SPIN-OFF: I can't take my eyes of you / In my secret life von -Sian- ((Reita x Ruki / Uruha x Aoi)) ================================================================================ Kapitel 1: (U) I. Ferien-Special - Teil: 1 ------------------------------------------ Sommerferien! Endlich geht’s los! Ich konnte die letzte Nacht kaum schlafen, so nervös war ich wegen meinem ersten Urlaub mit Yuu, denn es ist auch mein allererster überhaupt. Wir, meine Familie und ich, waren nie in den Ferien weggefahren; kein einziges Mal, nur kurze Trips wenn irgendwer einen Wettkampf hatte, aber das war nie und nimmer als Urlaub zu bezeichnen... Ich hatte mich so eben mit meinem gepackten Koffer und einem Rucksack in Aoi's Zimmer begeben, da dort Treffpunkt war. Mit einem Lächeln wurde ich empfangen und samt meinem Gepäck zur Tür hinein gezogen, welche hinter mir ins Schloss viel und Yuu mich mit einem geübten Griff von meiner Fracht wegzog. Sein Grinsen wurde breiter, als er mich hinüber an die Kante seines Schreibtisches schob und ich somit etwas auf die Platte rutschte. Meine Finger krallten sich in seinem Shirt fest und suchten dann die Gürtelschlaufen der Hose, verhakten sich dort und hielten ihre Beute fest, während ich zur Begrüßung auf dem Tisch regelrecht nieder geknutscht worden bin, nachdem er raunte: „In diesem Urlaub will ich soviel Schweinskram mit dir machen, dass uns Beiden hören und sehen vergeht.“ Mein Freund, wie er leibt und lebt...! Mit aufsteigender Wärme in den Wangen murmelte ich schüchtern: „Sag so was nicht...“ „Wieso nicht?“ schnurrte er an meinem Ohr zurück und ich flüsterte stockend: „Das... das ist mir peinlich... Außerdem kann hier jederzeit die Tür aufgehen.“ „Peinlich also... Ich glaub ja eher, dass dich das ein wenig anmacht“ entgegnete er mir darauf hin und so drückte ich ihn ein Stück von mir runter. Es reichte ja schließlich auch, wenn er zwischen meinen Knien stehen bleiben darf. Aoi gab zum Glück sofort nach und schwieg, schmuste nur seine Wange an meiner und hielt seine flinken Hände in Zaum. „Und du bist dir wirklich sicher, dass das nicht zu gefährlich ist? Ich meine... die Krankenhäuser dort in der Umgebung, falls es überhaupt in der Nähe irgendeines gibt, sind nicht auf dich vorbereitet und und... und... ich will einfach nicht das dir wieder was passiert...“ brummte ich mit gemischten Gefühlen und sprach damit einen Gedanken aus, der mich schon die ganze restliche Schulwoche quälte. „Mach dir bitte nicht so viele Gedanken darum. Da wo wir hinfahren, gibt es keinen Kawasaki oder irgendeinen anderen Sack, der mich aufregt und ich war gestern noch mal, nur für dich zur Beruhigung, mit dem Auto in der Werkstatt und an der Tankstelle, beim Onkel Doc war ich auch und hab mich ebenfalls durch checken lassen. Er sagte das eigentlich kein Grund bestünde nicht zu fahren, aber ich soll es nicht übertreiben. So seine Worte. Also fällt Bergsteigen, Fallschirmspringen, Bungee-Jumping und Tiefseetauchen flach“ erklärte mein Freund grinsend und ich moserte, nicht wesentlich erleichtert: „Ich finde das nicht witzig... Ich... hab einfach Angst um dich...“ „Musst du nicht, wirklich nicht. Mir geht’s gut... und meinen Fischen auch, hab extra noch einen Futterautomaten gekauft. Mich wundert es aber, dass deine Eltern nichts dazu gesagt haben“ flüsterte Yuu, welcher seine Wange immer noch an meine schmiegte und so gab ich betreten zu: „Sie wissen es nicht... sie denken, dass ich hier bleibe und brav bin. Deswegen durfte es ja auch nichts Teures werden, damit ich es mir selbst leisten kann und sie nicht nach Geld fragen muss.“ „So so... wusste gar nicht, dass ich so einen ungezogenen Kouyou hab... Ob er dann, wenn wir angekommen sind, auch noch so ungezogen ist?“ säuselte Aoi schon wieder in diesem verlockenden Ton und deswegen zwickte ich ihn in die Seite. „Au!“ kam es gespielt wehleidig von meinem Gegenüber, dann biss er mir leicht in den Hals, eh er an diesem hauchte: „Komm lass uns heute noch hier bleiben und ins Bett gehen, morgen ist auch noch ein Tag...“ Auch wenn es durch aus ein Gedanke wäre, mit dem man sich anfreunden könnte, so würde ich schon gerne möglichst bald los wollen und die etwa 7 Stunden Fahrt hinter mich bringen, denn die Koffer waren einmal gepackt und ich komplett startklar, deshalb murmelte ich als Antwort: „Wenn wir dort wirklich ein großes Bett mit Blick aufs Wasser haben... und unsere Ruhe... und Luxus und all dem... ist dir das nicht lieber, dafür noch ein paar Stunden zu warten, bis wir heute Nachmittag oder am Abend da sind??“ „Mir ist im Prinzip egal wo ich bin, Hauptsache du bist da“ nuschelte er kaum hörbar und so schob ich meinen verschmusten Terroristen sanft erneut von mir weg: „Schleimer!“ Er ließ sich nur unwillig von mir lösen und blieb dann mit einem schiefen Grinsen vor mir stehen, ich räusperte mich verlegen und fragte ablenkend: „Wo bleiben die denn? Was dauert da so lange?“ „Ich weiß nicht, ich schätze sie streiten darüber, wer Matsumoto's Gepäck zum Auto schleppen muss“ mutmaßte mein Freund und schlug dann vor: „Lass uns mal gucken, was die so ewig treiben. Dein Zeug kannst du hier kurz stehen lassen.“ Damit verließen wir den Raum und gingen auf das Einzelzimmer zu, wo die Tür nur angelehnt war. Yuu deutete mir mit einem Finger auf den Lippen an leise zu sein und schlich hinüber, lauschte an der Tür und riskierte einen Blick hinein. Er winkte mich heran und nach kurzem Zögern beobachtete ich nun auch meinerseits das Geschehen da drinnen. Suzuki stand am Bett mit verschränkten Armen und schien auf etwas zu warten. „Moah... Takanorriiii... ist doch scheiß egal was du anziehst, wir werden auf der Fahrt wohl meistens im Auto sitzen!!“ rief er sarkastisch gen offenstehender Schranktür und knurrte, während er sich aufs Bett fallen ließ. Wenig später trat der kleine Kerl dahinter auf die Bildfläche und zwar in einem ziemlich engen Outfit, das er hier noch nie getragen hatte, knapp und aufreizend war es. „Sieht gut aus, Ruki, sieht gut aus... Scheiße, das sieht wirklich verdammt geil aus! Komm her!“ wurde das Erscheinen kommentiert und bevor der auf dem Bett Sitzende sich erhob und nach dem Kleinen greifen konnte, öffnete mein Freund die Zimmertür und sprach: „Suzuki, Griffel weg! Du wickelst den jetzt nicht wieder aus, wir müssen los!“ Ertappt zuckten die Beiden zusammen und brauchten einen Moment, um sich zu erholen: „Erschreckt uns doch nicht so...“ moserte das Kerlchen und ließ Suzuki wieder los, an den er sich geklammert hatte. Aoi bekräftigte nun noch einmal: „Macht hin, wir warten unten. Kouyou und ich gehen schon mal zum Auto und verladen unsere Sachen... und ich hol die Seile... Ich fürchte wir müssen was aufs Dach schnallen, bei der Menge an Koffern...“ Ohne viel gesagt zu haben verließ ich mit meinem Freund wieder den Raum und wir holten unsere Gepäckstücke aus seinem Zimmer, dann begaben wir uns nach unten auf den Schulparkplatz. Yuu steuerte direkt auf ein großes und recht geräumiges, schwarzes Fahrzeug zu und brummte: „Gut, dass Paps den Gepäckträger noch ans Dach montieren lassen hat...“ Ohne weiter darauf einzugehen schlürfte ich hinter her und verlud meinen Koffer in den Wagen, wollte gerade hinten einsteigen und meinen kleine Rucksack mitnehmen, als mich Aoi an der Hüfte packte und mich fest hielt. Sein Schritt war an meinen Hintern gedrängt und ich krallte mich panisch, dabei beobachtet zu werden, ins Sitzpolster und hörte ihn neckend fragen: „Du willst doch nicht etwa auf die Rückbank? Du kommst zu mir nach vorn, Schnabeltierchen..!“ Zum Glück hatte er mich schnell wieder los gelassen und auch wenn das Internat inzwischen fast wie ausgestorben war, nachdem noch am letzten Unterrichtstag die meisten Bewohner nach Hause gefahren sind, so wollte ich nicht, dass uns vielleicht doch noch jemand so sieht. Daher kroch ich wieder hinaus und nahm brav auf dem Beifahrersitz platz. Weder Suzuki noch sein Freund war zu sehen und daher nutzte Aoi die Chance, drängte sich zu mir in den Wagen hinein, mit dem Knie zwischen meinen Beinen abstützend, um mich nun noch einmal zu knutschen, bevor die anderen Beiden auftauchen würden. Wohl war mir dabei nicht, aber immerhin wurden wir vom Dach verdeckt. Wenig später hörte man die Rollen von Koffern auf dem Asphalt scharren und ein leises Knurren seitens meines Freundes, welcher sich wieder aus dem Auto schwang und das sich ihm präsentierte Bild kommentierte: „Die Klischee-Schwestern sind im Anmarsch!“ „Ha ha... sehr witzig Shiroyama...“ moserte Suzuki deutlich verstimmt und als ich in den Rückspiegel blickte, sah ich auch weshalb. Er zerrte zwei recht große Koffer hinter sich her und hatte zusätzlich noch eine große Tasche auf dem Rücken und eine kleinere unter dem Arm geklemmt, mit der er sichtlich zu kämpfen hatte. Neben ihm lief Ruki, in einem weit schlichteren Outfit als eben noch und zog lediglich einen kleineren goldenen Hartschalen-Koffer hinter sich her und eine Art größere Handtasche. „Ich weiß ja, dass du ein versnobtes Modepüppchen bist Suzuki, aber findest du nicht, dass du übertreibst?“ „Clown gefrühstückt was...? Mir gehört nur der Eine hier... der ganze Rest ist Takanori's Krempel! Hab mich nur bereit erklärt den Scheiß runter zu schleppen, damit er im Gegenzug endlich in irgendwelchen Klamotten bleibt und wir los können“ schimpfte er säuerlich und stellte seine Fracht ab. „Könnt ihr mir mal verraten, wie wir das Alles weg kriegen sollen?“ fragte Yuu sichtlich ratlos und Suzuki zuckte mit den Schultern: „Bitte, tu dir keinen Zwang an, ich hab's versucht zu erklären, aber streite dich ruhig selbst mit Ruki rum!“ „Ihr Muschis! Lasst mich das machen, ihr habt hier den Meister im Tetris vor euch!“ erklärte der freche Kleine und wies an: „Der eine Große kommt aufs Dach und der andere ganz unten in den Kofferraum-“ „Hey wieso kommt ausgerechnet mein Koffer da hoch? Was, wenn der weg fliegt?“ warf Suzuki ein und stemmte die Arme in die Seiten. „Sei froh, dass ich nicht dich aufs Dach schnalle!“ stichelte das Kerlchen und Suzuki entglitten die Gesichtszüge: „Aber.. aber...“ Mit gesenktem Kopf trat er um das Auto herum und hievte besagtes Gepäckstück aufs Dach. „Falls damit irgendwas passiert, dann kaufst du mir alle Sachen neu!“ drohte Suzuki dem Kleinen und stieg grummelnd hinter mir ein, knurrte kurz zur Begrüßung und schmollte weiter. Mein dezentes Winken hatte er offenbar schon nicht mehr mitbekommen, also fragte ich vorsichtig ganz nach hinten: „Soll ich irgendwie helfen..?“ „Nee nee, passt schon... und was nicht passt, wird passend gemacht!“ rief Takanori zurück und schon rummste es im Auto, als vermutlich der erste große Koffer rein geschmissen wurde. Der kleine Kerl werkelte eine ganze Weile, während Aoi das Gepäck auf dem Dach sicherte. „So! Fertig!“ tat Ruki kund und Yuu schien sich das Ergebnis anzusehen: „Tja... ich würde sagen... Matsumoto hat den High-Score geknackt.“ „Hab ich doch gesagt! Meine Handtasche und die Reisetasche hier, kommt mit vor zu mir“ entgegnete er dem und warf besagtes Gepäck auf die Rückbank, direkt auf einen grumelnden Suzuki drauf und krabbelte dann selbst hinein, stopfte die größere von beiden Taschen in den Fußraum vor sich und verstaute seine Handtasche im Rücken, nachdem er die Füße auf dem Schoß seines verstimmten Freundes platziert hatte. „Keine Sorge, deinem Koffer passiert nichts, ich verspreche es. Schließlich würde ich mir damit ja selbst ans Bein pissen, wenn der sich mitten auf der Autobahn verabschiedet“ flüsterte das Kerlchen seinem menschlichen 'Fußkissen' zu und schien mal wieder mit seinen großen Kulleraugen Erfolg zu haben, anschließend übergab er einen Zettel mit einer Adresse und diese wurde von Yuu in das eingebaute Navi eingegeben. „Na dann kann's ja los gehen. Haben wir jetzt Alles oder fällt noch irgendwem irgendwas ein, um noch mehr Zeit vertrödeln zu können?“ fragte Aoi belustigt in die Runde, ich schüttelte nur mit dem Kopf und Suzuki brummte vor sich hin. Takanori war der einzige, der mit einem klaren 'Nein' auf die letzte Frage antwortete, aber das dürfte auch nicht sonderlich schwer gefallen sein, denn er schien ja seinen gesamten Klamotten-Vorrat mit sich zu führen... Der Motor startete und der Wagen fuhr aus der Parklücke heraus, anschließend vom Gelände und ab ging's, unserem Ferien-Ziel immer näher! Das Autoradio dudelte vor sich hin und sonst herrschte Stille. Ich sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbei ziehenden Bäume und Sträucher. Bald spürte ich eine vorsichtig tastende Hand an meinem Schenkel und so blickte ich hinüber zu meinem Freund, er schaute weiter geradeaus auf die Straße, lächelte aber. Seine Hand blieb auf diesem ruhigeren Stück Landstraße auf meinem Knie liegen und so spielte ich ein wenig mit seinen Fingern. Je länger ich mir seine linke Hand so betrachtete, fiel mir auch dieses kleine Pünktchen auf seinem Handrücken auf; ein winziges Muttermal. Hauchzart strich ich darüber und wollte es erfühlen, doch war alles ebenmäßig glatt. Yuu zog dann die Hand zurück und schaltete in den Gängen um, da wir nach einer Ampelkreuzung auf die Autobahn gefahren sind. Kaum waren wir drauf empfand ich ein seltsames Gefühl des 'irgendwas Wichtiges vergessen zu haben' und fragte sogleich den neben mir Sitzenden, in meiner Panik etwas lauter: „Hast du deine Medikamente alle dabei??“ Hinter uns schien jemand aus einem seichten Schnarchen aufgeschreckt worden zu sein, es dauerte jedoch nur wenige Sekunden, bis er wieder schlief und das leise Grunzen erneut zu hören war. „Ja hab ich, war ja beim Doc dafür und ich hab auch meine Checkliste mindestens 10 mal durchgesehen, das ich auch wirklich alles Nötige habe“ beruhigte mich der Angesprochene und so grübelte ich weiter, was es sein könnte, das mich gerade so unruhig werden ließ. Mir fiel jedoch einfach nichts ein und so versuchte ich dieses Gefühl einfach zu verdrängen. Vermutlich war es eh nur Aufregung vorm ersten großen Urlaub. Als Aoi das Auto stark beschleunigte, um einen LKW zu überholen, erwachten die zwei Schlafmützen auf der Rückbank. Während Suzuki das Schläfchen gut getan haben musste, denn er schien weit weniger grummelig zu sein, wollte Takanori offenbar noch ein wenig weiter pennen. Der rollte sich zusammen und legte sich eine Jacke über, bevor Suzuki den Gurt löste und zwischen den vorderen Sitzen zu uns hervorschaute: „Mach mal vernünftige Musik an. Diesen Mist, den die Radio-Fritzen Pop nennen, den will doch keiner hören.“ Yuu's Augenbraue hob sich und er wandte sich an mich: „Schau mal in das Fach vor dir, da liegen CD's drinnen und da müsste eine mit lila Schrift sein-...“ „Aber nicht deine Schnulzen, die sind so einschläfernd, das mich wohl wer in hundert Jahren wach küssen muss“ fiel Suzuki meinem Freund ins Wort und dieser wiederum brummte: „Aber natürlich Dornröschen, wie sie wünschen... Die lila-beschriftete CD bitte.“ Leise seufzend kramte ich besagte Scheibe raus und bekam auch gleich die Anweisung, sie in den dafür vorgesehenen Schlitz des Autoradios zu schieben. Plötzlich langte eine Hand zwischen unseren Sitzen hindurch und drehte den Lautstärke-Regler höher. Fataler Fehler wie sich heraus stellte, denn nun hämmerten uns knallharte und vor allem verdammt laute Metal-Riffs um die Ohren. Aoi schien damit gerechnet zu haben und feixte, als Suzuki hektisch wieder leiser stellte und Ruki hinter uns schien nun endgültig wach zu sein: „Moaaahh.... ein mal mit Profis...“ „Wusste gar nicht das du solche Musik hast“ murmelte ich und hörte den Angesprochenen sagen: „Ich hab dir doch gesagt, dass ich auch andere Musik mag, aber du wolltest mir ja nicht glauben.“ Wenige Augenblicke später, in denen der Mitbewohner meines Freundes noch immer zwischen unseren Sitzen hing und die Armatur samt Autoradio und Navigationsgerät beäugte, wollte dieser wissen: „Was ist das?“ und deutete auf eine Reihe Schalter und Knöpfe, die zwar gut beleuchtet, aber nur mit mäßig informativen Kürzeln beschrieben waren. Doch Yuu's Grinsen kehrte zurück und er antwortete ihm: „Blaues Licht.“ „Aha... und was macht es?“ kam es wieder fragend von Suzuki und nun wurde Aoi's Grinsen noch breiter, als er antwortete: „Es leuchtet blau!“ Selbst Ruki musste nun schmunzeln und auch ich konnte es mir nicht verkneifen zu lachen, als sich unser 'Dornröschen' schmollend wieder zurück lehnte und Takanori sich ihm nun zu widmen schien. Er blieb aber relativ anständig und fummelte nur an dem Reißverschluss der Weste des neben ihm Sitzenden herum, als mit einem Mal ein Handy klingelte. „Fuck... das ist Meins... Kouyou fass mir mal vorn in die Hose“ wies mein Freund mich an und ließ mich damit im ersten Moment erstarren, doch von hinten hörte man den Kleinen kichern: „Ihr Ferkel!“ „Ich meine das ernst, hol es bitte raus, das Ding“ verdeutlichte Yuu noch einmal und nun musste auch ich lachen, als die Beiden hinter uns in Gelächter ausbrachen. Aoi machte sich etwas länger und schob sein Becken vor, damit ich heran kam und so tastete ich mich vorsichtig entlang. Gott, wenn wir nicht hier wären, ich würde so gern weiter tasten... Eh ich das Telefon in der Hand hatte, war der Anrufer bereits wieder weg und so legte ich es in meinen Schoß. Es war noch so herrlich Körper-warm... „Kannst du bitte noch die Freisprechanlage anbauen?“ riss mich Yuu aus meinen aufkeimenden, nicht jugendfreien Gedanken und so kramte ich abermals in dem Fach vor mir, dieses merkwürdige Teil raus, welches ich als Freisprechanlage definieren würde, klemmte es an die Armatur und erschrak, als das Handy in meinem Schoß anfing zu vibrieren und dann auch zu läuten. Jetzt weiß ich wieso er es vorn in der Hose hatte... Schnell pfriemelte sich Aoi das Headset ans Ohr und drückte auf den Lautsprecher-Knopf, während ich das Handy an dieser Halterung klemmte. „Hi Paps“ begrüßte er den Anrufer und dieser wiederum sprach ohne weiteres entsetzt ins Telefon, sodass es Alle mithören konnten: „Telefonierst du etwa während du fährst?!“ „Nein Paps, ich meine ja, aber nicht mit dem Telefon in der Hand. Kouyou steckt es gerade rein... Also das Handy in die Freisprechanlage!“ verhaspelte sich Yuu und von hinten hörte man wieder ein Lachen von dem Kleinen: „Hehehe..“ Ich räusperte mich verlegen und vernahm wie Aoi's Vater weiter fragte: „Habt ihr auch an alles gedacht?“ „Ja, Paps...“ murmelte der neben mir Sitzende und erneut fragte dessen Vater: „Und ihr wollt wirklich nicht lieber in der Stadt bleiben?“ „Nein, Paps“ kam es wieder von Yuu und dann wurde er gebeten: „Bleibt bloß vernünftig...“ „Immer doch, Paps...“ klang mein Freund schon langsam genervt, doch wie manche Eltern eben so sind, ließ dieser nicht so schnell locker: „Und ihr passt mir ja auf.. also... beim.. du weißt schon... Schwanger werden kann ja keiner von euch.“ „Nein, Paps...“ grummelte es nun neben mir und dann hörte man auch Suzuki seine Meinung äußern: „Muhaha, wie sollte es denn auch soweit kommen, so verklemmt wie Takashima ist.“ „Suzuki!“ rief ich nun gleichzeitig mit Aoi nach hinten und da hörte man es auch schon aus dem Lautsprecher: „Ihr seid noch mehr?“ „Ja, Paps...“ seufzte Yuu und sah einen kurzen Augenblick an die Decke das Autos. Er sah schon reichlich entnervt aus vom Anruf und der peinlichen Situation, doch dann fragte sein Vater unerwartet: „Das wird doch keine Orgie oder?“ „Nein Paps!!“ krächzte Aoi verblüfft und Ruki setzte auch noch einen drauf:: „Schade eigentlich...“ „Ruki!!!!“ kam es nun von uns Allen und Yuu wollte daraufhin dringend seinen Vater abwürgen: „Ähm, also bis dann Paps! Ich melde mich, wenn wir da sind!“ „Ok, also fahrt vorsichtig und... macht mir ja keine Dummheiten... und wenn etwas ist, dann ruf an! Egal, ob das morgens um 3 Uhr ist!“ verdeutlichte der Anrufer noch einmal und wieder brummte mein Freund 'begeistert': „Ja doch.. Paps... Bis dann!“ Er legte sofort auf und drehte sich schnell mit bösem Blick zu Ruki um. Dieser machte ein Hundebaby-Gesicht und gab schulterzuckend von sich: „Was denn? Man muss nur seine Möglichkeiten ab checken.“ Zum Glück tuckerten wir in der Zeit des Telefonats hinter einem LKW her und so war das relativ risikoarm... „Sehr männlich, Shiroyama... wirklich sehr männlich. Ja Paps, nein Paps, bis dann Paps“ äffte Suzuki unseren Fahrer nach und dieser motze zurück: „Klappe dahinten! Ich möchte mal sehen wie männlich du deine Mutter abwimmelst“ „Das kann mir nicht passieren, ich leide unter familiär-bedingter Antitelefonitis“ brachte der Angesprochene dem entgegen und Takanori fragte mit erhobener Augenbraue: „Was für Zeug?“ „Ich hasse Telefonieren und meine Mutter ist eine der wenigen Frauen, die das ebenso verabscheut“ erklärte er und warf spontan ein anderes Thema ein: „Sag mal, kann die Kiste eigentlich auch schneller fahren?“ „Kann sie, 220 kmh sollte das Auto(!) schaffen, aber wir sind schwer beladen und dann fliegt dein Koffer womöglich noch runter“ sagte Aoi und Suzuki war Feuer und Flamme: „Geil, kann ich die Kiste dann auch mal fahren?“ „Hast du einen Führerschein..?“ kam es recht kühl von dem neben mir Sitzenden und der Gefragte entgegnete dem: „Wann und von welchem Geld soll ich den denn gemacht haben? Also, nein...“ „Da hast du deine Antwort“ sprach Yuu ruhig und widmete sich dem Straßenverkehr, als Suzuki es weiter probierte: „Aber... aber... Bitte, ich bin auch ganz vorsichtig und ganz zärtlich, ich versprech's!“ „Na gut... wenn wir da sind...“ seufzte mein Freund nachgebend und ergänzte dann mit zusammen gekniffenen Augen: „Aber wenn da auch nur ein Kratzer dran kommt, Suzuki... ich bin dann nicht liebevoll und zärtlich mit dir! Dann überfahre ich deine Eier!“ „Hee, die brauch ich noch!“ mischte sich nun auch Ruki ein und hatte einen sichtlich besorgten Gesichtsausdruck, während neben ihm entsetztes Schweigen herrschte und der Kleine über den Oberschenkel des 'Opfers' strich und sich noch mal an Aoi wandte: „Würdest du seine Eier da lassen, wo sie hingehören?!“ „In deinen Klauen oder auf deinem Frühstücksteller?“ lachte Yuu nun und nach anfänglicher Bedenken konnte sich auch Takanori das Kichern nicht mehr verkneifen. „Ja ja... lacht ihr nur...“ schmollte es hinter uns und ich unterdrückte ebenfalls mit aller Macht den Impuls, nicht auch noch lachen zu müssen. Aoi kann ganz schön bissig werden bei Anderen. Zu mir ist er noch nie so gewesen, da ist er wirklich total lieb. Nach einer ganzen Weile, vielleicht 2 oder 3 Stunden durchbrach Yuu die wieder eingetretene Stille und verkündete: „Jungs, nächste Raststädte geht’s raus, ich muss Tanken und hab Hunger. Auf dem Schild eben stand, dass es da auch ein Restaurant oder so was geben soll." „Moah, ich dachte schon ich bin der Einzige, der einen mords Kohldampf hat!“ ertönte die Stimme eines plötzlich wieder hellwachen Suzuki's von der Rückbank und auch ich war einer Mahlzeit nicht abgeneigt. Wenig später fuhren wir von der Autobahn hinunter und suchten einen Parkplatz, den fanden wir zwar schnell, doch ein Restaurant war das nicht so wirklich, was es hier gab. „Krass, McDoof!“ kam es begeistert von dem Mitbewohner meines Freundes und Ruki rammte diesem den Ellbogen in die Seite: „Benimm dich!“ „Aua! Ich hab eben Hunger...“ rechtfertigte sich der Gemeinte und rieb sich die 'misshandelte' Seite. „Ich sehe eben nach, ob der Koffer auf dem Dach noch richtig fest ist“ ließ Aoi uns wissen und begab sich zu besagten Gepäck, kritisch beobachtet von seinem Zimmergenossen, der genauestens zu beobachten schien, was mit seinem Koffer passieren sollte. „Hast du etwa ein halbes Kilo Koks da drinnen, oder warum siehst du mir so über die Schulter?“ hakte Yuu witzelnd nach, doch als Suzuki mit leicht roten Wangen den Kopf senkte, wurde er hellhörig: „Du hast doch nicht etwa wirklich...?!“ „Nein, verdammt und lass den scheiß Koffer zu!“ zischte der Gefragte und pfriemelte die kleine Lücke im Reißverschluss eigenhändig zu, eh wir nun endlich vor dem Gebäude standen. „Du siehst nicht so begeistert aus“ stellte Aoi an mich gewandt fest und ich murmelte: „Hatte mir was anderes vorgestellt, das ist Alles... Gehen wir?“ Eiligst rannte Suzuki zum Eingang, gefolgt von seinem Herren und Meister. Yuu und ich liefen den Beiden hinter her und sahen uns erst einmal um und in einer Ecke weiter hinten, schien ein ruhiges Plätzchen zu sein, wo man sich hinsetzen konnte. Ruki allerdings gab seinem Freund Anweisungen, was dieser für ihn bestellen solle und verschwand noch mal nach draußen, um erst einmal seine Lungen mit Nikotin zu füttern. Der Rest von uns stellte sich in die Schlange und durchsuchte die 'Speisekarte' in Form von kleinen Bildschirmen an der Wand hinter dem Bestell-Tresen. Dann endlich waren wir an der Reihe und Suzuki schien noch nicht so ganz zu wissen, was er will und eierte noch immer überlegend herum, nachdem er Takanori's Bestellung aufgegeben hatte. „Mhmmm... vielleicht... sollte ich... oder... doch... nee, lieber nicht.... wobei... Ich nehm die Hühnchendinger da!“ sprach er und zeigte auf eines der Bilder über uns und erntete einen verwirrten Blick seitens des Angestellten, welcher dem Fingerzeig folgte und ihn dann fragte: „Gut... darf es sonst noch was sein?“ Als er eine gefühlte Ewigkeit später endlich fertig war, seine verdammt umfangreiche Bestellung aufzugeben, ergab sich noch ein weiteres Problemchen. „Welche Soße möchten sie dazu?“ wurde er gefragt und schon ging das Schauspiel von vorne los, doch auch Aoi schien die Faxen dick zu haben und brummte genervt. „Ja ja, lasst mich doch mal überlegen!“ meckerte Suzuki und wurde nun endgültig von Yuu zur Seite geschoben, welcher sich direkt an den Mitarbeiter vor uns wandte: „Überraschen sie ihn einfach mit der Soße!“ Grummelnd stellte sich der Abgeschobene an den Rand, bezahlte artig und wartete auf die Ausgabe vom Essen, während Aoi nun an der Reihe war und ich nach ihm. Derweil kam auch Ruki wieder hinein,zückte sofort sein Portemonnaie und übergab Suzuki das Geld für seinen Teil der Bestellung. Am Ende des Tresens gab es wenige Minuten später endlich was zum Futtern, denn nun rebellierte auch mein Magen langsam. Mit den Tabletts begaben wir uns in die recht ruhige Ecke am Rand und kaum dass wir saßen, war Suzuki schon am Spachteln. Einen Burger nach dem anderen stopfte er in sich rein, als hätte er 3 Wochen nichts zu Essen bekommen. Kopfschüttelnd knüllte Takanori seinen Menü-Abfall zusammen und griff nach seinem Milchshake, schlürfte und schien sich dann plötzlich zu verschlucken, fluchte ziemlich wild und krächzte: „Nehmt dieses Teufelszeug von mir weg!!!“ „Was ist los?“ wollte Yuu ernsthaft besorgt wissen und der Kleine kämpfte sichtlich mit seiner Fassung: „Erdbeere! Das ist widerliches Erdbeerzeug!“ „Oh, das ist dann wohl mein Shake“ kam es gelassen von Suzuki, dieser schnappte sich den Becher und wurde kritisch von Ruki beäugt: „Gut, dass ich meine Dildos in deinem Koffer habe, dich fass ich heute nicht mehr an!“ Ja, das hat natürlich der halbe Laden mitbekommen und die Leute taten nach dem ersten großen Schock, als wäre das alles nicht passiert. Räuspernd nuckelte ich am Strohhalm meiner Cola und beruhigte mich innerlich selbst damit, das uns hier ja hoffentlich kein Schwein kennt. Der Kleine schnappte sich sofort den Milchshake der vor Suzuki stand und riss den Deckel ab, stellte zufrieden fest: „Gott sei Dank, das ist Schokolade!“ und schüttete den halben Becher in sich rein, gurgelte und atmete dann erleichtert durch. Während ich wahrlich damit zu kämpfen hatte, mir das Loch im Boden nicht selbst zu schaufeln, in das ich am liebsten versunken wäre, schien Aoi ganz andere Sorgen zu haben. „Geil, wie du an dem Ding nuckelst“ säuselte er und blickte unverblümt auf meinen Mund. Natürlich... Bin ich hier der einzig Normale? Seufzend entfernte auch ich den Deckel samt Strohhalm und trank ohne den Schnulli aus dem Pappbecher, bevor Yuu wieder konzentrierter an seinen Pommes nagte und mit Bedauern in der Stimme leise brummte: „Schade..“ Takanori schien den Anschlag auf sein Leben nun einigermaßen überwunden zu haben und auch mein Kopf kühlte sich allmählich wieder ab, doch dann stöhnte und rülpste mit einem Mal Suzuki durch den Raum: „Moah... fuck... ich bin so was von satt, bööööörps.“ Damit hatte unser Tisch erneut sämtliche Aufmerksamkeit und die Familie neben uns verließ kurz danach nörgelnd ihren Platz. Mein Kopf scheint auch heute wieder einen Rekord in Sachen Höchsttemperatur aufstellen zu wollen... Ruki allerdings hatte offenbar nicht vor seinen Freund für seine Tischmanieren zu rügen, sondern klopfte ihm unterstützend auf den Rücken, Beide lehnten sich zurück und atmeten tief durch – das heißt, Suzuki schnaufte wie ein Sumo-Ringer. Der Kleine griff an das Shirt des neben ihm Sitzenden und schob es hoch, legte die voll gefressene Plautze darunter frei und pikste belustigt hinein: „He..hehe, wie Pudding.“ „Sssschhh!“ presste der Vielfraß hervor und machte verscheuchende Bewegungen. Auch Aoi lehnte sich über den Tisch, betrachtete das Ausmaß und stichelte: „Oha Suzuki, werden das Zwillinge oder Drillinge?“ „Shiroyama... ich schwör... wenn ich mich bewegen könnte... wärst du dran!“ schnaufte der Angesprochene und wieder witzelte Yuu: „Hätte der Hund nicht den Hasen oder so... oder besser gesagt, hätte der kleine Akira nicht drei Tonnen Burger gefuttert...“ Besagter fuchtelte mit den Armen herum, war aber viel zu satt, um sich wehren zu können und gab nur ein Knurren von sich. „Ja und wie kriegen wir dich jetzt wieder in den Wagen? Kannst du aufstehen?“ fragte Takanori und der Verfressene neben ihm rülpste erneut – aus tiefstem Herzen – eh er antworten konnte: „Keinen Plan, zieht mich mal hoch.“ damit schob er sich samt Stuhl vom Tisch weg und während Ruki von vorne zog und Aoi von hinten schob, schämte ich mich wie so oft in der letzten halben Stunde in Grund und Boden. Zum Glück verließen wir dann endlich dieses Fastfood-Restaurant und Yuu wies an: „Also ihr bleibt hier und haltet Suzuki aufrecht, ich hol das Auto und fahr rüber zum Tanken, dann bin ich wieder hier und lade euch ein. Ach und... bitte... sagt mir, dass einer von euch Kotztüten dabei hat, ich will nicht, dass man mir den Wagen einsaut...“ Aoi lief los und ich überlegte kurzzeitig, ob ich vielleicht noch mal rein gehen sollte und nach Plastiktüten frage, oder ob wir es drauf ankommen lassen sollten. Zur Not muss er eben aus dem Fenster kotzen oder so.. Was muss sich der Spinner auch so vollfressen? „Halt ma“ wandte sich Takanori an mich und ließ mich doch tatsächlich mit Suzuki alleine stehen, welcher sich auf meine Schulter stützte und dann irgendwie merkwürdig stöhnend seine Arme um meinen Nacken legte. „Was zum...?“ hauchte ich so leise, dass selbst der an mir Hängende es nicht gehört haben konnte und so hoffte ich abermals darauf, dass uns hier wirklich niemand kennt und diese Farce endlich ein Ende hat. „Alles klar, ich hab Tüten, die sind aber nur aus Papier...“ ertönte die erlösende Stimme des Kleinen und ein leidendes Winseln vor mir: „Ruki... hast du mich noch lieb...? Mir ist schlecht...“ Mein Stoßgebet wurde zum Glück erhört und ich nicht von oben bis unten mit Erbrochenem gesegnet. „Atmen, Akira atmen!“ ordnete Takanori an und nahm seinen Freund endlich wieder selbst in den Arm, während er seltsame Atemgeräusche vormachte, die eher an einen Geburtsvorbereitungskurs aus dem Video vom Bio-Unterricht erinnerten. „Wir sind ja bald da, dann kannst du dich ausruhen“ redete das Kerlchen beruhigend auf Suzuki ein und streichelte ihm die Wampe. Derweil fuhr Yuu vor und dieser wurde gleich von Ruki gefragt: „Bist du sicher, das er in seinem Zustand weiter fahren kann?“ „Er ist doch selber schuld, also wird er sich jetzt einfach mal zusammen reißen und es aushalten bis wir da sind“ sprach Aoi und verdeutlichte mit einer Handbewegung, dass sein Zimmernachbar ins Auto verfrachtet werden soll, damit es weiter gehen konnte. Umständlich stieg Suzuki ein und stöhnte fast noch mehr, was den Kleinen offenbar dazu veranlasste, an die Hose neben ihm zu gehen und diese zu öffnen. Erleichtertes Seufzen vom Fresssack war zu hören, dann bogen wir auch schon wieder auf die Autobahn drauf. Nachdem hinter mir das Schnaufen wieder in ein Schnarchen umschlug, gönnte auch ich mir noch eine Mütze voll Schlaf, denn es würde wohl noch etwa 2 Stunden dauern, bis wir da wären. Ich konnte tatsächlich noch etwas schlafen, denn als ich wieder aufwachte leitete Takanori gerade meinen Yuu an, wo dieser am einfachsten auf das Gelände kommt und wir nun geradewegs auf die Einlass-Kontrolle zu fuhren. Dort kam auch gerade ein jüngerer Mann gemächlich aus seinem Häuschen und wartete bis mein Freund an die Schranke heran gefahren war und fragte was er für uns tun könne. Sogleich quetschte sich Ruki ein Stück zwischen den vorderen Sitzen hervor und riss das Gespräch an sich, sodass Aoi lediglich zu einer kurzen Begrüßung kam. Der Kleine zückte einen Ausweis oder so etwas und hielt ihm das Ding unter die Nase: „Matsumoto, mein Name und meiner Familie gehört der Platz E 02a.“ „Also... ich weiß nicht, ob ich sie reinlassen kann... wenn sie nicht direkter Eigentümer sind“ murmelte der Typ und sah seine Listen durch, doch Takanori schnappte sich das Klemmbrett und befahl: „Arbeitet Kobayashi noch hier? Wenn ja, dann möchte ich ihn sofort sprechen, oder ich beschwer mich!“ „Öh... ja...öh... sofort“ schien der Mann etwas überrascht von Ruki's Direktheit und rief nach besagtem Kollegen. Wenig später schlürfte ein gemütlicher älterer Herr hinter dem kleinen Gebäude hervor und warf einen Blick ins Auto, Takanori winkte eifrig und nun schien auch dieser Kobayashi ihn erkannt zu haben: „Ahhh Taka-chan, wie nett, dass du mal wieder hier bist!“ „Wie geht’s, wie steht's?“ wurde er von Ruki begrüßt, als er bei uns stand und ihm die Hand zum Einschlag ins Auto reichte: „Ach du weißt doch, die alten Knochen und mein Rücken...“ „Du wirst eben auch nicht jünger“ neckte er den Kontrolleur und dieser entgegnete ihm: „Irgendwann kommst du auch mal in mein Alter, kleiner Mann, dann reden wir weiter.“ „Hmm irgendwann, aber noch nicht heute. Wie sieht's aus, lässt du uns rein? Ich tu dir auch einen kleinen Gefallen“ sprach Takanori und wippte mit den Augenbrauen und der Angesprochene tat überlegend: „Mhmmm, also wenn das so ist... wer soll bei dieser verlockenden Aussicht noch Nein sagen können?“ „Siehst du, ich wusste wir werden uns einig. Also dann sehen wir uns ja bald Kobi“ verabschiedete sich Ruki von dem Typen und klopfte Yuu deutend auf die Schulter, als sich die Schranke öffnete und wir hinein gewunken worden. „Ähm... soll ich jetzt fragen, was für einen Gefallen du ihm tust, oder will ich das jetzt gar nicht so genau wissen...?“ nuschelte Aoi und fuhr sehr langsam auf dem schmalen Weg entlang, auch Suzuki schien wieder Worte zu finden und hakte höchst interessiert nach: „Das würde mich aber auch mal interessieren!!“ Perplex sah Takanori sich um und knurrte dann: „Also jetzt wird’s echt eklig, Kobi ist Anfang 60, also irgendwo hat jeder seine Grenzen... Es ging um Schokolade und Kippen, Kobi's Eheweib hat ihn seit Jahren auf Diät gesetzt und das Rauchen verboten. Also hab ich ihm, immer wenn ich früher hier war, was mitgebracht und durfte dann hier bleiben, wenn's bei meinen Eltern zu langweilig war. Mehr nicht...“ „So ist das also... der Kurze is'n Dealer in seiner Freizeit“ kam es belustigt von Yuu und der Gemeinte sagte: „Ja willkommen in der grausamen Realität. Da vorne ist unsere Einfahrt.“ Wir fuhren auf einen eingezäunten Bereich zu, wo man ebenfalls noch mal ein kleines Tor passieren musste, dies allerdings ohne Personal und nur mit dieser kleinen Karte, die Ruki schon vorhin gezückt hatte. Er stieg aus, öffnete damit das Tor und so rollte das Auto durch, hinter uns schloss es sich wieder und der Kleine stieg wieder ein. Man konnte hinter Bäumen und einem Geländeanstieg schon ein recht flaches Haus erkennen, aber das wahre Ausmaß wurde uns erst davor ersichtlich. Für meine Begriffe war das Gebäude zwar nicht hoch, aber dafür verdammt lang und breit, man sah auch schon den See, der sich recht nah gelegen befand. Von Außen sah es schon mal traumhaft aus! Wir fuhren einmal drum herum und stellten das Auto vor der Eingangstür ab. Der einzige der förmlich aus dem Wagen sprang war Takanori, der Rest von uns wirkte ziemlich eingerostet und brauchte etwas länger. „Boah, Alter! Das ist ja mal voll krass hier!“ War Suzuki's erster Kommentar und er schien den Mund nicht mehr zu zu bekommen. „Lasst mal gleich das Gepäck mit rein nehmen“ schlug Aoi vor und entriegelte den Kofferraum, dessen Mitbewohner fummelte als erstes an dem Dachträger herum, während Ruki in einem der Blumenkübel wühlte und grub. „Was macht er da...?“ wollte Yuu von uns wissen und Suzuki drehte sich um, zog ahnungslos die Augenbrauen hoch und murmelte: „Keine Ahnung...“ „Ich such den Schlüssel“ tat Takanori kund und zückte ein kleines silbernes Ding, befreite es von der Erde und steckte das Ding ins Türschloss. „Wenn das mal nicht stereotypisch ist... den Schlüssel im Blumenkasten zu verstecken...“ kam es von meinem Freund und Ruki konterte: „Das ist der Schlüssel für das Personal, irgendwer muss ja schließlich hier ab und zu Rasenmähen, Blumengießen und so, wenn keiner da ist und wie es aussieht wurde erst gemäht.“ Damit begab sich der Kleine wieder zu uns und holte seine Gepäckstücke aus dem Auto, stellte sie mit zu den unseren und begann eine kurze Erklärung: „Wenn die Tür gleich auf ist, geht bitte niemand weiter als in den Vorraum, bis ich die Alarmanlage entschärft habe. Sonst stehen hier die Bullen und... dann ist der Spaß zu ende.“ Die Tür wurde entriegelt und so traten wir ein, Suzuki war ganz fasziniert und wollte nur kurz um die Ecke blinzeln, als er augenblicklich von Aoi am Kragen gepackt wurde: „Was hat dein Puma eben gesagt?!“ „Nicht weiter als bis in den Vorraum...“ nuschelte der Gefragte ertappt und senkte den Kopf. Kaum gab Takanori bekannt, das man eintreten darf, wuselte Suzuki schon durch das Haus, verschwand in einem der Zimmer und war natürlich nicht da, als wir weiter eingewiesen worden sind: „Hier ist selbstverständlich überall Strom, wegen der Alarmanlage, aber die meisten Stecker der Elektrogeräte sind raus gezogen. Der Kühlschrank muss wieder angeschlossen werden und die Fernseher, alle Küchengeräte und so weiter. Die Liegen müssen noch raus gestellt und die Kette von den Terrassenmöbeln muss gelöst werden, dann kann man das auch alles nutzen. Aber eines wäre noch wichtig: bitte nicht übermäßig viel Strom und Wasser verbrauchen, wenn hier zu viel davon verschwendet wird, präsentiert man mir die Rechnung und fragt mich wie das kommt...“ „Soll das heißen, deine Eltern wissen nicht, dass wir hier sind?“ fragte ich also irritiert, Yuu legte seinen Arm um meine Schulter und flüsterte: „Deine wissen es doch auch nicht.“ „Moah ey!! Jungs das ist ja ein gottverdammter Palast! Du hättest mich ruhig vorwarnen können, da muss dein Elternhaus ja das Burj al Arab sein!!“ kam Suzuki wieder von irgendwo her gerannt und war völlig aus dem Häuschen. Sein kleines Malheur von vorhin schien vergessen und Ruki war offenbar nicht sehr erfreut, das sein Freund seiner Anweisungen fürs Haus fern geblieben ist und grummelte: „Das Burj al Arab ist ein Hotel... und meine Eltern haben es immer gehasst, wenn sich ungeplanter und/oder ungebetener Besuch angekündigt hat. Dementsprechend hätte ich wohl auch nie jemanden mit nachhause bringen dürfen, sofern ich Freunde gehabt hätte.“ „Krieg dich wieder ein Suzuki, eh dir die Augen raus fallen“ wandte sich Aoi an seinen Mitbewohner, denn der stand immer noch vollkommen fasziniert da und staunte. „Die haben 'nen scheiß Fernseher über der Badewanne hängen! Sooo ein riesen Ding man, zieht euch das mal rein! Alter ich geh kaputt...!“ rechtfertigte er seine Aufregung und fuchtelte wild mit den Armen herum. Takanori sprach daraufhin ungerührt: „Ja... zum Glück festgeschraubt und kindersicher... Und ihr Zwei nehmt es ja offenbar gefasster.“ „Mir bedeutet Luxus nicht viel“ antwortete Yuu gelassen und ich schloss mich an: „Ich fühl mich in neuen Umgebungen immer erst mal etwas-...“ „Unwohl?“ wollte Ruki wissen und ich versuchte es einigermaßen kurz zu erklären: „Das ist es nicht, aber... das schüchtert mich ein und wenn das hier so groß ist-...“ „Keine Angst, ich passe auf, dass du hier nirgendwo verloren gehst und außerdem hast du dann endlich mal Freiraum“ viel mir Aoi fast schon ins Wort, eh wir von dem kleinen Kerl zu einem Raum geschoben worden sind, der mindestens genauso riesig wirkte wie das Haus im gesamten. Schlafzimmer konnte man es nicht wirklich nennen, es war schon mehr wie eine große Einraumwohnung. „Hier würde ich euch hin verfrachten und wir wären dann da drüben. Jedes Schlafzimmer hat sein eigenes Bad und Wohnzimmer, Küche und der Rest wäre dann gemeinschaftlich. Das hier ist normalerweise das Zimmer meiner Eltern, aber ihr werdet sicher verstehen, dass ich nicht besonders scharf drauf bin, hier mit Akira zu vögeln“ erläuterte Takanori und wollte gerade hinter uns die Tür schließen, als er von meinem Freund noch mal aufgehalten worden ist: „Was ist da oben; die Treppe rauf?“ „Da oben ist im Prinzip nichts weiter, da sollte mal ein Jugendzimmer für mich gebaut werden, ist aber nie dazu gekommen, also hab ich im Sommer da oben oder draußen gezeltet, als ich noch jünger war“ ließ er uns wissen und lehnte sich noch kurz in den Türrahmen. „Meine Eltern waren hier früher mit meinen Großeltern oder einem befreundeten Pärchen, als die aber weggezogen sind, wurde das andere Zimmer da drüben dann meines. Also guckt euch in Ruhe um, ihr habt 'ne halbe Stunde zum akklimatisieren, dann müssen wir noch mal los“ verkündete Ruki und vom Flur hörte man es fragen: „Wohin denn?“ „Na Einkaufen?! Wir haben hier nichts weiter, außer ein paar Konserven vielleicht. Ich muss mit, damit wir rein und raus kommen und Shiroyama muss mit, weil er der einzige ist der Autofahren kann, einer sollte hier bleibe, damit wir genug Platz im Wagen haben und dich brauch ich zum Tragen“ grinste der Kleine frech und von draußen motzte es erneut: „Och nööö, nicht schon wieder!“ „Ich belohn dich heute Nacht auch dafür“ sprach Takanori wieder in den Flur und verließ uns dann. Ich trat näher in den Raum hinein und begab mich an die Fensterfront, warf einen Blick auf den in der Abendsonne glitzernden See und atmete tief durch. Yuu hatte sich noch kurz das Bad angesehen und kam dann zu mir, legte die Arme um meine Taille und schmuste einen Augenblick mit mir. „Wir haben jetzt ein paar Wochen so gut wie nur für uns...“ schnurrte er an meinem Ohr und ergänzte dann noch: „Wenn wir vom Einkaufen wieder da sind, würde ich gern da weiter machen, wo ich heute Vormittag aufhören musste...“ Ein wohliger Schauer jagte dabei durch meinen Körper und ich konnte meine Vorfreude darauf innerlich kaum leugnen. Die Fahrt war ziemlich nervenaufreibend und für Aoi sicher noch stressiger, als für uns Andere. Daher wird er sicher ziemlich kaputt sein, wenn sie vom Einkaufen zurück sind. Ich glaube nicht, dass da viel mit Schmusen wird... Irgendwie... schade... Aber wir haben jetzt die ganzen Ferien für uns! Mal sehen was alles passieren wird. ________________________________________________________________________________________________ Törööö, da bin ich wieder, mit über 7500 Worten! xD Na hat mich schon wer vermisst ö.ö? Ähm ja ich hoffe mein umfangreicher Auftakt hat euch gefallen und ihr seid Alle wieder mit dabei. Wie ich schon erwähnt hatte gibt es nun auch ein Video: http://streamcloud.eu/xridegu6ds0e/vegas_haus_fertig2.mp4.html einfach 10 sec. Warten, dann kann man's gucken, aber dazu noch ein paar Worte, die eigentlich im YouTube stehen sollten, aber aus bestimmten Gründen nicht ging: Hier nun also mein kleines Video mit Hausführung und einigen Detail-Screenshots dazu. Stellt euch einfach statt der Zäune und Straße auf der Eingangsseite einen See vor :D Weshalb man hier und da das ein oder andere Detail schon in dem Video sehen kann, erfährt man im Laufe der Kapitel, was es damit auf sich hat, weil ich nicht zu viel schon vorher Spoilern will. Das Haus zu bauen hat mit Allem drum und dran (und techn. Schwierigkeiten...) etwa 4 Tage gedauert, aber das Filmen von innen und außen hat weit mehr Zeit in Anspruch genommen (ca. 3 Wochen gesamt, mit Pausen), da alles ein 2tes mal gedreht werden musste, denn leider war der erste Versuch alles andere als zufriedenstellend, dafür aber nervenaufreibend... Es war zunächst in einem weniger schönen Zustand aufgenommen, dann wurde es aber noch mal in kürzeren Stücken und in deutlich besserer Qualität gefilmt. Leider ist es nicht machbar im Sims-Spiel wie im Ego-Shooter zu filmen, daher das hin und her Schaukeln. Vor allem in den engeren Räumen, wie die Bäder, war es eine verdammt kniffelige Sache, da man sehr schnell die Wände und andere Gegenstände im Bild hatte. Darum bitte ich den leichten Seegang zu entschuldigen xD Hoffe euch gefällt das kleine Video dennoch ein wenig; es ist eben der erste Versuch :) (in freundl. Zusammenarbeit mit meiner Samy) Songcredits: Quiet - the GazettE Fadeless - the GazettE verw. Hausbau-Tool: Sims3 Sooo, was noch... Ja kA... Also ich freu mich natürlich über Feedback zu Allem, Fehler dürfen wie immer rund und fett gefüttert werden und ansonsten geht’s mal wieder weiter miiiit... der Vorschau!: Diesmal wieder aus Reita-Sicht und es wird das ein oder andere Szenario aus diesem Kapitel noch mal mit seinen Augen geschrieben und was vor, während und nach dem Einkaufen so alles passiert. Ich sag nur Ruki macht den armen Verkäufer wuschig, Aoi und Reita streiten sich an der Kasse über Kondome und am Ende weiß niemand was mit den Einkäufen anzufangen. x) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)