Misserfolg ist oft der einzige Weg zum Erfolg von jyorie ================================================================================ Prolog: Was keiner kann, das kann ich auch ------------------------------------------ Also irgendwie war das ganz und gar nicht sein Ding. In dem Aufzug in dem er, Yugi, gerade steckte, fühlte er sich überhaupt nicht wohl, dennoch kniff er stur die Arschbacken zusammen, weil das jetzt alles Nebensächlichkeiten waren. Er hatte sich diese Mission selbst vorgenommen und hinter der Tür wartete ja auch kein Monster auf ihn, sondern nur sein Freund. Sein Freund der jetzt sicher schon massig sauer auf ihn sein würde. Abermals malträtierte er seine Unterlippe mit den Zähnen. Früher hatte er nie aufgegeben, und jetzt würde er damit auch nicht beginnen, egal wie mächtig sein Gegner war. Er hatte sich dieses Projekt vorgenommen und würde nicht zurück schrecken, nur würde es ihm sicher leichter fallen wenn es ihm nicht so peinlich wäre. Yugi atmete tief durch und strich sich fahrig eine blonde Strähne hinters Ohr, die viel zu kurz war, um dort Halt zu finden, was ihn immer wieder aufregte, wenn er nervös war. Dumm nur, dass der Gegner, der ihn momentan davon abhielt die Tür zum Wohnzimmer zu durchschreiten, sein eigener innerer Schweinehund war, der ihn hämisch für sein Zögern auslachte und der, so wie es ihm schien, von Minute zu Minute, mit jedem schnellen Schlagen seines Herzens ein Stück weiter anwuchs. Ihm die Hürde noch ein Stück höher stellte, damit er nicht über die Schwelle zu Bakura, in die Wohnstube, treten konnte. Fast so als würde sich das possierliche Tierchen aufplustern und sich über ihn lustig machen. Kapitel 1: Bakuras Überraschung ------------------------------- Ach Mensch, vorhin war es doch auch nicht so schwer. Sein Dieb kam nach Hause, ausnahmsweise benutzte er für ihre gemeinsame Wohnung sogar die Tür - hier wollte er ja auch nichts mitgehen lassen. Yugi empfing ihn mit seinem herzerwärmenden Lächeln und er war noch gar nicht richtig zu Hause angekommen, da hatte er gleich seine Arme um dessen Nacken geschlungen. Er schmiegte sich eng an ihn und stellte sich auf die Zehnspitzen, um ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „So stürmisch heute mein kleiner Pharao?“, schmunzelte Bakura. Yugis Wangen zierte eine leichte Röte. „Ich hab noch eine Überraschung für dich“, nuschelte er und drückte sich enger an Bakuras Brust, weil ihm jetzt schon das Herzrasen überkam. „Überraschung?“, forschte der Dieb misstrauisch nach und zog das Gesicht seines Liebsten am Kinn hinauf, damit er seinem Blick nicht ausweichen konnte. Yugi schlug die Augen nieder. „Na ja, also nur eine kleine Geburtstagsüberraschung für dich.“ Die Miene des Diebes verfinsterte sich, er packte seinen Freund an den Oberarmen und drückte ihn etwas von sich weg. „Du willst mir aber jetzt nicht erzählen, dass unser Wohnzimmer vom Rest der Welt-Rettungstruppe besetzt ist und ihr 'ne Fete geplant habt?“, knurrte er skeptisch. „Nein“, schnell schüttelte Yugi seinen Kopf und er spürte wie seine Wangen wieder heißer wurden. Er strich seinem Räuber mit den Fingerspitzen über die muskulösen Oberarme und grinste ihn beschämt an. „Ich hab mir was für dich ausgedacht“, erklärte er kleinlaut. Die Finger um Yugis Arme lockerten sich und Bakura schaute ihn prüfend an, als ob er ihn hintergehen wollte. Bevor Yugi jetzt wieder seinen ganzen Mut verlieren würde, griff er nach der Hand des Ringgeistes und zog ihn schnell ins Wohnzimmer. Vor der Couch blieb er stehen und drehte sie beide um, so das Bakura mit dem Rücken zum Sofa stand. Er war total aufgeregt und merkte schon wie flatterig er wurde. „Ähm... kannst du dich hinsetzten? Bitte.“ Der kleine Meisterduellant sah wie sein Freund die Augenverdrehte und sich genervt stöhnend aufs Sofa fallen ließ. Er verknotete sofort die Arme vor der Brust und schaute ziemlich mürrisch zu ihm auf. „Du weißt, ich hasse Geburtstage und Überraschungen.“ Yugi nickte seufzend, er wollte jetzt lieber Taten als Worte sprechen lassen. Denn inzwischen hatte er schon einen kleinen Einblick hinter Bakuras Fassade erlangt und so wusste er, das es einfach nur zu seiner Maskerade gehörte, mit der er sich alles vom Leib hielt, um seine Ruhe zu haben. Ein klein wenig musste er darüber schmunzeln, wie sein Ringgeist in alte Muster verfiel und dadurch fühlte er sich ein klein wenig sicherer. Gleich krabbelte er auf Bakuras Schoß und kniete Breitbeinig über seinen Oberschenkeln. Sofort schob der Dieb seine Finger unter Yugis Shirt und legte seine Hände auf dessen Hüfte ab, um ihn näher an sich heran zu ziehen. Doch Yugi grinste und hob kopfschüttelnd seinen Zeigefinger, was Bakura knurrend innehalten ließ. „Was?“, fragte er gereizt, wozu hatte man schon ein Spielzeug, wenn man es nicht anfassen durfte? „Nicht so schnell heute“, flüsterte Yugi geheimnisvoll und legte sanft seine Lippen auf die des Diebes. Er begann einen sanften und keuschen Kuss, wobei er nur hauchzart seine Lippen auf Bakuras bewegte, seine Hände von den Schultern zu Bakuras Nacken streiften und er ihn dort leicht zu kraulen begann. Einen Moment lang ließ sich der Grabräuber das gefallen und er schnurrte, seine Hände wanderten von der schmalen Taille zu Yugis knackigem Po. Doch bevor er die Liebkosungen intensivieren konnte, trennte der Kleinere ihre Verbindung. Kurz seufzte er bedauernd und schaute ihn tadelnd unter den dichten Wimpern hindurch an. Yugi lächelte Geheimnis umwogen. „Nicht.“ Sanft nahm er Bakuras Hände in seine und schob sie wieder zu seiner Hüfte hinauf. Der Grabräuber schnaubte unwillig und Yugi legte seine Stirn an die seines Freundes. „Zumindest jetzt noch nicht“, hauchte er verheißungsvoll und beschwichtigend. Zart legte er seinen Mund wieder auf den seines Freundes und rutschte anschließend ein Stück von ihm ab. Es fiel ihm jetzt schon schwer, sich von Bakuras Nähe zu distanzieren. Aber er wusste darum, wie gefährlich sein Dieb war, und dass er ihn binnen kurzem, nicht nur seiner Kleidung berauben konnte, sondern auch ihn um den Verstand bringen würde. Yugis Finger strichen bedächtig Bakuras Hemdkragen nach und langsam öffnete er den ersten Knopf. Kurz danach folgten auch der zweite und der Dritte. Ganz konnte er seine Unsicherheit jedoch nicht ablegen und so kaute er sich etwas nervös auf der Unterlippe herum. „Yugi, lass das?“ Erschreckt zuckten die kleinen Hände vom nächsten Knopf weg, doch Bakura hatte grinsend die Handgelenkte eingefangen und hielt sie nahe seiner Brust. Er stützte sich etwas auf und leckte seinem Liebling über die Lippen. „Hier darf nur ich knabbern“, grinste er und versuchte es erneut, Yugi in einen gierigen Kuss zu ziehen. Das hielt man ja nicht aus, wie der Kleine da auf seinem Schoß herum turnte und einen auf unschuldig machte. Kurz ging Yugi auch darauf ein, bevor er sich abermals an seinen Plan entsann und er den Dieb diesmal vehement von sich schob und ihn zurück ins Sofa drückte. Er löste seine Hände aus Bakuras Griff und versuchte dessen Arme links und rechts auf die Lehne zu legen. Unverständig schaute ihn der Weißhaarige an, unwillig schon wieder eine Unterbrechung hinzunehmen oder sich die Führung entreißen zu lassen. Als er jedoch bemerkte, wie verschleiert Yugis Augen schon glänzten und er ihn fast herumbekommen hatte, wurde er neugierig, wieso sich sein kleiner Pharao den Spaß verdarb und er war gewillt, den kleinen mal machen zu lassen. Langsam entspannten sich die Muskeln und Yugi spürte keine Gegenwehr mehr. Dankbar, dass er es ihm nicht so schwer machte, schaute er seinem Räuber tief in die braunen Augen. Er legte den Kopf schief. „Du... Kura?“, gleichzeitig beim stellen seiner Frage, hatte er begonnen auf der Brust seines Partners kleine Kreise mit den Fingern zu ziehen. „Was?“, grummelte Bakura möglichst verstimmt, er würde Yugi doch nicht zeigen, das er neugierig war. „Also... ich hab da ja eine Überraschung vorbereitet... und...“, stammelte Yugi und betrachtete Interessiert die unsichtbaren Spuren, die er auf Bakuras Oberkörper unentwegt mit den Fingerspitzen zog. „Und?“, wiederholte der Ältere ungeduldig und hob warnend eine Augenbraue, als sein Freund nicht weiterredete. Yugi lächelte ihn entschuldigend an und Bakura genoss es, ihn nervös zu machen. „Ich habe nicht viel Geduld“ Er leckte sich lasziv über die Lippe und schaute ihn so hungrig an, dass dem Bunthaarigen eine Gänsehaut über den Nacken lief. Der Dieb liebte dieses Katz und Maus Spiel, er strich mit einem Finger über Yugis Lippe zum Kinn, kratzte leicht über dessen Kehlkopf, schob seinen Finger schließlich unter das Nietenband und zog ihn zu sich. Heiser flüsterte er ihm ins Ohr: „Spuck es aus, oder du wirst nicht mehr viel Zeit dazu haben, weil ich mich nicht mehr lange zurückhalten will, und das einzige was du dann gleich noch schreien kannst, wird mein Name sein.“ In Yugis Magen kribbelte es, er schloss für einen Moment die Augen und nickte ergeben. Er mochte es, wie Bakura ihm diese Ansagen machte - Hieß das nicht, dass er ihn genauso begehrte wie auch Yugi an ihm hing? Als er seine Lider wieder öffnete lehnte der Dieb entspannt grinsend am Sofa und hatte seine Arme nach links und rechts auf der Lehne ausgebreitet, fast so, als ob sich Yugi das eben nur eingebildet hätte. Was ihn jetzt ziemlich aus dem Konzept warf und Bakura lachen ließ. „Meine Überraschung? ... Also, was ist jetzt damit?“, hakte der Ringgeist ungeduldig nach. „Ähm, ich bereite es schnell vor und ... und ich wollte dich bitten, ob du die Augen zu machst, und hier einen Moment wartest?“ Belanglos zuckte Bakura mit den Schultern. „Wenn´s weiter nichts ist.“ „Danke.“ Yugi fiel ihm überschwänglich um den Hals und drückte ihn fest. Schnell schob Bakura ihn weg, auf diese Kuschelnummer stand er nicht, und groß etwas hatte er ja auch nicht getan, wofür man ihm dankbar sein müsste. „Jetzt übertreib mal nicht“, grummelte er und gab Yugi einen Klaps auf den Hintern, als er von seinem Schoß rutschte. „Aber nicht schummeln“, ermahnte der Kleinere, als er zu Tür lief. „Ich bin gleich wieder da“, versicherte er nochmal. „Ich beeil mich auch“, bestätigte er überschwänglich, kurz bevor er durch die Tür geschlüpft war. „Du könntest schon längst wieder zurück sein, wenn du hier keine großen Reden schwingen würdest.“ Bakura warf ihm eines der Kissen nach, Yugi streckte ihm kichernd die Zunge heraus und schlug schnell die Tür zu, damit ihn das Kissen nicht treffen konnte. Kapitel 2: Happy Birthday, to you --------------------------------- Die Flucht aus dem Wohnzimmer war jetzt sicher schon eine gute halbe Stunde her, so lange hatte er seinen Ringgeist nicht warten lassen wollen. Wer hätte auch damit rechnen können, dass sich das Umkleiden so umständlich und lang gestalten würde. Als er es zum Testen anprobiert hatte ging es ja auch viel fixer. Nur hatte Yugi nicht bedacht das ihm dabei auch ein paar flinke Hände helfend zur Seite gestanden hatten. Seine Finger waren schon wieder feucht, weil er so aufgeregt war. Die Schweißnässe an seinen Handflächen war ihm immer total unangenehm und er schämte sich deswegen, musste das jetzt auch noch passieren? Vorsichtig balancierte er die silberne Schüssel auf einer Hand aus, mit der er bestimmt schon geschlagene fünf Minuten im Flur stand und unschlüssig die dumme Tür anstarrte hinter der Bakura ungeduldig auf ihn wartete. Jetzt verärgerte er seinen Partner schon wieder, das war das letzte was er wollte, und nur, weil er so nervös war und Angst hatte. Yugi wischte sich hastig die nun freie Hand an seinem kurzen schwarzen Röckchen trocken. Dann tat er es umgekehrt mit der anderen Hand und seufzte vernehmlich: „Jetzt oder nie.“ Wobei ihm Nie fast lieber gewesen wäre, weil ihm sein Mut abhanden gekommen war, aber was tat man nicht alles um seinen Freund glücklich zu machen? Er hatte sich fest vorgenommen, ihn zu verwöhnen, ihm zu zeigen wie sehr er ihn liebte und ihn vielleicht auch ein klein wenig verführen zu können. Er schloss die Augen, sein Herz klopfte wie wild und er drückte nun endlich den Türgriff nach unten, blinzelte vorsichtig ins Wohnzimmer, wo sein Ringgeist inzwischen gelangweilt am fernsehen war und mit vor der Brust überkreuzten Armen auf dem Sofa saß. Kein Wunder, so lange wie Yugi ihn hatte warten lassen, konnte es ja nur so ausgehen. Er war vorhin schon ziemlich mürrisch, als er nach Hause gekommen war und durch die Wartezeit hatte sich das sicher nicht gebessert. „Ähm Bakura?“, fragte er verlegen und leise in den Raum, er wollte sich erst einmal behutsam vortasten, wie tief die Temperatur im Raum gefallen war. Der Angesprochene knurrte, als Zeichen, dass er ihn vernommen hatte, drehte sich aber nicht zur Tür. „Ich bin jetzt so weit, also wenn du Zeit hast... ähm, ... also dann würde ich jetzt gern anfangen... kannst du vielleicht den Fernseh aus mach...“ Hätte Yugi nicht die Hände voll gehabt, hätte er sich jetzt vor Verlegenheit am Unterarm gekratzt, so konnte er nur mit dem Fuß etwas auf dem Boden hin und her schaben, um sich etwas von seiner Unsicherheit abzulenken. Bevor er jedoch ausgesprochen hatte, richtete der Grabräuber die Fernbedienung auf das TV-Gerät und schaltete es aus. Übertrieben gelangweilt lehnte er sich zurück ins Sofa und schloss Wortlos und demonstrativ die Augen, wobei er seinen charakteristisch genervten Gesichtsausdruck aufsetzte. Dankbar darüber, das Bakura seinem Wunsch so schnell und ohne Diskussion nachgekommen war, tapste Yugi ins nun mucksmäuschenstille Wohnzimmer hinein. Es war so ruhig, das er sich wieder auf sich konzentrierte und ihn erneut das mulmige Gefühl wie einen Mantel einhüllte. Denn noch versuchte er ein Lächeln und hielt mit beiden Händen die kühle Schüssel fest umklammert an seinen Körper gedrückt, als müsse er etwas haben, um sich daran festhalten zu können. Verdammt, es ärgerte ihn sehr, dass er so nervös sein musste. Sein Herzschlag wurde noch schneller, als er seinen Herzensräuber betrachtete. Eigentlich konnte er es immer noch nicht fassen, dass er und der Dieb nun zusammen gehörten. Nach all dem Ärger den sie mit ihm hatten, am meisten hatte er sich vor Yamis Urteil gefürchtet. Aber jetzt gehörte er zu ihm, Yugi hatte gar nicht bemerkt, wie er vor lauter Bestaunen seines Liebsten schon wieder stehen geblieben war und aufgeregt von einem auf den anderen Fuß wippte. „Also ich weiß ja,“ begann Yugi und setzte sich seufzend wieder in Bewegung, „das du nicht feiern willst, aber…“, er unterbrach, als er das abfällige Schnauben hörte, unsicher drehte er mit der Schuhspitze auf dem Teppich kleine Kreise. Er räusperte sich und erklärte weiter: „Also ich dachte, wenn nur wir zwei… also wenn ich dir alleine eine Überraschung mache ist das okay, wenn wir privat deinen Ehrentag feiern.“ Der kleine Duellant wusste nur zu gut, wie reizbar es den Grabräuber machte, wenn er zu etwas keine Lust hatte, aber da er bis jetzt noch nicht ausgetickt war, sich auch noch keine schwarze Schatten Aura um ihn herum sammelte, obwohl er schon so lange auf ihn warten musste, traute er sich wieder ein Stück vor. Yugi war sich sicher, spätestens, wenn sein Geliebter den Aufzug erspähen würde, in den er sich extra für ihn gezwängt hatte, müsste ihn dies wieder milder stimmen. Also begann er ganz leise zu summen, etwas was den zusätzlichen Nutzen hatte auch ihn zu beruhigen. „Happy Birthday, to you, Happy Birthday…” Langsam wurde Yugi sicherer und er schritt würdevoll auf seinen Freund zu. Irgendwie gelang es ihm in diesem Moment sogar sein peinliches Outfit zu vergessen und abermals huschte ein schmales Lächeln über sein Gesicht. Bakura würde sich über die kleine Überraschung mit Sicherheit freuen, es war ja nichts großes, außer dass es Yugis ganze Überwindung gekostet hatte. Dennoch freute er sich schon sehr darauf, wie es seinem Liebsten gefallen würde und dann musste er sich nur noch trauen ihn zu verwöhnen. Er hielt das Gefäß immer noch fest umklammert und beobachtete über den Schüsselrand, wie Bakura auf das Ständchen reagierte. Yugi hätte sich eine, wenn auch kleine, Reaktion gewünscht, an der er hätte ablesen können, wo er momentan stand. Aber Bakura rührte sich nicht, oder war das am Ende die Ruhe vor dem Sturm, weil ihm der Geist des Ringes ausdrücklich gesagt hatte er wolle diesen Schwachsinn nicht feiern. Der Jüngere setzte sein Ständchen fort und als er ihn fast erreicht hatte, nahm das Unglück seinen Lauf. Er übersah die Falte im Teppich, dort wo der Perser am Rand umgeklappt war. Sein Fuß verfing sich in der Stolperfalle, er kam aus dem Gleichgewicht, konnte aber glücklicherweise die Schüssel gerade noch so halten. „Nur nicht die Schüssel los lassen“, war in diesem viel zu kurzen Augenblick alles was er dachte, und worauf er sich konzentrierte. Weil er seine ganze Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Schüssel gerichtet hielt, übersah er den niedrigen Couchtisch, an dem er sich gleich darauf das Knie an der Tischkante stieß. Erneut kam er aus dem Tritt und mit dem Restschwung, den er noch vom Stolpern hatte, knickte er ein. Er verlor nun völlig seine Balance und seinen schon wieder feuchten Fingern entglitt die Schüssel. Entsetzt riss Yugi die Augen auf und folgte der Flugbahn. Das silbrige Metallgefäß segelte durch die Luft und schoss direkt auf Bakura zu, der nichts ahnend mit geschlossenen Augen auf dem Sofa saß. Jedoch war es Yugi gerade so, als würde die Schüssel lediglich in Zeitlupe auf Bakura zu schweben, so sehr versetzte es ihn in Schrecken, dass er diesen Wimpernschlag an Zeit noch intensiver erlebte. Er zuckte heftig zusammen und schlug die Hände vor den Mund, als sich auch schon der komplette Inhalt der Schale über dem Weißhaarigen ergoss. Der Kleinere starrte ihn entsetzt an, nicht fähig sich zu rühren, nicht in der Lage auch nur einen Ton herauszubringen, sein schmerzendes Knie hatte er völlig vergessen. Kapitel 3: Amaretto-Erdbeer-Mascarpone-Crem ------------------------------------------- Völlig neben sich fiel er vor Bakura auf die Knie und klammerte sich mit zitternden Händen an seinen Hosenbeinen fest. „B-bakura... es es tu-tut mir so leid... ich wollte nicht... ich bin gestolpert und... und...“, schluchzte er und vergrub sein Gesicht zwischen Bakuras Knien, er tat sich schwer damit, das seine Stimme nicht piepsig klang und dabei brannten seine Augen schon und die ersten Tränen sammelten sich darin. „Bakura... bitte glaub mir... das war keine Absicht.“ Yugi hörte nur ein leises Knurren von oben und als ihm etwas feuchtes, kaltes auf den Hinterkopf tropfte, sah er auf. Der Dieb hatte noch nicht einmal die Schüssel von seinem Kopf herunter genommen. Die frische, leckere Amaretto-Mascarpone-Crem die darin gewesen war, tropfte aus den weißen Haaren und bahnte sich zusammen mit den halbierten Erdbeerstückchen den Weg über Bakuras Schulter, zu dessen Shirt und auf die Hose. Endlich riss Yugi sich aus seiner Starre los. Er hatte keinen blassen Schimmer was ihn nun erwarten würde, wieso hatte ihn sein Liebster noch nicht angeschrien, oder schon längst verprügelt, so wie es ihm die Freunde prophezeit hatten, so wie er es früher bei Ryou Fehltritten getan hätte. Yugi hatte ihn persönlich zwar nie so in Rage erlebt, wie es ihm zugetragen wurde, aber alle hatte es ihm gesagt, irgendwann würde der alte Bakura doch wieder hervorbrechen und dann würde er schon sehen, was er davon hätte, wenn er sich den wirklich mit ihm einlassen wollte. Und jetzt war er selbst daran schuld, wenn die schlechten Wesenszüge wieder in dem Grabräuber heraufbeschworen wurden. Die beklemmende Enge im Hals des Kleineren nahm zu. Langsam kämpfte er sich auf die Beine und nur zögernd streckte er seine zittrige Hand nach der Schüssel aus, um sie seinem Geliebten vom Kopf zu nehmen. Dabei ergoss sich noch der ganze Rest der geschmeidigen Crem, der in der Schüssel verblieben war über Bakuras Schultern. Yugi zog sicherheitshalber, schützend seinen Kopf zwischen die Schultern und erwartete jeden Moment ein Donnerwetter, das sich gewaschen hatte. Verzweifelt blinzelte er die Tränen weg, die immer wieder seine Augen füllten. „Bi-bitte Bakura... i-ich hab das nicht extra gemacht, bitte glaub mir“, flehte er. Er hatte sich doch so bemüht, er hatte doch versucht, dass heute ein unvergesslicher Tag für seinen Liebsten werden sollte. Er hatte doch alles so schön geplant und dann sowas. Der Jüngere biss sich auf die bebende Unterlippe und unterdrückte ein verzweifeltes Schluchzten. Aber Bakura saß da wie ein Ölgötze, er tat nichts - noch nichts. Sein Gesicht war mit der tropfenden Mascarpone-Masse bedeckt. Die schwebende Stille war unwirklich und der kleine Duellant wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. „Ba-Bakura, bitte sag doch was.“ Bedächtig beugte er sich vorn über und strich vorsichtig mit seinem Fingern die zart rosafarbene Masse vom Mund seines Geliebten. Um noch zu retten was ging, hauchte er einen zarten Kuss auf die süßlichen Lippen. „Kura, bitte sei nicht böse, ja?“, versicherte er sich und strich dann mit seinem Finger über dessen Augen, um ihn auch dort von der Nachspeise zu befreien. Bakura blinzelte. Dann öffnete er seine Lider und die stechenden, leicht zusammengekniffenen braunen Augen fokussierten sich auf den am ganzen Leib zitternd Jungen, der sich schüchtern die Crem von den Fingern leckte. Yugi schaute ihn wieder bettelnd unter halb geschlossenen Wimpern an, doch sein Dieb sagte kein Wort, stumm verfolgte er, wie sich Yugis Zungenspitze um dessen Finger wickelte und die Reste des Dessert-Unfalls beseitigte. Die Crem-Masse suchte sich allerdings erneut den Weg über die hellen Augenbrauen und begann die Sicht des Diebes zu vertropfen. Man konnte unter der unfreiwilligen Schönheitsmaske nur erahnen, wie sauer der Grabräuber wirklich war. Yugi konnte sich momentan glücklich schätzen, dass sich sein Freund noch zurück hielt und sich mit Schnauben begnügte. Wenn er schon schlecht drauf war, sollte man ihn nicht zusätzlich verärgern. „Herzlichen Glückwunsch Yugi, denn gerade das hast du soeben in glanzvoller Weise hinbekommen – Jack Pot, du hast den Hauptpreis gezogen“, beglückwünschten ihn seine eigenen Gedanken sarkastisch. Bakura wischte sich nun selbst die neuen Tropfen fort, die sich vor sein Sichtfeld drängten. Dann schob er Yugi bestimmt bei Seite und verließ grummelnd und murrend das Wohnzimmer. „Kura, bitte bleib“, flüsterte der Bundhaarig noch und streckte seine Hand nach ihm aus. Aber da schlug die Tür hinter seinem Geliebten schon so kräftig ins Schloss, das er zusammen zuckte und gleich darauf vernahm er stampfende Schritte auf der Treppe. Vermutlich wollte das Geburtstagskind ins Bad, was nach dieser misslungenen Überraschung nur logisch war. Kapitel 4: Hopfen und Malz verloren? ------------------------------------ Traurig begutachtete Yugi die Reste seines schönen Verführungsplans. Er war so wütend, so aufgewühlt und so sauer auf sich selbst, am liebsten hätte er irgendetwas zerschlagen und wollte gleichzeitig einfach nur weinen, schreien und kraftlos auf die Knie sinken. Hoffentlich hatten seine Freunde unrecht mit dem, wovor sie ihn immer gewarnt hatten, dass auch Bakura irgendwann seine Hand gegen ihn richten würde. Unbehaglich schaute er zur Zimmerdecke, ungefähr dorthin, wo ihr Bad lag. Dann schüttelte er seinen Kopf. Nein, ihm gegenüber hatte er den Dieb noch nie so erlebt und wenn, dann hätte Bakura es sicher eben schon im Affekt getan und wäre Handgreiflich geworden. Oder grübelte er jetzt oben unter der Dusche etwas aus, wie er es ihm Heimzahlen würde. Yugi schüttelte schnell seinen Kopf, dass konnte er sich nicht vorstellen. Der Zweifel was kommen würde, ließ sich jedoch nicht ganz bei Seite drängen und er verspürte ein unangenehmes ziehen im Magen aus Angst und Ungewissheit. Yugi seufzte und wollte sich kraftlos aufs Sofa sinken lassen, irgendwie hatte das alles heute doch keinen rechten Sinn, und außerdem - war das mit dem Pechvogel-Dasein nicht eher Joeys Aufgabe? Oder hätte er sich lieber von vornherein weigern sollen, sich die Beratung von Malik und Joey aufdrängen zu lassen, wie er am besten seinem Geliebten gefallen und verführen könnte. Aber sie hatten es ja eigentlich nur gut gemeint und ein wenig auf ihn eingeredet, nachdem ihm da etwas zu viel seiner Pläne für heute herausgerutscht war. Abermals zupfte er das schwarze, mit den Spitzen besetzte Korsett nach unten, da ihn die nervigen Stabilisierungsstäbe in die Brust stachen und dort wo sie einknickten in den Bauch piksten. Das war alles nicht sein Ding, er fühlte sich unwohl, also kein Wunder, dass es Schief gehen musste, das war ja sowas von vorprogrammiert. Er und ein Verführer?! Yugi setzte eine traurige Miene auf, nein das war er wirklich nicht. Dann, kurz bevor er das Sofa berührte, wurde ihm die Sauerei wieder gewahr, die er mit seinem Missgeschick verschuldet hatte. Er lief schnell zum Abstellschrank unter der Treppe und holte sich Lappen und einen Eimer mit Wasser. Damit er fix die die Überreste des Nachtischs beseitigen konnte, bevor die Crem auf dem Polster eintrocknen konnte oder hässliche Flecken zurück bleiben würden. Das schrubben lenkte ihn ein wenig ab, aber irgendwann war er auch damit fertig und ließ sich, ein Stück neben dem nassen Fleck auf dem Sofa nieder. Und gleich darauf brachen die unheilvollen Gedanken wieder über ihn herein. Wieso war er immer wieder so tollpatschig, wenn es um Bakura ging. Er machte sich in letzter Zeit so viele Sorgen, ob Bakura ihn vielleicht irgendwann nicht mehr wollte. Schließlich war er nicht so toll wie Malik oder Mariku, auf deren Hintern gelegentlich die Blicke seines Diebes klebten. Die beiden hatten einfach einen tollen, sehnigen Körperbau der Bakura sicher mehr zusagen würde und zumindest mit Malik hatte er schon mal etwas gehabt und kannte dessen Vorzüge. Ob er es bereute nicht mehr bei ihm zu sein? Die Bilder anderer Männer zogen weiter. Er konnte seinem Geliebten auch keine haushohe Herausforderung bieten, so wie Kaiba eine gewesen war. Genauso würde er es niemals schaffen so verführerisch zu sein wie Duke. Eigentlich konnte er ihm nichts bieten, er war Yugi, einfach nur der kleine, dumme, langweilige Yugi. Keine Herausforderung. Keine Eroberung. Und vor allem kein Verführer. Er seufzte schwer. Das wenige, was er hatte und konnte, schenkte er Bakura völlig und bereitwillig von ganzem Herzen. Er würde es nicht ertragen können, wenn Bakura ihm irgendwann Lebewohl sagen würde. Ganz in seine trüben Gedanken versunken, bemerkte er das kurze, und eigentlich zu leise, brutzelnde Geräusch über sich nicht, dann flackerte das Licht noch einmal auf. Die Deckenlampe wurde dunkel und der verglimmende Draht der Glühbirne ließ ihn im düstern Zimmer zurück. Noch ein Stückchen weiter in sich einsinkend schaute Yugi hinauf, seine Schultern sacken nach unten. Er seufzte niedergeschmettert: „Na toll mir bleibt aber auch nichts erspart.“ Kopfschüttelnd erhob er sich. „Heute geht einfach alles schief“, schnaubte er und hatte schnell die Klappleiter und eine neue Glühbirne aus dem Keller geholt. Dabei fielen ihm im Schrank noch zwei lange, schlanke Kerzen auf, die er kurzerhand mit ins Wohnzimmer nahm. Inzwischen hatte er sich überlegt, dass vielleicht noch nicht komplett Hopfen und Malz verloren war an diesem Abend. Vielleicht konnte er die gekippte Stimmung noch einmal herum reisen. Hätte Bakura vorhin keine Klamotten mehr getragen, oder hätte Yugi die Erdbeercrem abbekommen, hätte sein Liebhaber bestimmt die größte Freude daran gehabt ihn zu säubern. Wäre er etwas selbst sicherer gewesen und hätte so getan, als wenn es sein Plan war und sich nicht tausendmal entschuldigt, dann hätte Bakura es ihm vielleicht abgenommen. Allerdings hätte er sich wohl bei dem Versuch einer Erklärung, was denn die Crem in Bakuras Haaren gesucht hätte, doch leicht verstricken können. Aber jetzt würde er das Beste daraus machen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen überlegte er, ob sein Liebster bei Kerzenschein und einer etwas stimmungsvolleren Atmosphäre noch mal bereit wäre ihm zu vertrauen und sich überraschen zu lassen. So festigte er den Vorsatz jetzt nicht aufzugeben und drapierte flink die Kerzen auf einem mehrarmigen Silber-Ständer, diesen platzierte er auf dem Tisch und entzündete sie. Erst danach kletterte er auf die Leiter und werkelte an dem Lampenschirm herum, um die defekte Glühbirne auszutauschen. So konzentriert wie er da oben Stand, hörte er die leisen Schritte hinter ihm nicht, noch bemerkte er, dass ein frisch geduschter Bakura wieder ins Wohnzimmer zurück gekehrt war. Immer noch schimpfend über die blöde Birne die ihren Geist aufgegeben hatte und leise fluchend, über sein nächstes Missgeschick, weshalb er gerade an der Schraubfassung die wohl einen Wackelkontakt hatte einen Schlag abbekommen hatte, stand Yugi auf der Leiter und brachte den Lampenschirm wieder an. Endlich war er fertig und wischte sich die staubigen Finger an seinem schwarzen Korsett ab, da ertönte hinter ihm ein belustigter Pfiff und ließ ihn innehalten. „Na, na, na ... so ein schickes Dienstmädchen und keine Manieren, du wirst dir doch nicht mit deinen schmutzigen Fingern die heißen Klamotten dreckig machen wollen?“ Vielen Dank an für die Beta an SayuriTatze Kapitel 5: Dienstmädchen will hoch hinaus ----------------------------------------- Bakura leckte sich mit einem dreckigen Grinsen über die spitzen Eckzähne und Yugi wurde verschämt bewusst, dass der Ringgeist wohl schon eine Weile da stehen musste. Zumindest hatte er ihn nicht kommen hören und er hatte ihm dann also die ganze Zeit unter den kurzen Rüschenrock starren können. Schlagartig errötete er, als er an die Spitzenwäsche dachte, die er drunter trug, Empört wollte er sich über das Spannen beschweren, jedoch als er sich zu ihm umdrehte, verlor er dabei den Halt auf den Leitersprossen. Pumps waren nun mal nicht geeignet um damit zum Heimwerkerkönig aufzusteigen, wie er gerade bemerkte. Yugi verlor den Halt unter den Füssen und purzelte hinterrücks von der Stehleiter. Noch ehe er sich bei dem Sturz den Hals brechen konnte, war ihm Bakura reflexartig zur Seite gehechtet und der Pechvogel landete weich und wohlbehalten in seinen starken Armen, wobei ihm das dreieckige Häubchen vom Kopf rutschte. Fest klammerte sich der kleine König der Spiele an seinem Retter fest, er keuchte und hatte die Augen zusammengekniffen, bis er den ersten Schreck überwunden hatte und realisierte, dass all seine Knochen noch heil geblieben waren. Erleichtert atmete er auf und löste langsam die verkrampften Finger aus Bakuras Oberteil. „Da-Danke Bakura…“, stammelte er, „u-und es tut mir … hicks … leid, das ich dich vorhin getr … hicks … ffen habe mit der Erdbeercrem … hicks.“ Durch den Schreck mit dem Leitersturz hatte er einen Schluckauf bekommen, der schnell schlimmer wurde. Der Bundhaarige vergrub sein Gesicht in den Händen. „Warum ich, warum immer nur ich?“, dachte er beschämt. „Geht es noch peinlicher?“ Bakura stellte sein kleines Bündel wieder auf die Beine und zog ihm die Hände aus dem Gesicht. Er sah ihn tadelnd an. Yugi vermutete, dass er gleich zusammengestaucht werden würde, bis jetzt hatte sich Bakura erstaunlich ruhig verhalten und sich noch nicht zu den Vorfällen geäußert. Er musste wirklich stinksauer sein, normalerweise machte Bakura seinem Ärger postwendend Luft. So machte sich der Kleinere schon mal darauf gefasst, gleich einen Anschiss zu kassieren, das die Wände wackeln würden. Alles was jedoch geschah, war das lediglich der strenge und stechende Blick des Ringgeistes auf dem schmächtigen, durch das Hicksen geschüttelten Körper lag. Yugi wollte den Schluckauf, der ihm bei jedem neuen Schlicksen in der Brust schmerzte, so schnell wie möglich loswerden. Auf dem Tisch stand noch ein Glas Wasser – Bakuras Wasser, das er sich hastig griff und seinen Freund fragend ansah. Auf dessen blassen Lippen bildete sich ein schadenfrohes Grinsen und Bakura nickte, das Yugi sein Getränk haben könnte. Ohne zu zögern setzte der Jüngere das Glas an und versuchte, während er die Luft anhielt, den kompletten Inhalt in einem einzigen Zug zu lehren. Bakura zog ungläubig eine der weißen Augenbraue nach oben und seine Mundwinkel begannen unkontrolliert zu zucken. Schon raubte es Yugi plötzlich den Atem und ein unerwartetes brennen stach ihm in die Kehle. Er rang nach Luft und hustete, sein Kopf hatte eine ungesunde, rote Färbung angenommen. Er hatte das Glas nur etwa zur Hälfte geleert und stellte es bebend zurück auf den Tisch. „Verdammt, was war das für ein Teufelszeug?“, fragte Yugi fassungslos und japste nach Luft. Bakura grinste weiterhin. „Das mein Sweetheart, war Wodka pur.“ Yugi schnappte entgeistert nach Luft. „Hättest du mich nicht warnen können?“ Er krümmte sich hustend und keuchend. Sein Grabräuber konnte nicht mehr an sich halten, er hatte sich einen Arm um den Bauch gelegt und wischte sich vor Lachen über die Augen. Sein Freund war aber auch herrlich naiv und sah einfach nur putzig aus, als hätte er noch nie einen Tropfen Alkohol angerührt. Yugi grummelte. Musste sich sein Liebster jetzt auch noch über ihn lustig machen. Andererseits, war ein lachender Bakura immer noch besser als ein wütender, schimpfender Räuberhauptmann, selbst dann wenn es ihn schon fuchste, dass sich sein Freund über ihn Lustig machte. Ihm brannte der Alkohol noch in der Kehle und seine Wangen glühten. Aber er fühlte sich auch etwas leichter und beruhigte sich langsam wieder, als sich die Schnürrung um seinen Hals löste kam er wieder zu Atem. Er tapste einen halben Schritt zurück und erwischte dabei mit dem Absatz seiner Pumps Bakuras große Fußzehe, der Barfüßig hinter ihm stand. Augenblicklich erstarb das Lachen seines Freundes und er zischte böse. Yugi hatte es noch gar nicht richtig einordnen können, was nun passiert war. So drehte er seinen Kopf nach hinten und sah in die immer größer werdenden Augen des Diebes. „Kannst du nicht auf eigenen Füßen stehen?“, schnaubte dieser ihn gleich an. Erschreckt hob der Kleinere seinen Schuh und sofort begann der Zeh noch mehr zu pochen. Auf einem Bein hüfend, ließ sich Bakura aufs Sofa fallen. Er zog sein Knie an die Brust und besah sich den malträtierten Fuß, wenigstens schien noch alles dran zu sein. Yugi sah ihm hilflos zu. „B-Bakura?“, stammelte er und sah seinen Freund entsetzt an, erst das Missgeschick mit dem Nachtisch, dann fiel er von der Leiter und jetzt hatte er ihn schon wieder verletzt. „D-das tut mir leid.“ Bakura brummte etwas Unverständliches wie: „Davon kann ich mir auch nichts kaufen.“ Und Yugi wurde leicht panisch. Er ließ sich vor ihm auf die Knie sinken und schaute ihn treuherzig mit seinem innigen Bettelblick an. „Ich wollte das nicht“, beschwor er ihn. Seine Finger zitterten wieder leicht, als er sie auf Bakuras große Pranken legte und sie vorsichtig weg zog. Der Dieb sah mit zusammengekniffnen Augen auf ihn hinab und knurrte dunkel. Der Kleinere senkte den Blick, vorsichtig strich er mit seinem Finger über die erhitzte Fußzehe. „Tut´s arg weh?“, erkundigte er sich tastend, wobei sich über seine Stirn einige Sorgenfalten gezogen hatten. „Ich leb noch“, kam es sauer zurück. Yugi leckte besänftigend über die frisch geduschte Zehe, dass ein dünner, feuchter Film zurück blieb und blies sachte darüber. Er hoffte dass die Kühle für seinen Geliebten angenehm war. Vielen Dank an für die Beta an SayuriTatze. Kapitel 6: heißes Feuer der Liebe? ---------------------------------- „Bitte verzeih mir“, flüsterte er leise und traute sich fast nicht zu ihm hinauf zu blicken und zu erforschen, was in seinem aufbrausenden Liebsten vor ging. Da sich Bakuras Gesichtszüge langsam entkrampften und er dem Jüngeren mit wachsendem Interesse zuschaute, fasste Yugi etwas Mut. Ohne sich weiter einen Gedanken zu machen, lächelte der Bunthaarige sanft und setzte einen weiteren, winzigen Kuss auf die Unterseite der Fußzehe. Yugi war nun wirklich kein Fußfetischist, aber so lange Bakuras Füße nicht rochen, machte es ihm nichts aus, seinen Dieb hier zu liebkosen, in dem Versuch sich wieder in dessen Gunst zu bringen. Vorsichtig, setzte er weitere kleine Küsse auf die Zehenspitzen und begann sanft von den Waden zum Knöchel zu streicheln. Das Bein zuckte kurz, weil Bakura an dieser Stelle ziemlich kitzelig war. Yugi lächelte ihn scheu an und senkte seinen Blick wieder. Zart glitten seine Fingerspitzen den Fußballen entlang und er setzte weitere Küsse auf die warme Haut. Testend begann er mit leichtem Druck den Fuß zu massieren, dabei suchte er fortlaufend den Blick seines Diebes. Mit beiden Händen ergriff Yugi nun den Fußballen und kreiste mit den Daumen massierend über die Fußsohlen. Sein Freund zog die Unterlippe in den Mund und mühte sich still zu halten und nicht zu grinsen. Der Jüngere lächelte daraufhin. Vielleicht war es auch ein Tribut des Alkohols, der sich nun weiter entfachte und sowohl Yugis Wangen zum glühen brachte, als auch dessen Hemmungen senkte. Der Dieb sah genau wie sich der Blick seines kleinen Lieblings zu verändern begann und die Augen leicht glasig wurden. Er streckte seine Hand aus und Yugi schmiegte sich mit seiner Wange sofort in die Handfläche hinein. „Bist du mir noch sehr böse?“ Bakura verzog leicht die Miene, als ob er sich das noch überlegen musste was den Jüngeren wieder etwas ängstlich, verkrampft wirken ließ. Ganz zart glitten seine Hände über den malträtierten Fuß. Allmählich bildete sich ein wölfisches Lächeln auf seinem Mund und der Dieb schüttelte langsam den Kopf. „Nicht wenn du augenblicklich zu mir hoch kommst und es wieder gut zu machen versuchst“, forderte er, stahl sich einen kleinen Kuss und leckte sich lockend über die trockenen Lippen. Erfreut sprang der kleine Duellant auf, nur allzu gern bereit auf dieses Spiel einzugehen und den Dieb mit weiteren Küssen milde stimmen zu dürfen. In seinem freudigen Übermut war der Jüngere so schnell in die Höhe geschossen, ohne zu bedenken, wie ausladend sein aufgestelltes Röckchen mit dem ganzen Tüll doch war, das er unversehens das Wodka Glas auf dem Tisch erwischte und es umstieß. Bakura knurrte und dank seiner guten Reflexe, schnellte seine Hand blitzschnell nach vorn, sodass er das Glas gerade noch zu fassen bekam und er den Rest seines Hochprozentigen noch zu retten vermochte. Grummelnd sah er zu dem Jüngern auf, der sich schuldbewusst auf die Lippe biss und vor Schreck einige Schritte zurück geprescht war. Am liebsten wäre er jetzt einfach im Erdboden versunken, so viel Tollpatschigkeit ging doch auf keine Kuhhaut mehr. Yugi konnte ihn nur zu gut verstehen wenn er jetzt noch saurerer auf ihn war, gerade wurde ihm eine Gelegenheit eingeräumt, sich Entschuldigen zu können und sein eigentliches Vorhaben wieder aufzunehmen, und prompt hatte er es erneut vermasselt. Er verfluchte diesen unsäglichen Tag jetzt bestimmt schon zum tausendsten Mal genauso wie er sich maßlos über sich selbst ärgerte. „Bakura?“, er sah ängstlich zu seinem Freund auf, der schon wieder knurrend auf ihn zu kam. Nur verhinderte der Tisch in seinen Kniekehlen, dass er noch weiter zurückweichen konnte. Jetzt hatte er wohl ausgespielt. Zitternd barg Yugi seinen Kopf in den Armen, er hatte es wohl jetzt endgültig überstrapaziert und es würde das folgen, was ihm seine Freunde prophezeit hatten. Jetzt würde er wohl die ersten Prügel von Bakura beziehen. In Yugis Kopf drehte sich alles. Bakura kam so schnell wie ein Raubtier auf ihn zu. Packte ihn grob und Yugi fing an zu schreien. „Bitte Bakura, bitte nicht, ich... ich mach alles wieder gut, bitte...“ „Bei Ra, halt endlich deine Klappe“, schnauzte der Dieb ihn an und hatte ihn mit einer schnellen Bewegung aufs Sofa geschmissen und knurrte wütend. „Bakura, bitte...“, wimmerte Yugi und hatte sich eigentlich schon damit abgefunden, dass jetzt etwas Schlimmes folgen würde. Jedoch bekam er keine Schläge, sondern der Dieb drückte ihn noch tiefer aufs Sofa und presste ihm hektisch eine Decke auf den Hintern. „Idiot“, grummelte er leicht verstimmt und hob die Decke wieder an, „wenn du das nächste Mal Glühwürmchen spielen willst, dann rechne nicht mit meiner Hilfe.“ Bakura leckte sich Daumen und Zeigefinger ab und drückte die Kerzen aus, dann ließ er sich seufzend wieder zurück aufs Sofa fallen und sah seinen Freund missmutig an, was hatte der Kleine den von ihm für ein Bild, das er so ein Geschrei veranstaltet hatte. Langsam begriff Yugi was geschehen war, er war so hibbelig gewesen, das er es nicht einmal bemerkt hatte, wie er mit seinem Röckchen zu nahe an die Kerzen gekommen war. Erst jetzt als ihm der Geruch von verkohlter Kunstfaser in die Nase stieg, dämmerte es ihm. Er rappelte sich auf und besah sich die angesengte Stelle im Stoff über seinem Hinterteil. „Oh nein, Malik bringt mich um, wenn ich ihm das Teil so zurück bringe.“ Seufzend schaute Yugi an sich herunter, irgendwie war der Tag jetzt wohl ziemlich gelaufen und dabei wollte er doch Bakura verwöhnen und verführen. Was nun scheinbar auch ins Wasser fiel, da sein Freund augenscheinlich jegliche Laune verloren hatte. „Schlimmer kann es jetzt auch nicht mehr werden?“, nuschelte er kleinlaut und erhob sich zögernd, um sich vor Bakura auf zubauen. Dieser sah skeptisch zu ihm auf und Yugi seufzte schwer. „Tu-tut mir leid, das ich deine Geburtstagsüberraschung so vermasselt habe.“ Er schluckte. „Aber vielleicht, kann ich es ja hier mit wieder gut machen?“ Vielen Dank an für die Beta an SayuriTatze. Kapitel 7: Kettenreaktion ------------------------- Bevor der Grabräuber sein Veto vor der nächsten Katastrophe einlegen konnte, stand Yugi schon zwischen seinen Beinen und setzte sein verführerischstes Lächeln auf. Er begann zögerlich mit der Hüfte zu kreisen. Seine schmalen Hände glitten seine Seiten hinauf und leicht lasziv biss er sich dabei auf die Unterlippe. Über der Brust trafen sich seine Fingerspitzen und er löste vorsichtig das Satinband, das vor seinem Ausschnitt zu einer Zierschleif gebunden war. Er zog das Band aus der Korsage heraus und legte es um Bakuras Nacken. Leicht zog er ihn ein kleines Stück zu sich heran, grinste dann frech und schubste ihn wieder zurück aufs Sofa. Als er einen Schritt zurück tat, um mehr Platz für seine Strippeinlage zu haben, hob Bakura bedenklich seine Augenbrauen. Er war schon darauf gewappnet, dass ihn bald das nächste Pech seines Freundes treffen würde. Als jedoch nichts geschah, verschränkte Bakura abermals seine Arme vor der Brust und schaute dem Treiben eher argwöhnisch zu, als das er sich auf seinen Liebling konzentrieren konnte. Was leider nur den Effekt hatte, das Yugi noch nervöser wurde. Wieder hatte sich ein zarter Rotschimmer auf seine Wangen gelegt. Er versuchte selbstsicher zu werden und er kickte erst mal die lästigen Schuhe nach links und rechts weg. Leise seufzte er und man konnte ihm die Erleichterung ansehen, während er seine Zehen zufrieden krümmte und ausstreckte, weil er das unbequeme Frauenschuhwerk endlich losgeworden war. Bakuras Augen indes folgten der Flugbahn der Pumps akribisch genau, irgendwie hatte er bei der Aktion schon die nächste Kettenreaktion im Kopf. Der Schuh traf den wackeligen Podest, auf dem einer der Siegerpokale des letzen Duell-Monster-Turniers stand; dieser fiel krachend in das nächste Regal; dort hebelte er mit dem Schwung eine der Holzböden hoch; was zur Folge hatte, das Bakuras Sammlung der goldenen Artefakte wie ein Katapult in die Luft schossen; ein Teil erwischte die Vitrine mit den Beschwörungs-Kristallen, die nun zerbrachen und ein seltsam dunkel, schimmerndes Licht erzeugten; die restlichen Goldschätze wurde von der freigesetzten Energie erfasst und flogen quer durch den Raum und zerbrachen ringsum die Fensterscheiben. Bakura schüttelte sich kurz, als der Schuh einfach nur auf dem Teppich landete und nichts weiter geschehen war, schreckliche Vorstellung die er sich da eben ausgedacht hatte. Obwohl – eigentlich hätte er es vorher wissen können, heute konnte ja gar kein Glas zu Bruch gehen. Zwar hatten sie heut noch keine Scherben gehabt, aber die hätten auch bekanntlich erweise Glück gebracht, also waren diese fehl am Platz. Während Bakura noch versuchte die Gedanken an diese unglückliche Kettenreaktion die von Yugis davongeflogenen Schuhen ausging ganz aus seinem Kopf zu drängen, begann sein Liebling langsam und vorsichtig, seine halterlosen Strümpfe vom Oberschenkel zu schieben und dabei irgendwie noch sexy auszusehen. Wenn schon alles andere heute schief gegangen war, sollte sich sein Dieb wenigst an der kleinen Strippeinlage erfreuen, der der Meister-Duellant für ihn aufführte. Amüsiert schaute Bakura ihm zu und leckte sich unbewusst über Lippe. Zum Glück waren es nicht Omas Woll-Socken, die der Bunthaarige da versuchte loszuwerden, denn das hätte ganz und gar nicht sexy gewirkt. Aber bei den halterlosen Strümpfen an denen Yugi gerade die Bändchen von dem schwarzen Hüftgürtel löste, sah das schon sehr lecker aus. Er hätte die Overknee-Strümpfe auch gern anbehalten können. Yugi stellte seinen Fuß direkt zwischen Bakuras Beinen aufs Sofa, und errötete ein wenig, weil ihm sein Freund jetzt wieder unter den Rock sehen konnte und da einen sehr guten Ausblick auf die Spitzenunterwäsche hatte. Ihm schlug das Herz doppelt so schnell wie sonst, weil er sich extrem schämte, aber er hielt tapfer durch und strich leicht mit seinen Zehen über Bakuras Schritt, während er seine Finger unter den gemusterten Bund schob und ganz langsam immer mehr Bein entblößte. Bakura staunte nicht schlecht, als er sah, wie viel Mühe sich Yugi gegeben hatte und sogar die Beine rasiert waren. In Vorfreude hob er eine Augenbraue und schon ratterte es in Gedanken, welche kleinen Geheimnisse Yugi noch für ihn unter dem Stoff hatte. Endlich hatte der Jüngere es geschafft und den ersten Strumpf war er los. Was ein Glück, wirklich wohl fühlte er sich nicht in den engen Dingen und irgendwie Juckte das blöde Nylon auch, aber weil er Angst vor Laufmaschen hatte, durfte er ja nicht kratzen, hatte Malik ihn gewarnt. Yugi beugte sich nach vorn und stahl sich einen kleinen Kuss, damit Bakura nicht sah, wie er den Rest vom Strumpf von seinem Fuß zog und kurzerhand neben das Sofa fallen ließ. Dabei übte er unbeabsichtigt etwas mehr Druck auf dessen Schritt aus, was Bakura stöhnen ließ. Fast schon entschuldigend zog er sich zurück und biss sich darauf gleich wieder auf die Lippe, vielleicht hatte es Bakura ja gefallen. Jetzt doch wieder etwas ermutigt, hob er sein anderes Bein zwischen die Beine deines Freundes und grinste ein bisschen schelmischer, als er erneut begann ein wenig die Körpermitte seines Freundes zu massieren und neckisch in Bakuras rote Augen zu blicken. Auf diese Weise, lenkte er sich selbst davon ab, sich genauer auf seinen Strumpf zu konzentrieren und auch wirklich alle Straps-Bänder zu lösen. Zudem Yugi hatte nicht damit gerechnet wie heimtückisch solch enge Nylonstrümpfe sein konnten, wenn man sie nicht richtig von den Beinen abstreifte und sie sich ungünstig zusammen knuddelten. Zusätzlich spannte sich der Gummi, der noch am Hüftgürtel befestigt war, weil Yugi diesen übersehen hatte zu lösen und ihm schnalzte die Spange die dem Zug nicht mehr stand hielt gegen den Hintern. Erschrocken quickte er auf, verlagerte sein Gewicht unachtsam auf den Fuß, der über Bakuras Körpermitte ruhte und so entfloh dem Dieb ein unschönes Krächzten. Zu allem Überfluss verhedderte er sich mit den Krumpeln seines Strumpfes an der Fersen, so dass der Stoff sich immer enger zu zog und sich schließlich weder vor noch zurück bewegen ließ. Langsam wurde kleine Duellant panisch und dem verzweifeln nahe weil sich nichts mehr bewegte und Hitze kam auf, weil der Strumpf nicht abzustreifen war. Außerdem begann er bedenklich zu schwanken, da er zu lange schon auf einem Bein stand und zu allem Unglück hatte sich nun auch noch sein Nietenarmband mit dem feinen Nylongewebe verfangen. Yugi konnte sein Bein nicht stabilisierend auf den Boden setzten und so kam es wie es kommen musste. Nachdem er erfolglos mit einigen Hüpfern auf einem Bein versucht hatte sein Gleichgewicht wieder zu finden, kippte er hintenüber, als ihm der Couchtisch in die Kniekehle stieß. Er quiekte erschrocken auf und landete kurz darauf mit dem Rücken auf der Tischplatte, die für einen solchen Schlag nicht ausgelegt war. Ächzend gab das Möbelstück unter ihm nach und brach in der Mitte auseinander. Epilog: Wer nicht hören will muss fühlen! ----------------------------------------- Schockiert schaute sich der Bunthaarige nach dem lauten Knall um, er konnte vor lauter Schreck noch nicht einmal sagen, ob er sich etwas getan hatte. Was viel an ihm nagte, war das Donnerwetter das er nun seitens Bakura erwartete. Verzweifelt schlug er sich die Hände vor die Augen und konnte es gar nicht fassen, wie viel Pech und Unglücke ihm die letzte Stunde passiert waren. Es war ihm so bitter peinlich, in dieser Masse zusammengerechnet konnte er nicht mal im vergangenen Jahr mit ebenso vielen Missgeschicken aufwarten. Am liebsten würde er ihm Erdboden versinken oder sich in einem Mauseloch verkriechen. Sein Freund würde ihm doch jetzt keiner Entschuldigung der Welt mehr abkaufen, dass er das nicht mit Absicht gemacht hätte. Niemand war so dumm. Nicht mal Joey hätte diese Bilanz schlagen können. Ganz vorsichtig löste er eine Hand vor seinem Gesicht und schaute zu Bakura auf, der nach vorn an die Kante des Sofas gerutscht war und jetzt zu dem kleinen Elend auf dem Boden blickte. Yugi setzte eine schuldbewusste Miene auf und wollte sich gerade wieder Entschuldigen, doch da prustete der Weißhaarige einfach los. Yugi wurde gleich nochmal puderrot. Als der erste Lachanfall langsam verebbte, kniete sich der Dieb immer noch schmunzelnd zu seinem Engel in mitten der Trümmer ihres ehemaligen Tisches. Yugi sah ihn mit großen, schimmernden Augen traurig an. Er hatte einen dicken Kloß im Hals und würde am liebsten losheulen, bei dem was heute alles schief gegangen war. Bakura schüttelte immer noch belustigt den Kopf und befreite seinen Liebling zuerst einmal von dem Armband das sich im Strumpf verheddert hatte. Fast schon liebevoll richtete er den Strumpf und zog ihn notdürftig wieder nach oben, wobei er grinste und sich über die Lippe leckte, als er Yugis Schenkel nach oben Strich. Der Jüngere wusste immer noch nicht in welchem Film er hier geraden war. Das war doch nicht sein Grabräuber, weshalb hatte Bakura ihn bis jetzt noch nicht angeblökt. Yugis ungläubiges Gesicht musste wohl Bände sprechen. Sein Grabräuber grinste ihn weiter an und strich ihm die verirrten Strähnen aus dem Gesicht. Unsicher schmiegte sich Yugi der Hand entgegen. „Yugi, Yugi“, begann Bakura dann zu erklären, in seiner Stimme klang so viel Belustigung, wie er es noch nie bei ihm gehört hatte mit: „Normalerweise weiß jedes ägyptische Kleinkind, das der Tag an dem ein Dieb geboren wird Unglück bringt.“ Der Kleine schaute ihn fassungslos an und war den Tränen nahe. „Aber wieso hast du das den nicht vorher gesagt?“, schluchzte er: „Oder mich davon abgehalten.“ „Ich wusste bis jetzt noch nicht, das sich das überträgt, bisher war keiner dumm genug diesen Tag feiern zu wollen, aber ich fand deine Vorstellung sehr amüsant“, Bakura grinste fies: „Außerdem gibt es das Pech immer nur für einen und scheinbar hat es sich heute dich ausgewählt. Da wäre ich schön blöd, dem Schicksal rein zu reden, oder?“ Yugi fiel nun fast vom Glauben ab, als er das hörte. „Fang jetzt bloß nicht an zu heulen Kleiner!“, zischte der alte Grabräuber in gewohnterer Manier. „Baka“, grummelte der Kleinere und schluckte tapfer die aufkommenden Tränen herunter. „Ich weine nicht“, meinte er trotzig, „ich bin ja kein Mädchen.“ Im nächsten Moment quiekte er hell. Ohne weiteres Federlesen hatte sein Freund den Verunglückten vom Boden auf geglaubt und seine unfreiwillige Beute über die Schulter geworfen. „Du schreist aber wie eins“, griente Bakura, „und momentan siehst du auch wie eines aus.“ Dabei zupfte er an Yugis Rock, was den Jüngeren sofort wieder erröten ließ. „Zweiteres können wir aber schnell ändern“, raunte er. An der Tür zum Wohnzimmer angekommen, drehte sich der Dieb noch einmal um und besah sich kopfschüttelnd die angerichtete Verwüstung. „Schicksalstage, sollte man wirklich nicht feiern“, murmelte er mürrisch und beschloss das Chaos mit dem Schließen der Tür. Wenig später wurde Yugi von der Schulter seines Freundes auf ihr gemeinsames Bett geworfen und der Ringgeist kniete sich fluchs über ihn. Fing die Hände seines verdutzen Lieblings ein und pinnte sie über dessen Kopf auf die Matratze. „So Kleiner, jetzt kannst du keinen Unfug mehr anstellen!“, grinste er zufrieden und zog den liegenden genüsslich mit den Augen aus. „Und jetzt erklärst du mir mal, was dieser ganze Blödsinn eigentlich sollte?“, knurrte er. „Ich wollte dich auch mal verführen, es ist dein Geburtstag und da wollte ich etwas Besonderes für dich tun.“ „Ach Yugi“, tadelte er ihn und führte die kleinen Hände über dem bunten Haarschopf zusammen. Er legte seine große Pranke um die schmalen Handgelenke und glitt mir der freien Hand über den schönen Körper. „Lass das Verführen jemand erledigen der sein Handwerk versteht und nicht das halbe Haus in Schutt und Asche legt“, flüsterte er seinem Liebling heißer ins Ohr. Langsam strich er mit seiner Hand über Yugis Seiten und zupfte an der Schnürrung der Korsage. „Ich freue mich schon sehr darauf, mein kleines Geburtstagsgeschenk auszupacken“, hauchte der Räuber begehrend. Yugi genoss es, wie die Stimme seines Freundes tiefer wurde und er der Grund dafür war, der den Meister der Verführung so sehr erregte. Er schloss die Augen und seufzte zufrieden, als sich sein Räuber über ihn legte. Vielen Dank an für die Beta an SayuriTatze Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)