Crystal Riders von Rainblue (Reanimation) ================================================================================ Kapitel 22: Stille Wasser sind tief ----------------------------------- Crystal – Stille Wasser sind tief Sword Art Online OST Track 03: Everyday Life Verwundert folgte mein Blick Moon und Amber, als sie hinter der Ecke verschwanden, dann wanderten meine Augen zu Jet, welcher ebenfalls zu mir schaute. Sofort senkte ich wieder meine Augen. Egal, was er gesagt hatte, meine Angst war immer noch so groß, dass ich es nicht fertig brachte, überhaupt in sein Gesicht zu sehen. „Komm mit“, meinte er nur und verschränkte meine Finger mit seinen, dann führte er mich durch einige Flure. Er wusste scheinbar schon, welches Zimmer es war. Ich sagte kein Wort, nicht mal als wir ankamen und er die Zimmertür öffnete. Das Zimmer hatte den gleichen Grundriss wie das alte. Rechts ging es zum Badezimmer, gegenüber war das Fenster und links und rechts an den Wänden waren die Betten, die Schränke waren an den Enden der Betten. Jet ließ mich zuerst hinein und schloss dann hinter uns die Tür. Ich blieb im Raum stehen und mein Blick fiel bloß auf die verkohlte Eule in meiner Hand. Ich zeichnete die leichten Einkerbungen der Augen nach und erkannte, wie der Ruß hinunter rieselte. Ehe ich mich versah, hatte Jet mich in seine Arme genommen, aber er sagte nichts. Ich seufzte und ließ meine Hand sinken. „Wir sollten uns schlafen legen“, flüsterte er beruhigend und schon schaffte er es, auch mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Dann wanderten meine Augen zu den Einschusslöchern in seinem T-Shirt. „Und du solltest vorher deine Kleidung wechseln“, murmelte ich und schauderte wieder bei dem Gedanken, daran wie er etwas eingeknickt war, aber mit aller Macht versucht hatte, vor mir stehen zu bleiben. Jet blickte an sich hinunter und lächelte kurz, dann zog er seine Jacke aus und legte sie über den Stuhl. Ich blinzelte nur und trat langsam einen Schritt zurück. „Ich will dich jetzt wirklich ungern alleine lassen und zu meinem Spint gehen“, meinte er und griff an sein T-Shirt. Ich schüttelte langsam den Kopf, erst dann begriff ich, dass er es sich ausziehen wollte, was er dann auch tat. Die Hitze schoss sofort in meine Wangen, doch konnte ich meine Augen auch nicht von seinem nackten Oberkörper wenden. Er war gut trainiert und makellos, doch hatte wahrscheinlich unzählige Narben auf der Seele. Ich bemerkte erst einige Sekunden später, dass Jet mich beobachtete und senkte fast augenblicklich meine Augen. „I-Ich geh mich mal eben …“ Ich sprach nicht weiter, sondern zeigte bloß in Richtung Badezimmer und bevor ich darin verschwand, stellte ich meine verkohlte Eule auf dem Nachttisch ab. Erst als die Tür geschlossen war, hob ich meine Augen zum Spiegel hin und sah meine roten Wangen, mir war ebenso heiß. Ich machte den Wasserhahn an und wusch kurz mein Gesicht, dann suchte ich nach der Zahnbürste, die Moon schon mit den ganzen anderen Sachen hier einsortiert hatte. Schnell putzte ich mir die Zähne und kämmte anschließend meine Haare. Dann wanderte mein Blick wieder zum Spiegel und ich erkannte den Schimmer in meinen Augen und stellte fest, dass es kein natürliches Grau war, wie ich als Mensch gehabt hatte, sondern ein fast fließendes Silber. Ich schüttelte den Kopf und wollte wieder zu Jet, doch zögerte ich, da ich nicht wusste, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Ich atmete tief durch, griff an die Türklinke und öffnete die Tür entschlossen. Tsubasa OST – Afterglow Jet hatte sich aufs Bett gelegt und ich ging langsam zu ihm hin. Er war eingeschlafen und zum ersten Mal sah sein Gesicht entspannt aus. Ich lächelte ein bisschen, dann drehte ich mich zu meinem Schrank und öffnete ihn. Moon hatte sich viel Mühe gegeben, es war alles ordentlich gestapelt. Dafür sollte ich ihr morgen wirklich danken. Ich holte mir eine Jogginghose raus und ein gemütliches Top, die ich dann auch gleich gegen meine andere Kleidung wechseln wollte, aber ich zögerte und drehte mich zu Jet um. Ich hatte noch nie so intensive Gefühle für jemanden entwickelt und spürte, dass Jet es wirklich ernst mit mir meinte. Ich wollte alle Seiten an ihm kennenlernen und ich wollte auch, dass er alle Seiten von mir kannte. Bei Jets Anblick wurde mir warm ums Herz und unwillkürlich stellte ich mir vor, wie es mit ihm sein könnte. Noch nie war ich lange genug mit jemanden zusammen gewesen, dass es zu diesem Schritt gekommen wäre, allgemein kam niemand dazu in Frage. Doch bei Jet war es anders, ihm vertraute ich mehr als allen anderen auf dieser Welt. Ich zog mir meine alte Kleidung aus und die andere wieder an, dann ging ich ans Bett und setzte mich neben Jet, der seelenruhig schlief. Ich schaltete das Licht aus und legte mich neben ihn. Der Mond schien durch das Fenster und erlaubte mir noch einige Blicke in sein Gesicht. Meine Hand hob sich wie von selbst zu seiner Wange und mit den Fingern strich ich einige Strähnen von seinen Haaren beiseite. Ich fuhr mit den Fingerspitzen zu seinem Kinn, an seinem Hals entlang, zu seiner Brust und ließ meine Hand dann dort ruhen. Als hätte er bemerkt, dass ich neben ihn lag, drehte er sich zu mir und legte seinen Arm um mich. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, dann kuschelte ich mich in seine Umarmung und schlief ein. Final Fantasy XI OST – Recollection Etwas berührte meine Wange, strich meine Haare zur Seite und fuhr die Linien meines Kinns nach. Erst nach einigen Sekunden wusste ich, dass Jet wach war und mein Gesicht streichelte. Ich lag mit dem Rücken zu ihm, also drehte ich mich ein kleines Stück und öffnete meine Augen. „Guten Morgen“, flüsterte er und lächelte. Ich wollte gerade in seine Augen blicken, doch stockte ich, als mir wieder die Erinnerungen an meine Gabe in den Sinn kamen. „Morgen“, antwortete ich. Er beugte sich zu mir und gab mir einen sanften Kuss, aber er wollte sich wieder aufrichten, was ich nicht zulassen wollte. Meine Hand hatte ich langsam in seinen Nacken gelegt und zog ihn zu mir. Sofort ging er darauf ein und legte seine an meine Wange. Mit den Fingern fuhr ich zu seiner Brust und stöhnte genüsslich auf, als er meine Hüfte anfasste und mich an sich zog. Es hätte nicht einmal ein Blatt Papier zwischen uns gepasst, so nahe waren wir uns. Er nahm mich in die Arme und drehte sich mit mir auf den Rücken. Ich konnte sein Herz direkt unter meinem spüren, wie es kräftig gegen seine Rippen schlug, ebenso wie meines. Auf einmal zog uns ein Klingeln in die Realität und ich löste mich überrascht von ihm. Jets Lächeln wurde nur breiter, als er bemerkte was das für ein Klingeln gewesen war. Das Frühstück hatte angefangen. Ich lächelte auch und sah in seine Augen, ich wollte erst wegschauen, doch hielt er sanft mein Gesicht fest und blickte mich nur an. Dieses Mal wollte ich nicht wegsehen, auch wenn die Angst noch da war, denn Jet hatte so schöne Augen. Sie waren zwar schwarz, aber es machte ihn geheimnisvoll und doch konnte ich so vieles darin erkennen. Sie waren schwarz wie die Nacht und der Schimmer ließ es fast so aussehen, als wäre es der Sternenhimmel. „Du hast wunderschöne Augen“, flüsterte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Hast du keine Angst mehr?“, fragte er und strich mit den Daumen über meine Wange. „Doch, aber … Irgendwie weiß ich, dass ich es jetzt unter Kontrolle habe, für diesen Moment“, sagte ich und schloss meine Augen. Dann richtete ich mich auf und setzte mich neben ihm hin. Mein Magen knurrte etwas und ich hielt mir meine Hand verwundert dort hin. „Du solltest etwas essen, Crystal“, meinte Jet und stand auf, dann nahm er sich sein T-Shirt, welches natürlich immer noch durchlöchert war und wollte es anziehen. „Und ich sollte mir andere Kleidung holen.“ Er hatte den Rücken zu mir gedreht und zog sich dabei sein T-Shirt an, währenddessen beobachtete ich ihn genau und war überwältigt von seiner Schönheit. „Kommst du denn nach?“, fragte ich und stellte mich ebenfalls hin. „Ich muss sehen, was Jade heute für mich geplant hat“, meinte er und drehte sich, während er seine Uniformjacke anzog, wieder zu mir. Ich nickte und merkte selber, dass mein Blick traurig wurde. „Ich bin so schnell wie möglich wieder bei dir“, flüsterte er, kam auf mich zu und gab mir noch einen kleinen Kuss, dann schenkte er mir ein Lächeln und ging an mir vorbei zur Zimmertür. Dann war er verschwunden. Ich seufzte und ging ins Badezimmer, um dann eine schöne warme Dusche zu nehmen. Ich wusch mich schnell ab und überlegte kurz, was Jet wohl eben gedacht hatte, als wir uns angesehen hatten. Ob er sich ein wenig vor meiner Gabe fürchtete? Ich schüttelte schnell den Kopf und stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und putzte dann meine Zähne. Ich föhnte meine Haare so gut wie möglich trocken, danach ging ich wieder ins Zimmer und suchte mir die Uniform heraus, die ich dann anzog. Meine Haare band ich zu einem Zopf und ging anschließend in die Mensa. Air TV – Futari „Crystal!“, rief jemand und ich drehte mich in der Halle zu der Stimme. Moon kam auf mich zu und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Du siehst ja schön ausgeschlafen aus“, zwinkerte sie und stieß leicht gegen meine Schulter. Ich verdrehte nur lächelnd die Augen und zusammen gingen mir dann in die Mensa und holten uns etwas zum Frühstück. Amber saß schon am üblichen Tisch und wir setzten uns dazu. Er sah etwas zerknittert aus und ich konnte mir irgendwie auch schon vorstellen, wieso, aber ich wollte auch nicht fragen. Er bemerkte meinen Blick und zeigte auf Moon, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Sie hat mich in der Nacht halb verprügelt“, murmelte er und ich konnte schon sehen, wie sein Auge etwas zuckte. Mein Blick wanderte zu Moon und diese verschränkte nur die Arme vor der Brust. „Du hast mich gegen die Wand gequetscht, da musste ich dich einfach mal etwas zurückschubsen.“ „Schubsen?! Vom Bett gestoßen hast du mich!“, zischte Amber und rammte seinen Löffel in die Müslischale, nur um dann doch nichts davon zu essen. Moon grinste gemein, nahm sich ihre Serviette, zerknüllte sie und schmiss sie zu Amber. Er zuckte schon zurück und schloss seine Augen, doch plötzlich blieb der Papierball in der Luft stehen, als würde er an einem unsichtbaren Faden hängen. Verwundert schauten wir alle dort hin und dann hörte ich nur ein Lachen hinter mir und wir drehten uns zu der Stimme. „Funktioniert ja besser als gedacht, meine Gabe“, grinste Mako und stellte sich an den Tischrand. „Wer bist du?“, fragte Moon etwas verwirrt und Mako stützte sich mit einer Hand auf dem Tisch ab. „Ich bin Mako … oder Selenite, wie du willst. Mein richtiger Name wäre mir aber wirklich lieber“, grinste sie Moon schief an. „Und welche Gabe hast du?“, fragte Amber neugierig und schaute wieder zum Papierball, der immer noch in der Luft hing. Mako schnaubte ein Lachen und dann knallte der Ball direkt gegen Ambers Nase. „Hey!“, machte er und verzog wie ein kleiner Junge sein Gesicht. „Ich kann von Gegenständen und teilweise auch von Lebewesen die Zeit manipulieren“, lächelte sie. „Das … klingt irgendwie … cool“, grinste Amber und schob sich einen Löffel voll Müsli in den Mund. „Und wie heißt ihr zwei?“, fragte Mako. „Ich bin Amber“, sagte dieser mit vollem Mund und schluckte erst dann. „Ich heiße Moon.“ „Ihr seid süß zusammen“, grinste Mako und zwinkerte schließlich. Ich senkte nur meinen Blick, als mir wieder einfiel, dass ich jetzt gleich zu Jade sollte, um mir meinen Stundenplan abzuholen. Sonderlich Lust hatte ich nicht, da ich auch nicht wissen wollte, was für Fächer mir zugeteilt wurden, solange sie sich mit dieser Gabe befassten. Dann klingelte es schließlich und ich zuckte etwas zusammen. „Also dann! Wir sehen uns bestimmt!“, lachte Mako und ging wieder davon. „Süß?“, fragte Moon und Amber reckte sein Kinn. „Bin ich nicht gut genug für dich?“, fragte er theatralisch und drehte sich gespielt eingebildet weg, dann lachte er und stieß Moon nur in die Seite. „Süß als Freunde“, sagte ich, damit sich Moon wieder beruhigte. Sie lächelte mich an und dann standen wir alle auf. InuYasha OST 1 - One Day in the Village Die beiden gingen zu ihrem Unterricht. Moon zum Schwimmen und Amber hatte wieder Literatur. Ich begab mich zu Jade und klopfte an ihre Bürotür. „Herein“, hörte ich sie nur sagen und öffnete die Tür, dann ging ich rein und bekam ihr freundliches, vertrautes Lächeln geschenkt. Sie saß an ihrem Schreibtisch und hatte eine Akte aufgeschlagen, in der ich nur flüchtig Makos Foto sehen konnte. „Sie hat nicht gelogen was ihren Lebenslauf betrifft“, seufzte Jade und schlug die Akte letztendlich zu. Dann widmete sie ihre ganze Aufmerksamkeit mir. „Ich habe einen Plan für dich zusammengestellt und das war eigentlich gar nicht mal so leicht, deine Gabe ist sehr außergewöhnlich“, meinte Jade und zog einen Zettel hervor, den sie mir reichte. Ich warf einen Blick darauf und sofort fiel mir der Philosophie-Kurs ins Auge. „Philosophie?“, fragte ich nach und runzelte die Stirn. „Du brauchst dir keine Sorgen machen, Onyx wird nicht zu dem Kurs erscheinen. Er ist noch in Haft“, versicherte Jade mir, doch sah sie nicht zufrieden aus. „Es hat sich aber etwas an ihm geändert, seit jener Nacht. Er ist ruhiger und sanfter, viel zurückhaltender als es jeder von ihm gewohnt war. Aber trotzdem muss er noch eine Weile unter Beobachtung bleiben“, erklärte sie mir und ich schluckte. Selbst wenn er der widerlichste Mann auf dieser Erde war, so hatte ich ihn nicht so sehr verletzten wollen, das war nicht meine Absicht gewesen. Ich schaute langsam wieder auf den Plan und bemerkte jetzt erst die vielen Trainingsstunden mit Jade. „Das Training stärkt deinen Geist und ist genau deshalb der ideale Unterricht für dich und außerdem hast du ein Talent dafür“, lächelte sie mich an und ich spürte, dass ich etwas rot wurde. Ich freute mich, dass ich weiter trainieren konnte, denn es machte Spaß und ich konnte dort ziemlich gut abschalten. „Deine heutige Trainingsstunde wird Jet mit dir halten, ich muss mich noch um einiges Kümmern, Crystal“, erklärte Jade mir und ich spürte ein kleines Lächeln in meinem Gesicht. Black Cat Soundtrack - Katarare Zaru Mono no Densetsu Nachdem Jade mir alles erklärt hatte, ging ich zur Sporthalle und spürte, wie mein Herz schneller schlug und wie sehr ich mich schon darauf freute, Jet wiederzusehen. Ich mochte es ganz und gar nicht, von ihm getrennt zu sein. Doch als ich um die Ecke bog, sah ich Mako und Jet in einer Ecke stehen, sie stritten offenbar und bemerkten mich nicht. „Du bist so ein Feigling!“, beschimpfte Mako Jet gerade und verpasste ihm eine schmetternde Ohrfeige. Sein Kopf drehte sich bloß zur Seite und er reagierte nicht, er sah sie nur wieder an. „Daran ist nichts zu ändern … es ist besser, die Sache einfach ruhen zu lassen, Mako“, murmelte er. „Jetzt halt mir nicht auch noch die andere Wange hin, du Mistkerl!“, keifte Mako ihn an und ich konnte raus hören, das sie den Tränen sehr nahe war. Dann packte sie seinen Kragen und stieß ihn gegen die Wand. Ich wollte mich umdrehen, denn ich wusste genau, dass ich hier gerade nur störte und das nicht mithören sollte. Doch konnte ich mich auch nicht bewegen, denn selbst jetzt, wie sie zueinander waren… das … tat mir irgendwie weh. „Was haben die hier mit dir gemacht, hä?! Seit wann bist du so eine Memme?!“, schrie sie und als Jet schließlich nichts erwiderte, sondern sie nur ausdruckslos anschaute, stieß sie ihn grob von sich und lief in die andere Richtung des Flurs davon. Nun konnte ich endlich einen Schritt nach vorne machen, doch hielt direkt wieder inne, als ich Jets leeren Blick sah, der gegen die Wand gerichtet war. Sein Kiefer war angespannt. Dann erkannte ich wie er seine Augen zu mir bewegte, seufzte und schließlich vor zum Trainingsraum ging, ich folgte ihm wortlos. Dennoch schossen mir so viele Fragen im Kopf herum, was das eben war und woher die zwei sich kannten. Und vor allem, was hatte Mako so wütend gemacht, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasst hatte? Schließlich kamen wir im Raum an und Jet schloss hinter mir die Tür, dann drehte er sich zu mir. Ich wusste wirklich nicht, wie ich zu reagieren hatte und als ich sein Gesicht erkannte, wie es wieder etwas lebhafter wirkte, wusste ich erst recht nicht, wohin mit mir. Doch als er mir ein kleines Lächeln zuwarf, spürte ich wie mein Herz etwas schneller schlug und bereitete mich auf das Training vor. Wir standen uns gegenüber und begannen mit den Aufwärmübungen. Dabei fing er plötzlich an, zu erzählen. „Mako und ich sind alte Freunde, ich habe sie kennen gelernt, als ich aus dem Waisenhaus geflohen bin und mich auf der Straße durchschlagen musste. Wir beide waren Teil einer Bande von Jugendlichen, doch irgendwann fand ich Arbeit am Hafen und dort ist der Virus auf mich übergesprungen“, erzählte er und wir gingen in den Stabkampf über, doch waren unsere Bewegungen sehr langsam. „Ab da an weiß ich nicht mehr, was mit mir passiert ist. Meine Erinnerungen enden dort, ich weiß nur noch, wie Jade mich mit hierher holte.“ Der erste Gedanke, nachdem Jet mir das erzählt hatte, war, dass er mir unendlich Leid tat. Meine Mutter hatte mich rausgeworfen, aber er hatte nicht einmal eine Familie gehabt. Niemals hatte ich erwartet, dass hinter seiner ruhigen Fassade so eine Geschichte steckte. Und nun war ich hier und das Einzige, woran ich denken konnte war, dass Mako ihn schon viel länger kannte und es mich einfach irgendwie störte. Sein Blick ruhte auf mir, während ich nur teilweise meine Bewegungen ausführte, doch dann stoppte er, griff nach meinen Stab und zog mich damit zu sich heran. „Was ist los?“, fragte er und sah zu mir hinunter. Ich senkte meinen Blick und schämte mich für den Gedanken, doch ich zwang mich selber dazu, es ihm zu sagen. „Irgendwie … macht mich eure Beziehung … ein wenig … eifersüchtig“, murmelte ich langsam und wagte es nicht, hinauf zuschauen. Dann hörte ich ihn nur leise lachen und er legte eine Hand auf meine Schulter, dann beugte er sich zu mir, um in mein Gesicht sehen zu können und lächelte nur. „Da brauchst du dir keine Sorgen machen, Mako und ich sind immer nur Freunde gewesen“, meinte er und ich verzog den Mund. „Wirklich?“, fragte ich schüchtern nach. Er nickte und umarmte mich schließlich, dann machte er sich für einen Augenblick komplett steif, griff nach meinen Schultern und schob mich so von sich, dass er mich wieder ansehen konnte. Dann nahm er mir den Stab ab, legte ihn zusammen mit seinem weg und kam er wieder auf mich zu. „Ich würde gerne mal etwas ausprobieren“, sagte er und lächelte nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)