Die Entscheidung des Bruders Reika Serie 4 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 9: Aufbruch ------------------- 9. Kapitel - Aufbruch Sesshomaru las das Schreiben jedoch nicht sofort, sondern wandte sich Myouga zu und fragte:" Wie fiel mein Bruder in die Hände dieser Feinde?", dabei klang die Stimme des Lords neutral. Der Floh seufzte und erzählte von dem abtrünnigen Wolf, da er inzwischen erfahren hatte, dass dieser nie im Westen ankam. Des Weiteren berichtete er die ganze Begebenheit und teilte dem Sohn seines verstorbenen Herrn mit, weshalb er sich heimlich mit nach Süden begeben hatte. Seine unbestimmte Ahnung erwies sich damit als wahrer Glücksfall. Zuletzt erfuhr dann Sesshomaru von der Falle und dem Kampf. Wortlos starrte der Fürst auf einen imaginären Punkt an der Wand. Dann las er den Text in dem Schreiben. Fürst Ipek aus dem kalten Norden hat um meine Dienste ersucht. Seine Argumente waren sehr überzeugend, sodass ich mich bis auf Weiteres ihm anschließe. Wie du die ganze Sache aufnehmen wirst, ist mir eigentlich gleichgültig. Dennoch weiß ich eines mit Sicherheit. Du wirst mich jagen! Inuyasha Lange Zeit herrschte danach Ruhe. "Myouga, mein Bruder wagt es, mir so eine Mitteilung zu senden?", wollte Sesshomaru wissen. Der Floh wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Dennoch betrachtete er vorsichtig den Lord der westlichen Länder. Wie immer war der Youkai viel schwerer zu durchschauen als dessen Vater. So sagte er vorsichtig: "Edler Herr. Euer Bruder hatte keine Wahl. Ipek kennt diesen Inhalt. Würde die Nachricht anders lauten, hätte sie euch nicht erreicht." Sesshomaru fuhr herum und schnellte in Myougas Richtung. Dieser reagierte zwar aber der Floh war nicht schnell genug. Leider hatte er vergessen das Sesshomaru diese ungewöhnlichen Fähigkeiten hatte, so fand sich der Flohgeist zwischen den giftigen Klauen der rechten Hand wieder. Während der Hundedämon ihn finster ansah, bangte Myouga um sein Leben. "Verzeiht edler Herr, euer Bruder wusste, dass ihr wütend werdet. Deshalb ...", begann der kleine Dämon. Sesshomaru ließ ihn jedoch nicht ausreden. "Ich bin nicht wütend. Nun kenne ich endlich das wahre Gesicht dieses Bastards." Damit öffnete er seine Klaue und Myouga stürzte zu Boden. Ohne auf ihn zu achten, begab sich Sesshomaru zum Ausgang. Wenn der Hanyou es so haben wollte, ihm war es gleich. "Herr, ich soll euch doch noch etwas von Inuyasha sama ausrichten. Zusammen", versuchte Myouga ihn aufzuhalten. Doch vergebens. Der Flohdämon seufzte. Er hatte es eindeutig vermasselt. Mit einer seiner vier Hände strich er sich über die Stirn um die Schweißtropfen, die sich dort gesammelt hatten, wegzuwischen. Nun saß er auf der Kante eines Bildes und überlegte, was er tun konnte. Sesshomaru hatte im Gehen den Brief zerknüllt. Das war die einzige Reaktion, die er sich erlaubte, um seinen Gefühlen freien Lauf zulassen. Tief in seiner Brust gab es ein stechendes Gefühl. Nach so vielen Jahren hatte er Inuyasha nicht nur als seinen Bruder anerkannt, sondern ihm auch vertrauen geschenkt. Dann kommt dieser Ipek daher und der Hanyou wechselt die Seiten, schließt sich ihm an und hat auch noch die Frechheit es in einem Brief mitzuteilen. Was wohl Ipeks Lohn dafür war. Oder hasste Inuyasha ihn so sehr, das er in den letzten Jahren sich so scheinheilig verhalten hatte, nur um sich jetzt zu rächen. Bevor er seine Gedanken weiterverfolgen konnte, realisierte er etwas. Er hörte, was der Flohdämon ihm hinter herrief. Nur seinen feinen Sinnen hatte er es zu verdanken, die leise Stimme noch vernommen zuhaben. Er blieb stehen. Während die Wut und die Enttäuschung abklangen, kehrte kühle Überlegenheit zurück. Nein da steckte mehr dahinter. Myouga erwähnte doch, das Ipek ebenso von dem Inhalt wusste. Sofort kehrte er um und fragte noch halb in der Tür. "Myouga sagte mein Bruder zusammen?" Überrascht hüpfte der Flohgeist vom Bild weg auf ein Regal: "Ja Herr." Deshalb bückte sich der Lord, hob das Pergament auf. Nachdem er es geglättet hatte, las Sesshomaru noch einmal die Zeilen und sah sich den Blutfleck am unteren Rand genauer an. Nur ganz schwach war der Geruch noch zu vernehmen aber es war eindeutig Blut von Inuyashas menschlicher Seite. Zusammen und dich jagen. Diese Worte ergaben nur als Einheit einen Sinn. Sesshomaru wusste als Einziger von ihrer Abmachung. Es war eine Botschaft mit der Bitte um Vertrauen und Schutz. Inuyasha brauchte seine Hilfe und blieb im Lager des Feindes, einerseits um seinen eigenes Leben zuretten und um hinter Ipeks Pläne zukommen. Wie ihr Zusammentreffen verlaufen würde, konnte der Lord nur Vorort entscheiden, wenn er alle Hintergründe kannte. Dennoch gab es noch einige offene Fragen. Aufgrund des Blutfleckes zog er eine weitere Schlussfolgerung. "Mein Bruder wurde in der Neumondnacht gefangen? Als Mensch?", fragte der Daiyoukai um eine Bestätigung zu bekommen. Der Flohdämon kratzte sich am Kopf und wurde verlegen: "Habe ich das vergessen zu erwähnen? Verzeiht Herr!" Dann wich er aber an die Wand zurück, als sich der Blick in den goldenen Augen veränderte, härter wurde. Dennoch sprach er weiter: "Inuyasha sama bestand darauf, dass ich ihm einige Tropfen seines menschlichen Blutes bewahre. Damit wollte er einen Hinweis geben. Den Brief verfasste er bereits wieder als Hanyou. Ipek konnte seine Handlung nicht nachvollziehen. Er hat nicht gemerkt das ich, anstatt Inuyasha, das Blut auf dem Pergament hinterließ." Aufgrund der Offenbarung fasste Sesshomaru alles in seinen Gedanken zusammen. Bei einer Sache fragte er noch einmal nach: "Inuyasha hat sieben Dämonen getötet ohne Tessaiga und das als Mensch?" Der kleine Blutsauger bestätigte es noch einmal. "Unser verehrter Vater wäre sicherlich stolz auf ihn", murmelte der Lord. In seiner Bewunderung für den kleinen Bruder ließ sich der Lord zu einer vermutlich sogar unüberlegten Bemerkung herab: "Sollte ich im Zusammenhang mit meinem Bruder nur ein einziges Mal schwächlicher Hanyou sagen, dann kannst du von meinem Blut kosten." Was immer Inuyashas Plan war, er musste das Spiel mitspielen, bis sein Bruder ihm ein Zeichen gab. Jetzt jedoch wollte er noch einmal Reika aufsuchen, mit ihr sprechen und danach gab es dringende Maßnahmen zutreffen. Einen seiner Entschlüsse bekam Myouga auch schon zu hören: "Du wirst mich zu dieser Höhle führen. Wir reisen heute Nachmittag ab und suchen zuerst Totosai auf." Deutlich hörte Myouga die Entschlossenheit des Hundedämons. Zwar gefiel es ihm nicht, erneut zwischen die gefährlichen Feinde zu geraten aber für Inuyashas konnte er eine winzige Ausnahme machen. Wenn es gefährlich werden würde, bliebe ihm sicherlich noch genug Zeit zu fliehen. Dennoch kam ihm der Besuch bei Totosai merkwürdig vor. Was Sesshomaru dort wohl wollte? Floh und Hundedämon trennten sich. Zielstrebig ging der Fürst zu seiner Gemahlin. Unhörbar für menschliche Ohren betrat er die Räume und den kleinen Raum, indem die Wiege stand. Reika hatte Daichi vermutlich gerade gestillt und nun lag der Hanyou in seinem Bettchen. Gerade deckte die menschliche Fürstin ihr Kind zu, als sie den Luftzug spürte. Im nächsten Augenblick fuhren Sesshomarus Klauenhände schon über ihren Körper. Dann unterbrach er sich jedoch, drehte Reika zu sich herum und hielt sie einfach nur in einer Umarmung fest. Die junge Frau schlussfolgerte: "Der falsche Zeitpunkt." Mehr als ein Nicken erhielt sie nicht. Dann löste der Lord die Umarmung und ging hinüber in den anderen Raum. Zusammen setzten sie sich in die Kissen und hier teilte ihr Gefährte Reika sein Vorhaben mit. Zuletzt sagte er: "Bevor ich nach Süden gehe, besuche ich Totosai. Ich werde zwei Schwerter von ihm schmieden lassen. Sollte ich nicht zurückkommen, wirst du sie unserem Sohn übergeben, sobald er alt genug ist. Ansonsten ist die zweite Waffe für unser nächstes Kind." Die ganze Zeit über merkte man Reika deutlich an, wie sie sich sorgte. Innerlich war sie froh, weil ihr Gemahl so vorsorgte, doch davon wurden ihre eigenen Ängste nicht weniger. Sie spielte in Gedanken mit ihrem Armreif. Dabei kam ihr eine Idee. Der Aufspürbann wirkte beidseitig. So gab es doch die Möglichkeit sich hinterher zu schleichen. Sie wünschte sich gerade, an der Seite ihres Fürsten, mit nach Süden zugehen. Vorsichtig schielte sie zu Sesshomarus Handgelenk. Doch mit dieser Geste verriet sie sich. Der Lord packte Reikas Kinn, hob es etwas, um in ihre grünen Augen schauen zu können. Eindringlich ermahnte er sie: "Du wirst meinen Sohn und Erben nicht in Gefahr bringen, indem du mit ihm das Schloss verlässt! Hier ist dein zu Hause und es gibt Youkai, die euch beide beschützen." Weil der Hundedämon die Blicke der braunhaarigen Frau richtig deutete, befahl er noch: "Und du wirst ihm nicht die Mutter nehmen! Geh das Risiko nicht ein!" Die Fürstin seufzte, musste aber Sesshomaru recht geben. "Das werde ich nicht", versprach Reika ihrem Gemahl. Sie fügte noch hinzu. "Wenn Daichi möglicherweise seinen Vater verliert, dann soll ihm wenigstens seine Mutter bleiben. Ich liebe unseren Sohn und werde ihn in deinem Sinn zu einem fähigen Lord erziehen." "Das erwarte ich von dir", kam darauf. Etwas sanfter folgten weitere Worte: "Die meisten Bediensteten achten dich trotz deiner menschlichen Herkunft. Außerdem hast du die Unterstützung meiner Familie. Niemand wird dich verjagen. Euer Leben wird nicht so verlaufen wie das von Izayoi und Inuyasha." Eine Antwort brachte Reika nicht mehr über ihre Lippen, denn sie wurden von ihrem Gemahl mit einem Kuss versiegelt. Einige wenige Moment Zeit blieben ihm noch und diese wollte er vollständig auskosten. Die ihnen verbliebene Zeit ging schnell vorüber. Sesshomaru erhob sich, kleidete sich an und trat ein letztes Mal an die Wiege um seinen schlafenden Sohn zu betrachten. Unwillkürlich musste er auch an seinen Vater denken. Jetzt wo er seinen Bruder anerkannt hatte und eine eigene Familie besaß, konnte er Inu no Taisho verstehen. Danach schob er seine beiden Schwerter Bakusaiga und Tenseiga in seinen Obi. Anschließend ging er mit entschlossenen Schritten aus dem Raum ohne ein Wort des Abschiedes. Die Dämonenjägerin hatte ihm nachgesehen. Erst viel später erhob sie sich. Als sich Reika angekleidet hatte und gerade ihr Band in die Haare flechten wollte, traf eine Idee sie wie der Blitz. Deshalb rannte sie los, in den Außenhof hinunter, in der Hoffnung Sesshomaru noch dort an zutreffen. Der Lord hatte das Schloss verlassen und stand oben an der Treppe. Nur ganz kurz schweifte sein Blick über seinen Besitz. Zwar war er sich sicher, dass ihm nichts passieren würde oder es Ipek gelang zu siegen. Dennoch musste alles bedacht werden. Dann trafen auch die erwarteten Youkai im Hof ein, sodass sich Sesshomaru zu ihnen gesellte. In kurzen Worten berichtete er Shun, Ryoto und Ryan von Nimrods versteckter Warnung und verteilte die Aufgaben. Zuerst wandte er sich an den jungen Boten: "Shun, du wirst sofort zu Daiki aufbrechen und ihm einen Brief überbringen. Shaline ist deine zukünftige Gefährtin deshalb bist du für ihr Leben verantwortlich. Niemand weiß ob Ipek inzwischen von ihr Kenntnis hat." Besagten Brief erhielt der junge braunhaarige Dämon so gleich und nur wenig später begab er sich auf den Weg. Danach wandte sich der Fürst direkt an seinen Onkel, um die weiteren Befehle in Auftrag zu geben. "General. Wie wir es schon besprochen haben, will ich Drachenreiter nach Musashi schicken. Nyoko, Rin und das Rudel meines Bruders sind hier im Schloss sicherer. Ihre Anwesenheit werde ich vorübergehend dulden. Des Weiteren werden sämtliche Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Der Schutz meines Erben und dessen Mutter stehen an oberster Stelle." Der Lord erwähnte bewusst nicht seinen Onkel. Dieser konnte sich selbst schützen und würde ebenso auf Yumi aufpassen. In dieser Beziehung brauchte es keine Worte zwischen den beiden. Bevor Naoki jedoch Zeit hatte dem nachzukommen, reagierten Ryoto und Ryan. Während Ryan seinem Bruder Teiko bereits Anweisungen, die Drachen betreffend gab, pfiff der Hanyou laut. Es dauerte nicht lange, bis ein junger Hundedämon herbei gestürmt kam. Er zählte unter den Jungdämonen jetzt schon als der Schnellste und vielleicht bekam Shun in ihm später mal eine ernsthafte Konkurrenz. Seit Ryoto Hauptmann der Schlosswache wurde und aufgrund der körperlichen Behinderung des Hanyou, diente ihm der Youkai als Laufbursche und Bote. In diesem Zusammenhang fiel den anderen eine Kleinigkeit auf. Obwohl Ryoto gerade als Mensch vor ihnen stand wurde der Hanyou respektvoll behandelt und man kam jedem seiner Befehle unverzüglich nach. Ein Zeichen, das man seine Autorität vollkommen anerkannt hatte. Es gab noch jemanden der im Moment völlig verblüfft da stand. Der General hatte nicht einmal ein Wort oder einen Befehl über die Lippen gebracht aufgrund der schnellen Reaktion der beiden Hauptmänner. Erst nach einer ganzen Weile kam er zu einer Erkenntnis: "Das Wort überflüssig habe ich bis heute nie mit meiner Person in Verbindung gebracht." Beide Soldaten unterbrachen sich und drehten sich zu dem General um. Der Hanyou erlaubte sich sogar ein Lächeln, bevor er sich erneut dem jungen Läufer zuwandte und seine Anweisungen fortsetzte. So dauerte es nicht lange bis etliche sehr vertrauenswürdig Drachenreiter unter der Führung von Ryan und Teiko nach Musashi aufbrachen. Ryoto selbst hatte sich inzwischen entfernt, um in seiner Amtsstube die Dienstpläne für die Wachen auszuarbeiten. Gerade wollte sich der Fürst von seinem Onkel verabschieden und setzte zum Sprechen an. "Sesshomaru", erklang die Stimme Yumis hinter dem jüngeren Hundedämon. Dieser drehte sich um und blickte zu seiner Mutter. Eilig kam die ältere Fürstin näher. Sie schaute ihrem Sohn tief in die Augen und sagte dann: "Kommt ja gesund zurück, beide. Ich möchte niemanden verlieren weder Inu no Taisho eines Tages erklären müssen, weshalb seine Söhne vor mir gestorben sind." Bevor der Lord eine Antwort geben konnte, zuckte die ältere Fürstin zusammen. Sie wusste, was es zu bedeuten hatte. Vermutlich war ihre Eile gerade nicht sehr angebracht gewesen. Ziemlich sarkastisch meinte sie daraufhin: "Eure Schwester hat sich den ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht, um auf die Welt zu kommen." Man sah selten auf Sesshomarus Gesicht eine Regung. Doch diesmal blitzte kurz Überraschung auf. Seine Mutter hatte gerade Inuyasha als ihren Sohn bezeichnet. In dem Blick, den der Fürst mit seinem Onkel wechselte, lag Besorgnis. Dieser verstand ihn und erklärte: "Es ist nicht das erste Kind, das deine Mutter auf die Welt bringt." Weitere Worte erübrigten sich, da Yumi forderte: "Worauf wartest du noch Naoki, bring mich in mein Gemach, damit ich dir die gleiche Predigt halten kann, die schon dein Bruder bekommen hat." Der General nahm seine Gefährtin auf den Arm, sah seinem Neffen noch einmal an und nickte ihm zu. Dann wandte er sich mir ruhigen Schritten dem Eingang des Schlosses zu, obwohl er innerlich sehr angespannt war. Immerhin wurde er zum ersten Mal Vater. Eine der Dienerin hatte sich schon auf den Weg nach der Heilerin begeben ohne das eine Anweisung nötig wurde. Jedoch gab es beinahe auf der Treppe einen Zusammenstoß mit Reika, da sie eilig die Stufen hinunter rannte. Sesshomaru, der seine Gemahlin sichtete, blieb abwartend stehen. Nur wenig später stand sie dann vor ihm und erklärte ihren Wunsch: "Es ist vielleicht nur eine dumme menschliche Tradition aus der Heimat meiner Vorfahren, doch immer wenn der Ritter ihres Herzens bei einem Turnier antrat oder in die Schlacht zog, trug er die Farben seiner Gemahlin. Es soll ihrem Liebsten Glück bringen und ihn stehts daran erinnern, dass jemand auf ihn wartet." Damit band Reika ihrem Fürsten das grüne Band an der Rüstung fest. Ohne eine Reaktion beobachtete der Lord der westlichen Länder ihr tun. Als sie fertig war, hob er seine Hand legte sie nur ganz leicht auf den Rücken der Dämonenjägerin und drückte ihren Körper an seine Brust. Da sie dicht beieinanderstanden, fiel diese Geste nur Reika auf. Leise, nur für seine Gemahlin hörbar, flüsterte er noch: "Ich werde deine Farben mit Stolz tragen und Ipek besiegen." Danach brach Sesshomaru endgültig auf. Eine ganze Weile blieb die junge Fürstin noch im Hof und sah auf den sich schnell entfernenden Punkt. Dann wandte sie sich mit einem seufzen ab. Leise flüsterte Tara hinter ihr: "Ihm wird nichts geschehen." "Ich weiß Tara. Myouga glaubt, dass dieser Ipek nicht einmal ein Daiyoukai ist. Doch niemand weiß, welche Hinterhältigkeit diesem Hund einfällt." Am liebsten hätte die Leibwächterin der jungen Frau ihre Hand zur Beruhigung auf die Schulter gelegt. Doch es ziemte sich nicht. Deshalb folgte sie ihrer Herrin still. Kaum an ihren Gemächern angekommen schickte Reika Tara zur älteren Fürstin. Naoki hatte Yumi nicht ihn deren Gemächer gebracht, sondern gleich im Westflügel seine eigenen Räume betreten und sie sanft auf das Lager gebettet. Nur wenig später war die Heilerin eingetroffen. Die Youkai erlaubte sich den General vor die Tür zu setzen. Außerdem gab sie Anweisung, wenn Naoki ihrer Bitte nicht nachkam sollten Tara und Nanami ihn hinaus befördern. Nach einem grimmigen Blick auf die Heilerin und einen weiteren, sehr besorgten zu seiner Gemahlin, ging der Soldat freiwillig. So bekam er nicht mehr mit, wie beide Leibwächterinnen erleichtert aufseufzten. Tara fragte leise: "Glaubst du wir beide, hätten eine Chance gegen den General gehabt?" Nanami schmunzelte etwas. Sie trainierte oft mit ihm und war sich sicher, der General verbarg seine wahre Stärke. Deshalb antwortete die oberste Leibwächterin: "Gegen Naoki? Wenn ich ehrlich bin, das will ich gar nicht herausfinden", sie blickte dabei zur Tür und sah den werdenden Vater hinterher. Der Hundedämon drehte sich ihr zu und lächelte, weil er wohl die Frage gehört hat. So fügte Nanami noch an: "Nein, wir beide hätten wohl verloren." Im nächsten Moment wurde die Tür von außen zugeschoben, so das die weiblichen Dämoninnen allein waren. Nachdem die Fürstin den Hof verlassen hatte, entfernten sich auch die Soldaten und Bediensteten, um ihrer Arbeit nachzugehen. So kam es das nur wenig später der größte Bereich des Schlosses völlig verlasen da lag. Deshalb bekam auch kein Bewohner des Schlosses mit, wie sich im eiligen Tempo ein Tiger in seiner wahren Gestalt dem Anwesen näherte. Erst einer der Wachen am Tor bekam dessen Ankunft mit. Doch niemand hielt Lord Yago auf. Nachdem er erfahren hatte, wo der General zu finden war, eilte er dorthin. Die Wache die ihn eigentlich begleiten wollte schnell weit hinter sich lassend. In dem Moment als der Tiger vor Naokis Gemächern ankam, trat eine Dienerin aus dem Raum und erklärte dem wartenden Hundedämon: "Die Heilerin bestätigt, dass alles in Ordnung bei eurer Gemahlin ist. Vermutlich wird die Geburt normal verlaufen." Deutlich konnte man die Erleichterung bei dem Soldaten sehen. Dann wurde er plötzlich der Anwesenheit Yagos gewahr, weil dieser lauthals loslachte. "Das ich diesen Tag noch einmal erlebe alter Freund. Dabei dachte ich, kaum ein Jahr fort gewesen zu sein." Naokis Blick verfinsterte sich und er antwortete: "Da du selbst Vater bist, solltest du wissen, dass es kein Jahr dauert, um seine Gemahlin zu schwängern." Yago verschränkte seine Arme, knurrt etwas und meinte: "Vor einem Jahr war die edle Fürstin gerade einmal deine ..." Doch der General unterbrach ihn und warnte: "Sprich es nicht aus." Im Anschluss berichtete er dann noch: "Yumi ist seit 200 Jahren meine Gefährtin und wir hatten die Erlaubnis meines Bruders. Offiziell bekannt wurde es erst am Tag von Lady Reikas Rückkehr." In diesem Moment fiel dem Soldaten ein, das Yago nichts von den Ereignissen wusste. So fügte er hinzu: "Lange Geschichte", mit einem Seitenblick auf die Tür hinter der Yumi gerade in den Wehen lag, bot Naoki an: "Lass uns in die Bibliothek gehen. Es gibt viel zu erzählen. Sicherlich willst du auch von deiner Reise berichten." Die beiden Youkai verließen den Gang gleich darauf. Weit im Süden kam etwa zum selben Zeitpunkt eine Drachenprinzessin wieder zu sich. Ebenso wie bei den Dämonen heilten ihre Verletzungen schnell. Nun konnte sie Kouga von den Vorfällen der letzten Monate berichten und ihm auch die Kleinigkeit über dessen abtrünnigen Wolf erklären. Das Oberhaupt der Wölfe hörte ruhig zu. Noch am selben Tag kam einer der Falken zurück. Er hatte die betreffende Höhle gefunden und konnte den Standort genau beschreiben. Da er jedoch allein unterwegs war, ließ er keinen Spion dort zurück. Niemand konnte deshalb Kouga von Ipeks Aufbruch und der Falle für Sesshomaru berichten. Der Anführer des Wolfsrudels besprach sich mit seinen Untergebenen und stellte eine Kriegerschar zusammen, denen er vertraute. Mit ihnen brach er am nächsten Morgen auf um in den Norden zugehen. In einem versteckten Tal blieben die Wölfe zusammen mit Myra zurück, während sich Kouga allein auf Erkundungsgang begab. 10. Kapitel - Versteckte Gefahren Sesshomaru gerät sehenden Auges in die Falle von Ipek, doch er ist nicht der Einzige. Im Schloss lauert derweil Gefahr nicht von außen, sondern im Inneren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)