My beloved Family von adurna-skulblaka (Sweet Amoris FF) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Genüsslich legte ich meine Hände um seinen Hals und drückte langsam zu, als… … dieser verdammte Wecker losging! Grummelnd griff ich nach dem Mistding, bis ich es endlich erwischte und verstummen ließ. Um noch weiter zu schlafen, wollte ich meine Decke über den Kopf ziehen. Leider bewegte sie sich nicht so, wie sie sollte. Murrend öffnete ich erst ein Auge und dann das Zweite. Zwei goldene Augen blinzelten mich mindestens so müde an. Wie ich mich fühlte. “Ach verdammt!” Leise vor mich hin fluchend drehte ich mich weg und fiel prompt aus dem Bett. Jippy! Ich liebe mein Leben! Jetzt, wo ich immerhin schon mal aus den warmen Laken heraus war, konnte ich auch gleich ganz aufstehen. Und so begann mein Morgenritual. Als Erstes riss ich das Fenster auf und atmete tief durch. So etwas belebte doch den Geist. Ich drehte mich wieder um, ließ das Fenster allerdings offen. Flüchtig sah ich auf mein Bett und seufzte. “Katze müsste man sein.” Tatsächlich räkelte sich besagte Katze auf dem noch warmen Bett. Noch einmal seufzend öffnete ich meine Tasche und holte ein Handtuch hervor, bevor ich aus meinem Zimmer und in das Badezimmer trat. Auch hier öffnete ich als erstes das Fenster und ließ die kühle Morgenluft herein. Am Waschbecken klatschte ich mir eine Ladung Eiswasser ins Gesicht, bevor ich mich überhaupt traute in den Spiegel zu blicken. Ein paar jadegrüne Augen sahen mich todmüde an. Na wen wunderte es, ich hatte höchstens vier Stunden geschlafen. Gähnend fuhr ich mir durch die Haare, zumindest bis ich auf den ersten Knoten traf. Ein Hämmern an der Tür ließ mich aufsehen. “Orion! Andere wollen auch duschen! Mach hinne!” “Is offen!” rief ich, bevor sie noch weiter meckern konnte. Also, wenn ich wie tot aussah, sah sie aus wie die Hölle. “Alb?” “Du etwa nicht?” war ihre Antwort. Dabei hatte sie sich schon ihr Nachthemd über den Kopf gezogen und stand splitternackt vor mir. Aber nur kurz, denn schon war sie unter der Dusche verschwunden. Ich öffnete den Badezimmerschrank und schloss ihn gleich wieder. Natürlich hatte den noch keiner eingeräumt. Wann auch? Wir waren noch keine 24 Stunden in dieser Bude. “Duschst du kalt?” “Türlich!” Meine Boxer gesellte sich sehr elegant zu ihrem durch geschwitzten Nachthemd. “Rutsch mal.” und trat ebenfalls unter die Dusche. Ohne zu meckern reichte sie mir ihr Duschbad. Wir hatten sowieso nut eins. Oh man, wir mussten unbedingt einkaufen gehen. Jetzt, da ich durch das kalte Wasser langsam richtig wach werde, bin ich auch bereit mich vorzustellen. Mein Name ist Orion Star, ich bin noch für 2 ½ Monate 16 Jahre und wohne zusammen mit meinen drei jüngeren Schwestern zusammen. Gerade bin ich dabei, mir meine immerhin arschlangen mitternachtsschwarzen Haare zu waschen. Letzteres entpuppte sich als selten dämliche Idee, ich hätte sie vorher kämmen sollen. Die holde Maid neben mir ist meine acht Monate jüngere und anderthalb Zentimeter kleinere Schwester Cassiopeia. Sie ist die Jüngste von uns. Wir mögen zwar alle nicht blutsverwandt sein - zumindest die letzten fünf Generationen - aber wir waren Geschwister. Ehrenwort. Es gab sogar Dokumente, die das belegen. Cassis blutrote Haare waren gerade ein heilloses Durcheinander, weshalb ihre saphirblauen Augen wütend aufblitzten. Der nette Bruder, der ich war, nahm ihre Bürste und half ihr. Nach einem kurzen Seitenwechsel wickelten wir uns notdürftig in unsere Handtücher. Vor dem Spiegel versuchten wir unsere Augenringe mit Make-up zu überdecken, was uns auch halbwegs gelang. Jetzt noch etwas Kajal und zumindest ich war fertig. Wieder zurück in meinem Zimmer schmiss ich als erstes meine Katze aus dem Bett. Das Fauchen, welches ich als Antwort erhielt, ließ mich grinsen. “Oh komm schon, Maja. Warum solltest du weiterschlafen dürfen und ich nicht?” Mit hoch erhobenen Kopf und steil aufgerichteten Schwanz stolzierte sie aus meiner nur angelehnten Tür. Da sag noch einer, Tiere verstehen uns nicht. Erst nachdem mein Bett gemacht war, ließ ich meine Reisetasche darauf fallen und suchte meine Sachen für den Tag heraus. Ein paar Socken und ne Boxer waren schnell gefunden und ebenso schnell angezogen. Als nächstes lernte erstmal mein Handtuch sehr elegant fliegen und landete auf der Fensterbank. Schon kramte ich weiter und zog eine nachtschwarze Lederhose heraus. Sie saß wie angegossen und betonte meinen - laut meinen Schwestern absolut geilen - Hintern. Frauen eben. Ein Lederband wurde sofort in meine Haare verband und hielt diese zurück. Jetzt fehlte nur noch… Ah ha! Ich förderte ein ebenso schwarzes Lederhemd zu Tage und schlüpfte rein. Ich liebte das Gefühl von Leder auf der Haut und glaubt mir, ich war nicht der Einzige. Ich krempelte mir die Ärmel hoch und ließ zwei silberne Armreife um meine Handgelenke zuschnappen. Es folgte noch ein Lederband mit einem Pentagramm um den Hals, vier Ringe, sowie ein Uhrstecker mit einem Glöckchen welches tatsächlich bimmelte. So ausstaffiert machte ich mich auf in die große Küche. Eigentlich gab es in diesem Haus nur Drei-Zimmer-Wohnungen, aber ein bisschen Schmiergeld konnte viel bewirken. Die Verbindungswand zwischen zwei der Wohnungen war herausgenommen worden und nun hatten wir eine große Küche und ein gigantisches Wohnzimmer. Dazu kamen zwei Bäder und vier Schlafzimmer, für jeden eins. Da wir von vornherein auf den obersten Stock - von immerhin fünf - bestanden hatten, war das Platztechnisch auch kein Problem. In der Küche flog mir als erstes ein grüner Zopf fast an den Kopf. Na, da war ja schon jemand fleißig am werkeln. Dieses giftgrüne Haar gehörte Lyra. Sie kam alterstechnisch gleich nach mir, mit nur elf Tagen Unterschied. Kurz lächelte sie mich an, bevor sie weiter Frühstück machte. Ich spürte einen kleinen Stich im Herzen. Früher waren ihre Augen schokobraun gewesen, doch jetzt waren sie schwarz. Den Gedanken daran abschüttelnd, machte ich mich an die Raubtierfütterung. Da Dosen in unserem Haushalt nicht gerne gesehen waren, öffnete ich den Tiefkühlschrank und holte ein paar gefrostete Ratten hervor. Diese landeten in der Mikrowelle zum auftauen. “Poisen! Runter vom Tisch!” hörte ich Lyra meckern. Und tatsächlich sprang ihr roter Kater zurück auf den Boden und maunzte kläglich. Aus dem Flur erklang ein aufgeregtes Kläffen und ein sechs Monate alter schneeweißer Welpe rannte auf Poisen zu. Sofort fingen die beiden Kindsköpfe an herumzutollen und zogen nur Sekunden später auch Maja in ihr Spiel mit hinein. Durch die Tür folgte unser kleiner Engel mit platinblonden Haaren und fast gleichfarbigen Augen. Andromeda war fünf Monate jünger als ich und ging mir gerade mal bis zu den Augen. Sie trug genauso wie Lyra ein schwarzes Lederkleid, nur war ihres fiel kürzer. Na holla, die Waldfee, die Jungs an unserer neuen Schule würden Augen machen. Die Mikrowelle plingte und prompt saßen drei Tiere wie die Orgelpfeifen vor mir und warteten auf ihr Fresschen. Ein roter Blitz kam angeschossen und blieb quietschend neben den Anderen stehen. Kopfschüttelnd verteilte ich die toten Tiere. Mit einer weiteren Ratte in der Hand verschwand ich wieder in meinem Zimmer. Eine honiggelbe Schlange mit schwarzem Muster hob ihren Kopf und züngelte aufgeregt herum. Lachend hielt ich ihr die Ratte hin und streichelte sie vorsichtig. “Ich hab dich nicht vergessen, meine Schöne. Keine Angst.” Serina biss in das tote Tier und nahm es mir so aus der Hand. Kurz sah sie mich mit schiefgelegen Kopf an, bevor sie ihr Fressen runter schlang. Ich beobachtete sie dabei und strich ihr zum Schluss noch einmal über das Schuppenkleid. Zurück in der Küche war auch Cassiopeia eingetroffen. Sie trug kein Kleid, sondern eine enge Lederhose und ein bauchfreies Shirt. Na zum Glück war ich mittlerweile immun gegen diese geballte Weiblichkeit. Wie gesagt, es gab bei uns eine Routine. Das Essen stand schon auf dem Tisch und die Mädels warteten nur noch auf mich. Ich setzte mich zu ihnen, wir griffen uns an den Händen und schwiegen eine Minute. Erst dann begannen wir zu essen. Lyra war die Erste, die das Wort erhob. “Wir müssen nach der Schule auf jeden Fall einkaufen gehen. Das von gestern hat gerade noch für das Frühstück gereicht.” Cassi nickte. “Wir gehen auf den Sommer zu und haben nicht einmal ne Packung Eis im Tiefkühlschrank.” “Geschweige denn was zu trinken.” das kam verständlicher Weise von mir. “Säufer!” hallte es mir dreifach entgegen. Als ob mich das stören würde. So war ich eben. Der Rest des Essens ging schweigend vorüber. Lust hatten wir alle nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)