Memories von schnurrer (Erinnerungen werden gehütet) ================================================================================ Kapitel 1: Farewell... ---------------------- Juliana konnte es noch immer nicht fassen was in den letzten Tagen passiert war. Sentinel hatte sie alle verraten. An Megatron. Er hatte Ironhide… Sie griff nach dem Band um ihren Hals und zog daran, holte eine Art Reagenzglas hervor in dem einige glänzende Splitter aufbewahrt waren. Ihre Hände bandagiert und mit einem Schutz überzogen dass sie arbeiten konnte. Als sie das Röhrchen wieder unter ihrem Hemd verbarg hörte sie einen der Autobots auf sie zukommen, was sie den Kopf heben ließ. „Ratchet…“ Der Medi betrachtete die junge Frau. Wie müde sie aussah… So müde hatte sie selten drein geschaut, doch das war eine andere Müdigkeit. Was es war das konnte er nicht sagen. „Du solltest mit deinen verletzten Händen nicht arbeiten“, gab er ihr ruhig zu bedenken, „Das macht es nur noch schlimmer.“ Julie setzte sich auf den Rand der Platzform, ein Bein in die Tiefe hängen lassend, das andere angewinkelt auf dem ihr linker Arm lag: „Und was soll ich sonst tun, Ratchet? Im Hangar darauf warten dass ihr zurückkommt?“ Ein verächtlicher Laut war von ihr zu hören als sie den Kopf von dem Medi abwandte. Bitterkeit erfüllte sie. Megatron hatte sein großes Ziel erreicht. Er hatte die Erde unterworfen. Nach all den Kämpfen die sie gegen ihn und die anderen Decepticons gewonnen hatten. „Selbst wenn ihr eines Tages zurückkommen könntet“, begann sie ebenso bitter wie ihr Blick war, „Werd ich nicht mehr da sein um euch begrüßen zu können. Keiner von uns. Also sag mir was ich machen soll, Ratchet. Ruhig darauf warten dass man euch wegschießt oder hier sein und die letzten Stunden der ruhigen Welt noch mit euch verbringen…“ Die Antwort war klar, zumindest für Julie. Sie würde die letzten Stunden der Erde mit ihren Freunden verbringen. Danach würde sie nach Hause fahren, zu ihrer Familie und sich auf den Kampf vorbereiten. Wenn die Cons kämen, würden sie es nicht einfach haben. Stunde um Stunde verging in denen Julie mit den Wreckers versuchte die Rakete zu bauen welche die Autobots sicher ins Weltall schießen könnte. Sie übernahm wie immer die Feinarbeit die sie mit ihren schlanken Fingern erledigte. Sie war Nanobiologin, ein ruhiges Händchen war da nötig und auch gefragt. Seit sie bei NEST und mit den Autobots zusammenarbeitete, kam sie sich eher wie eine Nanomechanikerin vor, was sie auch mehr oder weniger geworden war. Erst als sie die Wreckers hörte wie sie sich über Optimus unterhielten sah sie auf, sah den Prime langsam auf das Ungetüm von Blech zukommen an dem sie alle arbeiteten. Dort angekommen streckte er die Hand aus, eine Geste die Julie nur zu genüge kannte. Nur kurz zog sie ein paar letzte Schrauben an und verkabelte einige der Kabel ehe sie der stillen Bitte nachkam und auf die große metallene Hand kletterte. „Selbst jetzt stehst du uns noch zur Seite, Julie“, begann er ruhig und setzte die junge Frau einige Schritte von allen entfernt auf ein Gerüst, so dass sie in etwa die gleiche Augenhöhe hatte, „Jetzt wo uns deine Welt den Rücken zukehrt.“ „Hör auf damit“, bat die Jüngere trotzig als sie die Arme vor der Brust verschränkte und den Blick abwandte, „Sobald ihr weg seid, ist das nicht mehr meine Welt. Es wird zu einem Scherbenhaufen, Megatrons kleiner Spielwiese und Zuchtstätte für neue Sklaven… Die Erde wird sterben. So wie wir Menschen…“ Was für eine düstere Zukunftsaussicht. „Seit ich mit euch zusammenarbeiten darf, hatte ich nie Angst vor der Zukunft. Heute… habe ich es.“ Optimus verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust als er zum Horizont sah. „Du gibst auf? Das hätte ich nicht von dir erwartet. So wie ich dich kennengelernt habe, hatte ich geglaubt dass du eher dabei stirbst einen Con zu zerstören als dass du aufgibst.“ Er hatte Juliana als starke junge Frau kennengelernt. Sie hatte sich gegen seine Brüder durchgesetzt, sich ihren Respekt verschafft und gesichert. Es war seltsam sie so zu sehen. „Ich habe nie gesagt, dass ich aufgebe. Nur das ich Angst vor der Zukunft habe. Vor einer Zukunft als Sklave für Megatron und Sentinel. Das ist doch nicht fair…“ Bitterkeit wich Bestürzung und Trauer gemeinsam mit Wut. „Euer Präsident hat so entschieden“, meinte Optimus nur ruhig wurde aber von einer wütenden Julie unterbrochen. „Unser Präsident ist ein Idiot!“, fauchte sie gereizt, „Ein Mann der das Wohl der Menschen sucht und sie alle ins Verderben schickt. Ich schwöre dir, sollte unerwarteter Weise noch ein verdammtes Wunder passieren, gehe ich nie wieder wählen.“ Die Hoffnung starb zu letzt, das hielt sie sich immer vor Augen. Wenn sie diesen Glauben verlor wäre alles verloren. Alles. „Ich fühl mich so leer“, meinte sie dann ruhiger, „Fast so schlimm wie vor zwei Jahren. Als du da gelegen bist… und ich wusste dass du nicht mehr aufwachst.“ Damals, als Megatron den Prime überwältigt hatte, seinen Spark zerstört hatte. Nur durch die Matrix der Führerschaft hatte es das Wunder gegeben dass er wieder am Leben war. Noch heute war sie Sam dafür dankbar, dass er sich mit Michaela und Bee auf den Weg gemacht hatte. „Ich will nicht… Lebewohl sagen müssen“, erklärte sie leise und kämpfte dabei schon mit den Tränen. Sie hasste Abschiede. Und von Freunden und Familie sogar noch sehr viel mehr. Optimus betrachtete die junge Frau. „Es tut mir Leid dass es so gekommen ist“, erklärte er ruhig und sah dabei zu ihr, „Aber wenn wir nicht gehen, wird alles noch schlimmer.“ „Tze… Noch schlimmer als ein Leben in Sklaverei?“ „Es ist ein Leben. Wenn wir bleiben wird es euch genommen. Ohne das ihr etwas tun könnt.“ „Wir könnten kämpfen. Seite an Seite, wie immer. Scheiß auf die Regierung, scheiß auf den Präsidenten und scheiß vor allem auf Mearing…!!“ Optimus und Julie führten oft solche Gespräche, standen beieinander ohne sich zu regen. Das waren dann ernste Gespräche und keiner der Autobots oder der Soldaten von NEST traute sich dann sich einzumischen. Oder sie zu unterbrechen. Es hatte lange gedauert bis die beiden sich so nahe gekommen waren dass sie so miteinander sprachen. Vorher hatte sich Julie selten getraut Optimus auch nur den Ansatz eines Wiederwortes zu sagen. Jetzt gab sie ihm Kontra, sagte offen heraus wenn ihr eine Idee reichlich blöd vorkam. Und jetzt…? Jetzt sollten sie Lebewohl sagen? Das war doch Bullshit… Erst als Julie innehielt und ihre Hände hob bemerkte der Prime die Verbände. „Bei Primus…“ Die Verwunderung und der Schock waren hörbar. „Hat Sentinel dich etwa auch verletzt?“ Das war die einzige Frage die er an die Jüngere stellte die den Kopf schüttelte. „Nein. Zumindest nicht direkt“, erklärte sie als sie an dem Band zog und das Reagenzgläschen hervor holte und es dem Prime hinhielt, „Hier. Ich… ich bin mir nicht sicher aber es könnte von Hides Spark sein. Keine Ahnung ob ihr damit was anfangen könnt wenn ihr irgendwo in Sicherheit seid, aber ich dachte…“ Optimus nahm das Gläschen an sich, ganz vorsichtig um es nicht zu zerdrücken, und betrachtete es, scannte es und dessen Inhalt. Es waren wirklich Teile von Ironhides Spark. Wie hatte Julie sie nur gefunden? Sentinel hatte Säure auf den Waffenexperten gefeuert. Julie war neben ihnen gestanden und hatte nichts abbekommen wofür er doch recht dankbar war, erleichtert war. Hatte sie etwa… „Du bist leichtsinnig“, warf er ihr sachte tadelnd vor, „In den Unmengen von Säure zu suchen. Ohne Schutz wie ich dich kenne.“ Julie nahm es gelassener als es war und es ihr zustand. Ratchet und ein Sanitäter hatten ihre Hände versorgt und ihr ein Schmerzmittel gegeben, nur dadurch war es überhaupt erträglich. Sie hob die Schultern: „Es war keine Zeit groß nach säurefesten Handschuhen zu suchen. Ratchet hat mir ein paar Nanobots da gelassen, vielleicht kann ich da etwas machen, dass meine Hände wieder richtig heilen. Sonst… Shit happens.“ Dann war es eben so. Für die Chance, dass ein Freund vielleicht reprodoziert werden konnte oder sonst was in der Art, war es ihr egal. Die Autobots hatten so viel getan, so viel geopfert um die Menschen und auch sie zu beschützen. Also warum sollte sie nicht auch alles tun dürfen um ihnen zu helfen...? Sie sah darin keine Besonderheit. Und das mit ihren Händen? Das war ihr egal. Das war ihr sowas von egal. Wenn Sentinel und Megatron die Welt übernahmen konnte sie eh nicht mehr als Mechanikerin oder Biologin arbeiten. Und soweit sie wusste hatte Megatron sie sowieso auf dem Kieker. Tja ja, das hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Sie hatte Bomben gebaut die ähnlich wie Cebotgeschosse funktionierten. Sie entwickelten eine enorme Hitze und explodierten anschließend ziemlich gewaltig. Die Dinger waren ihr auch oft genug um die Ohren geflogen… Einige Narben zeugten von solchen Zusammenstößen mit Schießpulver und Hitze. „Ich muss noch mal zurück in mein Labor, meine Daten und Experimente sichern und alles platt machen…“ Sie würde ganz sicher nicht mehr bei NEST bleiben. Was sollte sie da auch noch? „Ich hörte von Major Lennox dass du gehst“, meinte Optimus beiläufig, „Aber ich verstehe nicht warum. NEST wird dich weiterhin brauchen.“ Auch wenn er sich einen Grund denken konnte. „Was soll ich weiterhin dort?“, begann sie sachlich und sah zu Optimus auf, da sie sich gesetzt hatte, und wandte den Blick zum Horizont, „Was soll ich bei einem Sonderkommando für nichtbiologische Lebensformen wenn keine nichtbiologischen Lebensformen mehr vertreten sind? Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis das Team eingestampft wird. Es ist immerhin eine Gefahr für Megatron und Konsorten. Wir könnten ja ‘nen Aufstand planen und durchziehen. Die Cons werden nach und nach alle militärischen Aktivitäten verbieten und vernichten. Es wird alles den Bach runter gehen… alles.“ „Julie? Ich fahr dich zurück zum Hangar“, meinte Sideswipe auf einmal, der zu den beiden gekommen war. Er hatte gehört dass sie noch einmal zurück wollte und er war eh auf dem Weg. Die Wreckers brauchten noch ein paar Teile, da sollte er den Transport überwachen. Julie stand auf und wurde von Optimus auf dem Boden abgesetzt. „Ich komm zurück, also wartet gefälligst so lang bis ihr euch in die Luft schießt. Brauch nicht lang…“ Damit stieg sie schon ein, da Sides seine Autoform schon angenommen hatte. Eine der letzten Fahrten… Julie genoss es da Sideswipe sie fahren ließ, sich nicht in ihren Fahrstil einmischte, bremste oder lenkte. Und viel zu schnell waren sie dadurch am Hangar angekommen… „Lennox!“, rief sie in den Hangar kurz nachdem sie ausgestiegen war und sah den Major schon, „Sideswipe soll ein paar Teile holen. Und schaff mir diese Mearing vom Hals, sonst macht sie Bekanntschaft mit einer meiner Bomben.“ Sie ging weiter und Richtung ihres Labors. Aus dem Augenwinkel sah sie wie er einige Befehle gab, hörte es auch. Doch er kam der Jüngeren nach. „Du ziehst es also durch“, meinte er als er neben ihr herging, „Hätte ich nicht erwartet.“ Ups, falsche Wortwahl, das zeigte Julies böse funkelnder Blick. „Ich sag dir was, Lennox“, begann sie knurrend und war stehen geblieben, „Ich bin hergekommen weil Verteidigungsminister Keller mich hergebeten hat. Weil er mich diesem Team vorgestellt hat. Ich war für dieses Team irgendwo verantwortlich weil ich mich um sie kümmern und bei Reparaturen helfen sollte. Ich hab nichts mit der Army zu tun und nichts mit dieser Regierung. Ich bin ‘ne freie Frau und kann machen was ich will. Und glaub mir ich bin lieber auf mich gestellt als diesen… Ach, fick dich einfach!“ Grob stieß sie ihm gegen die Brust, so dass er ins Wanken kam und ging weiter zu ihrem Labor. Sie verschloss die Tür hinter sich und stellte Musik an. Ziemlich laut. Ziemlich hart. AC/DC. Evil Walks. Und ließ damit einen ziemlich verwirrten Major zurück. Wobei er zugeben musste dass die Thematik passte. Es war selten das Julie mal laut Musik hörte hier im Hangar. Oder AC/DC. Dann hatte sie etwas ziemlich geärgert, das war die letzte Zeit meistens Mearing gewesen. Und jetzt konnte sich jeder denken was los war. Julie war schon eine Weile dabei, kurz nachdem NEST ins Leben gerufen war, war sie dazu gestoßen. Sie gehörte hier her, wie jeder der Soldaten und die Autobots. Julie hatte derweil andere Dinge zu tun als sich über ihr Verhalten den Kopf zu zerbrechen. Klar war sie gemein zu Will gewesen und dafür würde sie sich auch beim Gehen entschuldigen. Aber grade wollten ihre Rechner nicht so wie sie wollte. Sie hatte zwar fast alle Daten gesichert, sie hatte sich auch extra externe Festplatten dafür gekauft und hatte nicht damit gerechnet dass sie wirklich alle Festplatten mit 5 Terrabyte Speicherkapazität benötigen würde die sie gekauft hatte. Hatte sie wirklich so viel gearbeitet die letzten Jahre? War ihr gar nicht so viel vorgekommen… Vielleicht weil sie gern hier gearbeitet hatte. Sie hatte gern mit Optimus und Ratchet über Pläne gesprochen, hatte gern mit allen Autobots gesprochen und ihnen zugehört. Und das sollte jetzt vorbei sein…? Sie drehte die Musik noch etwas lauter und lehnte sich auf ihrem Schreibtischstuhl zurück, die Füße auf der Arbeitsfläche ihres Arbeitstisches und die Hände am Hinterkopf liegend. Einer ihrer Füße wippte im Takt von ‚War Maschine‘ mit. Scheiße, die Regierung hatte die Autobots nie als etwas anderes angesehen. Maschinen die Kämpfe ausfochten. Kriegsmaschinen. Wie passend der Song war hatte sie noch nie bemerkt. Derweil überlegte sie noch wie sie die Daten restlos löschen könnte. Denn das war ihr Problem, es gab immer irgendeinen Fetzen der eine Defragmentierung überlebte. Einen Virus vielleicht? Sie hatte mal einen von einem Freund für so einen Fall geschrieben bekommen als sie ihn um eine Möglichkeit der Komplettlöschung gebeten hatte. Die Frage war nur, hatte sie den USB-Stick dabei oder lag der in ihrer Wohnung…? Egal sie müsste eh noch mal hin und ihren Wagen irgendwie holen. Oh, Moment, war nicht Epps auch an der Abflugstelle? Einen kurzen SMS Verlauf später wusste sie dass sie Recht hatte, Epps war dort und würde sie mitnehmen wenn alles gelaufen war. Klasse, dann könnte sie die Prototypen mitnehmen. Sonst kam Mearing noch auf die Idee sie zu konfiszieren. Als alle Daten übertragen waren, stöpselte Julie alle Verbindungen aus ihrem Labor heraus und hinein aus. Immerhin sollte es nur ihre Rechner und Festplatten treffen. Als sie ersten Takte von ‚Highway to Hell‘ erklangen steckte die Schwarzhaarige den USB-Stick ein und ließ den Wurm los der ihre Festplatten komplett zerfraß. Langsam verfolgte sie die Anzeige die sich langsam auf 100% füllte. Leere… Nun ging es wenigstens ihren Festplatten genauso wie ihr. Woher kam nur diese Leere? Von der Gewissheit dass sie ab morgen keinen Job mehr hatte? Dass alles den Bach runter ging und keiner etwas dagegen tun wollte? Oder war es doch einfach nur weil die Welt die Autobots aufgegeben hatte und sie nun zum Teufel schickte? Ein lautes Hämmern gegen die Labortüre riss sie aus ihren Gedanken. Mearing… Brachte es etwas sie zu ignorieren? Wahrscheinlich nicht… Widerwillig stand Juliana auf, drehte die Musik leiser und öffnete die Tür, stützte sich mit einem Arm im Türrahmen ab: „Was?! Ich hab beschissene Laune, also lassen Sie mich besser in Ruhe wenn es nicht wichtig ist.“ Empörung breitete sich auf dem sonst so coolen Pokerface der Verteidigungsministerin aus ehe sie es wieder gewann. „Etwas mehr Respekt, Miss Williams“, forderte sie. Doch Julie gab nur einen abwertenden Laut von sich. „Respekt? Ihnen gegenüber? Wie sie den Autobots gegenüber? Dann bin ich ja noch viel zu respektvoll. Was wollen Sie von mir.“ Sie stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf ihren Arbeitstisch zu wo sie sich auf die Kante setzte. „Ich will dass sie weiterhin für uns arbeiten“, meinte sie kühl und gefasst. Juliana war eine hervorragende Wissenschaftlerin. Es wäre eine Schande sie zu verlieren. Auch wenn sie einander nicht ausstehen konnten. „Nach allem was SIE getan haben? Ohne mich. Da geh ich lieber als Sklave von Megatron und Sentinel drauf.“ Ernst sah sie zu der Ministerin und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie und die Regierung sind Schuld dass alles aufhört zu sein wie wir es kennen. Ja, die Autobots haben eine Menge Wirbel fabriziert. Ja, sie waren nicht immer einfach. Und ja, sie sind manchmal launisch gewesen. Aber sie haben die Welt auch schon mehrfach gerettet. Die Autobots hätten alles noch ins Lot bringen können. Aber nein. Und jetzt soll ich weiter mit IHNEN arbeiten? Den Teufel werde ich tun. Und machen Sie sich keinen Kopf um meine Arbeit, die haben die Decepticons schon. Danke noch mal für die Lockerung der Sicherheitsstufen an den Netzwerken. Ich rate Ihnen, passiert etwas mit meinen Cebotbomben machen sie mich nicht dafür verantwortlich. Meine Server hier waren gesichert, abgeschottet von den anderen hier im Hangar. Aber ihre kleine Speichelleckerin hat ja alles wieder verkabelt. Da hat auch mein Rausziehen nichts mehr gebracht. Sie hatten die Daten schon und haben einen Wurm ins System gejagt. Gratulation.“ Als sie noch etwas sagen wollte kam Lennox angelaufen und sah Julie an: „Julie…! Ein…“ „Wurm in meinem System“, schloss sie die Worte des Majors, „Ich weiß. Wenn euch ‘ne Cebotbombe um die Ohren fliegt, bedankt euch bei Mearing. Ich geh rüber und stampf meine Prototypen ein, also nicht erschrecken wenn’s wackelt. Bin nur ich. Wie weit ist Sideswipe?“ Julie stieß sich vom Tisch ab und nahm ihre große Handtasche und eine große Reisetasche in der sie ihre Habseligkeiten aus dem Labor verstaut hatte. Im Gehen nahm sie noch den CD Player in die Hand und ging an Mearing vorbei und neben William her. „Fertig, er wartet seit grade nur auf dich.“ Er zögerte einen Moment doch er merkte auch das Julie wieder ruhiger war als eben noch. „Das vorhin war nicht so gemeint. Hab’s blöd ausgedrückt.“ „Mir tut’s auch Leid…“, meinte sie kleinlaut und man hörte dass es ihr wirklich leid tat, „Ich hätte nicht so überreagieren dürfen. Was ich sagen wollte war, dass ich lieber auf mich gestellt bin als diesen Speichelleckern und Arschkriechern weiter zu folgen. Eher gehe ich bei dem Versuch Megatron und Sentinel umzubringen zu Grunde als die Hände in den Schoß zu legen…“ Doch Will klopfte ihr nur auf die Schulter. „Ich weiß doch was du gemeint hast.“ Dann lachte er amüsiert. „Ich hätte nie gedacht dass du mal zu mir sagst, ich soll mich ficken. Wär mal eine Erfahrung wert, aber wie soll das gehen?“ Julie konnte nicht anders als grinsen. „Arsch“, meinte sie knapp, „Deinen Humor hätte ich gern mal. Vor allem grade im Moment…“ Nach Lachen war ihr gar nicht. Am liebsten würde sie sich in eine Ecke legen und nicht mehr aufwachen. Es war kein Traum in dem sie sich befand, sonst würden ihre Hände nicht so wehtun. Das Schmerzmittel hatte nachgelassen seit sie von der Abflugstelle weg war. Will klopfte ihr nur sachte auf die Schulter und ließ sie gehen. Vorschläge wollte sie grade sicher nicht hören. Mit ihrem Gepäck ging die junge Mechanikerin zu einer Lagerhalle, in der sie ihre Prototypen lagerte und an ihnen arbeitete. Es war zu gefährlich sie bei den anderen im Hangar zu bauen, sie wollte keinen verletzen wenn mal was schief ging. Die Tore schob sie schnell auf und packte alles zusammen. Es lagen auch ein paar Fehlschläge herum, die sie detonieren ließ. Sie hatten eine zu kleine Explosion erreicht und auch nicht genügend Hitze. Die anderen waren sicher und die würde sie auch benutzen. Früher oder später. Sentinel würde den Tag verfluchen an dem er sich den Cons angeschlossen hatte. Dafür würde sie sorgen. Sideswipe hatte seine Autobotform angenommen und sah zu der jungen Frau. Sie alle hatten sie gern gewonnen über die Zeit. Sie war gewissenhaft bei ihrer Arbeit, ließ sich aber zu einem Späßchen immer gern hinreißen, gab ihnen Kontra so dass sie wussten woran sie bei ihr waren. Er wusste wie lange es dauern konnte bis man das Vertrauen der anderen gewonnen hatte. Doch sogar Ironhide hatte ihr Vertraut. Sogar er… Als er das gehört hatte, war er erstaunt gewesen. Diese junge Menschenfrau hatte es geschafft eine Bombe zu entwickeln welche die Panzerung der Decepticons durchbrechen konnte. Sie hatten oft davon Gebrauch gemacht. Und diese starke Frau jetzt so traurig zu sehen… Menschen würden sagen, es bräche ihnen das Herz. Aber konnte ein Herz oder Spark denn brechen? Er wusste es nicht, aber es traf ihn tief. Einen Moment betrachtete er sie weiter als sie alles zusammenpackte und sicherte, wie sie danach auf ihn zukam. Die bandagierten Hände fielen immer ins Auge. Dieses Bild, wie sie weinend nach irgendetwas Verwertbarem von Ironhide gesucht hatte würde er niemals vergessen können. Nur wahre Freunde taten so etwas und das ohne Rücksicht auf sich selbst zu nehmen. Sie, Lennox und Epps waren wohl die einzigen wahren Freunde die sie hatten. Oh und Sam natürlich. Auch wenn er immer wieder in Vergessenheit geriet weil er nicht ständig bei ihnen war wie es die drei erstgenannten waren. Er hatte die Matrix der Führerschaft reaktiviert die Optimus das Leben wiedergegeben hatte. „Lass uns fahren Sides…“, meinte die deutlich Jüngere mit einem traurigen Lächeln, „Wird die letzte Fahrt, was?“ Sie könnte sich nicht dran gewöhnen. Es ging nicht. Es ging einfach nicht… „Leider ja“, meinte der Autobot nur und seine Optics schlossen sich etwas und neigten sich zu Boden. Sachte klopfte Julie dem Größeren gegen das Bein: „Kopf hoch. Ich nehm ihn auch hoch, hm? Ich weiß dass ihr nicht freiwillig geht, dass ihr hierbleiben und kämpfen würdet. Und ich werd auch für euch kämpfen. Wir schaffen das schon.“ Auch wenn sie nicht mehr so sehr daran glaubte dass das alles noch irgendwo eine gute Wende nahm… Sie hatte ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)