Götterherz von Jadis ================================================================================ Kapitel 1: Ins Blaue -------------------- ¨¯¯¨˜“ª¤.¸°¸.¤ª“˜¨¨¯¯¨ In der Wüste Sah ich ein Geschöpf, nackt, bestialisch, Welches, am Boden kauernd, Sein Herz in Händen hielt Und davon aß. Ich sagte, "Ist es gut, Freund?" "Es ist bitter-bitter", antwortete er; "Aber ich mag es, Weil es bitter ist, Und weil es mein Herz ist." Stephen Crane - das Herz 1 ¨¯¯¨˜“ª¤.¸°¸.¤ª“˜¨¨¯¯¨ Ins Blaue Ich reiße erschrocken die Augen auf und werde somit aus dem Land irgendwo zwischen Traum und Realität gerissen, als Bob den Postboten anbellt. Ich brauche ein paar Sekunden um mich zu sammeln, rücke die Sonnenbrille auf meiner Nase zurecht und hebe grüßend eine Hand, als der Briefträger kurz zu mir schaut, bevor er weiter seiner Tätigkeit nachgeht. Bob tänzelt unterdessen erbost zwischen mir und dem Gartenzaun hin und her. Das Riesenbaby von Golden Retriever kann einfach nicht verstehen, weshalb der Kerl jeden Tag aufs Neue versucht auf das Grundstück zu gelangen, obwohl er hier überhaupt nicht hingehört. Deshalb gibt er auch jeden Tag sein Bestes und verbellt den Postangestellten, als würde sein Leben davon abhängen. »Brav«, lobe ich ihn schließlich, als er neben meiner Sonnenliege Sitz macht und den großen Kopf getätschelt bekommen möchte. Sabber tropft aus seinem Maul und er hechelt zum Gotterbarmen, was mich dazu bringt einen Blick in Richtung des kleinen runden Planschbeckens zu werfen. Während ich es, bewaffnet mit Sonnenhut, Sonnenschutzfaktor Fünfzig und extra Sonnenschirm, gerade einmal wage unter dem zusätzlich schützenden Laubbäumchen im Vorgarten der sommerlichen Hitze zu trotzen, hat Nick seinen Astralkörper in die prasselnde Sonne geknallt und ist gerade dabei, in dem Kinderbecken seine Körpertemperatur wieder ein bisschen herunterzufahren. Alle Viere von sich gestreckt, liegt er in seiner schicken Badehose in dem viel zu klein wirkenden Bassin und hält einen eisgekühlten Cocktail für die zusätzliche Kühlung von innen in der rechten Hand. »So lässt es sich aushalten«, teilt er mit und nimmt zur Unterstreichung seiner Worte einen Zug aus dem witzigen Strohhalm. Ich schicke Bob mit einem Wink meiner Hand und einem kleinen Schubs in Nicks Richtung und beobachte, wie Bob seinen Körper in das enge Kinderbecken presst. »Hey!«, echauffiert Nick sich lautstark, als das Wasser überschwappt und Bobs Hintern sich zu guter letzt noch auf Nicks Mitte niederlässt. Bob sieht glücklich hechelnd in meine Richtung und ich könnte schreien, so komisch ist der Anblick. Dann gibt Nick sich geschlagen, quält sich unter Bobs Körper hervor und drückt mir im Vorbeigehen seinen Cocktail in die Hand, während seine nasse Badehose die Gehwegplatten volltropft, als er sich auf den Weg zum Briefkasten macht. Bob legt sich nun komplett in das Planschbecken, verdrängt dabei noch mehr Wasser und beginnt mit seiner langen Zunge das Wasser zu saufen, welches noch nicht übergeschwappt ist. Nick taucht mit der Post von heute wieder in meinem Blickfeld auf und hält mir einen Brief unter die Nase. »Für dich«, sagt er schlicht, als ich ihm das Schreiben aus der Hand nehme. »War mit bei mir drin.« Ich nehme meine Sonnenbrille ab, stecke den Bügel in das Oberteil meines gestreiften Bandeau-Bikinis und werfe einen Blick auf den Absender. Oha, meine Bank. »Rechnung«, sagt Nick und geht indes seine Post durch. »Werbung, Werbung, noch eine Rechnung, eine Postkarte aus... Wann warst du in Tokio?« Ich zucke unschuldig mit den Schultern. »Letzten Monat«, sage ich und tue, als wäre es das Normalste der Welt. »Und du hast mir nichts mitgebracht?«, fragt Nick weiter und keucht dabei angestrengt, als er versucht, Bob wieder aus dem Bassin zu hieven, was jedoch kläglich misslingt. »Wir waren nur schnell Sushi essen«, rechtfertige ich mich. Wir, das sind Loki und ich. Hat schon seine Vorteile, wenn der eigene Freund nicht von dieser Welt ist und binnen eines Wimpernschlags Dinge vollbringen kann, die mich nur mit den Ohren wackeln lassen. »Boah, kotz«, unterbricht Nick mich in meinen Gedanken. »Du hast schon wieder diesen Blick drauf.« »Was denn?« »Hör sofort auf an Loki zu denken!« Eingeschnappt setze ich die getönte Brille wieder auf meine sommersprossige Nase und reiße, energischer als beabsichtigt, das Siegel des Briefes in meinen Händen auf, um an den Inhalt zu gelangen. »Du gönnst mir auch gar nichts«, sage ich schmollend und fische meine Kontoauszüge aus dem Umschlag. »Doch tue ich«, besteht Nick auf diese Tatsache und hat es geschafft, wenigstens einen Fuß zu Bob in das Becken zu quetschen. »Aber dieses verliebte Grinsen ist manchmal echt nicht auszuhalten. Wo ist Mr. Chaos überhaupt?« »Keine Ahnung«, schwindele ich. Einfach, weil ich Nick nicht erklären will, was Loki gerade in Asien macht. Und außerdem blicke ich bei seinen ganzen Unternehmensideen, Börsengängen und Appverkäufen selbst nicht mehr so ganz durch. »Wenn man vom Teufel tratscht«, höre ich Nick sagen, schaue auf und folge seinem Blick. Ich bemühe mich wirklich, nicht wieder dämlich zu grinsen, bin aber nicht sicher, ob mein Vorhaben von Erfolg gekrönt ist, als ich sehe, wie Loki den Fußweg entlang geschlendert kommt. Er trägt seinen schicken Designeranzug mit passender schwarzer Krawatte, das Jackett baumelt jetzt jedoch lässig über seiner Schulter. In der linken Hand hält er eine schlichte weiße Plastiktüte, die bis zum Rand gefüllt ist. Der Gott der Illusionen legt das Jackett in seine Armbeuge, als er am Holzzaun angekommen ist und tritt durch die kleine Tür lächelnd in den Vorgarten. Schon komisch, Loki spazieren gehen zu sehen, wenn er sich doch eigentlich direkt in den Vorgarten teleportieren könnte. Aber oi... was werden wohl die Nachbarn dazu sagen? »Die Karte aus Tokio ist angekommen«, sage ich zur Begrüßung. Bob quält sich aus seinem Planschbecken um Loki auf seine Art zu begrüßen und Nick entfleucht ein Ausruf des Triumphs, als er den Platz im kühlen Nass endlich wieder für sich hat. »Auch schon?« macht Loki sich über die langen Postzeiten lustig, legt seinen Ballast auf den Liegestuhl zu meinen Füßen und wuschelt Bob durch das Fell hinter seinen Schlappohren. »Na?«, fragt Nick spaßeshalber. »Der Weltherrschaft wieder ein Stück näher?« Loki verzieht kurz leidend das Gesicht, denn Nick wird einfach nicht müde, immer wieder auf dieser Banalität von letztem Jahr herumzureiten. Ich finde dies allerdings gar nicht lustig und werfe meinem schwulen Nachbarn einen bösen Blick zu. Er scheint davon allerdings nur minder beeindruckt und deutet auf die Plastiktüte, die Loki mitgebracht hat. »Was ist da drin?«, fragt er neugierig. Auf diese Frage eingehend, lässt Loki von Bob ab und angelt einen großen Karton aus besagter Tüte hervor. »Das habe ich dir mitgebracht«, meint Loki nur und reicht Nick die große bunte Verpackung. Meinem Nachbarn fallen fast die Augen aus dem Kopf, als er erkennt, was er da in der Hand hält. »Ist das Spielzeug?«, frage ich, weil ich nur die bunte Aufmachung der Kiste bemerke. Nick dreht das Sichtfenster der Verpackung in meine Richtung und bekommt plötzlich die Stimme eines Moderators einer Teleshoppingsendung, als ich eine Iron Man Actionfigur darin ausmachen kann. »Das ist der neue Mark XLII im Maßstab eins zu sechs in der limitierten Edition von Hot Toys!« Aha. »Ich kriege gleich einen Nervenzusammenbruch! Das ist so cool man! Tut mir leid, Pilzköpfchen, aber ich habe einen neuen besten Freund. Danke, Bro.« »Schon okay«, winke ich ab und beobachte, wie Loki und Nick die Ghettofaust austauschen. Nicks Augen sind ganz glasig. Er steigt aus dem Pool – sein Platz wird sofort wieder von Bob eingenommen – und setzt sich auf einen weiteren Liegestuhl, wo er die Verpackung an sich drückt und vermutlich bis zum nächsten Jahrtausend nicht wieder loslässt. »Da ist doch noch etwas drin«, stellt er trotzdem fest und lugt erneut zu der verdächtig gewölbten Plastiktüte. »Oh«, macht Loki nur und holt eine weitere Verpackung hervor. Wenn jetzt Captain America zum Vorschein kommt, dann fange ich wirklich an zu schreien. »Die ist für mich.« Ich blinzele, als eine Miniaturfigur von Loki selbst in Erscheinung tritt, dann muss ich glucksen. »Das ist echt cool«, staunt Nick und sieht dann schnell und vorwurfsvoll in meine Richtung, was mich stutzig macht, denn ich bin mir gar keiner Schuld bewusst. »Siehst du. Das nenne ich doch mal ein Mitbringsel. Ernsthaft. Ist in Tokio und alles was ich bekomme ist eine lausige Karte. Das wäre doch mal einen T-Shirt-Spruch wert.« Ich runzele die Stirn, als Nick beginnt seinen neuen liebsten Besitz zu streicheln. Ein Rascheln lässt mich jedoch aufhorchen. Loki verstaut die Nachbildung von sich selbst wieder in der Tüte und schickt sich an ins Haus zu gehen. Auf meiner Höhe angekommen, hält er inne und nimmt mir den Sonnenhut vom Kopf um einen Kuss auf meinen Haaransatz drücken zu können. Meine Hand streicht seinen Arm entlang, unsere Finger verhaken sich kurz ineinander, dann setzt er sich wieder in Bewegung und ich sehe ihm lächelnd hinterher. »Hast du mir auch etwas mitgebracht?«, rufe ich ihm nach. Loki dreht sich um und läuft ein paar Schritte rückwärts weiter. »Zeige ich dir später«, antwortet er mit einem frechen Grinsen, bevor er im Haus verschwindet. Uuuiiiiii, macht es in meinem Kopf und aus Nicks Richtung sind eindeutige Würgegeräusche zu hören, als er die Zweideutigkeit ebenfalls begreift. Ich beschließe, ihn zu ignorieren und widme mich endlich den Kontoauszügen, die ich nun bereits seit einer gefühlten Ewigkeit in der Hand halte. Der aktuelle Kontostand lässt mich stutzen und ich nehme die Brille wieder ab, um besser sehen zu können. Moment mal... »Nick?«, frage ich und unterbreche ihn dabei, wie er gerade seine Lippen auf jeden Buchstaben des Iron Man Schriftzuges drückt. »Hä?«, fragt er nur und ich halte ihm die Auszüge hin. »Wie viele Nullen zählst du?« Er scheint die Frage nicht ganz zu begreifen, nimmt mir trotzdem die Auszüge aus der Hand und bekommt große Augen. »Alter Schwede!«, spricht es aus ihm, bevor er sich zusammenreißen kann. »Seit wann bist du denn vermögend, Rey-Rey?« Ehrlich gesagt, weiß ich das auch nicht so genau. »Es kann sich nur um einen Irrtum handeln«, sage ich und überlege, ob ich die Bank darauf hinweisen soll. Doch als ich Loki, diesmal gekleidet in Surfershorts und kurzärmeligen Shirt, wieder aus dem Haus kommen sehe, dämmert es mir. »Alles in Ordnung?«, fragt er, weil er unsere Bestürzung über meinen Kontostand irgendwie zu spüren scheint. »Du hast mir nicht zufällig einen großen Geldbetrag überwiesen?« »Doch«, bestätigt Loki, setzt sich an das Fußende meiner Sonnenliege und legt meine Beine über seine Oberschenkel. »Das habe ich dir doch gesagt.« »Ja ja«, bestätige ich. »Aber du hast nicht erwähnt, wie hoch der Betrag ist.« Loki überlegt kurz. »Das habe ich wohl vergessen«, gibt er schließlich zu. »Es war eine Millionen.« »US-Dollar?«, kommt es von Nick und in meiner Wange beginnt ein Nerv ganz schrecklich zu zucken. »Nein, japanische Yen«, korrigiert Loki und ich bin kurze Zeit echt erleichtert. Dann sind das nämlich nur... lass mich mal kurz nachrechnen... äh... »Natürlich US-Dollar.« Bist du verrückt?, würde ich im Normalfall bei so einer Situation schreien. Aber was ist bei Loki schon normal? Ich weiß, dass sein eigenes Konto – kaum zu glauben, dass er als asischer Gott überhaupt eines hat - quasi aus allen Nähten platzen würde, wenn dies denn möglich wäre. Also halte ich brav die Klappe und versuche mich an die vielen Nullen zu gewöhnen. Es gibt wirklich Schlimmeres. Das Nacktschneckensterben in China zum Beispiel. Und die Exportraten der Mongolei sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Vom Weltfrieden will ich nun wirklich gar nicht erst anfangen. Auch Nick scheint mit sich übereingekommen zu sein, dass dies alles halb so wild ist, denn er legt meine Kontoauszüge beiseite und hat sich bereits eine gute Verwendung für das Geld ausgedacht. »Ich weiß! Du kaufst dir ein Wohnmobil!« »Ein... Wohnmobil?«, frage ich ernsthaft verwirrt und auch Loki scheint Nicks Gedankengänge nicht so ganz zu kapieren, denn er sieht fragend in meine Richtung. »Ja«, plappert Nick weiter. »Dann machen wir erst einmal richtig schön Urlaub. Ein Roadtrip sozusagen. Nur ihr beide, ich und die Fellnase.« Ich weiß nicht, was schöner ist. Fußpilz oder ein Roadtrip mit Nick. Ich tendiere fast schon zu Ersterem, denn dafür gibt es wenigstens Medikamente. »Ich denke darüber nach«, sage ich schnell und weiß, dass Nick im Kopf bereits eine vierzehntägige Route quer durch die USA plant. »San Francisco, Las Vegas und dann weiter ins Landesinnere«, beginnt er just und redet dabei vielmehr mit sich selbst. »Grand Canyon, Monument Valley, San Diego und schließlich L.A.« Was habe ich gesagt? »Wohnt deine Mutter nicht in L.A.?«, fragt Loki und ich bejahe mit einem kurzen Nicken. Wenn es wirklich zu diesem Urlaub kommen sollte, dann ist sie die letzte Person die davon erfahren darf. Mein schlimmster Alptraum würde wahr werden, wenn sich meine Mutter noch in dieses Unternehmen einklinken würde. Grusel. »Was machen wir eigentlich heute Abend?«, wechselt Nick flugs das Thema und gibt auch prompt ein paar Vorschläge für die Abendgestaltung. »Im 'Rey-Rey's' ist wieder Schaumparty. Aber wenn ich es mir recht überlege, dann könnte uns Loki eigentlich ins Disneyland bringen. Du kannst doch so tolle Sachen mit einem Fingerschnippen.« »Nick!«, sage ich tadelnd, weil ich nicht will, dass er solche Sachen verlangt. Und außerdem muss Loki überhaupt nicht mit den Fingern schnippen. Das geht auch so ganz gut. »Was denn? Ich will doch nur das Feuerwerk sehen.« »Sei artig, sonst nehme ich dir deinen Mark Soundso wieder weg«, drohe ich ihm und habe wohl einen wunden Punkt erwischt, denn Nick klammert sich sofort wieder an seine limitierte Actionfigur und verspricht, ab jetzt artig zu sein. Wer's glaubt wird selig. »Tut mir leid«, muss Loki ihn eh enttäuschen. »Wir haben heute schon etwas vor.« Haben wir?, frage ich mich im Stillen und gehe schließlich davon aus, dass mich noch eine Überraschung erwartet. Und ich liebe Lokis Überraschungen. Meistens zumindest. »Bitte keine Einzelheiten«, fordert Nick schnell und hebt sogar abwehrend eine Hand, um seine Aussage zu unterstreichen. »Soll ich auf Bob aufpassen?« Mein Kopf dreht sich zu Loki, dessen Unterarme ruhig auf meinen Schienbeinen liegen. Ja genau, soll Nick auf Bob aufpassen? »Bob kommt mit«, sagt Loki nur und sieht zu Bob, der sich bei dem Klang seines Namens soeben aus dem Planschbecken erhebt und sein Fell ausschüttelt. Sofort wirft Nick sich schützend über seinen Iron Man Mark Dingsda. Kaum auszudenken, sollte die Verpackung Wasserflecke bekommen. »Soll ich mir etwas Schickes anziehen?«, frage ich vorsichtshalber und gehe in Gedanken schon meinen Kleiderschrank durch. »Rey-Rey«, sagt Nick dann betont langsam und sieht mich auf eine Art an, die mir sagt, dass ich leicht unterbemittelt bin. »Ich bezweifele stark, dass es von Nöten ist, dass du etwas anhast.« Ich werfe meinen Hut in seine Richtung, verfehle ihn aber hoffnungslos und Nick lehnt sich zufrieden lächelnd zurück. Loki sagt gar nichts, steht auf und hält auffordernd eine Hand in meine Richtung. »Wollen wir?« Ja ja, ich will. Ganz bestimmt. Was auch immer. Schnell lege ich meine Hand in seine und lasse mir aufhelfen. Mir wird kurz schwarz vor Augen, weil ich zu schnell aufgestanden bin und bin froh, dass Loki mich direkt in seine Arme zieht. Meine Knie werden ganz weich, als ich seine Berührung auf meiner nackten Haut spüre. »Dir ist bewusst, dass ich nur einen Bikini anhabe?«, frage ich vorsichtshalber. Nicht, dass wir uns gleich auf der Piazza Navona wiederfinden und ganz Rom Einsicht auf mein Hinterteil in einem zu engen Bikinihöschen hat. »Durchaus«, versichert Loki schmunzelnd und sieht zur Seite. »Bob!« Er streckt seine Hand aus, Bob kommt gehorchend angetapst und als dessen Nase Lokis Hand berührt schließe ich die Augen. »Die Luft ist rein«, sagt Nick noch, nachdem er sich versichernd in alle Richtungen umgeschaut hat und Loki damit die Gewissheit zum unbeobachteten Teleportieren gegeben hat. Dann macht es »Phlump«. Im nächsten Moment spüre ich weichen Sand unter meinen nackten Füßen und blinzele in eine aufgehende Sonne. Bob sitzt benommen neben uns, während ich auf hellblaues, klares Wasser schaue. Der Arme muss sich wohl erst noch an das Teleportieren gewöhnen. Ich drehe mich in Lokis Armen um meine eigene Achse und sehe einen weißen Sandstrand, Palmen, die angenehmen Schatten spenden und eine dazwischen gespannte Hängematte. Auf einem kleinen Tisch aus Bambus stehen geköpfte Kokosnüsse mit diesen netten Schirmchen und bunten Strohhalmen. »Wo sind wir?«, frage ich und sehe begeistert in Lokis Gesicht. Ich bemerke, dass seine grünen Augen mich gemustert haben. »Auf einer einsamen Insel irgendwo im Ari-Atoll«, erklärt er, während Bob wieder munter wird und sich mutig in die Fluten des indischen Ozeans stürzt. »Die Malediven!«, wird mir schlagartig klar und ich hüpfe wie ein kleines Kind auf und ab, welches seinen sehnlichsten Weihnachtswunsch erfüllt bekommen hat. Hier wollte ich schon immer einmal hin. Ich springe in Lokis Arme und schlinge meine Beine um seine Mitte, um meiner Freude noch mehr Ausdruck zu verleihen. Seine Hände sind an meinem Hintern und ich beginne sein Ohrläppchen zu küssen. »Da wir jetzt allein sind«, flüstere ich und prompt verlangt ein aufgeregtes Bellen unsere Aufmerksamkeit. Unsere Köpfe drehen sich in Richtung des Ozeans, wo Bob mit den Wellen spielt und sich lautstark darüber beschwert, dass das blöde Wasser salzig ist und ja so gar nicht schmeckt. Er stolpert durch die Gegend, beißt Wasser, schüttelt sich daraufhin und kläfft erneut. Ich muss kichern und auch Loki lacht leise. »Da wir jetzt fast allein sind«, korrigiere ich mich selber und streife Lokis Lippen mit meinen eigenen, während er sich vom Meer abwendet und mich in Richtung der Palmen trägt. Ich spüre sein Lächeln und eine heftige Knutscherei beginnt, als ich das grobe Netz der Hängematte unter meinem Rücken spüre. Meine Finger krallen sich in Lokis lange Haare und ich keuche auf, als der Kuss noch intensiver wird und seine Finger an meiner Seite hinab streichen. Dann ertönt ein Klingeln und ich horche auf. Ist das die Titelmelodie von DuckTales? Loki löst sich von mir, verlagert sein Gewicht und bringt aus seiner Hosentasche ein Smartphone zum Vorschein. Kurz betrachtet er die Nummer und drückt den Anrufer kommentarlos weg. Ich runzele leicht die Stirn. Das beobachte ich schon seit Tagen. Und seit ebendieser Zeit frage ich mich, mit wem er wohl nicht reden will. Schließlich legen sich Lokis Lippen erneut auf meine, doch der Klingelton erbricht uns erneut. Geduldig verhaken meine Hände sich in seinem Nacken, als er das Telefon stumm schaltet und dann achtlos in den Sand fallen lässt. Letztendlich sieht er mich entschuldigend an. »Ich erwarte wirklich nicht solche... Sachen«, sage ich und meine damit all seine Geschenke, Überraschungen und surrealen Unterfangen. »Du weißt, dass du das nicht machen musst.« »Das weiß ich«, sagt Loki versichernd und streicht eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, bevor er seine Stirn gegen meine legt. »Aber ich möchte es gern.« Ich lächele selig und Bob jault auf, als die Schere einer Krabbe ihn an der Nase erwischt. ~ Ende des 1. Kapitels ~ Boom! Loki and Riley are back in action!! xDD Ich habe es anderweitig bereits erwähnt... ich persönlich finde, dass Fortsetzungen im FF-Bereich nicht an den Charme des ersten Teils heran kommen... und dennoch MUSSTE ich diese Fortsetzung einfach schreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)