Crazy for you von Cookie-Hunter ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Noch leicht verschlafen trat Die aus dem Gästezimmer, rieb sich noch etwas von dem Schlafsand aus den Augen. Irgendwie fühlte er sich gerädert. Er hatte aber auch nicht wirklich gut geschlafen. So ein schmerzendes Herz machte es einem nicht leicht. Der Geruch von Frühstück drang ihm in die Nase. Sein Angebeteter war wohl schon wach. Gähnend folgte er dem Geruch in die Küche, wo er Kaoru dabei entdeckte, wie jener zwei Schüsseln mit Reis auf den Tisch stellte. „Ah, Guten Morgen.“ „Morgen“, nuschelte der Rothaarige und trat näher. „Du kommst genau richtig. Das Frühstück ist fertig.“ „Ich seh's.“ Die nahm Platz und auch Kaoru ließ ich nieder. „Wie lange bist du denn schon wach?“ „Lange genug, um zu kochen“, grinste der Ältere. „Bin eben ein Frühaufsteher, das weißt du doch. Deswegen hatte ich mit Kochen angefangen. Mich wundert auch eigentlich mehr, dass du schon wach bist. Gibt es dafür einen Grund?“ „Ist einfach so passiert.“ Schulterzuckend nahm sich der Rothaarige die bereit gelegten Essstäbchen. Er faltete die Hände. „Itadakimasu.“ Sein Gegenüber tat es ihm gleich. „Lass es dir schmecken.“ „Immer doch.“ Schließlich hatte es sein Kaoru gekocht. Der konnte das. Etwas, was sich einen Bissen später wieder einmal bewahrheitete. „Lecker.“ Berührt von dem Kompliment senkte der Ältere den Kopf. Seit sein guter Freund hier war, hörte das jetzt nicht zum ersten Mal, ungewohnt war es dennoch. War ja keine Sterneküche, was er da auf den Tisch brachte, sondern ganz einfache Gerichte. „Freut mich. Wie herrlich süß das aussah, wenn sein Schwarm ein wenig Farbe im Gesicht hatte. Wenn ihm doch nur eine Methode einfiel, um das öfter zu verursachen, ohne dass es auffällig wirkte. „Uhm, wir wollten heute noch mal einkaufen, hab ich das richtig in Erinnerung?“ „Ja, hast du.“ Kaoru nahm einen Schluck von seinem Tee, um den Bissen besser hinunter zu bekommen. „Wir haben gestern ja nicht alles mit bekommen. Dazu ist morgen Sonntag. Da hab ich meist recht wenig Lust groß was für den Haushalt zu tun.“ Lachend lehnte Kaoru sich etwas zurück. Das war ein kleines Geheimnis, welches er bisher kaum einem erzählt hatte. „Oh? Der große Leader-sama kann privat auch mal was anderes als ein Arbeitstier sein?“, hakte sein Gegenüber gleich nach. So lange kannten sie sich schon, aber das war ihm auch noch nie aufgefallen. Trafen sie sich doch auch an den Wochenenden zum Proben oder sie traten auf. „Nur, wenn es um den Haushalt geht. Ich mag es zwar ordentlich, aber an den Sonntagen pausiere ich in dem Bereich.“ Staub war schließlich geduldig und am nächsten Tag auch noch da. Seine Prioritäten lagen an dem Tag eben auch anders. „Ein bisschen Entspannung muss doch auch sein.“ „Ja, muss.“ Wobei er selbst einige sehr schöne Vorstellungen von Entspannung hatte. „Aber wenn wir schon mal dabei sind. Lass uns doch heute Abend irgendwo hin gehen. Eine Bar oder einen Club. Raus aus der Bude. Ein bisschen Spaß haben.“ Lachend warf Kaoru den Kopf in den Nacken. „So lange du nicht vor hast was aufzureißen, einverstanden. Ich werde dir nämlich nicht erlauben, jemanden mit her zu bringen.“ „Tsk, als ob ich jemanden mit zu mir nehmen würde. Wäre verdammt bescheuert von mir, wenn ich jemanden wissen lasse, wo ich wohne, meinst du nicht?“ Es war sowieso nicht unbedingt einfach was für eine Nacht zu organisieren. Schließlich war es ein Geheimnis, dass er am Liebsten mit Männern das Bett teilte. Männern, die Ähnlichkeit mit Kaoru hatten. Aber Kopien blieben schlichtweg Kopien. Sie hatten in ihm nie die Gefühle hervorrufen können, wie die Nähe zum Original. Selbst jetzt, wo sie sich einfach nur gegenüber saßen, was aßen und alberten, spürte er ein wohliges Kribbeln. Ein schüchternes Flattern kleiner Schmetterlinge. „Keine Angst. Ich will niemanden aufreißen.“ 'Außer dir.' „Einfach nur raus gehen. Ich zahl auch“, fügte er hinzu, um seinen Freund endlich zu überzeugen. Kaoru nahm einen Bissen Reis, überlegte. „Könnte wirklich nicht schaden, ein wenig raus zu gehen.“ Zwischen den Touren und Proben den ganzen Tag zu Hause zu sitzen war dann ja auch nicht ganz das Wahre. „Gut, lass uns heute Abend irgendwo was Trinken gehen.“ Dai stieß einen Jubelschrei aus, grinste breit, was Kaoru ebenfalls dazu veranlasste. „Ah“, wurde der Ältere dann wieder ernst. „Wie geht es eigentlich deiner Hand?“ „Meiner Hand?“ Nachdenklich betrachtete der Rothaarige seine einbandagierte Linke. „Es... pocht noch ein wenig und ziept. Aber es ist nicht schlimm.“ „Würde vorschlagen, dass ich da gleich noch mal etwas Salbe drauf schmiere. Dann bleibt die Wunde weich und geschmeidig.“ Krankenschwester Kaoru. „Von mir aus gerne.“ So konnte er problemlos ein paar Zärtlichkeiten von seinem Angebeteten einheimsen. In Ruhe aßen sie ihre Mahlzeit, überlegten noch ein bisschen hin und her, was noch zu den Dingen auf ihrer Einkaufsliste geschrieben werden musste. Wirklich was einfallen wollte ihnen aber nicht. Was gut war, so mussten sie weniger tragen. Mit dem Essen fertig, stellten sie das benutzte Geschirr in die Spüle. Abwasch wurde gemacht, wenn sie wieder zurück waren. „Zieh du dich an, ich hole eben die Salbe und einen neuen Verband“, ordnete der Ältere an. „Jawohl, Chef.“ Schmunzelnd ging Die aus der Küche, ließ einen kopfschüttelnden Kaoru zurück, welcher sich ein Grinsen verkniff. In seinem Zimmer entledigte er sich auch gleich seines Schlafshirts und suchte sich frische Wäsche raus. Nicht so einfach, wollte er doch gut aussehen. „Was denke ich hier eigentlich?“, schimpfte er mit sich selbst. Wenn er sich jetzt schon so raus putzte, was sollte er dann heute Abend anziehen? „Also, casual.“ Eine dunkle Jeans, ein weißes Shirt und eine schwarze, lange Weste. So konnte er sich doch gleich beim Einkaufen zeigen. Als nächstes wollte er ins Bad. Morgentoilette betreiben. Von dort kam gerade sein Mitbewohner auf, der schon mal alles für die Wundversorgung besorgt hatte. „Gib mir noch fünf Minuten, okay?“ „Natürlich.“ Sprach ja nichts dagegen. Kaoru brachte alles in die Küche, legte es auf den Tisch dort. Damit nichts antrocknete, ließ er Wasser in die Spüle laufen, goss sich in seine Tasse aber noch mal etwas Tee ein. An die Arbeitsplatte gelehnt, streckte er sich einmal kräftig. Sein Körper war noch nicht ganz wach oder in Schwung. Ach ja, noch ein Mal so fit sein, wie mit siebzehn. Mit seiner Tasse nahm er an dem Tisch Platz, studierte noch einmal die Einkaufsliste, die an der Seite gelegen hatte. „Hm“, machte er und notierte noch 'Tageszeitung' auf dem Zettel. So hätte er nachher noch ein bisschen was zu lesen, ehe sie los zogen. War doch nie verkehrt sich ein wenig zu informieren. Und manchmal hielt er einfach lieber etwas in der Hand, als vor einem Display zu sitzen. Eine Bewegung zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Nur einen Moment später ließ Die sich ihm gegenüber nieder. Seine Mähne war nicht mehr ganz so wild und dem Älteren kam ein leichter Pfefferminzgeruch entgegen. „Dann zeig mir mal deine Hand.“ Ohne zu zögern hielt ihm der Andere selbige hin. Recht vorsichtig legte er die Wunde frei, begutachtete sie. „Alles dunkelrot in der Kruste. Das ist gut. Heißt, dass kein Dreck mehr drin war, weswegen sich das entzünden konnte.“ Ein guter Start zur Heilung. Er griff die Tube mit der Salbe, schraubte den Deckel ab und tat etwas von dem Inhalt auf ein Wattestäbchen. Vorsichtig tupfte er die weiße Creme auf die Verletzung, damit Dies Körper weitere Unterstützung zur Schließung hatte und alles ein wenig geschmeidiger wurde, um es angenehmer zu machen. Leicht zuckten die Fingerspitzen des Anderen. War wohl nicht ganz schmerzfrei für ihn. Jetzt bedauerte er sein Verhalten von gestern noch mehr. Als nächstes holte er seine Küchenschere, schnitt damit ein passendes Stück Gaze ab, um es auf die Handfläche zu legen. Abschließend wickelte Kaoru noch einen neuen Verband um alles. „Fertig.“ Er war sogar recht zufrieden mit seinem Werk. Als er aufsah, bemerkte er, wie sein Freund abwesend auf seine behandelte Hand starrte, dabei ein kleines Lächeln zeigte. Was war denn los? „Die? Alles in Ordnung?“ Hatte der sich an irgendwelchen Tabletten aus seinem Schrank bedient? Nein, nicht möglich. Da war nichts dabei, was so ein Verhalten auslösen würde. Fragend, leicht besorgt, aber vor allem verwirrt, wedelte er dem Gegenüber vor dem Gesicht herum. Mit Erfolg. Nur Augenblicke später kam dieser wieder ins Hier und Jetzt zurück. „Alles in Ordnung?“, fragte der Ältere erneut nach. „Uhm, ja. Ja, ist es.“ „Der Verband ist nicht zu fest?“ „Nein, alles gut.“ Der Rothaarige betrachtete seine Hand, begutachtete das Werk seines Freundes. „Sitzt gut.“ „Und warum warst du dann so weggetreten?“ Er zuckte mit den Schultern. „Noch nicht ganz wach.“ „Wenn du das sagst.“ Auf jeden Fall träumte sein Kumpel noch mit offenen Augen. „Ich räume das hier mal eben weg und danach können wir los gehen. Den Rest besorgen.“ „Okay.“ Die sah dem Älteren noch nach, sah dann wieder seufzend auf seine Hand. Sie kribbelte immer noch. Kaoru hatte ja keine Ahnung, was er in ihm auslösen konnte. Vor allem dann, wenn er so fürsorglich war. Es fühlte sich so schön an. Hinterließ aber einen bittersüßen Schmerz, der ihn in den Wahnsinn trieb. Er sollte bald wieder ausziehen. So sehr ihm dieser Gedanke auch missfiel und sich wie ein Dolch in sein Herz bohrte. Hosted by Animexx e.V. 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