Kirschblütenzeit von NileKyoya ================================================================================ Kapitel 4: Nicht mehr als nur Freundschaft ------------------------------------------ Nicht mehr als nur Freundschaft Kyoya Seufzend schlug ich mir mein Kissen aufs Gesicht. Ich bekam seine Augen nicht mehr aus den Kopf! Und die anderen Geräusche in meiner Umgebung machten es mir auch nicht gerade leichter einfach weiter zu schlafen. Ich hätte gestern wirklich früher ins Bett gehen sollen. Gleich nachdem ich die Tür zu meinem Haus aufgesperrt hatte, hatte ich mich in einer der Gartenstühle auf meiner Terrasse gesetzt und hatte still schweigend in den Sternenhimmel gesehen bis es mir dann irgendwann doch zu kalt war und ich mich letztendliche doch schlafen gelegt hatte. Nun bereute ich es so lange auf gewesen zu sein. „Rückgängig kann ich es eh nicht mehr machen. Dann könnte ich doch schon mal zurück in die Stadt fahren...“, murmelte ich noch leicht schläfrig zu mir selbst und legte das Kissen beiseite. Müde setzte mich mich auf und rieb mir kurz die Augen. Auch wenn es erst Acht Uhr war, strahlte die Sonne bereits, viel zu hell für meine gerade erst geöffneten Augen, durch das Fenster und erwärmte meine nackte Haut. Doch unter die Haut unter meinen Boxershorts kam sie nicht heran. Träge erhob ich mich auf meine Füße und schlurfte ins Badezimmer um mich erst mal soweit fertig zu machen. Kurz drauf lief ich, schon etwas wacher, die Treppe hinunter und ging in die Küche. Dort schaltete ich zu aller erst die Kaffeemaschine an und lies mir einen Kaffee heraus. Morgens brauchte ich einfach meinen Kaffee um richtig wach zu werden, ansonsten war ich den ganzen Tag zu nichts zu gebrauchen. Während die Maschine die Bohnen zermalmte und das fertige Gemisch in eine Tasse füllte, strich ich mir ein Marmeladenbrot, welches ich kurz drauf verspeiste. Als dann der Kaffee fertig war nahm ich diesen und ging hinaus. Ich trank und sah mir die Bäume an. Den Tag wollte ich heute nicht hier verbringen, auch wenn es hier viel ruhiger gewesen wäre. Also trank ich meine Tasse leer und brachte sie wieder rein. Ich stellte sie einfach in die Spüle, das konnte ich heute Abend auch noch abspülen, es eilte nicht. Ich zog mir noch eine Jacke über und lief dann zur Bushaltestelle. Um den Bus noch zu erwischen musste ich mindestens ein viertel des Weges rennend zurücklegen und kam nach Atem ringend zum Glück noch am Bus an. Ich holte einmal tief Luft, stieg ein, zeigte dem fremdem Busfahrer meine Karte und lies mich auf einen der leeren Sitze fallen. Ich sah wie immer den ganzen Weg aus dem Fenster und mit jeder Haltestelle füllte sich der Bus mehr und mehr bis irgendwann der Bus komplett besetzt war. Gerade im Moment war ich froh einen Einzelplatz zu haben, nun musste ich zumindest nicht eine wildfremde Person neben mir sitzen lassen. Aber ich verfluchte mich als der Bus an meiner Station hielt aber doch. Ich hätte mich nicht so weit von der Tür weg setzten sollen. Nun musste ich mich zwischen den ganzen Menschen vorbei drücken um hinaus zu kommen. Seufzend stand ich auf und schon Sekunden später saß jemand anderes auf meinem Platz. Ich verdrehte kurz die Augen und drückte mich an den stehenden Menschen vorbei. Als ich aber nur noch geschätzte zwei Meter vor mir hatte und innerlich schon jubelte schloss sich die Bustüre. „NEIN!“, rief ich und drängte mich an den restlichen Leuten vorbei vor zum Busfahrer. „Ich muss hier aussteigen!“, versuchte ich es dem Fahrer zu erklären. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und meinte darauf: „Sie sind zu spät, jetzt müssen sie bis zur nächsten Haltestelle warten.“ „Bitte, ich muss hier wirklich raus!“, versuchte ich es nochmal, aber der Busfahrer fuhr weiter. Frustriert stand ich dort und stieg bei der nächsten Möglichkeit aus. Mit den Händen in den Hosentaschen lief ich leicht sauer den Weg zurück zur vorherigen Haltestelle. Ich war so gedankenverloren das ich gar nicht bemerkte wie ein Mädchen auf mich zukam. Erst als sie direkt vor mir stand erkannte ich Arisu … meine Ex-Freundin. Ich verschränkte meine Arme. „Was willst du Ari?“, fragte ich seufzend und sah sie gelangweilt an. „Ich will mit dir reden.“, erklärte sie mir. „Was gibt es da zu reden?“, fragte ich zurück. Über was wollte sie reden? Es war aus und es gab nichts mehr zu klären. Zumindest für mich, sie sah das anscheinend komplett anders. „Ich will dich nicht komplett verlieren.“, meinte sie schnell, ehe ich an ihr vorbei in den Park laufen konnte der sich direkt neben uns befand, und hielt mich am Handgelenk fest. Diese Geste erinnerte mich kurz an gestern, aber ich verwarf diese Gedanken schnell und sah sie an. „Na gut … Lass uns aber bitte durch den Park gehen während wir reden, ich kann jetzt nicht einfach hier stehen bleiben.“, meinte ich, schüttelte ihre Hand ab und ging schon voran in den Park. Ich wusste das das Hand abschütteln es nicht besser machte, aber nun war es schon zu spät. Ich hörte wie sie aufholte und neben mir lief. „Ich wollte dich nicht verletzen Kyoya.“, fing sie an und ich seufzte. „Ja, ich weiß, und ich weiß auch das es schon lange nicht mehr zwischen uns gefunkt hat, aber trotzdem kam deine abfuhr unerwartet! Ich meine, dir hätte es doch auch nicht gefallen wenn ich mit dir Schluss gemacht hätte, oder?“, fragte ich sie ernst während wir den Kiesweg entlang liefen. Noch war nicht viel los, aber es füllte sich schon und die grünen Grasflächen wurden immer weniger. „Nein … hätte es nicht.“, antwortete sie mir daraufhin nur leise. Als ich kurz zu ihr sah, bemerkte ich das sie bedrückt zu Boden sah. „Könnten wir das nicht alles einfach vergessen und nochmal von vorne anfangen?“, fragte sie nach längerem Schweigen. „Und wie stellst du dir das vor? Einfach unsere komplette Beziehung vergessen und so tun als seien wir schon immer Freunde gewesen?“, fragte ich sie mit sarkastischem Unterton. „Ich weiß das kling blöd, aber ja!“, meinte sie und nickte. Ich blieb abrupt stehen und sah sie entgeistert an. „WAS?“, hauchte ich ungläubig. Sie blieb ebenfalls stehen, drehte sich zu mir um und nickte mir zu. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. „Das geht so doch nicht! Es ist eben alles nun mal passiert wie es ist. Wir können nicht einfach so tun als wäre da nichts gewesen … Ich kann nicht einfach so tun!“, meinte ich. Ich hörte wie sie seufzte und mich dann fragte: „Und wie stellst du dir das vor?“ „Das wir einfach Freunde bleiben und nicht mehr darüber reden. Was hältst du davon?“, fragte ich zögernd. Mir fiel ja auch keine andere Lösung ein, aber alles vergessen was war? Das konnte ich einfach nicht. Sie nickte. „Na gut, dann so … und … ähm … was hast du heute noch so vor?“, fragte sie mich und setzte ein lächelnd auf. „Ich werde jetzt dann zu den Beyarenen gehen und ein wenig trainieren.“, antwortete ich darauf. Was sie nicht wusste war, das das jetzt ein ganz spontaner Einfall war. Eigentlich wollte ich jetzt keine Zeit mit ihr verbringen. Vielleicht wäre Abstand fürs erste das beste für uns beide. „Man sieht sich.“, verabschiedete ich mich kurzerhand und machte Kurs auf die Beyarenen. Ich hörte schon von weitem das Kampfgeschrei und wie die Bey's gegeneinander schlugen. Schlagartig besserte sich meine Laune und ich lief schneller. Mich kannten hier schon einige und ich wurde kurz begrüßt, ehe sie sich wieder den Kämpfen zu wandten. Lange musste ich nicht tatenlos zusehen, denn schon nach kurzer Zeit wurde ich von ein paar kleineren zum Kampf aufgefordert. Diese Herausforderung nahm ich nur zu gern an, denn die Abwechslung würde mir bestimmt gut tun. Ich versuchte mein möglichstes nicht zu fies zu ihnen zu sein und kämpfte ziemlich lahm, gewann aber trotzdem die drei Kämpfe. Es hatte eigentlich keinen Sinn gegen Schwächere zu kämpfen. Dadurch wurde ich nicht stärker, höchstens schwächer und das wollte ich nicht. Nach dem dritten Sieg entschied ich mich noch einen Spaziergang zu machen und dann wieder zu kommen. Gesagt, getan. Ich lief nun also wieder in Gedanken versunken den Weg entlang. Ich fragte mich wie ich das Mit Ari wieder gerade biegen konnte. Als Paar würde das nichts mehr werden, das musste ich mir eingestehen, aber als nur Freunde musste es einfach gehen. Ich konnte nicht meine einzige richtige Freundin verlieren. Dann hätte ich niemanden mehr! Niemanden!!! Ich war es gewohnt allein zu sein, aber als ich Ari kennenlernte war das vorbei. Seitdem konnte ich nicht mehr für längere Zeit alleine sein. Ich hielt diese Stille dann einfach nicht mehr aus und ging dann meistens in die Stadt. Aber egal wie weit ich mich ins Gedränge stürzte, die Einsamkeit blieb trotzdem. Ich wurde auf meinen Gedanken gerissen als ich wieder die Geräusche der Beykämpfe wahrnahm. Als ich aufsah bemerkte ich erst das ich schon wieder hier war. Anscheinend war ich sehr tief in meinen Gedanken versunken gewesen. Jetzt war ich wieder hier und wollte meinen Kopf frei bekommen, aber eine Person hielt mich davon ab. Ich hätte nie im Leben erwartet ihn hier wieder zu sehen. Was machte er denn hier? Leise und langsam schlich ich mich von hinten an und sah wie er einen Bey in seiner Hand hielt. Und dieser Bey sah nicht wie einer von den Standards aus. War er vielleicht eine Herausforderung für mich? Es gab nur einen Weg das heraus zu finden... Ich holte Leone heraus, lies ihn in den Starter einrasten und zielte auf den Punkt direkt vor ihm. „Let it rip!“, rief ich aus und lies Leone los. Er landete, genau auf dem Punkt auf diesen ich gezielt hatte, vor dem Jungen. Dieser zuckte sofort zurück und starrte den Bey an. Ich schmunzelte leicht und lies Leone sich einfach weiter auf der Stelle drehen. Nun drehte sich der Junge nach dem Blader um und man sah ihm an das er erstaunt war mich zu sehen. Genauso wie ich es gerade gewesen war als ich ihn hier gesehen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)