aus Ihrem Land stammt.“ Lacy betrachtete die Signale des U-Bootes genau. Es kam ihr bekannt vor, da Howard auch manchmal mit solchen Signalen arbeitete. „Er ist ein Held für die ganze Welt und ein Symbol, für alle von uns.“ „Wie kann ich helfen?“ „Welche Sprachen können Sie sprechen?“ „Mein Spanisch und Schwedisch ist ganz passabel, ein paar Brocken Französisch und Deutsch kann ich auch und Polnisch habe ich ein bisschen gelernt.“ „Das ist gut, dann werden Sie Emilia beim übersetzen unterstützen. Wenn Sie einen Artikel fertig haben, geben Sie ihn an Viggo und Erik weiter. Die unvollständigen geben wir an ein paar Bekannte weiter, die uns dann eine Rückmeldung geben.“ „Alles klar.“ Lacy wurde von Emilia zu ihrem Arbeitsplatz geführt und kurz darüber belehrt, wie sie was machen soll und was sie dafür bräuchte. Sofort ging sie der Arbeit nach und verstand sich prächtig mit ihrer neuen Arbeitskollegin. Sie war froh selbst etwas tun zu können und war guter Dinge, dass sie zusammen mit dem Team etwas erreichen würde. Ein paar Wochen arbeitete Lacy nun schon in der Gruppe, die sie in ihren Reihen gut aufnahm. Zwar durchlebte sie einige Tiefs, da sie bisher nur in Sackgassen landeten, doch war sie dankbar, dass sie unter Leuten war, die sie auffingen. Täglich sprach Melvin ihr Mut zu und im Gegenzug dafür, stärkte sie ihm den Rücken. Nach dem sie viele, unendlich viele Artikel übersetzte, wollte sie sich auf einem neuen Gebiet ausprobieren und sie fand Gefallen an der Technik, die in Flugzeugen zum Einsatz kam. Fragen ließ sie sich anfangs von Howard beantworten, bis sie so viele Bücher über Flugzeugmotoren, Unterschiede über die Radarausstattung und auch über militärische Bauten in Kampfjets gelesen hatte, das sie selbst anderen weiterhelfen konnte. Immer wieder half sie in einer kleinen Forschungseinrichtung in Malmö aus, in der ihre Hilfe immer gern gesehen war. Durch die Arbeit in einem solchem Unternehmen, erhoffte Lacy sich den Zugang zu neuen Methoden und Hilfsmitteln, die sie und das Team verwenden konnten. Einige Informationen beschaffte sie jedoch ganz einfach. Aufgrund ihres Einsatzes in der Forschung und Problembehandlung, knüpfte sie viele Kontakte zu Menschen aus aller Welt, die hohe Positionen einnahmen. Diese gaben ihr externe Aufträge, wie die Überarbeitung diverser Baupläne und bezahlten sie mit Gefallen, die sie ihr ab da schuldig waren. Kapitel 10: ------------ Jahre sind ins Land gezogen, Lacy lebte noch immer in Schweden, arbeitete Hauptberuflich in einer Forschungseinrichtung, in der sie sich auf das Weiterentwickeln und Optimieren von technischer Ausstattung für Flugzeuge sowie Helikopter spezialisierte. An den Wochenenden half sie bei Melvin, der mittlerweile einen Gehstock benötigte, aus. Er widmete sich noch immer damit, Captain America aus dem Meer zu befreien und glaubte fest an einen Erfolg. Früher oder später würde er ihn finden, sagte er immer, wenn er nach seiner Arbeit gefragt wurde. Regelmäßig traf sie sich mit Howard und seiner Frau und auch mit Peggy, die mit einem der geretteten Soldaten verheiratet war, verstand sie sich nun einigermaßen. Mittlerweile sind sie alle reifer geworden und trauern nichts verschollenem mehr nach. Nach über 12 Jahren hakten sie es, jeder für sich selbst, ab und erklärten Steve endgültig für Tod. Doch hörten sie nicht auf, an ihn und seine Taten zu denken. Vermissen würden sie ihn auf jeden Fall, das wussten sie. Doch war ein jeder von ihnen bereit, sich auf sein Leben zu konzentrieren und es zu leben. Der Krieg war längst vorüber. Von Deutschland ging keine Bedrohung mehr aus und baute sich langsam wieder auf. Die Menschen konnten wieder ohne Angst davor, jeden Moment zu sterben, in ihre Häuser zurückkehren und mit ihrer Familie zu leben. Hydra ist zusammen mit Johann Schmidt untergegangen und stellte nun keine Gefahr mehr da. Momentan befand Lacy sich mit ihrer Familie im Urlaub an der Ostsee. Gelassen lag sie am Strand während zwei kleine Jungs vor ihr eine Sandburg bauten und anfingen sich gegenseitig Sand auf den Körper zu schleudern. „Steven, hör sofort auf deinen Bruder abzuwerfen. James, leg den Matsch aus der Hand. Sonst mach ich mit“, lachend über das Aussehen der Beiden, kämpfte er sich durch den Sand zu den beiden vor. „Aber Papa“, beide Jungs drehten sich zu einem großgewachsenen, blonden Mann um. „Kein aber Jungs. Euer Vater hat es euch verboten, also kommt dem nach.“ „Na gut“, sagte James ruhig, während er auf Lacy zulief und aus dem Korb eine Flasche Wasser nahm und einen großen Schluck davon trank. „Kommst du mit schwimmen Papa?“, Steve zerrte an Eriks Arm, der ihn lächelnd ansah. „Klar. James, du auch?“ „Oh Ja“, schnell rannten die beiden Jungs in Richtung Wasser. Erik beugte sich kurz über Lacy und gab ihr einen Kuss, ehe er beiden folgte. Seit etwas mehr als 6 Jahren waren Lacy und Erik ein Paar. Die Zusammenarbeit hatte sie näher zusammen gebracht und irgendwann entstanden Gefühle, die sie bisher nur für Steve empfand. Eine Hochzeit fand im Sommer 1954 statt und sie war glücklich. Als dann einige Monate später ihre Zwillinge zur Welt kamen, konnte ihr nichts mehr die Laune verderben. Sie liebte Erik über alles, doch verging kein Tag, an dem Lacy nicht an Steve dachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)