Herrchen sucht Hund von KiaraSophie25 ================================================================================ Kapitel 1: Nicht gesucht, aber gefunden... ------------------------------------------ Hastig rannte der Junge Mann über die Straße. Ohne darauf zu achten, wohin er rannte. Einfach nur schnell weg hier. Dabei übersah er das Auto, welches auf ihn zu steuerte und rannte direkt davor. Die Reifen quietschten Unheilvoll. Doch nur wenige Zentimeter vor dem jungen Mann kam das Auto zum stehen. Seine Augen weiteten sich erschrocken. Wie ein junges Reh stand er vor dem Wagen und starrte die Motorhaube an. „Bist du total irre?“ schrie der Fahrer des Autos, als er sein Fahrzeug verließ. Er kam auf den erstarrten jungen Mann zu. Dieser erkannte den anderen. „Kaiba?“ hauchte er fragend. Der angesprochene erstarrte einen Augenblick. „Ach sieh mal einer an!“ meinte Kaiba und sein Gegenüber hatte das Gefühl zu gefrieren. „Kannst du Vollidiot nicht aufpassen?“ meinte Kaiba und riss wütend seine Arme in die Luft. „Ja ja, ein anderes mal!“ meinte der angesprochene nur und wollte sich bücken, um das Geld aufzuheben, welches er fallen gelassen hatte. Doch gleichzeitig riss Kaiba seine Autotür auf und traf den jüngeren Blondschopf am Kopf. Ohnmächtig sackte der kleinere in sich zusammen und blieb regungslos liegen. Fluchend verstaute Kaiba den Ohnmächtigen auf seiner Rückbank und fuhr zu sich nach hause. Dort wurde er vom Leibarzt stabilisiert und untersucht. Erst am dritten Tag erlangte der junge Blondschopf das bewusstsein wieder. „Wieso bin ich hier?“ fragte Joey irritiert und sah sich um. „Ich konnte dich ja schlecht da im Dreck liegen lassen!“ meinte Seto und verdrehte genervt die Augen. „Glaub ja nicht, dass ich mich bei dir dafür bedanke! Schließlich hast du mich K.O geschlagen!“ fauchte Joey und schlug sauer die Bettdecke zurück. „An deiner Stelle würde ich noch nicht aufstehen!“ meinte Seto beiläufig und Blätterte gelangweilt in einem Buch das er auf dem Schoß liegen hatte. „Ich lass mir gar nix sagen und schon gar nicht von dir!“ knurrte Joey und schwang die Füße über die Bett kante. Bevor er überhaupt komplett stand knickten ihm die Beine ein und er fiel unsanft zu Boden. Seufzend erhob sich Seto, legte das Buch mit dem schwarzen Einband und der goldenen Schrift auf den Schreibtisch und schlenderte zu Joey. Er ging in die Hocke und betrachtete Joey einen Moment. „Selbst schuld wenn du Köter auf deinen Ohren Sitzt! Du musst echt mal in eine Hunde schule und erzogen werden!“ sagte Seto auf seine herablassende Art. „Ach halt den Rand!“ fauchte Joey Seto an und schlug die Hand beiseite, die nach ihm Griff. „Ich kann das Alleine!“ fügte er wütend hinzu und setzte sich auf. Sofort wurde ihm wieder schwindelig und er lehnte sich gegen das schwere Holz des Bettes. „Schön, dann eben nicht!“ meinte Seto und setzte sich wieder in seinen schwarzen Ledersessel in dem er vorher die ganze Zeit gesessen hatte und beobachtete interessiert die Szenerie. Joey funkelte Seto wütend an. „Was glotzt du so blöd?“ fauchte er sauer. „Ich gucke wohin ich will, wann ich will! Das hier ist schließlich mein Haus!“ gab Seto unbeeindruckt zurück. „Ich bin aber nicht zu deiner Belustigung da!“ sagte Joey und erhob sich, diesmal allerdings langsamer. „Wo sind meine Sachen?“ fragte er und hielt sich schwankend an dem Bettpfosten fest. „Im Müll! Was anderes konnte man mit dem Zeug nicht mehr machen!Sonst hätte ich hier hinterher noch Flöhe gehabt!“ sagte Seto und verzog angeekelt das Gesicht. „Haha, wirklich unglaublich witzig! Und was soll ich nun anziehen?“ fragte er und verschränkte verärgert seine Arme vor der Brust. „Ich hab ein paar Sachen, aus denen ich raus gewachsen bin! Die kannst du anziehen!“ meinte Seto und zeigte auf einen Berg Klamotten. Joey schaute auf den Riesen Berg Klamotten und rieb sich genervt die Nasenwurzel. „Das nennst du ein Paar?“ fragte er zischend und versuchte nicht allzu undankbar zu sein. Er ging auf den Haufen zu, griff sich ein paar Sachen und zog sich den Pyjama aus, den er trug. Er zog das schwarze Hemd und die schwarze Jeans an. Außerdem ein paar weiße Turnschuhe. Er hätte ja nicht gedacht, das der Schnösel überhaupt so was wie Turnschuhe besitzt. „Kleider machen wohl doch Leute!“ meinte Seto, als er Joey betrachtete. Joey war sich nicht sicher, ob das nun ein Kompliment war, oder ob es negativ gemeint war. „Danke für alles! Ich finde den Weg alleine raus!“ meinte Joey und schlenderte mit den Händen in den Taschen an Seto vorbei. Dieser zog seine rechte Augenbraue hoch und sah Joey abschätzig an.“Wie gedenkst du deine Rechnung zu zahlen?“ fragte Seto und schlug das Buch von vorher auf. Joey blieb erstarrt stehen. „Welche Rechnung?“ fragte er erschrocken. „Naja du hast mehrere Tage meinen Butler in Anspruch genommen! Da ich sein Gehalt bezahle, denke ich, dass ich dir das in Rechnung stellen werde!“ sagte Seto kalt. Er sah dabei nicht einmal auf. „Du hättest mich ja liegen lassen können oder ins Krankenhaus bringen können!“ meinte Joey trotzig. „Ich weiß das du keine Krankenversicherung hast!“ stellte Seto klar und sah von unten in Joeys Gesicht. Dieser wurde blass. „weißt du, als dich nach drei Tagen niemand als vermisst gemeldet hat... !“ setzte Seto an, wurde jedoch von Joey unterbrochen. „Woher willst du das denn wissen?“ fragte er trotzig und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich habe meine Quellen!“ meinte Seto im selbstsicheren Tonfall. Er stand aus dem Sessel auf und schlenderte auf Joey zu. „Wie erwähnt, als dich nach drei Tagen niemand vermisst gemeldet hat, habe ich Nachforschungen über dich angestellt! Dank deinem Vater seid ihr momentan Obdachlos! Also frage ich mich, wo du nun hin willst? Und wie willst du die Rechnung zahlen?“ sprach Seto und stellte sich vor Joey auf. „Ich werde das Geld schon irgendwie zusammen kriegen! Und der Rest geht dich ein Scheißdreck an!“ zischte Joey wütend. Es war ihm total unangenehm. Und ausgerechnet Seto Kaiba muss davon erfahren. „Ich denke nicht, das ich dich ohne Sicherheit gehen lassen kann!“ meinte Seto und betrachtete seine Manikürten Fingernägel. „Aber da du nichts von Wert besitzt, werde ich dich nicht gehen lassen!“ meinte er wie beiläufig und dann blickte er Joey in die Augen. Dieser starrte ihn fassungslos an. Hastig schnappte Joey nach Luft. „Ich habe Rechte!“ sagte Joey, aber seine Stimme versagte. „Hunde haben keine Rechte!“ flüsterte Seto in Joeys Ohr und dann klickte etwas an Joeys Hals. Kapitel 2: Grenzen setzen... ---------------------------- Erschrocken tastete Joey seinen Hals ab. „Ist... ist das etwa?“ fragte er entsetzt. „Ja, das ist ein Hundehalsband! Sonderanfertigung für dich! Solltest du versuchen abzuhauen, wird das Konsequenzen haben!“ sagte Seto mit eisiger Stimme. „Ich muss ja schließlich mein Eigentum markieren, nicht das hinterher noch der Hundefänger kommt!“ meinte Seto und zog abwertend die Mundwinkel hoch. „Wie bitte? Ich bin nicht dein Eigentum!“ knurrte Joey zornig. „Solange du deine Rechnung nicht bezahlt hast, bist du sehr wohl mein Eigentum! Wer weiß, wenn du dich benimmst, dann darfst du vielleicht hier bleiben und meinen Wachhund spielen!“ lachte Seto. „Du eingebildeter, arroganter, hochnäsiger Sesselfurzer! Lieber wühle ich in Mülltonnen, als dir hörig zu werden!“ spie er aus und lief dabei ganz rot an. „Das wollen wir doch mal sehen! Du wirst gleich von meinem Butler eingewiesen!“ meinte Seto, machte auf dem Absatz kehrt und ließ einen Sprachlosen Joey zurück. Kaum hatte Seto den Raum verlassen, stand schon der Butler im Raum. „Mister Weehler, mein Name ist Roland! Sehr erfreut!“ meinte dieser mit freundlichem Blick, hielt aber trotzdem gebührlichen Abstand. „Ihre Aufgaben umfassen hauptsächlich das Reinigen des Hauses und des Gartens! Sollte der Master es ihnen zutrauen, dann werden sie auch Botengänge erledigen!“ ratterte er hinunter. Als erstes brachte er Joey zu einem der Gästezimmer. Darin würde er nun für unbestimmte Zeit wohnen. Für Seto Kaibas Verhältnisse mochte der Raum nicht besonders groß sein, aber für Joey war es mehr eine ganze Wohnung. Das Bett war natürlich nicht minder groß. Joey hatte großes Verlangen Anlauf zu nehmen und mit voller Karacho auf das Bett zu springen. Natürlich verkniff er sich das, aber die Versuchung war extrem groß. Der andere schien seine Gedanken erraten zu haben. Jedenfalls hatte er ein wissendes lächeln auf den Lippen. Joey wurde leicht rot um die Nasenspitze und wand sich verlegen ab. Roland machte eine Führung mit Joey durch das gesamte Anwesen. Sie liefen durch etliche Räume. Einer war prächtiger als der andere. Joey bekam den Mund gar nicht mehr zu vor staunen. Die Führung dauerte insgesamt länger als drei Stunden, obwohl sie zügig gingen. Der Garten war natürlich standesgemäß größer als das gesamte Haus. Naja eher die Villa. Immer lauter knurrte Joeys Magen. Verwundert zog Roland die Augenbrauen hoch. Peinlich berührt hielt sich Joey seinen verflucht laut knurrenden Magen. Konnte der nicht etwas leiser sein? Doch Roland erlöste ihn aus dieser unangenehmen Situation und führte ihn schließlich in die Küche. Schon bevor die Küchentür überhaupt geöffnet war, roch Joey das frisch gebackene Brot. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Roland führte ihn zu einem Tisch, an dem bereits eine Frau saß. Als sie die beiden herein kommen sah stand sie auf und holte noch mehr Brot. „Ich bin Karla! Willkommen in der Eisvilla!“ sagte sie und zwinkerte Joey mit einem schelmischen Grinsen zu. Zögernd setzte sich Joey zu den beiden. Erst als Karla ihm das Brot reichte langte er zu. Völlig aus gehungert schlang Joey mehrere Scheiben Brot einfach so hinunter. Missbilligend betrachtete Seto seinen Bildschirm. Es gefiel ihm nicht, was er sah. Er hatte das gesamte Haus mit Kameras präparieren lassen, damit er immer sehen konnte, was Joey gerade tat. Joey hatte ein ungesundes Essverhalten, einen schlechten Kleider Geschmack und obendrein machte er lieber Katzenwäsche als sich richtig zu pflegen. Zeit nahm er sich dafür nie. Er machte sich gerade an die ihm aufgetragene Arbeit. Er krempelte sich die Hemdsärmel hoch und tauchte den Lappen in das Putzwasser. Er wrang den Lappen aus und begann das Geländer der großen Eingangstreppe zu Putzen. Immer wenn er ein Stück geputzt hatte, wischte er mit einem trockenen Tuch hinterher. Zum Schluss trug er eine Creme auf und polierte das gesamte Geländer. Gerade wollte sich Seto wieder seinen Geschäftlichen Dingen zuwenden, als er den verstohlenen Blick von Joey bemerkte. Joey legte den Lappen in den Eimer und nahm ihn hoch. Immer wieder blickte er sich um. Langsam ging er Richtung Eingangstür. Er öffnete sie und schlüpfte hindurch. Er lief die Mamortreppe hinunter und goss das Wasser aus dem Eimer in den Abfluss. Dann stellte er den Eimer ab, sah sich noch mal hastig um und lief Richtung Tor. Seto schmunzelte. Ja, ein Seto Kaiba konnte schmunzeln. Der Eisklotz schlechthin ließ sich belustigen von einem kleinen Streuner. Joey unternahm also doch einen Fluchtversuch. Dabei hatte er ihn doch ausdrücklich davon abgeraten. Aber er hatte es nicht wirklich anders erwartet. Sonst hätte Joey nicht das schicke Halsband von ihm bekommen. Das Metalltor an der Einfahrt war die einzige Möglichkeit hinaus zu gelangen. Joey schlich sich geduckt weiter. Immer schneller lief er auf das Tor zu. Doch dann bemerkte er, das sich das Tor schloss. Hatte jemand was bemerkt? Fragte er sich und rannte nun Kopflos auf das Tor zu. Er schaffte es nicht das Tor zu erreichen, ehe sich dieses quietschend ins Schloss geworfen hatte. Frustriert schickte er einen Fluch gen Himmel. Hinter ihm erklang ein lautes Räuspern. Joey erstarrte und es lief ihm Eiskalt den Rücken hinunter. Als er sich umdrehte standen Dorf zwei Wachmänner und betrachteten ihn amüsiert. „Der Chef schickt uns! Ich denke, du wirst uns begleiten müssen!“ meinte der eine und griff nach Joeys Arm. „Ich kann alleine gehen!“ fauchte Joey und wich der Hand aus. Er trottete mit gesenktem Kopf Richtung Villa zurück. Wütend kickte er die Steine vor seinen Füßen weg und knurrte unverständliche Flüche vor sich hin. Zerknirscht stand er nun vor Seto, den Blick beschämt von ihm abgewandt. „Du warst wirklich sehr ungezogen! Aber was habe ich anderes von einem ungebildeten kleinen verlausten Straßenköter erwartet?“ meinte Seto im Tadelnden Ton. Sein Blick ruhte auf dem jüngeren Blondschopf. Joey sagte nichts dazu. Er hatte eh keine Chance, er war ein Gefangener. „Ich werde dich bestrafen müssen!“ sagte Seto. Er klang wie ein Vater, der mit einem kleinen Kind redete. „Ist das hier nicht schon strafe genug?“ meinte Joey zu sich selbst. „Wie bitte?“ hakte der ältere nach. „Gar nichts!“ meinte Joey genervt und verdrehte die Augen. „Ich werde mir was passendes Ausdenken, bis dahin hast du Zimmerarrest! Allerdings in einem anderen Zimmer!“ meinte Seto, klappte den Laptop auf seinem Schoss zu und erhob sich. Joey drängte sich ein Bild in den Kopf. Seto stand hoch erhobenen Hauptes auf einer weißen Mamortreppe. Er hatte eine schwere Krone auf seinen wahrscheinlich Butter weichen Haaren und Blickte stolz und gleichzeitig Arrogant auf ihn nieder. Siegreich hält er in der einen Hand sein Zepter und in der anderen eine Hundeleine. Erschrocken schüttelte Joey den Kopf. Schnell verscheuchte er das Bild. Seto sah irritiert auf ihn herab, beschloss aber dann nichts mehr zu sagen. Er schritt voran und Joey musste ihm folgen. Joey betrachtete den jungen Mann vor sich. Seto Kaiba trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Jeans. Seine Füße steckten in normalen Hausschuhen, was man bei einem Kaiba weiß Gott nicht vermuten würde. Als Kaiba stehen blieb, merkte Joey erstmal nichts, bis er in den älteren rein lief. „Brauchst du etwas auch noch eine Brille Köter?“ fragte Seto herablassend und seine Augen blitzten Angriffslustig. „Sorry!“ presste Joey raus und beließ es dann dabei. Er hatte echt keine Lust mehr heute noch mit dem älteren zu kommunizieren. Als sie den Raum betraten, war Joey nicht überrascht, dass hier alles größer und imposanter war als im Rest des Hauses. Doch als Joeys Blick das Bett streifte, stockte ihm der Atem. Kapitel 3: Strafe muss sein --------------------------- „Das kann unmöglich dein ernst sein!“ keifte Joey und presste sich mit seinem gesamten Oberkörper gegen die Badezimmertür. „Kein Grund gleich Hysterisch zu werden!“ klang Setos Stimme Dumpf durch die schwere Eichenholztür. „Außerdem hast du dir das selbst zu zu schreiben!“ fügte er belehrend hinzu. „Ist mir scheiß egal! Das werde ich absolut nicht tun!“ kläffte Joey zurück. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du so Feige bist Weehler! Kannst wohl doch nur Bellen und nicht Beissen!“ spottete Seto Kaiba. Mit einem Ruck sprang die schwere Tür auf und knallte gegen die Wand. „Wie hast du mich genannt?“ zischte der wütende Blondschopf durch seine Zähne. „F-E-I-G-E!“ Buchstabierte Seto extra langsam. Er betonte jeden Buchstaben so gut es ging. Wutentbrannt stürmte Joey auf Seto zu. Er holte mit seiner rechten Faust zum schlag aus. Doch der Schlag ging ins leere. Verdutzt starrte Joey auf die Stelle, an der eben noch Seto Kaiba gestanden hatte. Plötzlich spürte er einen Ruck und lag mit dem Rücken auf dem super weichen Himmelbett. Joey spürte den seidigen Stoff unter seinen Fingerspitzen. „Das ist deine Eigene Schuld! Hättest du nicht versucht abzuhauen, dann müsstest du das jetzt nicht tragen!“ grinste Seto. „Garantiert nicht!“ fauchte Joey und seine Augen verformten sich zu schlitzen. „Entweder das, oder du läufst nackt herum!“ sagte Seto sichtlich Amüsiert. Joey verschlug es die Sprache. „Das wirst du bereuen!“ flüsterte Joey. Er stand auf, griff sich die Sachen und verschwand wieder im Bad. Seto setzte sich auf sein Bett und wartete ab. Das wollte er sich auf jeden Fall Live ansehen. Nach einer halben Ewigkeit öffnete sich die Badezimmertür und ein ziemlich bedröppelter Joey trat heraus. Seine Wangen waren hoch rot. Er trug eine Hausmädchenuniform. Beschämt zupfte er an dem kurzen schwarzen Röckchen. „Das wirst du sowas von bereuen!“ fauchte Joey. „Sei brav, sonst darfst du im Zwinger schlafen!“ meinte Seto amüsiert. Er musste zugeben, dass das dem kleinen verlausten Köter stand. „So und nun wieder an die Arbeit!“ sagte Seto Kaiba und erhob sich. Hoch erhobenen Hauptes verliess er schließlich den Raum. Zurück blieb ein verstörter, aber mega wütender kleiner Hund. Ein paar Minuten später kam Johann ganz aufgeregt in Setos Zimmer gerannt. Er hatte lautes klirren von zerspringen Vasen gehört. Joey war dabei das Zimmer zu zerlegen. Erschrocken sah sich der Butler im Zimmer um. „Haben Sie das dringende Bedürfnis das zeitliche zu segnen?“ fragte Johann und sah Joey missbilligend an. „Ach, dieser arrogante Fatzke soll sich nicht so anstellen! Schließlich musste ich ne ganze Menge durch machen wegen ihm! Der kann sich das leisten!“ meinte Joey sauer und nahm den kleinen Spiegel in die Hand. Johann riss erschrocken die Augen auf. Er streckte die Hand aus um Joey davon abzuhalten den Spiegel auch noch zu zerstören. Doch bevor dieser ihn erreicht hatte spürte Joey einen Druck an seinem Handgelenk. Joeys Arm machte mitten in der Bewegung halt. „Wag es ja nicht Köter!“ knurrte Seto Kaiba und entriss ihm den Spiegel. Er bekam eine Gänsehaut und seine Schokoladen braunen Augen weiteten sich erschrocken. Kaiba legte den Spiegel vorsichtig auf seinen Platz zurück. Schnell hatte sich der blondschopf wieder gefasst. „So Wertvoll kann der gar nicht sein!“ meinte Joey bockig und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Johann atmete stoßartig aus. „Das mag der Wahrheit entsprechen, aber hier geht es nicht um den Materiellen Wert, sondern um den persönlichen Wert!“ meinte Seto kalt. Und in einer fast schon zärtlich Geste lies er seine Finger über die kalte und glatte Oberfläche gleiten. Verwundert betrachtete Joey den Älteren. Er hatte noch nie erlebt, dass ihm irgendwas Materielles etwas bedeutete. Es gab schließlich nichts, dass er sich nicht neu kaufen konnte. Reich genug war er ja. Aber dieser Spiegel bedeutete ihm ganz eindeutig eine ganze Menge. Das konnte Joey ganz eindeutig erkennen. „Fass diesen Spiegel nie wieder an! Niemals wieder, oder du kannst dich auf was gefasst machen!“ sagte Seto und seine Stimme klang dabei so eisig wie nie zuvor. Seine Augen fixierten Joeys. Dieser bekam weiche Knie. „Johann, sie können gehen!“ meinte Seto kalt ohne sich nach dem Besitzer des Namens umzusehen. „Sehr wohl Master!“ meinte Johann, verbeugte sich, obwohl Seto es nicht sehen konnte und ging dann eilig aus dem Raum. Es lag aber in Joeys Wesen sich nicht von einem Seto Kaiba einschüchtern zu lassen. „Warum bedeutet dir dieser Spiegel so viel?“ fragte Joey und sah ihm dabei fest ins Gesicht. „Das geht dich überhaupt nichts an!“ sagte Seto und man merkte, dass er mühe hatte ruhig zu bleiben. Doch Joey wäre nicht er selbst, wenn er nichts dazu zu sagen hätte. „Gehört wohl deiner Freundin, was?“ lachte er spitzbübisch. Doch überraschenderweise befand er sich plötzlich in einer sehr unbequemen lage. Seto hatte ihn gepackt und drückte ihn nun gegen die kalte Wand. „Lass diese dämlichen Bemerkungen sein, sonst sperr ich dich zur Strafe in einen Zwinger und verpasse dir einen Maulkorb!“ zischte Kaiba. „Immer die selbe leier! Lass dir was neues einfallen, dass zieht nicht!“ meinte Joey und tat gelangweilt. Seto Augen wurden zu schlitzen. „Ach, ist dir das nicht mehr aufregend genug?“ fragte Seto gereizt. „Nein, du wiederholst dich einfach nur und jetzt lass mich los!“ meinte Joey und versucht den älteren wegzuschieben. Setos kühle Finger schlossen sich wie eine Schraubzwinge um Joeys Handgelenk und mit der anderen Hand packte er Joeys Kinn. „Aufregend genug?“ fragte Seto und grinste hämisch. „Soll mir das etwa Angst machen?“ fragte Joey herausfordernd. Seto blitzte ihn an. „Na schön, du hast es so gewollt!“ zischte Seto und presste seine Lippen auf Joeys. Dieser erstarrte und blickte den anderen Überrascht an. Weiche, warme Lippen auf seinen. Der Druck auf seinem Kiefer öffnete seinen Mund. Seto Kaibas Zunge eroberte seine Mundhöhle und stupste seine Zunge an. Wie ein Stromschlag durchfuhr es ihn. Es riss ihn aus seiner Lähmung und er stieß den anderen von sich weg. „Was zum?“ stieß er erschrocken aus. Doch Seto packte erneut Joeys Handgelenk. Er riss ihn daran herum und drückte ihn erneut gegen die Wand. Dieses mal allerdings mit dem Oberkörper gegen die Wand. „Ist es dir nun aufregend genug?“ flüsterte Seto grinsend in das Ohr des jüngeren. Er hatte Joeys Arme nach hinten gezogen und dann über kreuzt nach oben gezogen, so dass der perplexe Blondschopf sich nun nicht mehr wehren konnte. Joey schnappte erschrocken nach Luft. Er fühlte sich überrumpelt. Tausend Gedanken schossen Joey durch den Kopf so dass er keinen klaren Gedanken fassen konnte. „Weißt du, ich glaube wir haben das ganz falsch angefangen! Ich vergaß ja ganz, dass du nur ein kleiner reudiger Streuner bist! Da kann ich nicht erwarten, dass du einfache Befehle verstehst!“ sagte Seto und ließ mit einer Hand von Joey ab. Die andere Hand würde reichen den Jüngeren Wildfang in Schach zu halten. „Lass mich los!“ knurrte Joey als er endlich seine Stimme wieder fand. Seto überging das ganze einfach und fuhr fort. „Weißt du wie man das mit störrischen Hunden macht?“ fragte Seto und ließ eine dramatische Pause. „Ich glaub nicht, dass ich das wissen will!“ meinte Joey und wand sich unter dem festen griff des anderen. „Man beisst dem Hund ins Ohr!“ flüsterte Seto in Joeys Ohr. „Du willst doch nicht!“ haspelte Joey erschrocken. Seto strich ihm die Haare hinter das rechte Ohr und berührte die Ohrmuschel ganz eben mit seinen Lippen. Joey riss erschrocken die Augen auf. Kapitel 4: Das Spiel beginnt ---------------------------- Dann ließ er von dem Jüngeren ab und verließ lachend den Raum. Joey stand da, total verunsichert und mit weichen knie und hielt sich sein rechtes Ohr. Er hatte echt gedacht, der andere würde ihm ins Ohr beißen. Aber obwohl die Lippen von Seto nur kurz sein Ohr berührt hatten, brannte dieses wie Feuer. Die Lippen. Ein leichter rot Schimmer bildete sich auf seinen Wangen. Seto hatte ihn geküsst. Und dann fiel ihm etwas auf, dass noch viel unglaublicher war. Seto hatte gelacht. Nicht schadenfroh oder arrogant oder irgendwie negativ. Es war ein herzhaftes, gelöstes lachen. Total überfordert rutschte er an der Wand herunter und blieb auf dem Boden sitzen. Er schloss seine Augen und lies den Kopf nach hinten gegen die kalte Wand sinken. Er seufzte. Wie sollte das hier bloß enden? Von seinem Stolz blieb nun fast gar nichts mehr. Er wurde von einem Mann geküsst. „Ach scheiße!“ fluchte er laut und schlug mit der Faust auf den Boden. Bedeutete das, dass Seto auf ihn stand, oder war das nun einfach nur wieder ein Geschmackloser Scherz? Er rieb sich genervt die Nasenwurzel. Dieser Scheißkerl brachte ihn total aus der Fassung und machte Dinge, die er sich von niemand anderem gefallen lassen würde. Er hasste ihn so unglaublich. Aber irgendwie kam er ihm vor ein paar Minuten so unglaublich Menschlich vor. Manchmal hatte er das Gefühl, sie würden miteinander Spielen. Doch so sehr er auch darüber nachdachte konnte er sich nicht vorstellen, was ein endgültiger Sieg bedeuten würde. Es blieb ihm wohl nicht anderes übrig, als Abzuwarten und es heraus zu finden. Nachdenklich betrachtete er den Bildschirm. Hatte er es nun endgültig Übertrieben? Seid wann machte er sich überhaupt Gedanken darüber ob ER einen Fehler begangen haben KÖNNTE? Er sah sich den jüngeren genauer an. Die blonden Haare schimmerten wie Gold und diese Dienstmädchen Uniform stand ihm wirklich Außergewöhnlich gut. Nie hätte er es für möglich gehalten einen Mann so genau zu betrachten. Und ihn, wenn auch nur in seinen Gedanken, für Attraktiv zu befinden. Joeys Haut war genauso zart, wie er sich das vorgestellt hatte. Diese leicht Femininen Züge machen es einem Mann schwer ihn als einen von ihnen zu betrachten. Und wenn er dann auch noch, so wie in diesem Fall, weibliche Kleidung trägt, dann kann man schon mal kurz die Orientierung verlieren. Er schwang sich mit seinem Stuhl herum und widmete sich seiner Arbeit. Irgendwie musste er sich jetzt ablenken. Er hämmerte Minuten lang auf der Tastatur seines Laptop herum. Ein Geräusch lies ihn aber wieder herum fahren. Das Geräusch einer quietschenden Tür. Erschrocken sah Joey auf. Seine Schoko braunen Augen hefteten sich auf die Gestalt, die durch den Spalt der offenen Tür ins Zimmer gehuscht kam. „Mokuba?“ fragte Joey fassungslos, als er den kleinen erkannte. „Joey!“ flüsterte Mokuba und ein Strahlen huschte über sein Gesicht. „Was machst du denn hier?“ fragte Joey nun ebenfalls leiser. „Ich war bei bekannten zu Besuch! Bin aber früher heim gekommen, weil ich meinen großen Bruder vermisst habe!“ antwortete Mokuba brav und schlich sich näher zu Joey. Immer wieder warf er einen Blick über seine Schulter und versicherte sich, dass niemand durch die Tür kam. „Aber was machst du hier? Und... diese Klamotten?“ meinte Mokuba irritiert und zeigte auf Joeys Arbeitsuniform. „Eine sehr lange Geschichte, aber dein Bruder hält mich hier unrechtmäßig fest!“ flüsterte Joey und zupfte beschämt an den kurzen schwarzen Stoff. „Unrechtmäßig?“ fragte Seto an den Bildschirm Gewand. Mokuba legte den Kopf leicht schief und sah Joey mit großen Kulleraugen an. „Mein Bruder hält dich Gefangen? Ich meine so richtig?“ fragte Mokuba in seiner Kindlichen Naivität. „Ja, oder meinst du ich bin freiwillig hier? Und vor allem würde ich so was niemals freiwillig anziehen!“ fauchte Joey und zupfte wütend an seinen Anziehsachen. „Steht dir doch!“ meinte Seto wieder zu seinem Bildschirm. An Mokuba prallte der genervte Tonfall von Joey einfach ab. Er hockte sich neben Joey und betrachtete ihn neugierig. „Du trägst ein Halsband?“ fragte er und legte wieder den Kopf schief. „Ja, wie man sieht! Hat mir auch dein toller Bruder verpasst!“ meinte Joey resigniert und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ihm wurde heiß, als ihm das Blut ins Gesicht schoss. Er fühlte sich gedemütigt. „Weißt du, mein Bruder hat mir immer einen Hund versprochen, wenn ich Verantwortung übernehmen kann! Und ich denke ich bin soweit!“ meinte Moki beiläufig. Seto verzog überrascht das Gesicht. Doch obwohl ihn niemand sehen konnte, setzte er sofort wieder seine Maske auf. Irritiert nahm Joey seine Hände runter und sah Mokuba fragend an. „Was hat das jetzt mit meiner Situation zu tun?“ fragte Joey verwirrt. „Naja, du trägst ein Halsband und er nennt dich immer seinen Köter wenn er von dir spricht! Also bist du ja irgendwie so was wie ein Hund! Und ich würde dich gut behandeln!“ meinte Mokuba und streckte seine Hand nach Joeys Haare aus. Joeys Augen wurden von Sekunde zu Sekunde immer größer. „Was?“ hauchte Joey atemlos. „Seid ihr jetzt alle irre? ICH BIN KEIN HUND!“ schrie Joey, schlug Mokuba´s Hand weg und sprang auf. „Und ich bin nicht euer Eigentum!“ schrie Joey weiter. „Aber!“ meinte Mokuba und seine Kulleraugen füllten sich mit Tränen. Joey hielt sofort inne, als er das bemerkte. „Ich wollte dich nicht anschreien!“ meinte Joey und machte einen Schritt auf Mokuba zu. Er bekam ein schlechtes Gewissen gegenüber dem kleinen. Er hatte ihn schließlich nicht in diese Situation gebracht. Und er war ja noch ein Kind, dass es nicht besser wusste. Der sah ihn immer noch mit Tränen nassen Augen an. „Bitte Moki! Bitte weine nicht! Es tut mir ja auch Leid!“ bettelte Joey und beugte sich zu ihm runter um ihm ins Gesicht sehen zu können. Mokuba legte seine Hände um Joeys Hals und drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. Erschrocken wich Joey zurück. Setos Augen weiteten sich überrascht. Sein kleiner Bruder hatte Joey geküsst. „Ich mag dich Joey!“ meinte Mokuba und drehte sich zur Tür. Kurz davor blieb er stehen. „Überlege es dir, ja! Ich werde dich besser behandeln!“ meinte Mokuba und verließ dann den Raum. „Scheiße!“ fluchte Seto und warf den Kaffeebecher, der eben noch in seiner Hand war an die Wand. Dort zersprang der in Tausend Teile. Wie konnte er das übersehen. Joeys Beine zitterten. Er setzte sich erst einmal auf das Bett. Jetzt war es endgültig. Das musste ein Albtraum sein. Er wurde heute von zwei Kaibas geküsst. Wie wahrscheinlich war das? Wahrscheinlicher war es wohl, dreimal hintereinander von einem Blitz auf dem Klo getroffen zu werden. Also eigentlich unmöglich. Er ließ sich rückwärts fallen und legte seine Hände auf sein Gesicht. Er wollte nur noch eins, aufwachen. Kapitel 5: Drei sind einer zu viel ---------------------------------- Er musste eingeschlafen sein. Denn als er erwachte, da lag er nicht mehr auf dem Bett, sondern auf einem klapp Bett, dass sehr unbequem war. Joey schwang die Füße über die Kante und setzte sich auf. Er schob die Decke beiseite, reckte und streckte seine müden Glieder und erhob sich. Er sah sich um und entdeckte Seto, der im Sessel saß und ihn ansah. Er sagte kein Wort und rührte sich keinen Millimeter. Er sah Joey einfach nur an. Diesem wurde das schnell unangenehm. „Starr mich nicht an!“ sagte Joey und wand unangenehm berührt den Kopf ab. „Du Köter hast nichts in meinem Bett zu suchen! Das gehört sich nicht!“ sagte Seto und seine Stimme war so kalt, dass Joey das Gefühl hatte, als würde sie seine Haut zerschneiden. Seto erhob sich und lief langsam auf Joey zu. Bevor Joey etwas erwidern konnte hatte der ältere ihn erreicht. Er packte Joeys Handgelenk. Seine Augen funkelten Wütend. „Und noch etwas! Du gehörst mir! Nur mir!“ zischte er und Joey schluckte hart. So hatte er den anderen noch nie erlebt. So voller Wut. „Mokuba ist wieder zu hause! Und du wirst dich von ihm fernhalten!“ befahl Seto. „Darauf verzichte ich gerne!“ sagte Joey wie aus der Pistole geschossen. Selbst für ihn kam das überraschend. Er dachte, er würde den Älteren wegen der Abschätzigen Aussage noch wütender machen, doch das Gegenteil trat ein. Seto entspannte sich sichtlich und streckte seine Hand aus und tätschelte Joeys Kopf. „Brav! Und wenn du weiterhin brav bist, dann wirst du ein gutes Leben haben!“ sagte Seto beinahe sanft. Irritiert über den plötzlichen Stimmungswechsel ließ Joey sich das gefallen. Joey ging Mokuba in nächster Zeit erfolgreich aus dem Weg. Er erledigte seine Aufgaben und verkroch sich dann im Zimmer, wo er im Moment schlief. In seiner >Gefangenschaft< hatte er heraus gefunden, dass er sich Langeweile auch mit Büchern vertreiben konnte. Und so las er ein Buch nach dem anderen. Kaiba hatte eine ganze Bibliothek, also würde es nicht schwer sein genug Lese Stoff zu finden. Joey entwickelte sich immer mehr zu einer Lese Ratte. Eines Abends veranstaltete Mokuba eine Party, auf der reichlich Alkohol floss. Und das obwohl keiner der Anwesenden Volljährig war. Joey folgte neugierig dem Lärm, als ihm Mokuba entgegen kam. Er sah ihn einen Moment lang an. Joey merkte, dass es ihm unangenehm wurde und wand sich ab, um zu gehen. Doch Mokuba hielt ihn zurück. „Joey, ich... es tut mir Leid!“ meinte der kleine Versöhnlich. Joey drehte seinen Kopf und sah ihn von der Seite her an. „Komm und trink was mit uns!“ schlug er vor und hielt Joey die Schnapsflasche hin. „Klar, in dem Aufzug oder was?“ fragte Joey und sah an sich runter. „Ach ja! Dann gehen wir halt nach draußen!“ meinte Mokuba und lächelte breit. Joey folgte ihm. Auch wenn er ein ungutes Gefühl im Magen hatte. Sie setzten sich in das duftende Gras und lauschten den Grillen während sie stumm die Flasche hoch prozentigen leerten. „Wie kommst du überhaupt an das Zeug?“ fragte Joey lallend und versuchte das Etikett der Flasche zu entziffern. „Johann besorgt das immer für uns! Das einzig gute am Namen eines Kaibas! Niemand widerspricht einem! Außer dir!“ meinte Mokuba und sah Joey an. „Ja, ich und mein loses Mundwerk!“ lachte Joey. „Ich meinte das dich das zu etwas besonderem macht! Niemand den ich kenne hat soviel Mut wie du!“ sagte Mokuba und rutschte an den älteren heran. Ahnend, worauf das hinaus laufen würde versuchte Joey aufzustehen um Abstand zwischen sie zu bringen. Doch Joey stolperte über seine eigenen Beine und fiel hin. Eher er es sich versah, saß der jüngere auf Joey. Er packte Joeys Handgelenke und küsste ihn dann. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber der Alkohol lähmte seinen Körper. Nachdem Mokuba von ihm ab ließ, versuchte er fort zu laufen aber er fiel wieder hin. Schließlich kroch er auf allen Vieren in Richtung eines Gebüschs. Dort hockte er sich hin und erbrach sich. Nach zwei, drei Stunden spürte er wie jemand an seiner Schulter rüttelte. Als Joey die Augen öffnete, konnte er nur Schemenhaft eine Person wahr nehmen. Dann schloss er seine Augen wieder. Er wurde hoch gehoben und in sein Bett getragen. Stunden später wurde er von einem Fluchen wach. Joey erhob sich und betrachtete einen Moment den Mann, der auf seinen Laptop ein hämmerte. Kopfschüttelnd begab er sich erst einmal ins Badezimmer und duschte sich. Als er wieder heraus trat, war Seto nicht zu sehen. Plötzlich spürte er einen Ruck. Seto drückte ihn mit dem Oberkörper gegen die harte Wand. „Ich habe dir doch deutlich gesagt, dass du nur mir gehörst!“ sagte Seto wütend und packte Joey an seinen Hüften. Dieser hatte mühe überhaupt stehen zu bleiben. Der ältere war ziemlich grob. Seto legte sein Kinn auf Joeys Schulter. „Ich habe dich mit Mokuba gesehen!“ flüsterte Seto gepresst. Joeys Augen weiteten sich erschrocken. „Ich habe versucht mich von ihm fern zu halten! Er ist mir hinterher gelaufen!“ versuchte sich Joey zu verteidigen. „Und du konntest dich natürlich nicht wehren! Gegen einen halbwüchsigen Teenager!“ fauchte Seto. „Ich hab getrunken!“ meinte Joey verzweifelt. Wieso hatte er das Gefühl sich gegenüber dem Älteren Rechtfertigen zu müssen? „Wie konntest du zulassen, dass er dich küsst?“ meinte Seto wütend. „Ich wollte das nicht!“ sagte Joey. Er roch Alkohol. Seto hatte getrunken. Der völlig beherrschte Seto Kaiba hat sich betrunken. Aber warum? Was hatte ihn so aus der Bahn geworfen? „Kaiba! Bitte lass mich!“ versuchte Joey es. „Stehst du etwa auf Mokuba?“ fragte Seto wütend. „Nein!“ meinte Joey hastig. Seto packte Joey am Kinn und zog dessen Gesicht zu sich herum. Dann legte er seine Lippen auf die des Blonden. Fordernd bewegte Seto seine Lippen gegen die des Jüngeren. Joey schloss die Augen und seufzte. Somit ließ er den Älteren ein. Seto küsste Joey Leidenschaftlich. Um tanzte Joeys Zunge, stupste sie an und forderte sie zum Tanz. Joey ließ sich nur zu gerne darauf ein. Als der ältere sich von Joey löste hatten Joeys Wangen einen leichten Rosa Ton angenommen. „Du gehörst nur mir! Mir alleine! Und nur ich darf dich küssen oder dich berühren!“ sagte Seto bestimmend und packte wieder Joeys Hüften. Er lies seine Rechte Hand an den Saum von dem Rock wandern und streichelte über Joeys Oberschenkel. Dem wurde umgehend heiß. „Kaiba, du bist betrunken!“ haspelte Joey erschrocken. „Nein, nur angetrunken!“ flüsterte Seto und küsste Joey in den Nacken. Joey lief ein Schauer über den Rücken. Er musste jetzt sofort etwas unternehmen. Doch er war wie gelähmt. Überall begann es zu kribbeln, wo er ihn berührte. „Kaiba!“ versuchte er es noch mal, doch seine Stimme versagte ihm, als er spürte wie die Hand seinen Schenkel aufwärts wanderte. Er wollte der Hand ausweichen und bewegte seine Hüfte nach hinten. Doch da war Setos Hüfte. Und als er dagegen stieß, spürte er ganz deutlich, dass der andere Erregt war. Ihm schoss das Blut in die Wangen. Seto ließ beide Hände unter den Uniform Rock wandern und schob ihn leicht nach oben. Joey keuchte. Die Fingerspitzen streichelten immer weiter Richtung Intimster Stelle. Das überforderte Joey total. Die kühlen Finger auf seiner erhitzten Haut. Das Gefühl, dass sich langsam in ihm aufbaute und immer stärker wurde. Das unglaubliche kribbeln, dass in seine Lenden wanderte und eine leichte Beule verursachte. Joeys Augen schienen mit einem mal getrübt. „Seto!“ keuchte er mit belegter Stimme als dieser mit seinen Fingerspitzen über die Beule streichelte. Er suchte halt an der Wand, denn er hatte das Gefühl gleich um zufallen. Seto packte ihn und drehte ihn zu sich um. Erst küsste er Joeys Lippen, dabei schloss dieser genüsslich die Augen. Setos Finger suchten Blind nach den Knöpfen von Joeys Hemd. Er fand sie und öffnete sie schließlich ungeduldig. Dann ließ er seine Hände über Joeys heiße Haut fahren und widmete sich dann Joeys empfindlichen Hals. Er küsste langsam von der Schulter aufwärts. Beim Ohr machte er halt. „Ich muss dir etwas sagen!“ flüsterte Seto und küsste Joeys Ohrmuschel. Dieser Öffnete seine Augen einen Spalt. Er sah irgendwie verschwommen. Doch in der Tür stand jemand. Sofort klärte sich sein Blick. Er sah Mokuba in der Tür stehen. Seine Augen waren weit aufgerissen und er sah ihnen mit Tränen in den Augen zu. „Mokuba!“ sagte Joey überrascht. „Was ist mit ihm?“ fragte Seto leicht sauer. „Steht hinter dir!“ sagte Joey und riss sich von Seto los. Seine Erregung war in einer Sekunde verflogen. Seto Kaiba drehte sich zu Mokuba um. „Ich... ich hasse dich!“ schrie Mokuba und machte auf dem Absatz kehrt. Er lief davon. Joey wollte ihm hinterher laufen, aber Seto packte ihm am Handgelenk. „Lass gut sein!“ meinte Seto. „Spinnst du? Ich muss ihn suchen!“ rief Joey wütend. „Das Gelände ist Riesig! Du könntest Wochenlang suchen, ohne ihn zu finden!“ meinte Seto genervt. „Willst du also gar nichts tun?“ fragte Joey entsetzt. „Doch, komm mit!“ meinte Seto und schritt voran. Sie liefen durch einige Gänge und mehrere Treppen hinauf. Joey wusste nicht einmal, dass es hier so hoch hinauf ging. Seto blieb vor einer großen aber unscheinbaren Tür stehen. Er atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann öffnete er die Tür mit einem Sicherheitscode. Als sie den Raum betraten, riss Joey die Augen erstaunt auf. Jede Menge Bildschirme waren zu sehen. Und auf den Bildschirmen war jeder einzelne Raum zu sehen, selbst der Garten war völlig überwacht. „Warum überrascht mich das nicht!“ meinte Joey Augen rollend. „Warte mal!“ meinte der blonde plötzlich. „Das heißt, du hast mich immerzu beobachtet? Klar, wie hättest du sonst wissen können das ich abhauen wollte!“ rief Joey und er schien mit jedem Wort Wütender zu werden. Er drehte sich zu dem Brünetten um. „Das klären wir später, jetzt müssen wir Mokuba finden!“ meinte Seto während er zu seinem Laptop herunter gebeugt stand. „Nein, da gibt es nichts mehr zu klären!“ fauchte Joey und fixierte die Bildschirme an der Wand. Seto blickte auf und betrachtete Joey einen Moment. Er seufzte leise und wand sich wieder dem Laptop zu. Er tippte eilig ein paar Worte und schon erschien ein einziges Bild auf der Wand aber viel Größer. Er zoomte jeden einzelnen Raum heran und wieder weg. „Nein!“ sagte Joey. „Auch nichts!“ sagte er. „Warte, mal zurück! Nein doch nicht!“ So ging das eine ganze Weile. Bis sie ihn schließlich draußen beim See unter dem Kirschbaum erblickten. „Ich geh alleine!“ bestimmte Joey und lief aus der Tür. Er ging vorher noch einmal in das Zimmer und zog sich um. Er warf einen vernichtenden Blick zu der Stelle, an der er die Kamera vermutete. Seto vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Joey näherte sich langsam dem jungen Kaiba und räusperte sich schließlich. „Was willst du?“ fragte Mokuba und seine Stimme klang Tränen erstickt. „Ich weiß, du hasst mich jetzt bestimmt!“ flüsterte Joey. Er fühlte sich so schlecht weil er Mokis Gefühle verletzt hatte. Mokuba drehte sich ruckartig um. „Nein! Dich hasse ich nicht! Dich könnte ich gar nicht hassen!“ meinte er und wurde bei jedem Wort ruhiger. „Darf ich mich zu dir setzen?“ fragte Joey vorsichtig. „Ja!“ antwortete Mokuba nur knapp. Er setzte sich neben die zusammen gesunkenen Gestalt des Teenagers. Joey zog seine Beine heran und schlang seine Arme um seine Knie. Eine kleine Weile blieb es unangenehm still zwischen den Beiden. „Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen!“ flüsterte Joey unsicher. „Ich weiß!“ flüsterte Mokuba zurück. „Ich kann deine Gefühle nicht erwidern!“ sagte Joey und sah auf den See hinaus. „Hab ich gesehen!“ sagte Mokuba verbittert. „Es tut mir wirklich Leid!“ sagte Joey. Er wurde schon wieder rosa um die Nasenspitze. „Ich verzeihe dir! Aber Seto werde ich niemals verzeihen!“ sagte Mokuba extra laut. Seto sollte es schließlich gut verstehen können. „Ich verstehe dich sehr gut, aber hasse ihn nicht! Sei eine weile sauer, aber hasse ihn nicht! Du hast niemanden anderes mehr!“ sagte Joey und seine Augen wirkten sehr Traurig. „Alleine sein ist nichts für dich!“ fügte er noch hinzu. Schließlich wusste er wie hart Alleine sein war. „Aber...!“ wollte der kleine Einwenden, aber Joey warf ihm einen strengen Blick zu. „Sei froh, dass du noch jemanden hast! Ich erwarte, dass du dich erwachsener verhältst!“ sagte er und sah wieder auf das Wasser hinaus. Mokuba nickte stumm. Sie saßen noch eine ganze weile so da, bis es schließlich dunkel draußen wurde. Sie gingen schweigend ins Haus. Verabschiedeten sich und jeder ging in sein Zimmer. Joey hatte Herzklopfen, als er vor der schweren Holztür mit den eingravierten Drachen stand. Er hatte keine Ahnung wie er sich dem anderen Gegenüber nun verhalten sollte. Da war etwas sehr intimes zwischen ihnen passiert. Aber er hatte ihn auch die ganze Zeit über beobachtet. Wahrscheinlich tat er das auch in diesem Moment. Er ließ seinen Kopf gegen die Tür sinken. Dann öffnete er die Tür. Hoffentlich hatte Kaiba soviel Anstand ihn wenigstens jetzt in Ruhe zu lassen. Als er im Raum stand sah er hoch zur Kamera. Dann ging er ins Badezimmer. Er hatte gesehen, dass wenigstens hier keine Kameras installiert waren. Nach der Dusche fühlte er sich etwas besser. Er trottete müde zu dem klapp Bett und ließ sich darauf fallen. Es dauerte nicht lange, dann war er erschöpft eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)