Kirschblütenzeit von NileKyoya ================================================================================ Prolog: Erster Tag in Japan --------------------------- Erster Tag in Japan Nile „Wo geht es zur nächsten Beyarena?“, fragte ich bestimmt schon den fünfzehnten Passanten am Flughafen. Ich stand bestimmt schon seit ca. einer Stunde hier und frage immer wieder vorbeilaufende Menschen wo denn die nächste Beyarena war, aber ich bekam immer die selbe Antwort: „Ich bin kein Blader, frag jemand anders!“. Langsam entmutigte mich das. Nach dem zwanzigsten Befragten würde ich auf jeden Fall einfach mal auf eigene Faust losgehen, aber anscheinend musste ich das gar nicht, denn ich hatte endlich Glück mit meiner Frage. „Einfach in die Richtung gerade aus und dann die fünfte Abbiegung rechts. Dann müssten sie das eigentlich schon sehen.“, meinte er freundlich und zeigte in die Richtung in welche ich gehen sollte. Ich bedankte mich freundlich und lief, froh endlich einen Weg zu wissen, los. Eigentlich war ich hier in Japan um Urlaub zu machen, aber ich konnte doch meinen Bey Vulcan Horuseus nicht vernachlässigen. Außerdem waren Hobbys im Urlaub doch wohl erlaubt. Des weiteren war es ja MEIN Urlaub in welchem ich tun und lassen konnte was ich wollte. Ich sollte allerdings keinen Mist bauen, sonst wäre das wohl eher unvorteilhaft. Ich wusste das ich hier in Japan auffiel. Ich mit meiner dunkleren Hautfarbe, den orange-braunen Haaren, der Gesichtsbemalung und den smaragdgrünen Augen. Aber ich ignorierte die Blicke der anderen einfach und ging selbstbewusst voran. Als ich bei der fünften Abzweigung nach Rechts abbog sah ich schon das Beycenter , darum verschiedene Beyläden und noch ein paar Blader. Hier würde ich bis heute Abend bleiben. Ich hatte ja nichts weiter als einen mittelmäßigen Koffer dabei, denn ich bestimmt irgendwo hinstellen konnte. Den wollte bestimmt auch niemand klauen, und mehr als Kleidung und etwas Geld war darin nicht zu finden. Das Hotel konnte auch noch warten, ich hatte sowieso erst ab 18 Uhr gebucht und wenn ich früher dort war müsste ich warten, also schadete es nicht wenn ich hier blieb und noch trainierte und vielleicht noch ein paar nette Blader traf. Vielleicht waren da ja auch noch ein paar süße und nette Mädels dabei. Und wenn sie auch noch bladeten wäre das natürlich perfekt. Dann konnte man sich mit ihnen austauschen und hatte immer ein Thema zum reden. Ich hatte zwar schon mal eine Freundin, aber anscheinend war sie nicht die richtige gewesen. Es hatte nie zwischen und beiden gefunkt, weshalb wir uns auch nach weniger als einem Monat wieder getrennt hatten. Ich suchte mir also eine Ecke die etwas abgelegen war und stellte meinen Koffer dort ab. Nachdem das erledigt war, kramte ich mir noch mein Jacke heraus und zog mir diese über. Japan war kein Vergleich zu Ägypten, wo immer die Sonne schien und es immer heiß war. Wenigstens war es hier nicht zu kalt, aber doch kälter als ich es gewohnt war. Jetzt fiel ich sogar noch mehr auf als vorher, denn alle liefen hier mit kurzen T-Shirts und kurzen Hosen herum. Sie waren das Wetter im Gegensatz zu mir gewöhnt. Auch wenn ich mir eigentlich einen schönen Monat ausgesucht hatte um hier her zu kommen. Nämlich den Mai, also die Zeit der Kirschblüte. Ich hatte gehört das es zu dieser Zeit sehr schön hier war. Und glücklicher Weise war ich sogar sehr gut hier angekommen, denn morgen sollten die ersten Bäume anfangen zu blühen. Dieses Spektakel der Natur wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Nun lief ich in eine Jacke gekleidet zwischen den Bladern herum und blieb hin und wieder stehen um mir einen interessant aussehenden Kampf anzusehen. Wie ich bemerkte hatte hier jeder einen Normalen Standartbey mit dem man keine besonderen Moves ausführen konnte, sondern nur versuchen konnte durch den richtigen Einschusswinkel und etwas Kontrolle den anderen Bey aus der Arena zu befördern. Da mich niemand zu einem Kampf herausforderte blieb ich vorerst nur Zuschauer. Ab und an feuerte ich einen der Blader an oder blieb stiller Beobachter der Kämpfe. Als es kälter wurde sah ich auf die Uhr. Es war inzwischen schon 17 Uhr. Ich wollte niemanden zum verlieren zwingen und hatte deshalb niemanden herausgefordert. Da mich aber auch niemand herausforderte, entschied ich mich noch etwas essen zu gehen bevor ich ins Hotel ging und eincheckte. Dort würde ich dann bestimmt nichts mehr bekommen. Deshalb schnappte ich mir kurzerhand meinen Koffer, den niemand auch nur beachtet hatte, und machte mich auf die suche nach einem Imbiss. Wirklich japanisch würde ich erst Morgen gehen, denn ich wollte eigentlich nicht mit einem Koffer an der Hand in eines der guten Restaurants gehen, und so großen Hunger hatte ich nicht. Ich nahm den Koffer am ausziehbarem Griff und lief weiter in das Stadtinnere. Vielleicht kam ich ja sogar an meinem Hotel vorbei, sonst würde ich mich wieder durchfragen müssen, und das konnte dauern, wie ich ja am Flughafen festgestellt hatte. Ich lies durch die Straßen und sah viele Imbisse, aber mir sagte das alles einfach nicht zu, genauso wie meinem Magen. Mir wurde ja schon übel wenn ich das Essen hier auch nur ansah. Vielleicht war ich einfach das ägyptische Essen zu sehr gewöhnt. Denn dort war so gut wie alles gekocht … aber hier … hier war zu viel roh. Nach schier endlosem Gesuche fand ich eine Pizzeria und bestellte mir mein Lieblingspizza, welche sie hier glücklicher Weise sogar anboten. Pizza Marinara, mit Tomaten, Knoblauch, Olivenöl und Oregano. Ich aß zwar gern Fleisch, aber eher selten. Genauso ist es mit Fisch. Ich bestellte mir meine Pizza und bezahlte auch sofort. Als sie fertig war stellte ich mich an einen der Stehtische und aß meine Pizza. Währenddessen sah ich mir meine Umgebung etwas genauer an. Ich war definitiv im belebtesten Bezirk der Stadt, denn überall hingen bunte Werbeplakate von den verschiedensten Dingen. Wie beispielsweise von japanischen Bands, neuen Ernährungsmitteln, Shampoos, Kosmetik aber auch von anderen skurrilen Dingen die ich nicht zuordnen konnte. Aber an den hohen Gebäuden hingen auch Lichtreklametafeln die von neuen Filmen zu Essen, oder von einem Musikvideo einer neuen Band zu einer Diätkur oder so etwas in der Art wechselten. Das meiste davon konnte ich nicht lesen, da alles auch japanisch war. Englisch verstand ich ja noch, aber mehr dann nicht mehr. Außer eben meine Heimat- und Muttersprache ägyptisch noch. Außer der Werbung waren hier noch einige verschiedene Läden. Mangas, Apple, New Yorker und eben noch weitere Läden die innen sicherlich riesengroß waren, soviel wie die Menschen hier überall ein und aus gingen. Es herrschte ein reges Treiben der Menschen die von Laden zu laden gingen und immer wieder neue Tüten mit hinaus nahmen. Ich würde vielleicht in fünf oder sechs Tagen shoppen gehen, aber das musste nicht unbedingt sein, ich werde nur gehen wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Ich will schließlich auch noch eine Sehenswürdigkeiten sehen. Immerhin war das mein Urlaub. Als ich dann mit meiner Pizza fertig war, welche übrigens extrem lecker war, schmiss ich die Verpackung weg und verließ den Imbiss. Kam es mir nur so vor oder war jetzt noch mehr los als zu meiner Ankunft im Laden? Hoffentlich fand ich das Hotel noch bevor es endgültig dunkel war. Ich zog meinen Koffer dicht hinter mir durch die Menschenmengen auf den Wegen und lief den selben Weg den ich gekommen war zurück. Hin und wieder stieß mich jemand an, oder ich rempelte aus versehen an jemand der mir entgegen kam, und den ich zu spät sah und nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Aber als sich das Gedränge endlich auflöste und ich irgendwann alleine auf den Weg lief, fühlte ich mich etwas wohler. Nun musste ich nur noch das Hotel finden, nur wie schaffte ich das nur alleine? Ich kramte meine Stadtkarte und den Prospekt des Hotels hervor. Ich versuchte mich zu orientieren und lief gleichzeitig weiter. Ich war so auf die Zettel in meinen Händen vertieft, dass ich gar nicht mitbekam wie eine andere Person auf direktem Wege auf mich zukam. Anscheinend war sie auch in Gedanken versunken gewesen und wir liefen voll ineinander. Da er es wohl etwas eiliger hatte krachten wir zusammen und fielen beide zu Boden. „Sorry.“, murmelten ich und er zeitgleich. 'Sorry' war eines der wenigen Wörter die ich auf der ganzen Welt verstand. Ich sah noch zu Boden, da war mein Gegenüber schon aufgestanden und hielt mir helfend seien Hand hin. Dankend nahm ich sie an und lief mir aufhelfen. Ich rieb mir kurz den schmerzenden Hintern und sah mich nach meinem Koffer um. Dieser lag am Boden, aber zum Glück war er noch geschlossen. Ich bückte mich und stellte ihn wieder auf. Dann hob ich noch die beiden Zettel auf, welche auf den Boden gefallen waren, und befreite sie von dem Schmutz. Ich drehte mich um, konnte aber nur auf seine Brust sehen, die von einem dunkelgrünen T-Shirt bedeckt war. Um in sein Gesicht sehen zu können, müsste ich den Kopf heben. Da ich ja wissen wollte wer mich nicht, und wenn ich nicht bemerkt hatte hob ich langsam meinen Blick und sah in die wundervollsten Augen die meine Augen jemals erblicken durften. Ich verlor mich in den blauen Ozeanen und war gerade nicht fähig etwas anderes zu denken, zu tun oder zu sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)