Undercover - Pfad zur Liebe von CheyennesDream (Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago) ================================================================================ Kapitel 20: Verführt (ohne) --------------------------- Im Grunde genommen gibt es in dem Kapitel noch kein Lemon, sondern nur ein Vorspiel. Dennoch musste ich es entfernen für die light Version. Jetzt erst einmal viel Spaß mit diesem Kapitel, auch wenn Sess & Lisha erst im folgenden Kapitel zum Zug kommen. Kapitel 18 - Verführt Bis Sesshomaru mit seiner Stiefmutter das Haus verließ, verging nicht mehr viel Zeit. Izayoi gab absichtlich einige Anweisungen, sprach auch über die Abwesenheit ihres Gefährten und zeigte, wie böse sie ihm deswegen war. Mehrmals deutete sie in ihren Worten an, wo sie ihn vermutete. Ihr gehen schob sie diesem Umstand zu und drohte sogar zukünftig selten anwesend zu sein, wenn ihr Gemahl nach Hause kam. Dann fuhr der Wagen vom Grundstück. Beide Insassen ahnten nicht, dass es jemanden gab, der den größten Teil mitbekommen hatte und nun nachdenklich zurückblieb. Toyo war sich unsicher, wie er sich verhalten sollte. Es gefiel ihm gar nicht, wie Naraku sein Mädchen erpresste. Deshalb überlegte er schon mit seinem Bruder zusprechen, als er Kagura bemerkte. Die Winddämonin ging an ihm vorüber, ohne seine Anwesenheit wahrzunehmen. Schon länger hatte er sich vorgenommen mit Izayois Gesellschafterin zusprechen. Jetzt war ein guter Moment. Doch dann dachte Toyo nach. Was wenn er für Ablenkung sorgte. Zwar würde ihm Kagura seine Tat übel nehmen aber der Moment, wo es ihn noch interessierte, was die Dämonin von ihm hielt, war schon Jahre vorüber. Um seinen Plan umzusetzen, brauchte er jedoch Hilfe. Da gab es einen zuverlässigen Leibwächter, auf den Masaos Bruder zählen konnte. Kagura hatte wie alle Angestellten Izayois Worte und ihren Unmut vernommen. So dachte sie nach, ob sie Naraku davon unterrichten sollte. Immerhin vernachlässigte sie in den letzten Wochen ihren Job, spionierte seltener. Seit sie wusste, wer Toyo war, hatte sie Stunden lang überlegt, ob sie weiterhin für die Spinne arbeiten wollte oder versuchen sollte andere Möglichkeiten zu nutzen. Ihr ehemaliger Geliebter hatte ihr schon einmal geholfen und sie hoffte, dass er es wieder tun würde. Dennoch entschloss sie sich gerade Naraku mitzuteilen, das Izayoi wutentbrannt das Anwesen verlassen hatte. Gerade schlich sich die Winddämonin zu einem Telefon, hatte den Hörer schon in der Hand, als sie ein Wesen hinter sich spürte. Im nächsten Moment wurde sie gepackt, eine Hand legte ihr ein mit Chloroform getränktes Tuch über Mund und Nase. Nur wenig später schwanden Kagura die Sinne. Toyo betrachtete die nun am Boden liegende Dämonin, dann lächelte er, wickelte sie in ein Bettlaken und schaffte sie hinaus zum Auto um sie in den Kofferraum zu platzieren. Er würde Kaguras Wagen selbst fahren und der Leibwächter folgte ihm, damit er danach wieder nach Hause kam. Bei Narakus Villa angekommen stellte Toyo das Auto direkt vor dem Tor ab, betätigte die Klingel, und sobald es in der Sprechanlage knisterte, sagte er mit verstellter Stimme: "Eine Eillieferung für Sato-sama." Der silberweißhaarige Youkai wartete nicht ab, ob jemand im Anwesen reagierte. Schnell stieg er zu seinem Leibwächter in den anderen Wagen und sie brausten gleich darauf davon. Die Wachen informierten ihren Boss, der es sich nicht nehmen ließ und persönlich am Eingang erschien. Kaum erfuhr er, es handelte sich um den Wagen seiner Spionin, vermutete Naraku schon einen Zusammenhang mit der ehemaligen Hure. Kurz darauf wurde sie halb bewusstlos im Kofferraum gefunden. Die Betäubung ließ langsam nach. Sobald die Winddämonin wieder ihre vollen Sinne besaß, sie sich ihrem Boss gegenübersah, erbleichte sie. Kagura verdächtigte einen der anderen Spione im Hause der Taishos sie im Auftrag der Spinne hierher gebracht zuhaben. Weil sich die Dämonin ihrer Nachlässigkeit der letzten Wochen bewusst war, versuchte sie sich aus der Affäre zuziehen, indem sie von Izayois Entrüstung berichtete. Dabei merkte sie nicht, wie zufrieden Naraku schaute. Kaum endete die Schwarzhaarige, schickte ihr Boss sie zurück zu den Taishos. Allerdings bekam sie Zeit genug, bis zum nächsten Vormittag. Den Befehl befolgte Kagura widerwillig. Nicht ahnend, was Toyo getan hatte, erreichte Sesshomaru den abgelegenen Ort an der Küste, wo das gemütliche Haus im japanischen Stil stand. Von seinem Vater fehlte jede Spur, aber dessen Wagen stand in der Zufahrt und Masaos Leibwächter tauchte auf. Nur wenig später kam der Fahrer ebenso herbei. Es genügten wenige Worte von Izayoi um den Leibwächter zu überzeugen ihnen behilflich zu sein. Der Fahrer war da schon skeptischer aber nachdem Sesshomaru das Argument, damit seinen Vater schützen zu wollen, vorbrachte, stimmte er ebenso in den Plan ein. So blieb Izayoi in Begleitung des Leibwächters zurück, während ihr Stiefsohn in die Rolle seines Vaters schlüpfte, um Lisha aufzusuchen. Masao war in den letzten Tagen nicht untätig und hatte einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Er war kein Wesen, das sich überlegen fühlte, aber eine gewisse Befriedigung hatte von ihm Besitz ergriffen, vor allem weil er nun einen Weg gefunden hatte, wie er Naraku im Zaum halten konnte. Dennoch wollte er dieses Mittel erst einsetzen, wenn er es brauchte. Ob es hilfreich in Lishas derzeitiger Situation gewesen wäre, würde er nicht herausfinden können. Jetzt rannte der silberweißhaarige Hundedämon am Strand entlang, genoss die Einsamkeit und verdrängte die Arbeit. Nach Beendigung seines Laufes schwamm er noch im Meer oder ließ sich eine Weile mit den Wellen treiben. Dann verließ er das Wasser, trocknete sich ab und erklomm den schmalen steilen Pfad, der ihn hinauf zum Wochenendanwesen brachte. Bereits auf halber Höhe nahm er aufgrund seiner feinen Sinne die Veränderung wahr. Sein persönlicher Fahrer fehlte und dafür spürte er ein Wesen, das er nicht erwartet hätte. Lange war es her, wo er mit Izayoi hier glückliche Momente verbrachte, sie zusammen unten am Strand spazieren gingen oder sie gemeinsam nackt in den Fluten badeten. Manchmal sehnte er sich nach diesen Augenblicken. Jetzt lächelte er innerlich und hoffte das Izayois Absichten belanglos waren. Deshalb ging er gemächlich nach oben, legte die letzten Meter zurück und blieb dann stehen, um sich umzusehen. Wie er es von seinem Mitarbeiter gewohnt war, stand dieser verdeckt in der Nähe der einzigen Zufahrt, an einem Platz, wo man nicht nur die Straße, sondern beinahe das gesamte Grundstück einsehen konnte. Das gab dem Dämon Zeit auf Gefahren aus allen Richtungen zu reagieren, selbst wenn sie über die Klippen kamen oder von dem Pfad direkt vom Strand her. Masao nickte ihm kurz zu und runzelte im nächsten Moment die Stirn. Nicht nur sein Fahrer war verschwunden, sondern auch das Auto. Stattdessen stand auf dem Parkplatz vor dem Haus Sesshomaru zweisitziger Sportwagen. Es geschah schon öfters, das sie ihre Wagen tauschten, jedoch nie ohne eine gemeinsame Rücksprache. Izayois Anwesenheit passte ebenfalls nicht unbedingt in das Bild. Der Dämon entschloss sich kurzerhand nicht mehr darüber nachzudenken, da er die Antwort von seiner Frau erhalten konnte. Somit ging er den Weg entlang, bis er die Gelähmte erreichte. Seine Gefährtin saß geduldig in ihrem Rollstuhl, die Hände ruhten verschränkt auf der Decke, welche über ihren Beine ausgebreitet lag. Erst als sich der ehemalige Polizeichef vor sie niederkniete, blickte Izayoi ihm ins Gesicht, schenkte ihrem Ehemann ein Lächeln. "Ich weiß, diese Nacht verbringst du immer bei Lisha. Wenn du deshalb nicht mit mir zusammen sein willst, kann ich es verstehen", sagte sie leise, beinahe schüchtern. Offenbar schlummerte ein wenig Angst vor Abweisung in ihr. Ihr Gemahl überraschte sie jedoch, in dem er seine Hand hob, sanft ein paar Haare beiseite strich und sich dann näher vorbeugte. Er küsste Izayoi zärtlich. Danach hob er sie aus dem Rollstuhl und trug seine Gefährtin zum Haus hinüber. Hier blieb er nicht an der Bank vor dem Eingang stehen, sondern ging sofort in das Innere des Gebäudes. "Masao?", den Namen flüsterte Izayoi wie eine Frage. Dieser ging weiter, erklärte dann: "Da ich auf mein Abendessen mit Lisha verzichte, dachte ich du leistest mir Gesellschaft. Im Moment verspüre ich nämlich großen Appetit." "Was ist mit ...", begann die schwarzhaarige Frau. "Lisha?", vollendete der Dämon den Satz: "Sie wird auch morgen noch da sein. Abweichungen vom Plan sind immer vorteilhaft, sie verwirren den Gegner", gab er schmunzelnd als Antwort auf die vorhergehende Aussage. "Allerdings sollte ich sie anrufen ..." Er setzte seine Gefährtin in der Küche auf einem Stuhl ab und war bereits im Begriff sich dem Telefon zuzuwenden, als die Gelähmte seinen Arm festhielt und bat: "Tue es nicht!" Obwohl er sich leicht von seiner Frau lösen konnte, hielt er überrascht inne, kam sogar den einen Schritt zurück. Er wollte wissen: "Weshalb? Ich sage ihr immer ab, wenn bei mir etwas dazwischen kommt." Ziemlich verlegen erläuterte Izayoi einen Teil des wahren Grundes: "Sesshomaru ist bei ihr. Sie weiß deshalb, dass du anderweitig beschäftigt bist." Nachdenklich betrachtete Masao seine Ehefrau. "Ich verstehe", mehr äußerte er nicht, obwohl dem nicht so war und er gern Näheres wissen wollte. Der Hundedämon ließ es darauf beruhen, weil er den Moment mit seiner Gefährtin genießen wollte. Sie wäre nicht hier bei ihm, wenn es nicht auch ihr Wunsch war. Aus diesem Grund bereitete er aus den vorhandenen Konserven ein köstliches Mahl zu. Bei Kerzenlicht und sanfter Musik speisten sie zusammen, unterhielten sich über belanglose, alltägliche Dinge. Masao kannte seine Gefährtin gut genug, um zu wissen, etwas beschäftigte sie. Der richtige Augenblick fehlte in ihren Augen und so wartete er geduldig ab. Später am Abend trug er Izayoi ins Schlafzimmer, legte sie auf dem Bett ab, löschte das Licht bis auf eine kleine Nachttischlampe. Der Hundedämon ließ sich neben seine Gefährtin nieder und betrachtete sie intensiv. Ihre Hand bewegte sich und ergriff seine Klaue. Izayoi hob sie an ihre Lippen und hauchte zärtliche Küsse darauf. "Ich bin glücklich hier mit dir sein zukönnen", kam es von ihr. "Du willst etwas mit mir besprechen", wollte Masao wissen, worauf die Gelähmte nickte. Inu no Taisho sprach weiter, diesmal sehr besorgt: "Die Ärzte haben doch nicht ..." Die schwarzhaarige Frau schüttelte den Kopf und widersprach, indem sie ihren Gefährten nicht ausreden ließ: "Nein, es gibt keine bedenklichen Neuigkeiten über meinen Gesundheitszustand. Obwohl es die Aussage eines Arztes ist, weshalb ich mit dir sprechen möchte." Erwartungsvoll sah der ehemalige Polizeichef auf Izayoi. Diese verschob mit wenigen Worten dieses Anliegen und kam zu einem anderen Thema: "Darüber würde ich gern später sprechen vorher jedoch ...", sie pausierte kurz, senkte ihren Blick und setzte dann erneut an: "Auf der Suche nach meinen verlorenen Erinnerungen und meinen Gefühlen zu dir habe ich lange nicht bemerkt, was wirklich los ist. In den letzten Tagen ist es mir bewusst geworden. Ich werde bestimmt nie wieder die gleiche Izayoi sein, die sich einst in dich verliebte." Masao hatte den Blick nicht von seiner Frau gelassen. Während ihrer Worte schmälerte er seine Augen. Obwohl er Izayoi zärtlich über das Gesicht streifen wollte, ihn das Bedürfnis überkam sie in die Arme zu nehmen, rührte er sich nicht. Er wählte bedacht seine Worte: "Bis jetzt sprichst du nicht von Trennung und du genießt deine Zeit mit mir. Es befriedigt dich ein wenig, weil Lisha heute auf mich verzichten muss, deshalb geben mir deine Worte Hoffnung. Die alte Izayoi wollte mich verlassen, weil sie sich vernachlässigt fühlte und sich dem Druck der Öffentlichkeit, bedingt durch meine hohe Stellung nicht gewachsen fühlte." Er wollte weiter sprechen, doch seine Gefährtin hob ihre Hand, legte sie auf seinen Mund, sodass Masao verstummte. Nun übernahm die Gelähmte wieder das Reden und erklärte des Weiteren: "Du hast mein Tagebuch also gelesen. Dem war so. Weil du mir in den letzten Jahren gezeigt hast, was ich dir bedeute, deshalb wollte ich dir meine Liebe schenken und habe ständig nach den verlorenen Gefühlen gesucht. Erst vor Kurzem ist mir klar geworden, das ich mich verändert habe und dabei bin ich zu einer Erkenntnis gelangt. Da mich ständig der Wunsch beherrscht hat unser altes Leben wieder aufnehmen zukönnen, ist mir total entgangen, dass wir bereits ein Neues haben. Es war dumm von mir in der Vergangenheit zuleben. Ich hege große Dankbarkeit für alles, was du für mich getan hast und verstehe deine Rücksichtsnahme. Unser bisheriges Verhältnis genügt mir nicht mehr. Du zögerst mit mir das Lager zuteilen, weil du glaubst, mich nur für deine eigenen Belange zu benutzen. Bleibe nur bei deiner Meinung. Indessen werde ich meinen Ehemann zeigen, dass auch ich geheime Sehnsüchte habe, und erwarte ja nicht von mir, dass ich mich zurückhalte." Der Dämon betrachtete seine Gefährtin mit großen Augen und innerlich bewunderte er ihre neu gewonnene Stärke. Er hatte keineswegs etwas gegen die neue Izayoi einzuwenden. So lange wartete er darauf. Sie sprach es nicht aus, doch diese Worte kamen einem Liebesgeständnis gleich. Wie sie ihre vorhergehenden Worte in die Tat umsetzte, bekam er augenblicklich zuspüren. Izayoi hob ihren Oberkörper an, schob ihn mit ihren Händen in seine Richtung und kuschelte sich eng an seine Seite. Dann begann die Gelähmte sein Hemd aufzuknöpfen, damit sie die Haut des Objektes ihrer neu erwachten Begierde berühren konnte. Sie streichelten mit ihren Fingerspitzen die Rippen nach, platzierte sanfte Küsse auf den Bauch ihres Gefährten, der sich das einfach gefallen ließ. Plötzlich hörte sie damit auf, runzelte ihre Stirn und sah ihren Ehemann an. Dieser hob etwas seine Augenbraue und fragte neckisch: "War das schon deine ganze Verführungskunst?" Izayois Ausdruck verfinsterte sich, gleichzeitig boxte sie ihm spielerisch in die Seite: "Wage es nicht, mich zu verspotten!" Mit vollem Ernst entgegnete der ehemalige Polizeichef: "Das würde mir niemals einfallen. Was hast du?" Die Schwarzhaarige seufzte etwas und gab dann zu: "In meiner Vorstellung war es so einfach, doch jetzt fühle ich mich verunsichert. Es ist lange her und ich erinnere mich immer noch nicht an etliche Details unserer gemeinsamen Zeit. Kein Wunder, das es dich belustigt, wenn ich mich wie eine Jungfrau benehme." Ihr Kopf war gesenkt, deshalb griff Masao unter das Kinn seiner Gefährtin, hob ihn empor, sodass er ihre Augen sah. Er lächelte ein wenig, dann streifte er sanft über die Lippen seiner Frau und fragte: "Erinnerst du dich an unser erstes Mal?" Die Angesprochene überlegte kurz, nickte dann und erzählte: "Ich war verängstigt, denn nichts hat mich auf eine Nacht mit einem Dämon vorbereitet. Doch du warst einfühlsam und hast jede deiner Handlung mir vorher ins Ohr geflüstert." "Genau das habe ich getan Izayoi", bestätigte der Hundedämon, kam näher und beugte sich zu ihrem Ohr nieder, flüsterte ihr Zärtlichkeiten zu. Jedes Wort setzte der ehemalige Polizeichef in die Tat um und Izayoi genoss es. Sie ließ sich fallen, tauchte ein in das Meer der Verführung. Es wurde ein Fest für ihre Sinne. Die leise geflüsterten Worte vermischt mit den Berührungen, steigerten ihr Empfinden und versetzen sie in einen Strudel der Leidenschaft. Sie erwiderte die Liebkosungen, da nicht länger ihr Verstand Izayoi beherrschte, sondern der natürliche Instinkt übernahm. Beide hatten diesen Moment so lange herbeigesehnt und deshalb hielt sich keiner von ihnen zurück. Noch lange danach lagen sie eng umschlungen beieinander, bis die Gelähmte zuerst das Wort ergriff. "Danke", hauchte sie leise. "Danke das du mir noch einmal gezeigt hast, wie es ist, sich als begehrte Frau zu fühlen." Als Antwort küsste der Hundedämon die Schwarzhaarige zärtlich. Danach sank sie zurück in ihre Kissen, schloss die Augen und nur unbewusst vernahm sie die Antwort ihres Gefährten: "Du bist eine Frau Izayoi. Meine Frau." Als sie einschlief, zierte ein Lächeln ihr Gesicht. Masao selbst lag neben ihr, betrachtete Izayoi im Schlaf. Dankbarkeit erfüllte ihn, denn heute Nacht bekam er ein Geschenk. Er bekam seine Gemahlin zurück, wenn gleich ihm die neue Izayoi ebenso gut wie die Alte gefiel. Dann huschte ein Schatten über sein Gesicht, umwölkte seine Stirn. Der Dämon dachte nach, an die Ereignisse, die dieser Nacht vorausgingen. Irgendetwas stimmte nicht, sein Instinkt verriet es ihm. Außerdem fragte er sich, was sein Sohn vorhatte. Dennoch ließ er seine Gefährtin ruhen, den sie benötigte dies sicherlich. So lehnte er sich ebenso zurück und schloss seine Augen. Nachdem Sesshomaru in den Wagen gestiegen war, startete der Fahrer sofort. Der silberweißhaarige Hundedämon auf dem Rücksitz versank in Gedanken an Lisha und bekam so nicht mit, wohin der Wagen fuhr. Erst vor einem Blumenladen blieb der Chauffeur stehen, schaltete den Motor ab und drehte sich um, damit er seinen Herrn direkt ansehen konnte. Dieser hob seine Augenbraue etwas. "Kazuki?", forderte er eine Erklärung, nicht nur eine Frage, sondern Tadel und Unmut gleichzeitig in dem Wort verborgen. "Gleich Herr", versprach der Fahrer. Dann kam er auf das zu sprechen, was ihn wirklich beschäftigte, wobei er sich der französischen Sprache bediente: "Mir gefällt eure Erklärung nicht, etwas habt ihr bewusst verschwiegen." "Und mir gefällt dein Ton nicht", gab Sesshomaru zurück. Kazuki unterbrach den Augenkontakt nicht, obwohl er wusste, dass er sich zu viele Freiheiten herausnahm. Sein erstes Anliegen war jedoch, Masaos Interessen zuschützen. Wenn Sesshomaru dem zuwiderhandelte, musste er dagegen etwas unternehmen. Genau aus diesem Grund forderte er die ganze Wahrheit. Gleichzeitig bat er um Vergebung für sein Handeln: "Verzeiht Herr. Eurem Vater liegt viel an Madame Lefevre und er versucht sie zu beschützen. Wenn es da etwas gibt, was ihr gefährlich werden könnte, solltet ihr Inu no Taisho einweihen. Eure Argumente vorhin waren sehr überzeugend aber ich, glaube sie nicht." "Bezichtigst du mich der Lüge?", fragte Masaos Sohn und musste sich beherrschen. Mit jedem Wort wuchs sein Unmut. Der Angestellte erwiderte sofort: "Nein, eure Worte entsprachen der Wahrheit, aber ihr habt nur den wichtigsten Teil verschwiegen." Mit geschmälerten Augen betrachtete der Taisho Erbe den anderen Dämon. Sein Vater schätzte nicht umsonst dessen Treue, seine Verschwiegenheit und die Fähigkeit, auch hinter das Offensichtliche schauen zu können. Genau diese Eigenschaften wurde ihm gerade selbst zum Verhängnis. Zweifel hegte er selbst, bevor seine Stiefmutter ihre Hilfe anbot. Genau aus diesem Grund wollte Sesshomaru nun etwas herausfinden und fragte den Blonden: "Du kennst meinen verehrten Vater bereits seit etlichen Jahren und kannst seine Handlungen einschätzen. Was würde er tun, wenn Naraku Lisha erpresst?" Als Fahrer war Kazuki ebenso Masaos Vertrauter. Alles, was in diesem Auto besprochen wurde, bekam er mit, solange die Trennwand nicht aktiv war. Sein Herr unterhielt sich auch oft mit ihm, ganz besonders zwecks Naraku. Er kannte Lishas Hintergrund und hatte in den Pariser Jahren oft als Kontaktmann zwischen seinem Herrn und Finley fungiert. Deshalb brauchte er nicht lange überlegen, sondern antwortete: "Er würde die Agentin sofort von dem Fall abziehen." Als die Erkenntnis bei ihm durchsickerte, weiteten sich seine Augen: "Ich verstehe", murmelte der Fahrer und fügte etwas lauter hinzu: "Sie würde es nicht wollen und hält es deshalb geheim." "Es gibt etwas, das mein Vater nie tun würde und Lisha würde auch nicht darum bitten, deshalb kam sie zu mir. Ich kenne da weniger Skrupel und gab ihr meine Zustimmung. Izayoi bot an mir zu helfen, da es ihr die Gelegenheit gab, allein mit meinem Vater sein zukönnen. Meine Stiefmutter wird es ihm morgen früh offenbaren." Obwohl der Sohn seines Herrn es nicht aussprach, wusste Kazuki, worauf Sesshomaru anspielte. Masao hatte des öfteren darüber gesprochen und für den Fall Maßnahmen vorbereitet. Doch da war noch etwas anders. Zwischen Lisha und Sesshomaru herrschte eine gewisse Anziehungskraft. Er hatte sogar einen Kuss beobachtet, den sie miteinander teilten und ein Mensch würde dem unnahbaren Sohn seines Herrn sicherlich nicht schaden. Deshalb traf er eine Entscheidung: "Danke für eure Offenheit Herr. Wenn die Angelegenheit von Madame Lefevre ausgeht, habe ich keinerlei bedenken. Da gibt es nur eine Kleinigkeit", beendetet er seinen Satz, nickte zu dem Blumenladen hinüber, und bevor er aus dem Wagen stieg, wies er noch auf das wichtige Detail hin: "Euer Vater geht nie ohne Blumen zu seiner Geliebten, die ich stets in diesem Laden kaufe." Bis Kazuki zurückkam, verging nicht viel Zeit. Bald darauf hielt der Wagen in der Einfahrt zu dem von Lisha bewohnten Gästehaus. Die Agentin hatte vorsorglich den Bewegungsmelder zur Außenlampe abgestellt und so lag der Vorplatz des Haues im Dunklen bei ihrer Ankunft. Glücklicherweise gab es keinen Mond am Himmel, nur das spärliche Licht aus dem Hauseingang, wo die Undercoverpolizistin gerade erschien, warf einen dünnen Strahl ins Freie. So sahen die Spione auf der anderen Straßenseite genau das, was sie mitbekommen sollten. Die Umrisse eines Hundedämons mit hochgebundenen Haaren und dem Fell, welches lang am Körper herabhing. Deshalb schöpften sie keinen Verdacht. Kazuki stieg zuerst aus, hielt seinem Herrn die Tür auf und übergab ihm dann die Blumen. Ohne Hektik, gemächlich, wie er es von seinem Vater kannte, setzte Sesshomaru seine Schritte. Die rothaarige Frau kam ihm etwas entgegen und im Schatten des Einganges drückte sie sich an den Dämon, flüsterte: "Dein Vater legt immer den linken Arm um mich, zieht mich näher an sich heran und haucht mir einen Kuss auf den Scheitel. Dankbar für den Hinweis befolgte er den Rat, hielt sie länger fest, als er sollte. Ihr Duft war betörend und wirkte anziehend. Es war das gleiche Parfüm, welches Lisha bei ihrer ersten Begegnung trug. Nicht nur die Aussicht auf das Kommende weckte die Lust in ihm, sondern auch die inzwischen öfters geteilten Berührungen. Kaum waren sie ihm Haus, schloss Lisha die Tür und sah Sesshomaru erwartungsvoll an. Sie war etwas unsicher und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, da sie noch nie so etwas nach Planung fabrizierte. Mit Fin zusammen geschah es immer spontan. Seit dem Moment, als der Youkai ihr Haus verließ, den restlichen Tag bis jetzt hatte sie diesem Ereignis entgegen gefiebert und kam sich fast vor, wie bei ihrem ersten Date. Ihr Körper kribbelte in Erwartung und sie hatte bestimmte Vorstellungen. Nach ihrem Bad hatte sie lange überlegt, welche Kleidung sie anziehen sollte. Etwas Normales oder sehr Verführerisches. Sie entschied sich dann für Letzteres, ein beinahe durchsichtiges, dünnes Nachthemd, das ihr nur knapp über den Po reichte. Auf Unterbekleidung verzichtete Lisha völlig, da sie ihr Höschen vermutlich nicht lange anbehalten würde. Dagegen war ihr seidener Morgenmantel Blick undurchlässig. Narakus Handlanger wollte sie nicht erfreuen, das behielt sie sich für Sesshomaru vor. Jetzt seufzte sie leise, halb verunsichert. Weil er ihren Blick sah, wollte der silberweißhaarige Hundedämon wissen: "Du willst doch keinen Rückzieher machen?" Lisha zögerte mit der Antwort, schüttelte dann stumm den Kopf. Nein, sie wollte es nicht, besser sie konnte es nicht. "Lassen wir es auf uns zukommen!", schlug Masaos Sohn vor. Die junge Frau nickte und ging zur Treppe. Auf dem ersten Absatz erklang die Simme des Silberweißhaarigen: "Warte!" Einen Einwand von seiner Seite erwartend blieb die Agentin stehen, drehte sich um und sah sich Masaos Sohn direkt gegenüber. Er kam näher, legte den Arm um sie und schenkte ihr einen langen zart schmelzenden Kuss. Die andere Klaue fuhr über Lishas Hüfte bis zum Knoten ihres Gürtels, den er öffnete. Danach schob er den Stoff beiseite, ließ seine Hand dann über das dünne Gewand darunter wandern. Überrascht hielt er inne und betrachtete Lishas Körper, tat dabei so, als ob er ihre Verlegenheit nicht bemerkte. Es gefiel ihm. Leichte Genugtuung empfand der Hundedämon dabei. Nicht sein Vater fasste die rothaarige Frau an, sie reagierte auf ihn. Weil er mehr herausfinden wollte, setzte er sein tun fort, küsste Lisha erneut. Sie war selbst überrascht von ihrer Reaktion und ihre Zweifel wurden kleiner. Offenbar wollte Sesshomaru genau das erreichen. Doch ihre eigene Feststellung musste sie jetzt aussprechen: "Unter deinen vielen Eroberungen gab es offenbar keine Menschen oder wie soll ich sonst deine Worte interpretieren." "Du bist die Erste", gab er zu und spürte das Bedürfnis zu erklären: "Menschen sind empfindlicher, können leichter verletzt werden. Darüber habe ich gelesen und Izayoi hat mir ...", er unterbrach sich und dachte kurz nach. Dann griff er Lisha bei ihrer Hüfte und hob sie hoch. Sie konnte nur noch ihre Arme um seinen Hals legen und benutzte gleichzeitig ihre Beine um sich festzuhalten. Erst im Schlafzimmer, wo der Dämon sie neben dem Bett abstellte, sprach er weiter: "Mein Versprechen halte ich. Keine Gewalt, nur reine Verführung." Wegen dieser Aussage ein wenig verunsichert, musste die Agentin etwas wissen und so fragte sie: "Hast du jemals eine Dämonin verführen müssen oder haben sie ..." " ... sich mir aufgedrängt, ist der richtige Ausdruck. Meine Herkunft und meine Stellung zieht sie an wie die Motten. Sie haben bekommen, was sie verdienten. Deshalb waren meine Beziehungen nie sehr langfristig. Dämonen sind nicht unbedingt wie Menschen." Er verschwieg, dass er bisher keinen Wert darauf legte, längere Liebschaften zu beginnen. Es gab niemand, mit denen er die wahren Freuden teilen wollte. Lisha hatte ruhig zugehört und nun verstand sie so einiges. Sicherlich gab es unzählige weibliche Wesen, die vorhatten sich damit zu brüsten mit dem zukünftigen Inu no Taisho das Lager geteilt zu haben. Da er sie durchschaute, reagierte er auf ihre Angebote emotionslos. Doch die Agentin erkannte, dass sich Sesshomaru auch nach der anderen Seite sehnte, weil er wusste, dass es mehr gab. Er war längst nicht so kalt und unnahbar, wie er sich gab. Sie akzeptierte aber auch, dass er nach außen so sein musste. Was sie selbst anging, der Dämon würde ihr nicht wehtun, schon seines Vaters wegen nicht. Sie hatten die ganze Nacht Zeit und vielleicht half es ihm zu wissen, das sie Verständnis hatte. Deshalb lächelte die Rothaarige nun und sagte: "Es gibt auch Dämonen, die anders sind. Mein verstorbener Gefährte zum Beispiel. Von ihm weiß ich das er verführen konnte und verführt werden wollte. Dennoch war er der Einzige für mich. Deshalb bin ich auf dem Gebiet selbst unsicher. Lernen wir voneinander. Zeige mir das ich diese Nacht nicht bereuen muss!" Der silberweißhaarige Youkai mit der Mondsichel auf der Stirn dachte an seine Eltern, die Beichte seines Vaters. Die vielen Liebschaften seines Onkels kamen ihm in den Sinn und eine Aussage seiner Cousine, seinen eigenen Ruf betreffend. Sie hatte ihm vorgeworfen, das er niemals erfahren würde, was ihm entging, wenn er weiterhin der unnahbare Dämon bliebe. Er mochte, was Menschen betraf, unerfahren sein aber nicht unfähig. Lisha würde das heute Nacht zuspüren bekommen. "Weshalb verschwenden wir dann unsere Zeit mit Worten", hauchte er Lisha ins Ohr und küsste sie anschließend. Kapitel 19 - Erfüllte Wünsche? Masao erfährt den wahren Grund für Izayois Handlung und sie ist nicht die Einzige, die eine Bitte hat. Doch welche davon wird am Ende erfüllt. 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