Die Entscheidung des Bruders Reika Serie 4 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 14: Bruderverrat Teil 4 Entscheidungen ---------------------------------------------- Allen die noch treu zu dieser FF stehen, danke ich. Ich denke mit diesem Kapitel kommen wir bei Bruderverrat zum Abschluss und es geht wieder zurück zu den anderen Bösewichtern. Irgendwo flattert nämlich immer noch ein Schmetterling herum und treibt sein Unwesen ;) Larissa - Die Lorbeer Beschmückte oder die Liebende Kapitel 14 - Bruderverrat Teil 4 Entscheidungen Noch lange starrte Okami auf die Tür, durch die der einzige ihm noch verbliebene Sohn gerade gegangen war, und dachte nach. Trug er schuld an dem Zerfall seiner Familie? Seine verstorbene erste Gefährtin würde ihm das ganz sicher anlasten. Das Vergangene konnte er nicht mehr rückgängig machen, aber es wurde Zeit, das er wieder mehr auf das achtete, was um ihn herum geschah. Außerdem musste er sich auf seine Stellung besinnen. Entschlossen zog er sich eine dicke Tunika über, legte seine Waffe um und trat hinaus in den Gang. Er lief sofort zum langen Saal, ein Raum, wo üblicherweise Versammlungen stattfanden, Bittsteller angehört oder Festlichkeiten durchgeführt wurden. Das alles interessierte ihn nicht, sondern das Porträt seines Vaters. Er betrachtete es eine Weile und ließ dann nach der Haushofmeisterin rufen. Es gab einiges zu tun. Bis die schwarzhaarige Dämonin mit den blauen Augen eintraf, verging nicht sehr viel Zeit. Wie immer kam Larissa still herein, blieb in angemessener Entfernung, mit gesenktem Kopf stehen und wartete, bis er ihr seine Wünsche mitteilte. Sie war die Hofdame seiner menschlichen Gefährtin gewesen und hatte nach deren Tod die Führung des fürstlichen Haushaltes übernommen. Larissa besaß ein liebevolles Wesen, sanftmütig. Außerdem wurde sie für Jakiro so etwas wie ein Muttersatz. Jetzt fragte sich Okami, gerade ob er Larissa mehr Anerkennung schuldete. Immer war sie für ihn da gewesen und für seine Söhne. Still, bescheiden. Die junge Hundedämonin hatte nur gegeben, nie gefordert. Manchmal hatte Okami den Verdacht, das sie ihn liebte. War er all die Jahre ein Narr gewesen und hatte Zeit in fremden Armen vergeudet? Die Erkenntnis kam ein wenig zu spät oder sollte es doch noch eine Chance geben. Ohne sich ihr zu zuwenden, begann Okami: "Es wird in nächster Zeit einige Veränderungen geben. Bis zur Rückkehr meines Sohnes übernehme ich die Führung des Reiches." Der ältere Lord verstummte und sah erneut auf das Abbild seines Vaters. Gerade hatte er eine Idee, praktisch eine Eingebung. Genau genommen wusste er nicht, was Akimo in Japan erwartete, wurde er mit offenen Armen empfangen oder drohte ihm der Tod. Sein Sohn reiste mit geringer Eskorte, klein genug um schnell überwältigt zu werden. Doch in seiner Stellung hatte Okami die Möglichkeit etwas zu tun. Nur gestaltete es sich schwierig, die Abwesenheit beider Fürsten zu verschleiern. Ihre Feinde würden nur auf so eine Gelegenheit warten. Dennoch stand sein Entschluss fest, er wollte seinem Sohn folgen. "Herr", begann Larissa zögerlich. Sie kannte ihn von allen am besten und ahnte das etwas ihn beschäftigte. Er wandte sich ihr deshalb jetzt zu und musterte sie. "Alles der Reihe nach. Zuerst schicke sofort alle Konkubinen fort und finde sie ab wie immer", bat er. Sie nickte, verbeugte sich kurz und drehte ich dann um. Dabei bemerkte Okami eine Reaktion. War da gerade Freude in ihren Augen. Deshalb hielt er die Dämonin auf: "Larissa." "Ja, Herr", kam es zurück. Okami trat genau vor sie, legte seine Finger unter ihr Kinn und hob es etwas an, damit er ihr kurz in die blauen Augen schauen konnte. "Du freust dich darüber, sei ehrlich", hakte er einfach direkt nach. Beschämt senkte sie ihren Blick, als sie zugab: "Ja Herr." Mit nachdenklicher Stimme wollte er wissen: "Gibt es dafür einen Grund?" "Sie haben euch nicht glücklich gemacht", erlaubte sie sich zu sagen. Mit abwesendem Ausdruck entgegnete Okami: "Meine erste Gefährtin auch nicht." Er schloss danach für einen Moment die Augen und gestand dann: "Ich sehne mich nach jemand, der mir Nähe schenkt. Deine Empfindungen zu mir fielen mir schon früher auf. Bis jetzt wagte ich nicht, daran zu denken. Doch weißt du ...", er sprach seine Gedanken nicht aus, sondern demonstrierte sie, indem er Larissa umarmte, sie eng an sich zog und sie küsste. Erst danach sagte er: "Heute Nacht brauche ich noch einen Drachen. Sobald du dich darum gekümmert hast, lasse nach dem Priester schicken und versammle die Berater in meinem Arbeitszimmer." Die Haushofmeisterin musste nicht lange nachdenken, da sie Nimrod kürzlich gesehen hatte und dieser länger bleiben wollte. Aufgrund der vielen Reisen, die er in letzter Zeit unternommen hatte, wollte sich der Neffe der Drachenkönigin ausruhen. Niemand sonst war in der Nähe, und bis ein anderer Drache eintraf, verging wertvolle Zeit. Deshalb schlug sie den Feuerroten vor: "Der Einzige, der schnell zu Verfügung steht, ist Nimrod." "Einverstanden gebe ihm Bescheid und denke an den Priester. Ich will ihn zusammen mit dir gegen Mittag hier sehen", befahl Okami zum Schluss und ging einfach, damit Larissa gar keine Zeit hatte Protest einzulegen. Nimrod, nicht nur der Neffe der Drachen Königin, sondern ein junger, zuverlässiger Krieger hatte jetzt schon die besten Voraussetzungen, um einmal ein angesehener Herrscher an Myras Seite zu werden. Sobald er hörte, das Okami seine Dienste wünschte, suchte er den Hundefürsten auf. Er hatte schon eine Vermutung, und nachdem er auf Okami traf, sprach er ihn deswegen an: "Ihr wollt eurem Sohn folgen." Mit leichter Bewunderung bestätigte der sibirische Lord: "Das ist meine Absicht." Daraufhin erklärte der Drache kurz und bündig: "Ich kenne den Weg, Herr." "Wir werden heute Nacht aufbrechen, bevor der Mond aufgeht. Erwarte mich vor der Siedlung aber halte deine Abreise geheim", befahl der Fürst. Der feuerrote Drache verbeugte sich leicht und verließ den Raum. Kurz danach erklärte Okami den beiden Beratern, das er dringend etwas zu erledigen hatte, und ermahnte sie seine Abwesenheit zu verschleiern. Er gab ihnen die Anweisungen das er, Fürst Okami zwar derzeit die Regierung innehatte, aber niemanden empfängt, sondern nur hinter verschlossen Türen Befehle erteilte. Er wusste, dass seine Berater diese Order genauestens befolgen würden, da sie es in der Vergangenheit bereits mehrmals auf diese Weise handhabten. Danach widmete sich der Hundedämon seiner Vermählung mit Larissa. Es kam zwar für die Hofmeisterin recht plötzlich, doch damit wurde nur ein lang gehegter Wunsch Wirklichkeit. Sobald er mit seiner neuen Gefährtin allein war, sah er ihren zweifelnden Blick. Sicher fragte sie sich, weshalb er die Entscheidung so plötzlich getroffen hatte. Laut schaffte Larissa es nie, die Frage auszusprechen, denn in diesem Moment trat Okami näher an sie heran. Er hob seine Hand und fuhr ihr sanft über das Gesicht. In ihren Augen entdeckte er, wie sehr sie sich nach seinen Berührungen sehnte. Jetzt wo Okami der Dämonin so nah war, ihren Duft einatmete und sie berührte spürte er, etwas in ihm regte sich, das er schon vor langer Zeit verloren geglaubt hatte. Die Fähigkeit zu empfinden. Dann nahte der Zeitpunkt seiner Abreise und noch einmal zog er seine neue Gefährtin in die Arme, küsste sie besitzergreifend. Bevor er den Raum verließ, flüsterte er ihr zu: "Lauf mir nicht davon Larissa, ich habe vor noch viel Zeit mit dir zu verbringen!" Vor der Siedlung trat Nimrod aus dem Schatten, nickte ihm grüßend zu. Der Fürst warf noch einmal einen Blick auf den schlafenden Ort. "Du wirst fliegen, ich werde bis zur Küste selbst rennen", befahl Okami dem Drachen, während er, sich selbst, in seine wahre Gestalt, einen hellgrauweißen Sibirien Husky Mischling verwandelte. Kurz danach schoss ein zweiter Drache in die Luft und folgte ihnen. Erst an der Küste erfuhren die beiden Reisenden, dass es Myra die Drachenprinzessin war. Es war ihr Wunsch sie zu begleiten und sie akzeptierte ihre Gesellschaft. In Japan, im westlichen Schloss herrschte der übliche Ablauf, alles hatte sich normalisiert. Sesshomaru ließ sich seinen Unmut nicht anmerken, doch er vertraute kaum noch einem seiner Untergebenen. Zu viele übten in letzter Zeit Verrat aus und niemand konnte vorhersehen, wann der nächste hinterhältige Anschlag auf die menschliche Fürstin stattfand. War sie besser in Musashi aufgehoben, bei seinem Bruder? Er hegte nicht die Absicht, seine Gefährtin gehen zu lassen. Aus diesem Grund besprach er sich mit seinem Onkel und sorgte für mehr Sicherheit. Mit der Zeit fand der silberweißhaarige Hundedämon sogar positive Seiten an Damien und einmal ertappte er sich bei dem Gedanken, welches Glück die Anwesenheit der Tigerdämonen Familie hatte. Immerhin leisteten Kazimir und Faruk seiner Gefährtin oft genug Gesellschaft und sie war somit in Sicherheit. Wenn dann noch der Herr des Nordens bei ihr weilte, wagte es sicherlich kein Attentäter Reika zu schaden. Noch eine Weile blieb der Fürst am Fenster stehen, betrachtete das Bild, welches ihm im Freien geboten wurde, bevor er sich wieder seinen Papieren zu wandte. Nur wenig später betrat der Goldkatzendämon die Bibliothek, grüßte und setzte sich schweigend nieder. Er widmete sich den Übersetzungen der ausländischen Korrespondenz. So vergingen etliche Tage ohne weitere Vorkommnisse. An einem regnerischen Morgen, kurz, nachdem Sesshomaru seine Arbeit aufnahm, beriet er sich in einer Angelegenheit mit seinem Onkel und Inuyasha war ebenso anwesend. Da klopfte es und Hauptmann Ryan betrat den Raum. Er berichtete nach Aufforderung: "Herr, die Späher meldeten Fremde, die sich vom Norden her näherten. Sie benutzten offenbar Drachen für ihre Anreise und harren jetzt an der Grenze aus. Bisher wagte keiner, die unsichtbare Linie zu überqueren." Mit dem Soldaten kam der nördliche Lord in die Bibliothek. Missmutig fauchte er: "In meinem Reich? Ich habe niemanden eingeladen." Sesshomaru ging darauf nicht ein, sondern fragte: "Wie viele?" "Drei Drachen und sechs Reiter. Scheinbar handelt es sich um einen sibirischen Lord und fünf seiner Krieger", berichtete Ryan weiter. Der Lord der westlichen Länder stand auf, ging zum Fenster und sah hinaus. Leise murmelte er: "Das war zu erwarten." Der Tigerdämon forderte den Hauptmann auf: "Kannst du den Herr beschreiben." Erst nickte der Soldat und dann schilderte er das Aussehen des Fremden, mit den gleichen Worte welche der Grenzposten dabei benutzte. Wie es der nördliche Herrscher bereits vermutete, klang es sehr nach Akimo. Was er auch laut schlussfolgerte: "Ipeks älterer Bruder, der sibirische Herrscher." Naoki stand nun ebenfalls auf, trat zu seinem Neffen und wollte wissen: "Was wirst du tun, dich mit ihm treffen?" "Ich komme mit", warf Inuyasha ein, bevor sein Bruder eine Entscheidung fällen konnte. Daraufhin warf der silberweißhaarige Hundedämon mit der Mondsichel dem Jüngeren einen undefinierbaren Blick zu und bestimmte dann: "Naoki wird uns begleiten." Damit ging er einfach zur Tür, um wenig später in seinen Gemächern zu verschwinden. Als er wieder herauskam, trug er Reisekleidung und Bakusaiga. Während dieser Zeit hatte sich der Hanyou ebenso umgekleidet und Tessaiga an sich genommen. Die beiden Brüder trafen sich mit ihrem Onkel im Hof, wo bereits Ah-Uhn und ein weiterer junger Drache gesattelt warteten. Erstaunt betrachtete der Erbprinz den General, da er ihn zum ersten Mal in einer Rüstung sah, die der seines Vaters sehr ähnelte. Auf seinem Rücken war ein Langschwert festgebunden und in seinem Obi trug Naoki ein Katana als Zweitwaffe. Lange hielten sie sich nicht auf, sondern begaben sich auf den Weg zur Grenze. Gern hätte Yago die Hundefamilie begleitet, doch diese familiären Streitigkeiten mussten sie allein beilegen. Am Treffpunkt angekommen, landeten die Drachen, die drei Reiter stiegen ab und liefen dann wenige Shaku, bis sie in Sichtweite der Besucher kamen. Sie sahen sich die Gruppe kurz an, und noch bevor sie eine Entscheidung treffen konnten, reagierte der vornehmste der Fremden. Er übergab einem der Krieger sein Schwert und kam dann allein näher. In angemessener Entfernung blieb er stehen, wartete ab. Sesshomaru legte deshalb die andere Hälfte des Weges zurück bis er den sibirische Hundedämon erreichte. Lange musterten sich die beiden Verwandten, bis Akimo in der dämonischen Sprache fragte: "Ihr seid?" "Ken'ichis Enkelsohn, Lord Sesshomaru, der amtierende Fürst der westlichen Ländereien", erläuterte der Silberweißhaarige und fragte im Anschluss, wobei seine Körperhaltung stolz und seine Stimme autoritär klang. "Was ist euer Anliegen?" Der Besucher verbeugte leicht seinen Kopf: "Edler Fürst. Mein Name ist Akimo, ich bin der Lord der sibirischen Lande und ich bitte im Namen meines Volkes um Vergebung für das unverzeihliche Verhalten meines jüngeren Bruders." "Er hat also nicht in eurem Interesse gehandelt? Cousin", erklang eine weitere Stimme schräg hinter Sesshomaru. Inuyasha war unbemerkt nähergekommen und mischte sich ein, was ihm einen strengen Blick des Älteren eintrug. Akimo betrachtete den Neuankömmling erstaunt, während er seinem Kopf schüttelte, um zu verneinen. Der Hanyou wusste, dass sein großer Bruder nicht gern viele Worte von sich gab und deshalb erlaubte er sich weiterzusprechen: "Dann ist er auch nicht der Herr der sibirischen Länder, wie er mir ursprünglich weismachte?" Jetzt zogen sich die steilen Falten auf der Stirn des Huskydämons noch enger zusammen und seine Augen wurden schmal. Der Blick in ihnen war beinahe so hart, wie er es von Sesshomaru kannte. "Das hat Ipek behauptet?" Jeder konnte in Akimos Stimme dessen Verärgerung deutlich wahrnehmen, da er seinen Unmut nicht verbarg. Jetzt war es an Sesshomaru das Wort zu ergreifen: "Nicht nur das. Er hat auch seine Klauen nach meinen Ländereien ausgestreckt und Verräter gewonnen, die meine Gefährtin ermorden sollten." "Damit ist sein Verhalten unverzeihlich", begann der sibirische Lord leise: "Ich verstehe. Bevor ihr mir die ganze Angelegenheit berichtet, möchte ich mein Bedauern ausdrücken. In unseren Adern fließt das gleiche Blut unserer Vorväter und es ist genug davon vergossen worden. Es ist mein Wunsch den Streit beizulegen, damit unsere Nachfahren damit nicht belastet werden." Nach diesen Worten herrschte auf beiden Seiten Schweigen. Als der westliche Hundelord auch weiterhin nichts sagte, wagte Akimo noch hinzu zufügen: "Nehmt nicht an, dass ich schwach bin. Wenn ihr einen Kampf wollt, könnt ihr ihn haben, doch ich möchte verhindern, dass ein Kind ohne Vater aufwächst." "Sesshomaru", nannte der Hanyou nur den Namen seines Bruders und hoffte das der Silberweißhaarige nicht auf Streit aus war. Er war eines jener Kinder, die ihren Vater nicht kannten. Dieser blickte seinen Onkel an, der zog es vor zu schweigen. Er würde sich erst einmischen wenn mehr auf dem Spiel stand. Der westliche Lord hatte kein Interesse weitere Zwistigkeiten anzuzetteln, vor allem traf das Argument des anderen auf fruchtbaren Boden bei ihm. Auch er hatte einen Sohn und er gab seiner Gefährtin das Versprechen ihr ein weiteres Kind zu schenken.  Sesshomaru dachte an Ipeks Aussage und deshalb fragte er jetzt: "Mich interessiert die Wahrheit, welche Gründe nannte euer Großvater, weshalb verließ er Japan?" Akimo runzelte die Stirn und vermutete eine weitere Lüge seines jüngeren Bruders als Anlass für diese Frage. "Ipek hat sich offenbar seine eigene Geschichte ersonnen, obwohl unser Großvater immer offen zu uns war. Kenji hat sich eines schweren Vergehens schuldig gemacht  und ist freiwillig in die Verbannung gegangen. Er glaubte den Lügen seiner Mutter und diese brachte ihn gegen seinen eigenen Vater auf. Die Zwillinge kämpften gegeneinander, bis ihr Vater dazwischen ging. Kenji zog daraus seine Konsequenzen und verließ seine Heimat. Er hat nie bereut diesen Schritt gegangen zu sein, denn er hat eine Gefährtin gefunden ..." Plötzlich verstummte Akimo und drehte sich um. Jemand näherte sich. Dem Geruch nach war es nicht nur ein halber Hundedämon, sondern ein Verwandter. Nur wenig später trat aus dem Wald ein junger Hanyou. Vom Aussehen her ähnelte er Inuyasha mit dem einzigen Unterschied, das Haare, sowie Farbe der Ohren grauschwarz waren und die Augen in einem strahlenden Blau leuchteten. "Jakiro?", entfuhr es dem Lord der sibirischen Lande. Diesmal konnte man deutlich Erstaunen in der Stimme hören. Der so Angesprochene ging direkt zu Akimo und kniete sich vor ihm nieder: "Mein Herr. Vergebt mir!" Der sibirische Husky musste sich für einen Moment sammeln, um seine Beherrschung zu wahren, denn sonst hätte er seinen jüngeren Bruder umarmt, so glücklich war er, ihn lebendig vor sich zu sehen. Ihn interessierte es brennend weshalb. Doch er begann kühl: "Dir verzeihen? Meines Wissens hast du Ipek unterstützt." Der Hanyou senkte seinen Kopf etwas tiefer, dann erklärte er: "Ipek verschwieg seine Pläne zu anfangs. Sobald ich davon erfuhr, habe dieses Vorhaben zutiefst verurteilt und mich gegen meinen Bruder gestellt. Damit auch Verrat an meinem Fürsten verübt." Der Blick des sibirischen Lords wanderte kurz zu den Repräsentanten des westlichen Reiches, bevor er den Jüngeren wieder anblickte: "Steh auf Jakiro! Kein Erbprinz des sibirischen Reiches wird je vor einem meiner Diener knien." Dem Befehl kam Jakiro sofort nach. Auch wenn er überrascht war, konnte man es ihm nicht anmerken. In Inuyasha stieg die Anerkennung. Offenbar behandelte der Sibirien Husky seinen Bruder dem ihm zustehenden Rang nach und nicht wie einen minderwertigen Bastard. Wieder einmal fragte er sich, wie sein Verhältnis zu Sesshomaru ausgesehen hätte, wäre ihr Vater nicht getötet worden. Mehr Gedanken konnte er nicht wälzen, weil er sich wieder auf das mitgehörte Gespräch konzentrierte. Akimo sprach bereits weiter: "Ipek hat seine Strafe bekommen und ich möchte die Angelegenheit ruhen lassen. Dich am Leben und gesund zusehen, überrascht mich lieber Halbbruder. Das Letzte was man mir von dir berichtete war dein Tod." Bei den Worten hatte sich Akimo halb gedreht und sah nun den jüngsten der Drachen an. "Verzeiht edler Herr aber das war die Botschaft, die ich ausrichten sollte", entgegnete der Drachenkrieger auf die unausgesprochene Frage. "Er hat wortwörtlich gesagt ...", doch hier unterbrach ihn Akimo und sagte es selbst: "Richtet meinem verehrten Bruder aus das ich mich persönlich um das Problem des Bastards gekümmert und die Familienschande vom Angesicht der Erde getilgt habe." Sobald Inuyasha diese Aussage hörte, gab es einen kleinen Stich in seinem Herzen und er schielte zu Sesshomaru, der den Blick emotionslos erwiderte. Offenbar hatte die Familie mehr gemeinsam, als sie ahnten. Naoki legte daraufhin seine Hand auf die Schulter des jüngeren Neffen. Dann lauschten sie dem Gespräch weiter. "Persönlich?", wagte es Jakiro zu fragen. Fügte dann gleich abschätzig hinzu: "Mein verräterischer älterer Bruder war zu feige sich mir im Kampf zu stellen und hat stattdessen zehn seiner Hanyou Krieger auf mich gehetzt.  Nicht einmal  persönlich hat er sich davon überzeugt, dass der Bastard den Weg ins Jenseits angetreten hat. Denn sonst hätte er seinen Fehler wohl selbst korrigiert." Leicht schmunzelnd entgegnete Akimo: "Seine Dummheit ist mein Gewinn. Ich hätte nur ungern auf dich verzichtet. Deshalb bitte ich dich jetzt um Verzeihung. Meine Nachlässigkeit hätte dich fast das Leben gekostet. Wenn ich mehr auf Ipek geachtet hätte, wäre es nie soweit gekommen." "Du hattest genug eigene Probleme", erwiderte der Hanyou einfach. Das stimmte leider nur allzu gut. Es hatte Jahre gedauert, die Aufstände in seinem Land niederzuschlagen. Nachdem sein Vater vor fast 200 Jahren sich in eine Menschenfrau verliebte, mit ihr den Bund einging und die Herrschaft über das sibirische Reich an Akimo übergeben hatte, war es immer wieder zu heftigen Kämpfen gekommen. "Wirst du mit mir zurückkehren? Unser verehrter Vater würde sich bestimmt freuen, wenn er sich mit eigenen Augen überzeugen kann, dass du am Leben bist", fragte Akimo als Nächstes. Doch Jakiro konnte das Angebot nicht annehmen und erläuterte die Gründe, sehr zur Überraschung aller Anwesenden: "Das würde ich gern verehrter Bruder, doch meine Umstände haben sich geändert. Die Lady des Osten KeiCho hat mir die Ehre gegeben, mich als ihren Gefährten zu wählen. In wenigen Wochen erwarten wir unser erstes Kind." Er stockte plötzlich, drehte sich zu Sesshomaru um und brachte noch etwas zur Sprache: "Eigentlich bin ich nur in den Westen gekommen, da einer unserer Boten verschollen ist. Ipek hat KeiChos Vater um Unterstützung ersucht und wir haben seinen Bittsteller in den Kerker geworfen. Als Nächstes schickten wir eine Warnung an Lord Sesshomaru. Weil der Falke überfällig ist, seinem Befehl sofort zurückzukehren nicht nach kam, begab ich mich persönlich auf den Weg, um nachzuforschen. Im Schloss erfuhr ich von Lord Yago von den Besuchern und nutzte die Möglichkeit." "Wir erhielten keinerlei Nachricht", merkte General Naoki an. Er selbst hatte ständig alles überwacht und von ein Falken aus dem Osten, wüsste er. "Ich Narr", entfuhr es auf einmal dem Lord der westlichen Länder, zwar leise aber dennoch deutlich genug das es die Hundedämonen hörten. Akimo drehte sich um und fragte erstaunt: "Lord Sesshomaru?" Der weißhaarige Daiyoukai bemerkte erst in diesem Augenblick, dass er hörbar gesprochen hatte. Seinem Ärger über seine Nachlässigkeit musste er aber Luft machen. Ob es etwas geändert hätte? Er fing sich sofort wieder und begann: "Entschuldigt. Es war nicht meine Absicht euch zu unterbrechen." Inuyasha sah seinen Bruder völlig verdattert an. Dieser machte doch keine Fehler oder doch? Seit wann nannte dieser sich selbst einen Narren und entschuldigte sich bei jemanden für sein handeln. Das sah diesem gar nicht ähnlich. Der Silberweißhaarige bekam den Blick seines jüngeren Bruders mit und fand das er eine Erklärung verdiente: "KeiCho und ihr Vater waren die einzigen die ich nicht wegen diesem Symbol gefragt habe. Vermutlich hätten wir uns eine Menge Zeit damit erspart." Er näselte an seiner Kleidung und holte die Kette hervor, die er einem der Dämonen vor etlichen Jahren abgenommen hatte. Jetzt zeigte er das Plättchen den sibirischen Gästen. Jakiro teilte sein Wissen mit: "Die weiße Lilie ist das Siegel von Akimos Familie müt­ter­li­cher­seits. Ipek trug es ebenso schwach sichtbar auf seiner Stirn." Bevor einer der Anwesenden diesbezüglich etwas äußern konnte, rief einer der Soldaten aus Akimos Begleitung, welcher die Gegend ständig mit seinen Augen nach heimlichen Angreifern absuchte: "Zwei Drachen Herr." In einem fragenden Ton kam es von Inuyasha: "Nimrod?" Einer der sich schnell nähernden Punkte schimmerte rötlich im Licht der durch die Wolken brechenden Sonne. "Es hat den Anschein", bestätigte Naoki, da er zum gleichen Schluss kam. Kurz darauf landeten Nimrod und Myra bei den anderen. Nur ein Reiter stieg ab und kam nun näher. Der ältere Hundedämon ließ kurz seinen Blick schweifen und fror plötzlich in seiner Bewegung ein. Seine Hand verkrampfte sich zu einer Faust. Nur an seinen Augen sah man kurz eine Reaktion. Seine Lider flackerten leicht. Okami holte tief Luft und setzte seinen Weg fort. Den japanischen Teil seiner Familie bat er: "Verzeiht meine Unhöflichkeit, doch bevor ich meinen Pflichten als Taisho des Nordostens nachkommen kann, habe ich die Pflicht eines Vaters zu erfüllen." Danach ging Okami sofort zu Jakiro, sah ihn kurz an und zog ihn dann einfach in seine Arme: "Welchen Umständen verdanke ich mein Glück?" Vater und Sohn lösten sich voneinander. Jakiro berichtete in der Kurzfassung die Geschehnisse. Das nahm dann Inuyasha zum Anlass und erzählte den Rest. Während der Berichte wechselten Naoki und Okami ständig Blicke. Danach ging der sibirische Huskymischling zu dem General, verbeugte leicht seinen Kopf und fragte in einem vertraulichen Ton: "Ich nehme an du bist immer noch der amtierende Taisho von Japan? Naoki." Dieser lächelte und entgegnete: "Obwohl ich keine Zweifel habe, dass mein Neffe Lord Sesshomaru die Aufgabe nicht ebenso erfüllen kann, gab es bis jetzt noch keine Veranlassung das Amt neu zu besetzen. Seit 50 Jahren wurden keine Kriege geführt. Okami ich hoffe, du bist nicht hier um einen anzufangen." Dieser schmunzelte und erklärte ohne Umschweife: "Eher um einen zu verbieten." Der General nickte und bestätigte: "Ebenso wie ich." Nach einem Seitenblick auf seine Neffen sagte er dann noch: "Es ist lange her." "Wir haben keine Briefe mehr gewechselt seit dem Ableben meiner menschlichen Gefährtin. Doch mir war nie bewusst ..." Naoki ließ ihn nicht aussprechen, sondern unterbrach seinen Cousin: "Mir ist unsere Verwandtschaft erst kürzlich bewusst geworden. Mein Freund Yago brachte einiges Licht, in das Dunkel und ich denke, ihr beide habt ebenso eine Menge zu bereinigen. Oder bist du genauso ein Dickkopf wie er?" Okami lachte ein wenig und erwiderte: "Ich kann hartnäckig sein, doch mir liegt nichts mehr an Streitigkeiten. Wenn ich den ersten Schritt zur Versöhnung beschreiten soll, dann werde ich es tun. Wir werden sicherlich viel zu besprechen haben und ich hoffe wir finden einen neutralen geeigneten Ort." "Der östliche Herrscher ist sicherlich bereit als Vermittler zu dienen", schlug Jakiro vor. "Das wird nicht nötig sein", wandte Sesshomaru ein. Gerade eben hatte ihm Inuyasha zu geraunt: "Weshalb bist du so still?" Er antwortete nur: "Ich beobachte und bilde mir eine Meinung." Prompt kam es von dem Jüngeren drängelnd zurück: "Keh, und welche Meinung hast du nun?" "Sei still!", bat der Lord der westlichen Ländereien. Er hörte absichtlich zu, denn so erfuhr er mehr, als wenn sie sich mit den Gästen unterhalten hätte. In dieser Familie gab es offenbar auch Probleme, so wie überall. Akimos Wunsch den Streit zu beenden hegte er auch. Er sah in dem anderen Dämon einen gleichwertigen Gegner und es interessierte ihn, wer von ihnen der Stärkere war. Doch das würde er auch auf dem Weg seines Onkels erfahren. Diese Option hob er sich für später auf. Deshalb stimmte er seinem Onkel und Okami zu. Es gab genug Kampf, besser war es Bündnisse zu schließen. Denn er dachte weiter, an die Zukunft. Doch es gab noch jemanden, dem etwas auf der Seele lag. Mehrmals wurde Tarek erwähnt und so wollte Akimo von seinem Vater wissen, wer dieser Dämon war. Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, schluckte Okami. Dann gestand er: "Er war dein Halbruder, Akimo." "Mein ...", begann der sibirische Hundedämon, runzelte die Stirn. Der Ton seines Vaters war merkwürdig. Er ließ sich die wenigen Worte noch einmal durch den Kopf gehen und dann drehte er sich zu dem sibirischen Hanyou um. "Nicht Jakiros Halbbruder, dann bedeutet es doch ...", weiter verfolgte er den Gedankengang nicht. "Der Bastardsohn deiner Mutter, mein bei der Geburt angeblich verstorbenes Kind. Nachdem ich etwa sechzig Jahre später die Wahrheit erfuhr, verstieß ich sie und sie lebte deshalb bis zu ihrem Tod im Exil. Vorher jedoch beging ich den Fehler, sie ein letztes Mal zu verführen, zeugte Ipek und ließ ihr dieses Kind. Es ist schon merkwürdig das wir uns erst auf fremden Territorium treffen müssen, um alles zu klären", fügte Okami nachdenklich hinzu. "Ipek war mein Sohn, doch ich kannte ihn kein bisschen." "Ich hoffe, mit seinem Tod wurde das verräterische Blut in unserer Familie endgültig ausgelöscht", gab Akimo ehrlich an und schloss damit auch den japanischen Teil ein. "Wir alle hoffen das", stimmte Naoki ein und sah seinen älteren Neffen an. Dieser nickte und forderte alle auf: "Brechen wir zum Schloss auf. Dort können wir weitere Einzelheiten besprechen." Kapitel 15 - Ein Sklavenhändler plaudert Shun genießt seine Zeit als Shalines Leibwächter. Dann unterbreitet Fürst Daiki ihm ein ungewöhnliches Angebot. Bevor er seine Entscheidung fällen kann, trifft von der Küste eine entscheidende Nachricht ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)