Burning Bones von Weichkeks (? x Reader) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Tag mit viel Kaffee ---------------------------------- "So long live the carcrash-hearts! Cry on the couch till the poets come to life! Fix me in 45!.“ Erklingt es aus deinem Wecker. Müde gähnst du, während du deinen Wecker ausschaltest. Wenn du dich recht erinnerst, ist heute Mittwoch. Und irgendwas sollte heute sein, aber du kommst einfach nicht drauf. Es hat etwas mit deinem Job beim NYPD zu tun und dein Bruder Sam, der ebenfalls dort arbeitet, hat da auch seine Finger im Spiel. Aber was dir eigentliche Sache ist, weißt du beim besten Willen nicht mehr. Also stehst du auf und greifst nach deinem Handy. Doch dann lässt du es lieber liegen. Wenn wichtig ist, fällt es dir sicherlich wieder ein. Du stehst auf und gehst in die Küche. Mit einigen Handgriffen wird die Kaffemaschine in Betrieb genommen. Es dauert einige Minuten bis der Kaffee fertig ist, dann gießt du ihn in deine Tasse. Die Tasse ist schwarz und in großen weißen Buchstaben: „I don’t care!“. Sie ist schon ziemlich alt, ein Geschenk von Sam. Das war früher euer Lebensmotto, nachdem ihr ziemlich früh von zu Hause ausgezogen seid. War eine ziemlich wilde Zeit, bis euer Onkel Harry, möge er in Frieden ruhen, euch die Ohren langgezogen hat. „Fang was Anständiges mit eurem Leben an.“ Hat er immer gesagt. Und ta-da, jetzt seid ihr bei der New-Yorker Polizei. Dem alten Hasen würde das sicherlich gefallen. Du notierst in deinem Kopf bei Zeiten mal wieder sein Grab zu besuchen und ein paar Blumen mitzunehmen. Am besten nimmst du deinen Bruder gerade mit. Zufrieden trinkst du einen großen Schluck aus der Kaffeetasse. Mit deiner freien Hand ziehst du die Gardine vor dem Fenster etwas weg und siehst auf die Straße. Ein normaler Tag in NYC. Die Stadt hat sich gut von dem Alien-Angriff vor einigen Monaten erholt. Du kannst dich noch gut an die vielen Trümmer, das Feuer, die verletzen Leute und das Chaos erinnern, als wäre es gestern passiert. An dem Tag hattest du Dienst. Sam war ziemlich neidisch, denn er hatte frei und war mit seiner Freundin ihre Eltern besuchen. Es war eine Menge Arbeit gewesen, aber ihr habt es geschafft. Du findest es etwas traurig, dass die Avengers spurlos verschwunden sind. Sie sind Helden, es würde nicht schaden, wenn sie etwas in Ruhm und Ehre baden würden. Selbst um Iron Man, den man schon vor den anderen kannte, ist es still geworden. Man erzählt sich, er hätte sich wegen seiner Firma zurückgezogen. Aber du bist dir sicher, dass er bald wieder auftaucht, Antony Stark ist ein Mann der Aufmerksamkeit braucht, so wie andere Luft zum Atmen. Du schüttelst den Kopf und lässt die Gardine los. Schnell ist in deiner kleinen Küche etwas Essbares aufgetrieben, heute fällt dir _(lieblingsfrühstück)_ zum Opfer. Eine gute Beute. Du lässt dir Zeit beim essen, immerhin stehst du dafür ja auch früher auf. Nachdem du mit dem Frühstück fertig bist, spülst du noch kurz ab, dann verschwindest du ins Bett. Erst unter der Dusche wirst du richtig wach. Deine Uniform liegt feinsäuberlich gefaltet in deinem Kleiderschrank. Nur in ein Handtuch gewickelt gehst du vom Badezimmer in dein Schlafzimmer. Du hast gerade Bluse und Hose angezogen, als dein Handy klingelt. „Ja?“ „Sag mal, _(V/N)_, bist du gut vorbereitet?“ „Vorbereitet auf was, Sam?“ „Warum wundert mich das jetzt nicht?“ „Arsch.“ „Ich lieb dich auch, Schwesterherz.“ Er lacht ins Telefon. „Heute ist doch die Razzia in dem Casino.“ Da fällt es dir wie Schuppen von den Augen. „Ah, verdammt! Aber ich bin vorbereitet, keine Panik.“ „Ich verlass mich drauf.“ Damit legt er auf. Du seufzt. An deinem Gedächtnis solltest du noch etwas arbeiten. Als du fertig angezogen bist, gehst du zurück in die Küche und trinkst noch eine Tasse Kaffee. Dann ziehst du deine Schuhe an, befestigst deinen Waffenhalter, Handschellen und anderes am Gürtel. Nachdem du nun alles beisammen hast, ziehst du deine Jacke an und schnappst dir deine Polizeimütze. Dann verlässt du deine Wohnung und fährst zur Arbeit. Auf die Minute genau betrittst du deinen Arbeitsplatz. Jeder grüßt jeden und es ist auch noch nicht wirklich viel los. Mit schnellen Schritten gehst du zum Büro des Bureau Chief . Dort sind bereits mehrere Polizisten, inklusive deinem Bruder. Er ist gut zwei Köpfe größer als du und hat dieselbe Haarfarbe wie du, _(H/F)_. Doch seine Augen haben nicht dieselbe Farbe wie deine. Seine sind dunkelgrün, manchmal sehen sie sogar fast schwarz aus. Deine sind _(A/F)_. Außerdem ist er drei Jahre älter als du, was er auch gerne darin zeigt, dass er dich wie ein kleines Kind behandelt. Aber sonst läufst gut zwischen euch. „Da sind Sie ja, _(N/N)_!“ ruft Bureau Chief Johnson. „Damit sind wir komplett.“ Du stellst dich zu deinem Bruder und lauschst dem Plan des Chiefs. Sam siehst dich mahnend an, aber in seinen Augen liegt auch ein Lächeln. „Also,“ beginnt Johnson mit seiner rauen Männerstimme. „Es geht um das Kings Casino in der 5th Avenue. Ich denke, Sie alle kennen es. Wir haben Beweise dafür, dass dort einige Bandenchefs öfters spielen. Ein S.W.A.T.-Team wird in das Gebäude stürmen, wir sorgen dafür, dass die Passanten wegbleiben und keiner fliehen kann. Klar?“ „Ja.“ Kommt die Antwort von allen. „Gut, dann sehen wir uns heute Abend um 23 Uhr. Bis 20 Uhr habt ihr normal Dienst, dann kommt ihr hier um die letzten Vorbereitungen zutreffen.“ „Jawohl, Sir.“ „Dann raus aus meinem Büro!“ Und damit schmeißt Johnson euch raus. So ist der Mann eben. Johnson ist Mitte 50, etwas kräftiger gebaut mit kurzen, grauen Haaren. Er lacht nie, ist ziemlich streng und laut, aber er macht seinen Job und ist fair. Du setzt dich an deinen Schreibtisch und lehnst dich in deinem Stuhl zurück. Du magst keine Razzien, das gibt meistens nur Ärger. Letztes Mal ist sogar ein Polizist schwer verletzt worden und zwei S.W.A.T.-Leute sind gestorben. Immer nur Ärger. Dein Bruder setzt sich auf die Tischkante. „Worüber grübelst du jetzt schon wieder?“ „Razzia.“ Antwortest du knapp. „Jetzt geht das schon wieder los.“ Sam rollt mit den Augen. „Hör auf deine Schwester zu ärgern.“ Mischt sich eine dritte Stimme ein. „Du solltest dir da auch mal Gedanken drüber machen.“ Julia Brown, eine Kollegin und gute Freundin, gesellt sich zu euch. Eine junge Frau mit roten Haaren und Sommersprossen im Gesicht, gerade mal 1.60 Meter groß. Sie sieht nicht gefährlich aus, aber mit ihr anlegen sollte man sich nicht, sie hat den schwarzen Gürtel in Karate. Doch dein Bruder ist nicht überzeugt. „Ach kommt schon, was soll passieren?“ „Allesmögliche, du erinnerst dich doch sicherlich an letztes Mal, oder?“ verärgert ziehst du die Augenbrauen zusammen. Doch der grünäugige Mann winkt ab. Du schüttelst den Kopf und stehst auf. „Ich fahr jetzt Streife.“ Damit verlässt du das Büro. Sam läuft nach einiger Wartezeit hinter dir her. Er will die Fahrertür des Polizeiwagens öffnen, doch du knurrst nur. „Ich fahre.“ Beschwichtigend hebt er die Hände und verkrümelt sich auf den Beifahrersitz. Die meiste Zeit der Streife redet ihr nicht. Du bist immer noch leicht gereizt. Ansprechen nur auf eigene Gefahr und das weiß dein Bruder, er kennt dich ja schon ziemlich lange. Und den Fehler dich Anzusprechen, wenn du sauer bist, hat er bereits hinter sich. Nach zwei Stunden schweigen und Streife fahren, entschließt ihr euch dazu einen Kaffee zu trinken. Während Sam in euren kleinen, Lieblingscafeshop geht, bleibst du im Auto. Mit wachsamem Blick siehst du auf die Straße. Ein Mann, vielleicht so um die dreißig, kommt von der anderen Straßenseite auf dich zu. Du öffnest das Fenster und siehst ihn an. Umso näher er kommt, umso unwohler fühlst du dich. Irgendetwas stimmt nicht, das spürst du, aber du kannst beim besten Willen nicht den Finger drauflegen. „Guten Morgen, Officer.“ Begrüßt er dich freundlich. „Könnten Sie mir vielleicht helfen?“ Seine Stimme ist unangenehm und durch einen Akzent leicht verzerrt. Hört sich französisch an, könnte aber auch was anderes sein, ein Sprachgenie bist du nicht gerade. Seine braunen Haare kleben fettig und strähnig an seinem Kopf und rasieren könnte er sich auch mal wieder. „Was kann ich für Sie tun, Sir?“ entgegnest du höfflich. „Ich suche die New York Public Library.“ „Die ist an der 42nd Street East, Ecke fifth Avenue. Sie gehen einfach die Straße runter, bis Sie an eine große Kreuzung kommen, dann halten sie sich links. Sie können es gar nicht verfehlen.“ Dein Blick fällt auf seinen Unterarm, auf dem du eine seltsame Narbe entdeckst. Sieht aus als wäre er von einem Hund gebissen worden. Von einem sehr, sehr großen Hund. Er nickt: „Haben Sie vielen Dank, Officer.“ Die Kleidung des Mannes wirkt genauso ungepflegt wie der Mann selber. Dann verschwindet er auch wieder. Dir läuft es kalt den Rücken runter. Ein paar Minuten später sitzt Sam wieder im Wagen und reicht dir deinen Kaffee. „Stimmt was nicht?“ „Nein, alles ok. Nur so ein unrasierter Typ, der nach dem Weg gefragt hat.“ Du betätigst den Blinker und fährst von Parkplatz auf die Straße. Der Rest des Tages verläuft ohne größere Ereignisse. Um 19.58 Uhr betretet ihr das Polizeirevier. Die meisten bereiten sich schon auf die Razzia vor und Officer Parker verteilt gerade Schutzwesten. Euch drückt der ältere Herr auch welche in die Hände. Parker ist zwar kurz vor der Rente, aber das merkt man ihm kaum an, er ist immer voll dabei und hier würde manchmal ziemlich Chaos herrschen, wenn er nicht da wäre. Dir graut es schon vor seiner Rente. In den nächsten zwei Stunden werden nochmal die Straßenabsperrungen besprochen und die genaue Position der einzelnen Polizisten vor dem Casino festgelegt. Nichts darf schief gehen. Julia lief herum und verteilte noch etwas Kaffee. Du lehnst ab, dein Maximum an Kaffee ist erreicht. Um 22 Uhr verlassen dann alle zugeteilten Polizisten das Revier. Alle werden einige Straßen entfernt von dem Casino warten, bis Johnson zum ‚Angriff‘ ruft. Dein Bruder und du wartet in einer kleinen, dunklen Seitenstraße. Nervös läufst du vor dem Wagen hin und her. Sam steht an die Tür gelehnt bei dir und beobachtet dich. „Ich hätte Janosch fragen sollen, ob ich bei ihm mitfahren kann, du bist ja unerträglich.“ „Ach halt die Klappe, Sam.“ Knurrst du nur. Die nächsten Minuten schweigt ihr. Bis du plötzlich etwas im Nacken spürst. Einen kleinen Stich wie von einer Mücke. Murrend berührst du dir Stelle, doch deine Finger erspüren mehr als Haut. Du ziehst den kleinen Gegenstand aus deiner Haut und betrachtest ihn. Sieht aus wie eine Miniaturspritze. Dein Blick verschwimmt. In deinem Kopf heulen die Alarmglocken auf. „Sam…“ weiter kommst du nicht, denn der Asphalt kommt dir näher und alles wird schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)