Die Entscheidung des Bruders Reika Serie 4 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 5: Bruderverrat Teil 2 - Entscheidungen ----------------------------------------------- Dieses Kapitel klärt noch einige Kleinigkeiten. Habe aber versucht, nur das Wichtigste zusammenzufassen. Yagos Besuch sollte eigentlich ausführlicher werden aber das Kapitel auch nicht allzu lang. Wird deshalb auch nicht sonderlich spannend rüber kommen. Hoffe nur auch nicht verwirrend. Ich finde es komisch aber dennoch wichtig. Ich verstecke auch einige Zukunftsweisende Dinge, da ich sonst in meiner anderen FF Rachegedanken ( Neuzeit FF) zu sehr spoilere. Im nächsten Kapi kommt dann Inuyasha zum Zug und es wird wieder etwas interessanter zugehen. Wasilina - Ehefrau des Herrschers 5. Kapitel - Bruderverrat Teil 2 - Entscheidungen Lord Yago schaffte es, gerade einmal die erste Seite zu lesen. Plötzlich entstand am Eingang hektische Betriebsamkeit. Ein Falkendämon kam herein und Lord Akimo ging ihm sofort entgegen. Der Späher berichtete hastig seinem Herrn. Einen Moment stand der Fürst der sibirischen Länder nachdenklich da, bevor er etliche Befehle gab. Erst danach trat er in Begleitung zweier anderer Hundedämonen wieder zu seinen Besuchern. "Ich fürchte Lord Yago, euer Aufenthalt wird sich in die Länge ziehen. Bei unserem Eintreffen im Tal schickte ich sofort einen Späher nach Norden, der mir gerade berichtete, dass die Pässe unpassierbar sind. Noch auf seinem Rückflug wurde er von einem heftigen Schneetreiben überrascht." Der Tiger sah sich um. Die Siedlung war nicht sehr groß und es gab weniger Hunde, als er zuerst angenommen hatte. Die meisten Bewohner waren Menschen oder vereinzelte Hanyou. Es war eher Neugierde als Abscheu, was er gerade empfand. Deshalb äußerte er nun: "Das Leben zwischen Hunden ist nichts Neues mehr für mich. Dennoch könnte die Gesellschaft angenehmer sein", nach einer Pause und einen Blick auf den Drachen, änderte er seine letzte Aussage: "Ich korrigiere mich. Der einzige Lichtblick ist Prinz Nimrods Anwesenheit." Akimo entfuhr ein leises Lachen. Dann erklärte er: "Die Quartiere, die ich euch zugeteilt haben, liegen nebeneinander. Prinz Nimrod ist schon öfter hier Gast gewesen und deshalb darf er sich frei bewegen. Da jedoch nicht alle Hunde mit eurer Anwesenheit glücklich sind, werdet ihr zwei meiner besten Krieger als Bewachung erhalten." "Ihr könnt es ruhig direkt aussprechen. Sie haben die Anweisung bekommen mich aufzuhalten, sollte ich auch nur einem Menschen ein Haar krümmen. Keine Sorge, wenn ich Appetit auf Menschenfleisch habe, wird mich niemand daran hindern können", knurrte der Tiger jetzt ungehalten. Es war weniger wegen der beiden Leibwächter, sondern weil Lord Akimo so wenig Vertrauen hatte. Dieser lächelte und stellte fest: "Ihr habt euch überhaupt nicht verändert Yago." "Oh doch ich habe mich verändert. Ihr würdet es nicht glauben, wenn ihr wüsstet, wie ...", lautete Yagos Entgegnung, bevor er sich umwandte und seinen neuen Leibwächtern folgte. Gute Ohren hörten auch noch den Rest des Satzes: "… und weshalb." Nachdenklich sah ihm Akimo hinterher. Vermutlich stimmt die Aussage des Tigerdämons. Bis jetzt hatte er den fast diesen Eindruck gewonnen. Gleich sollte es ihm auch noch von einer anderen Seite bestätigt werden. Denn es erklang Nimrods Stimme neben ihm: "Schenkt ihr immer noch diesen alten Gerüchten glauben? Sicherlich verabscheut er diese Rasse oder tat es bis vor kurzen. Soviel ich jedoch weiß, hat Lord Yago noch nie Menschenfleisch zu sich genommen. Diese alten Fehden sollten endlich begraben werden. Sie entbehren jeder Grundlage. Kein Wunder, das ihr Dämonen immer weniger werdet, wenn ihr euch ständig gegenseitig bekriegt." Der Lord der sibirischen Lande wandte sich dem Drachen zu: "Wie meint ihr das?" Nimrod erklärte es dem Lord: "Habt ihr einmal daran gedacht, dass der Clan eures Großvaters mütterlicher Seite dahinter stecken könnte, um bewusst Unfrieden zustiften. Lord Yago gehört zu den Dämonen, die ihre Händel selbst beilegen, in fairen Zweikämpfen. Deshalb kämpfte er mit eurem Großvater und tötete ihn. Allerdings unterlag der Tiger danach im Kampf dem zweiten Großvater Lord Kenji." "Wenn Yagos Clan unschuldig war, weshalb räumte er dann das Feld?", wollte Akimo als Nächstes wissen. Nimrod überlegte kurz. Seine Worte wollte er jetzt bedacht wählen. Vielleicht würde dies der Weg sein auch hier Frieden zu schaffen zwischen den Tigern und den Hunden. "Ich vermute, es gab keine Beweise oder nur welche die eindeutig auf die Tiger hinwiesen. Vielleicht könnt ihr in dieser Beziehung mit Kriegern sprechen, die damals dabei waren. Was mich jedoch an Yagos Unschuld glauben lässt. Prinz Ipek gelang es bei einem Dämonentreffen, was im westlichen Reich vor einigen Monaten stattfand, einen Spion einzuschleusen. Dieser berichtete danach sehr ausführlich, teilweise sogar wörtlich. Seine Aufgabe war es außerdem innerhalb des Rates Unfrieden zustiften. Ganz besonders sollte dieser Panther Schuld auf den Norden lenken, auf die Tatsache das Lord Yagos Reich von Überfällen verschont wurde. Auf Zusammenhänge mit den Feinden deuten. Vermutlich durchschaute der Herr der nördlichen Länder den ganzen Plan, vereitelte ihn. Es war der Tiger, der den Rat letztendlich zusammenhielt und den Krieg zwischen den Clans verhinderte." Gleich darauf ging auch Nimrod seinem Quartier. Der sibirische Lord hatte jetzt genug zum Nachdenken. Vielleicht bot der lange Winter Gelegenheit, sich näher kennenzulernen. Der Tigerdämon war kaum in seinem gemütlichen Raum angekommen, so ließ er sich auf das Lager nieder und studierte ganz in Ruhe die Papiere. Sie waren tatsächlich sehr aufschlussreich. Dabei handelte es sich um eine Erklärung der beiden Zwillingsbrüder über die Vorfälle in Japan vor etwa 2500 Jahren. Damals musste Inu no Taisho 700 Jahre alt gewesen sein. Die Mutter der Zwilling säte Zwietracht zwischen den Brüdern und hetzte den Jüngeren gegen den Vater, ihren Gemahl auf. Offenbar war die Idee der Fürstin nicht von allzu großem Erfolg gekrönt. Die beiden Brüder standen sich sehr sehr nahe, waren enge Vertraute. Hier ließ der Tiger seine Lektüre sinken. Für einen Moment schweifte sein Blick durch das Fenster hinaus. Man konnte zwar nicht einmal das nächste Gebäude erkennen, obwohl es ganz in der Nähe stand. Dichte Flocken wirbelten und bedeckten das Land mit einer hohen Schneeschicht. Doch Yago sah das alles nicht. Er weilte in der Vergangenheit bei seinen eigenen Söhnen. Vermutlich war der Tod der Hofdame Scena ein Glücksfall gewesen. Wer wusste schon, welchen Schaden sie angerichtet hätte. Kazimir und Faruk könnten Feinde sein. Zwei Brüder, die sich bekämpften, anstatt zu lieben. Sicherlich hatte Dhaya recht gehabt, sie zusammen aufwachsen zulassen. Doch nicht seine Söhne war der Grund, weshalb er in Sibirien weilte, so las der Tiger weiter. Wenn man den Wörtern auf dem Papier glauben konnte, begann die Fürstin ihren Gemahl allmählich zu vergiften. Diese Art der Hundedämonen waren, zwar überwiegend, immun gegen Gifte aber über eine lange Zeit in hohen Dosen schadet es offenbar trotzdem dem Körper. Außerdem gelang es ihr, dem jüngeren Sohn andere Kräuter zu verabreichen. Damit wurde er willenlos, beeinflussbarer. Zudem streute die Mutter das Gerücht, Kenji hatte die Absicht nicht nur seinen Vater zutöten, sondern auch den älteren Bruder um selbst Lord der westlichen Länder zuwerden. Deshalb fanden sich die Brüder nach einem Streit im Zweikampf wieder, der von ihrem Vater unterbrochen wurde. Dieser war sehr wütend auf die Söhne. Doch dann konnte das Missverständnis aufgeklärt werden. Der Verrat der Fürstin wurde bekannt, dennoch gab sie nicht auf und wollte zu Ende bringen, worin ihr zweitgeborener Sohn versagte. Sie hatte ebenso kein Glück. Der alte Fürst zog daraus die Konsequenzen und tötete die Verräterin sofort. Die Brüder verziehen sich zwar gegenseitig, dennoch änderte sich ihr Verhältnis. Viele Gerüchte kursierten im Schloss. Kenji, der Jüngere wurde von vielen seiner früheren Freunde gemieden, selbst Diener bedachten ihn mit geringschätzigen Blicken. Der Prinz litt sehr darunter und deshalb beschloss er, fortzugehen. Vorher schrieb er diesen Vorfall zweifach nieder, legte einen Eid im Beisein von Zeugen ab und so wurde aus Prinz Kenji ein Namenloser. Auf seinen Wunsch wurde praktisch seine Existenz gelöscht. Der Hundedämon verließ den Westen, um durch die Welt zu wandern. Die Namen der Zeugen auf dem Dokument waren Yago, bis auf einen, unbekannt. Vermutlich starben die beide Wachen schon vor Jahren. Nur der alte Youkai, der Inu no Taisho oder gelegentlich General Naoki diente, lebte noch. Jemand der all diese Fragen beantworten konnte. Yago verbrachte zwei Tage in seinem Quartier und dachte über die Angelegenheit nach. Machtgier, Intrigen, Rücksichtslosigkeit. Dinge mit denn der Tiger oft in seinem Leben konfrontiert wurde. Erst seine Fürstin zeigte ihm andere Seiten. In letzter Zeit stellte er Dinge infrage. Unterschieden sich Dämonen wirklich so sehr von den Menschen. Inzwischen wusste er die Antwort. Es gab in beiden Rassen gute und schlechte. Man musste nur den Händler hernehmen und im Gegenzug die menschliche Fürstin des westlichen Reiches. Möglicherweise hatte nicht nur Damien ein Narren an der Dämonenjägerin gefressen, sondern er auf seine alten Tage auch. Auskommen mit den Menschen? Sicher ein schwieriges Unterfangen. Doch hier in Sibirien funktioniert es doch auch. Vielleicht sollte er sich tatsächlich einmal mit Akimo unterhalten. Einige Tage später fand Yago den sibirischen Lord vor einem Bild eines Hanyou. Dessen Augen waren ebenso Blau wie die von Lord Akimo aber die Haare und die süßen spitzen Ohren hatten eine schwarzgraue Farbe oder mehr Anthrazit. "Euer Halbbruder?", wollte der Tiger wissen. Akimo drehte sich zu Lord Yago um und bestätigte: "Jakiro, ja. Wir verbrachten nicht viel Zeit miteinander, was wohl an meiner Aufgabe lag und an dem Altersunterschied. Ich dachte eher das Ipek und er sich mochten. Doch jetzt ...", hier pausierte der Lord kurz. Dann erzählte er weiter: "Nimrod konnte mir auch nichts Genaueres sagen. Nur das Ipek mit Jakiro fortging, in Begleitung von 10 anderen Hanyou. Nur er und 5 der Krieger kamen zurück. Ausgerechnet der Tag an dem Jakiro seine Schwäche hat und bis Sonnenuntergang zum Menschen wird. Es konnte einen Kampf gegeben haben aber Ipeks Nachricht war eine Andere, dass er den Jüngeren eigenhändig tötete. Jakiro bekam von unserem Vater eine gute Ausbildung und sicherlich würde er auch als Mensch einige Angriffe überstehen. Wenn Ipek ihn jedoch hinterhältig niederstach, dann starb er sicherlich als Mensch." "Wenn euer mittlerer Bruder für dessen Tod verantwortlich ist, kann er nur ein Feigling sein. Niemals würde ich die Schwäche eines Gegner ausnutzen", gab der Tiger von sich, wobei er auch leise knurrte. Akimo sah ihn an. So viel Anteilnahme erwartete er eigentlich von einem Feind nicht. Doch schon öfter täuschte er sich in dem anderen Lord. So stimmte er dem Herrn der nördlichen Länder Japans zu: "So hat uns unser Vater auch nicht erzogen. Fairness, Mut und Ehre, das war Okami immer wichtig. Freundlichkeit und Güte ebenso. Ipek wuchs viele Jahre bei unserer Mutter auf, nur deshalb kann ich seine Wandlung verstehen. Sie war ebenso hinterhältig, wie kalt. Sie brachte weder mir noch unserem Vater einen Funken Gefühl entgegen." Jetzt wandte sich der sibirische Lord dem Bild wieder zu, strich mit dem Finger über den Rand und erklärte: "Dieses Bild habe ich für unseren Vater anfertigen lassen. Doch jetzt findet es seinen Platz zwischen den Verstorbenen. Wenn ich nur Worte finden könnte ..." Hier unterbrach er sich selbst. Yago legte plötzlich seine Hand auf die Schulter des Hundes und fragte: "Worin liegt eurer Zwiespalt?" "Wie sagt man einem Vater, dass einer seiner Söhne tot ist, der andere ein Brudermörder und Verräter, dem alte Eide nichts bedeuten", erläuterte Akimo. Eine Weile blieb es ruhig, dann hörte man wieder den Tiger sprechen: "Vor Jahren hätte ich mir noch eher die Zunge abgebissen als längere Gespräche mit einem Hund zuführen. Auf euch lastet eine große Verantwortung und ich möchte nicht in eurer Haut stecken. Dennoch denke ich das Okami die Wahrheit verdient. Vielleicht kann ich mit meiner Rückkehr nach Japan dazu beitragen, alle Details herauszufinden. Doch erwartet nicht das Ipek lebend wiederkommt. Wer einmal den Zorn Lord Sesshomarus geweckt hat, überlebt eine Begegnung normalerweise nicht." Danach ging Yago, knurrte kurz auf, da seine zwei Leibwächter wieder an seine Seite eilten. Dann fand er doch noch etwas Gutes daran. Immerhin waren die vier Soldaten von Naoki lästiger gewesen. Es wurde ein langer Winter. Drache, Tiger und Hund nutzten die Zeit für Gespräche, aus denen sich mehr und mehr eine tiefe Freundschaft entwickelte. Akimos Gemahlin, ein sanftes freundliches Wesen trug viel dazu bei. Ganz besonders angetan war Lord Yago von Akimos Entscheidung ihm die Möglichkeit zugeben von nun an wieder jederzeit Sibirien betreten zu dürfen. Dann eines Tages wurde es plötzlich wärmer. Tauwetter setzte ein, sodass Yago beschloss, in den Süden zurückzukehren. Dabei schlug er die Warnungen der Hundedämonen in den Wind. Das Wetter konnte jederzeit schlechter werden, da solche Wärmeeinbrüche nie lang anhielten. So kam es, dass sie nur wenig später aufbrachen. Aufgrund der milden Temperaturen konnten sie einen Großteil fliegen. Drache und Tiger schafften es gerade im letzten Moment südlichere Gefilde zu erreichen, bis das Wetter wieder schlechter wurde. Als das verborgene Tal erneut von einer Kältewelle heimgesucht wurde und der Winter seine eisigen Klauen nach Sibirien ausstreckte, erreichten Yago und Nimrod bereits das Grenzland der Drachen. Nach der Abreise der seltsamen Gäste sah Akimo ihnen zusammen mit seiner Gemahlin lange nach. Diese Zeit hatte tatsächlich genügt, um nicht nur einen Tiger kennenzulernen, sondern auch mit ihm Freundschaft zuschließen. Der Fürst musste ehrlich zugeben, dass er Yago immer falsch einschätzte und das dieser offenbar gute Seiten hatte. Nachdem der Drache am Horizont verschwunden war, blickte Akimo seine Gefährtin an und strich ihr liebevoll über den Bauch. Wenn ihm jetzt jemand sagen würde, dass dieses Kind was seine Fürstin ihm in wenigen Wochen schenken würde, später die Gefährtin eine kleinen Hanyou Erbprinzen werden würde oder Jahrhunderte später sogar die Mutter eines zukünftigen Taishos, so würde Akimo das als Fantasterei abtun. Während er zurück in die Halle ging, um wie jeden Tag vor dem Bild seines jüngsten Bruder zu verweilen, murmelte er: "Vielleicht wirst du bald mit deinem Bruder wieder vereint sein." Ipek wurde zum Verräter und hatte den Tod verdient. Sicherlich schätzte Yago den Fürsten der westlichen Länder richtig ein. Wenn Akimo wüsste, dass seine Vorhersage tatsächlich eintrifft, jedoch anders als vermutet, würde der Lord keinen Augenblick länger verweilen, sondern Yago folgen. Genau in diesem Moment an einem zauberhaften Ort im Osten Japan zeugte der tot geglaubte Jakiro gerade seinen eigenen Erben. Der in einigen Hundert Jahren nicht nur der Erbe der östlichen Länder sein würde, sondern auch der zukünftiger Gefährte der ältesten Zwillingstochter eines Generals. Danach lag Jakiro nachdenklich neben seiner Gemahlin und schaute hinauf in den Sternenhimmel. Er fixierte einen Stern an ohne zu wissen das weiter nördlich sein Bruder Akimo den gleichen im Visier hatte. Dennoch hatte er das Gefühl Akimo nahe zu sein. "Was hast du?", fragte die weibliche Youkai plötzlich. Jakiro wandte ich ihr zu, nahm sie in die Arme und erklärte: "Ich dachte gerade an Akimo und meinen Vater. Wie es ihnen geht." "Du vermisste sie", stellte die Erbprinzessin des Ostens fest. "Ja, doch ich kann nicht zurück. Ich habe mich mitschuldig gemacht und diesen Eid gebrochen. Außerdem, wenn an Ipeks Worten etwas dran war und Akimo mich immer verachtet hat ...", den Rest ließ er ungesagt. KeiCho küsste ihren Gemahl und sagte: "Ich bin froh, weil Ipek so hinterhältig war, sonst hätte ich dich nie bei meiner Rückkehr aus dem Süden gefunden und wäre jetzt vermutlich die Fürstin der westlichen Länder." "Das denke ich eher weniger. Du hast selbst gesagt, dass Lord Sesshomaru schon damals kein Interesse an Youkais zeigte", widersprach der Hanyou. Mit einem Lächeln erklärte KeiCho: "Du hast recht, wenn ein Dämon sich verliebt, auch wenn es ihm nicht bewusst ist, kann er sein Glück nicht mit einer anderen genießen." "Vergisst du nicht eine Kleinigkeit verehrte Gemahlin. Bei Dämoninnen ist es nicht anders", damit zog er KeiCho zu sich heran und erstickte mögliche Antworten mit verheißungsvollen Küssen. Einige Zeit später zu dem Zeitpunkt als Lord Yago gerade das Meer überquerte, ging Ipek unruhig in der Höhle im Grenzgebiet der Wölfe auf und ab. Heute Nacht würde er endlich persönlich einem der japanischen Erben des westlichen Reiches gegenüberstehen. Ausgerechnet einem Hanyou. Wenn er etwas verabscheute, dann waren es Mischblüter, egal ob zwischen zwei Dämonenarten oder ob gemischt mit schwachem Menschenblut. Er fragte sich immer wieder wie ein großer stolzer Dämon sich dazu herablassen konnte ein Kind mit einem Menschen zuzeugen. Inu no Taisho, Lord Sesshomaru oder sein eigener Vater Lord Okami. Doch Ipek hatte auch die Nützlichkeit von Hanyou kennengelernt. Es gab etwas, das sie von reinen Dämonen unterschied. Bedingungslose Treue. Seine mongolischen Hanyoukrieger waren es. Sie befolgten Befehle und standen hinter ihm, egal welche Entscheidung er bisher getroffen hatte. Da er den Dämonen im Allgemeinen nicht traute, hatte er sie zu seiner persönlichen Leibgarde ernannt. Einerseits verachtete er sie, anderseits schätze er einige Eigenschaften von Hanyou. Seine Entscheidung Inuyasha am Leben zu lassen traf er aber aus anderen Gründen. Inu no Taishos zweiten Sohn wollte er benutzen. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Brüder oft gegeneinander kämpften, sich nicht immer verstanden hatten. Vermutlich hinterließ der Hass des Älteren bei dem Hanyou genug Narben. Dort gedachte Ipek anzusetzen, um beide Brüder gegeneinander aufzuhetzen. Ob es ihm gelingen würde? Schon andere hatten versucht, in der langen Familiengeschichte des Westens, Zwietracht zusähen. Oft jedoch siegte die Familienzugehörigkeit, ein festes Band verknüpfte die Verwandten. Als sein Großvater starb, war Ipek noch jung. Dessen Geschichten über seine eigene Kindheit, den Verrat seiner Mutter, die lange Reise die ihn am Ende in das sibirische Reich geführt hat, hörte Ipek gern. Vielleicht hörte er die Geschichten auch zu oft, da sich tief in seinem Innern ein Wunsch manifestierte, dieses westlich Reich in Japan selbst regieren zu dürfen. Das Land, wie er sich einbildete, dass man Kenji widerrechtlich nahm. Keine Zeugen waren bei der Geburt der Zwilling zugegen, weshalb sollte es dann nicht möglich sein, dass die Kinder, vom Vater vertauscht wurden, nur weil der eine Sohn an der Klauenhand einen Makel aufwies. Ipeks eigene Herkunft war legal, dennoch war er kein Kind der Liebe, sondern wurde nur gezeugt, weil sein Vater Macht demonstrieren wollte. Dennoch wendete Okami keine Gewalt an. Der damalige Lord erfuhr von dem Bastard, den seine Gemahlin zur Welt gebracht hatte. Ein Welpe, der angeblich starb nach der Geburt. Als Okami die Wahrheit herausfand, das dieses Kind nicht sein eigenes und noch am Leben war, suchte er seine Gemahlin auf und verführte sie bewusst. Es sollte das letzte Mal sein, als er Wasilina seine Aufmerksamkeit schenkte. Ihren Sohn Ipek ließ er in der Obhut der Mutter, während er selbst nur noch Konkubinen bevorzugte. Ipek ahnte nicht, dass sein Vater Wasilina geliebt hatte, er ihr sogar die Affären verzieh und erst ihr Verrat wegen des Bastards Tarek, es ihn in die Arme anderer weiblicher Wesen trieb. Nach dem Wasilina von einem ihrer Liebhaber getötet wurde, weil sie dessen Kind empfing, ging Okami danach plötzlich den Liebesbund mit einem Menschen ein. Demzufolge übergab er die Herrschaft seinem ältesten Sohn Akimo. Später wurde der Hanyou Jakiro geboren, der die ganze Liebe seines Vaters und wohl auch des älteren Bruder Akimo besaß. Ipek hasste den Halbdämon. Jahrelang ließ er sich nichts anmerken, sondern verwickelte ihn sogar in seine eigenen Pläne. Doch dann wollte Jakiro nicht länger mitspielen, genauer als Ipek ihm und seinem Bastardbruder seine wahren Absichten offenbarte. In diesem Zusammenhang erfuhr er auch von dem hinterhältigen Anschlag auf Inuyasha, als dieser gerade menschlich war. Der Jüngere hatte die Absicht heimzukehren nach Sibirien. Das konnte Ipek nicht zulassen, sodass er den Jüngern von seinen Hanyoukriegern töten ließ, als sich der Hanyou in einen Menschen verwandelte. Dennoch unterschätzte er seinen Halbbruder. Dieser konnte auch als Mensch kämpfen und es kostete ihn fünf seiner besten Krieger. Danach schickte er einen seiner Drachen nach Sibirien, um seinem älteren Bruder Akimo mitzuteilen, das er die Familienschande endgültig beseitigt hatte. Doch das der Hanyou von einer Prinzessin gefunden wurde und sie seine Wunden versorgte, sodass er bis zum Abend eine bessere Überlebenschance gewann, würde er nie erfahren. Nach seiner Verwandlung zum Hanyou heilten die Verletzungen von Jakiro schneller. Nachdem Lord Sesshomaru KeiCho als Gemahlin ablehnte, gestattete ihr Vater der Youkai den Bund mit dem Hanyou Jakiro. Als alle Dämonenoberhäupter vom Taisho in den Westen beordert wurden, damit sie einen Rat abhalten konnten, wurden KeiCho und ihr Vater überfallen. Nur knapp überlebte der ältere Hundedämon. So kam es, dass nur ein Berater in den Westen reiste, der von Jakiros Abstammung nicht wusste und keine Details verraten konnte. Womöglich hätte sonst Sesshomaru schon vorher von seinen Feinden erfahren können. Das Ipek dann eines Tages auf Beniko, die Hofdame von Fürstin Yumi traf, war ein Glücksfall. Dummerweise hatte die rothaarige Dämonin einen guten Geruchsinn von ihrem Vater geerbt, sodass sie die richtigen Schlüsse zog. Sie machte dem sibirischen Prinzen ein Angebot. Dieser verführte sie noch zusätzlich, damit er sich ihrer Hilfe wirklich sicher sein konnte. Doch dann erwies sich diese dumme Füchsin in Hundegestalt als unzuverlässig. Sie vermasselte alles nur weil sie ihren Hass auf Lady Reika, die menschliche Fürstin nicht verbergen konnte. Vor wenigen Tagen erst schrieb Ipek einen Brief an Beniko, worin er ihr mitteilte, dass sie ihm nicht länger von nutzen war und sie das Problem mit ihrem Vater selbst lösen sollte. Außerdem hatte er ihr wohl etwas unschön mitgeteilt, dass er reinrassige Wesen bevorzugte und Youkais mit ihrer Abstammung mehr verabscheute als Hanyou. Niemals würde er sein edles Blut mit Fuchsblut verunreinigen, da würde er doch eher die Fürstin des westlichen Reiches als Gefährtin wählen und einen Hanyou zeugen. Es gab die Gefahr, dass die rothaarige Dämonin ihr Wissen ausplauderte. Doch Ipeks Erfüllung seiner Träume konnte es nicht mehr aufhalten. Vermutlich würde sein nächster Schritt getätigt sein, bevor Beniko seinen Brief überhaupt erhielt. Vor Tagen schon reiste einer der Wölfe den man für Ipeks Pläne gewinnen konnte nach Nordosten um Inuyasha hierher zulocken. Bereits in der heutigen Neumondnacht schnappte die Falle zu. Diesmal vermied Ipek den Fehler, einen Hanyou in seiner menschlichen Gestalt zu überschätzen. Nein, diese Aufgabe vertraute er seinen älteren Bruder Tarek an. Dieser stellte die Falle für Inuyasha, wobei er Hilfe von zwei weiteren Hundedämonen, einem Drachen und 7 Schakalen bekam. Bald wurde Ipek jedoch aus seinen Gedanken gerissen. Man brachte ihm endlich diesen Hanyou. Er trat deshalb aus der hinteren Höhle in die größere Halle. Hier stand an der Wand ein Art Podest, wo sich ein Sitz befand. Dort ließ sich der Hundedämon nieder und wartete. 6. Kapitel Bruderverrat Teil 3 Inuyashas Wahl Der Hanyou in der Klemme. Er bekommt mehr als ein Angebot. Das eine verräterisch, das andere egoistisch oder sogar hilfsbreit. Was tut er wohl? Welchen Ausweg findet er in dieser kniffligen Situation? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)