Alpträume der Finsternis von Reblis ================================================================================ Kapitel 1: Unverhoffte Freiheit! -------------------------------- Stechend grüne Augen öffneten sich ohne jegliche Vorwarnung und starrten an die spärlich beleuchtete Raufasertapete. Sein Herz sprang wie verrückt in seiner Brust. Das war unglaublich! Schoss es ihm durch den Kopf. Mit einem spitzbübischen lächeln bemerkte er wie noch immer das Adrenalin durch seine Adern rauschte. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt. Seine rechte Hand hob sich und erschien in seinem Blickfeld. Durchdringend musterte er seine Handinnenfläche, ließ sie jedoch nach einigen Sekunden wieder frustriert neben sich ins Bett fallen. Es würde noch Wochen dauern, bis er wieder dieses Gefühl der ungezähmten Freiheit haben würde. Mit knackenden Knochen richtete er sich auf und schwang leise raschelnd seine Beine über den Rand seines Bettes. Seine rechte Hand wanderte automatisch zum kleinen Nachtschränkchen, griff nach einer Brille, die auch prompt ihren Platz auf seiner Nase fand. Unzufrieden sah er sich in dem Kleinen Zimmer um in welchen er leben musste. Seinen Besen hatten ihm die Dursleys weggenommen damit wie Vernon sagte, er nicht auf die schwachsinnigen Gedanken käme, dass dieses verfluchte Teufelszeug und seines Gleichen in seinem Haus willkommen wären. Leise stand der Jugendliche auf und tappste sich streckend zum kleinen Fenster ihm gegenüber, welches einen wunderbaren Ausblick auf die asphaltierte Straße vom Ligusterweg offenbarte. Die Sonne tauchte alles in rotes, warmes Licht was ihn nicht gerade die Sehnsucht nach Hogwarts nahm. Rot, die Farbe der Griffindors. Knurrend wandte er sich um und ging zu einem kleinen, spärlichen Schrank aus welchem er sich schnell eine viel zu große Jeans und ein verwaschenes Shirt holte. Recht unbegeistert zog er sich an und beeilte sich aus seinem Zimmer zu kommen. Da er wieder bei den Überresten seiner liebreizenden Familie war, hatte er wie jeden Sommer unzählige Hausarbeiten zu erledigen. Routiniert deckte er den Tisch und fing an Brot zu schneiden. In 15 Minuten würde seine Tante die Treppe runterkommen und wenn er bis dahin nicht alles hergerichtet hatte würde sie mit ihrer quietschenden Stimme los schrillen und ihm seine restlichen Ferien zur Hölle machen. Darauf konnte er nun wirklich verzichten. Kopfschüttelnd setzte er Kaffee auf und wandte sich um, um den Speck in der Pfanne anzubraten. Gedankenverloren machte er das Frühstück fertig und gerade als er die Kaffeekanne auf den Tisch stellte, schlurfte seine verschlafene Tante in die Küche. „Bist du immer noch nicht fertig? Beeil dich und hol die Post.“ Zischte sie ihn an als sie sich auch schon hinsetzte und anfing zu essen. Schnell schnappte sich der Teenager mit den strubbeligen schwarzen Harren eine Scheibe Brot, ehe er verschwand. Dudley hatte heute Geburtstag und das hieß, dass er sich noch unauffälliger verhalten musste als sowieso schon. Als er beim Briefkasten ankam, schob er sich den Rest seiner Brotscheibe einfach in den Mund, kaute kurz und schlang die viel zu großen Klumpen hastig runter. Quietschend öffnete er den Kasten, fischte einige Briefe heraus und schloss diesen mit einem kurzen klappenden Geräusch wieder. Er konnte nur hoffen, dass Tante Magda sich diesen Geburtstag ihres Lieblings-Neffen entgehen lassen würde. Auf die Schwester von Vernon, die er beim letzten treffen mit ihr wie ein Luftballon aufgeblasen hatte, hatte er einfach keine Lust. Als er in die Küche ging legte er die Post neben seinen Onkel, der schon fleißig dabei war sich mit Eiern und Schinken voll zu stopfen. Wortlos und angewidert wollte er schon in den Garten verschwinden um sinnloser Weise Unkraut zu zupfen, als ihn Petunia davon abhielt. „Harry, Dudley will das du verschwindest.“ Er erstarrte bei den Worten und wandte sich wieder zu seiner Tante die genüsslich Kaffe trank und ihn nicht eines Blickes würdigte. „Er möchte nicht das seine Freude dich sehen und ihn für so einen Versager halten wie dich.“ Vernon grunzte zustimmend bei den Worten seiner Frau. Mühsam unterdrückte Harry einen Freudensprung in die Luft, immerhin wusste er nicht was noch kommen würde. „Da sie hier übernachten…“ fuhr sie fort, doch Vernon unterbrach sie wirsch. „Verschwinde für 2 Tage und lass dich bloß nicht hier blicken.“ Knurrte sein Onkel und die kalten blauen Augen wurden noch kleiner als dieser sie gefährlich zusammenkniff. „Aber wie…“ wandte Harry ein, doch sein Onkel schlug auf den Tisch, sodass das Geschirr klapperte. „Raus hier, verschwinde!“ schrie Vernon, sodass Harry sich eilig umwandte und aus dem Haus rannte. Hatte er das richtig verstanden? Er konnte erst in 48 Stunden wieder zurück ins Haus? Wie hatten sich das die Dursleys bitte vorgestellt? Sollte er auf der Straße schlafen? Vor Wut schäumend lief er die Straße entlang, bis sich seine Mine etwas aufhellte. Er hatte 2 Tage lang frei! Frei von den Hausarbeiten, frei von seiner schrecklichen Familie und vor allem frei von Dudley! Eilig kramte er in seiner Hosentasche herum, fand jedoch nichts. Wie sollte er ohne Geld und ohne seinen Zauberstab zwei Tage auf der Straße überleben? Wütend stampfe er mit deinem Fuß auf, nicht bemerkend dass er sich mittlerweile in der Fußgängerzone umringt von Geschäften befand. In seinen Gedanken wies er sich zurecht. Wie konnte er nur so unglaublich blöd sein und nach seinem Zauberstab suchen? Wie seinen Besen hatten sie natürlich auch seinen Stab weggeschlossen. Er konnte schon von Glück reden, dass Vernon diesen nicht vor Wut zerbrach, denn sein Onkel hatte wie jedes Mal, wenn er wieder zu ihnen zurückkehrte absolut nicht mehr messbare schlechte Laune gehabt. Bedröppelt sah er sich um und merkte wie die Geschäfte um ihn herum schon freudig ihre Besucher empfingen. Wie war er so schnell in diese Einkaufsstraße gelangt? Aufgeregt huschten seine grünen Augen die Straße entlang. Er musste wohl so in Gedanken versunken sein, dass seine Füße sich einfach verselbstständigt hatten. Die Sonne schien auch schon recht hoch am Himmel zu stehen, was er erst jetzt bemerkte, da er anfing zu schwitzen. Frustriert und verzweifelt huschte er in den Schatten eines Hauses und lehnte sich, die plötzliche kühle genießend, an die Fassade. Er war aufgeschmissen soviel stand Fest. Harry James Potter, Griffindor und Retter der Zaubererwelt würde elendig in einer Seitengasse in London verhungern. Das klirrende Geräusch von Kleingeld riss ihn aus seinen Gedanken. Suchend lies er seinen Blick über den Boden gleiten. Schnell bückte er sich und sammelte das Kleingeld auf, als sich auch schon ein Schatten auf ihn warf. Seine Augen wanderten von den eleganten schwarzen Lederschuhen lange in schwarzen Stoff, aus bester Qualität, verhüllte Beine entlang über ein Rotes Hemd zum Gesicht hinauf. Ein blasser Junger Mann mit schwarzen Haaren und grünen Augen sah ihn kalt an. Leicht ertappt richtete sich der Jugendliche auf und lächelte. „Hier bitte, das ist doch ihr Geld oder?“ Fragte er, hob seine Hand und wollte das Kleingeld dem Fremden geben, doch gefror er noch mitten in seiner Bewegung. Seine Augen weiteten sich und seine Nackenhaare stellten sich auf. Das Kleingeld aus seiner Hand fiel zu Boden und noch ehe es klirrend aufkam war das Einzige was er dachte: ’NEIN!’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)