Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 15: Der Zweck heiligt die Mittel ---------------------------------------- Kapitel 14 - Der Zweck heiligt die Mittel. Zwar wollte sich die Agentin losreißen, doch Masaos Griff war fest. Er drehte seinen Kopf etwas und erklärte: "Verzeih Izayoi. Es war nicht geplant, das du auf diesem Weg meine Geliebte Lisa Lefevre kennenlernst. Du hast hoffentlich nichts gegen ihre Anwesenheit?" Die schwarzhaarige Menschenfrau antwortete jedoch nicht, sondern funkelte ihren Ehemann wütend an. Gleich darauf packte sie die Räder ihres Rollstuhls, drehte ihn und rollte davon in den Park hinein. Nicht nur Masao bemerkte die Entrüstung seiner Frau, sondern alle Familienmitglieder, die plötzlich, wie aus dem Nichts erschienen. Misaki in Begleitung von Kouga kam gerade vom Parkplatz herüber. Sesshomaru stand ebenfalls auf der Terrasse. Kein Wunder, weil jeden Moment das Essen serviert werden würde. Toyo bemerkt etwas spöttisch: "Das war wohl das schlechteste Timing, das ich je erlebt habe. Was hast du dir nur dabei gedacht?" "Nicht nur der Zeitpunkt war völlig unangebracht", kam es von Sesshomaru. Ausnahmsweise schien Lisha keine Schuld zutreffen. Die junge Frau riss sich gerade von Masao los und floh ins Haus. Der ehemalige Polizeichef sah hinüber zum Pool und flüsterte: "Es sollte nur Spione täuschen. Ich hatte keine Ahnung das Izayoi auftaucht. Außerdem muss ich mich vor niemanden rechtfertigen", damit schloss er das Thema ab und wandte sich an Sesshomaru: "Lass noch ein Gedeck auflegen! Lisha wird zum Essen bleiben!", befahl er seinem Sohn. Sehr widerwillig, weil das Essen nur in einem Desaster enden konnte, kam dieser dem nach. Nur wenig später trat er in das Arbeitszimmer seines Vaters, wo er die Agentin fand. Inu no Taisho folgte Izayoi und hatte sie bald im Park eingeholt. Er schickte Kagura, die ihr gefolgt war, zum Haus zurück und schob den Rollstuhl selbst bis zu einer Bank. Dort setzte er sich nieder, um seiner Frau direkt in die Augen blicken zu können. "Izayoi", begann er mit sanftem Ton in der Stimme. Die Gelähmte schaute zur Seite und sagte nur: "Ich bin wütend auf dich." Sie beide waren viel zu lange schon zusammen und so wusste er, sie würde ihm nicht zuhören. Dennoch versuchte er es: "Ich habe dir bereits gesagt, Lisha ist eine Agentin." "Musst du sie deswegen vor aller Augen küssen. Was glaubst du, was jetzt los ist. Ich sehe sie schon vor mir, diese mitleidigen Blicke. Ich hasse sie und ertrage es nicht länger", warf die schwarzhaarige Frau ihrem Ehemann aufgebracht entgegen. "Ich weiß", flüsterte Masao kaum hörbar. Zum ersten Mal drehte sich seine Gefährtin ihm zu und erwiderte seinen Blick. Der ehemalige Polizeichef stand auf, trat näher an seine Frau heran und streifte ihr sanft mit den Fingerspitzen über das Gesicht, eine zärtliche Geste, die sie früher immer mochte. Dann kam seine Hand, auf Izayois Schulter zu ruhen. Ebenso leise, wie seine vorangegangenen Worte sagt er nun: "Wir stehen unter Beobachtung. Narakus Spione sind allgegenwärtig." Nur ein kurzes Zusammenzucken verriet dem Dämon, das sich die Gelähmte am liebsten umgesehen hätte. Doch sie beherrschte sich und fragte stattdessen: "Jetzt auch?" "Ja, der Gärtner drüben am Pool. Kagura und die Wache vorn bei der Steintreppe, welche zum Pavillon führt", lautete die Antwort. "Kagura hatte ich schon länger in Verdacht. Sie und der Gärtner wechseln gelegentlich Blicke, wenn sie glauben, dass ich unaufmerksam bin. Der ...", jetzt drehte Izayoi doch ihren Kopf und so sah sie gerade noch, welcher Wachmann hinter der Hecke am Pavillon verschwand: "Der Dämon arbeitet noch nicht lange für uns. Können wir überhaupt noch jemanden trauen?" "Deinem Leibwächter und deiner Familie. Vertraue mir!", das Letzte war eine Bitte, nur zu deutlich verstand es Izayoi. Masao fügte hinzu: "Ich werde jetzt wieder zum Haus gehen. Komme nach, sobald du dich gefangen hast." Er schaffte nur einen Schritt, bevor sein Handgelenk festgehalten wurde: "Masao, küsst Lisha gut?" Der Dämon dachte nach und kam zu dem Schluss, er hatte die Agentin völlig überrumpelt damit. So antwortete er: "Es geschah nur zur Tarnung, doch ich denke, Lisha hatte keinen Gefallen daran." Diese Antwort genügte Izayoi, zumal sie auch Lishas Abneigung mitbekommen hatte. "Wir reden später noch mal darüber", versprach der ehemalige Polizeichef, bevor er diesmal endgültig ging. Izayoi sah ihm lange nach und stellte fest, seit sie ihre Erinnerungen zurückbekam, wollte sie auch um ihre Liebe zu Masao kämpfen. Die letzten Jahre, seine zärtliche Fürsorge geschahen nicht ohne Grund. Tief in ihrem Innern musste sich die Gelähmte eingestehen, das Masao noch immer ihr Herz besaß und sie gerade die Liebe zu ihm neu entdeckte. In der Zwischenzeit stand Sesshomaru im Arbeitszimmer seines Vaters und sah wortlos Lisha an. Die Agentin ließ sich das eine Weile gefallen. Erst ging sie unruhig im Zimmer umher und dann sank sie auf die Couch nieder. Ihre Gefühlswelt war ein wenig durcheinander. Masao hatte mit seiner Einschätzung völlig recht. Der Kuss selbst hatte ihr zwar gefallen aber die Umstände verdarben ihr den Genuss. Izayois wegen hatte sie ein schlechtes Gewissen und sie kam sich beinahe wie eine Verbrecherin vor. Da riss die Stimme des silberweißhaarigen Dämons, mit der Mondsichel auf der Stirn, die junge Frau aus den Gedanken: "Mein Vater hatte kein Recht dies zu tun." "Nein hatte er nicht", entfuhr es Lisha sofort, ohne nachzudenken. Dann sah sie auf und korrigierte sich: "Doch das hatte er. Immerhin bin ich seine Geliebte." "Falsch", widersprach Sesshomaru: "Mein Vater tut nur so. Dieser Kuss ändert nichts zwischen uns. Früher oder später wirst du mir gehören." Bevor die Anwältin zu einem Einwurf fähig war, zog der Hundedämon sie in seine Arme und küsste Lisha. Erneut wurde sie überwältigt, doch diesmal konnte sie es genießen. "Vergiss nicht, du gehörst mir", flüsterte Sesshomaru danach sehr bestimmend, wohl wissend das sein Vater es vernahm. Dann ließ er Lisha los und verschwand durch die Tür, weil gleich darauf Masao vom Garten her eintrat. Dieser hörte gleich darauf, wie die Anwältin murmelte: "Anmaßende Taishos. Einer schlimmer als der Andere." "Lisha." Die junge Frau fuhr herum und funkelte den Daiyoukai an: "Erst Fin, dann Sesshomaru und jetzt auch noch du. Vermutlich ist Toyo nicht anders und nimmt sich ebenso, was ihm gefällt." "Nicht im Bezug auf dich, da benimmt sich Toyo eher beschützend. Er hat dich als seine Tochter akzeptiert und was Fin angeht, ich dachte ihr beide ...", den Rest ließ Masao ungesagt. Lisha seufzte und erklärte dann: "Es hat nicht sehr lange gedauert, bis ich mich in Fin verliebte. Seine zurückhaltende, zuvorkommende Art hat mir gut gefallen. Vor allem nach dem Erlebnis, welches ich hatte. Eines Abends jedoch hat er mich so wie du vorhin in seine Arme gerissen und mich geküsst. Danach sagte er: "Ich will dich als meine Gefährtin, deshalb werde ich mich nicht länger zurückhalten." Meine Antwort darauf war damals eine Ohrfeige. Für mich war der Zeitpunkt zu früh. Einige Tage später kam er mit einem Strauß Rosen und präsentierte mir seine abgeschnittenen Nägel mit den Worten, an dem Tag, wo wir beide den Bund eingehen würden, hätte ich keine Angst mehr vor Dämonen. Fin behielt recht und während unserer Ehe blieb er weiterhin einfühlsam. Für diese Geste liebte ich ihn noch mehr." Für einen Moment unterbrach sich die junge Frau, lächelte sogar leicht, als sie an Fin dachte. Danach sah sie Masao wieder an und sprach weiter: "Sesshomarus Gründe kann ich ebenso nachvollziehen. Deine jedoch nicht. Was glaubst du, was in Izayoi vorgegangen ist, bei unserem Anblick. Sicherlich hast du ihr das Herz gebrochen." Mit jedem Wort wurde Lishas Ton anklagender und ihre Wut auf Masao verrauchte dadurch nicht. "Du hast sicherlich jeden Anlass dazu, wütend auf mich zu sein. Doch Izayoi hat dich nicht zu interessieren Lisha. Die Angelegenheit kläre ich selbst mit ihr.", damit wollte der ehemalige Polizeichef die Sache abtun. Doch die Agentin konnte es nicht so einfach auf sich beruhen lassen. "Für dich vielleicht. Doch, was ist mit mir. Wie kann ich deiner Frau noch in die Augen sehen, nachdem Vorfall." "Dann will ich dir den Unterschied erklären. Wenn Sesshomaru dich küsst, ist es privat, sobald ich dich küsse, dient es deiner Tarnung. Damit ist das Thema für mich erledigt", kam es streng von Masao. Eigentlich hatte Lisha noch Einwände, aber der Ton duldete keinen Widerspruch. Etwas milder bat der Hundedämon dann: "Komm, das Essen wird gleich serviert. Ich weiß, dass du dieses Mittagessen professionell durchstehen kannst." Die rothaarige Frau atmete ein paar Mal tief durch. Sie würde eher am liebsten davon laufen als sich der Familie zustellen. Am schlimmsten empfand sie es jedoch, Izayoi gegenübertreten zu müssen. Normalerweise machte ihr die Undercover Arbeit nichts aus. Doch diese Situation war etwas völlig anderes, dies war auch ihre Familie, allein durch ihre Heirat mit Fin. Sie belügen zu müssen empfand sie als großen Frevel. Masao sah ihren Zwiespalt, doch er konnte keinen Rückzieher machen. Kagura würde sicherlich alles haarklein Naraku berichten und damit wollte er der Anwältin helfen. Daisukes Warnung geschah nicht umsonst, wobei die Beweggründe des Wolfes vorerst noch im Dunkeln lagen. Diese Überlegung brachte den Hundedämon dann noch auf seinen Sohn und seine Handlung. Deshalb forderte er die junge Frau auf: "Solltest du Schwierigkeiten mit Sesshomaru haben, will ich das du mir Bericht erstattest." "Die Sache zwischen mir und deinem Sohn ist meine Privatangelegenheit. Darüber werde ich nicht sprechen", nun war es an der Anwältin, verschwiegen zu sein. Ihr Verhältnis zu dem Youkai empfand sie verwirrend, zumal sie immer noch Fin liebte. Außerdem bewunderte sie Masao, eine Tatsache, die sie ihm gegenüber nie aussprechen würde. Wie konnte sie da genaue Angaben zwecks Sesshomaru von sich geben, wenn sie selbst unsicher war. Zum Schluss fügte sie doch noch erklärend hinzu: "Dein Sohn hat offenbar Interesse an mir. Sesshomaru gibt mir jedoch die Freiheit selbst zu entscheiden." Nachdenklich schaute Masao Toyos Schwiegertochter an. Beide waren alt genug, um zu wissen, was sie taten. Vielleicht brauchte sein Sohn die Erfahrung mit einem Menschen und Lisha war eine gute Kandidatin dafür. Dennoch war er überzeugt davon, diese Beziehung war nicht von Dauer. Woher der Herr der Dämonen die Gewissheit nahm, verstand er im Moment selbst nicht. Die Zeit würde es zeigen, ob er mit seiner Einschätzung richtig lag. Deshalb stimmte er jetzt auf seine Art zu: "Ich werde mich nicht einmischen, solange Sesshomaru deine Tarnung nicht gefährdet." Zwei Schritte genügten, um näher an Lisha heranzutreten. Er hob seine Hand und befestigte bei der jungen Frau eine widerspenstige Locke unter der Haarklammer, damit sie wieder ordentlich aussah. Dann fügte er noch hinzu: "Egal was du tust, sei vorsichtig!" Während des Essen herrschte eine beklemmende Situation. Man unterhielt sich zwar, doch alles wirkte gekünstelt. Lisha wagte es kaum den Kopf zu heben aus Angst dem Blick von Izayoi zu begegnen. So bekam sie auch nicht mit, wie sie tatsächlich längere Zeit von der behinderten Frau betrachtet wurde. Die Einzige, die zufrieden lächelte, war Kagura. Ihr mundete auch das Essen vorzüglich. Doch dann ließ Misaki eine Bemerkung fallen: "Das erinnert mich an ein Essen vor einigen Jahren, als mein verehrter Vater bei uns mit seiner Geliebten aufgetaucht war und der neue Freund meiner Mutter ebenso zugegen war. Zwar waren meine Eltern geschieden aber sie haben sich benommen ..." Warnend unterbrach Toyo seine Tochter: "Halt deine Worte im Zaum Misaki. Diese Situation ist grundverschieden." Die silberweißhaarige Hundedämonin schwieg tatsächlich. Doch Lisha blickte hoch, sah die Youkai an. Da Izayoi direkt neben Misaki saß trafen sich die Blicke der beiden Menschenfrauen und die Agentin zuckte zusammen. Sie wischte sich ihren Mund ab, warf die Serviette auf den Tisch und schob ihren Stuhl nach hinten. Leise flüsterte sie: "Entschuldigt mich." Eine Antwort wartete sie nicht ab, sondern eilte sofort aus dem Raum. Es herrschte danach Totenstille, niemand schien etwas äußern zu wollen. Misaki war die Erste, welche ihre Sprache wiederfand und das Ausmaß ihrer Worte begriff. Sie stand ebenso auf, zog Kouga mit und lief der rothaarigen Frau hinterher. Der Wolf, welcher nie um Worte verlegen war, hatte aufgrund der beklemmenden Atmosphäre seinen Mund gehalten. Draußen im Freien atmete er erleichtert auf und folgte der Hundedämonin. Diese trat zu Lisha und sagte leise: "Die Bemerkung im Esszimmer war dumm von mir." Da Kouga jetzt herbeikam, zuckte die Agentin nur mit der Schulter und sah dem Wolf entgegen. Kurz nach ihnen hatte Toyo das Esszimmer verlassen und tauchte auf dem Vorplatz auf: "Lasst mich mit Lisha allein!", bat er sofort. Misaki kam dem nach und verschwand mit Kouga im Park. Der Jüngere der Taishobrüder blieb zwei Schritte neben der Agentin stehen und sagte leise: "Wie gern würde ich dich jetzt in den Arm nehmen, doch nach dem Vorfall ist es nicht angebracht. Mein Bruder hat da ein ganz schönes Chaos angerichtet." Doch Lisha widersprach und erklärte: "Genau genommen war der Auslöser eine Bemerkung, welche ich bei Naraku äußerte, die mich in die Situation gebracht hat. Nur deshalb und weil ich in Japan geblieben bin, haben wir ihn gefunden." "Zum Glück. Hauptsache du passt auf dich auf!", mahnte der Youkai mit den braunen Augen noch einmal eindringlich. Er wollte sich schon entfernen, als die Anwältin noch sagte: "Izayoi ist mir nicht böse, ihr Blick gerade eben war sehr freundlich. Deshalb bin ich aus dem Raum gestürzt, bevor ich mich verraten konnte." Ihr darauffolgendes Schweigen hielt nicht lange an. Als Nächstes äußerte Lisha nachdenklich: "Die Hundedämonin damals im Park, welche mir geholfen hat, war Misaki. Glaubst du, sie hat mich erkannt?" Jetzt runzelte Toyo etwas seine Stirn. Seine Tochter hatte in den letzten Wochen viele Dinge erfahren und auch ihre eigenen Schlussfolgerungen gezogen. Er schätze sie recht intelligent ein. Doch ob sie zwischen Lisha und dem jungen Mädchen von damals einen Zusammenhang zog, wusste er nicht. So schlug er vor: "Es gibt einen ganz einfachen Weg das herauszufinden. Warte im Park beim Springbrunnen. Dort könnt ihr euch unterhalten ohne belauscht zuwerden. Ich bin sicher, ich kann Misaki eine Weile von Kouga loseisen." Nur wenig später trafen sich die beide weiblichen Wesen im Park und es folgte eine lange Unterhaltung. Beide mochten sich und ihr Gespräch nahm kein Ende. Misaki gestand ihr auch, Inuyasha begegnet zu sein und ihn erkannt zu haben. Erst als es dunkel wurde, merkten beide, wie lange sie sich unterhalten hatten. Am Mittag verließ als beinahe Letzter der Familie Sesshomaru das Esszimmer. Er verschwand in der Bibliothek, weil er einige Dinge recherchieren wollte. Kagura, Masao und Izayoi blieben noch sitzen. Ohne auf die Winddämonin zu achten, begann Masao: "Es kam zwar etwas plötzlich für dich Izayoi, aber du hast mir immer Nahe gelegt mir eine Geliebte zu suchen. Sagt Lisha dir zu?" Die Behinderte trank einen Schluck, sah eine Weile zum Fenster hinaus und legte sich ihre Worte zurecht. "Sie ist nicht nur nett, hat Herz und scheint liebevoll zu sein, sondern sie besitzt auch ein Gewissen. Lisha ist genau die Richtige für dich, eine sehr passende Gefährtin ..." "Izayoi", mahnte Masao leise. Es gefiel ihm gar nicht, das sie schon wieder von Trennung oder der Möglichkeit eines baldigen Todes aufgrund ihrer Immunschwäche anfing. Dies hatte nicht in seinem Sinn gelegen. Diese sprach aber weiter, den Einwurf ignorierend. "... wenn du nicht schon mit mir verheiratet wärst. Sollte ich dich noch einmal dabei erwischen, wie du Lisha küsst, werde ich dir eine Szene machen, die du nicht so leicht vergisst", damit warf sie ihrem Ehemann einen gespielt wütenden Blick zu und bat danach: "Kagura, ich habe genug. Bringe mich auf mein Zimmer!" Solange die Winddämonin und Izayoi im Esszimmer verweilten, behielt der ehemalige Polizeichef seinen ernsten Blick bei. Doch kaum waren die beide weiblichen Wesen draußen, lächelte er leicht. Von der anderen Tür her erklang jetzt eine Stimme: "Izayoi war großartig." Ohne sich umzudrehen, antwortete der ältere Dämon seinem Bruder: "Das war nicht alles gespielt. Sie hat es wirklich ernst gemeint. Jetzt wo ich sie mit meiner angeblichen Geliebten tatsächlich konfrontiert habe, wird sie hoffentlich aufhören, mich dazu zu drängen. Damit ist die Angelegenheit vom Tisch." "Was sagen eigentlich die Ärzte?", wollte der Jüngere wissen. Izayois Beweggründe kannte er ja, da sie sich oft darüber unterhielten. Sein Bruder antwortete, wobei man merkte, dass der Umstand ihn glücklich machte: "Bei ihr ist eine leichte Besserung eingetreten. Du siehst ja selbst, wie sie wieder aufblüht, seit wir zurückgekommen sind. Izayois Erinnerungen kehren langsam zurück, sodass ich glaube, es bestehen gute Chancen." Noch lange sah der Jüngere der Taishobrüder Masao nach. Gerade fragte er sich, was passierte, wenn Izayoi sich daran erinnerte, weshalb sie ihren Gefährten verlassen wollte. Ob es eines Tages zwischen den Ehepartnern zu Sprache kam. Er konnte nicht ahnen, dass der Ältere davon seit Jahren Kenntnis hatte und sogar noch mehr wusste. Nämlich das Izayoi ihre Entscheidung noch einmal überdachte, nachdem ihr Kikyou begegnete. Einige Tage später, nachdem die Agentin jede Menge Aufgaben zu bewältigen hatte, wollte sie sich am Abend etwas entspannen und im Innenpool schwimmen. Sobald es dunkel wurde, betrat Lisha den Keller, wo sich dieser befand. Die junge Frau schwamm hier gelegentlich in Narakus Haus, zog es dabei aber vor allein zu sein. Manchmal schämte sich aufgrund der Narben. Gerade ließ sie die letzten Stufen hinter sich, als die Agentin plötzlich vor Daisuke stand. Im ersten Moment wollte der Wolf die rothaarige Frau nicht vorbeilassen. Doch da sie Yasus Geheimnis bereits kannte, spielte es keine Rolle mehr. Lisha hatte die Klinke der Pooltür schon in der Hand. Der Wolf legte plötzlich seine Klaue auf ihre Schulter und sagte in sehr leisen Ton: "Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ich habe das nur getan um Yasu zuschützen, mir liegt viel an dem Jungen." "Mir auch, mehr als du vielleicht ahnst", gab die junge Frau zu. Daisuke nahm seine Hand von der Schulter fort. Deutlich hatte er gemerkt, wie die Anwältin zusammengezuckt war. Da er die Narben schon einmal zu Gesicht bekommen hatte, fragte er jetzt: "Der Angreifer, der das hinterlassen hat, war er ein Wolf?" "Bis vor Kurzem dachte ich es. Für mich ist der Teil meines Lebens abgeschlossen.", damit gab Lisha dem Leibwächter zu verstehen, das sie nicht mehr darüber sprechen wollte. Deshalb kam Daisuke erneut auf sein Anliegen zusprechen. "Was immer du vorhast, ziehe den Jungen nicht mit hinein." Die rothaarige Frau dachte nach. Wenn Naraku jeden Tag wissen wollte, ob Masaos Geruch ihr anhaftete, musste Daisuke dessen Geruch kennen. Aus diesem Grund fragte sie sich jetzt, wenn Inuyasha oder Fin den richtigen Schluss zogen, was die Herkunft des Hanyou betraf, weshalb dann nicht andere Dämonen. Auf dem Gelände hier gab es nicht nur Hundedämonen, sondern etliche Wölfe. Wenn sie sich recht erinnerte sogar einen Pantherdämon. "Wenn du weißt, wer er ist, weshalb schweigst du trotzdem?", stellte sie den Leibwächter einfach zur Rede. Dessen Blick veränderte sich schlagartig. Die Freundlichkeit daraus verschwand und als er sprach, lag Verbitterung in Daisukes Stimme: "Viele wissen, wessen Kind er in Wirklichkeit ist. Doch niemand redet, weil alle Narakus Strafen fürchten. Er hat jeden seiner Mitarbeiter in der Hand. Deshalb halten sie den Mund." "Inu no Taisho, euer Herr würde doch jeden beschützen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er bei so einer Ungerechtigkeit die Augen verschließt", verkündete Lisha ihre Meinung. Die Erklärung, welche sie bekam, gefiel ihr überhaupt nicht, wenngleich sie damit eine weitere Warnung erhielt. "Ich kann nur für mich sprechen. Obwohl ich meinem Clan Loyal gegenüberstehe, genieße ich nicht den Schutz von Oyakata-sama. Vor einigen Jahren starb ein Mensch durch meine Schuld. Weil ich deswegen gegen eines der dämonischen Gesetze verstoßen habe, hat Naraku mich in der Hand und erpresst mich mit diesen Beweisen. Aus diesem Grund hat er auch nach deinem Baby gesucht, um eine handhabe gegen dich zu haben, falls du seinen Befehlen nicht gehorchen willst", erklärte der Wolfsdämon der jungen Frau. Einige Dinge behielt er für sich, fügte aber noch hinzu: "Was immer du vorhast, du stehst dann völlig allein da. Solltest du erwischt werden, wird dir niemand helfen." Bis Lisha antwortete, verging einige Zeit. Sie dachte kurz an den Schläfer. Dieser hatte genaue Anweisung ihre Person betreffend. Außerdem vertraute sie auf Masaos Sicherheitsvorkehrungen. Deshalb lautete ihre Antwort: "Danke das du so offen zu mir warst. Keine Sorge sollte ich erwischt werden, trage ich das Risiko allein." Kapitel 15 - Alte Fälle, neue Beweise Lisha findet einige Dinge über Narakus Geschäfte heraus und Inuyasha bleibt ebenso nicht untätig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)