Die Entscheidung des Bruders Reika Serie 4 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 3: Bruderverrat Teil 1- Erkenntnisse -------------------------------------------- Ein weiteres Kapitel für meine treuen Leser und Kommischreibern. Diesmal ist alles vertreten. Romanze, beginnendes Drama. Gelöste Rätsel und Neue. Außerdem habe ich nun endlich die Feinde enthüllt ;) Thema Bastarde. Nicht alle Ländern duldeten wie in Japan Nebenfrauen. Oftmals werden Kinder aus außerehelichen Beziehungen nicht anerkannt. Väter aber auch eheliche Geschwister verleugnen sie oft. Gelegentlich gehen auch Frauen fremd, oft diskret. Solange es keine Folgen hat. In einem späteren Kapitel werde ich auf diese speziellen Hintergründe von Tarek und Samir noch eingehen. Falls es Fragen gibt per Mail bitte, ich beantworte alles. Kyan - kleiner König, weiser alter mann. Samir - Prinz. oder Der Unterhalter, abendlicher Unterhalter oder Gefährte der Nacht, Wind Faina - Die Strahlende, die Scheinende Nimrod - der Jäger Ken'ichi  Starker, erster Sohn Kenji  Starker, zweiter Sohn 3. Kapitel - Bruderverrat Teil 1- Erkenntnisse Während niemand von Inuyashas Reise in den Süden wusste, saß Sesshomaru in der Bibliothek und erledigte die leidige Korrespondenz. Gelegentlich warf er einen Blick hinaus in den Garten, wo seine Gefährtin am Pavillon saß und zeichnete. Wie immer in ihrer Nähe hielt sich Damien auf, nicht weit davon Tara. Der Tiger wurde mit jedem Tag größer und zeigte gelegentlich ein raubtierhaftes Verhalten. Nur in Reikas Nähe oder im Beisein der beiden Tigerdämonen war Damien friedlich. Vermutlich war es dem Lord der westlichen Länder gar nicht bewusst. Immer wenn er allein war und heimlich seine Fürstin beobachtete, zeigte sich ein weicher Zug um seine Mundwinkel, was man auch als Lächeln deuten könnte. Sobald jedoch sein Blick auf Damien fiel, bildete sich ein leichtes, kaum hörbares Grollen in seiner Kehle. Plötzlich wurde er aus den Gedanken gerissen. Jemand öffnete leise die Tür. Yumi kam herein, schloss die Tür wieder und sah sich kurz um. Dann seufzte sie erleichtert. Sesshomaru hob eine seiner Augenbrauen etwas: "Verehrte Mutter?" Deutlich konnte die weibliche Youkai die versteckte Frage hören. "Du wirst mich eine Weile dulden müssen", sagte sie in einem Ton, den er nur zugut an seiner Mutter kannte. Dann warf sie ihrem Sohn einen Blick zu und fügte noch hinzu: "Bis Naoki kommt auf jeden Fall." Der Lord der westlichen Länder blickte zur Tür und dann zurück zu Yumi. Er fasste seinen Verdacht in Worte: "Du bist auf der Flucht vor meinem verehrten Onkel? Bis jetzt war ich in der Annahme, ihr beide genießt eure gemeinsame Zeit." "Es ist wundervoll sich nicht mehr verstecken zu müssen, doch gelegentlich brauche ich etwas Privatsphäre. Der männliche Teil unserer Familie wird zeitweilig etwas überbeschützend." Sesshomaru, dessen Blick sich schon wieder der Aussicht, die der Garten ihm bot, widmete, fuhr herum. Wahrscheinlich schafft seine Mutter als einziges Wesen, das er sich wie ein ertappter kleiner Welpe fühlte. Anderseits gelang es sogar Reika gelegentlich, ihn zu durchschauen. Yumi lächelte zwar, ging aber nicht weiter darauf ein. Der Fürst versuchte darauf von sich abzulenken: "Es ist die Aufgabe eines Generals den Schutz seiner Fürstin zu gewährleisten." Diesmal schnaubte Yumi nur und antwortete ihrem Sohn: "Du klingst genau wie er. Das sind auch seine Argumente. In den letzten Wochen lässt er mich ja kaum noch aus den Augen. Das hat nichts mit Schutz zutun, sondern mit der Schwangerschaft. In dieser Beziehung ist er genauso schlimm wie dein Vater. Pass nur auf, es dauert nicht lange, dann wird Naoki meinen Geruch bis hierher verfolgt haben." Kaum hatte sie ausgesprochen, ließ sich die ältere Fürstin schwerfällig auf einem Diwan nieder. Bis zur Geburt dauerte es sicherlich nur noch wenige Tage. Sesshomaru legte seinen Brief beiseite, stand auf und ging zu Yumi. Gerade war er froh seine Mutter zu sehen. Ihr Verhältnis hatte sich in der letzten Zeit gebessert, doch bis heute war es dem Daiyoukai nicht gelungen, allein mit ihr zu sprechen. So setzte er sich jetzt neben sie und fragte: "Mal abgesehen von der dir lästigen Aufmerksamkeit deines Gefährten, wie geht es dir verehrte Mutter." Yumi hob ihre Hand und streifte kurz über die Stirn ihres Sohnes. Es war lange her, seit die Fürstin das letzte Mal diese Geste vollführte." Uns Sesshomaru", dabei klang leiser Tadel mit. "Bitte verzeih!", bat der Lord. Offenbar waren es Yumis mütterliche Gefühle, die er gerade verletzte, indem er das Baby ausschloss. Die Hundedämonin legte ihre Hand auf den Bauch und teilte Sesshomaru mit: "Uns geht es gut." "Darf ich", bat der Lord. Wenn Yumi sich nicht täuschte mit einem Hauch von Unsicherheit. Immerhin war es das erste Mal, dass er einem schwangeren Wesen so nah war, wenn man Kagome und die Geburt von Izayoi außen vorließ. Selbst bei Reika durfte er durch diese unglücklichen Umstände die Entwicklung seines ungeborenen Kindes nicht miterleben. Die ältere Fürstin nahm die Hand ihres Sohnes und legte sie auf den Bauch. Erst fühlte Sesshomaru nichts, doch dann bewegte sich das Kind. Dann spürte er noch etwas anderes. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen vor Überraschung, obwohl er sich nicht ganz sicher war. Dennoch entfuhr es ihm: "Zwillinge?" "Die Heilerin ist sich nicht sicher. Doch ich bin es. Des öfteren habe ich Anzeichen für ein weiteres Lebewesen gespürt. Außerdem mit dir war ich nicht so dick wie eine Kugel", erklärte die ältere Fürstin. "Weiß mein verehrter Onkel davon?", die Stimme des silberweiß haarigen Youkais war wieder neutral. Man konnte Yumis Ausdruck schon fast spitzbübisch nennen, als sie erklärte: "Nein, diese Überraschung hebe ich mir bis zum Schluss auf. So viele Geheimnisse, wie er in letzter Zeit vor uns hatte, geschieht ihm das ganz recht." Nachdenklich äußerte der Hundedämon: "Es ist schon fast ein Wunder, das Zwillinge geboren werden. Mir ist nicht bekannt, das seit meiner Generation welche existieren." Yumi konnte nur das Wissen ihres Sohnes bestätigen. "Damals muss dein Vater noch ein junger Welpe gewesen sein. In den anderen Arten kamen sie gelegentlich noch vor. Selbst bei den Tigern sind Lord Yagos Töchter wohl vorerst die Letzten." Wie Yumi prophezeit hatte, dauerte es nicht lange und der General trat ein. Deshalb bekam er die nächsten Worte seines Neffen noch mit: "Ob der Rückgang von Zwillings oder Mehrfachgeburten bei Dämonen eine Ursache hat. Oft frage ich mich, was der Grund ist, warum wir immer weniger werden." "Du vergisst die vielen Kämpfe. In den vergangenen Jahren mussten sich Youkais ständig bekriegen. Das war auch ein Grund, warum dein verehrter Vater den Dämonenrat gründete. Das Gleichgewicht ist schon längst zugunsten der Menschen umgeschlagen. Es ängstigt mich etwas. Vielleicht wird es irgendwann keine Dämonen mehr geben." Bevor Sesshomaru antwortete, dachte er kurz nach. Offenbar war er nicht der Einzige, der sich Gedanken deswegen machte. Wenn er aber selbst an die Zukunft dachte, an sein älteres Ich. Beide Brüder schienen recht zufrieden zu sein mit dem, was sie erreichten. Vielleicht gab es einen Weg. "Uns wird es immer geben", widersprach der Lord deshalb und sah nun zu Naoki. Der ältere Daiyoukai setzte sich ohne etwas zu äußern hin, lehnte sich zurück und starrte das Bild seines Vaters, des verstorbenen Fürsten Ken'ichi an. Zwillinge, das war das ausschlaggebende Wort. Es brachte Naoki zum Nachgrübeln. Selten überkam ihn das Gefühl drohenden Unheils. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter und es wurde auch nicht leichter als Sesshomaru jetzt noch sagte: "Bald ist wieder Neumond." In Gedanken fügte er hinzu 'Inuyasha ich hoffe, dann bist du in Sicherheit.' Denn nicht nur der General hatte eine böse Vorahnung. Sie machte vor Sesshomaru und auch Yumi nicht halt. Der Fürst stand auf und trat an das Fenster. Eine Böe kam auf, fuhr durch die Bäume im Garten. Selbst Reika sah von ihrem Blatt hoch und rieb sich plötzlich die Arme. Dann entdeckte sie ihren Gemahl am Fenster und ein Lächeln huschte der Fürstin über das Gesicht. Ihr Sohn verbarg es zwar gut, aber die Hundedämonin ahnte wie besorgt der Lord war. Sie war auch der Meinung, eine baldige Reaktion der Feinde stände bevor. Diesmal versteckte Yumi ihre Sorge nicht allzu sehr, als sie äußerte: "Wenn es zu einem Kampf kommt, wirst du dich doch auf deinen Bruder verlassen können." "Inuyasha wird an meiner Seite sein, dessen bin ich mir gewiss", antwortete der Lord, ohne zu zögern. Aufgrund ihrer Annäherung in den letzten Jahren konnte er das sagen. Im Gegenzug würde er seinen Bruder unterstützen. Manchmal kam es ihm wie eine Ewigkeit vor, dass sie gegen Naraku kämpften und sich wegen Tessaiga stritten. Erinnerungen an ein anderes Leben. Ein Leben voller Einsamkeit und Kälte. Die ganze Zeit ließ Naoki das Bild seines Vaters nicht aus den Augen. Yumi schenkte ihrem Gemahl verstohlene Blicke. Dessen derzeitiges Verhalten gab ihr mehr zu denken als seine Fürsorglichkeit. Plötzlich sprang Naoki auf. "Bruderverrat, das ist die Lösung", entfuhr es dem Youkai leise. Mit den Worten: "Entschuldigt", eilte er ohne auf Antwort zuwarten aus dem Raum. Verwundert sahen ihm Mutter und Sohn hinterher. Etwas stimmte definitiv nicht mit dem älteren Daiyoukai. Doch Yumi bekam nicht die Gelegenheit etwas dazu zu äußern. Gleich darauf fasste der Fürst einen Entschluss: "Macht es dir etwas aus verehrte Mutter einige Zeit auf Daichi zu achten. Ich würde gern mit Reika eine Weile allein sein. Spätestens Mitternacht sind wir zurück." Die ältere Youkai hatte nichts dagegen. Reika jedoch hatte Bedenken ihren wenigen Monate alten Sohn allein zu lassen. Doch Sesshomaru duldete diesmal keinen Widerspruch. Der Lord wollte einfach Zeit mit seiner Gefährtin verbringen. Es war weniger Daichis Anwesenheit, die ihn störte, sondern viel mehr diese Raubkatze. In letzter Zeit knurrte Damien ihn an, wenn er nur in die Nähe von Reika und seinem Sohn kam. Der Tiger war jetzt ungefähr in dem Alter, wo er in freier Wildbahn selbstständig zu jagen beginnt, ohne jedoch die Nähe seiner Mutter aufzugeben. Normalerweise verließen sie ihre Mütter, sobald sie erneut Nachwuchs bekam. Wenn Damien jedoch sich als seine eigenes Revier das westliche Schloss aus erkor, würde Sesshomaru ernsthaft darüber nachdenken, ob er seine heimlichen Mordgedanken nicht doch in die Tat umsetzt. Es reichte schon jeden Tag den Geruch dieser Katze an seiner Fürstin zuertragen. Doch, wenn sich dieser Tiger denkt, er könnte sich hier dauerhaft niederlassen, machte er die Rechnung mit dem falschen Hund. Sollte Lord Yagos nicht bald von seiner Reise zurückkommen, würde Sesshomaru eben Damien zeigen, wo sein Platz ist. Neben Reika bestimmt nicht. Ganz unschuldig an der Situation war der Lord der westlichen Länder nicht. Immerhin bat er selbst Kazimir und Faruk mit den neuen Rekruten zu trainieren, damit die jungen Soldaten auch die Kampfstile weiterer Youkais lernten. So blieb als einzige Aufsichtsperson für den oft übermütigen Tiger nur Reika. Der Fürst wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kazimir den Tiger abholte. Daichi war gestillt, frisch gewickelt und würde nun einige Zeit schlafen, sodass Reika sich auf ihre gemeinsame Zeit mit ihrem Fürsten freute. Kaum befand sich das Kind in den Armen von Yumi, betrat auch schon Nanami die Bibliothek, da der General sie geschickt hatte. Während Sesshomaru sich zusammen mit Reika in die Luft erhob und den nördlich gelegen heißen Quellen zustrebte, ging Naoki zu dem alten Kammerdiener. Er war der älteste Youkai im Schloss und diente wohl nicht nur seinem Vater, sondern auch seinem Großvater. Der alte Hundedämon öffnete dem General und ließ ihn ein. Dieser zögerte nicht lange und kam auf sein Anliegen zusprechen. "Als ich noch ein junger Welpe war, hast du meinen Bruder oft begleitet, wenn er meine Mutter und mich besuchte. Stundenlang erzähltest du mir Geschichten. Es interessiert mich, ob die Geschichte der Zwillinge der Wahrheit entspricht." "Herr bitte stellt mir keine Fragen, die ich nicht beantworten darf!", bat der Youkai. Daraufhin schlussfolgerte Naoki: "Dann passierte das alles wirklich." Obwohl sich der Diener nicht äußerte, fand der General seine Antwort in dessen Augen. Dennoch stellte sich ihm eine weitere Frage. Wer waren die Zwillinge. Wenn sein derzeitiger Verdacht der Lösung am nächsten war, er den ähnlichen Geruch bedachte, konnte das verwandtschaftliche Verhältnis nicht allzu weit in der Vergangenheit liegen. Inu no Taisho hatte gewiss keinen Zwillingsbruder. Da bliebe nur ihr Vater. Laut äußerte er deshalb: "Mein Vater hatte einen Zwillingsbruder?" "Die Bedeutung eines Bluteids muss ich euch sicherlich nicht erzählen", war jedoch alles, was der Kammerdiener dazu äußerte. Sicher konnte er dem jüngeren Youkai alle Einzelheiten erzählen, doch jeder die die Sache miterlebte legte diesen Schwur auf Befehl ihres Herrn, Naokis Großvater ab. Den Blick aus den braunen Augen zusehen, reichte, um eine Antwort zu finden. Jetzt erinnerte sich Naoki wieder an alles. Zufällig fand er das Tagebuch seines Onkels Prinz Kenjis, zeigte es seinem älteren Bruder. Doch bereits einen Tag später verschwand es auf mysteriöse Weise. Nur wenige Seiten las der General damals. In den nächsten Tagen verkroch sich Naoki in der Bibliothek. Er musste unbedingt dieses Tagebuch wiederfinden, in dem er als junger Welpe gelesen hatte. Während Naoki seine Suche im Schloss begann, kam das Fürstenpaar an der Quelle an. Zuerst blieben sie oben auf den Felsen um den Sonnenuntergang zu betrachten. Später würden sie hinunter zum Wasser gehen oder fliegen und auf dem Rückweg war geplant, die Lichtung mit den Glühwürmchen zu besuchen. Dies alles tat Sesshomaru nicht nur für Reika. Er selbst hatte gemerkt, dass diese kleinen Dinge an denen sich seine Gefährtin erfreute, auch ihm einen gewissen Frieden schenkte. Es gab ihm das Gefühl von Zufriedenheit, wenn Reika glücklich war. Kaum versank die Sonne am Horizont, stahl sich der Blick des Daiyoukai nach Süden. Das gleiche merkwürdige Gefühl wie am Nachmittag, beschlich ihn erneutet. Dennoch weshalb schaute er dann immer wieder nach Süden. War es, weil dort die letzte Spur der Feinde endete? Reika sah den abwesenden Blick ihres Gemahls. Deshalb ergriff sie die rechte Klaue des Dämons und ließ ihre Fingerspitzen sanft über Sesshomarus Handrücken wandern, während ihr Daumen in der Innenseite kreiste. Diese Einladung verstand der Lord nur zu deutlich. Beinahe grob packte er Reikas Schultern und zog sie an seine Brust. Dann hob er ihr Kinn und senkte seine Lippen auf die der jungen Frau. Der Fürst küsste seine Gefährtin fordernd und streichelte ihren Rücken hinab, legte seine Hände auf ihren Po. Damit drückte der Youkai seine Fürstin noch näher an sich. Für einen Moment unterbrach sich Sesshomaru, strich einige Haarsträhnen der jungen Frau beiseite und begann an der Seite ihres Halses von der Schulter bis hinauf zum Ohr zu lecken und knabberte später leicht an ihrer Halsbeuge. "Ich will dich", flüsterte er Reika ins Ohr und pustet etwas hinein. Die Fürstin erschauerte. Die nachfolgenden süßen Küsse genoss die Dämonenjägerin. Mehrmals entglitten ihrem Mund lustvolle Seufzer. Erst kalter Stein in ihrem Rücken schreckte die junge Frau kurz auf, zeigte ihr, dass sie sich zusammen in Richtung eines der Felsbrocken bewegt hatten. Jetzt lehnte Reika dagegen, während Sesshomaru sein Knie zwischen ihre Beine schob. Gleichzeitig nahm er ein Bein der jungen Frau und legte es über seinen Oberschenkel. Mit der einen Hand hielt der Fürst sie an der Hüfte fest und die andere wanderte langsam an ihrem Bein nach oben, indem er den langen Rock verschob und somit Reikas Schenkel entblößte. Sesshomaru verwöhnte sie. Wenn ihr Gemahl sie nicht halten würde, wäre Reika sicherlich schon längst am Felsen herabgerutscht, da in ihren Beinen kaum noch Kraft war. Dennoch genoss sie die Berührungen, drängte sich näher an Sesshomaru und wünschte sich mehr. Die junge Mutter verschränkte ihre Arme um seinen Nacken, als Sesshomaru eines der Bänder öffnete, die ihr Kleid am Hals zusammenhielten. Danach schob er den Stoff über die Schulter seiner Fürstin und wanderte mit seinen Lippen über ihre Haut. Plötzlich verharrte der Hundedämon. Sicherlich lag es an seiner gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeit bedingt durch sein ungutes Gefühl, was ihn schon den ganzen Tag beherrschte. Ansonsten wäre ihm vermutlich das leise Rauschen des fliegenden Wesens über den Wipfeln entgangen. Im nächsten Moment packte Sesshomaru seine Gefährtin und sprang mit zwei Sätzen unter die hier dichter stehenden Bäume. Reika gelang es gerade noch, ihren erschrockenen Schrei zurückzuhalten. Sie ahnte, dass ein anderes Wesen in der Nähe sein musste. Die Erklärung bekam sie sofort. "Ein Drache", danach hob der Lord seinen Kopf. Sesshomarus Blick war nun nach oben gerichtet und gleichzeitig lauschte er. Der Flügelschlag, den er ganz leise wahrnahm, blieb weiterhin gleichmäßig und entfernte sich von ihrer Position. Aufgrund der Dunkelheit sichtete die junge Frau nichts oder es handelte sich um den Schatten, den die Fürstin für einen Moment zu sehen geglaubt hat. Sofort die richtige Schlussfolgerung ziehend, fragte Reika: "Glaubst du, ein Verbündeter der Feinde?" Der Lord wusste es nicht. Dann wollte seine Gemahlin wissen: "Warum folgst du ihm nicht?" Sesshomaru wandte seinen Blick ihr zu. Eine Erklärung wurde ihm erspart, da seine Fürstin meinte: "Das ist vielleicht eine einmalige Gelegenheit." "Gehe schon, ich komme einige Zeit allen zurecht ihn", drängte Reika gleich danach. Sie konnte es ihm nachfühlen, wie brennend ihr Gemahl diese Möglichkeit nutzen möchte. Deshalb riet er nun: "Rühr dich nicht von der Stelle. Wie ich meine verehrte Mutter kenne, schickt sie im Morgengrauen Tara und Teiko auf die Suche, wenn wir heute Nacht nicht zurückkommen." Nachdem Reika es ihm versprochen hatte, verwandelte sich Sesshomaru in einen Energieball und folgte dem Drachen. Zum Glück behielt dieser immer noch stetig seine Richtung. Kaum war ihr Gemahl fort, suchte sich die Fürstin eine bequeme Stelle unter den Bäumen. Zusätzlich häufte sie noch etwas altes Laub an und ließ sich dort nieder. Sollte Sesshomaru länger fort sein, würde sie eben ausharren bis ihre Retter sie abholten. Sie war nur froh, dass ihr Gefährte nicht nach Waffen gefragt hatte, den sie trug weder ein Messer noch einen Wurfstern bei sich. Dennoch glaubte Reika nicht, das ihr ernsthaft Gefahr drohte. Höchstens von dem unbekannten Drachen. In diesem Fall täuschte sie sich. Nimrod, wie der Drachenkrieger hieß, entging das Liebespärchen unten an der Quelle nicht. Er hoffte, dass sie ihn nicht bemerkten und er unerkannt weiterfliegen konnte. Doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Der Youkai verschwand mit seinem Menschen unter den Bäumen und nahm danach allein die Verfolgung auf. Deshalb fluchte Nimrod jetzt. Es war eigentlich reiner Zufall, dass er diesen Weg genommen hatte. Er kam aus dem nördlichen Reich, wo er im Auftrag seiner Tante und Lord Yago eine Botschaft an die Berater des Tigerdämons überbrachte. Nun befand er sich auf dem Weg in den Süden um sich mit seinem Herrn zutreffen. Die Lage des westlichen Schlosses war ihm bekannt, deshalb nahm er einen Umweg in Kauf, der ihn jedoch geradewegs über die heiße Quelle hinweg führte. Der feuerrote Drache brauchte nicht lange um seinen Verfolger zu spüren. So landete er im Gebirge, verwandelte sich und verbarg seine Gestalt in einem langen schwarzen Mantel. Sesshomaru bekam die Richtungsänderung mit und wie der Drache aus der Luft verschwand. Dessen genauen Landepunkt kannte er nicht. Aus diesem Grund suchte der Fürst eine Weile. Doch seine Befürchtung der Krieger könnte sich Reikas bemächtigen, gab den Ausschlag. So unterbrach er die Suche und begab sich auf den Rückweg. Kaum war der Youkai außer Sichtweite, trat Nimrod aus den Schatten, mit dem er vollkommen verschmolzen gewesen war. Sicherlich ärgerte sich der Lord der westlichen Länder, falls er jemals erfuhr, wie Nahe er dem Drachen während seiner Suche kam. Der rothaarige Drache mit den smaragdgrünen Augen bedauerte die Umstände. Gern hätte er sich dem Lord der westlichen Länder vorgestellt, als Freund nicht als Feind. Er hatte große Achtung vor diesem mächtigen Daiyoukai. Ebenso wie sein Onkel, der auch gleichzeitig sein Herr ist, bildete sich Nimrod eine eigene Meinung von Lord Sesshomaru. Schon längst hätten sie dieses Bündnis was die Drachen mit den Feinden des Lords verband aufgelöst. Doch das konnten sie nur, wenn es einen Befehl der Drachenkönigin gäbe. Ein Befehl, den seine jüngere Cousine und einzige Tochter der Königin im Moment bei sich trug. Bis sie beide Japans Boden betraten, reisten die Verwandten zusammen. Dann trennten sie sich, weil Yago eine dringende Nachricht in sein Reich überbrachte haben wollte. Deshalb flog Myra allein nach Süden und war ihm nun um einige Stunden voraus. Im Moment sorgte sich Nimrod viel zu sehr, um sich erst stundenlang mit Sesshomaru zu unterhalten. Nur wenig später brach er wieder auf. Es sollte nicht die letzte Begegnung sein, die der Drache auf seiner Reise in den Süden hatte. Doch die Nächste erschütterte ihn zutiefst. Es dauerte nicht lange, bis Sesshomaru seine Fürstin wieder erreichte. Sie war allein und unversehrt, sehr zu seiner stillen Erleichterung. Kaum landete er, kam sie unter den Bäumen hervor. Der Fürst streckte Reika in stiller Aufforderung seine Klaue entgegen. Seine Gefährtin war jedoch an ihm vorbeigegangen und lehnte sich mit dem Rücken erneut gegen den Felsen. Es lag nicht in ihrer Absicht, schon zurück zum Schloss aufzubrechen. Von den Berührungen ihres Gemahls kribbelte immer noch ihr Körper. Sie hob nun ihren Finger, streifte damit über ihre Lippen. Mit einem verführerischen Lächeln öffnete die junge Frau die Bänder ihres Kleides. Mit einer gehobenen Augenbraue betrachtet Sesshomaru seine kleine verwegene Jägerin. Als er ihren unausgesprochenen Wunsch begriff, sprang er mit einem Satz neben sie. Die Pläne seiner Fürstin waren auch in seinem Sinn. Sein Begehren war ebenso wie ihres noch nicht gestillt. Die kleine Episode mit dem Drachen tat der ganzen Sache keinen Abbruch. "Das bereust du", flüsterte der Lord. Immer noch lächelnd entgegnet Reika nun: "Das glaube ich kaum." Mit der einen Hand lockerte sie ihren Ausschnitt weiter und legte somit die Ansätze ihrer Brüste frei. Die andere Hand raffte ihren Rock seitlich. Sie stellte ihr Bein etwas auf dem Felsen ab und zog ganz langsam den Stoff höher. "Lass dein Kleid an!", bat Sesshomaru. Ihre kleine verführerische Einladung erregte ihn gerade mehr als es wohl ihr nackter Körper getan hätte. So beugte er sich näher und küsste seine Gemahlin. Erst als von seiner Gefährtin ein zitterndes Häufchen Zufriedenheit zurückblieb, flüstere der Lord ihr ins Ohr: "Du wurdest gewarnt." "Du weißt genau, dass ich deine Warnungen immer in den Wind schlage, wenn du mir solche unglaublichen Momente bescherst." Sie strich sanft über das Gesicht ihres Gefährten: "Das ist ein Grund, warum ich dich liebe, mein verführerischer Youkaikrieger." Die Antwort des Lords war ein intensiver Kuss, in dem all seine Gefühle lagen. Kurz danach richtete Reika ihre Kleidung. Es dauerte nicht lang, bis sie den Heimweg antraten. Zwar wurde nichts mehr aus dem Besuch der Quelle oder der Lichtung voller Glühwürmchen, da die Zeit drängte. Doch Sesshomaru hatte sein Ziel erreicht. Er hatte nicht nur Damiens Geruch überdeckt, sondern auch alle Sorgen aus Reikas Antlitz fortgescheucht. Weiter südlich, am späten Nachmittag vor Neumond, schon im Grenzgebiet der Wölfe, rannte mit großen Sprüngen jemand durch den Wald. Zwischen den Bäumen sah man immer wieder etwas Rotes durch Blitzen. Der Beobachter in den Bäumen sah lange silberweiße Haare sowie ein rotes Gewand. Scheinbar handelte es sich um einen jungen Mann, wenn es da nicht die seltsamen niedlichen Ohren gegeben hätte, die den Eilenden eindeutig als Hundehalbdämon identifizierten. Inuyasha fluchte innerlich. In seinem Rücken senkte sich langsam die Sonne gen Westen und bis zu Kouga war es noch ein paar Stunden. Eigentlich wollte er vor Sonnenuntergang dort sein aber er wurde aufgehalten. Inuyasha kam die Vermutung, der Zwischenfall wurde provoziert, dass seine Verfolger mit Absicht handelten. Dass er Verfolger hatte, wusste der Hanyou seit den frühen Morgenstunden. Zweimal sichtete er Schakaldämonen. Sicherlich war es kein Zufall. Dann heute Mittag hörte er seitlich vom Weg Hilferufe. Ein Youkai überfiel ein junges Menschenmädchen. Gerade warf er das Mädchen zu Boden und legte sich auf sie. Der Verdacht lag nahe, dass sich der Schakal seinen Spaß mit der Kleinen gönnen wollte. Kaum tauchte Inuyasha auf, ließ der Dämon von dem Menschen ab und stellte sich dem Hanyou zu einem Kampf. Zwar dauerte es nicht lange, bis der Schakal besiegt war, doch Inuyasha wollte dieses Mädchen nicht allein im Wald lassen und brachte sie zu ihrem Dorf. Das Ganze kostete ihn eine geraume Zeit. Genau die Zeit zwischen seinem Ziel vor Sonnenuntergang. Er würde wohl oder übel die Neumondnacht im Wald verbringen müssen. Aber auf keinen Fall wollte er sich diesmal verstecken, sondern auch in seiner menschlichen Gestalt weiterziehen. Dann war es so weit. Seine Sinne schwanden langsam. Zuerst ließ ihn der Geruchsinn im Stich, dann sein feines Gehör. Zuletzt wurden seine Augen schwächer. Sobald die Sonne am Horizont verschwunden war, bildeten sich seine Klauen zurück und hatten nun ein Aussehen wie menschliche Hände. Die Ohren waren verschwunden und seine Haarfarbe schwarz. Er brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass seine Augen jetzt braun waren und nicht mehr golden. Mit einen Seufzen verschnaufte Inuyasha. Zu allen übel bekam er jetzt auch noch Hunger. Als Hanyou konnte er das Gefühl länger unterdrücken, doch als Mensch machte sich das mit einem Knurren im Bauch bemerkbar. So suchte er sich schnell noch ein paar Beeren und lief dann weiter. Vor ihm war ein kleiner Bach, wo er kurz anhielt, um Wasser zutrinken. Kaum war er fertig, band er sich die Haare zusammen und zog sein scharfes Schwert. Mit der linken Hand umklammerte Inuyasha den Griff des Messers in seinem Gürtel. Mit einem überlegenden Lächeln auf den Lippen wartete er. Er wusste, dass er nicht mehr allein war. In den letzten Monaten hatte er gelernt, auch als Mensch Feinde aufzuspüren. Er kannte die Geräusche eines nächtlichen Waldes, und sobald sich das änderte oder Geräusche zu hören waren, die nicht da rein passten, wusste er das jemand sich näherte. Das traf auch zu, wenn die üblichen Geräusche völlig fehlten und der Wald still war. Nein, der Halbdämon musste sich nicht mehr auf seine angeborenen Fähigkeiten verlassen. Dann kamen sie auch schon auf die Lichtung. Sieben, nein zehn Krieger. Die letzten drei, wenn seine Vermutung stimmte, Hundedämonen vom Festland, hielten sich wohl im Hintergrund. Dann musste er eben nur mit den Schakalen vorlieb nehmen. Wenn diese ebenso erbärmliche Kämpfer waren, wie der eine den er vor einigen Jahren tötete, hatte er sicherlich leichtes Spiel. Zuerst jedoch zog Inuyasha das Messer und schleuderte es von sich weg. Gleich darauf zeugten, lautes Brechen von Ästen und ein fallender Körper davon, dass er sein Ziel getroffen hatte. Ein dumpfer Aufprall erfolgte und die spionierende dreiäugige Krähe blieb unbeweglich am Boden liegen. Er hatte ihre roten Augen schon eine Weile erblickt und genau beobachtet, wo sie sich niedergelassen hatte, während er Wasser trank. Sein erstes Ziel hatte er somit erledigt, das Wesen auszuschalten, was möglicherweise Verstärkung holen konnte. Danach griff er ohne Vorwarnung die Schakale an. Derjenige der ihm am Nächsten stand wurde vollkommen überrumpelt, da er sich nach der Krähe umsah. Ein weiterer Krieger fiel dem zweiten Messer zum Opfer. Dem dritten Schakal schleuderte Inuyasha drei Wurfsterne entgegen. Diesem gelang es auszuweichen, dennoch trafen zwei Sterne ihr Ziel in unmittelbarer Nähe des Herzens bei dem Youkai. Jetzt wo die Überraschung vorbei war, gestaltet sich der Kampf schwieriger. Die verblieben vier Schakale passten gut auf und verhielten sich vorsichtiger. Der Hanyou legte es aber auf einen Frontalangriff an. Dem Nächststehenden sprang er entgegen. Dieser zog sein Schwert und konterte den Schlag. Dann versuchte noch einer der Schakale mitzumischen. Irgendwie schaffte es Inuyasha sich zu Boden zuwerfen, einen dicken Ast mit seiner linken Hand zu ergreifen. Danach rollte er sich herum, weg von dem Krieger. Der Ast befand sich gleich darauf zwischen den Beinen eines Dämons und brachte diesen zu Fall. Kaum war Inuyasha wieder auf den Beinen, spürte das als Erstes der eine Schakal, mit dem er gerade seine Klinge kreuzte. Nur, weil der Hanyou es schaffte, seine Gegner so schnell auszuschalten hatte er eine Chance. Sie unterschätzten doch tatsächlich einen Menschen. Der letzte Schakal machte seinen Kampf schwer. Jetzt begangen sich seine menschlichen Eigenschaften negativ bemerkbar zu machen. Die Arme ermatteten. Außerdem blutete Inuyasha aus einigen Wunden. Dennoch Aufgeben würde er nicht. Niemals. Sein Überlebenswille gab ihm die Kraft alles zu überstehen. Die vielen Übungen mit Tadashi und etliche Kämpfe gegen teilweise recht starke Youkais im westlichen Schloss kamen ihm nun zugute. Einen geringen Anteil hatte sicherlich auch das Dämonengift auf seiner Klinge. Da es windstill war, hatte Inuyasha eine Bewegung im Gebüsch bemerkt und deshalb wusste er, dass dort jemand verborgen war. Aus diesem Grund bewegte sich der Hanyou während des Kampfes von der Stelle fort und stand dann nach einer Weile so das er nur noch den Bach im Rücken hatte. Dann hatte er alle sieben Schakale getötet. Dennoch war es noch immer nicht vorbei. Der Hanyou seufzte leise und sah sich nach einem Fluchtweg um. Dringend musste er versuchen Zeit zu schinden. Bis zum Morgengrauen galt es zu überleben. Sobald er wieder im Besitz seiner dämonischen Hälfte sein würde, war es ein leichtes Tessaiga einzusetzen. Vielleicht genügte sogar die Windnarbe um kurzen Prozess mit ihnen zumachen. Die beiden Letzten, eindeutig Hundedämonen hatten sich bis jetzt aus dem Kampf heraus gehalten und wichen nun von ihm fort anstatt sich zustellen. Wollten sie aufgeben? Das erleichterte seine geplante Flucht nur. Doch da geschah etwas Unerwartetes. Jetzt betrat ein weiterer Dämon die Lichtung. Er blickte kurz zu den Getöteten und murmelte: "Erbärmliche Schwächlinge." Dann wanderten seine blauen Augen weiter und kamen auf Inuyasha zu ruhen. Dieser Blick ließ ihn frösteln. Es erinnerte Inuyasha an seinen älteren Bruder, eigentlich die ganze Erscheinung, wenn nicht das Aussehen unterschiedlich wäre. Die Haare waren dunkel, beinahe schwarz aber mit einigen weißen Strähnen durchsetzt. Dieser Hund war ein Daiyoukai, sicherlich sehr stark. In seinem Ausdruck lagen nur Verachtung und Abscheu. Doch dann musterte der Hund, den Hanyou in seiner menschlichen Gestalt. Ein kurzes anerkennendes Blitzen huschte durch die blauen Augen. Danach schmälerte sich diese und schweiften noch einmal kurz zu den toten Dämonen. "Beendet es!", befahl er gleich darauf. Inuyasha rechnete mit einem erneuten Angriff, doch er täuschte sich. Einer der Dämonen warf einen kleinen Beutel in seine Richtung. Der Halbdämon hob sein Schwert und wollte instinktiv das Geschoss abwehren. Stattdessen wurde es durch die scharfe Klinge zerschnitten und ein feines Pulver breitete sich um Inuyasha aus. Sehr zu seinem Entsetzen wurde ihm bewusst, das ihm die Sinne schwanden. Kaum war der Hanyou bewusstlos, kam aus dem Dunkeln des Waldes ein Krieger heran. Offenbar handelte es sich um einen Drachen. Dessen Haare waren rotbraun bis Mittelbraun und die Augen ähnelten eher einem Olivgrün. Dieser Neuankömmling bückte sich und griff nach Tessaiga. Er zog es jedoch nicht aus der Scheide, sondern legte eine Art Bann darum. Nur ein Drache konnte ihn wieder lösen oder jemand dessen Kräfte, die des Magiers überstiegen. Der blauäugige Hundedämon stand da und sah zu. Im Moment dachte er nach. Tarek wuchs in einem Dorf mit etlichen Hanyou auf, dennoch verachtete er die Mischlinge. Viele von ihnen hatte er in menschlicher Gestalt auf dem Übungsplatz und gelegentlich in einem echten Kampf beobachten können. Doch bis heute gab es niemanden, dem er Respekt zollen würde. Doch Inuyashas Verteidigung und Angriffe waren eindrucksvoll. Innerlich freute sich Tarek mit diesem Hanyou die Klingen zu kreuzen. Allerdings durfte sein Halbruder nicht erfahren, was wirklich in Inuyasha steckt. Ipek, der Prinz des sibirischen Hundeclans und jüngerer Bruder, des derzeitigen Lords, strebte danach, die Herrschaft über ein eigenes Reich zu erlangen. Er gab sich nicht mit dem kleinen Fürstentum zufrieden, was ihm seine Mutter vererbte. Vor allem da Tarek ebenfalls seine Rechte daran gelten machen könnte, trotz das dieser nur als Bastard geboren wurde. Aus einigen Erzählungen seines Großvaters hörte Ipek von der Verwandtschaft zu Lord Sesshomaru. In ihm reifte ein Entschluss und somit weihte er seinen ca 60 Jahre älteren Bastardbruder ein. Tarek willigte scheinbar ein, dennoch verfolgte er die ganze Zeit über eigene Pläne. Bis jetzt wusste er nicht, wie er seine Ideen umsetzen konnte. Doch der Hanyou lieferte ihm gerade den Schlüssel. Ein kaltes Lächeln huschte über Tareks Züge, sodass einer der Dämonen fragte: "Was habt ihr vor, Herr?" Der Hundedämon schaute die Krieger an, zwei ihm loyal ergebene Weggefährten. Bastarde wie er. "Ihr beide werdet schweigen!", befahl er mit grimmiger Stimme zu den beiden Soldaten. "Ipek darf nicht erfahren, wie stark der Hanyou vermutlich ist." Jetzt sprach der zweite Krieger. Dessen Haare waren wesentlich heller, bräunlicher und seine Augen in der gleichen Farbe."Wollt ihr uns nicht endlich in eure Pläne einweihen. Wie sollen wir wissen, was ihr als Nächstes tut." "Ipeks Idee das westliche Reich zu erobern scheiterte bis jetzt an jedem seiner Pläne", begann Tarek. "Soll er doch dieses mickrige Stück Land bekommen. Meine Ziele sind höher. Meiner Überzeugung nach ist Ipek zu schwach, um gegen Lord Sesshomaru bestehen zu können. Ihr habt Inuyasha gerade als Mensch kämpfen gesehen. Dessen Fähigkeiten als Hanyou sind sicherlich noch beachtlicher. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen das Ipek gegen die Herren des Westens bestehen könnte. Ich bin sicher, er wird jämmerlich zugrunde gehen. Doch Ipeks Tod öffnet mir den Weg nach Sibirien." "Vergesst ihr da nicht eine Kleinigkeit Herr", warf nun der erste Soldat ein. "Lord Akimo und seinen Vater Okami", spuckte Tarek mit Verachtung aus. "Meinen älteren Halbbruder und den Gefährten meiner verstorbenen Mutter werde ich nie vergessen. Okami, der Taisho von Sibirien ist schwach geworden. Vermutlich wird er kein Problem sein. Seine Vorliebe für Konkubinen wird ihn sicherlich bald umbringen. Ein Messer oder spezielles Gift. Es ist nicht schwer ein weibliches Wesen gefügig zu machen, das diesen Plan umsetzt. Akimo ist da schon eher ein Problem. Doch, wenn er erfährt, wer seinen jüngeren Bruder auf dem Gewissen hat ...", weiter sprach Tarek nicht. Die beiden Hundedämonen und der Drache verstanden ihn auch so. Zum Glück hatte Ipek vor einiger Zeit bereits das Problem mit Jakiro aus dem Weg geräumt. Okamis jüngster Sohn, ein Hanyou starb als Mensch im Kampf durch Ipeks Hanyoukrieger. Das einzige Risiko war jetzt nur noch Sesshomarus menschliche Gefährtin und ihr schwacher Sohn. Ein Baby konnte man leicht aus dem Weg schaffen. Diese Frau, Reika hieß sie wohl, dafür gab es für Tarek nur eine Lösung. Wenn der Tiger so viel Interesse an ihr hatte, sollte er sie auch bekommen. Yagos Vorliebe und die seines Clans für Menschenfleisch war allgemein bekannt. Deshalb gab es in den letzten Jahrtausenden mit den Tigern ständig Krieg. Tareks Gedanken wurden unterbrochen, als der Drachenkrieger zu ihm trat und sich niederkniete: "Würdet ihr meine Dienste annehmen Herr?", fragte dieser. Eine Weile musterte der Hundedämon ihn. Seine Klaue lag am Griff seines Schwertes. Eigentlich hatte er die Absicht den Drachen Samir zutöten, damit dieser nichts ausplauderte. Dessen Hilfe war willkommen aber konnte man ihm zu trauen? Samir ahnte, was in dem Dämon vor sich ging. Deshalb fügte er hinzu: "Ich kann euch zwar nicht ein ganzes Heer von Drachen zur Verfügung stellen. Doch meine Hilfe sei euch gewiss. Im Norden finde ich weitere Verbündete." "Dann verrate mir deine Gründe!", forderte der sibirische Dämon den Drachen auf. "Ich bin ein Bastard, wie ihr, ohne Aussicht auf Land oder eine höhergestellte Dachenkriegerin. Als Gegenleistung für meine Hilfe und meine Treue verlange ich nur eins. Faina." "Die menschliche Prinzessin", entfuhr es Tarek überrascht. "Menschlich ist nicht ganz korrekt. Sie ist eher ein Kind der Drachen. Einer ihrer Vorfahren war nicht nur ein magiebegabter Drache, sondern auch vom königlichen Blut. Aus einer Verbindung mit ihr geht sicherlich ein Drachenkrieger hervor." "Deine Dienste nehme ich an. Doch solltest du Verrat planen, wird meine Rache fürchterlich sein. Du bist mir nicht gewachsen", warnte der Hundedämon mit einer eiskalten Stimme. Danach befahl er: "Kommt, wir beide brechen mit dem Hanyou zur Höhle auf, während die Krieger zu Fuß folgen." Kurz danach verwandelte sich Samir, Tarek legte den gefesselten Hanyou auf den Rücken des Drachen und sprang dann selbst dort hinauf. Nur wenig später erhob sich der rötlich braune Drache elegant in die Lüfte. Keiner von ihnen bekam mit, dass nur wenige Augenblicke eher ein anderes Wesen aus den Schatten heraustrat, sich ebenfalls verwandelte und noch vor ihnen nach Süden flog. Die dunkle Nacht schluckte seine Erscheinung, wofür Nimrod dankbar sein konnte. Etwa zur gleichen Zeit ,südlich in der Nähe einer Höhle, stand ein großer schlanker Krieger vor dem Eingang und sah in die Ferne. Gelegentlich ließ er auch seinen Blick in den Himmel schweifen. Ein einzelner Punkt, der schnell näherkam, weckte seine Aufmerksamkeit. Nur wenig später landete ein ihm ähnliches Wesen und verwandelte sich in eine menschliche Gestalt. Ein heimlicher Beobachter vermutet sicherlich das es sich um Vater und Tochter handelte. Tatsächlich war dem so. Während der männliche Drachenkrieger, rötlich braune Haare hatte, waren die seiner Tochter wesentlich heller eher ins rotblond. Beide jedoch hatten die gleichen türkisfarbenen Augen. Wenn Kyan, der Herr der Drachen überrascht war seine Tochter zu sehen, zeigt er es nicht. Doch Myra erklärte sofort ihre Anwesenheit und übergab das Schreiben der Königin. Obwohl es Nacht war, las Kyan den Brief. Der Inhalt gefiel ihm nicht besonders, doch der Befehl am Schluss erleichterte ihn. In Gedanken flüsterte Kyan: 'Endlich' Dann sah er die junge Kriegerin, eigentlich noch ein halbes Kind an. Der Vater ihn ihm war stolz auf sie. Er sah auch die Notwenigkeit ein, dass Nimrod unverzüglich in den Norden gereist war. Das Schloss des Tigers Lord Yago war nur ihm bekannt. Es lag versteckt in einem größeren Tal, zusätzlich von Bannkreisen geschützt. "Berichte!", forderte der Gemahl der Drachenkönigin seine Tochter auf. Jetzt wollte er jede Einzelheit wissen. Besonders weshalb Yago, die für ihn, so gefährliche Reise angetreten war. Kaum hatte Myra ihren Bericht begonnen, landete Nimrod neben den beiden. Er unterbrach seine Cousine jedoch nicht. Sobald sie geendet hatte, wandte sich Kyan an seinen Neffen. Dieser kniete sich sofort nieder. "Vergebt mir Herr!", diese Worte waren ein kaum hörbares Flüstern. "Erhebe dich Nimrod!", bat sein Onkel. Der Drache blieb weiterhin knien. Kyan ging zu ihm und packte seine Schultern. Widerstandslos ließ sich Nimrod hochziehen, dennoch konnte er seinem Herrn nicht ins Auge blicken. "Was gibt es zu verzeihen?", fragte der Gefährte der Drachenkönigin sanft. Der feuerrote Drache gab dann leise an: "Auf meinem Flug entdeckte ich Prinz Tarek. Es ist ihm wohl gelungen, den Hanyou festzusetzen. Da nur Prinz Samir bei ihm war, wollte ich meine Hilfe anbieten. So landete ich. Wie ihr wisst, kann ich mich in den Schatten vollkommen verbergen, dabei hörte ich ein Gespräch. Tarek plant seinen Bruder Ipek zu hintergehen. Doch das ist nicht alles. Samir will mit Prinzessin Faina den Bund eingehen oder sie einfach schwängern." "Deine Verlobte?", fragte der Onkel überrascht. Sein jüngerer Bruder zeigte nie auch nur Interesse an der Menschenfrau. Da Nimrod nickte, berichtete Kyan nach einer Weile von seinen eigenen Ansichten. "Tarek habe ich nie getraut. Doch Ipek wird nicht auf uns hören. Nachdem was ich gerade von meiner Tochter höre, spielt das auch keine Rolle mehr. Sollte Samir den Befehl unserer Königin zuwiderhandeln, muss er die Konsequenzen tragen." "Vielleicht sollten wir Lord Sesshomaru benachrichtigen", schlug Nimrod vor. Lord Yago war sicherlich immer noch mehr als einen Tag vom westlichen Schloss entfernt. Er kam langsamer vorwärts als ein Drache, ganz besonders da seine Gefährtin und ihre Zwillingstöchter in seiner Begleitung reisten. "Die Aufgabe wirst du übernehmen. Sobald ich dir den Befehl gebe, wirst du ihn unverzüglich ausführen. Um meinen Bruder kümmere ich mich selbst. Vielleicht könnte ich ihm einen Verrat gegen mich verzeihen aber niemals gegen unsere edle Königin", bestimmte der Herr. Entschlossen wandte sich der rotbraune Drache ab. In der Ferne sah man nun einen rötlich braunen Drachen herbeikommen. Es konnte sich nur um Samir handeln der Tarek und den gefangenen Inuyasha brachte. So sah sich der Herr zu seinen beiden treuen Familienmitgliedern um: "Vorerst werdet ihr schweigen! Lasst euch nichts anmerken!", befahl er leise. Kyan war sich sicher das beide seine Anweisungen befolgten. Myra und Nimrod gingen den Felsen hinab, um das weitere Geschehen bei der Höhle zu beobachten. ...tbc... 4. Kapitel - Alte Gefälligkeiten Lord Yagos Reise. Er trifft seine persönlichen Dämonen der Vergangenheit. Freunde sowie Feinde. Vor seiner Abreise findet der Tiger zusammen mit seiner Fürstin in den Gemächern einer verstorbenen Hofdame ein Dokument. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)