Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 30: Zwischen Verpflichtung und Freiheit ----------------------------------------------- Kapitel 27 - Zwischen Verpflichtung und Freiheit Der ehemalige Polizeichef wartete nicht, ob sein Sohn ihm folgte, sondern ging ins Haus. Toyo würde sich um seine Schwiegertochter kümmern, da hegte er keinen Zweifel. Er selbst wollte erst einmal in Erfahrung bringen, woher Sesshomarus falsche Annahmen herrührten. Die offen da liegende Akte erzählte ihm die Geschichte und damit hatte er den Übeltäter gefunden. Jetzt musste er nur noch klären, wie diese aus dem Pariser Tresor entwendet wurde und hier in Japan landete. Sesshomaru trat ein und kniete unaufgefordert nieder. Mit zu Boden gesenkten Blick harrte er schweigend aus. Sein Vater ignorierte ihn absichtlich und blätterte in der Akte. Mindestens eine Viertelstunde verging, ehe er zu sprechen anfing und seine Vermutung zusammenfasste: "Der Nachname, Toyos zweiter Vorname, Riana als Mutter des Welpen mit dem ähnlichen Geruch meines Bruders, das konnte nur zu diesem Schluss führen. Ich verstehe." Der Hundedämon stand auf, vollführte ein paar Schritte und blieb am Fenster stehen. Erst hier setzte er fort: "Meiner Nachlässigkeit wegen steht bei ihrem Familienstand verheiratet anstatt verwitwet. Finley war mein Neffe, dein Cousin. Diesen Eintrag hinzuzufügen hätte bedeutet, seinen Tod zu akzeptieren. Soweit war ich noch nicht bei meiner Abreise aus Paris. Aufgrund von Toyos plötzlicher Rückkehr ...", hier unterbrach er sich und änderte seinen geplanten Wortlaut: "Ich sehe von einer Strafe ab. Diesmal. Bei der nächsten Verfehlung Sesshomaru wirst du mich weniger nachgiebig vorfinden." "Darf ich sprechen, verehrter Vater", bat der jüngere Youkai und erhielt durch ein Nicken die Erlaubnis. So fuhr er fort und benutzte die distanzierte Anrede: "Ich erwarte keine Schonung durch euch Herr. In Zukunft werde ich euch jedoch nicht mehr enttäuschen." "Das weiß ich. Behutsam werde ich ganz sicher nicht mit dir bei unserem nächsten Übungskampf sein", murmelte der Herr der Hunde leise und etwas lauter offenbarte er: "Fehler passieren, Hauptsache du lernst daraus. Als mein Erbe werden nämlich hohe Anforderungen an dich gestellt. Erst kürzlich spielte ich mit dem Gedanken, dir mehr Verantwortung zu übertragen. Doch unter diesen Umständen habe ich meine Absicht revidiert. In naher Zukunft schicke ich dich in das westliche Anwesen, wo dein alter Lehrer deine Ausbildung fortsetzt." Erneut wechselte Masao seinen Standpunkt und hielt direkt neben seinem Kind an, damit er die Wirkung seiner Worte begutachten konnte. Doch Sesshomaru hatte sich sehr gut unter Kontrolle, nicht einmal ein Muskel zuckte bei der Ankündigung. "Wenn Naraku seine verdiente Strafe erhalten hat. Bis dahin kann ich hoffentlich auf dich zählen", sprach der ältere Hundedämon weiter und erhielt ein Nicken. Sobald er sich am Rand des Raumes auf bequemen Kissen niedergelassen hatte, erlaubte er: "Erhebe dich und nimm hier Platz." Danach herrschte eine Weile Schweigen, bis der Vater wieder anfing: "Meiner Einschätzung nach liegt dir etwas an Lisha. Sie sehnt sich nach Geborgenheit und liebt ihren Sohn, dem sie gern einen neuen Vater geben würde. Allerdings wird sich ihr Leben bald grundlegend ändern, denn es hat sich etwas ergeben." Masao sah daraufhin seinen Sohn lange an, bevor er ihm eine schlimme Tatsache offenbarte. "Es gibt keine Zukunft mit Lisha." "Du unterbindest mein Verhältnis mit ihr?", fragte Sesshomaru und hatte ein merkwürdiges Gefühl in der Brust. Sein Vater musterte ihn kurz, schüttelte dezent seinen Kopf und erklärte: "Nein, ich erinnere dich nur an deine Pflichten. Im Gegenteil nutze die Möglichkeit, solange du diese Freiheit besitzt. In wenigen Jahren ziehe ich mich zurück und übergebe dir die Führung, weil ich die restliche Zeit mit Izayoi genießen möchte. Nicht ich, sondern der Rat wird dir dann jeden Kontakt mit einem Menschen verbieten, bis du einen dämonischen Nachfolger hast, nur um sicherzugehen, dass du vorher keine Hanyou in die Welt setzt." "Das wird nicht passieren", warf der zukünftige Inu no Taisho ein. Mit einem leichten Schmunzeln entgegnete sein Vater: "Die Natur hat ihre eigenen Gesetze. Du wärst nicht der Erste, der ungewollt Vater wird. Darum geht es mir nicht. Wie heikel der Frieden zwischen den Clans ist, weißt du selbst. Wir müssen daher vermeiden, dass es zu einem Kampf um die Führung kommt. Trotz der großen Fortschritte in den Beziehungen zu den Menschen und der gegenseitigen Akzeptanz sind halbdämonische Kinder immer noch nicht erbberechtigt, obwohl dahin gehend Anstrengungen unternommen werden. Nachdem mein Antrag vor zwanzig Jahren abgelehnt wurde, hat vor wenigen Tagen der französische Herr der Füchse einen Neuen gestellt. Dieser wurde ebenso mehrheitlich abgelehnt aber erstaunlicherweise mit weniger Stimmen als jemals zuvor." Sesshomaru hörte ruhig zu. Ihm lag zwar etwas an Lisha, aber als potenzielle Gefährtin hatte er sie bisher noch nicht betrachtet. Selbst Nachkommen plante er überhaupt nicht. Sein Bestreben die Herrschaft über die Dämonen zu übernehmen hatte für ihn höchste Priorität. Die Eröffnung und die Hinweise seines Erzeugers lenkten seine Gedanken und Wünsche nun in eine neue Richtung. Ob die Agentin Teil seines Lebens bleiben wird, stand noch in den Sternen. Deshalb lauschte er dem anderen Dämon weiter. Sein Vater schwieg plötzlich und starrte hinaus in den Garten. Was immer ihn noch bewegte, behielt dieser für sich. Leise murmelte der jüngere Youkai, als er sah, dass die Betreffende mit Toyo durch den Garten schlenderte: "Lisha." Masao folgte dem Blick und leicht geistesabwesend mit viel Bedauern in der Stimme, flüsterte er: "Wir werden sie verlieren." Dann fing er sich wieder und riet: "Selbst wenn es dein Stolz nicht zulässt, das Mindeste, was ich verlange, du entschuldigst dich bei ihr. Deine Vorwürfe waren nicht angebracht." Damit erhob sich der ehemalige Polizeichef und ging würdevoll zur Tür. Dort hielt ihn die Stimme seines Sohnes auf: "Verehrter Vater. Ist sie in Gefahr?" Sofort wusste der ältere Dämon, weshalb die Frage Sesshomaru beschäftigte. "Das werden wir bald wissen", sagte er, weil er darauf selbst keine Antwort kannte. Doch dann drehte er sich um und erläuterte näher: "Meine unbedachten Worte vorhin betrafen eine andere Angelegenheit. Sie kennt nun ihre Herkunft und ihr Clan, genauer ihr Großvater, fordert ihre Rückkehr." Einen Einwand seines Sohnes oder Fragen unterband er mit den Worten: "Keine Sorge, mir gelang es, einen Aufschub herauszuschlagen." Diesmal ging der silberweißhaarige Herr der Dämonen endgültig. Sesshomaru sah seinem Vater, der wieder einmal wirkte, als ob er eine schwere Last trug, nach. Erst später erhob er sich selbst und trat ans Fenster. Von der Suche der Agentin nach ihrer väterlichen Familie wusste er, nur kannte er bisher kein Ergebnis. Deshalb wünschte er sich gerade, das sein Erzeuger nicht ständig in Rätseln redete. Trotzdem dachte er nach, folgte den versteckten Hinweisen und begriff plötzlich. Seine Geliebte war menschlich, dennoch gab es einige Anhaltspunkte. Der Wichtigste, der schwache Geruch nach Fuchs bei ihrem Kind. Dass die Rothaarige kaum so roch, lag vermutlich daran, dass sie von einem Hanyou in seiner menschlichen Gestalt gezeugt wurde. Ihre grünen Augen, die seltene Haarfarbe und die plötzliche Eingabe des europäischen Herrn der Füchse, damit vermutlich sein Sohn, Lishas Vater, erbberechtigt ist, waren weitere Indizien über, die, er nun nachdachte. Es spielte für ihn keine Rolle mehr. Den Rat seines Vaters würde er befolgen und das Zusammensein mit der jungen Frau genießen, vorausgesetzt sie pochte nicht auf ihre getroffene Abmachung und beendete das Verhältnis. Daher begab er sich auf die Suche nach der Agentin und fand sie allein beim Pavillon. Sie saß auf dem bequemen Liegestuhl, den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Sesshomaru näherte sich und da begann sie zu sprechen: "Ich kann dir noch nicht verzeihen." Der Dämon blieb stumm am Eingang stehen und betrachtete sie regungslos. Nach einer Weile erwiderte die Rothaarige den Blick. "Setz dich endlich oder gehe beiseite! Du verdunkelst mir nämlich die Sonne." Daraufhin schmälerte der Silberweißhaarige seine Augen, ließ sich aber nieder. Einige Sachen beschäftigten ihn, wie er gleich wissen wollte: "Dein Vater ist Aron de Navarre." Lisha nickt und fragte im Gegenzug: "Kennst du ihn?" "Überwiegend aus der Ferne oder von Bildern. Allerdings weiß ich, wessen Sohn er ist. Du stammst aus einer edlen Familie und musst dich deiner Herkunft nicht schämen", berichtete der Youkai und bot dann an: "Deine Frage auf dem Schiff betreffend. In einem gewissen Grad ist Selbstheilung bei dir erlernbar. Wenn du meine Hilfe diesbezüglich annimmst." Lange sah die Agentin Sesshomaru an. Er zeigt es nicht, aber er bereute seine Tat sicherlich und er wollte ihr entgegenkommen. "Ich akzeptieren dein Angebot, als Wiedergutmachung", stimmte sie zu. Danach schob sie ihre Hand seitwärts und ergriff seine Klaue. Mit sanftem Druck wurde die Geste erwidert und so blieben sie den ganzen Nachmittag in der Sonne sitzen, genossen die angenehme Wärme und die Anwesenheit des jeweils anderen. Nachdem Toyo mit seiner Schwiegertochter gesprochen hatte, folgte er ihrem Verdacht und ging zu Kagura. Die Winddämonin war in der Nähe und hörte vermutlich einen Teil von Sesshomarus Anschuldigungen. Narakus Spionin hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen und stand am Fenster. Nachdem Masaos Bruder kurz vor der Tür gezögert hatte, trat er ein und betrachtete ihren Rücken. Bisher ging er ihr immer aus dem Weg und erwähnte mit keinem Wort, in welchem Verhältnis sie einst zueinanderstanden. Mit leisen Schritten ging er nun bis zu seiner einstigen Geliebten, stellte sich eng hinter Kagura und hob seine Klaue. Er fuhr mit seinem spitzen Nagel der Dämonin über den Hals, die sofort zusammenzuckte. "So ist das also. Jetzt tötest du mich", flüsterte sie leise. "Närrin", scheltete der Hundedämon und ließ zu, dass sich die Windherrscherin zurücklehnte und leise aufseufzte. Toyo streichelte Kagura über den Nacken, umschlang ihren Bauch mit seinen Armen und vergrub seine Nase in ihrem Haar. "Weshalb bist du dann hier. Willst du das wir ...", sie stockte und wagt nicht zu hoffen. "Ich schlafe nicht mit dir", enttäuschte Masaos Bruder sie sofort. "Nicht dein Körper, sondern Antworten interessieren mich. Rede! Wer ist Muso?" Kagura seufzte und blockte ab: "Naraku bringt mich um, wenn ich plaudere." "Wenn du uns hilfst, sorge ich für deine Sicherheit", versprach Fins Vater aber erntete nur ein Kopfschütteln. Deswegen wandte er sich ab und ging zur Tür. Mit der Klinke in der Hand fragt er: "Als ich dich vor Jahren freikaufte, gab ich dir gleichzeitig genug Kapitel, damit du ein neues Leben anfangen konntest. Selbst jetzt trittst du meine Hilfe erneut mit den Füßen, deswegen gibt es keine weitere Chance für dich. Allerdings falls du Naraku weiterhin Informationen lieferst, werde ich ernsthaft mit dem Gedanken spielen, deinem erbärmlichen Leben tatsächlich ein Ende zu setzen." Die Tür hatte sich schon fast geschlossen, als die Windherrscherin rief: "Warte Toyo!", und fügte hinzu um die Dringlichkeit zu unterstreichen: "Bitte!" Der braunhaarige Hundedämon blieb erst unentschlossen stehen und trat doch wieder ein: "Verschwende meine Zeit nicht!", riet er und zeigte seinen Unmut mit der Höhe seiner dämonischen Energie. Nach einem tiefen Atemzug begann Kagura zu berichten: "Deine Hilfe war willkommen. Endlich von Rattengesicht frei zu sein, Besseres konnte mir nie widerfahren. Gerade als ich fertig mit packen war und das Gebäude verlassen wollte, tauchte Naraku auf. Er hatte das Geschäft von dem Gangster abgekauft und verdeutlichte mir, dass mein Freikauf nicht rechtens sei, weil du mit ihm hättest verhandeln müssen." "Verdammter Bastard", presste Toyo zwischen seinen Zähnen hervor. "Dann hat er das Geld an mich zurückgeschickt?" "Vermutlich, denn er nahm es mir fort und sperrte mich wochenlang ein, bis ich gefügig war. Danach habe ich alles unternommen, damit ich ein Stück Freiheit zurückbekomme", erklärte und gestand die Schwarzhaarige. Tief in ihrem Inneren flackerte der Drang erneut auf und Widerstand häufte sich, stärkte ihr Selbstbewusstsein. "Wie hat er dich noch in der Hand?", fragte Toyo, da er bereits von anderen erpresserischen Machenschaften der Spinne hörte. "Naraku", murmelte die Windherrscherin leise und erschauerte. Es lag ihr fern darüber zu sprechen, denn was, wenn sie wirklich schuldig war. Mutig ging sie den Schritt. "Ein Kunde lag leblos in meinem Zimmer. Ich soll ihn umgebracht haben. Leider habe ich an diese Nacht keinerlei Erinnerungen. Wenn ich mit ihm, wüsste ich es." "Sicherlich wurde der Vorfall von der Spinne arrangiert. Das ist sein Stil. Nenne mir Datum und Ort, und ich untersuche die Sache. Im Gegenzug wirst du mir helfen!", bot der braunäugige Youkai an und forderte. Immer noch zögerlich offenbarte Izayois Gesellschafterin: "Was Narakus Pläne sind, entzieht sich meiner Kenntnis aber Muso war sein Zwillingsbruder. Er stellte sich gegen seinen Bruder und wollte ihn wegen irgendetwas anzeigen. Deshalb hatte die Spinne ihn absorbiert. Leiko, als Zeugin der Tat musste ebenso sterben. Mit letzter Kraft, den Körper voll gefährlichem Gift, entkam sie. Mehr weiß ich nicht." "Das erklärt Einiges", sprach Toyo nachdenklich und sah auf seine Uhr. Er hatte noch einen unaufschiebbaren Termin, und während er ging, schlug er vor: "Wir reden später weiter." Noch lange blieb die Schwarzhaarige am Fenster stehen und dachte nach. Sie würde sofort das Angebot ihres einstigen Geliebten annehmen, wenn sie keine Bedenken, ihre Sicherheit betreffend, hegen würde. Ihr Boss hatte seine Agenten überall, selbst in der Polizeibehörde. Irgendjemand musste nur den Auftrag erhalten und sie töten. Kagura seufzte und kleidete sich um, denn in wenigen Minuten erwartete Izayoi sie. Auf dem Weg zum hinteren Pavillon, der etwas weiter vom Haus entfernt lag, wurde sie kurz aufgehalten. Ein Mensch schnitt ihr den Weg ab. "Er will dich sehen!", richtete er aus. Der Diener trat danach näher zu Kagura, flüsterte ihr zusätzlich etwas zu und übergab ihr gleichzeitig einen Zettel. "Das soll ich dir von unserem Boss geben." Danach verschwand er im Dickicht. Die Winddämonin setzte ihren Weg fort und faltete das Papier auseinander. Die Abbildung flößte ihr einen großen Schrecken ein und Furcht pumpte eiskalt durch ihre Adern. Sie griff sich an die Brust und stockte. Bis sie sich wieder fing, verging eine ganze Weile. Noch zitternd langte sie bei Masaos Gefährtin an und spielte ihr etwas vor. Sie ahnte nicht, das Sesshomaru ihre heftige Reaktion beobachtete und zu dem Ort des Vorfalls lief. Hier hob er das Stück Papier auf, um zu sehen, was die arrogante Dämonin so aus der Fassung brachte. Die Zeichnung fand er merkwürdig. Eine Hand, die ein schlagendes Herz zusammendrückte. Was immer die Windherrscherin dahinein interpretierte, es musste wichtig sein. Deswegen erzählte er seinem Vater von dem Vorfall. Kapitel 28 - Alte Bekannte Nichts ahnend kehrt Lisha zu der Spinne zurück und steht ihrer alten Liebe gegenüber. Glücklicherweise haben sie beide Grund, ihre wahre Geschichte zu verschweigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)