SPIN-OFF: I can't take my eyes of you / In my secret life von -Sian- ((Reita x Ruki / Uruha x Aoi)) ================================================================================ Kapitel 11: (U) I. Ferien-Special - Teil: 11 -------------------------------------------- Ich starrte vermutlich eine halbe Ewigkeit auf die Tür und das obwohl man sie im Dunkeln lediglich erahnen konnte. Der Raum wurde von Minute zu Minute immer kühler, zumindest fühlte es sich so an. Yuu... komm zurück...! Es tut mir doch so leid... Noch immer ging mein Augenmerk in Richtung Tür und ich hoffte so sehr, er würde endlich wieder rein kommen, doch scheinbar hatte ich es vollkommen verbockt. Als ich merkte, dass mein Blick mit der Zeit immer mehr ins Leere ging und ich in Gedanken versunken abdriftete, senkte ich traurig mein Haupt. Auf dem Boden sah ich nun meine Hose liegen und so hievte ich mich schwerfällig hoch, hob das Kleidungsstück auf und wollte mich eigentlich anziehen, da ich inzwischen ziemlich fror. Doch da bemerkte ich etwas kleines Hartes in einer der Taschen und tastete mit unkontrolliert zitternden Fingern danach. Mein kleiner Fuchs. Ich ließ meine Hose achtlos wieder fallen und setzte mich mit dem Schlüsselanhänger im Schneidersitz aufs Bett zurück. Sachte glitt meine Fingerspitze über den schwarzen Farbfehler auf der Brust und wollte eine minimale Erhebung erfühlen. Man spürte aber so gut wie nichts, eben so wie es auch bei Aoi der Fall ist. Wenn man über seine Brust fährt, fühlt sich auch alles annähernd glatt an. Erneut sahen meine Augen zur Tür, welche noch immer nicht von meinem Yuu geöffnet wurde und seine Anwesenheit das Zimmer wieder wärmer machen würde. Aber er kam einfach nicht... Ich legte das Füchschen in meinen Schoß und angelte die Bettdecke zu mir, breitete sie um mich herum aus und überlegte, was ich tun sollte. Aoi ist nie und nimmer so ein Arsch, dass er einfach ohne mich hier wegfahren würde, also ist es nur eine Frage der Zeit, bis er hier wieder auf der Türschwelle stehen würde. Nur was mache ich dann? 'Ne Entschuldigung wird wohl nicht reichen... Die Decke um meinen Rücken zog ich noch etwas dichter an mich, denn ich zitterte inzwischen schon am ganzen Körper und leider erschwerte mir dies die Sorge um Yuu und auch sein Verhalten, wenn er wieder rein kommt. Es ist irgendwie ganz und gar nicht einfach nachzudenken, wenn man so zittert... Plötzlich riss mich das Geräusch der aufgehenden Tür und etwas mehr Licht aus den Gedanken, bis es wieder hinter der sich schließenden Tür verschwand. Aoi war zurück und stand irgendwo in der Nähe der Tür. Ich hörte, wie er sich bewegte und einmal quer durch das dunkle Zimmer lief, etwas in den Kühlschrank stellte und sah nun, wie sich seine Umrisse anschließend zu dem kleinen Tisch begaben, der direkt vor dem Fenster stand. Dann klapperte etwas, was sich anhörte, als hätte er etwas dort abgelegt und wieder herrschte Stille. Mehr als ängstlich da sitzen konnte ich in diesem Augenblick auch nicht und Yuu schien noch einen Moment abwarten zu wollen. Ich konnte mich einfach nicht bewegen und schaute nur gebannt auf die sich bewegende Schattengestalt. Erneut setzte sich die Gestalt in Bewegung und ging zu einem Nachttischlicht hinüber, knipste es an und sah mir nun direkt in die Augen. Schnell drehte ich meinen Kopf weg, nicht nur weil ich Aoi's seltsamen Blick sah, sondern auch weil mir das Licht doch etwas zu grell erschien. Mein Freund entfernte sich jedoch wieder von mir und setze sich mir gegenüber auf einen Stuhl, der neben dem Tisch stand. Langsam schaute ich ihn richtig an, statt nur aus dem Augenwinkel und noch immer konnte ich den Anblick seines gegenwärtigen Gesichtsausdruckes kaum ertragen. Er sah so verletzt aus... Ich wusste nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte und verhielt mich wohl irgendwie, wie ein getretener Hund – zusammengekauert und mit bittenden Blick auf Yuu. Dieser seufzte und schnappte sich eine der beiden Cola-Dosen, die er offensichtlich mitgebracht hatte und öffnete sie, stand auf und überreichte mir die Cola. Ich krächzte ein kaum hörbares: „Danke“ und nippte kurz an der Dose, während Aoi sich wieder auf seinen Stuhl setzte und die andere öffnete. Tief durchatmend, nahm ich meinen Mut zusammen und sprach leise: „Es tut mir leid...“ Der Angesprochene wich nach Worten suchend meinem Blick aus und biss sich auf die Lippen, eh er fragte: „Was mache ich falsch?“ Schon wieder sah er mich so herzzerreißend an und ich antwortete ihm mit schwacher Stimme: „Nichts....“ „Verdammt, Kouyou! Du musst endlich mit mir reden, ich dreh sonst irgendwann durch, wenn ich nicht weiß, was mit dir los ist!“ sprach Yuu ungewohnt laut und ergänzte dann ruhiger: „Ehrlich, ich kann nicht mehr...“ Das hatte mich irgendwie ziemlich tief getroffen, denn mein Herz pochte abermals schmerzvoll in meiner Brust und trieb mir eine Träne der Verzweiflung ins Gesicht. Ich wollte nicht heulen...! Ich heule verdammt selten und in letzter Zeit eigentlich nur wegen Aoi; so wie jetzt... „Bitte weine nicht, Kou... Ich kann dich doch nicht weinen sehen, dann muss ich mitflennen“ flüsterte Yuu und sogleich wischte ich die Träne weg, doch statt aufzuhören, perlten nun zwei der salzigen Tropfen über meine Wangen und so stand Aoi auf, kam zu mir und hockte sich vor mich hin. Hastig wollte ich mein Gesicht in den Händen verstecken, doch mein Freund nahm mir als erstes die zwischen meinen Beinen klemmende Cola-Dose weg und stellte sie auf den Nachtschrank und dann auch noch mit sanfter Gewalt die Hände vom Gesicht. Vorsichtig wischte sein Daumen über meine Wange und wieder traten Tränen hervor. Fast wie auf Kommando sah man, wie Yuu's Augen feucht wurden und sich ebenfalls eine Tränen in seinem Augenwinkel sammelte. Irgendwie musste ich lächeln und auch Aoi lächelte mir entgegen: „Siehst du... ich kann nicht anders...“ Ich schniefte und wischte nun selbst mein Gesicht trocken, während er noch etwas dichter zu mir heran rutschte und in meinen Schoß blickte: „Ist das dein neuer Freund? Muss ich eifersüchtig werden?“ Verwirrt sah ich nach unten und hob den kleinen Fuchs an: „Das bist du.“ „Ich? Eigentlich dachte ich schon, dass ich 'n bisschen größer bin“ sagte Yuu und nahm mir den Schlüsselanhänger aus der Hand, betrachtete ihn und strich mit dem Daumen über die Brust des Füchschens, bevor die andere Hand an seiner eigenen landete. Er lächelte kaum merklich und gab ihn mir zurück, bevor er fragte: „Sagst du mir, was los war?“ Ich atmete mehrmals tief die Luft ein und versuchte vernünftig zu sprechen: „Ich hab, als ich die Tasche heute Vormittag ein wenig auspacken sollte... die... Kondome gefunden, die du mitgenommen hast...“ „Hm, Kondome? Aber ich hab keine eingepackt, wirklich nicht“ entgegnete er mir und ich versicherte ihm: „Ich hab sie doch in der Hand gehabt, sie sind immer noch da drin.“ Meine Hand wies zur Tasche und Aoi hob skeptisch die Augenbraue, eh er sich an mir fest hielt und die Reisetasche zu uns angelte, darin herum wühlte und sprach: „Wo hast du sie gesehen?“ „Da... außen, in der Seitentasche...“ murmelte ich und so tastete er nun dort, fand die Gummis und holte sie heraus. „Tatsächlich... Aber Kou, du kannst mir glauben, ich habe wirklich Keine eingesteckt und die Tasche war definitiv leer, bevor ich unsere Klamotten gepackt hab. Ich hab sie nämlich noch mal ausgewaschen, weil ich da Schuhe drin hatte. Die müssen also erst irgendwann danach reingekommen sein, aber ich schwör, ich hab keinen blassen Schimmer, wie das passiert sein soll. Zumal ich keine anderen Gummi's besitze, als die von Matsumoto, die mir Suzuki damals in die Hand gedrückt hat und das hier sind andere“ erklärte Yuu und ich glaubte ihm auch. Nur wer soll die da sonst rein getan haben? Ich war's bestimmt nicht... „Aber zumindest versteh ich jetzt mal, warum du die ganze Zeit so komisch warst. Warum hast du mich denn nicht früher drauf angesprochen? Dann hätte unser Ausflug nicht so drunter gelitten...“ hörte ich es in gedämpften Ton von meinem Freund und ich nuschelte: „Ich wollte eigentlich die Klappe halten und den Tag nicht ruinieren...“ „Das ist wohl voll nach hinten los gegangen“ schmunzelte Aoi und legte die Kondome endlich beiseite. „Ist dir kalt?“ wollte er von mir wissen, doch ich schüttelte den Kopf, obwohl mir noch immer recht frisch war, aber Yuu ermahnte mich: „Kou... wenn das mit uns klappen soll, dann erwarte ich Ehrlichkeit, auch in kleinen Dingen.“ Damit stand er auf und begann sich einfach so vor meinen Augen auszuziehen, bis auf die Unterhose und löschte dann das Licht. Er krabbelte anschließend zu mir aufs Bett und zog mir die Bettdecke weg, eh er sich ganz dicht an meine Kehrseite schmiegte und die Decke um uns Beide legte. Ich hielt so gut es ging die Zipfel bei mir, nachdem Aoi sie mir in die Hände gedrückt hatte und spürte, wie er nun seine Arme um meinen Bauch und sein Kinn auf meine Schulter legte. „So... gleich wird dir warm, mein Schnabeltierchen“ hauchte er an meinem Ohr und ich seufzte leise, woraufhin er ein fragendes Geräusch von sich gab und ich gestand ihm: „Ich dachte schon, du würdest mich nie wieder so nennen und... ich hatte Angst, dass du... Schluss machst...“ Yuu schmiegte sein Gesicht in meine Halsbeuge und antwortete etwas zögerlich: „Kouyou... ich war und ich bin zum Teil noch sehr verletzt... Aber... deshalb werf ich nicht gleich alles weg, denn ich weiß es zu schätzen, was ich an dir habe. Nicht jeder Mensch würde einen Krüppel an seiner Seite wollen...“ „Hör auf damit!“ knurrte ich und ergänzte wieder etwas leiser: „Du bist kein Krüppel... Für mich... bist du... besonders... Ganz besonders.“ „Besonders, also. Sagt man das nicht zu geistig beeinträchtigten Kindern, sie seien besonders und nicht behindert?“ schmunzelte Aoi und ich ruckelte kurz, woraufhin er leise lachte und wiederholte: „Na gut, dann bin ich besonders!“ Einen Moment lang legte sich Stille über uns, dann flüsterte er: „Besonders verliebt bin ich... in ein besonders sonderbares Schnabeltierchen, mit sehr seltsamen aber aufregenden Eigenschaften.“ „Ich bin seltsam...?“ fragte ich leise nach und spürte wie Yuu nickte. „Hmmm... Meinst du, dass ich einen an der Waffel habe und 'nen Seelenklempner brauche?“ wollte ich von ihm wissen und Aoi brummte: „Niemals lass ich dich zu so einem Geistes-Pfuscher gehen! Die pumpen dich mit irgendeinem Scheiß zu, nur damit die dein Hirn weich kriegen und dir einreden können, dass du Medikamente brauchst und ohne von der Brücke springst.“ „Na du hast ja eine sehr besondere Meinung zu Psychiatern“ stellte ich fest und Yuu erklärte auch gleich woher diese ruhte: „Nachdem ich erfahren hatte, dass meine Mutter gestorben war und ich nur wegen ihr weiter leben darf, hab ich in meinen jungen Jahren ein bisschen am Rad gedreht, weil ich das einfach erst mal nicht verkraftet habe und da wollten die mich auch noch mit solchen Psycho-Drops ruhig stellen. Sie meinten, dass sei von Nöten, da ich als selbstmordgefährdet eingestuft worden bin. Aber Paps hat die Behandlung sofort unterbunden und mir ein paar Wochen Zeit gegeben, um damit klar zu kommen... Und wie du siehst, ich lebe noch und hab mich nicht vom Dach geworfen.“ Wieder einmal kam der Gedanke in mir auf, dass es durchaus hätte so sein können, dass ich meinen Aoi niemals hätte kennenlernen dürfen und ich vermutlich jetzt einsam die Ferien im Internat oder Gott bewahre bei meinen Eltern verbringen müsste, statt in den Armen dieses wundervollen Mannes liegen zu dürfen, der einem so liebevoll am Bauch krault. „Und wenn mir so ein Psycho-Onkel helfen könnte? Ich meine... ich bin ja nicht irgendwie selbstmordgefährdet oder so...“ fragte ich noch einmal nach und hörte wieder vehement verneinende Geräusche: „Nein, niemals lass ich das zu! Wir kriegen dich schon gemeinsam hin. Ich schieb dich nicht ab, nur weil du Berührungsängste hast und dich zu schnell verunsichern lässt.“ „Und wenn mein Hirn völlig Banane wäre und ich dadurch keine Hemmungen mehr hätte? Wäre viel einfacher für dich...“ gab ich ihm zu bedenken und so spürte ich einen winzigen Biss in meinem Nacken: „Nein, nein, nein und noch mal nein! Wenn ich das wollen würde, hätte ich genug Chance gehabt, dich in deinem Suff auszunutzen, das ist aber nicht das, was ich will.“ Langsam tastete sich meine Hand an Yuu's Wange und streichelte sie, er legte seinen Kopf regelrecht hinein und schmuste mit ihr. Auch meinen Kopf drehte ich ihm zu und merkte wie sein Mund sich nach dem meinen sehnte, ihn schon mit kleinen Küssen an meiner Wange entlang empfing, eh sich unsere Lippen trafen und wir uns sachte küssten. Der Kuss war sehr lang, aber auch sehr zart und vorsichtig, bis Aoi ihn ausklingen ließ und an meinen Lippen flüsterte: „Wir müssen dringend Einiges klären...“ Ich nickte verhalten und tupfte noch einmal sehnsüchtig meine Lippen auf die, des hinter mir Sitzenden. Räuspernd durchbrach ich die eben eingetretene kurzweilige Stille und begann mit einem Thema, dass ich eigentlich schon lange vom Tisch haben wollte: „Ich... also... ich weiß nicht, wie du das siehst, aber... ich möchte diese Dinger nicht verwenden. Das stresst mich irgendwie total und es fühlt sich an, als würden wir etwas Verkehrtes machen... Weiß nicht, wie ich es anders erklären soll...“ „Konnte ich mir irgendwie schon denken, dass du nicht auf Kondome stehst. Gut, an mir soll es nicht scheitern, wenn du sie nicht verwenden willst“ hauchte Yuu an meinem Ohr und kuschelte sich an mich. „Ich hab auch über dein... unser erstes Mal nach gedacht...“ sprach Aoi gedämpft und schon begann mein Herz wieder zu wummern. Ich spürte, wie sein Daumen über meinen Bauch strich und er seine Wange an mein Ohr schmiegte, eh er hinein hauchte: „Da gibt es eine Stellung, die ich für uns Beide und fürs erste Mal am geeignetsten halte, auch wenn wir noch einiges anderes zu klären hätten. Dennoch finde ich es wichtig, damit du weißt, was dich dahin gehend erwartet und es dich dann nicht überfordert.“ Ratlos drehte ich meinen Kopf zu meinem Freund nach hinten und wurde abermals mit kleinen Küssen empfangen, ohne wirklich darauf eingehen zu können und fragte daher: „Und.. wie stellst du dir das vor? Ich dachte eigentlich immer... naja... normal...?“ Yuu grinste und raunte: „Ich denke alle Stellungen sind irgendwie normal, aber ich dachte bei uns an die Löffelchen-Stellung.“ Wieder war ich nicht im Stande auf seine Liebkosung einzugehen und hatte vermutlich lauter Fragezeichen um mich herum schwirren. Zwar hatte ich schon mal was davon gehört, als meine Teamkollegen in der Umkleide davon sprachen, aber nachfragen, wie man sich die vorstellen muss, wollte ich dann auch nicht... „Du sagst ja gar nichts dazu“ stellte Aoi gekonnt fest und ich brummte leise, als er nachhakte: „Du weißt nicht, wie das aussehen soll, stimmt's?“ Abermals nur ein kurzes Nicken meinerseits, dann drehte Yuu mein Gesicht wieder zu sich, um mich zu küssen und drückte uns dabei langsam zur Seite auf die Matratze. Kaum lag ich da, zog er sein Bein unter mir hervor und blieb hinter mir liegen, fasste an meine Hüfte und küsste mich noch immer so liebevoll über meine Schulter hinweg. „So sieht das dann aus...“ unterbrach er unser Zungenspiel für einen kurzen Moment und streichelte so zart über meinen Bauch, dass es kitzelte. Als Aoi schmunzeln musste, weil ich meinen Bauch eingezogen hatte, fragte ich ihn mit leiser Stimme: „Warum nicht von vorn?“ „Weil es nicht so klappen wird wie bei unseren Trockenficks, mein unschuldiges Schnabeltierchen, denn ich komme nicht dran an die Stelle, wo ich hin muss. Um es mal so zu formulieren“ erklärte er und dennoch war ich nicht schlauer und blickte ratlos in das Gesicht des leicht über mich Gebeugten. Man konnte nicht viel sehen, aber man sah das Grinsen auf seinen Lippen, bevor er die Sache weiter ausführte: „Folgendes: damit das klappt, wie es in dem Falle sollte, musst du die Beine ziemlich stark an dich heran ziehen; in etwa so...“ Yuu hatte mein oben liegendes Bein angewinkelt an meinen Körper gedrückt, um es zu demonstrieren, bevor er weiter sprach: „Zwar ginge das auch mit weniger Verrenkung, aber dann kann ich nicht so nah bei dir sein und dich küssen, denn dann würde ich hier aufrecht knien und... das finde ich total unromantisch. Zumindest fürs Erste Mal. Und selbst wenn du dich soweit verbiegst, dass ich dir ganz nah sein kann, ist es zum einen nicht nur anstrengend für dich, sondern auch für mich. Denn ich muss mich die ganze Zeit auf den Armen halten und ich denke, wir brauchen verdammt viel Zeit und Ruhe. Das halte ich im Moment noch nicht durch. Darum käme für mich diese Variante, wie du es meintest, nicht in Frage.“ Ich versuchte mir alles soweit vorzustellen und musste Aoi auch irgendwie zustimmen. Gymnastische Übungen würde ich an der Stelle ganz und gar nicht wollen und das alles sofort reibungslos klappt, davon geh ich auch nicht aus und das Yuu sich mit unter Ewigkeiten auf den Armen halten muss, will ich genauso wenig, wie das er so weit weg ist und ich gar nichts von ihm hab. „Und andere Möglichkeiten?“ wollte ich vorsichtig wissen und der hinter mir Liegende erklärte: „Es gäbe da zum Beispiel noch die Hündchen-Stellung als gängige Variante, und auch wenn die keine Verrenkungen beinhaltet, so find ich sie noch unromantischer als die Missionar-Stellung. Du würdest dann da auf allen Vieren knien und wie ich dich kenne, völlig verloren den Hintern zusammen kneifen.“ Ich hörte, wie er grinste, doch ich fand es weniger lustig, denn diese Art kannte ich zwar schon aus irgendeiner Jugendzeitschrift und hatte eine Vorstellung davon, aber Aoi hatte vermutlich recht, dass es mich zu nervös machen würde. Er hat sich wirklich viele Gedanken gemacht, allein schon was seine Wahl für eine Postion betraf. „Doggy-Style kann trotzdem sehr sinnlich sein, genau wie die andere Stellung und wir können auch später probieren, was uns Beiden am besten gefällt, aber dieses erste Mal... will ich das du mir einfach komplett vertraust, Kouyou“ sprach er mich wieder mit leiser Stimme an und ich nickte nur verhalten. Erneut glitt Yuu's Hand an meinem Bauch entlang und streichelte etwas an meinen Schenkeln, dann fuhr seine Handfläche wieder hoch über meiner Brust und ruhte an meinem Hals. Die sanften Finger vergruben sich unter meinem Kopf ins Haar und die warmen Lippen küssten meine Schultern, eh ich den Kopf wieder zu ihm nach hinten drehte und die vorwitzige Zunge über meine Lippen wanderte. „Wenn du so vor mir bist, kannst du völlig entspannt liegen blieben und ich auch, wir können uns ganz viel Zeit lassen und wie du siehst, kann ich dich so wunderbar verwöhnen. Du brauchst nur hinter dich zu fassen, dann bin ich ganz nah bei dir und du musst keine Angst haben. Darum will ich diese Position. Es gäbe zwar noch eine Andere, wo ich mich völlig zurück lehnen kann, aber dann hast du die ganze Arbeit und verklemmst dich komplett. Wenn du dich auf mich setzt und mich reitest, dann hast du alles selbst in der Hand. Tempo, Rhythmus, wie tief du mich in dir haben willst und so weiter, aber wie gesagt, das liegt dann alles an dir und ich weiß, dass du dich kaum einen Zentimeter rühren würdest.“ Ich wandte meinen Kopf verschämt ab, doch Aoi machte etwas Platz zwischen uns und wollte offenbar, dass ich mich auf den Rücken drehe und so folgte ich der stummen Anweisung seiner Hand an meiner Schulter. Mein Freund breitete die Bettdecke wieder über uns aus und legte sich halb auf mich drauf, tupfte ein Küsschen auf meine heiße Wange und neckte mich: „Ich könnte dich aber auch abfüllen, denn dann weißt du sehr wohl, wie man jemanden reitet-...“ „Yuu....!“ fiepte ich ihm ins Wort und wurde abermals geknutscht, bevor er flüsterte: „Ich weiß, ich weiß... Ich hör ja schon auf.“ Abermals schmusten wir und ich machte auch keine Anstalten, mich irgendwie dagegen zu wehren. „Findest du, wir passen zusammen?“ wollte ich von ihm wissen, als er sich gerade an meinem Ohrläppchen zu schaffen machte und er antwortete im Flüsterton: „Hmm, ich denke schon. Weißt du... du hast da diese absolut faszinierenden rosa Nippel, die mir den Verstand rauben und ich steh ja sowas von drauf! Wir passen ganz eindeutig zusammen!“ Dafür bekam er einen Klapps auf den Arsch und so zuckte er überrascht: „Au! Aber... irgendwie steh ich da auch drauf, wenn du sowas machst.“ Aoi grinste frech und nahm mir gleich darauf jeglichen Atem in einem langen Kuss. „Wenn du mich fragst, passen wir zusammen, wie die Faust aufs Auge. Trotzdem... Kou... wir müssen einiges ändern...“ nahm er das Thema wieder auf und ich fragte zurückhaltend: „Ändern...?“ Er nickte und verteilte kleine Küsse an meinem Kiefer. Yuu will Sex... „Kann ich... dich was fragen...?“ kam es leise von mir und mein Puls stieg drastisch an, weil ich mal wieder unsicher wurde und doch wollte ich für ihn mutiger werden. Noch einmal nickte mein Freund bestätigend und so stammelte ich: „Wie... wie wichtig ist dir der Sex wirklich...?“ „Kommt drauf an“ war seine wenig zufrieden stellende Antwort und so hakte ich nach: „Worauf?“ Aoi biss sich überlegend auf die Lippen und schien nach Worten zu suchen, bevor er begann: „Das ist schwer zu erklären... Also, wenn du Sex als diese rein mechanische 'rein & raus'-Sache siehst, dann bedeutet er mir nichts. Siehst du das ganze im Zusammenhang mit Berührungen, innigster Verbundenheit und all dem, was wir bisher im Bett gemacht haben, dann bedeutet es mir Wahnsinnig viel. Bei dem großen Ganzen gehören schließlich auch Dinge wie Oral-Sex dazu und dir gefällt es doch, wenn ich das mit dir mache, oder?“ Mit heißen Wangen nickte nun auch ich und schaute peinlich berührt in eine andere Richtung. „Sieh mich an“ bat Yuu und dirigierte mein Gesicht etwas zu sich, eh er weiter sprach: „Ich will wissen, was in deinem Kopf vor sich geht und warum es dir peinlich ist, wenn ich es schön und erregend finde, wenn du geil bist.“ „Ich weiß es nicht, wirklich nicht... Ich wünschte, ich könnte es sagen... aber ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt...“ nuschelte ich geknickt und versuchte wieder seinem Blick auszuweichen, doch Aoi hinderte mich dran: „Scchhh... ganz ruhig Schnabeltierchen, das war kein Vorwurf. Ich will nur wissen, warum das so ist, damit ich darauf reagieren oder dir vielleicht sogar helfen kann. Und wenn du es nicht weißt, dann finden wir den Grund, ok? Zumindest glaube ich, dass es alles ein großes verworrenes Etwas ist, da oben drin.“ Yuu tippte dabei auf meinen Kopf und ergänzte dann: „Ich will das Knäuel aus Hemmungen und Geheimnissen entknoten...“ Ich weiß nicht, ob das jemals irgendwer schaffen würde... Nicht einmal ich selbst steige da durch. „Ich muss es einfach wissen...“ säuselte Aoi und ließ seine Handfläche über meinen Oberkörper streichen, bevor er mit rauer Stimme weiter sprach: „Verflucht... du bist wie die verbotene Frucht... Ich will dich... so sehr und ich darf dich nicht haben... Mhmmm...“ nur ein leises sehnsüchtiges Knurren... „Irgendwo da drinnen...“ begann Yuu von neuem und sah auf meine Brust, eh er fortsetzte: „... ist ein liebesbedürftiges Schnabeltierchen...“ dann wanderte sein Blick auf meine Stirn: „... und du sperrst es ein... Warum..?“ Fragend sah er mir nun direkt in die Augen, legte dann seinen Kopf auf meine Brust und flüsterte anschließend kaum hörbar: „Ich will es... und es will zu mir....“ Ein klein wenig überfordert lag ich nun da, denn so arg poetisch-melancholisch kannte ich ihn bisher nicht. Das Bedürfnis meine Hand an seinen Kopf zu legen und ihn zu kraulen, stieg in mir auf. Aoi knurrte genießend, als ich dem Impuls nachkam und ihm diese Zärtlichkeit zukommen ließ. Es fühlte sich gut an, wie er es wirklich zu mögen schien. Yuu hob den Kopf langsam wieder an und flüsterte fast schon mit bettelndem Unterton: „Kouyou... ich brauch soviel mehr davon... Bitte fass mich öfter an... ich will dich auch spüren.“ Ist er wirklich so ausgehungert nach Streicheleinheiten? Bedeutet ihm das tatsächlich so viel? „Ich hatte echt so viel Panik... als du vorhin einfach weg warst, ohne Erklärung und ich nicht wusste, ob du wieder kommst. Ich war so fertig...“ gestand ich nach einem schweigsamen Moment und Aoi ließ sich etwas Zeit, eh er darauf etwas entgegnete: „Dann weißt du ja jetzt, wie es mir immer geht, wenn du einfach wortlos dicht machst und ich nicht mehr an dich ran komme. Das tut auch mir immer wieder aufs Neue weh...“ „Es tut mir so leid...“ fiepte ich und war den Tränen schon wieder verdammt nah. „Mir tut es auch leid, aber vorhin... das ging gar nicht mehr... Ich musste weg... Bin 'ne Runde um den Block spazieren gegangen und hab nachgedacht; viel nachgedacht“ ließ mich Yuu wissen und ich fragte weiter nach: „Worüber...?“ „Dich, mich, uns... und das wir irgendwas tun müssen, sonst macht mich diese Unwissenheit kaputt. Ich wollte für dich, solange wie möglich stark sein und mir nichts anmerken lassen, aber irgendwann geht es einfach nicht mehr“ sagte er mit brüchiger Stimme und ich bekam wieder diese Panik: „Ich änder mich!“ „Nein! Ich will nicht, dass du dich änderst, denn genauso hab ich dich kennen gelernt und war sofort über beide Ohren verliebt, ich will dich auch nicht anders.... Aber ich muss wissen, wie ich dich behandeln soll. Weißt du, ich probiere immer auf gut Glück, irgendwie instinktiv das Richtige zu tun und für mich ist das jedes mal wie russisches Roulette, denn wenn ich daneben liege, könnte es das gewesen sein und das würde ich nicht verkraften... Du musst mir sagen, oder zeigen oder schreiben oder sonst irgendwie mitteilen, was sich in deinem Kopf abspielt und wie ich dich dazu kriege, dass du dich bei mir wohl fühlst und dich fallen lassen kannst. Niemand verlangt, dass du dich vor der ganzen Welt nackig machen sollst. Nur ich, Kouyou, nur ich mickriger kleiner Krüppel will, dass du auf Wolken schwebst, wenn ich dir was Gutes tue und der auch ab und an gerne etwas zurück bekommen würde.“ Es war so herzzerreißend, dass ich schon wieder mit der Fassung kämpfen musste, um nicht wieder heulen zu müssen. „Och... Schnabeltierchen...“ krächzte Aoi, begann wieder die salzige Flüssigkeit weg zu wischen, bevor auch er anfing zu weinen: „Ach scheiß drauf, lass uns flennen.“ Ich sah eine Träne im wenigen Licht, wie sie über die Wange lief und kurz unterhalb vom Wangenknochen halt machte. Seinen Kopf hielt ich nun in beiden Händen, reckte mich ihm etwas entgegen, küsste den glitzernden Tropfen weg und bekam ein süßes Lächeln von meinem Freund geschenkt. Dieser nutzte den Umstand auch gleich aus, dass ich mich etwas angehoben hatte und umarmte mich, drückte mich fest an sich und murmelte: „Solche Momente sollten nur für uns Zwei bestimmt sein. Beim Flennen muss uns wirklich niemand zusehen...“ Spricht er damit etwa meine Abneigung gegenüber dem Zärtlichkeiten-Austausch im Beisein anderer Leute an? „Liegt dir soviel daran, dass das mit uns jeder mitkriegt?“ wollte ich leise fragend von ihm wissen und ließ mich in unserer Umarmung auf den Rücken sinken, doch Yuu hatte mich dabei nicht losgelassen und antwortete nun: „Ich würde es am liebsten in die ganze Welt hinaus schreien, wie sehr ich mich nach dir verzehre. Aber ich begnüge mich auch durchaus damit, wenn du mich nicht ständig abweist, wenn jemand Vertrautes bei uns ist. Schließlich will ich mich nicht verstecken müssen, wenn wir mal bei meinem Vater zu Besuch sind oder wenn es nur Suzuki und Matsumoto sind, die sicher weit krassere Dinge treiben als wir.“ „Ich versuch's...“ versprach ich ihm und begann Aoi's Rücken zu streicheln, ohne das ich es zunächst wirklich realisierte. Ich wusste so Vieles nicht... Hab immer alles als selbstverständlich hingenommen. Ich bin ein unsensibles Arschloch... das nur an sich denkt... „Kannst du mir das beibringen?“ hakte ich vorsichtig nach und Yuu gab ein fragendes Geräusch von sich, also versuchte ich es genauer zu formulieren: „Ich will es ja... mich unverklemmt und frei bewegen, aber ich weiß nicht wie und...“ „Und?“ kam es von dem auf mir Liegenden und so sagte ich kleinlaut: „Nur mit Alkohol hat es bisher geklappt...“ „Mhmm und am Tag danach hast du dich wieder in Grund und Boden geschämt, weil du den wilden Kouyou so plötzlich raus gelassen hast“ wies er mich auf eine Tatsache hin, die ich eigentlich erst verdrängt hatte. Seufzend drückte ich Aoi an mich und dieser versicherte mir: „Irgendwie kriegen wir das schon hin, nur... du musst mir wirklich vertrauen. Schaffst du das?“ Nun war es an mir, auf den Lippen herum zu kauen und nach den richtigen Worten zu suchen: „Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertrauen würde, aber... irgendwie komme ich mit mir selbst nicht klar... Keine Ahnung woran das liegt, es macht mich ja auch fertig.“ Vorsichtig knabberten Zähne an meinem Schlüsselbein und warme Lippen tupften liebevolle Küsschen darauf, eh sie hauchten: „Wir schaffen das zusammen, versprochen. Auch wenn es vielleicht dauern wird, aber ich geb dich nicht auf! Du musst dich nur in meine Hände begeben...“ Wenn das so einfach wäre, Yuu... „Es gibt so viele Dinge, die ich mit dir machen will...“ schnurrte Aoi an meinem Ohr und ließ seine Zungenspitze an meinem Ohrläppchen tänzeln. Ich räusperte mich angetan von den ganzen Verführungen und krächzte: „Zum Beispiel?“ „Ich würde gern mal eine Schatzsuche auf dir machen“ antwortete er und ich hakte verwirrte nach: „'Ne Schatzsuche...?“ „Ja, deine erogenen Zonen suchen... Die Stellen an deinem Körper, die dich in den Wahnsinn treiben... Und ich will dich Fingern“ ließ er mich unverblümt wissen und ich schluckte nervös, da ich eine ungefähre Ahnung davon hatte, was er da mit mir vor hat: „Öhm... jetzt?“ Aoi hob den Kopf und lächelte: „Nein, nicht jetzt und auch nicht hier. Ich will das du dich dann in der Umgebung wohl fühlst. Hab schließlich auch kein Gleitmittel mit und will dir nicht weh tun. Bei Frauen wäre das weniger das Problem, da flutscht es von allein.“ „Klingt nach 'ner Menge Erfahrung...“ brummte ich und wusste nicht wirklich, ob ich es näher wissen wollte. Einerseits war da schon die Neugier zu wissen, was er alles vor der Zeit mit mir gemacht hat und außerdem vermute ich da vom Prinzip her Ähnlichkeiten, bei Männlein und Weiblein, was mir vielleicht helfen könnte. Aber andererseits war es komisch zu wissen, dass es wirklich noch Andere vor mir gegeben hat, denen er sicherlich ähnlich viel Aufmerksamkeit geschenkt und sie verwöhnt hat. „Du wusstest doch, dass ich auch eine Freundin hatte“ sprach Yuu gedämpft und ich nickte abermals nur verhalten, eh ich beiläufig anmerkte: „Die war bestimmt nicht so schüchtern...“ „Nein, war sie nicht. Sie hat mir gleich gezeigt, was sie wollte und wie sie es wollte“ erzählte er und irgendwie wurde mir unwohl. Nicht nur das ich fürchten muss, dass irgendein Kerl daher gelaufen kommt und mir meinen Aoi wegnimmt, sondern ich muss auch die Mädels fürchten. Gibt bestimmt Tausende darunter, die besser für ihn sind als ich... „Mein Grübeltierchen... Bitte sag mir, woran du denkst“ bat Yuu leise und strich über meine Wange. Ich wollte nicht wieder in das alter Muster zurück fallen und ihm ein wenig entgegen kommen, statt mich auszuschweigen: „Es nervt mich irgendwie, dass du Erfahrung hast...“ Aoi schmunzelte und flüsterte: „Hast du Angst, dass ich dich, bei allem was wir machen, mit den Anderen vergleiche? Aber sieh mal, wenn ich keine Erfahrung hätte, hätten wir wahrscheinlich ein noch größeres Problem, denn dann wüsste auch ich womöglich nicht mit dir umzugehen. Meine Freundin hat mir damals gezeigt, wie schön es ist, wenn man jemanden so richtig verwöhnen kann und dann später mit Ihm, da hatte ich die ersten Dinge zu zweit gemacht. Dadurch, dass er ähnlich schüchtern war wie du, wusste ich auch, dass du mehr Zeit brauchen wirst und mehr Zuwendung. Sie hat mir dagegen aber auch Geduld beigebracht, denn sie mochte es nicht, wenn ich zu schnell ans Eingemachte wollte, dafür konnte sie sich sogar sehr viel mehr gehen lassen, als mein damaliger Freund und dieser wiederum hat mir gezeigt, dass auch schüchterne Wesen sehr aufregend sein können.“ Er hat wie immer recht... Sein Wissen kommt ja nun mir irgendwie zugute. „Ich hatte mit Beiden nicht viel Zeit, aber Zeit war damals auch etwas, was ohnehin knapp bemessen war und ich wollte nutzen, was mir bleiben würde. Das musst du verstehen, Kouyou...“ redete Yuu weiter auf mich ein und ich nickte zustimmend. „Du musst auch nicht eifersüchtig sein. Jetzt bin ich hier, bei dir und nur für dich da. Ich gebe zu, ich hätte dich heute vielleicht auch schon früher drauf ansprechen sollen, dass du mit mir redest, dann hätte es nicht soweit kommen müssen. War mein Fehler, aber ich wollte dich auch keines Falls drängen“ setzte Aoi fort und rutschte etwas weiter auf mich drauf, um meine Wangen mit winzigen Küsschen zu übersähen. „Früher hätte ich das nicht ertragen, wenn du dich so auf mich gelegt hättest. Aber heute will ich dich gern auf mir haben, heute fühlt es sich gut an. Damals... hatte ich noch mehr Panik und es war irgendwie beklemmend... Ich weiß nicht, wieso ich Nähe nur so schlecht zulassen kann...“ sprach ich nachdenklich und Yuu setzte sein bisheriges liebevolles Tun einfach die ganze Zeit fort, bis er etwas dazu sagte: „Dachte ich mir, aber du hast ja auch Probleme dich auf mich drauf zu legen, vor lauter Angst, dass du mich sofort zerquetscht. So zerbrechlich bin ich nicht und ich bring es dir bei, mich anzufassen. Es sei denn, du ekelst dich irgendwie vor mir...?“ Perplex schaute ich Aoi in die Augen und sagte: „Nein, um Himmelswillen, nein...“ Du und eklig? Absolut nicht, im Gegenteil.... Wenn du wüsstest, wie gern ich dich einfach so anfassen würde... ohne das mein Kopf dazwischen springt und Stopp sagt... Du fühlst dich so gut an... Yuu stützte sich auf einen Ellenbogen und schnappte sich eine meiner Hände, legte sie an seine Hüfte und sah mich aufmerksam an. Die warme weiche Haut unter meinen Fingern war herrlich angenehm und ich fragte mich, wieso ich mich immer wieder dagegen wehre, ihn zu berühren... Wieso ich mich nicht traue, es einfach zu tun. Ich weiß es nicht... Langsam streichelte meine Hand nun mit der kleinen Hilfestellung über den Rücken meines Freundes und dieser blieb genießend ruhig auf mir liegen. „Sag mal... angenommen... ich würde mich doch um entscheiden und dich fragen, ob es Ok wäre, wenn wir es andersrum probieren? Also wenn ich... jetzt doch mit dir schlafen wollen würde... was würdest du dann sagen?“ kam mir spontan eine Frage in den Sinn, die ich nicht mal wirklich ernst meinte, aber offenbar wollte mein Unterbewusstsein dies doch erfragt haben. Aoi hob den Kopf an und suchte meine Mimik ab, schien aber nichts zu finden und sagte auch irgendwie nichts, daher fragte ich kaum hörbar: „Würdest du nicht wollen oder?“ „Doch, selbstverständlich! Ich war nur ziemlich überrascht und wusste nicht, ob du wirklich nur hypothetisch fragst. Müsste mich mental drauf einstimmen, aber wenn das dein Wunsch wäre, würde ich es natürlich tun. Hab dir doch gesagt, dass es mir in sofern egal ist, nur jetzt und hier würde ich das auch nicht wollen...“ ließ er mich mit gedämpften Ton wissen und ergänzte in genauso sanfter Stimme: „Ich steh nicht auf diese klassischen Rollenverteilungen, musst du wissen. Ich kann führend und dominant sein, aber mich genauso zurückhalten und devot sein. Nur glaube ich, bist du nicht der Typ, der gerne rumkommandiert oder sich rumkommandieren lässt und dieses Zwischending ist echt schwer abzuschätzen.“ „Also bin ich wirklich nicht ganz normal oder?“ fragt ich ihn daraufhin und Yuu lächelte hörbar: „Du machst dir zu viele Gedanken, außerdem... was ist normal und wer will 'normal'? Normal und langweilig sind doch die Anderen alle schon, ich hab lieber mein aufregendes Schnabeltierchen! Abgesehen davon bin ich auch unnormal, also denk nicht soviel darüber nach. Lass uns lieber etwas schlafen und morgen weiter reden. Ich bin irgendwie ziemlich alle.“ Damit rutschte er von mir runter, drehte sich mit dem Rücken zu mir auf die Seite und zog mich am Arm herum, so das ich nun mit meiner Vorderseite an seiner Kehrseite lag und mein Schritt sich wunderbar an seinen Hintern schmiegte. Aoi klemmte meinen oben liegenden Arm unter den seinen und blieb ganz still liegen. Ich war zwar auch ziemlich fertig vom Tag und meine Augenlider wurden immer schwerer, dennoch fand ich ewig keine Ruhe. Zum einen war da das übliche Problem mit dem Schlafen an ungewohnten Orten und zum Anderen ging mir so einiges noch mal durch den Kopf. Zu einem großen Teil natürlich unser Gespräch. Es war aufschlussreich in so mancher Hinsicht, aber ich denke, wir wussten an der Stelle Beide, dass das noch nicht alles war und noch einiges folgen würde. Aber man muss ja nicht gleich das gesamte Paket auf den Tisch knallen. Abgesehen davon, weiß ich nach wie vor nicht, wo meine Probleme ihren Ursprung finden und ich weiß auch nicht, wie ich es Yuu verständlich machen soll... Doch als ich dann endlich Schlaf fand – diesmal auch ohne prickelndem Zutun meines Lieblingsterroristen – wurde es leider auch schon wieder viel zu schnell Morgen... Wenigstens hatte ich einen sehr angenehmen Traum, dessen Handlung ich aber ziemlich plötzlich vergaß, denn als ich so langsam wach wurde, schlich sich da eine Erkenntnis ein. Ich lag auf dem Rücken, zwar untenrum bekleidet, aber sonst völlig unbedeckt. Bevor ich meine Lage richtig analysiert hatte und dementsprechend reagieren hätte können, schnappte sich Aoi flink meine Hände und hielt sie mit sanfter Gewalt neben meinem Kopf fest. Auch seinen Körper platzierte er eiligst zwischen meinen noch trägen Beinen und hatte mich somit buchstäblich in seiner Gewalt. In verpennt-miesepetriger Manier moserte ich unwillig; jedoch ohne Erfolg. Yuu grinste nur verräterisch und senkte seinen Lippen an einen meiner präsentierten Nippel. „Mhmmm, was haben wir denn da...?“ flüsterte er und löste einen Adrenalin-Schub in mir aus. „Tu's nicht... bitte...“ winselte ich vergeblich, denn dass würde er sich wohl nicht entgehen lassen... „Sei tapfer“ säuselte Aoi so dicht an dieser empfindlichen Stelle, dass mir selbst der warme Atmen allein schon eine Gänsehaut einjagte. Oh fuck, Yuu... lass das... Ich, als eingefleischter Morgenmuffel, kann es ja eigentlich gar nicht leiden, wenn man gleich nach dem Wachwerden über mich herfällt, aber eben hiermit hatte mich Aoi sofort genau da, wo er mich offenbar haben wollte und wo ich mich nicht ein bisschen wehren könnte. Wehe du knabberst jetzt auch noch daran! Dann dreh ich durch... Natürlich spürte ich seine Zähne, wie sie mich ganz vorsichtig bearbeiteten. Und erst die Zunge... Die Lippen...! „Hnnghhh... Yuu!“ zappelte ich unter ihm und fiepte abermals: „Bitte hör auf...“ „Mhmmmm...“ knurrte Aoi angetan und widmete sich der anderen Seite. Zwar ist es nicht das erste mal gewesen, dass er mich morgens angegrabbelt hat, obwohl ich noch nicht wirklich aufnahmefähig war, aber dass er mich so derartig überfällt, war glaub ich eine Premiere. „Verflucht...!“ presste ich zwischen den Zähnen hervor und streckte meinen Kopf über. Ich konnte mich geistig kaum dagegen wehren, dass mein Körper mehr wollte. Und das Schlimme dabei ist, dass Yuu das verdammt genau weiß! Wenn das mal keine überzeugende Weck-Methode ist... „Ich hab dich beobachtet... Wie du geschlafen hast... Du hast so unschuldig ausgesehen... Bis du dich auf den Rücken gedreht und dich entblößt hast... Da hab ich nur noch ein kleines bisschen nach geholfen“ schnurrte er mit vielen kleinen Küssen auf meinem Brustbein und ließ mir damit etwas Zeit zum Verschnaufen, darum fauchte ich leise und mit heißen Wangen: „Du hast was..?“ „Dich nur noch ein wenig mehr aufgedeckt. Aber deine Latte kam von ganz allein...“ antwortete Aoi mir mit einem dreckigen Grinsen, setzte anschließend fort: „Schade, dass ich nicht weiter machen kann...“ „Was... wieso.... warum nicht?“ krächzte ich erschrocken und so erklärte Yuu: „Wir müssen langsam aufbrechen, es ist nur bis 10 Uhr reserviert und wir haben es 9:15 Uhr.“ „Da ist noch Zeit!“ argumentierte ich hastig und Aoi lächelte: „So spitz ja? Aber wir müssen noch duschen und 'ne Kleinigkeit essen, bevor wir losfahren...“ „Scheiß auf Duschen! Bitte...“ entkam es mir ungebremst und auch wenn die Wärme in mir aufstieg, so meinte ich es nun durchaus ernst. Ich wollte hier nicht abbrechen, wenn ich schon einmal soweit gebracht worden bin! Yuu ließ meine Hände los und stützte sich etwas auf die Arme, küsste mich verspielt und schien mit sich zu hadern. „Bitte...“ hauchte ich kaum hörbar in einem Kuss hervor und packte in meiner Verzweiflung an seinen Knackarsch. Dies hatte ihn offenbar überzeugt, wenn auch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte: „Gut, dann ein Kompromiss. Wir gehen jetzt in die Dusche und haben da ein bisschen Spaß, Ok?“ Ich nickte zustimmend und ließ mich vom Bett ins kleine Bad zerren. Die Kabine war ja für Einen allein schon ziemlich eng, aber als wir Beide da drinnen standen, war es gar nicht anders machbar, als dass sich unsere eingeseiften Körper aneinander rieben. Es war mir wieder einmal peinlich, ihn gerade jetzt so sehr zu wollen, aber irgendwie war da wohl der wilde Teil in mir ebenfalls erweckt worden, der es ganz einfach brauchte. Aoi ließ sich aber leider nicht viel Zeit bei Allem und es störte mich in dem Augenblick auch nicht wirklich. Lieber kurz und knackig, als qualvoll zu verzichten und zu warten, bis wir zurück wären. Nach unserem kleinen heißen und glitschigen Liebesspiel auf engstem Raum, war es mir dann doch wieder unangenehm, so fordernd gewesen zu sein. Aber zumindest machte Yuu nicht den Eindruck, dass ich ihn damit irgendwie verschreckt hätte... Mit jeweils einem Handtuch um der Hüfte, aßen wir die Reste von gestern Abend, welche auch kalt noch sehr gut schmeckten. Aoi hatte sie wohl nach seinem Ausflug letzte Nacht aus dem Auto mitgebracht und in den Mini-Kühlschrank gestellt. Die Stimmung schien allgemein wieder gut zu sein, denn mein Freund hatte seinen Spaß daran mit dem Essen zu spielen und auch ich konnte mich wieder besser entspannen. Er zog sich anschließend ein paar Sachen an und sammelte danach alles ein, was im Wohnraum von uns herum lag. Klamotten, die abgestandenen Cola-Dosen und seine Medikamente. Alles wurde wieder eingepackt, beziehungsweise entsorgt, bis auf die verflixten Kondome, die hielt er mir nun unter die Nase. „Na, was meinst du Schnabeltierchen, sollen wir sie hier lassen und dem nächsten Pärchen, dass hier nächtigen wird, einen Gefallen tun?“ grinste Yuu an meinem Nacken, als er mich von hinten umarmte. Ich war gerade fertig damit, die Sachen aus dem Bad einzusammeln und nun antwortete ich ihm grummelnd: „Oder dafür zu sorgen, dass sie sich streiten...“ Er sagte nichts weiter dazu und griff einfach wortlos um mich herum, nahm das kleine Täschchen an sich, in welches ich all unserem Kram geschmissen hatte und manövrierte mich, nach einem prüfenden Blick zum Abschluss, aus dem Bad heraus. „Beeilung, Beeilung! Du willst doch sicher nicht halb nackt hier stehen und vom Motel-Personal erwischt werden, während wir schmusen, oder?“ wies Aoi mich auf die Tatsache hin, dass ich noch immer im Handtuch da stand. Schnell befreite ich mich aus seinen Armen und versuchte es gekonnt zu ignorieren, dass Yuu mich bei jeder kleinen Bewegung genau beobachtete. Immerhin ging es eben in der Dusche auch... „Was hältst du davon, wenn wir den restlichen Tag im Bett verbringen, wenn wir zurück sind und uns ein paar Filme reinziehen?“ schlug er vor und ich willigte ein, denn wirklich viel wollte ich mir heute eh nicht mehr antun. Nicht nach so einem überaus aufregenden und auch nervenaufreibenden Ausflug... Kaum hatte ich meine Klamotten an und Aoi die gepackte Reisetasche geschultert, klopfte es an der Zimmertür. Wir übergaben den Schlüssel und verabschiedeten uns von dem netten Mann, eh wir schon bald auf dem Weg nach Wakayama waren. Die Fahrt an sich verlief ruhig und ohne Probleme. Yuu sprach zwar ab und an mit mir, doch ich merkte bei dem stetigen Schaukeln im Auto, wie mir doch die fehlenden Stunden Schlaf in der letzten Nacht zu schaffen machten. Ich döste so vor mich hin und murmelte verpennt: „Was hast du nun mit den Gummis gemacht?“ nachdem ein großes Werbeplakat dafür an uns vorbei rauschte. „Hab sie in den Nachtschrank gelegt“ entgegnete er mir und ich grübelte weiter: „Hm... Sag mal... wenn du sie nicht eingepackt hast, wer dann?“ Ich war es bestimmt nicht... „Gute Frage...“ knurrte Aoi und ich spekulierte: „Vielleicht ja die Anderen?“ „Schon Möglich... Aber... nachdem ich die Tasche noch mal kurz ausgewaschen hatte, war nicht viel Zeit und Matsumoto habe ich den ganzen Tag nicht gesehen gehabt...“ gab Yuu nachdenklich und irgendwie ziemlich verstimmt von sich, bevor ich weiter laut darüber nachdachte: „Dann bleibt eigentlich nur-...“ „Suzuki...!“ zischte mein Freund nun deutlich angesäuert und malmte mit den Kiefern. Zwar würde die Fahrt mittlerweile nicht mehr allzu lange dauern, aber es war schon gruselig, dass Aoi kein einziges Wort mehr sprach, nur zwei – drei mal wegen dem Verkehr und den Leuten fluchte. Er schien mächtig angepisst, nach unserem Verdacht, wer der Übeltäter gewesen sein musste... Vermutlich hatte er wohl auch erst jetzt so richtig darüber nach gedacht. Kurz vor unserer Ankunft auf dem Gelände, tippte ich Ruki eine SMS, dass er uns bitte am Tor abholen kommt. Ähnlich, wie wir es auch schon bei der Abreise gehandhabt hatten. Wir warteten einen Moment davor und auch jetzt hatte sich Yuu's Laune nicht wieder gebessert. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Motorhaube und hatte eine beunruhigende Falte auf der Stirn. Takanori allerdings schoss gleich mal den Vogel ab, denn der kam auf einem dieser kleinen Gefährte angebrettert, die man für gewöhnlich auf Golfplätzen antrifft. Der eine ältere Platzwart, den Ruki wohl von früher kennt, saß am Steuer und der Kleine hatte offensichtlich seinen Spaß an der Spritztour. Kurz verabschiedeten sie sich und so luden wir das Kerlchen ein, passierten die Pforte und waren wenig später endlich richtig angekommen. Aoi stellte das Auto ab und sah in den Seitenspiegel, erspähte Suzuki winkend in der Eingangstür und stieg, ohne ein Wort gesagt zu haben, aus. Er ließ alles Andere links liegen und lief direkt auf den mutmaßlichen Kondom-Schmuggler zu, stemmte ihn an die Außenwand und holte mit dem anderen Arm weit aus.... _________________________________________________________________________ Ohh... da ist wohl wer verdammt angepisst... Verständlich, nachdem die Sache Aoi das große Date versaut hat und es auch noch zum Streit kam. Ob ReiRei mal wieder ein blaues Aug davon trägt? Verdient hätte er es ja irgendwie. Man mischt sich schließlich nicht in die Angelegenheiten seiner Mitmenschen ein. Besonders nicht wenn es um heikle Themen und zartbesaiteten Schnabeltierchen geht! Anbei, was haltet ihr davon, wenn's demnächst mal wieder ein etwas ausgedehnteres Aoiha-Limönchen gibt? Hoffe hab euch mit dem Kapitelchen nicht zu sehr gelangweilt und freu mich wie immer über Feedback :) Ansonsten komme ich mal zur Vorschau: R-Kapitel! Und zwar werden wir nun endlich mal erleben, wie Ruki und Reita ihre Kuchen verdrücken, währenddessen in der Badewanne liegen und dabei ein paar u.A. kuriose Gespräche führen. Anschließend will ich sie noch zum Schwimmunterricht im See schicken und auflösen, was mit unserem ReiRei passiert auf dem Aoi's Faust zufliegt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)