Konoha Gangs von ximi (Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 25: Die Festung - DDM ----------------------------- "Bin ich ein schlechter Bruder?" Itachi starrte nachdenklich, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, gegen die alte, bereits ziemlich mitgenommen aussehende Decke. "Wie kommst du darauf?" Seine Freundin kuschelte sich eng an seine Brust und schloss entspannt die Augen. "Ich verzeihe mir das nie, wenn Sasuke wieder rückfällig wird. Sobald er aufwacht werde ich mal mit ihm reden."  Konan spürte seine geballten Fäuste an ihrer Seite und  hob nun ziemlich alarmiert den Kopf, damit sie ihm geradewegs in die Augen sehen konnte. "Du fängst doch jetzt nicht an, dir die Schuld dafür zu zu schieben? Sasuke ist selbst alt genug!" "Nee, eigentlich nicht. Aber nun, da er drauf und dran ist wieder in irgendein beschissenes Loch zu schlittern, ist es meine Pflicht, ihn davor zu bewahren." Es war die Entschlossenheit eines Uchihas, die diese Worte so ausdrucksstark machten und Konan durch Mark und Bein gingen. Diese Familie konnte in der Tat manchmal ganz schön unheimlich sein. "Wir kriegen das schon irgendwie hin." Die Blauhaarige hauchte ihrem Leader einen sanften Kuss auf die Lippen, worauf er sich nun aus dem Bett schwang und seine, im ganzen Zimmer verstreuten Kleider zusammensuchte. Sie hatten das Glück, dass Konan ein eigenes Zimmer besass und sie so, wann immer sie wollten ungestört sein konnten. "Ich seh' mal nach ihm", meinte er während er sich sein schwarzes Shirt über den gut gebauten Oberkörper streifte. Konan vergrub ihren Kopf in den einladenden Daunen ihres Kissens und murmelte: "Soll ich mitkommen?" Der Gangleader lachte nur über die nicht vorhandene Motivation seiner Freundin und verliess ohne ein weiteres Wort den Raum.  Konans Zimmer lag nicht allzu weit weg von seinem, deshalb stiess er schon im nächsten Moment die angelehnte Tür auf und erblickte seinen, immer noch tief und fest schlafenden kleinen Bruder. Er hatte Suigetsu im Vorneherein damit beauftragt, ab und zu einen Blick auf den besoffenen Sasuke  zu werfen, aber anscheinend hatte sein Bruder die ganze Zeit über seelenruhig gepennt. Gut so. Er machte rasch rechts um kehrt und begab sich in den Aufenthaltsraum, der zu dieser Tageszeit, es war halb sieben Uhr abends, meistens ziemlich voll war. Die meisten Takas waren von ihren Jobs oder anderen Tagesbeschäftigungen zurück und belagerten jetzt den Fernseher, lagen herum oder redeten irgendetwas miteinander. Eigentlich ziemlich gemütlich und trotzdem schwebte der dunkle Schatten des Krieges wie ein unheilbringender Geist über ihnen. Schliesslich musste es irgendwann weitergehen, aber keiner wusste natürlich wann. Zudem war zu spüren, dass etwas in der Luft lag. Etwas Undefinierbares. Und das machte die Situation nahezu bedrohlich. "Heyho Raven! Na, eingelocht?", quäkte diese Nervensäge Suigetsu von seiner heissgeliebten Bar aus durch den ganzen Raum, sodass es auch wirklich  jeder hören musste. Nicht, dass es Itachi etwas ausgemacht hätte. Die effektivste und bewährteste Technik war es, dieser Dumpfbacke gar keine Beachtung zu schenken, wenn er solche Bemerkungen vom Stapel liess. Er ignorierte also Fangs' Worte ganz einfach und warf sich schon beinahe elegant auf eines der Sofas. Er wusste genau, dass seinen Gangmitgliedern Fragen zu Sasukes Verbleib auf den Lippen brannten, aber sie alle kannten ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sich hier jedes Fragen erübrigte. Sie würden so oder so keine Antwort bekommen. "Bring mir 'n Bier", brummte er in Suigetsus Richtung, welcher einfach nur vor sich hin grinste. Nein, Red Raven war kein Mensch, der gerne über Probleme sprach. Lag wohl etwas in der Familie. So war es schon immer gewesen und daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.   "Na, das muss ja ein Abenteuer gewesen sein...dann hatten die also gar nicht den Mumm, dir irgendetwas an zu tun? Das verwundert mich jetzt schon." Ino schüttelte verständnislos den Kopf. "Versteh mich nicht falsch, aber ich habe erwartet, dass die dir die Hölle heiss machen!" "Also immerhin hat sie ja ihr HQ putzen müssen und das finde ich an sich schon ziemlich dreckig irgendwie", bemerkte Hinata kritisch und strich sich ihren dunklen Pony aus der Stirn. "Ja, ich weiss und trotzdem. Aber das ist ja jetzt eigentlich auch egal, Hauptsache, du bist wohlauf." Die Blonde wandte sich für den nächsten Moment ihrem knallrosa Drink zu, während Naruto nachdenklich vor sich hin schwieg. Ihrer Gang hatte Sakura dieselbe Version der Geschichte aufgetischt, wie Tsunade, um so nahe wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben, und trotzdem niemanden noch unnötig die schlechteren Seiten der Takas aufzuzeigen. Von besagten schlechten Seiten hatte sie ja sowieso nicht übermässig viel mitbekommen.  Inzwischen war es Abend geworden und die Gangmitglieder hatten sich gemütlich im Raum verteilt. Gaara und Company zockten wieder einmal was das Zeug hielt, ungeachtet von Neji und Tenten, die auf der Couch hinter ihnen gerade eine filmreife Knutsch-Session abhielten. Shikamaru hatte sich in die Seiten seines Bandenbuches vertieft, in dem es einige Nachträge zu den jüngsten Ereignissen zu vermerken gab, Temari unterhielt sich Choji, während sie Akamaru streichelte und Kiba werkelte etwas an einem kaputten Motorrad herum. welches er in die grosse Halle geholt hatte. Seine Arme waren von oben bis unten voller Schmieröl, was aber für ihn nichts Ungewöhnliches war. Er würde viel Arbeit damit haben, das Zeug wieder wegzubekommen. Diese entspannte, völlig wohlige Atmosphäre hatte Sakura schon sehr vermisst. Es war etwas, was bei den Takas wohl eher weniger anzutreffen war.  Gleich darauf ärgerte sich Sakura wieder: Ständig zog sie irgendwelche dämlichen Vergleiche zwischen den Takas und den Kuramas, ohne dass sie es wollte. Wie lange sollte das denn noch so weiter gehen? Seufzend liess sich die Rosahaarige von der Lehne ins Sofa zurück fallen und schloss entspannt die Augen. Sie hatte Tsunade Bescheid gegeben, dass sie heute Nacht hier bleiben würde und die drei Mädchen morgen von den Jungs zur Schule gebracht würden, die sie ja leider wieder besuchen musste. Trotz ihres langen Mittagschlafes fühlte Sakura die bleischwere Müdigkeit mehr als deutlich in all ihren Gliedern. Um sie herum wurde auf einmal jedes Geräusch immer träger, drang nur noch wie durch Watte zu ihr durch und dann war sie weg.   Es war ja nichts Neues für ihn, einen Kater zu haben. Das gab er zu. Aber jetzt, in diesem Moment schienen sich all seine vergangenen Der-Morgen-danach-Momente zu diesem einen verfluchten Kater vereinigt zu haben, um ihn mit voller Power quälen. Stöhnend vergrub er sein Gesicht in seinem zerdrückten Kissen und schlug hart mit der Faust gegen die ohnehin schon lädierte Wand, aber das half natürlich auch nichts. In seinen Schläfen pochte der Herzschlag in der Stärke eines verdammten Hammers, unermüdlich, gnadenlos. In seinem Kopf drehte sich alles, selbst der Raum um ihn herum schien in Bewegung zu sein und da spürte er es wieder. Ihm war speiübel. Er wusste genau, dass es da in seinem Magen nichts mehr gab, was noch hätte raus kommen können. Erinnern konnte er sich nicht wirklich an das Geschehene, aber dass er gefühlte zehn Mal gereihert hatte, das hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt.  "Hast mal wieder zu tief ins Glas geschaut, was Demon?" Sasuke stutzte kurz, konnte die Stimme aber sogleich einordnen. Er stöhnte erneut in sein Kissen, diesmal eher genervt, als erleichtert. "Bist hier, um mir kluge Ratschläge an den Kopf zu schmeissen, Sniper?" Er vermutete, dass sie gerade in diesem Moment ihren Kopf mit der roten Mähne schüttelte. "Nee, dir ist doch sowieso nicht zu helfen und wenn dir zu helfen wäre, dann würdest du ablehnen, ganz einfach. Du solltest was essen, dann geht's besser." "Mir ist doch schon zum Kotzen", brummte er mürrisch in das Kissen, worauf Karin verächtlich meinte: "Du hast doch gar nichts mehr im Magen, da wäre mir auch kotzübel! Denkst du echt, wenn du weiterhin nichts isst wird's besser, du Hirni?" Er grummelte daraufhin nur etwas Unverständliches in sein Kopfpolster. "Ich hab hier Brot. Und Alka Seltzer. Letzteres gibt's nur wenn du zuerst das Brot isst." Wie von der Tarantel gestochen war der Schwarzhaarige hochgefahren und schaute sich nun suchend nach Karins Mitbringsel um, das sie ihm seufzend entgegenstreckte. Sein Kopf war zwar kurz davor, endgültig in tausend Stücke zu zerspringen, deshalb brauchte er diese Tablette. SOFORT. Er schnappte sich also das Brot und würgte es so schnell wie möglich runter, um gleich darauf das Glas mit dem, in Wasser aufgelösten Alka Seltzer, hinunter zu kippen.  "Du hast manchmal echt nicht mehr alle Tassen im Schrank", kommentierte Karin seine allzu hastige Mahlzeit nur kopfschüttelnd und schaute zu, wie sich der Vize gleich nach blitzschnellem Verzehr wieder in sein Kopfkissen plumpsen liess und dort liegen blieb. Für einen Augenblick liess sie ihn so liegen und beobachtete ihn mit Adleraugen.  "Jetzt mal ehrlich, Sasuke", brach sie ihr eigenes Schweigen. "Warum zur Hölle stürzt du einfach so ab? Und das auch noch mitten am späten Nachmittag? Du hast gepennt bis jetzt und zu deiner Info, es ist ein Uhr morgens!" "Nerv mich nicht!", kam die barsche Antwort aus dem Kissen. "Und wie ich dich jetzt nerve, Demon. Du hast dich gestern Abend volllaufen lassen und wenn ich das sage spreche ich nicht von 'etwas zu viel'. Du warst gestern sternhagelvoll, wie noch nie und deshalb liegst du jetzt auch in der Gegend 'rum wie eine Leiche." Demonstrativ geräuschvoll stampfte Karin mit ihren Absätzen auf dem alten Dielenboden auf und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. "Ich bin nicht blöd, Sasuke und habe mir schon so meine Gedanken gemacht, was  dich dazu gebracht hat, eine solche Menge Alk hinunter zu kippen! Haben wir alle. Aber ich will's aus deinem Mund hören. Du weisst, ich habe Geduld, wenn's sein muss, ich bleib hier sitzen, bis du mir endlich sagst, was mit dir in letzter Zeit eigentlich abgeht. " "Da kannst du warten bis dir deine Plastik-Fingernägel abfallen", kam es genauso trotzig aus dem Kissen und Karin seufzte abermals. "Gel-Nägel, Sasuke! Gel-Nägel! Aber um das geht's hier nicht." Er hörte ihre Schritte näher kommen und dann, wie sie sich neben ihm auf dem Bett nieder liess. "Ich will dich ja eigentlich nicht ausquetschen, aber wir machen uns alle Sorgen, Demon. Du weisst, wie tief du damals in der Scheisse drin warst..." Die ehrliche Besorgnis in ihrer Stimme verhinderte, dass Sasuke sich erneut über ihr nerviges Bohren aufregte. Natürlich war ihm bewusst, dass sich die anderen ihre Gedanken machten. Aber das mussten sie nicht, das war schlicht und einfach nicht nötig. "Um mich muss sich niemand sorgen", gab er deshalb zur Antwort und versuchte dabei, das immer noch anhaltende Pochen in seinem Kopf zu ignorieren, was mehr oder weniger überhaupt nicht klappte. "Deine verdammte Arroganz kostet dich irgendwann noch das Leben." Karins Worte hörten sich mehr wie eine Feststellung, als wie ein Vorwurf an. Dann kehrte Stille zwischen den beiden ein, bis Sasuke sie schlussendlich mit etwas Überwindung brach.  "Danke für das Zeug. Es hämmert endlich nicht mehr", nuschelte er in das Kissen, was sich ziemlich lustig anhörte und Karin lachte zum Lachen brachte. "Immer wieder gerne, Demon. Eine Hand wäscht die andere." Jetzt wollte Sasuke nicht darüber nachdenken, was geschehen war. Eigentlich wollte er gar nicht über all das nachdenken, denn erfahrungsgemäss wurde alles nur noch komplizierter, wenn man zu lange über solchen Mist grübelte. Zugegeben, seine Vermeidungsstrategie war vielleicht nicht gerade optimal, das würde ihm wohl jeder Psychoheini bestätigen, aber ihre Wirkung tat sie allemal. Stattdessen unterhielt er sich mit Sniper, die er echt gut mochte, über etwas belanglosere Dinge, jedoch sollte ihre Ruhe nicht allzu lange währen. Es dauerte keine zehn Minuten, bis ein aufgeregter Sasori mit unheilverkündendem Blick ins Zimmer stürzte und es schlagartig vorbei war, mit dem Frieden. Und ehe sie es sich versahen waren sie auf dem Weg - Sasuke schleppte sich mehr schlecht als recht- in den Aufenthaltsraum, wo sie Neuigkeiten erwarteten, die Einiges verändern würden.   Wie lange sie geschlafen hatte wusste sie nicht, fest stand nur, dass es Narutos Stimme war, die sie jäh aus dem Schlaf riss.  "Was hast du gesagt?", brüllte er in einer so ohrenbetäubenden Lautstärke durch die Hallen der Kuramas, dass die Wände förmlich bebten.  Erschrocken schlug Sakura die Augen auf und sah sich benommen in dem, inzwischen ziemlich vollen Raum um. Was war denn bitte in der Zwischenzeit passiert? Wo vorhin noch friedliche Inner-Kuramas den Abend hatten ausklingen lassen, hatten sich mindestens zwanzig aufgeregte Outer-Leute versammelt, allen voran Sora, der Kopf des Outers, der nun Bericht erstattete. "Die haben die DDM eingenommen!" "Die Takas?" Naruto schüttelte ungläubig den Kopf, als ob Sora gerade einen schlechten Aprilscherz zum Besten gegeben hätte. Das würde ja mal wirklich überhaupt keinen Sinn ergeben. "Nee, die Riots!" Irgendwie verstand wohl jeder hier Anwesende gerade nicht mehr als Bahnhof in der Sache. "Details, Sora, wir blicken echt nicht durch, Mann!" Naruto hatte sich zurück auf die Couch fallen lassen und blickte den Schwarzhaarigen fragend an. "Also: Der Outer war bei der DDM, als sie kamen. Ich kann dir nicht sagen, wie viele es waren, Tatsache ist, DASS es viele waren. Die sind dort reingegangen, und keine fünf Minuten später ging der Tumult los. Jeden, aber wirklich jeden haben sie rausgeschmissen, diejenigen, die sich geweigert haben mit Gewalt, sogar Teuchi haben die mit Waffen bedroht und ihn dann ebenfalls vor die Tür gesetzt. Ihr erinnert euch an Teuchis Tochter Ayame? Die haben sie gekidnappt und drohen ihr etwas zu tun, wenn Teuchi zur Polizei geht. Und nun haben sie sich in der DDM verbarrikadiert."  Es war ein ziemlich ungläubiges, verwundertes Schweigen, das darauf folgte. Das hörte sich alles irgendwie unwirklich an. "Die sind total bescheuert oder?", brach Gaara nach einer gefühlten Ewigkeit das Schweigen. "Es liegt ja wohl auf der Hand, dass die uns und die Takas aufs Übelste provozieren wollen, indem sie unseren Stammclub einnehmen. Aber ihre Mittel zum Zweck sind ja mal sowas von beknackt." "Du sagst es, Bruder. Aber ich finde trotzdem, das wir das nicht auf uns sitzen lassen sollten. Wenn sie einen Kampf gegen die Grossen wollen, dann kriegen sie ihn auch", bemerkte Kankuro verächtlich. "Als ob diese kleinen Fische eine Chance gegen uns hätten. Die haben ja nach ihrer indirekten Kriegserklärung immer nur die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, ohne dass dann irgendetwas passiert ist." "Das hier klingt aber um einiges ernster. Wir dürfen die Sache nicht unterschätzen. Kann sein, dass sich die bisherigen Aktionen mehr oder weniger als leere Drohungen entpuppt haben, aber wie gesagt, die haben ja auch 'ne Geisel. Wir sollten uns das Ganze auf jeden Fall mal ansehen." Wenn ein Kurama auf etwas vertraute, dann war es auf Shikamarus Intuition. Dieser junge Mann hatte eine schon fast unheimliche Gabe dafür, die Pläne und Hintergedanken anderer zu durchschauen und zu analysieren. Naruto erhob sich und richtete sich mit den folgenden Worten an alle Gangmitgleider. "Ihr habt den Vize gehört! Ich will wissen, was diese Möchtegern-Newcomer in unserem Stammclub treiben und warum zur Hölle sie sich in unseren Krieg einmischen.  Wir treffen uns in zehn Minuten vor dem HQ, ich will, dass Shika, Chouji, die Mädchen und ungefähr vier Leute des Outers hierbleiben." Es war selbsterklärend, dass es nun an der Zeit war, sich zu rüsten und auf einen Kampf vorzubereiten, denn diesen würde es wohl oder übel geben. Dass er mit "Mädchen" nur Ino, sie und Hinata meinte, ärgerte sie normalerweise nicht. Aber heute machte es sie wütend. Sie spürte in sich das beinahe brennende Verlangen nach Action und Abenteuer, vielleicht auch nur, um die Gedanken an den immerzu in ihrem Kopf präsenten Demon, loszuwerden. Deshalb schnappte sie sich Naruto, bevor dieser selbst davon stob, um seine Waffen zusammen zu suchen. "Kann ich mitkommen?" "Nein." Sakura hatte nicht mit so einer barschen Antwort gerechnet. "Warum nicht?" "Weil ich deiner Tante und mir selber versprochen habe, von nun an noch besser auf dich und alle andere aufzupassen, Saku! Und in einem Battle kann  ich beim besten Willen nicht für dich garantieren!" Narutos ehrliche Besorgnis tat ihr auf eine ganz vertraute Art richtig gut und trotzdem wollte sie mit. "Hör zu, ich bin alt genug, um über mich selbst bestimmen zu können. Ich meine, ich muss ja nicht im Battle mitmischen, aber ich würde gerne dabei sein, verstehst du?" Es war normal, dass einige Gangmitglieder sich um das Battle-Terrain verteilten und  die Situation im Auge behielten, um allenfalls Verstärkung zu schicken. "Nein!" Der Blonde wandte sich ab und wollte gerade davongehen, als Sakura noch einmal aufbrauste. "Du bist nicht mein Vater, Naruto! Ausserdem dürfen Temari und Tenten ja auch mit! Ich kann doch..." Naruto blieb stehen, drehte sich noch einmal um und fixierte sie mit seinen stechenden blauen Augen. "Wenn ich den anderen verbiete, dich mitzunehmen, dann tut das auch keiner! Und merk dir eins: Tenten und Temari haben in einem Battle wesentlich mehr Durchschlagkraft als Ino, Hinata und du! Schliesslich trainieren die ja auch fast täglich, was ihr nicht könnt, wegen der Schule und all dem!" "Mann, Naruto..." Was hatte sie denn bloss für Argumente? Sie war im Kampf ja tatsächlich keine Überfliegerin... und eigentlich machte sie es auch nicht wirklich gerne, aber das hier musste sie einfach mitbekommen! Zu wichtig waren die Folgen, die dieser Kampf mit sich bringen könnte... Im nächsten Moment hatte Naruto ihr die Hände auf die Schultern gelegt und meinte nun, in einem überaus sanfteren Ton: "Versteh das nicht falsch, zur Schule gehen ist gut, aber wer sein Leben nicht voll der Gang widmet, muss halt bei gewissen Sachen zurückstecken. Bleib hier bitte. Es war echt der Horror, als du bei den Takas warst. Ich will von nun an nichts mehr, aber auch gar nichts mehr riskieren." "Ey, Boss, ich kann sie ja mitnehmen!" Die beiden drehten sich überrascht in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickten Gaara, der tatsächlich aufgehört hatte zu zocken. "Ich bin sowiesol Beobachter dieses Mal und kann auf sie aufpassen. Wenn sie unbedingt dabei sein möchte..." "Ich weiss nicht..." "Boss, du kennst mich. Ich geh' Kämpfen sowieso lieber aus dem Weg, bin aber stark genug um gegen diese lächerlichen Waschlappen-Riots zu bestehen, wenn’s dann doch auf 'nen Fight rauslaufen würde." Es war Naruto aus dem Gesicht zu lesen, welchen inneren Konflikt er gerade mit sich selbst ausfocht, was zählte war aber das kapitulierende Nicken, welches er nun Sakura schenkte. Dem Leader war durchaus bewusst, dass Gaara, erstens stark war und zweitens seine Aufgaben immer zuverlässig erfüllte. "Für dieses eine Mal. Mit wem hat dich Shika eingeteilt?" "Mit ein paar Outer-Leuten." Der Blonde nickte erneut und wandte sich an Sakura.  "Dass das aber ja nicht zur Gewohnheit wird hier", brummte er nur noch und ging dann von Dannen. Sakura lächelte Gaara dankend an. "Vielen, vielen Dank Gaara!" Der zuckte nur mit den Schultern. "Nichts zu danken. Wenn du unbedingt dabei sein willst, dann solltest du das auch dürfen. Aber vergiss nie, was für ein Wahnsinns-Glück wir mit einem Leader wie Big Fox haben. Er beschützt jeden Einzelnen, besonders euch Mädchen und das zu Recht. Die Battles sind gefährlich, aber ich verstehe, dass du auch mal dabei sein willst." Die junge Kurama wusste sehr wohl, was sie an ihrem Leader hatten und schätzte dies auch. In letzter Zeit machte sie es ihm wirklich nicht gerade leicht...  Also würde sie mit Gaara und einigen andern die Beobachtungsposten einnehmen. Es ging dort eigentlich vorwiegend darum, das Geschehen in einem Battle im Auge zu behalten und per Walkie-Talkie das HQ auf dem Laufenden zu halten, damit bei Bedarf Verstärkung geschickt werden konnte. Je nach Posten konnte sogar mit Schusswaffen in das Battle eingegriffen werden, was aber möglichst vermieden wurde. Beobachtungsposten flogen schnell auf, wenn geschossen wurde. Als sie nun warm angezogen hinter Gaara auf dem Motorrad sass und ihnen die kalte Nachtluft um die Ohren schlug, hatte sie Zeit, sich darüber klar zu werden, welch grosse Verantwortung Naruto eigentlich ständig mit sich herumtrug. Irgendwie war es ja auch klar, dass er damals Sasuke gegenüber dieses Misstrauen gar nicht hatte loswerden können. Zu viele schlechte Erfahrungen mit Takas in der Vergangenheit und auch noch heute, hinderten jeden Kurama daran, Sympathie für einen solchen zu empfinden. Sie nahm sich von nun an fest vor, Narutos beschützende Haltung mehr zu schätzen. Himmel, so war er es doch gewesen, der sie damals aus einem beinahe aussichtslosen Loch gerettet hatte! Schneller, als Sakura erwartet hatte, erreichten sie den Sammelpunkt in einer unscheinbaren Seitengasse, in der sich schon massenweise Kuramas scharten. Spärliches Licht  spendeten nur einige heruntergekommenen Strassenlaternen. Die Fensterläden der umstehenden Häuser waren geschlossen, was ja auch weniger verwunderlich war, mitten in der Nacht. Ein jeder war bis an die Zähne bewaffnet, das wusste Sakura, auch wenn es von blossem Auge unter den Winterjacken kaum sichtbar war. Im Moment stand noch in den Sternen, was diese eisige Dezembernacht bringen würde, und das war mehr als beunruhigend, wenn nicht schon bedrohlich. Trotz der Kälte wurde Sakura zusehends wärmer in ihrer blauen Jacke und die Aufregung liess ihr Herz immer schneller gegen ihren Brustkorb hämmern. Sie verstand zu gut, warum die Jungs  sich überhaupt so motiviert in Battle stürzten, auch wenn es seltsam klingen mochte. Aber der Nervenkitzel, der hier in diesem Moment zu spüren war, liess sich gut mit einem Action-Film vergleichen, nur das das hier real war.  Inzwischen hatten sich alle versammelt, die in der Aktion mitmischen würden, allen voran natürlich der Leader höchstpersönlich. Naruto hatte sich auf einen herumstehenden Müllcontainer geschwungen, damit er die Gasse voller Leute besser überblicken konnte und räusperte sich nun.  "Also Leute, mal sehen was diese Riots tatsächlich wollen. Keine Aktionen ohne mein Kommando, verstanden? Wir wollen die einfach aus der DDM raus haben, das ist alles, mit dem Ziel  so wenig Energie wie möglich dabei zu verschwenden. Aber unterschätzt die Riots nicht. Das Dümmste, was man machen kann ist es, ein Gegner im Vorneherein als schwach abzustempeln und ihm dann nicht mehr gewachsen zu sein. Auch wenn ich nicht daran glauben will, dass diese Riots wirklich so stark sind, wie immer behauptet wird, müssen wir wachsam bleiben und die Lage hier ernst nehmen. Ich hab leider ein Scheiss-Bauchgefühl, dass da was auf uns zukommt." Narutos Worte irritierten wohl nicht nur Sakura, dabei hatte er ja sowas von Recht. Bisher wurden die Kräfte der Riots von den Kuramas und auch von den Takas immer nur bagatellisiert und als ungefährlich eingestuft. Höchstens auf der Strasse sprach sich das Gerücht dieser neuen, starken Gang herum, aber niemals hätte sie auch nur in Erwägung gezogen, dass diese Riots vielleicht tatsächlich stärker waren, als sie bis jetzt vermutet hatten. "Jedenfalls werden wir sie jetzt erst mal aus unserer DDM schmeissen. Wenn Takas aufkreuzen, was so gut wie sicher ist, werden diese nicht angegriffen, verstanden? Es ist mir scheissegal, wie wütend ihr auf sie seid, aber ihr kennt die Gesetze! Zudem werden die uns ja nur dabei helfen, die Riots vom Plan zu schaffen."  Naruto sagte das natürlich richtig. Es war eines dieser vielen ungeschriebenen Gesetze, die in Gangfights und im allgemeinen Bandenleben galten. Es war so ziemlich dieselbe Regelung, wie die mit der Polizei. Wenn die Polizei aufkreuzte, dann galt es in erster Linie, dieser zu entwischen und der Gangstreit wurde zweitrangig. Dasselbe galt, wenn man denselben Gegner hatte - in diesem Fall die Jaguar Riots. Zuerst musste der gemeinsam Gegner vom Feld sein, damit man sich gegenseitig wieder angriff. Alles andere war eine Gesetzesverletzung und somit eine Schande für jede Gang. Nun war es aber an der Zeit, aufzubrechen. Wer welchen Posten übernahm stand bereits fest und so machten sich Gaara, Sakura und noch einige Outers auf den Weg zu den Beobachtungsposten. Ganz einfach erklärt waren es festgelegte Orte, die einem die Beobachtung des anstehenden Geschehens in sicherem Abstand ermöglichten.  Sakura hatte keine Ahnung, wo Shika und Naruto diese Beobachtungsposten festgelegt hatten, aber dafür hatte sie ja Gaara, der ihren Begleitern nun ein Handzeichen gab und sich dann von ihnen trennte. Er steuerte durch einige leergefegte Seitengassen einen Hinterhof an und brachte seine Maschine schlussendlich hinter ein paar übel riechenden Müllcontainern zum Stehen.  Die Ruhe hier in diesen Hinterhöfen und Gassen war mehr als unheimlich und wenn Sakura alleine hier gewesen wäre, dann hätte sie wohl vor lauter Angst Reissaus gemacht. Nur das Geräusch einiger Mäuse oder Ratten, die im Müll wühlten war zu vernehmen und ab und an Mal einige Katzen, die sich um Futter zankten. "Von jetzt an kein Mucks mehr", ordnete Gaara flüsternd an und zog sie gleich darauf am Handgelenk mit sich. Sie schlichen durch die dunklen Gassen, sorgfältig darauf bedacht, keinen Ton von sich zu geben. In Situationen wie dieser konnte man sich noch so sicher sein, dass man allein war, aber keiner gab einem die Garantie, dass es auch tatsächlich so war. Hier konnten theoretisch überall Takas oder Riots, wenn nicht auch irgendwelche Gangster oder Landstreicher lauern. Sie erreichten einen heruntergekommenen Block, der eigentlich schon lange bereit für die Abrissbirne war, jedoch wollte wahrscheinlich sowieso keiner mehr ein Haus so nahe bei der DDM bauen und in Gang-Kriegszeiten sowieso nicht. Die Eingangstür war mit Holzbalken verrammelt worden, weshalb Gaara, sie auch daran vorbeizog und auf die rechte Hausseite führte. Mit einem prüfenden Blick in alle Richtungen sicherte sich Gaara ab, dass gerade niemand zusah, bevor er einen müffelnden Grüncontainer zur Seite schob und somit ein eingetretenes, niedriges Kellerfenster freilegte. Sakura hob anerkennend die Augenbrauen und Gaara grinste, während er sich geschickt durch das Fenster in den Keller schwang. Sie selbst war ganz und gar nicht begeistert von der Idee, sich nun durch dieses viel zu kleine Fenster winden zu müssen. Natürlich würde sie da irgendwie durchkommen, Gaara hatte ja auch reingepasst, aber sie war doch längst nicht so flink und wendig wie ihr Gang-Genosse. Etwas vorsichtiger also, begab sie sich durch das kaputte Fenster. Zum Glück waren alle Glassplitter entfernt worden, sodass wirklich nur noch der blosse Rahmen in der Wand vorhanden war. Trotzdem brachte sie es fertig, sich die Hände an der rauen, verputzten Wand aufzuschürfen, jedoch biss sie auf die Zähne und sagte nichts. Sie wollte nicht noch mehr dazu beitragen, als schwach abgestempelt werden. Als Sakura schlussendlich in dem muffigen Keller stand lehnte sich Gaara noch einmal durch das Fenster und zog den Container wieder an seinen Platz, zusätzlich legte er von Innen ein Brett vor die Wandöffnung. Der Kurama hatte ganz schön viel Kraft, wenn man bedachte, dass dieser Container nicht gerade ein Fliegengewicht war. Sakura sah sich in dem baufälligen Keller um, jedoch erkannte sie in der düsteren Atmosphäre bis auf einige Umrisse nichts. Ehe sie es sich versah hatte Gaara schon eine Taschenlampe zu Hand, woher auch immer er die jetzt hatte. "Nicht das erste Mal, dass wir die Ruine hier zu unseren Zwecken nützen", quittierte er schulterzuckend ihren fragenden Blick im Lichtkegel der Taschenlampe. Er liess das Licht daraufhin durch den Raum schweifen, jedoch erkannte er nichts Auffälliges oder Besorgniserregendes. Durch das Licht erkannte Sakura nun auch die typischen Kellerabteile der Blocks, sie selbst befanden sich gerade in so einem. Wie viel Gerümpel hier herumlag! Da hatten wohl die ehemaligen, wohlgemerkt ziemlich faulen Bewohner, einfach alles, was sie nicht mehr benötigt hatten, dagelassen.   Eine dicke Staubschicht bedeckte den ganzen herumliegenden Ramsch, den sie sich aber im Moment nicht genauer betrachtete, da Gaara sie schon wieder mit sich zog. Sie verliessen schnurstracks den Keller, erklommen die abgewetzten, jedoch stabilen Treppen und fanden sich kurz darauf in dem winzigen Eingangsbereich des Blocks wieder. Gaara prüfte abermals, ob hier noch irgendwer ausser ihnen war, jedoch schien alles im grünen Bereich zu sein, weshalb sie nun die Treppe bis in den dritten und letzten Stock hochstiegen. Der Aufzug funktionierte, dem Aussehen nach zu urteilen, wohl schon lange nicht mehr. Hier oben öffnete Gaara eine Wohnungstür, die ohnehin schon offen war und die beiden traten vorsichtig ein. Die Wohnung war alles andere als bewohnbar, der Boden war herausgerissen worden, sie standen auf blankem Beton. Die Wände bröckelten und legten die Sicht auf die Stromleitungen und Kabel frei, die ihren Dienst wohl längst nicht mehr erfüllten. Zudem war es hier drin genauso kalt wie draussen, da auch hier die Fenster nicht mehr intakt waren, ganz zu schweigen von der Heizung. Im Gegensatz zum Keller hatten die Bewohner hier aber all ihr Hab und Gut mitgenommen. "Das hier ist die Pole Position unter den Beobachtungsposten, die es für die DDM gibt und das Beste: Er scheint bisher von niemandem ausser uns entdeckt worden zu sein", informierte Gaara nun in normaler Lautstärke, mit einem Anflug von Stolz in der Stimme.  Die junge Kurama folgte ihrem Kumpel auf den nicht gerade geräumigen Balkon. Ganz ehrlich, sie zögerte, als sie ihren Fuss vorsichtig auf das, nicht allzu stabil aussehende Stück Beton setzte. Gaara seinerseits, sprang leichtfüssig an ihr vorbei und duckte sich hinter der Brüstung. Sein Grinsen untermalte den Spott in seiner Stimme umso mehr. "Na komm schon, du wirst doch wohl nicht so schwer sein, dass das Ding zusammenkracht." "Mach dich nur lustig", brummte Sakura während sie sich ebenfalls auf den Balkon begab. "Aber glaub mir Vorsicht macht sich irgendwann bezahlt! Ihr Kurama-Jungs seid sowieso immer viel zu leichtsinnig unterwegs, wenn du mich fragst." "Sei ruhig eingeschnappt, Kirschtörtchen." Jetzt lachte dieser freche Rotschopf nur noch mehr und Sakura musste unwillkürlich mitschmunzeln."So Schluss jetzt mit dem Herumalbern. Da vorne geht's schon los." Erst jetzt bemerkte Sakura, so sie sich hier eigentlich befanden und weshalb Gaara sich hinter der Brüstung versteckte. Dieser baufällige Balkon bescherte ihnen doch tatsächlich einen Logenplatz in dem Stück 'Die Rückeroberung der DDM'. "Fast wie im Theater, nur echter", bemerkte Gaara, der anscheinend auch noch Gedanken lesen konnte. "Und gleich beginnt der erste Akt. Ich nenne ihn: Die erste Konfrontation." "Du scheinst das Stück zu kennen", flüsterte Sakura kichernd , die sich nun ebenfalls zu ihm gesellt hatte und durch ein etwas grösseres Loch  in der Balkon-Brüstung das Geschehen beobachtete.  Die DDM glich wahrlich einer Festung. Das Gebäude war umringt von barrikadeartigen Anhäufungen von Kisten, Containern, Mülltonnen und anderem herumstehenden Zeugs, das sich zum Schutz eignete. Auf, hinter und vor diesen mannshohen Barrikaden, sogar auf dem Flachdach des Gebäudes tummelten sich Menschentrauben, in diesem Falle wohl  mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit Riots. Zugegeben, die Anzahl dieser sogenannten "kleinen Fische" war erschreckend hoch, aber das beunruhigend war vor allem das Gebäude selbst. Das Bild der DDM in diesem Moment unterschied sich ziemlich krass von der DDM im "Normalzustand". In jeder Ecke des Daches hatten diese Typen brennende Flaggen gehisst, auf , denen, soweit sie das noch erkennen konnte, geflügelte Schlangen und neunschwänzige Füchse abgebildet waren, zudem waren über das ganze Gelände mehrere Metalltonnen verteilt, aus denen die Flammen ebenfalls lodernd empor züngelten.  Aber das Unheimlichste an allem war wohl diese drohende, trügerische Ruhe, die über diesem Platz hing, als ob hier schon längst tote Hose herrschen würde. Es waren nur die eigenen Augen, die von etwas anderem zeugten... Als Gaara über das Walkie-Talkie das Bereitschaftssignal gab und sich die Kuramas in Bewegung setzten, schlug Sakuras Herz bis zum Hals.   Naruto brachte seine Maschine mit quietschenden Reifen in gewissem Abstand zu den Riot-Barrikaden zum stehen, dicht gefolgt von seinen Gang-Kumpanen und prüfte die Lage. Dort oben standen sie, diese Riots, stolz, wie wenn sie das hier schon längst gewonnen hätten, nichts ahnend, dass sie sich dabei aber gewaltig irrten. Er musste sie zur Rede stellen, hier und jetzt. Vielleicht, ja vielleicht würden die Riots klein beigeben. Es konnte sein, dass sie einsahen, dass sie es besser nicht mit den Grossen aufnehmen sollten.  Aber Naruto war nicht blind und hatte die Lage bereits erfasst. Er sah, wie viele es waren und ganz ehrlich, damit hatte er nicht gerechnet. Noch nie war diese Gang in einer solchen Vielzahl unterwegs gewesen und genau deshalb sank die Chance, dass die Riots aufgeben würden auf geschätzte ein Prozent. Tolle Aussichten. Sie waren schlau, das musste man ihnen definitiv lassen. Jetzt, wo die grossen Gangs angeschlagen waren und nicht mit ihrer vollen Kraft agieren konnten, nutzten sie den günstigen Moment und warfen sich mit voller Kraft direkt zwischen die Fronten. Damit hatten sie nicht gerechnet. Er hoffte, dass die Riots wenigstens in der Kampfkraft nicht mit ihnen mithalten konnten. Aber sein Bauchgefühl, welches so gut wie nie falsch lag, sagte ihm, dass vor ihnen ein neuer Gegner stand, den sie bisher mehr als nur unterschätzt hatten. Seine düstere Vorahnung würde er nicht mit der Gang teilen. Es würde ihnen so nur die Motivation nehmen und dass sie alles geben mussten in einem Battle, wussten sie sowieso. "Wo ist euer Anführer, Riots?", rief er stattdessen ruhig den Barrikadenhütern zu, welche nur hämisch grinsten. Gleich darauf teilte sich die Meute von Riots und ein grossgewachsener Typ mit braunen Haaren und einem absolut widerlichen Grinsen im Gesicht trat in Erscheinung. "Das ist also der legendäre Big Fox." Seine Worte klangen natürlich nicht anerkennend, sondern einfach nur verhöhnend. "Machen wir's kurz, wir haben nämlich keinen Bock, uns mit Mistfliegen wie euch rumzuschlagen", meinte Naruto, ohne gross auf den Tonfall des Riot-Leaders zu reagieren. "Was wollt ihr?" "Als Sieger-Gang aus diesem Krieg hervorgehen." Kurz und bündig, aber diese Antwort machte Naruto rasend. "Dazu müsstet ihr erst einen Teil dieses Krieges sein." Naruto ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen. Was fiel dem Typen ein?  "Haut ab und mischt euch nicht in die Angelegenheiten ein! Das geht euch nichts an!", zischte er in scharfem Unterton Er erntete zustimmendes Knurren von seinen Gangmitgliedern, unter anderem Kiba und Kankuro. "Sind wir jetzt! Wir haben eure heissgeliebte DDM, Kuramas, und wir wissen, dass euch das rasend macht, auch wenn ihr so tut, als ob es euch kaum interessiert!" Naruto kam nicht dazu, dem Typen die Leviten zu lesen, da just in diesem Moment  - wie hätte es auch anders sein sollen - eine weitere Gruppe von Motorrädern um die Ecke gerast und vor der Barrikade zum stehen kam.  Die Takas. "Was soll die verdammte Kacke hier, ihr Waschlappen?", brauste sogleich der erste Taka, Hidan, auf und erntete zustimmendes Gebrüll von seinen Gang-Kameraden. "Geht zurück in das Loch, aus dem ihr gekrochen seid!" Hidans gehässige Worte hatten nur zur Folge, dass der Riot-Leader noch breiter und noch fieser grinste, als sowieso schon. "Die geben wenigstens zu, dass es sie rasend macht", stellte er amüsiert fest und seine 'Untertanen' lachten über seine dämliche Aussage. Auch Itachi war inzwischen auf dem Platz angekommen, bremste stilvoll und ohne Hast ab und musterte als Erstes einmal unbeeindruckt und gemächlich den Riot-Boss und seine Meute. "Ihr seid also diese Irgendwas-Riots, die sich 'starke Gang' schimpfen? Stark?" Er blickte den Leader  mit erhobenen Augenbrauen erwartungsvoll an. "'Stark' könnte vielleicht hinhauen, aber Klasse habt ihr jedenfalls keine. Schaut euch doch an." Itachi putze die Riots auf einem Level runter, das absolut nicht mit ihrem Stolz zu vereinbaren war. Er machte sie gezielt lächerlich und wer konnte das schon leiden?  Sogar von den Kuramas bekam er zustimmendes Gelächter, denn in solchen Situationen musste man zusammen spannen. Naruto beschloss, noch einen drauf zu setzten. "Sich hinter Barrikaden zu verstecken, ist einfach nur peinlich. Wahre Gangs stellen sich ohne mit der Wimper zu zucken einem Battle." Langsam aber sicher war dem Riot-Leader anzumerken, dass er überhaupt nicht leiden konnte, wie die Grossen über seine Gang sprachen. Er begann mit den Fingern an seiner Hosentasche herum zu nesteln, grinste jedoch nichts desto trotz weiter. "Wir können uns längst mit euch messen! Was glaubt ihr, wie lange wir Zeit gehabt haben, uns im Untergrund aufzubauen? Ihr hattet ja immer nur euch selbst im Kopf und habt euch einen Dreck um die anderen Gangs geschert! Und das haben wir zu unserem Vorteil genutzt! wir sind viele! Das hier sind noch längst nicht alle von uns!" Naruto hoffte inständig, dass dieses Dreikäsehoch nur bluffte. Denn es waren jetzt schon mehr als genug Mitglieder auf der Bildfläche erschienen und mit seiner angeschlagenen Gang waren die Kuramas, sowie die Takas nicht voll einsatzbereit. Sie befanden sich hier auf arg dünnem Eis, dessen war sich mit hundertprozentiger Sicherheit auch Itachi bewusst.  Er wechselte einen kurzen, stummen Blick mit Red Raven, indem sie das stillschweigende Abkommen trafen, heute Keinen der gegnerischen Gang anzugreifen, selbst wenn sie die Riots in die Flucht schlagen konnten.  "Und was soll das mit der Geisel?", fragte Naruto nun, darauf konzentriert, nicht ungeduldig zu werden. "Die Kleine ist eine praktische Waffe für uns", war die schlichte Antwort, die dieses Mal von einer rothaarigen Frau mit dunklem Teint kam. Itachi schüttelte nur den Kopf. "Mir ist die Kleine egal. macht mit ihr, was ihr wollt." Ob er das wirklich so meinte, wusste wohl gerade keiner. Der Riot-Boss wandte sich bestimmt an Naruto. "Aber Big Fox, unserem Robin Hood, dem Rächer der Enterbten, dem Beschützer von Witwen und Waisen nicht." Natürlich war sie ihm nicht egal. Er kannte Ayame und würde auch alles tun, um zu verhindern, dass die Riots ihr etwas antaten. Und das würde er auch nicht abstreiten.  Deshalb kam es ihm gerade recht, dass der Riot nun wieder das Thema wechselte, "Der Untergrund kann euch nicht leiden, Takas und Kuramas! Er ist es leid, dass immer ihr die grosse Show abzieht und uns kleineren Gangs keine Chance lasst, im Kampf um die Herrschaft der Strassen mitzumischen. Das hier sind die Folgen! Der Untergrund schliesst sich zusammen, um euch alle in die Hölle zu schicken!" Es war der Moment, als die Riots von den Barrikaden heruntersprangen, bewaffnet, kampfbereit und zu allem fähig. Reflexartig zückte Naruto sein Messer und gab das Kommando zum Angriff, sodass nun auch die Kuramas hervor stürmten, die sich bisher verborgen gehalten hatten. Es war der Beginn eines Kampfes, der Veränderungen grossen Ausmasses mit sich bringen würde.  Es war an der Zeit, Gang-Geschichte zu schreiben.   Es bleibt eine grundlegende Frage offen: Wozu?  Wozu bekämpfen sich Gangs denn eigentlich? Ist es das Abenteuer? Oder lediglich brennender Ehrgeiz? Das Leben auf der Strasse ist ein Überlebenskampf. Nicht mehr und nicht weniger. Und zum Überleben musste man zu den Starken gehören. Tat man das nicht, kratzte man in der untersten Schicht der Nahrungskette herum. Wer wollte das schon? Alleine war es nahezu unmöglich, ein anständiges Leben auf der Strasse führen zu können, deshalb bildeten sich Gangs. Gruppen, in denen man Schutz, Gemeinschaft und in den meisten Fällen auch Freundschaft erfahren durfte. Und danach sehnten sich nicht nur Strassenkinder. So konnte man auch mit passablen oder guten Familienverhältnissen alleine sein. Schutzlos sein.  Man könnte an dieser Stelle meinen, dass so ja alles klar ist. Gangs gibt es und nun haben sie alles, was sie brauchen. So ist es nicht. Denn hier beginnt die Hierarchie wieder von vorne. Die mächtigsten Gangs hatten die besten Voraussetzungen zum Leben. Ein sicheres Umfeld, ein Ort zum leben, eine Existenz, die man auch als solche betiteln konnte.  Die sogenannte "Herrschaft über die Strassen", würde einer Gang die allerbesten Voraussetzungen zum Leben auf der Strasse bieten. Es war nicht so, dass Abenteuerlust und Ehrgeiz keine Rolle dabei spielten. Natürlich war das Gang-Leben auch spannend, aber auch genauso gefährlich. Alles in allem gipfelte es erneut in einen Überlebenskampf. Der Unterschied: Man bestritt ihn in einer Gemeinschaft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)