Outlast von mademoiselle_a (Psychiatrische Anstalt mit Herz) ================================================================================ Kapitel 1: Mount Massiv ----------------------- Ich war seit Jahren Reporterin. Wobei man dies gar nicht so nennen konnte. Ständig wurde ich für diese billigen, faden und belanglosen Stories eingesetzt. Es war normal, dass ich entweder zwischen irgendwelchen Bauern mit ihren Preisgewinner-Kühen stand, oder mal wieder jemand Sasquatch gesehen hatte. Aber diesmal ging mir gewaltig die Düse, als ich vor diesem Haus oder eher seinen noch übrig gebliebenen Mauerwerk stand. Mount Massiv, war in Großbuchstaben an dem hohen Eisentor zu lesen und dieses Gebäude wirkte so leer. Wie konnte ich, der Hosenscheißer schlechthin, diesem Mysterium nur nachgehen wollen. Dieser Auftrag hätte mich schon längst abschrecken müssen: „Hallo, sie kennen mich nicht, aber ich sie. Mysteriöse Dinge gehen hier um sich. Mount Massive ist schon lange nicht mehr die psychiatrische Anstalt die Menschen gerne half. Blut, Angst, Schrecken sind routiniert und für mich zur Tagesordnung geworden. Immer wieder hörte ich diese Schreie von dem Typen im Zimmer neben an. Seit gestern haben sie aufgehört. Der Doktor…“ Der Doktor also. Welche Wahl hatte ich denn als Möchtegern Reporterin? Ruhm und Ehre wären mein. Ich atmete tief durch, stopfte die volle Packung Batterien, welche ich mir für jede Reportage einpackte, in meine Jackentasche, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und setzte den Fuß auf den Boden der Hölle. Kapitel 2: Guten Tag, liebe Leute. Guten Tag -------------------------------------------- Ich schaute auf meine Uhr: „19 Uhr.“ Eine Stunde würde ich dem ganzen hier Zeit geben, dann wäre ich wahrscheinlich mit allem wichtigen durch. Was sollte es hier schon großartiges geben? Es war Mount Massive- eine der renommiertesten Heilanstalten die je aus den Boden sprossen. „Was will ich hier eigentlich?“, ich seufzte. Ich könnte jetzt zuhause sein. Dennis, mein Ehemann, würde gleich von der Arbeit kommen. Ich würde meine neue aufreizende Wäsche von Victoria Secret tragen und auf ihn, geil wie sonst was, warten. „Sex. Und ich bin hier.“, dachte ich als ich vorbei an dem Wachhaus des Eingangs vorbei hin zum Tor lief. Es war offen. Vielleicht hatte es der letzte vergessen zu schließen. Es bot sich mir ein Bild dar, welches ich eher als wunderschön und weniger als „Blut, Angst und Schrecken“. Der Vorgarten hüllte sich, der untergehenden Sonne wegen, in den schönsten Rot und Orange Tönen. Alles glitzerte und selbst das mit Moos bewachsene Gebäude wirkte plötzlich anmutig und so als wolle es gerade zu, dass ich hinein trete. Ich blieb stehen, holte meine Kamera hervor, schaltete sie ein und filmte einmal im Kreis um mich herum. Letztlich blieb mein Blick bei einem Fenster im oberen Stock hängen. Ich schaute starr durch den kleinen Monitor an meiner Kamera, legte den Kopf schief, weil mir Hopkins aus der Buchhaltung des Verlags mal sagte, dass man die Dinge so ganz anders wahrnehmen würde. Da steht doch jemand. „Hallo?! Können sie mich hören? Ich bin…“, just in diesem Moment verschwand die Person. Wahrscheinlich hatte ein Pfleger sie in ihr Zimmer gebracht. Kein Grund unruhig zu werden. Am Eingang angekommen, versuchte ich die Tür zu öffnen. Verschlossen. Eine Klingel gab es nicht. Also machte ich mich auf die Suche nach einem Fenster was sich einfach öffnen lassen würde. Ich erinnerte mich daran, wie mein Vater mir im Alter von 9 Jahren beibrachte durch jene einzubrechen. „Wenn du dich mal aussperrst oder nicht hinein kommst, solltest du schon wissen wie sowas geht. Ich kann dir nicht ständig helfen.“. Mein Alter wusste schon was er in meiner Erziehung tat. Als ich um den gesamten vorderen Bereich des Gebäudes gestapft war fand ich an der linken Seite ein Loch in einem weiteren Tor. Ich quetschte mich hindurch und fand mich in einem weiteren kleinen Garten, mit schönem Springbrunnen in der Mitte, vor. Rechts an der Mauer, war ein Baugerüst, welches wie geschaffen dafür war, um einzusteigen. Vorsichtig legte ich meine Kamera auf eine Latte und zog mich daran hoch. Was sich mir hinter diesem Fenster bot war mehr als ekelhaft und ich schluckte die Galle, welche mir hoch kam, wieder hinunter. Der Torso, einer Leiche, lag inmitten dieses Raumes und Raben, welche durch das Fenster gekommen sein mussten, piekten an ihm herum und zogen ihm winzige Stücke der Eingeweide heraus. „Fast so schlimm wie Kuhmist“, entfuhr es mir plump, um mir Selbstbewusstsein vorzuspielen. Rasch hüpfte ich hinein und lies meine Kamera die Bilder des Raumes einfangen. „Hi. Ich bin Elisabeth Morri, Reporterin des Newspaper One. Ich nehme gerade aus der Mount Massive Heilanstalt auf. Naja, dem da scheint ja nicht mehr viel zu helfen. Eigentlich habe ich gehofft sofort auf jemanden anzutreffen, der sich irgendwie mit mir unterhält und mir Informationen geben kann aber…“, laute Schreie Drangen an mein Ohr, gefolgt von bedrohlichen Schritten, woraufhin die Schreie verstummten. Was war das? Ein Pfleger, der einem Patienten Medizin gab, weil er sich nicht wohl fühlte? Eigentlich hätte mir schon klar sein müssen, dass das hier nun wirklich keine „Friede-Freude-Eierkuchen-Schmetterlinge-die-aus-Einhorn-Ärschen-kommen“- Anstalt ist. Aber aus in mir hochkommender Angst spulte ich diese Kassette immer und immer wieder ab. Der Raum in dem ich mich befand, roch stark nach Urin, Kot und dieser Leiche. Hier wollte ich nicht bleiben, also trat ich durch die halb offene Tür zu meiner rechten. Als ich sie passierte stand ich auf am Ende eines Flurs. Ich ging den Gang entlang und öffnete die sich am Ende befindende Tür. Blut- überall große Blutpfützen und ich tappte in eine hinein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)