Moon became Dark von Apple_tree (»Tsuki ga kuraku natta«) ================================================================================ Kapitel 3: Tiefes Loch der Erleichterung ---------------------------------------- In den nächsten Tagen ließ sich Conan immer weiter gehen, aß nicht, trank nicht, bewegte sich nicht. Er befand sich in einem komatösen Zustand. All seine Gefühl verpufften wie kleine Nachtwolken vor seinem Auge. Nachts konnte er kaum seinen Schlaf kriegen, zu viele Schuldgefühl plagten ihn, ließen ihn einfach nicht in Ruhe. All seine schönen Erinnerungen, die er tief in seinem Herzen bewahrte, verblassten langsam. Und sein altes Ego mit ihnen. Aber er wollte nicht für immer so klein bleiben! Und trotzdem … Was sollte er machen, wenn er wieder er selbst war? Seine Liebe zu Ran gestehen schied für ihn aus. Es gab immerhin keine Ran mehr. Und Detektiv werden wollte er auch nicht mehr, wollte nicht noch mehr in diese Situation miteinbeziehen. Während er vor sich hin grübelte, merkte er nicht, dass sich eine schwarzgekleidete Person sich zutritt in das Haus des Professors verschaffte. Apropos Professor. Dieser war immer noch nicht mit seiner Schein-Nichte Ai verschwunden, auch wenn es ihm Conan nur immer wieder riet. Und eigentlich wollten die beiden nach Eurpoa verschwinden, in die Schweiz vielleicht. Hauptsache weg von diesem Krieg. Weit, weit weg. Dass die Zeit so schnell verging, war schon ein Mysterium. Warum konnte er sie nicht zurückdrehen und all seine Fehler wettmachen? Ein Wunsch, der niemals erfüllt werden sollte. Als er Ais kreischende Stimme wahrnahm, reagierte der Detektiv schnell, stolperte die Treppen runter und hastete zu der Haibara. Sie stand erschrocken da, deutete mit ihrem dünnen Zeigefinger auf etwas. Und da geschah es. Es war einer dieser Momente, wo Conan woanders sein wollte. In einer einsamen Wüste, in einem tödlichen Dschungel oder auf dem Mars. Nur nicht in diesem Zimmer, wo die herrschende Leere die Überhand ergriff und sie alle in einen schrecklichen Bann zog. Er hatte schon alles verloren, doch mit diesem Verlust, wurde die Grenze zum Wahnsinn überschritten. Seine Augen weiteten sich bis zum Gehtnichtmehr. Dass er so viele Fehler in seinem Leben gemacht hatte, war klar. Dass er dumm war, war ebenfalls klar. Aber das dieser eine Fehler nun auch seinen Freund erdrückte, war unverzeihlich. Da lag der friedliche Professor vor seinem Laptop, den Kopf auf seinen Armen gebettet. Und er sah aus, als würde er schlafen. Und das tat er auch. Nur, dass er das Licht dieser Welt nie wieder erblicken konnte. „Nein“, hauchte die Rotblonde. Sie hatte wieder die Menschen, die sie liebte, verloren. Er war wie ein Vater gewesen, den sie niemals kennenlernen durfte. Der schon Früh von ihr gegangen war. Und dass er nun auch da lag, brach ihr das Herz. Kleine Tränen stiegen in ihre Augen, sie weinte bitterlich. Feste krallten sich ihre Fingernägel in ihr Oberteil, zerriss das Stück Stoff beinahe. „Professor!!“, sie rannte auf den Mann zu, rüttelte und schüttelte an ihm. Doch zwecklos. Er lag weiterhin da, regte sich nicht. „Nein, nein, nein!“ Sie vergrub ihr Gesicht in seinen Klamotten, ließ all den Tränen ihren Lauf. Doch schon nach kurzer Zeit drehte sie sich zu ihm um, packte ihn am Kragen. „Warum? Warum hast du ihn nicht beschützt?! Nenn mir einen Grund, Kudo!!“ Er tat nichts, brachte keinen Laut über seine Lippen, zu entsetzt war er vom Anblick seines alten Freundes und Nachbarn. Das rote Blut tropfte langsam, hallte in dem Raum wieder. Etwas bitteres stieg auf, kroch die Speiseröhre hinauf. Und doch konnte er sich nicht übergeben. „Verdammt!“, fluchte er leise, entriss sich ihrem Griff und rannte einfach hinaus. Auch wenn es Nacht war und er sich nicht wehren konnte, musste er raus. Er konnte nicht länger in ihre Augen sehen, ohne Gewissensbisse zu haben. Also rannte er – wie immer – vor seinen Problemen weg, entzog sich ihnen und wollte lieber alleine sein. Die Kälte umhüllte ihn wie einen eisernen Mantel, der sich nicht mehr entfernte. Die Atmung fiel ihm schwer, seine Lungen pulsierten stechend. Es tat einfach nur noch weh. In seinen Augen konnte man den puren Hass wiedererkennen. Hass auf diese Ungeheuer, die sein Leben zur reinen Hölle machten. Hass auf das Gift. Hass auf alles. Auf die ganze Welt. Er stapfte durch die einsamen Straßen Tokios, die frierenden Hände in den Hosentaschen, während sich Dampf vor seiner Nase entwickelte und sachte in die Höhe stieg. Lange Zeit bewunderte er dieses Schauspiel, sah zu. Und dann schweifte er wieder ab, zu dem Tag im 'Tropical Land'. Er erinnerte sich noch an den dunklen Himmel und die grellen Beleuchtungen der Attraktionen. Und dann dieser pochende Schmerz in deiner Schläfe. Danach das Brennen in seinen Knochen und die unverwechselbare Stimme, die sein Leben für immer zur Hölle gemacht hatte. Conan schüttelte seinen Kopf, versuchte zu vergessen und ging seines Weges. In jeder Lüge, in jeder Verabschiedung, gab es nur einen Grund. Und er verabscheute diesen Grund. Nach einer geschlagenen Stunde, machte er sich auf den Weg nach 'Hause'. Wahrscheinlich hatte Ai die Polizei benachrichtigt und es wie einen Unfall aussehen lassen. Damit diese unschuldigen Beamten nicht mit hineingezogen wurden. Sie gab es nicht oft zu, doch er wusste, dass sie sich Sorgen um ihre Mitmenschen machte, da sie für den Tod dieser verantwortlich war. Und nun war er - Conan - es. Der Schuldige. Doch als er den Anblick des Gemäuers im Augenwinkel erkannte, verschlug es ihm regelrecht die Sprache. Flammen verschluckten das Gebäude, zischten laut auf und hinterließen Asche. Und jene Asche schwebte behutsam in der Luft, beinahe wie klirrender Schnee. Das Wasser sprudelte aus den roten Schläuchen, taten ihr bestes und trotzdem brannte es einfach weiter. Und es hörte einfach nicht auf. Die Menschen bestaunten die Glühen des Hauses, er nicht. Er schaute einfach erschrocken, reagierte dann endlich. Sein Mechanismus wurde aktiviert, er stürmte auf das Gebäude zu. Schließlich musste er diesen Dickkopf retten. Ai Doch einer der Feuerwehrmänner hielt ihn zurück, packte ihn grob am Arm und schob ihn weg. „Du kannst da nicht rein!“, brüllte er. „Nein, ich muss da rein“, seine Stimme ging im Wasserstrahl unter. Er zerrte wie verrückt, doch brachte es nichts. Schon wieder war er zu spät. Und ein weiteres Menschenleben wurde brutal ausgelöscht, wie das Feuer, welches im Wind hin- und herschwang. Der Braunhaarige hatte einfach keine Kraft mehr. Er sank einfach zu Boden, ließ seinen Tränen freien Lauf. Ganz ruhig, ohne jegliches Geräusch, saß er stumm auf dem eiskalten Boden und weinte sich die Seele aus dem Leib. Seine Finger vergruben sich in seinen Haaren, er war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Eine bekannte Dunkelheit machte sich in ihm breit, nahm vollkommen Besitz von ihm. Er redete sich immer wieder ein, dass es nur ein böser Traum war. Ein böser Traum, aus dem er gleich erwachen würde. Und doch geschah nichts, es war die eiskalte Realität. Er konnte nicht mehr entkommen, konnte nicht mehr wegrennen. Abhauen. Sich entziehen. Im Hintergrund seiner Gedanken, vernahm er die schreienden Stimmen der Feuerwehrmänner, die hoffnungslos versuchten das Feuer zu löschen. Während er weinte, schlich sich eine schwarze Person von hinten, drückte ihm ein schneeweißes Tuch auf seinen Mund. Conan wehrte sich nicht, zu schwach und elend fühlte er sich. Und er wusste mit Sicherheit, dass er es war, der ihn lebend haben wollte. Die Person, die eigentlich Conan fertigmachen wollte, tat es nun bei ihm. Er fiel nur noch. Fiel in ein tiefes schwarzes Loch, aus dem er nie wieder erwachen konnte. Und es gefiel ihm. Sehr sogar … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)