All for one! von J_Banini (Enies Lobby mal anders) ================================================================================ Kapitel 1: Vorbei ----------------- Es ist tiefe Nacht, die Strohhüte sitzen noch immer in der Küche, keiner wagt etwas zu sagen. Niemand kann es so recht glauben, dass sie fort ist. „Es wird Zeit etwas zu tun. Ich meine, sie ist unsere Freundin. Ein Teil unserer kleinen Familie. Sie wollte sterben, um uns zu beschützen, wir haben ihr ihren größten Wunsch entlockt : Leben! Wir können mit diesem Wissen nicht tatenlos zu sehen. Wer weiß wo sie ist und was sie grade mit ihr anstellen.“ Ruffy spricht bedacht und ruhig, doch bei seinem letzten Satz zucken alle zusammen und die Muskeln spannen sich an. Alle stellten sich vor, was tatsächlich passiert. Folter, Gewalt oder sonstige Szenarien. Danach folgten einige Kopfschüttler der Strohhüte, sie wollten und konnten es sich einfach nicht vorstellen. „Ruffy, niemand von uns will so einfach aufgeben! Es geht um Robin, dass wissen wir alle. Nur hatten wir die Diskussion schon mit Familie Franky und den Jungs von der Galeera. Niemand von ihnen weiß, wie man nach Impel Down kommt. Keiner von uns erträgt es, Robin im Stich lassen zu müssen, doch leider sind wir momentan machtlos. Trotzdem.. wir geben nicht auf!“ Sanji spricht bedrückt seine Gedanken aus, doch bei seinem letzten Satz leuchten seine Augen auf. Auch seine Freunde heben nun wieder ihre Köpfe. Alle wissen, wie ausweglos es momentan aussieht, doch sie denken nicht daran aufzugeben. Wieder beginnt ein Schweigen. Man sieht allen die Müdigkeit und die Erschöpfung deutlich an. Bis der Kapitän ein Machtwort spricht. „So Leute, wir sollten für heute vergessen. Wir haben getan, was wir konnten. Zwei unserer Freunde haben uns verlassen. Für einen ist noch die Hoffnung auf Rückkehr, aber nicht wenn wir hier sitzen und uns durch Schuldgefühle und sonstige Gedanken diesbezüglich wach halten. Robin hat nichts davon, wenn wir hier sitzen uns an schweigen und Trübsal blasen. Wir werden sie finden! Und wir werden dieser ganzen Weltregierung den Arsch aufreißen, dafür, was sie unserer Freundin antut und auch damals angetan hat. Wir werden sie zur Rechenschaft ziehen.“ mit geballter Faust haut er auf den Tisch und bemerkt die skeptischen Blicke seiner Freunde. Er weiß genau, was alle denken. Jeder von ihnen gibt sich die Schuld und alle haben Angst um Robin, da sie nicht wissen, wie es ihr in diesem Moment geht, wie sie sich fühlt. Es ist wie ein gigantischer Felsbrocken, der jedem von ihnen auf der Seele lastet. Schließlich entscheiden sie sich doch in ihre Zimmer zu gehen und zu schlafen. Vor allem Nami hat dabei eine Niete gezogen, denn Zimmernachbarin ist derzeit in der Gewalt von der Weltregierung. Alleine liegt sie in diesem Zimmer. Auch hier befinden sich zwei Betten, sie betrachtet das leere Bett und stellt sich vor, Robin würde darin friedlich vor sich hin schlummern, oder einfach auf einem Stuhl sitzen und lesen. Aber nichts,.. dort ist niemand. Leise beginnt sie zu schluchzen. „Robin,.. wieso haben wir es nicht geschafft, dich zu befreien? Woran lag es? Wir sind zu schwach um dich vor deinem Erzfeind zu schützen. Wir wollten doch nur, dass du endlich mit uns in Frieden leben kannst und von ganzem Herzen ehrlich und frei lachen kannst. Ich vermisse dich.“ Nami versteckt ihr Gesicht im Kopfkissen, danach folgen Schluchzer am laufenden Band. Sie kann ihre Gefühle nicht weiter zurückhalten. Die anderen haben so weit in den Schlaf gefunden, oder lassen es zumindest danach aussehen. Nur der Kapitän und die Navigatorin liegen noch wach. Nami ist damit beschäftigt ihre Gefühle des ganzen Tages auszulassen, während Ruffy die Decke mit seinen Blicken löchert. Er hört das Schluchzen von Nami aus dem Nebenzimmer, da beschließt er, zu ihr rüber zu gehen. Er klopfte nicht, er öffnete langsam und leise die Tür. Nami hat davon nichts mitbekommen, und lässt sich weiterhin nicht stören bei ihrem Gefühlsausbruch. Ruffy lässt sich auf die Bettkante nieder und legt seine Hand auf Namis Schulter, diese schreckt zusammen und guckt geschockt in die Augen ihres Kapitäns. Dieser blickt sie mit einem warmen und verständnisvollen Blick an. Die Augen der Navigatorin sind bereits rot und geschwollen. Heute hatte sie sehr viel geweint. Mehr als es Ruffy lieb war. Er wollte sie nie wieder so weinen sehen. Nie wieder. „Es ist okay, wenn du deine Gefühle heraus lässt. Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Die anderen scheinen zu schlafen, also dachte ich, ich komme mal rüber um nach dir zu sehen, wo du so allein bist.“ besorgt blickt er sie an. Sofort stürzt sie sich auf ihn, stürmischer als geplant. Sie landet mit ihm auf dem Boden, Ruffy schmunzelt leicht, als er sie hochhebt und mit ihr aufsteht. Er legt sie zurück in ihr Bett und legt sich eine Weile dazu. „Ich weiß, dass es besonders dir schwer fällt. Denn du empfindest mehr für Robin, habe ich Recht?“ er beobachtet sie genau, sie schaut ihn geschockt an, ihre Augen sind geweitet. „W-woher..?“ Nami bekommt kaum einen Ton raus, die Überraschung hat Ruffy gut hinbekommen. „Es war einfach kaum zu übersehen. Deine Blicke, die ich von mir selber kenne. Du hast sie nie aus den Augen gelassen. War sie eingeschlafen beim lesen, warst du die erste, die unter Deck gerannt ist und ihr eine Decke geholt hast.“ Ruffy erklärt es sanft, ohne jegliche Vorurteile oder Abneigungen. „Mh, .. moment mal.. Blicke, die du von dir selber kennst?“ fragt Nami erstaunt. 'Ist Ruffy etwa verliebt?' sie packt diesen Gedanken vorerst beiseite und wartet auf seine Antwort. Er sieht sie an, sagt vorerst nichts, guckt in ihre braunen Seelenspiegel. „Ja, die Blicke, die ich von mir selber kenne.“ Er lässt sie dabei keine Sekunde aus den Augen, bis sie es zu begreifen scheint. Ihre Augen weiten sich. „R-Ruffy, meinst du etwa.?“ Er nickt. Einen Moment lang ist sie fassungslos. Ruffy soll in sie verliebt sein? Ruffy, der sich nur für Fleisch und den Titel 'König der Piraten' interessiert? Robin erwähnte mal etwas, aber Nami hatte es nicht ernst genommen. Robin erklärte ihr, dass sie die einzige ist, der es gestattet ist Ruffys Hut anzufassen und sogar zu tragen! Auch wenn Nami sich um ihre Orangenbäume kümmerte ließ Ruffy sie nie aus den Augen. Jetzt ergibt alles einen Sinn. Er lockert seinen Griff um sie, um ihr etwas Zeit zu geben das zu verdauen. Er weiß nicht, wie sie körperlich darauf reagiert. Wird sie ihn abstoßen und auf Abstand gehen, oder wird alles so bleiben wie immer? Immerhin ist sie wohl lesbisch und ihr Herz hat sie an Robin verloren. Einige Zeit herrscht ein Schweigen zwischen den beiden. Als Ruffy sich bewegt und es den Anschein hat, als würde er gehen wollen, hält Nami in zurück. Sie braucht ihn jetzt. Sehr sogar. „Bitte geh nicht. Wenn es dir Recht ist, möchte ich, dass sich nichts ändert zwischen uns. Ich liebe unsere Freundschaft und sie liegt mir sehr am Herzen. Es tut mir nur weh, zu wissen, dass deine Gefühle bei mir leider unerwidert bleiben. Bei meinem besten Freund. Bei meinem Kapitän.“ Sie schließt ihre Arme um seine Mitte und lehnt sich mit dem Kopf an seinen Brustkorb, wo sie sein Herz regelmäßig schlagen hört. Er hat sich keine weiteren Hoffnungen gemacht, als er seine These um Namis Sexualität aufstellte. Er mochte die Freundschaft zwischen den beiden und es sollte sich nichts ändern, deswegen ist er froh, dass sie so denkt. „Danke Nami. Genau darum hätte ich dich wohl auch gebeten. Und mach dir keine Sorgen darum, schon als ich bemerkt habe, dass deine Vorlieben bei Frauen liegen, habe ich es abgehakt und habe mich weiterhin darauf konzentriert dir ein guter Freund zu sein und dich zu beschützen.“ er drückt sie an sich und haucht ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. „Danke, Ruffy.“ Sie schmiegt sich sanft an ihn, legt ihren Kopf in seine Halsbeuge. So verbringen sie eine Weile aneinander geschmiegt, bis sie endlich ihren wohlverdienten Schlaf finden. Den nächsten Morgen wundert sich Lysop, wo sein Zimmergenosse sich wohl aufhält, er sieht sich um, findet ihn allerdings nicht. Als er an Namis Tür vorbei läuft, vernimmt er ein leichtes Schnarchen. Dieses kommt ihm bekannt vor, leise öffnet er die Tür und findet den Kapitän uns seine Navigatorin fest aneinander gekuschelt vor. Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, er weiß um die Gefühle des Kapitäns bescheid, allerdings auch über seine Vermutung über Namis Sexualität. Daher weiß er nicht so ganz, wie er es deuten soll, belässt es dann aber dabei uns lässt die beiden weiter schlafen. Er verschwindet in der Zeit in das Badezimmer, wo er ausgiebig duscht. Danach geht er auf einen Spaziergang nach draußen, wo seine Gedanken nur um Robin schwirren. Er hätte sie retten können. Er hätte sie retten können, das redet er sich eine halbe Stunde lang ein. Die Szene in seinem Kopf, wie Robin von Spandam brutal durch das Tor der Gerechtigkeit geschleift wurde. Er hätte es verhindern können. Voller Wut schlägt er mit der blanken Faust gegen die Hauswand, an der er grade vorbei läuft. Den Schmerz ignoriert er, denn er weiß, kein Schmerz der Welt würde in diesem Moment an Robins reichen. Wir haben ihr Hoffnungen gemacht, dass wir sie da raus holen, dass sie ein normales Leben führen kann. Wir haben sie enttäuscht, nun ist sie fort. Das Blut tropft an seinen Finger herunter, aber es interessiert ihn nicht. So bleibt er noch eine Weile am Stadtrand stehen und beobachtet das Meer. Später macht er sich zurück zu den anderen, sie sind bestimmt schon auf. Dieser Morgen war scheinbar etwas angenehmer, als die gestrige Runde. Alle reden normal miteinander und frühstücken. Lysop geht erst mal in sein Zimmer, um seine Hand zu säubern und die Wunden irgendwie zu kaschieren. Er hat nicht gemerkt, dass Nami ihm gefolgt ist, sie hat gesehen, dass etwas mit seiner Hand nicht stimmt. Schief lehnt sie im Türrahmen, ehe sie sich räuspert. „Was ist mit deiner Hand los?“ erschrocken dreht Lysop sich um und blickt zu Nami. Er seufzt und gibt ihr das Zeichen, dass sie eintreten und sich setzen soll. Er weiß, dass es sinnlos ist, Nami was vor zu machen. „Also..?“ erwartungsvoll betrachtet die Navigatorin den Scharfschützen an. „Es ist wegen Robin, hab ich Recht?“ nachdenklich mustert Nami ihn. Er nickt. „Ja, ich fühle mich schuldig. Ich stand oben auf dem Turm, habe sie und Spandam gesehen. Er schliff sie so grob, so brutal über den Boden. Sie hatte sich hängen lassen. Ich denke der Buster Call und unser zu spätes Eintreffen haben sie total fertig gemacht. Ich habe versucht Spandam und seine Begleiter zu treffen, um Robin etwas Zeit zu verschaffen.., aber ich traf nicht. Die Entfernung war zu weit, kurz danach stürzte der Turm in sich zusammen, das letzte was ich sah.. Robin, die durch das Tor der Gerechtigkeit geschliffen wurde. Ich hätte es verhindern können, wäre ich so ein erstklassiger Scharfschütze, wie ich es immer behaupte.“ deutlich sieht man, wie sehr ihn das belastet. Er leidet sehr darunter, dass er es vermasselt hat. Doch wir alle waren zu spät. „Lysop.. mach dir keine Gedanken darüber. Keiner ist dir böse, denn dann müsste derjenige auch auf sich und alle anderen böse sein. Wir alle waren nicht rechtzeitig dort. Keiner von uns hat Robin gerettet. Dass du oben auf dem Turm standest und es dann auch noch beobachten musstest, ist nur eine weitere Last, die das ganze noch verschlimmert. Wir alle leiden, aber wir alle werden sie mit gemeinsamer Kraft zurückholen, und wenn wir dafür bis an das Ende dieser verdammten Welt fahren müssen!“ Namis Blick liegt die ganze Zeit auf dem Scharfschützen, die Gesichtszüge des selbigen fangen an sich langsam etwas zu entspannen. Nami nimmt ihm durch die Worte einige Anspannung. Sie glauben fest daran, dass sie Robin retten werden. Auch wenn es in diesem Moment noch so hoffnungslos scheint. „Und Nami wie geht es dir?“ sie betrachtet ihn neugierig. „Du weißt es, nicht wahr? Mir geht es gut. Ich mache mir nur Sorgen. Ich habe nie die Alternativen ergriffen und es ihr gesagt, das bereut man wohl in solchen Augenblicken.“ mit einem traurigen Lächeln schaut sie ihn an.Was sie ihm verschweigt ist, dass sie sich die grausamsten Dinge vorstellt, die an Robin ausgeübt werden. Folter mit Seewasser, allgemein mit Wasser, Strom, Gift oder anderen schrecklichen Dingen. „Wir werden sie zurück holen.“ Lysop hat nun ein aufmunterndes Lächeln aufgesetzt und blickt Nami an. Sie löst sich einen Moment von ihren Schreckensvorstellungen und klammert sich an die Hoffnung, die geblieben ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)