Und plötzlich war es Mittelerde von Virdra-sama ================================================================================ Kapitel 9: 9. Zurück zur Realität aber nicht Normalität ------------------------------------------------------- Die Abendsonne versank bereits hinter den mit leichtem Schnee bestäubten Gipfeln des Nebelgebirges als die Gruppe bestehend aus den Zwergen, Gandalf und Lisa an einer nahen Klippe halt machten. Der Alte Zauberer zählte bereits durch um festzustellen, dass auch alle mitgekommen waren. Lisa legte sich keuchend über einen der Felsen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie konnte sich beileibe nicht daran erinnern jemals so schnell gelaufen zu sein. Sie hoffe inständig auf einen Moment der Ruhe, während sich in ihrem Kopf immer wieder die Bilder des Blutbades aus der Orkhöhle wiederholten. Jemand legte ihr eine Hand auf den sich immer wieder hastig hebenden und senkenden Rücken. "Alles klar Lisa. Wir haben es ja hinter uns", schnaufte Bofur der sich neben sie gesetzt hatte. "Nein nichts ist klar. Wo ist Bilbo? Wo ist unser Hobbit?", rief Gandalf aus. Der Zauberer schien erbost darüber zu sein das man wohl das wichtigste Mitglied der Expedition verloren hatte. Unter allen herrschte ein kurzes schweigend und ständiges Luftholen. Dwalin keuchte wütend: "Verfluchter Halbling!" "Ich dachte er wäre bei Dori", kam es von Gloin, doch dieser Protestierte, "Schiebs jetzt nicht auf mich!" Nori der auch wieder zu Atem gekommen war erzählte dann das er gesehen hatte das er sich in dem Tumult, als alle gefangen wurden davon gestohlen hatte. Darauf würde der alte Zauberer nur noch ungehaltener: "Was ist genau passiert? Sprecht!" "Ich sag dir was passiert ist", kam es gezwungen ruhig von Thorin der durch die Gruppe schritt. "Meister Beutlin hat die Gelegenheit erkannt und sie ergriffen. Seit er aus seiner Tür getreten ist hat er nur an sein weiches Bett und seinen warmen Ofen gedacht. Wir werden unseren Hobbit nicht wieder sehen. Er ist fort, schon längst." Allgemeine Enttäuschung machte sich in der Gruppe breit. Auch wenn es einige der Zwerge nie zugeben würden weil sie entweder viel zu stolz waren oder zu erschöpft. Sie hatten Bilbo in Ihre Herzen geschlossen. Lisa drehte sich auf dem Felsen um:"Das ist Unsinn Thorin. Bilbo ist nicht Feige davon gelaufen! Er kommt zu uns zurück, glaub mir." "Und ich sage dir Mädchen er ist geflohen wie ein verängstigtes Karnickel!" "Nein, ist er nicht", drangen plötzlich die vertrauten ruhigen Worte des kleinen Hobbits an aller Ohren und ließen die, die mit dem rücken zu ihm standen herum fahren. Gandalf Atmete erleichtert auf: "Bilbo Beutlin. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so Froh jemanden zu sehen" Kili und Fili lächelten. "Bilbo wir hatten dich schon aufgegeben." "Wie bist du an den Orks vorbei gekommen?" Auf diese Frage lachte Bilbo spitzfindig und wollte etwas aus seiner Westentasche ziehen. Lisa ahnte was geschehen war und auch Gandalfs Blick fiel unverhohlen darauf. Doch dann meinte er, " Was spielt das für eine rolle? Er ist wieder hier." "Es Spielt eine Rolle!", sprach Thorin erneut mit hartem strengen Ton. "Wieso bist du wieder hier?" Bilbo lächelte nur: "Ich weiß das du an mir zweifelst und das von Anfang an. Klar ich denke oft an meine Bücher, mein warmes Bett und meinen Ofen. Denn da gehöre ich hin. das ist Heimat. Und deshalb bin ich zurückgekommen weil... weil ihr keine habt. Eine Heimat. Aber ich will euch helfen sie zurück zu holen." Es war eine sehr bewegende Rede und selbst Thorin neigte mit leicht anerkennendem Blick den Kopf. Die Stimmung war so friedlich wie seit Stunden nicht mehr und hätte fast die Schatten vertrieben die noch vor kurzem über allen gelegen hatten. Die Sonne versank weiter im Westen und tauchte alles in ein orange-rotes Licht. Doch ebenso wie das Feuer ähnliche Licht am Himmel begann auf Lisas Schulter ein leicht brennendes kribbeln. Nicht so stark wie die letzten Tage doch es reichte um sie kurz zusammen zucken zu lassen. "Was ist los?", kam es von Bofur der neben ihr aufgestanden war. "Nichts. Ich hab nur.." Noch bevor sie den Satz beenden konnte drang das nervenerschütternde Heulen der Warge zu Ihnen hinunter. Die Orkmeute hatte sie aufgespürt und hetzte nun hinter ihnen her. Lisa konnte Gandalf nur "LAUFT!" rufen hören da wurde sie auf die Beine gezogen und mitgeschleift. Diese waren schon am schreien von der vorherigen Hetzjagd aus der höhle, doch blieb keine Zeit zu verlieren. Die Pfotenschläge der Warge trommelten schon hinter Ihnen die Felsen hinunter. Wer nun ins stolpern geriet war sicherlich des Todes. Die ersten erreichten bereits jene die etwas langsamer liefen. Rundumschläge wurden verteilt. Lisa stolperte in der hereinbrechenden Nacht über eine dicke Wurzel die sie nicht sah und blieb dort hängen. Die anderen bemerkten es gar nicht. Sie waren schon viel weiter gerannt. doch wohl nicht so weit von ihr entfernt das sie nicht auch noch Gandalf rufen hören konnte: "Rasch auf die Bäume!" Verzweifelt versuchte sie ihr Bein unter der Wurzel zu befreien. Die Warge sprangen über sie hinweg als wäre sie gar nicht da. Lisa konnte hören wie die Bestien die Bäume zerfetzten auf denen die Zwerge, Gandalf und Bilbo Schutz gesucht hatten. Über ihr tauchte mit einem mal ein gewaltiger Ork auf. Schneeweiß im schwachen Mondlicht mit Narben so tief ins Fleischgegraben das man nur erahnen konnte welche Kriege dieser Ork hinter sich gebracht haben musste. Eine Axt schlug in die Wurzel die Ihr Bein immer noch gefangen hielt und man riss sie an den Haaren nach oben. Sie schrie vor Schmerz und strampelte. "Lisa!", brüllte man einstimmig aus den Bäumen. Der weiße Ork lachte und hauchte ihr seinen stinkenden Atem ins Gesicht, das ihr davon regelrecht schlecht wurde. Mit Einen Ruck war er sie nach hinten wo einige der anderen Orks sie fingen und festhielten. "Lasst sie laufen! Ihr dreckigen stinkenden...!", brüllten die Zwerge und warfen dabei mit einigen Schimpfwörtern in ihrer Sprache um sich. Lisa wehrte sich so gut sie konnte doch der Griff des Orks war viel zu fest als das sie irgendwas hätte ausrichten können. Sie konnte im Vorderen Baum ganz schwach das Gesicht von Thorin ausmachen. Ihm stand der Unglaube und auch ein wenig die angst in den Augen. Er wusste wer dieser Ork war. Der Mörder seines Großvaters Thror. Azog der Schänder. Doch sollte dieser nicht tot sein? Selbst für Lisa war die Tatsache das er hier auftauchte unbegreiflich. Hinzu kam das ihre Schulter immer noch schmerzhaft kribbelte. In ihren Ohren drangen die Worte der Orks als wären sie in ihrer eigenen Sprache gesprochen. "Riecht ihr das? Es riecht nach angst. Ja, genau danach hat dein Vater auch gestunken. Thorin, Sohn des Thrain", kam es hämisch von Azog. Allgemeines böses lachen ging durch die Wargreiter. "Der Zwergenkönig gehört mir. Tötet die anderen!" Auf das heben seiner Keule und seiner Worte hin preschten die Warge nach Vorne und begannen die Bäume weiter zu zerpflücken und zu Fall zu bringen. die Zwerge schrien und versuchten zu entkommen. "Hör auf! Hör auf! Lass sie in Frieden!", brüllte Lisa ohne zu merken das sie selbst wieder in die orkische Sprache verfiel. Azog wandte sich zu ihr um und hob ihr Kinn mit seiner eisernen Klauenprotese grob an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. "Du hast uns einen großen Dienst erwiesen. Deinetwegen wird die Geschichte neu verfasst. Die Dunkelheit wird über die Welt kommen. Und alles wird in den Flammen unseres Meisters brennen." Er lachte kühl. "Nein! Nein das ist nicht wahr! Ihr werdet nicht gewinnen! Niemals!", rief sie aus, doch je mehr sie sich gegen ihn zu Wehr setzte umso fester packte er sie. Die Klaue drückte sich an ihren Hals und hob sie einige Meter über den Boden. Sie keuchte und rang nach Luft."Ein Jammer das er sagte das wir dich leben lassen sollen. Ich könnte so viele schöne Dinge mit deinem jämmerlichen schwachen Menschenfleisch anstellen.", meinte er ruhig aber nicht weniger erregt in der Vorstellung sie wohl nach und nach zu verstümmeln. Lisa konnte den Wahnsinnigen Gesichtsausdruck nur schwach erkennen, dann wurde es plötzlich heller, so als wäre die Sonne wieder zurück gekehrt. Ihr Blick wandte sich zu den Zwergen, Bilbo und Gandalf, die inzwischen auf dem letzten Baum an der Klippe saßen und brennende Tannenzapfen auf die Warge warfen. Azog warf Lisa mit einem Ruck zu Boden, drehte seinen Warg um der ebenfalls so weiß war wie er selbst und blickte mit erstaunter Miene ins Feuer. Die Warge wichen vor den Flammen zurück und die Gruppe wog sich in Sicherheit. Da krachte der Baum und schwang sich nach hinten Richtung der Klippe. Entsetzt und nach Luft ringend sah Lisa sie schon alle in den Abgrund stürzen, doch im letzten Moment stoppte der alte Baum. Aber außer Gefahr waren sie beileibe nicht. Thorin schaffte es irgendwann sich auf den liegenden Stamm zu schwingen. Das Feuer und die Glut um Ihn herum ließ ihn bereits beim Aufstehen schon Majestätisch aussehen. Er hatte Orkrist gezogen und sich seinen Schild, der aus dem Eichenstamm geschnitzt worden sein musste an den anderen Arm gezogen. Zunächst machte er nur langsame und vorsichtige Schritte vom Stamm hinunter. Als er festen Boden unter seinen Stiefeln fühlte begann der Zwergenkönig zu rennen. Azog wartete bis er nahe genug war, dann versetzte er seinem Warg einen tritt in die Seite und das Tier hetzte auf Thorin los. Es war ihn mitten in der Luft um. Leicht bekommen landete Thorin am Boden. Doch er kam wieder auf die Beine um noch einen Schlag zu versuchen. Aber der weiße Ork war schneller. Er hatte seinen Warg bereist gewendet und traf Thorin mit seiner schweren Eisenkeule mitten auf der Brust. Er flog ganz knapp neben Lisa die auf ihn zu kroch. "Thorin! Geht es dir gut?! Thorin?!", keuchte sie verängstigt. Er sah sie besorgt an und rollte sich auf die Seite mit den Worten:"Verschwinde. Bring dich in Sicherheit!" Das wollte sie sich nicht zweimal sagen lassen doch schon riss Sie Azog an den Haaren weg und sein Warg packte den Zwergenkönig fest in der Schnauze. Thorin schrie vor Schmerz und schlug auf die Schnauze der wolfsähnlichen Bestie ein. Das Tier schleuderte ihn auf den nächstbesten Felsen und Azog war Lisa hinterher. Sie rollte und rutschte über den Boden. Ihr Gesicht überzog sich mit tiefen blutenden schrammen. Erst an der Kante des Abgrundes kam sie zum liegen. Schnaufend, keuchend und müde. Sie war unfähig noch einen weiteren Muskel zu bewegen. Sie sah wie ein anderer Ork auf Thorin zu schritt um ihn den Kopf abzuschlagen und wie dieser verzweifelt versuchte das Schwert zu erlangen. Alles schien verloren zu sein. Verzweifelt versuchte sich Lisa nochmal mit letzter kraft auf die Beine zu zwingen. Doch da hob der Ork das Schwert und wollte es nieder fahren lassen. Sie knifft die Augen zu. wollte nicht sehen war dort geschehen würde. Da hörte sie Bilbo brüllen und riss die Augen wieder auf. Er hatte sich auf den Ork gestürzt und Thorin vor seinem sicheren Tot bewahrt. Der Rest der Zwerge stürmte nun auch heran. Sie hatten es irgendwie geschafft den Baumstamm hoch zu kommen und stürzten sich auf die Meute. Lisa kroch benommen auf den Zwergenkönig zu der inzwischen bewusstlos geworden war. "T...Thorin... Thorin... sag... doch was?", japste sie. Doch es kam keine Antwort. Keine Reaktion auf ihre Worte. Tränen rannen ihr aus den Augen. War es nun doch zu spät? War alles verloren? Sie schaffte es ihre zitternden Beine dazu zu zwingen aufrecht zu stehen. Sie nahm Orkrist und legte es Thorin auf die Brust. Ihr Kopf legte sich daneben. "Es tut mir leid Thorin. Es tut mir leid. Das ist alles meine Schuld. Wäre ich doch nie her gekommen. Bitte stirb jetzt nicht. Das ist zu früh. Du hast doch noch eine Aufgabe zu erfüllen. Bitte Thorin. Bleib am leben." Für sie schien einen Moment die Zeit still zu stehen. Neben dem Kampfgeschrei und dem prasseln der Flammen waren aus der Luft mit einem mal laute Vogelschreie zu hören. Die großen Adler stachen vom Himmel herab und huschten über den Boden und um die Klippe herum. Der Wind den sie dabei verursachten, Entfachte das Feuer noch mehr und Lisa fühlte wie einer der Kräftigen Flügelschläge ihr die zitternden Beine vom Boden riss. Sie konnte sich nicht mehr festhalten. weder an dem Felsen noch an Thorin der von dem Großen Adler in die Krallen genommen wurde. Glut wehte ihr in die Augen und lies sie nach hinten stolpern. Dann war der Boden zu Ende. Sie stürzte und fiel. Immer tiefer und tiefer in die Dunkelheit hinein. Die Schatten der Nacht wirbelten um sie herum. Dann schlug sie mit dem Hintern auf etwas weiches lederartiges. Alles wirkte so verzerrt und verschwommen. Sie konnte Musik hören. Musik und Gesang. Filis Stimme die nach Thorin rief. Ihr schwanden die Sinne bis sie jemand an der Schulter faste und sie sanft weckte. Erschrocken riss sie die Augen auf. "Thorin? Gandalf? Bilbo?", rief sie fast panisch. "Ganz ruhig. Alles in Ordnung. Das war ganz schön knapp Lisa." Der alte Hausmeister aus dem Vorführraum stand neben ihr und lächelte ruhig. Sie sah ihn verwirrt an. "Sie. Sie aber. Mittelerde? Wie bin ich? Ich war doch eben noch?", sie schaute sich um. Das war der Kinosaal. es schien Ewigkeiten her zu sein das sie hier war. Doch etwas war anders als damals. Sie trug nicht ihre Wintersachen wie man es vielleicht erwarten würde wenn man im Kino bei einem Film einschlief. Sie trug immer noch die elbische Rüstung die sie zusammen mit Aragorn aus Bruchtal hatte mitgehen lassen. Auch ihr Gesicht brannte von den Schürfwunden, die sie bekommen hatte als Azog sie zu Boden geschleudert hatte. Der alte Mann lächelte ruhig und reichte ihr ein feuchtes Handtuch. "Du hast es gerade noch so lebend geschafft. Einen Moment später und es wäre aus mit dir gewesen." Sie tupfte sich das Gesicht ab bevor sie mit zitternder Stimme endlich wieder ein paar Worte fand. "Was ist passiert? Wieso bin ich zurück? Und wer...", Lisa sah dem alten Mann ins Gesicht. Da war etwas vertrautes in seinen Augen. Und in seiner Haltung etwas erhabenes. "Du. Du bist. Gandalf?", entfuhr es ihr wie ein plötzlicher Geistesblitz. Der Hausmeister nickte. "Ja. Das bin ich dort wo ich dich gerade wieder her geholt habe. Es herrscht Chaos in Mittelerde. Die Geschichte nimmt immer wieder neue Fassetten an und die Expedition droht mehr und mehr zu scheitern. Du bist teil dieser Geschichte Lisa. Und inzwischen mehr als ich es wahr habe wollen. Man hat dich zu einem Werkzeug des Bösen machen wollen. Und bedauerlicherweise bist du noch viel zu schwach um dich gegen diese Kraft die versucht deinen Geist einzunehmen zu wehren." Er setzte sich auf einen der Kinosessel. "Gandalf. Was meinst du damit? Was soll ich tun? Wie kann ich stärker werden?", fragte sie fast verzweifelt und fasste ihn am Arm. Er sah sie lange mit einem müden Blick an. "Das wichtigste ist. Das du nicht vergisst, was du dort bisher gelernt hast. Ich kann dir helfen deine innere Kraft mehr zu stärken. Hier in dieser Welt bist du vor dem finsteren Einfluss zunächst sicher. Allerdings weiß ich nicht für wie lange noch". meinte Gandalf nachdenklich. "Soll das heißen das...?", wollte sie anfangen zu fragen doch in den Augen des alten Zauberers konnte sie schon sehen das bereits in der Welt wo sie aufgewachsen war, Prozesse im Gang waren, die wohl auf die Vorkommnisse in Mittelerde zurück fielen. "Was kann ich tun?", fragte sie dann. Gandalf legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Du hast ein Jahr Zeit um dich vorzubereiten. Nimm Unterricht im Schwertkampf, Bogenschießen und Meditation. Die Meditation ist das wichtigste. Du musst deinen Geist so gut wie möglich Stärken. Wenn du soweit bist, komme am Vorabend der nächsten Premiere wieder hier her. Dann wirst du wieder nach Mittelerde gelangen können. Aber sei auf der Hut. Vertraue niemandem in dieser Zeit." Lisa nickte nur. Nach allem was sie durchgemacht und gesehen hatte waren wohl diese Punkte bereits klar für sie. Sie versprach Gandalf sich um alles zu kümmern und auf sich acht zu geben. Als sie das Kino verlassen wollte und gerade ihr Fahrrad von der Wand nahm huschte ihr Blick über das Bild von Thorin. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals. Gandalf legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Mach dir um ihn keine Sorgen. Er hat es überlebt. Du wirst schon sehen. Wenn du zurück gehst werden sie alle sich freuen das du wieder da bist." Mit diesen Worten entließ er sie in die Winternacht. Bis nach Hause waren es noch einige Minuten mit dem Fahrrad. Ihr war kalt und in der frostigen Luft brannte ihr Gesicht. Zuhause angekommen stellte sie Ihr Rad in den Keller. Schleppte sich nach oben in ihre Wohnung, welche sie nun mit dem Ersatzschlüssel unter der Fußmatte betreten musste und warf sich dort auf ihr Sofa. Träume verfolgten sie in dieser Nacht nicht. Auch nicht in den kommenden Tagen. Sie versuchte wieder an ihr altes Leben etwas anzuknüpfen. Doch das wurde zunehmend schwieriger. Sie hatte den Hobbit Film nun schon mehrere Male im Kino sehen können. Doch jedes mal wurde ihr das Herz schwer wenn sie sich die Bilder betrachtete. Es war so anders. Sie konnte es nicht genießen. kein Lachen drang aus ihrem Mund bei den doch reichlich Peinlichen Szenen die sich dort auf der Leinwand abspielten. Auf ihrer Arbeitsstelle verlor sie von Zeit zu Zeit den Überblick. Julia, Ihre beste Freundin und Kollegin setzte sich in einer der Pausen zu ihr. "Was hast du für Sorgen?", fragte sie beunruhigt. "Es ist nichts Julia. Wirklich. Ich bin nur etwas genervt davon das unser ach so toller neuer Chef Umstrukturierungen plant", brummte Lisa. "Da ist doch mehr. Du bist schon seit dem Morgen nach der Weihnachtsfeier so komisch. Erst kannst du von nichts anderem mehr reden als von diesem Hobbitfilm und wie toll der doch ist. Und nun lachst du nicht mal über einfache Witze, die man in diese Richtung macht. Irgendwas ist doch passiert. Du gehst mir aus dem Weg. Hast plötzlich diese neuen Hobbies und lässt die Arbeit schleifen. Sag mal steckt da vielleicht ein Mann dahinter?", meinte Julia spitzfindig. "Nein Julia. Da gibt es keinen Mann", rief sie wütend aus, konnte aber ihren knallroten Kopf nicht verbergen. "Aha! Erwischt! Ist es Jemand den ich kenne?" "Nein du kennst ihn nicht. Also nicht so. Ich meine. Ach da ist niemand." Mit diesen Worten stand Lisa auf und verließ den Pausenraum. Sie achtete nicht auf Ihren Weg und stieß im Flur mit Jemandem zusammen. "Hey Vorsicht. Passen Sie doch auf wo sie hin laufen.", drang eine Männerstimme an ihre Ohren. Sie war fremd und doch irgendwie vertraut. "Entschuldigen Sie.", meinte Lisa nur kurz ohne aufzusehen und lief weiter. Egal mit wem sie zusammen gestoßen war, er lies sie ziehen. Ihre Gedanken kreisten nur um das eine Ziel: Zurück nach Mittelerde zu gelangen und die Gemeinschaft dabei zu unterstützen den Erebor zurück zu holen. Das Jahr ging schnell vorbei. Nun war wieder einmal der Vorabend zur nächsten Hobbitfilmpremiere gekommen. Sie packte zuhause ihre elbische Rüstung ein. Nahm auch noch ein paar weitere Sachen mit, die sie auf der Reise brauchen konnte und machte sich auf den Weg zum Kino. Sie klopfte an die Hintertür. Gandalf hatte sie schon erwartet. Er schaute sie ernst an. "Schön dich wieder zu sehen. Du siehst gut aus. Komm. Das Tor öffnet sich bald", meinte er und nahm sie mit den den Kinosaal. "Ich werde den Projektor anwerfen. Viel Glück." "Danke Gandalf", sagte sie schlicht wenn auch angespannt. Sie fasste den Riemen Ihres Rucksackes ganz fest. Das Licht im Saal erlosch. Der Projektor lief an. Die Musik erklang und der Titelbildschirm erschien. Sie machte ein paar schritte nach Vorne, da fühlte sie schon das altbekannte reißen an ihrem Körper und das Wirbeln in ihrem Kopf. Im nächsten Moment schon stand sie mitten zwischen den Felsen und dem Gestrüpp eines dunkler werdenden Bergabschnittes des Nebengebirges. In der Ferne hörte sie bereits das altbekannte und gefürchtete Geheule der Warge. -9. Zurück in die Realität aber nicht Normalität / ENDE- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)