Begegnung bei Nacht von Veluna (leben oder tod) ================================================================================ Kapitel 3: tod -------------- Mit ernstem Blick, sah Lewis das Mädchen an. Nun wusste er, was er zu tun hatte. Plötzlich schalteten sich seine menschlichen Gefühle, von denen er glaubte, sie wären möglicherweise zurückgekehrt, vollkommen ab und er konnte nur noch daran denken, wie er sie töten sollte. »Das war nicht sehr klug von mir.«, hörte er Leila sagen, während sie nervös auf ihre Narbe hinabschaute. »Da hast du recht.«, erwiderte er und ein gespieltes Lächeln zog sich über sein Gesicht. Lewis bewegte sich ein wenig auf sie zu, dabei funkelten seine Augen voller Gier. Leila musste etwas ahnen, denn instinktiv, ging sie einen Schritt zurück und sah ihn vorsichtig an. »Was hast du denn?«, fragte er und hörte sich dabei etwas verrückt an. »Ich weiß nicht. Du wirkst gerade etwas...« Leila beendete den Satz nicht. »Bedrohlich? Gefährlich? Hungrig?«, entgegnete er belustigt. Leila nickte zaghaft, während sie sich hektisch umsah. »Niemand wird dich hören, Leila.«, erklärte er. Erschrocken blickte das Mädchen zu ihm, als es realisierte, was er vorhatte. Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen begann. »Also wirst du mir nun doch etwas antun?« »Du wolltest doch sterben.«, erwiderte Lewis nur. Das Mädchen begann nun panisch zu werden. Kleine Schweißperlen der Angst bildeten sich auf ihrer Stirn. »Aber nicht durch einen Vampir.« »Man sucht es sich nicht aus, wie man stirbt, Leila. Der Mann, der bei dem Unfall ums Leben kam, wird es dir bestätigen.« Lewis wusste, dass das ein Schlag unter die Gürtellinie war. Hätte sie ihm ihre Narbe nicht gezeigt, wäre seine Wahl womöglich anders ausgefallen, aber das suchte nicht er sich aus. Er war ein Vampir, was hatte sie also erwartet? Dass er mit ihr etwas trinken gehen würde und sie sich anschließend weitere Male treffen sollten? Erneut machte Lewis einen Schritt auf sie zu. Mit großen Augen blickte sie zu ihm auf. »Ich möchte so nicht sterben.«, wimmerte Leila hervor und begann zu weinen. »Du solltest dir wünschen, du wärst nicht auf den Friedhof gegangen.«, sagte Lewis nur mit kalter Stimme. Leise schlich er um sie herum. Als der Vampir hinter ihr stand, schob er ihre goldenen Locken beiseite um Zugriff auf ihren Hals zu haben. Mit dem Finger fuhr er an ihrer Halsschlagader entlang, das Blut unter der warmen Haut pochte. »Dein Blut schmeckt sicher köstlich.«, murmelte er mehr zu sich selbst. In dem Augenblick, als er seine menschliche Gestalt gegen die eines Vampirs eintauschte und seine spitzen Zähne sich in Leilas Hals bohren wollten, riss sie sich los und rannte davon. Lewis blickte ihr einen Moment entsetzt hinterher und lächelte dann. Ihr Überlebenswille machte das Ganze nur noch besser, denn nun konnte er sie jagen. Daraufhin rannte er los und ließ ein wenig Abstand zu ihr, damit Leila glaubte, sie hätte eine Chance. Natürlich würde er sie erwischen, schon allein weil er schneller war als sie. Ein Mensch würde niemals gegen ihn ankommen. Das zu sehen, was Menschen alles machten um am Leben zu bleiben, fand er durchaus amüsant. Leila rannte durch die Gräberreihen und fiel beinahe ein paar Mal hin. Als sie das nördliche Ende des Friedhofes erreicht hatte, zögerte sie nicht lange, sondern lief in den angrenzenden Wald hinein. Nachdem auch Lewis den Wald betrat, begann er zwischen den Bäumen umher zu schleichen. Seine Ohren vernahmen jedes noch so kleine Geräusch. Außer einer Eule, die ab und zu einen kleinen Schrei los ließ, war jedoch nichts zu hören. Er fragte sich, ob Leila sich aufgrund der Stille wohl sicher fühlte. Sie glaubte vielleicht ihn abgehängt zu haben, doch sie wusste nicht, dass er ihrer Blutspur nachgehen konnte. Lewis musste nur ihrem Geruch folgen. Er grinste, es war so einfach und die Menschen waren viel zu dumm, um dies zu bemerken. Fast lautlos bewegte er sich zwischen Kiefern, Tannen und Lärchen hindurch, immer darauf bedacht, keine knisternden Geräusche durch umliegende Äste zu verursachen. Je näher er dem Blut kam, umso hungriger wurde Lewis. Das Verlangen nach ihrem Blut machte ihn beinahe wahnsinnig, denn er spürte das Pochen in seinem Kopf, welches ihm sagte, dass er Durst hatte. Großen Durst auf junges, frisches Blut. Lewis schlich ungeduldig um ein paar Bäume herum, bis er an dem angekommen war, der Leilas Versteck zu sein schien. Er pirschte sich an die Rückseite und hörte ihren Atem. Sie keuchte hörbar, wenn auch hinter vorgehaltener Hand. Für einen Moment genoss er ihre Angst. Doch dann schnellte er herum. »Buh!«, rief er, während er sich vor sie stellte und sie so festhielt, dass es keinen Ausweg mehr gab. Leila wollte schreien, doch der Ton blieb ihr in der Kehle stecken. Alles was sie tat, war weinen. »Noch ein paar letzte Worte, die der Welt nicht entgehen dürfen?«, fragte der Vampir sie fast mitleidig. Leila strengte sich an, um sprechen zu können. Der Kloß in ihrem Hals musste riesig sein, doch letztendlich schaffte sie es. »Bitte nicht.«, stammelte sie nur hervor. Lewis lachte leise auf. »Schlecht Wahl, meinst du nicht?« Noch bevor sie antworten konnte, rammte er ihr seine Zähne in den Hals und begann von ihrem Blut zu trinken. An ihrem Hals rann der rote Lebenssaft hinunter.Immer gieriger verschlang Lewis ihr Blut und Leila zappelte noch eine ganze Weile, bis sie aber letztlich doch das Leben verließ, und sie in den ewigen Schlaf sank; sie war tot. Der Vampir hörte auf, nachdem Leilas Körper kein einziges Tröpfchen Blut mehr für ihn erübrigen konnte. Als er sie los ließ, fiel sie wie ein nasser Sack auf den feuchten Waldboden. Anschließend wischte er sich mit dem Handrücken den Mund ab, um das Blut zu entfernen, welches an seinen Mundwinkeln klebte. Er blickte auf Leilas Leiche hinab. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Miene sagte nicht aus, ob sie friedlich oder ängstlich gestorben war. Lewis jedoch nahm an, dass sie zum Schluss wusste, dass dies ihr Schicksal war. Vielleicht war es vorherbestimmt, dass ich sie töten sollte. Immerhin war ihr Großvater mein erstes Opfer. Nun kann sie den Tod genießen, den sie sich wünschte, dachte er sich. Er drehte sich um und schritt davon, ohne die Leiche zu verstecken. Man würde denken, es wäre wieder ein Tierangriff gewesen, genau wie damals. Nachwort und Danksagung Zuerst einmal möchte ich jedem Leser danken, der es bis hierhin geschafft hat. Diese Geschichte lag mir wirklich sehr am Herzen und war, wie ich zugeben muss, ein langer Wunsch von mir. Schon immer wollte ich eigentlich etwas mit Vampiren schreiben, doch diese Geschichten gibt es ja zur Genüge und wahrscheinlich wird sich meine nicht sehr davon abheben. Aber in einem Punkt tut sie das, denn der Leser hatte die Möglichkeit zu wählen, welches Ende ihm lieb wäre. Der ein steht vielleicht mehr auf ein Happy End und der andere eben nicht. Das ist Geschmackssache und genau das wollte ich erreichen. Das für jeden etwas dabei ist. Ohne gewisse Menschen wäre das Ganze für mich einfach nicht möglich gewesen, denn sie haben mir geholfen, es zu gestalten oder zu verbessern. Zuerst möchte ich mich gerne bei meinem Freund bedanken, der mir diesen, wie ich finde, wundervollen Schriftzug entworfen hat und als erster einen Blick auf die Geschichte werfen durfte. Du warst mir eine große Hilfe danke. Einen lieben Dank geht auch an meine Mutter, die meine überarbeitete Fassung gelesen hat und mich auf die oder andere Fehllogik hingewiesen hat. Es freut mich so, dass du mich dabei unterstützt und mir hilfst, meinen Schreibstil zu verbessern. Und das du meine vielen Kapitel die du zu lesen bekommst, noch nicht leid bist. Außerdem möchte ich mich bei Bettina Auer bedanken, die meine Geschichte lektoriert hat. Mit ihren Anregungen ist sie mir eine unglaublich große Hilfe und glaubt gar nicht, wie sehr ich mich durch sie schon verbessert habe. Danke liebe Bettina, dass du es mit mir und meinen Geschichten aushältst. Zum Schluss geht mein Dank an euch alle, weil ihr mich unterstützt und ich das Gefühl habe, dadurch meinen Ideen mehr Ausdruck zu verleihen. Vielen lieben Dank ihr da draußen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)