Flammen der Gerechtigkeit von Sargeras (Jagd durch die Galaxie / Gefangene des Imperiums) ================================================================================ Kapitel 12: Hinterhalt im Eisfeld --------------------------------- Zufrieden scheuchte Seto die gelbe Viper vor sich ins Eisfeld. Selbstverständlich hatte Seto seine Taktik bereits im voraus festgelegt. Direkt nach dem kleinen Luftgefecht hatte er die Eckdaten der anderen Jäger in sein Taktikprogramm eingegeben und den Verlauf des Kampfes vorherberechnet. Die Viper wurde als die größte Gefahr eingestuft, da sie sowohl dem MK 7 als auch dem Starfighter davonfliegen konnte. Das Programm empfahl entsprechend eine sofortige Eliminierung dieser Konkurrenz. Ebenso behielt es recht mit der Vorhersage, das die Viper unter Kampfbedingungen im dichten Eisfeld keinen Nennenswerten Vorteil durch den stärkeren Antrieb besaß. Zugegeben, dieser minderwertige Hiigaraner wehrte sich nach besten Kräften, aber der Einzige Grund weshalb er noch nicht bewegungslos im Eis schwebte, bestand in der Unfähigkeit von Setos Copiloten zu treffen. Es war schon eine Bürde so perfekt zu sein wie er und dann dazu gezwungen sein mit einem minderwertigen Lebewesen zusammenzuarbeiten. Doch bedauerlicherweise benötigte man zwei Personen für diesen Schrotthaufen. Einen zum Fliegen und einen zum Schießen. Seto hätte natürlich gerne beide Rollen eingenommen, sich dann aber für die Pilotenrolle entschieden. Er wollte schließlich nicht von diesem temperamentvollen Vollidioten in einen der Eisbrocken geflogen werden. Blaue Blitze zuckten von den äußeren Flügeln des MK 7, prallten jedoch nahezu wirkungslos auf kleinere Eispartikel, zwischen denen die Viper verzweifelt versuchte sie loszuwerden. Prinzipiell machte der andere Pilot alles richtig, er wusste das er nicht davonfliegen konnte, also probierte er seinen Verfolger abzuschütteln ohne ein gutes Ziel abzugeben. Wie ein Pendel schwang er hin und her, während er gleichzeitig so nah wie möglich an die großen und kleinen Eisbrocken heran flog. Aber so wurde er Seto nicht los! Seto war zwar kein Pilot, aber wer brauchte schon eine Pilotenausbildung wenn man ein entsprechendes Implantat besaß? Erneut musste er seine eigene Genialität loben, alle Eventualitäten bei der Auswahl seiner Implantate berücksichtigt zu haben. Seine Augenimplantate berechneten die Abstände zu den Eisbrocken, Instinktverstärker koordinierten seine Bewegungen und sein Taktikprogramm sorgte für die Entscheidung welches Manöver er einzusetzen hatte. Für Seto war es daher der reinste Spazierflug. Team Sajuuk sauste durch kollidierende Eisbrocken, tauchte anschließend in einen Nebel um abzudrehen, und es nutzte doch nichts. Seto blieb eisern hinter der Viper. Obwohl der MK 7 ein ziemlicher Schrotthaufen war, steuerte er sich recht intuitiv, natürlich auf sehr primitive Art und weise. Erneut schossen die Geschütze des MK 7, ausnahmsweise hatte Joey sogar mal gezielt. Dummerweise war dieser hiigaranische Pilot so wahnwitzig ausgerechnet jetzt scharf hochzuziehen. Seto folgte ihm sofort. Die Viper aktivierte ihren Nachbrenner und sauste dadurch direkt auf einen gewaltigen Eisbrocken zu. Ein Ausbruch in irgendeine andere Richtung war kaum möglich, da das Feld hier eine Dichte aufwies die jeden Versuch mit einem hübschen Aufprall bestrafte. Setos Taktikprogramm war sofort überfordert, kein Wunder, mit suizidalen Manövern konnte es auch gar nicht rechnen. Doch die Chance war Perfekt das Team Sajuuk fast vollständig auszulöschen, denn die Viper flog in eine Sackgasse. Seto beschleunigte ebenfalls, so viel dieses Teil eben hergab. „Los schieß! Besser wird die Chance nicht mehr!“ rief er seinem Nichtsnutzigen Copiloten zu, der dann sogar einen versuch wagte selbst zu denken. „Aber wenn ich Sie treffe knallen Sie gegen die Eisfläche!“ Als ob das irgendwie interessierte! „Ihr Pech! Und nun schieß du Feigling!“ Einen Moment zögerte der Hund noch, dann schossen endlich die blauen Lichtblitze auf die Viper zu. Der Pilot machte nicht einmal den Versuch auszuweichen. Es war ein Volltreffer! Das helle Licht der Antriebe verschwand augenblicklich. Das ging wirklich schnell, die EMP Pulswaffen mussten ganz schön hochwertig sein wenn gleich alle Systeme so ausfielen. Die Trägheitswirkung ließ die Viper jedoch nicht anhalten, ungebremst stürzte sie ihrem Ende entgegen. Seto nahm etwas Schub weg, er wollte ja nicht dasselbe Ende ereilen. Die Viper trudelte ein wenig, drehte sich nach links und... eine strahlend weiße Flamme wurde aus den Triebwerken ausgestoßen. Ehe Seto auch nur irgendetwas tun konnte sauste der gelbe Jäger in das seitliche Eisfeld und verschwand durch eine geradezu winzige Öffnung auf nimmer wiedersehen. ++++ ++++ Kaum im Eisfeld setzte Amelda seine Triebwerke unter vollen Schub. Präventiv sah er zu aus dem Aktionsradius der anderen beiden Jäger zu kommen und tauchte zunächst in den dichteren Bereich der Eisfelder. Dabei hatte er es durch die Größe des Starfighters ungleich schwerer als die anderen Teams. Zum Glück waren nur Brocken die größer waren als ein halber Meter wirklich gefährlich, alles andere prallte schlicht von der mehrfach gefalteten Karbonstahllegierung ab. „Was war das?“ fragte Yugi nach einer Weile. Amelda war nicht im geringsten überrascht von der Frage, Yugi war stets neugierig wenn etwas Unbekanntes geschah. Einen Moment musste Amelda dennoch überlegen ob er es verraten sollte, der übliche Verschwiegenheitswahn seines Kiiths eben. Dann erinnerte er sich an sein Versprechen ehrlich zu sein, na ja es war ohnehin nichts verwerfliches oder dergleichen. „Das war ein Kadeshi Fliegergruß. Übersetzt haben sie mir gesagt: 'Wir fliegen mit dir.' Natürlich können sie das nicht machen, aber symbolisch bedeutet es, das sie in Gedanken bei mir sind und mir den Rücken frei halten.“ Amelda warf einen Blick auf den Streckenmesser, sie waren nun 120 km im Eisfeld. „Und wieso haben sie das nicht via Funk mitgeteilt?“ fragte Yugi, was Amelda ein wohlwollendes Lächeln auf die Lippen zauberte. „Ich könnte dir jetzt sagen das es einfach nicht die Art von Piloten ist so etwas zu funken, aber um ganz Ehrlich zu sein ist diese Methode einfach cooler. Besonders wir Kampfjägerpiloten geben gerne an.“ Abgesehen davon wäre der direkte Kontakt mit schlimmen Konsequenzen verbunden gewesen. Von Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Exkommunizierung wäre alles möglich gewesen. Diesen Teil behielt er allerdings für sich, Yugi musste nicht alles wissen. Erst recht nicht Dinge die er ohnehin nicht verstand. Der Rand des Eisfelds war inzwischen 260 km von ihnen entfernt. „Das war deine Schwadron nicht wahr? Und das Nadelschiff war auch deines richtig?“ Amelda nickte. „Ja, das war die 'Alesias Traum'. War nicht sehr schwer zu erraten oder?“ Amelda musste nicht hinter sich schauen um zu sehen das Yugi ihn anlächelte, seine Stimme zeigte dies zu deutlich. „Nein, aber das muss toll sein solche Freunde zu haben.“ Erneut nickte Amelda, übrigens machte er die Nickbewegung seitlich, damit Yugi es auch als solche erkennen konnte. Für einen kleinen Augenblick aber verspürte Amelda eine tiefe Sehnsucht danach wieder mit seiner Schwadron zu fliegen, mit ihnen zu sprechen und... aber für solche Gedanken war nun keine Zeit. „Sie dürfen nicht mit dir sprechen stimmt's?“ Amelda war so geschockt von dieser Feststellung Yugis, das er beinahe in einen zehn Meter großen Eisbrocken flog. Zum Glück schaffte er es rechtzeitig die Tragflächen des Starfighters in die Vertikale zu bringen und abzudrehen. „T'schuldige! Ich dachte nicht das dich das so trifft!“ schob Yugi schnell mit reuiger Stimmlage hinterher, weshalb Amelda ihm eigentlich auch gar nicht böse sein konnte. Doch für einen Moment war er wirklich dazu gestimmt Yugi anzufahren. Sein Verstand hatte sich sogar einen Text dafür ausgedacht. Amelda atmete mehrmals tief ein und aus bevor er seiner Selbstbeherrschung wieder vertraute. Yugi musste sein Schweigen wohl falsch deuten, denn seine Stimme zitterte als er fragte: „Bist du jetzt sehr wütend?“ Dabei war Amelda nicht Wütend, zumindest nicht auf Yugi. „Nein, ich war nur... verwundert. Wie kamst du darauf?“ Noch knapp 110 km bis zum Zwischenziel. „Es war einfach so ein Gefühl. Ich... Pass auf!“ Amelda hatte es bereits gesehen. Hinter einem Eisbrocken tauchte ein schwarzer Arrow- Aufklärer auf und eröffnete sofort das Feuer. Ein engmaschiges Gewirr aus kleinen, gelben Lichtpunkten schoss auf sie zu. Amelda drückte sofort den Stererhebel bis zum Anschlag nach Unten, leider sorgte das Trägheitsmoment dafür, das die ersten Geschosse trotzdem direkt neben der Kanzel einschlugen. Moment, sie schlugen ein? „Äh... sag mal hinterlassen EMP Pulswaffen eigentlich Beulen?“ Amelda warf sofort einen Blick über die Schulter, wo Yugi mit einer ausgestreckten Hand auf die Seitenpartie der Kanzel wies. „Nein das tun sie nicht. Die schießen mit scharfer Munition!“ Fuck! Das war mal wieder sein Glück! Er erwischte natürlich den einzigen Eliminator, bei dem man vergessen hatte seine Waffen auszutauschen! Und die Sensoren zeigten dann auch noch das sich dieses kleine Mistding sich hinter ihn setzte. Augenblicklich strömte Adrenalin durch Ameldas Adern und sein Verstand wurde klar wie ein Kristall. Er wusste das es kein Entkommen gab, der Arrow war viel zu wendig und zu schnell als das der Starfighter ihn entkommen konnte. Abgesehen davon war der Starfighter viel zu groß um ihn effektiv im Eisfeld verstecken zu können, der Kampf war also unvermeidbar wenn sie nicht als löchriges Milchprodukt eben wollten. „Yugi, es wird ernst! Sobald du die Chance dazu hast schieß, sonst sind wir geliefert. Der Kerl hat nicht bemerkt das er scharf schießt.“ Ganz klar daran zu erkennen das gelbe Lichtpunkte an ihnen vorbeiflogen und sich in die umherfliegenden Eisbrocken bohrten. Taktisch würde Amelda normalerweise in schwenkenden Bahnen fliegen, um ein schwereres Ziel darzustellen. Dummerweise besaß der Starfighter viel zu viel Masse, verfluchtes Trägheitsmoment. Zum Glück gab es nicht nur eine Methode um ein schwer zu treffendes Ziel darzustellen. Während Amelda die Schubhebel nach vorne drückte, bemühte er sich, den Verfolger weniger hinter sich, als viel mehr neben sich zu haben, wodurch dessen Geschosse ihn schwerer erwischen konnten. Instinktiv schoss man als Verfolger stets auf die leuchteten Triebwerke, doch sobald die Geschosse dort eintrafen war der Jäger eben nicht mehr da. Im Nachhinein betrachtet war dies bei diesem Arrow sogar die bessere Taktik, da der Arrow den Starfighter unter Dauerbeschuss setzte. Amelda musste deswegen aufpassen nicht zurück in den Geschossschwall zu fliegen und so doch erwischt zu werden. Dieser Tanz auf des Messers Schneide nützte entsprechend erst einmal gar nichts, aber es verschaffte Amelda Zeit um auf Geschwindigkeit zu kommen. Eigentlich war beim Starfighter mit 250 m/s Schluss, wodurch er nur minimal schneller war als eine Korvette. In weiser Voraussicht aber, hatte er zusammen mit Mana die Sicherheitsschaltung der Triebwerke entfernt. Die sorgte eigentlich dafür, das die Triebwerke durch zu starke Beanspruchung nicht überhitzten. Doch wenn sie sich von diesem Aufklärer abschießen ließen, war das Letzte worum sie sich sorgen mussten ein geschmolzener Rückstrahlenaustritt. Während der Starfighter auf bis zu 300 m/s beschleunigte, viel mehr wollte Amelda dann doch nicht riskieren, sah sich der Kadeshi nach einem geeigneten Ort für ein Wendemanöver um. Ein paar Kilometer entfernt entdeckte er etwa ein Dutzend gewaltige Eiskristalle, deren kristalline Struktur die Eiskristalle wie Miniatursterne aussehen ließ. Ihre Größe glich dem eines winzigen Planetoiden und ihre Struktur sorgte dafür das ihre Rotationsbewegungen nur schwer Vorhersehbar waren. Genau der Ort also an dem ein Verfolger in Überlegener Position nicht folgen würde. Sobald Amelda die Geschwindigkeit erreicht hatte, schaltete er die Haupttriebwerke wieder herunter und leitete etwas mehr Energie auf die Manövriertriebwerke um, so schaffte er es den Aufklärer stets rechtzeitig auszuweichen bevor ein erneuter Geschossnebel den Starfighter treffen konnte. Nur noch ein paar Haken und... Einige Erschütterungen am linken Flügel zeigten Amelda das der Gegner seine Taktik angepasst hatte und nun nicht mehr auf die Triebwerkslichter zielte. Der Schaden war zum Glück nicht groß, ein Hoch auf die Karbonpanzerung des Starfighters! Amelda vollführte eine Schraube, die ihn in einem hübschen Bogen in Wurfreichweite an einen der riesigen Kristallauswüchse des nächsten Eisbrocken brachte. „Ahhh!!!“ schrie Yugi, womit er auch Ameldas Emotionen ausdruck verlieh. Würde er die Kanzel wegsprengen, könnte er mit den Fingerspitzen das Eis berühren wenn er sich streckte. Wie zu erwarten wagte der Arrow es nicht ihm zu folgen, wieso auch? Für ihn war es jetzt gerade wie bei einer Schießbude, er musste nur Zielen. Was er nicht bedachte, war die Kristalline Struktur. Amelda gab einmal kurz Schub mit dem rechten Haupttriebwerk und sein Starfighter bewegte sich langsam in einer Spirale um einen der Kristallarme herum, dessen Spitze übrigens in absehbarer Zeit auf einen zweiten großen Brocken zuflog. Neben ihnen bohrte sich das Feuer des Arrow gleich dutzendfach ins Eis und einige unschöne Geräusche vom Boden des Jägers zeigten Amelda einige Treffer, aber es waren nicht genug, ihr Gegner hatte seine Waffen auf maximale Streuung geschaltet um sich nicht so viel Mühe geben zu müssen beim Zielen. Welch ein Faulpelz! Als der Starfighter dem Arrow seine Seite zeigte, drückte Amelda den rechten Schubhebel voll durch, dicht gefolgt vom linken, der die Flugbahn wieder stabilisierte. Mit 300 m/s umrundete der Starfighter den Kristallarm und trat dank dem früheren Schub des rechten Triebwerks aus einem Looping um den Arm wieder hervor. Yugi reagierte sehr schnell, als er sah das der Arrow sich innerhalb des Feuerbereiches des Starfighters befand. Die EMP Pulswaffen des Starfighter leuchteten auf und deckten den überraschten Aufklärer mit einem Gewitter aus brauen Blitzen ein, die für einen Komplettausfall aller Systeme sorgten. Amelda steuerte den Starfighter dicht am Arrow vorbei, so das beide Cockpitkanzeln nebeneinander vorbei flogen. Befriedigt stellte er bei einem Blick nach oben fest, das der andere Pilot fluchend auf seine Instrumente trommelte. Amelda erlaubte es sich ihn spöttisch zu grüßen und verschwand so schnell wie möglich wieder im Eisfeld. Die Sensoren meldeten das der Aufklärer bewegungslos im Raum liegen blieb. ++++ ++++ Der Bildschirm zeigte wie das Siegreiche Team Vaygr im Eisfeld verschwand und verhaltener Applaus ertönte aus vielen Ecken des Observationsdecks. Salgir war besonders erfreut über den spannenden wie positiven Ausgang des Luftkampfes für das Team Vaygr. Allerdings schien sein Kollege Taigor vom Kiith Somtaaw nicht so positiv zu denken. Seine Mimik zeigte wieder einmal die Unfähigkeit vieler anderer Kiiths das Leben im Positiven zu sehen. „Ihr zieht ein Gesicht wie eine Iosh Matriarchin der gerade ihr Lieblingsehemann davongelaufen ist. Dabei dachte ich die Somtaaw würden dem Kadeshi die Daumen drücken.“ Und wo es Salgir gerade auffiel, auch König Dartz, der ihnen Gesellschaft leistete, wirkte etwas angespannt. „Das ist es nicht Salgir, die Geschosse dieses Aufklärers waren scharf.“ „Hieß es nicht die Eliminatoren seien ebenfalls mit EMP-Pulswaffen ausgestattet?“ mischte sich Huur ein, bereit hier und jetzt den Monarchen zusammenzustauchen. „Sollte Marik von den Soban von scharfer Munition getötet werden verlange...“ Salgir legte beschwichtigend eine Hand auf den Arm des Senators, damit er sich beruhigte. „Huur, ihr seht doch das seine Majestät genauso besorgt darüber ist wie mein Lieber Somtaaw Kollege Taigor. Ich bin sicher dies war nur ein kleines Missverständnis nicht wahr?“ Dartz blickte einen Augenblick vollkommen verwirrt in Salgirs Augen, dann strafften sich seine Züge und er nickte ihm zustimmend zu. „In der Tat. Die Onyx-Freibeuter müssen im letzten Moment einen Jäger ausgetauscht haben. Anders kann ich es mir nicht erklären...“ Dartz winkte nebenbei einen Bediensteten an seine Seite um ihn etwas ins Ohr zu flüstern, anschließen setzten sie ihren kleinen Plausch fort, der vom Luftkampf unterbrochen worden war. ++++ ++++ Marik war froh diese Klette losgeworden zu sein. Seine kurze Unaufmerksamkeit hatte sein Team beinahe aus der ersten Herausforderung geschmissen. Nicht nur höchst ärgerlich, sondern auch peinlich, immerhin war er einer der beiden ausgebildeten Piloten. Aber wer auch immer vom Team Fringe diesen MK 7 geflogen hatte, war gut. Verdammt gut sogar! Marik tippte auf den Kassites, der zum Glück nicht über so viel Flugerfahrung verfügte wie Marik. Es machte sich bezahlt Aufklärermissionen in den Grenzgebieten zum Taiidan Imperium geflogen zu sein, insbesondere seine Flüge durch die Asteroidengürtel. „Okay, wohin müssen wir jetzt fliegen?“ „Koordinaten 24.12.8.“ antwortete Bakura. Nach einer kurzen Überprüfung der aktuellen Koordinaten stellte sich natürlich heraus, das Marik genau in die falsche Richtung geflüchtet war. Noch besser: Er musste erst einmal einen Weg aus dem dichten Eisfeld finden bevor er die richtigen Koordinaten anfliegen konnte. Gar nicht so leicht, denn das Feld war an dieser Stelle so dicht, das der MK 7 der Viper durch seine breite kaum zu folgen vermochte. Nur war es der Viper aus ähnlichen Gründen nicht möglich zu wenden. Ärgerlicherweise musste Marik fast 1000 km in die falsche Richtung weiterfliegen bevor er wieder freikam. Die anderen beiden Teams hatten nun einen riesigen Vorsprung! „Pfeil an Basis, Raphael, wir sind auf den Koordinaten... 74.14.50, auf welchen Vektor fliegen wir m besten das Ziel an?“ Vielleicht erkannte Raphael ja etwas von seinen Sensoren aus, Mariks Hoffnung bewahrheitete sich jedoch nicht. Raphael gab korrekt die schon bekannten Zielkoordinaten durch, doch das Marik mit der Viper den direkten Weg gar nicht fliegen konnte, das entging dem Riesen leider, weshalb Marik fast in einen engen Gürtel aus Eisbrocken krachte. Es war Bakura der ihm einen besseren Kurs durchgab, woher der diesen wusste war Marik zwar auch nicht ganz klar, aber er nahm es einfach hin. Der Sobani zündete wieder einmal den Nachbrenner wenn auch nur für eine ausreichende Zeit um auf bis zu 600 m/s zu kommen, schneller wagte er jedoch nicht zu fliegen, immerhin musste er bereits bei 600 m/s stark darauf achten nicht in einen Eisbrocken zu fliegen. Am Ziel angekommen war das Pfand noch da, wenn auch bereits stark umkämpft. Die anderen beiden Teams versuchten beide das schwebende Pfand für sich zu beanspruchen, hinderten sich jedoch Gegenseitig daran es aufzunehmen. Das Pfand bestand aus einem goldenen Zylinder, der in einer Art Käfig schwebte. Die Gitter sollten es vermutlich den Greifern erleichtert ihn zu packen. Um das Pfand herum, schien außerdem ein ganzes Areal von den Eisbrocken befreit worden zu sein. Marik beschloss daher, sich zunächst zurückzuhalten. Er flog die Viper neben einen der größeren Eisbrocken und mied die deckungsfreie Sphäre. Der MK 7 von Team Fringe war der wendigere Jäger, daher schaffte er es auch stets einen halben Schritt voraus zu sein. Zumindest erschien es so auf den ersten Blick. Denn wann immer der blaue MK 7 Ameldas Jäger vertrieben zu haben schien, wendete dieser und setzte den MK 7 unter blaues Feuer. Hier merkte man, das der Pilot des Fringe Teams zwar fliegen konnte, aber scheinbar nicht nachdachte. Wie ein Schüler benutzte er stets dasselbe Manöver, da es funktionierte und setzte sich hinter seinen Gegner. Marik wusste aber das Amelda besser war, als das er sich auf solch ein Katz- und Maus Spiel einließ. Es steckte mehr dahinter... „Der Kadeshi benutzt das Dancing-Ground-Manöver, richtig?“ fragte Bakura nach einer weile, was Marik einigermaßen überraschte. „Du kennst es?“ Leider konnte Marik nicht sehen ob Bakura mit den Schultern zuckte, aber aus irgendeinem Grund war ihm so als wenn Bakura genau das tat. „Sicher, es ist ein Manöver in das man nicht als Opfer verwickelt werden will. Erfunden wurde es von den Manaan und es hat den Zweck den Gegner an eine bestimmte Position zu locken oder ihn von dort wegzulocken. Ohne Verstärkung ist es nur sehr schwer aus diesem Manöver wieder raus zu kommen wenn man in ihm feststeckt, ich frage mich nur wohin der Kadeshi den anderen Locken will.“ Bakura war wirklich gut und seine Einschätzung entsprach auch Mariks Meinung. Ohne eine dritte Partei, die dem blauen Jäger zu Hilfe eilte, konnte dieser lediglich versuchen einen temporären strategischen Ruckzug anzutreten oder den Tanz so lange fortzusetzen bis der Gegenpart einen Fehler machte. Marik wusste nicht ob der Fringe Pilot so lange durchhalten konnte, aber durch dieses hin und her bekam er die Chance beide auszustechen. „Bakura? Wie schnell bist du mit dem Greifer?“ „Schnell genug.“ Hmm... Bakuras selbstsichere Stimme gefiel ihm. Marik musste nur warten. Es funktionierte hervorragend, der MK 7 flog eine enge Kurve wie es nur ein Abfangjäger vermochte. Der Schütze war gut, das wusste auch Amelda wie es schien, denn er erlaubte es durch seinen fließenden Flugstil in keinster Weise das man sein schweres Fluggerät erfasst bekam. Während die beiden Streithähne sich nun miteinander beschäftigten, aktivierte Marik für einen kleinen Moment die Haupttriebwerke um Schwung zu bekommen, anschließend beschränkte er sich jedoch auf Manövriertriebwerke. Die geringere Hitzeentwicklung würde es schwieriger machen ihn zu bemerken, allerdings ließ er einen Finger am Nachbrenner, nur zur Sicherheit. Gemächlich, ließ er sich so zum Pfand gleiten. Amelda und das elendige Fringe Team befand sich noch immer in ihrem kleinen Gefecht, sehr gut. Die Viper schwebte schließlich Nahezu Bewegungslos über dem Ziel und Bakura begann hinter ihm zu hantieren. Leider hatte Marik keinen Einfluss auf den Greifer, er sorgte jedoch mit den Triebwerken dafür das Bakura den kleinen Behälter so leicht wie möglich zu packen bekam. „Hab es!“ verkündete Bakura schließlich, dann sah Marik ein blaues Licht und seine Viper schleuderte im nächsten Moment unkontrolliert durch den Raum. „Bei den Abgründen der Sternenverschlinger...“ fluchte Marik, wobei er sich verzweifelt bemühte den Raumjäger wieder unter Kontrolle zu bekommen. Er schaffte es zum Glück das Taumeln zu beenden, indem er zwei noch funktionierende Manövriertriebwerke aktivieren konnte, aber die Haupttriebwerke waren offline, wie so ziemlich alle anderen Systeme der Viper. Na super, er hatte sich schon immer gewünscht leichte Beute zu sein! Natürlich hatten die anderen beiden Jäger ihn auch noch bemerkt. Scheiße! Frustriert schlug der Sobani auf seine Instrumententafel, nicht das dies etwas half. „Marik!“ Er schaute gerade noch auf, da sah er wie sich direkt vor seiner Nase sich ein Hyperaumfenster öffnete und eine komplett schwarze turanische Begleitfregatte erschien. Übrigens auch noch eine mit kleinen Variogeschütztürmen, die sich natürlich besonders gut dafür eigneten wendige Raumschiffe aufs Korn zu nehmen. Nicht das er gerade sonderlich wendig war. Und als sei das nicht genug registrierte der Teil seiner Sensoren die nicht funktionierte das acht Raumjäger sich von der Fregatte abkoppelten. Was sollte das denn für eine Herausforderung sein? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)