Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 14: Spontane Handlungen ------------------------------- Ich könnte mir vorstellen, ihr fiebert dem Augenblick entgegen, wenn es zwischen Lisha und Sesshomaru zur Sache geht. Dieses Kapitel spielt eine Rolle für den entscheidenden Augenblick. Ein Danke, wie immer an die vielen Zugriffe, den netten Kommis und den zwei neuen Favos. Daisuke  Große Hilfe Kouhei  Ruhiger Friede 13. Kapitel - Spontane Handlungen Lisha war recht verwirrt über ihr Verhalten und sie fragte sich, wie weit sie gegangen wäre, wenn sie den Kuss nicht von sich aus unterbrochen hätte. Außer Finley hatte sie noch nie einem anderen Wesen Intimität gestattet, wenn man von Küssen absah. Selbst bei Undercovereinsätzen fand sie immer die Möglichkeit, dies zu vermeiden. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie viel Geduld und Zeit ihr Gefährte aufgewendet hatte, bis sie bereit war, ihm den ersten Kuss zuschenken. Er verstand damals ihre Situation. Nach ihrem Erlebnis als 15 jährige hatte sie Angst, überhaupt berührt zu werden. Bei Sesshomaru genoss sie es sogar, sehr zu ihrer eigenen Verwunderung und ihm schienen die Narben auf ihrer Schulter und dem Rücken gleichgültig zu sein. Die junge Frau seufzte und verschob die Gedanken. Was nützte es, ständig darüber nachzugrübeln. Besser war es alles auf sich zukommen zu lassen. Am nächsten Morgen fuhr sie etwas früher zu dem Anwesen des Spinnendämons. Bereits am Tor teilte man ihr mit, Naraku erwartete sie in seinem Büro. Deshalb beeilte sich die Agentin, rannte die Treppen hinauf und näherte sich danach etwas langsamer dem Vorzimmer. Dieses war jedoch leer, sodass sie zur anderen Tür ging. Gerade wollte sie klopfen, als aus dem Inneren Stimmen zu hören waren, da die Tür einen Spalt offen stand. Es war der Moment als Naraku, zu einem Wesen im Zimmer, sagte, wobei seine Stimme sehr unzufrieden klang: "Es kann doch nicht so schwer sein, ein neugeborenes Baby zu finden. Die Spur bis zum Krankenhaus konntet ihr doch auch zurückverfolgen." "Vielleicht hat sie gar kein Kind, Herr", fing eine Stimme an, sie klang recht ängstlich. Naraku fuhr den Hasendämon an: "Ach nein? Sie trägt auf den Filmbändern, aus spaß, ein Kissen um den Bauch." Die roten Augen der Spinne fixierten den kleineren Youkai. Dieser Hasendämon und dessen gerade abwesender Partner waren eigentlich gut darin Dinge oder Personen aufzuspüren. Weshalb sie diesmal so jämmerlich versagten, verstand Naraku nicht. Lisha, die heimliche Lauscherin hatte ein ungutes Gefühl bei diesen Worten. Ihre aufkeimende Angst bestätigte sich, als die Spinne befahl: "Sucht weiter nach dem Kind der Anwältin." In diesem Moment trat die rothaarige Frau einen Schritt zurück, fest entschlossen zu fliehen, dabei bekam sie durch den offenstehenden Türspalt die Möglichkeit in Narakus Büro zu blicken. Ihre Augen trafen die eines Wolfsdämons. Der Leibwächter hatte Lisha schon länger bemerkt aber wohlweislich geschwiegen. Jetzt sagte er laut: "Weshalb fragen sie nicht einfach Madame Lefevre persönlich nach ihrem Baby." Die Spinne und sein Angestellter blickten Daisuke an. Eine Entgegnung erübrigte sich, da die Agentin nun mit einem finsteren Blick in das Büro trat. Auf wen sie im Moment nicht gut zu sprechen war, zeigte sie weniger. Dennoch wirkte die junge Frau gefasst, als sie erklärte: "Mein Sohn liegt auf einem Pariser Friedhof begraben. Er starb nur wenige Augenblicke nach der Geburt. Ich kann ihnen gern die Nummer des Platzes geben, wo sein kleiner Körper ruht, Monsieur Sato." Sie wandte sich um und bat: "Wenn sie mich jetzt entschuldigen!", eine Antwort wartete Lisha nicht ab, sondern eilte davon. Es war ihr nicht einmal bewusst, das sie gerade französisch gesprochen hatte. Sofort befahl Naraku dem Wolf: "Daisuke, geh ihr hinterher!" Dieser verweigerte aber zum ersten Mal den Gehorsam und erklärte: "Nein, das werde ich nicht." Der schwarzhaarige Verbrecherlord trat einen Schritt auf seinen Angestellten zu. Dieser blickte seinem Boss mit erhobenem Kopf entgegen und erklärte sein Handeln: "Es ist meine Aufgabe sie zu beschützen, Herr und nicht ihren Anwälten hinterherzulaufen, um sie in ihrer Trauer zu trösten." Dies war ein Einwand, den Naraku gelten lassen konnte. Bevor die Spinne jedoch Zeit hatte darauf etwas zu erwidern, erklang eine andere Stimme. Niemand hatte bemerkt, wie Narakus Ehefrau hereinkam. Sie war ziemlich aufgebracht, weil sie den Vorfall mitbekommen hatte und Lisha gerade an ihr vorbei gestürmt war. "Ihr seid alle beide, ungehobelte Klötze. Für eine Mutter gibt es nichts Schlimmeres als ihr Kind zu verlieren", damit drehte sich Kikyou wieder um und lief Lisha nach. Der Verbrecherlord ließ sich seinen Unmut nicht anmerken, sondern befahl nur: "Lasst mich allein!" Sobald die Tür zufiel, trat er an das Fenster, schaute hinaus, während er nachdachte. Wenn das Kind wirklich tot war, fehlte ihm ein Druckmittel gegen Lisha. Seit eine seiner Angestellten, eine schwarzhaarige Französin bei seinem Pariser Aufenthalt vor wenigen Tagen sich ihm an den Hals geworfen hatte und Details aus Lisas Vergangenheit erzählte, wollte er das Baby finden. Am Anfang vermutete er, die andere Anwältin log. Die Französin war von Eifersucht und Neid zerfressen, sie hasste Lisha abgrundtief und war einfach nur ein intrigantes Wesen. Er hatte sie zwar abgewiesen, doch ging er der Spur nach. Die Aufzeichnungen der Firma bewiesen dann die Schwangerschaft und so schickte er die beiden Hasendämonen auf die Suche. Ein totes Baby nützte ihm nichts. Zwar verstand er, Masao zu erobern brauchte seine Zeit, dennoch, um so länger er wartete, um so mehr kam ihm der Hundedämon auf die Schliche. Außerdem stand zu befürchten, dass man Inuyasha fand. Dieser Gedanke brachte ihn auf einen weiteren Umstand. Kikyou. Seine Frau benahm sich in letzter Zeit auch recht widerspenstig. Sie hatte es wieder einmal geschafft, von den Drogen loszukommen. Nachdem sie die schlimmste Phase überwunden hatte, ging es nun mit ihr bergauf. Schlecht war es nicht, dennoch musste er das plötzlich wiedergefundene Selbstbewusstsein seiner Ehefrau genau beobachten. Währenddessen lief Kikyou der französischen Angestellten ihres Ehemannes hinterher. Als sie von Lishas Verlust hörte, wurde in ihr das Bedürfnis geweckt, die junge Frau zu trösten. Sie fand die Anwältin in einem der Räume im unteren Geschoss. Die Rothaarige stand an der Tür zur Terrasse und schaute hinaus auf den Garten. Deshalb trat Kikyou neben sie und sagte mitfühlend: "Männliche Wesen wissen nicht, was eine Frau bei der Geburt durchmacht. Wenn man dann dieses Kind verliert, ist das der schrecklichste Moment, den man durchlebt." Lisha drehte sich herum und musterte Kikyou. In ihr stieg mächtiger Zorn auf. Um sich zu beruhigen, atmete sie mehrmals durch, doch es half nichts. So entfuhr es der Agentin wütend und teilweise entrüstet, jedoch bemühte sie sich um einen leisen Ton: "Wie verlogen muss man sein, um solche heuchlerischen Worte auszusprechen. Du bist die Letzte, die sich so etwas anmaßen sollte." Verständnislos schaute Narakus Frau auf die Jüngere. Sie kämpfte mit sich. Angst, Verzweiflung und Scham zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab. Ihre Schuldgefühle krochen an die Oberfläche und sie bereute tief, ihr handeln. Sie konnte aber nicht die Wahrheit erzählen oder Inuyasha in die Augen sehen, als dieser plötzlich im Raum stand. So drehte sie sich einfach um und lief davon. Der Hanyou folgte ihr jedoch nicht, sondern trat zu Lisha. "Es tut mir leid wegen deines Kindes", murmelte er ihr zu. Die Agentin lächelte etwas und sagte beruhigend: "Das muss es nicht." Ganz spontan zog sie Inuyasha in eine Umarmung. Dem Hanyou war das äußerst peinlich. Bevor er sich freikämpfen konnte, ließ ihn die rothaarige Frau zum Glück bereits wieder los. Nun mutmaßte er: "Ich glaube, Kikyou kann nichts dafür. Naraku hat sie bestimmt gezwungen, mich zu entführen." Nachdenklich äußerte Lisha: "Möglicherweise", dann fragte sie: "Wie kommst du eigentlich darauf? Ist sie nicht deine Mutter?" Einen Moment herrschte schweigen. Inuyashas wollte schon seine Hand erheben, um die Perücke vom Kopf zustreifen, als er es sich anders überlegte. So erklärte er nur seinen Verdacht: "Kikyous Geruch ist anders als meiner. Würde sie meine Mutter sein, müsste er meinem ähneln, so wie bei Finley. Dein Mann war bestimmt mit mir verwandt." In diesem Augenblick wusste die Agentin nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Da sprach der Hanyou bereits weiter: "Ich habe darüber etwas gelesen und wollte Fin deswegen Fragen, doch er kam nicht aus Paris zurück. Deshalb habe ich es bis jetzt für mich behalten." Aufgrund dieser Aussage antwortete Lisha: "Ich kenne mich nicht mit den Gerüchen aus aber durch Fin, weiß ich, wie fein Hundenasen sein können. Wenn er mit dir verwandt war, vielleicht kann uns dann seine Mutter oder seine Schwester weiterhelfen. Sie wohnen in Paris." "Im Herbst, wenn ich auf die Uni dorthin muss, haben wir Gelegenheit sie aufzusuchen.", jetzt zum ersten Mal fand er an dem Gedanken, nach Frankreich übersiedeln zu müssen, etwas Positives und rang sich sogar ein Lächeln ab. Noch glücklicher wurde er, als die rothaarige Frau diesen Punkt mit ihrer eigenen Zuversicht unterstützte. "Das werden wir Inuyasha. Wir finden deinen Vater", versprach die rothaarige Undercoveragentin ihm. Es tat ihr gerade selbst leid, den Hanyou belügen zu müssen. Doch sie gab lieber keine Informationen preis, bevor sie mit Masao gesprochen hatte. Kurz darauf trennten sie sich wieder. Am selben Abend ging Lisha von dem kleinen Büro, was sie in der Villa benutzte, zu ihrem Gästezimmer. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts jemand auf, legte seine Hand auf ihren Mund, damit sie nicht schreien konnte, und zog Lisha in einen der leeren Räume, welche es hier auf der Etage gab. Sie versuchte sich zu wehren, wand sich in der Umklammerung. Sobald sie jedoch im Halbdunkeln die spitzen Klauen erkannte, wusste sie, es handelte sich um einen Dämon. Mit dieser Erkenntnis kroch auch die Angst in ihr hoch. Lisha brauchte ihre ganzen schauspielerischen Fähigkeiten um sich nichts anmerken zu lassen, wie sie sich gerade fühlte. So hielt sie kurz still, um herauszufinden, was dieses Wesen von ihr wollte. Sobald der Unbekannte anfing zu sprechen, schlussfolgerte die Anwältin, dass es sich um den Wolfsdämon Daisuke handelte. Seine Stimme war leise aber verständlich. "Sehr töricht von dir, Yasu solche Flausen in den Kopf zu setzen. Damit riskierst du dein Leben. Sei gewarnt. Außerdem ist mein Herr sehr verärgert, weil du immer noch keine Fortschritte bei Inu no Taisho erzielt hast." Lisha war schockiert. Sie wollte antworten, doch der Gedanke jemand hatte ihr Gespräch, mit Masaos jüngsten Sohn, belauscht, beschäftigte sie. Sie fragte sich, ob dadurch ihre Tarnung aufgeflogen war und ihr Leben in Gefahr sein könnte. Immerhin wusste Naraku, wessen Sohn Yasu war. Der Wolf sprach weiter, während er seine Klauen leicht über Lishas Haut streifte. An den Armen nach oben, über ihre Kehle bis zu der alten Verletzung. Er fuhr mit seiner Fingerspitze darüber: "Mein Herr wünscht jeden Morgen einen Bericht. Er will wissen ob du mit dem Hund das Bett geteilt, besser ausgedrückt, ob er dich beschlafen hat. Leider muss ich ihn jeden Morgen enttäuschen." Hier pausierte Daisuke kurz, streifte Lishas Haare beiseite und streichelte erneut über die Narben: "Ich möchte ungern den Befehl ausführen, dir weh zutun, weil du deinen Pflichten nicht nachkommst." Zum Schluss raunte er der jungen Frau ins Ohr: "Ich hoffe, du hast mich verstanden!" Im nächsten Moment war die Agentin nicht nur frei, sondern befand sich allein in dem Zimmer. Schwerfällig setzte sie sich auf das Bett, welches in ihrer unmittelbaren Nähe stand. Lisha erschauerte und ihr Körper überzog sich mit Gänsehaut. Seit dem ersten Moment hatte sie nicht gewusst, was sie von dem Wolfsdämon halten sollte. Er kam ihr immer undurchsichtig und finster vor. Schon oft spürte sie seinen Blick auf sich und er hatte ihr nicht zum ersten Mal Angst gemacht. Doch so nah war er ihr noch nie gekommen. Dennoch glaubte sie nicht, dass die Warnung von Naraku kam, sondern eher auf Eigeninitiative geschah. Sie brauchte noch etliche Minuten, bis sie sich soweit gefangen hatte, damit niemand ihr die Angst ansah, wenn sie wieder hinaus in den Gang trat. Innerlich fühlte sie sich zurückversetzt in ihre Jugendzeit, in den Pariser Park. Eine weitere Frage, die sie quälte, würde Naraku von ihrem Gespräch mit Yasu erfahren? Daisukes wahre Absichten erfuhr Lisha erst einige Tage später auf eher ungewöhnlichem Weg. Obwohl die Anwältin die Nacht in der Villa verbringen wollte, fuhr sie trotz später Stunde doch noch nach Hause. In dieser Nacht hatte sie wieder einen Albtraum, diesmal jedoch war das Gesicht ihres Angreifers deutlich zu erkennen. Als Lisha schreiend erwachte, hielt jemand sie in seinen starken Armen aber es war nicht Toyo. Kaum realisierte die junge Frau, wer da bei ihr war, sagte sie: "Deine Anwesenheit ist überraschend." Masaos Augen schimmerten warm, als er antwortete: "Hin und wieder sollte ich doch nachts bei meiner Geliebten sein. Bevor du fragst, Narakus Handlanger haben mich durch die Vordertür in das Haus gehen gesehen. Immerhin habe ich einen Zweitschlüssel zu diesem Anwesen." Dann wurde der Dämon ernster und fragte: "Toyo berichtete mir deine Albträume wären verschwunden. Was hat dich so erschreckt?" Lisha wollte erst die Angelegenheit verschweigen. Doch sie musste Masao informieren, was Naraku ihretwegen für Anstrengungen unternahm. In diesem Zusammenhang berichtete sie auch von dem Gespräch mit Inuyashas und danach von der Drohung des Wolfes. "Narakus Leibwächter, Daisuke?", versicherte sich Masao noch einmal mit einem kleinen Hauch von Erstaunen in der Stimme. "Ja", bestätigte Lisha. Kurz dachte der Hundedämon nach und erklärte im Anschluss: "Daisuke untersteht dem Clan der Wölfe, damit auch mir. Er ist einer der wenigen, die zwar für Naraku arbeiten, dennoch ihrem Clan gegenüber loyal sind. Ich werde deshalb mit Kougas Vater Kouhei sprechen. Der Wolf wird dich in Zukunft nicht mehr belästigen." Aufgrund dieser Umstände blieb der ehemalige Polizeichef nicht sehr lange bei der jungen Frau. Noch in der gleichen Nacht ergriff Masao erste Maßnahmen. Es galt Lishas Mutter zu schützen, für den Fall, das Narakus Schnüffler doch eine Spur zu der älteren Frau finden würden. Danach bestellte er den Herrn der Wölfe in sein Büro. Kouhei unterstützte zwar Narakus Tun nicht, doch er wollte auch nicht direkt mit ihm konfrontiert werden. Der Anführer der Wolfsdämonen schätzte eher den Frieden zwischen den Dämonen, verhielt sich deshalb oft neutral. Sich in die Angelegenheiten der Spinne einzumischen, würde Bedeuten dessen Unmut auf sich zu ziehen. Ein direktes Vorgehen war daher nicht angebracht. So dauerte es etliche Stunden, bis er eine Lösung fand. Sein Sohn war mit Yasu Sato befreundet und ging in der Villa ein und aus. Daher konnte Kouga dem Leibwächter eine mündliche Botschaft übermitteln. Daisuke würde es schon verstehen. Damit war für den Wolfsdaiyoukai die Angelegenheit erledigt. Am Anfang war Kouga überhaupt nicht von seiner Aufgabe begeistert, doch seinem Vater zu widersprechen wagte er nicht. Immerhin sahen sich die Freunde am nächsten Tag und mit Sicherheit gab es dann die Gelegenheit den Auftrag auszuführen. Die Botschaft verstand Kouga zwar nicht, ihm war es im Grunde auch egal. Den ganzen Tag streifte Inuyasha mit seinen Freunden, Kouga und Miroku, durch die Gegend. Sie waren auch mit einigen Mädchen verabredet. Kagome und Sango waren seit Jahren mit ihnen bekannt. Die beiden genossen die Nähe des Hanyou und dessen Freund, dem Theologiestudenten Miroku. Zu ihnen gesellte sich in den letzten Tagen eine silberweißhaarige Hundedämonin. Kouga brachte sie mit in die Gruppe, und weil Misaki mit ihnen zusammen ab Herbst die Uni besuchen würde, freute sie sich jetzt schon einige ihrer zukünftigen Mitstudenten bereits kennenzulernen. Als Inuyasha der Dämonin zum ersten Mal gegenüberstand, hatte er gerade seine Perücke abgelegt, weil er auf privater Ebene, im Beisein seiner Freunde, sein wahres Wesen selten verbarg. Misakis Geruch war ihm gleich vertraut, seine Ohren zuckten und er öffnete schon seinen Mund zu einer Äußerung. Leise zischte Toyos Tochter geistesgegenwärtig: "Nicht jetzt!" Deshalb verstummte der Hanyou, bevor er überhaupt etwas verlauten ließ. Da gab es ein Gefühl, welches ihn warnte, vorsichtig mit seinen Äußerungen zu sein. Später dann, als sie einen Augenblick allein waren, konnte Inuyasha nicht länger an sich halten. So fing er zu Misaki feststellend an: "Du riechst nicht nur wie Fin, unser Geruch ähnelt sich ebenso. Ist das ein Zufall?" Ehrlich antwortete sie darauf: "Nicht wirklich. Finley war mein Bruder." Dies hatte Inuyasha schon vermutet. Ihm lagen so viele Fragen auf der Zunge, doch diesmal verließ ihn seine Spontanität. Vielleicht fürchtete er sich auch vor der Wahrheit. Was wenn er herausfand, dass sein Vater ihn gar nicht gewollt hatte. Es keine Entführung gab und er nur ausgesetzt worden war. Die schlimmsten Vermutungen gingen ihm auf einmal im Kopf herum. Nach einer Weile fragte er dann: "Was ist mit uns beiden, sind wir verwandt oder ...?", er unterbrach sich selbst und schaute Misaki hoffnungsvoll an. Diesmal schwieg die weißhaarige Hundedämonin lange, sodass der Hanyou fast dachte, sie wüsste keine Antwort darauf. Nach einer halben Ewigkeit kam es von ihr: "Dafür bringt mich mein Vater bestimmt um. Wenn nicht er, dann mein Onkel. Vor Kurzem habe ich ein Gespräch belauscht und erfahren, wo du bist. Dein Vater weiß von dir. Alle halten es aber geheim, weil sie befürchten das Naraku dir sonst etwas antut, sobald die Wahrheit bekannt wird." "Naraku, immer wieder Naraku. Ich hasse den Typen", entfuhr es Inuyasha. Am liebsten wäre er sofort mit Misaki zu seinem Vater gegangen. Doch dann dachte er an Kikyou. Für ihn war sie die einzige Mutter, die er bis jetzt kannte. Sie hatte sich um ihn gekümmert, ihn getröstet und oft Narakus Zorn auf sich gezogen um ihn zu schützen, falls er sich Fehler erlaubt hatte. Sicherlich würde sie es büßen müssen, wenn er jetzt davonlief. Nein das Risiko konnte er nicht eingehen. Seit einiger Zeit spionierte er seinem Stiefvater schon hinterher, weil er hoffte, etwas Brauchbares zu finden. Etliches, was er in Erfahrung gebracht hatte, deutete auf kriminelle Machenschaften. In ihm reifte ein Entschluss, den er Misaki aber nicht mitteilte. Er meinte nur: "Besser wir tun so als ob wir uns kaum kennen. Ich will nicht, dass jemand meinetwegen Ärger bekommt." Dem stimmte die Hundedämonin zu. Glücklicherweise hatte Misaki vorher mit Kouga gesprochen und ihn gebeten, nicht auszuplaudern, wer ihr Vater war. Deshalb erfuhren alle nur von ihrem französischen Nachnamen Durand. Später fragte sich Inuyasha, welche Rolle Lisha spielte. Als Misaki sagte, alle hielten das Wissen geheim, ob sie da auch die rothaarige Anwältin gemeint hatte. Er fand sie ebenso sympathisch und mochte sie sehr. Statt, das mit den neu gewonnenen Informationen sein Leben einfacher wurde, komplizierte es sich nur noch mehr. Später begleitete der Wolf seinen Freund Yasu. Sie wollten im Pool noch einige Runden schwimmen, während die Mädchen zusammen mit Miroku einen Einkaufsbummel tätigten. Der Nachmittag ging schnell vorüber und die Dämmerung setzte ein. Kouga lief mit Inuyasha zusammen am Pool vorbei zur Terrasse hinüber, da sich beide einen kleinen Imbiss holen wollten. In diesem Moment trat Narakus Leibwächter ins Freie. So blieb Kouga stehen, erinnerte sich an die Anweisung seines Vaters und wandte sich dem Clanmitglied zu: "Daisuke, ich soll dir von meinem Vater etwas ausrichten", kaum hatte er die Aufmerksamkeit von Narakus Angestelltem, fuhr er fort: "Du hast die Geliebte des falschen Dämons bedroht. Besser du überlegst es dir in Zukunft zweimal, welche Äußerungen du von dir gibst." Der Leibwächter blickte hinüber zu Lisha und dann antwortete er: "Du kannst deinem Vater ausrichten, ich habe die Warnung verstanden. Außerdem noch folgende Worte. Es lag nicht in meiner Absicht dieser Person zu drohen, es war nur ein fürsorglich gemeinter Ratschlag." Hinter dem Wolf erklang eine andere Stimme, die niemand erwartet hatte. Naraku tauchte plötzlich auf und fragte: "Um was geht es hier Daisuke?" Der Angesprochene drehte sich um und antwortete: "Ich habe versucht die Interessen meines Herrn zu wahren und mich vermutlich in der Wortwahl vergriffen. Mein diplomatisches Geschick lässt sehr zu wünschen übrig. Inu no Taisho war nicht sehr angetan, weil ich versucht habe, mich in seine privaten Dinge einzumischen." Sofort verstand Naraku, um welche Angelegenheit es da ging, und bezog die Worte des Wolfes auf sich. Deshalb ließ er seinen Blick zu Lisha schweifen. Es war ihr deutlich anzusehen, wie unwohl sie sich fühlte. Diese roten Augen auf ihrer Gestalt zuspüren, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Lisha fröstelte plötzlich und bemerkte, wie die Lippen der Spinne sich zu einem sehr zufrieden, kalten Lächeln verzogen. Der Ausdruck in Narakus Gesicht dabei war leicht triumphierend. Mit einem Mal war der Moment vorbei und Naraku begann zu sprechen: "Es ist immer vom Vorteil Angestellte zu haben, die nicht nur ihre Aufgaben kennen, sondern sie auch zu meiner Zufriedenheit ausführen. Zwar treten gelegentlich Versäumnisse auf. Solange sich aber bemüht wird, diese Missstände aus der Welt zuschaffen bin ich sehr froh. Egal, auf welche Art du dem Nachdruck verliehen hast, ich bin dir dankbar", damit verließ der Spinnendämon den Ort und ging ins Haus zurück. Er hatte Daisuke schon immer geschätzt und freute sich über dessen Eigeninitiative. Er konnte nicht ahnen, dass dieses Wortgeplänkel Lisha auf die richtige Spur führte. Sie verstand nun die Absicht des Wolfsdämons. Er hatte sie immerhin nicht wirklich bedroht oder ihr Schmerzen zugefügt. Im Gegenteil seine Berührungen glichen eher Liebkosungen. So zärtlich war nicht einmal Sesshomaru mit ihr umgegangen. Nein Daisuke hat sie gewarnt, weil er sich um ihre Sicherheit sorgte. Sie nickte dem Wolf jetzt zu und setzte ihren Rundgang durch den Garten fort. Ihre Gedanken ordneten dabei etliche gesammelte Informationen. Seit geraumer Zeit versuchte sie herauszufinden, wem sie trauen konnte. Die meisten Wachmänner verhielten sich sehr distanziert. Ein paar der jüngeren Dämonen und auch viele der menschlichen Angestellten waren recht freundlich. Sie hatte sich oft gefragt, wer Masaos Schläferagent war. Während des Vorfalles auf der Terrasse richtete sich ihr Verdacht auf Daisuke, sie verwarf ihn dann aber noch am gleichen Abend. Sie erfuhr von dem Hanyou einige Kleinigkeiten über den Wolf. Er stand schon seit mehr als zwanzig Jahren in Narakus Diensten und war am Anfang der Leibwächter von Kannas Mutter. Vor zehn Jahren stieg Daisuke zum persönlichen Fahrer und Leibwächter der Spinne auf, weil er einen Anschlag auf Narakus Leben verhindert hatte. Somit stand sie wieder am Anfang ihrer Grübelei. Doch Lisha war sich ganz sicher, der Schläfer existierte und wachte im Geheimen über sie. Kouga indessen berichtete seinem Vater von dem Gespräch, wobei er den genauen Wortlaut wiedergab. Der Herr der Wölfe gab ihn weiter ohne etwas auszulassen. Sobald Kouhei das Anwesen der Taisho verlassen hatte, fing er über die Angelegenheit an nachzudenken. Er bekam ganz stark den Eindruck als getarnter Bote einem Nachrichtenaustausch gedient zu haben. Am liebsten würde er sich mit Daisuke treffen und nachfragen, weshalb der Wolf Inu no Taishos Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, doch am Ende ließ er es sein. Immerhin gab es etliche getarnte Agenten, ihre Sicherheit hatte immer vorrang. Masao gelang es, diese Begebenheit vor seinem jüngeren Bruder geheim zu halten. Wenn dieser davon Kenntnis erhalten würde, drängte er sicherlich wieder darauf, Lisha aus Narakus Nähe zu entfernen. Er sorgte sich um seine neu gewonnene Tochter. Da er aber nichts für sie tun konnte, kümmerte sich Toyo um seinen Enkel. Weil er jedoch auch seinen Pflichten nachkommen musste, hatte er eine zuverlässige Dämonin als Kinderfrau nach Tokio geholt. Der älteren Youkai konnte keiner etwas vormachen, sie zog sofort den richtigen Schluss, sobald sie Ethan zum ersten mal im Arm hielt. Immerhin wuchsen unter ihrer Fürsorge nicht nur Finley und Misaki auf, sondern auch bereits die beiden Taishobrüder. Als dann Lisha einmal nach ihrem Sohn sehen wollte und nur die ältere Dämonin anwesend war, kam das ganze Geheimnis heraus. Am Ende konnte die Agentin froh sein, so eine zuverlässige, freundliche und vor allem verschwiegene Kinderfrau für Ethan zu haben. Bei einem Treffen mit Masao nahm Toyo das Baby mit und kurz darauf verließ er wieder die Villa. Er befand sich auf dem Weg zum Auto, als ihm einfiel, was er vergessen hatte. In diesem Moment kreuzte Sesshomaru seinen Weg. So bat er: "Halte meinen Sohn kurz. Ich habe etwas Wichtiges drin liegen gelassen." Eine Antwort wartete der braunäugige Dämon nicht ab, sondern drückte den Hanyou Sesshomaru in die Arme. Dieser blickte seinem Onkel nach. Dann nahm er Ethan mit beiden Händen und hielt ihn vor seinem Körper. Der Hanyou weinte bis jetzt, verstummte aber plötzlich, als er die goldenen Augen sah, wie sie ihn intensiv musterten. Der silberweißhaarige Hundedämon konnte sich, keinen Reim daraus machen aber der Geruch des Babys war ihm vertraut. Dabei dachte er nicht an seinen Onkel, sondern eher die menschliche Seite, beinahe wie bei Lisha. Doch das konnte nicht möglich sein. Oder rochen alle Halbdämonen mit menschlichen Müttern so ähnlich wie die Geliebte seines Vaters. Im nächsten Moment kroch ihm noch ein anderer Duft in die Nase. Er rümpfte sie kurz, erblickte gleichzeitig Kagura und drehte sich zu der Winddämonin um. Mit den Worten: "Er muss gewickelt werden", überreichte er Ethan an sie. Das Baby erhob jedoch Protest, weil es ihm aus irgendeinem Grund bei dem Hundedämon besser gefallen hatte. Völlig verdutzt fragte Kagura: "Weshalb ich?" "Du bist doch Krankenschwester oder?", entgegnete Sesshomaru lässig und ging ein paar Schritte weg. Bevor die Winddämonin einen weiteren Einwurf aussprechen konnte, erschien Toyo und nahm den Kleinen ihr ab. "Besser dein Vater wickelt dich. Wer weiß, wie die beiden sich anstellen." Kagura schnaufte nur und beeilte sich fortzukommen. Immerhin kannte Toyo ihren wahren Hintergrund. Weshalb er bis jetzt darüber geschwiegen hatte, verstand sie selbst nicht. Vermutlich um niemanden wissen zu lassen, das Inu no Taishos Bruder früher mit Huren verkehrte. Eigentlich lag es auch in Sesshomaru Absicht zu gehen, da sah er ein Tuch auf dem Boden liegen, hob es auf und hatte sofort den Geruch der rothaarigen Agentin in der Nase. "Es gehörte Lisha", bestätigte Masaos Bruder, die unausgesprochene Frage und erklärte den Grund für den Besitzerwechsel: "Meinem Sohn gefällt die Farbe. Lisha hat es bei ihrem letzten Besuch vergessen und Ethan bekam es in die Finger. Seitdem will er es nicht mehr hergeben." Mit einem letzten Blick ging Toyos Neffe fort. Zwar erklärt das Tuch Lishas Geruch an Ethan, aber es blieben Zweifel. So sah er nicht, wie Ethan seine Arme nach ihm ausstreckte und in der Babysprache etwas brabbelte. An einem der nächsten Tage fuhr die Agentin mit ihren neuesten Erkenntnissen zu dem Anwesen der Taishos. Im Arbeitszimmer traf sie nur auf Sesshomaru. Deshalb bat Lisha nach der Begrüßung: "Würdest du deinem Vater diese Akte geben." Der Hundedämon stand auf, trat an das Fenster, hielt im Garten ausschau und bat: "Warte einen Moment, dann kannst du sie ihm selbst überreichen." Da er seinen Vater nicht sofort erblickte, griff Sesshomaru nach der Sprechanlage für das Tor um die Wachen zu informieren. Diese würden innerhalb kürzester Zeit seinen Vater im Grundstück ausfindig machen und über den Besuch in Kenntnis setzen. In der kurzen Wartezeit trat Masaos erstgeborener Sohn näher zu der Agentin hin. Sie sahen sich eine Weile an, und gerade als der Dämon, mit der Mondsichel auf der Stirn, die Distanz noch mehr verringern wollte, hörten sie die Tür im Flur aufgehen. Sesshomaru brachte schnell Abstand zwischen ihre Körper und nun dauerte es nicht lange, bis Inu no Taisho sein Arbeitszimmer betrat. Sesshomaru verließ es im nächsten Augenblick. Zuerst begrüßte Masao, die rothaarige Frau mit einer Umarmung, danach bat er sie, mit ihm, einen kleinen Spaziergang durch den Garten zu unternehmen. Außerdem wollte er sie bitten, zum Essen zu bleiben. Der Grund ihres Erscheinens hatte Zeit bis später, befand er. Lisha folgte dem Hundedämon hinaus ins Freie auf die Terrasse. Gerade bog Kagura um die Ecke und lief hinüber zum Swimmingpool. Als die Winddämonin die Anwältin sah, schaute sie kurz herüber, tat dann aber gleich als würden sich die beiden Frauen noch nie begegnet sein. "Kagura", murmelte Lisha leise. Der ehemalige Polizeichef hatte es jedoch gehört und fragte: "Du kennst sie?" "Ja, sie geht bei Naraku ein und aus. Ich vermute deshalb, sie ist seine Spionin." Aufgrund dieser Worte warf der Hundedämon einen Blick zum Pool und dann schlich sich ein leichtes überlegendes Lächeln auf seine Züge. In dem Moment als Kagura gerade wieder einen heimlichen Blick zu ihnen beiden am Haus herüber warf, packte er die rothaarige Frau, zog sie näher an sich heran. Bevor Lisha eine Frage stellen konnte, wurde sie geküsst. Es war nicht einfach nur ein belangloser Kuss, sondern sehr intensiv und prickelnd. So süß, das selbst Inu no Taisho mehr wollte. Es war lange her, das er so fühlte, da er sich bei Izayoi immer selbst Zurückhaltung auferlegte. Diesmal stand er an der Schwelle, war nahe dran sich zu verlieren. Masao genoss diesen Kuss zu gern, vergaß dabei nicht nur den Ort, wo er sich befand, sondern auch den Zeitpunkt. Da jeden Moment das Mittagessen serviert werden würde, kamen Toyo und Izayoi aus dem Park zurück und bogen nur wenig später um die Hausecke. Als die Behinderte Frau ihren Ehemann sah, wie dieser ein anderes Wesen küsste, fühlte sie einen Anflug von Eifersucht. Für einen Moment hielt sie die Luft an, doch danach entfuhr ihr ein entsetztes: "Masao." Der Angesprochene verdammte sich gerade selbst. Abrupt beendete er den Kuss, löste seinen Mund von Lishas weichen, köstlichen Lippen, doch die Umarmung behielt er bei. Zwar hatte der Kuss einem Zweck gedient, doch es lag nicht in seiner Absicht, sich von seiner Gefährtin dabei erwischen zu lassen. ... tbc ... Kapitel 14 - Der Zweck heiligt die Mittel. Izayois Reaktion, Masaos Hintergedanke und Daisukes Gründe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)