Der einzige Grund von NatsuNoSora ================================================================================ Kapitel 1: Zeit der Veränderung ------------------------------- Hallo meine lieben Leser :D Starten wir in die "Vier FFs parallel Wochen" :D Zur Erklärung: Ich werde ab dieser Woche vier FFs parallel laufen haben, um meine Schreibblockade zu überwinden. Jaaa, eine ungewöhnliche Methode, aber sie funktioniert! xD Alsoo: Hier habt ihr meine erste GaLe Story. Ich liebe das ungleiche Paar einfach und ich hoffe, ihr auch :D Dann hör ich mal auf zu blubbern und entlasse euch in meine neuste FF. Bis zum nächsten Mal und schaut doch auch bei meinen anderen Storys vorbei. Bis dann! LG Eure Sora ------------------------------------------------------------- Lächelnd drehte ich mich von Jet und Droy weg, die sich gerade mal wieder darum stritten, wer mir ein Getränk holen durfte. Seit ich von den S-Class Prüfungen zurück bin, tun sie so, als könnte ich nichts alleine tun. Als ob ich zu schwach wäre mir ein Getränk zu holen. Ich seufzte. Meine Stirn ließ ich in meine Hand sinken, massierte mir mit den Fingern die Schläfen. So konnte keiner mein Gesicht sehen, dass nicht mehr den fröhlichen Ausdruck wie immer trug. Es stimmte. Ich war schwach. Zu schwach um mich selbst zu verteidigen. Gajeel wäre wegen mir fast gestorben. Egoistisch wie ich war, bin ich damals auf Tenrou einfach weggelaufen, blindlings in mein Verderben – wäre Gajeel nicht gewesen. Ich weiß nicht, wo ich jetzt wäre, wenn er mich damals nicht gefunden hätte. Wahrscheinlich unter der Erde. Wenn noch etwas von meinem Körper übrig geblieben wäre. Ich hatte es nicht geschafft, mich selbst aus der Misere zu retten, hatte es nicht geschafft, ihm zu helfen. Das einzige was ich tun konnte, war wegzulaufen und es den anderen zu überlassen. Ich konnte nichts weiter tun, als daneben zu stehen und zuzusehen, wie meine Freunde kämpften. Doch damit sollte Schluss sein. Ich wollte nicht mehr die kleine, schwache Levy sein, die nicht kämpfen kann. Ich wollte nicht mehr als bemitleidenswert und unfähig mich zu schützen angesehen werden. Ich wollte es nicht mehr… Entschloss stand ich auf, wartete weder auf Jet, noch auf Droy, steuerte stattdessen die Flügelntüren an, trat durch sie hinaus ins Sonnenlicht. Es wurde Zeit, dass sich etwas änderte. Drei Wochen später Sein Blick wanderte, wie so oft, lustlos durch die Gilde, blieb ab und zu an den einzelnen Schlägereien hängen, die, wie so oft, in Gange waren, fixierte sich jedoch nie auf etwas bestimmtes. Sein Bier hob er an den Mund, beobachtete weiterhin die anderen Mitglieder, wie die Prügeleien schließlich kollidierten und, wie so oft, in einer Massenschlägerei endeten. Normalerweise wäre er einer der ersten gewesen, die mitgemischt hätten, doch in letzter Zeit wünschte er sich immer nur den roten Dämon herbei, damit er endlich wieder seine Ruhe hatte. Bei dem Gedanken verschluckte er sich fast. Was war nur los mit ihm? Wünschte er sich etwa ernsthaft dieses Monster von Frau herbei? Lily, der bis dahin genüsslich seine Kiwi verspeist hatte, blickte auf. Auch ihm war aufgefallen, dass sich sein Partner in letzter Zeit seltsam benahm. Doch im Gegensatz zu diesem konnte er sich denken, wieso. Gajeel schüttelte noch ein letztes Mal den Kopf und stellte sein Bierglas ab, bevor er seinen Blick wieder durch die Gilde gleiten ließ. Er versuchte schon die ganze Zeit fast krampfhaft die eine Stelle zu meiden, doch schließlich wanderte sein Blick doch in genau in diese Richtung. Es war ihm schon seit längerem aufgefallen. Das kurze blaue Haar schimmerte nicht wie sonst, unter den Augen bildeten sich dicke, schwarze Kreise und das Lächeln, dass die trug, war auch nur gefaket. Kaum dachte sie, dass keiner hinsah, ließ sie es fallen, zeigte stattdessen einen müden, völlig fertigen Ausdruck. Sie bewegte sich auch langsamer und kam nur noch selten in die Gilde. Doch das war ja noch nicht alles. Das schlimmste war – sie ging ihm aus dem Weg. Hatte sie sich früher immer bemüht, mit ihm ins Gespräch zu kommen, wich sie heute seinen Augen aus, sprach überhaupt nicht mehr mit ihm. Und er wusste nicht mal wieso. Schlecht gelaunt stand er auf, steckte die Hände in die Taschen und verließ das Gebäude, nicht ohne vorher Jet und Droy einen giftigen Blick zugeworfen zu haben. Diese Vollspacken checkten anscheinend gar nichts. Nachdenklich sah der schwarze Kater ihm nach. Ihm war aufgefallen, dass Levy ihm mit dem Blick gefolgt war, ihn aber rasch wieder abgewandt hatte, sobald er in ihre Richtung gesehen hatte. Den Ausdruck in ihren Augen hatte er sehr wohl deuten können. Kurz darauf erhob auch Levy sich, trat durch die Ausgangtüren und verschwand aus seinem Sichtfeld. Immernoch in Gedanken versunken, biss er von seiner Kiwi ab und bekam von den darauffolgenden Ereignissen nichts mit. „Hängen den ganzen Tag um sie herum, merken aber nicht mal, wenn es mit ihr bergab geht… Pff und das nennt sich Freunde… elendes Pack…“ Das und ähnliches murmelte Gajeel schon die ganze Zeit vor sich hin, die Augen auf die Straße geheftet, die argwöhnischen Blicke der Passanten ignorierend. Jet und Droy taten immer so, als ob es nichts anderes als Levy in ihrem Leben gäbe, schienen aber anscheinend nicht mal das Offensichtlichste zu sehen. Er würde sich ja selbst darum kümmern, doch solange sie nicht auf ihn zukam, waren ihm die Hände gebunden. Manchmal kam ihm sogar der Gedankte, wie gut es diese beiden Idioten hatten. Sie waren den ganzen lieben Tag bei ihr, konnten wann immer sie wollten mit ihr reden und dass sie sie anschmachteten, schien niemanden etwas auszumachen. Er hatte sogar mal beobachtet, wie Levy die beiden umarmt und ihnen einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Danach konnten die beiden sich für eine Stunde nicht mehr rühren und haben vor sich hin geträumt. Dass sie nicht gesabbert hatten, wunderte ihn immernoch. Was war schon groß dabei? Es war doch nur ein kleiner Kuss, nichts besonderes. Andererseits, er hätte auch nichts dagegen einzuwenden. Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder, hielt an. Er schloss die Augen, atmete einmal tief durch, bevor er den Blick hob. Er wusste, dass seine Füße ihn hierherbringen würden, selbst wenn er selbst es bis gerade eben nicht gewusst hatte. Da stand er. Direkt vor ihm. Der Grund, warum er sich ihr nicht von sich aus nähern durfte. Majestätisch erhob sich der Solarbaum vor ihm, seine Äste ausladend wie eh und je. Normalerweise versammelten sich hier Familien und Pärchen hier, doch mit den dicken, schwarzen Wolken, die am Himmel erschienen waren, hatten sich alle Personen im Umfeld verflüchtigt, suchten Schutz unter den Dächern der Geschäfte und Cafes. Ihm machte der einsetztende Regen nichts aus. Sein Körper bestand aus rostfreiem Eisen, da konnten ihm die paar Tropfen Wasser nichts anhaben. Dass ‚die paar Tropfen Wasser‘ in Wirklichkeit ein wahres Sommergewitter waren, ignorierte er geflissentlich. So stand er also da, im heftigen Regen, seine Haare und Kleidung vollkommen durchnässt, sein Blick allein auf die Korke des Baumes gerichtet. In der Höhe von circa 2 einhalb Meter befanden sie sich. Die Narben. Feine, kaum sichtbare Kreuznarben der Eisenschnallen, mit denen er damals Team Shadow Gear an den Baum genagelt hatte. Im Verlauf der vergangenen sieben Jahre waren sie stark verblasst. Nur wenn man noch genau wusste, wo sie sich befanden, konnte man sie erkennen, so schwach waren sie noch zu sehen. Doch für Gajeel, der mit diesen Narben eines seiner schwersten Verbrechen in siner gesamten Laufbahn verband, ließen sie all die schmerzlichen Erinnerungen wieder aufkommen und die damit verbundenen Schuldgefühle. Was hatte ihn dazu getrieben, das zu tun? Zwei schwache Kerle und ein wehrloses kleines Mädchen anzugreifen, nur um seine Stärke zu beweisen, ein Zeichen zu setzten. Was… zur Hölle, hatte ihn dazu getrieben?! Sich vor sich selbst schämend, senkte er den Blick, versuchte diese schmerzhafte Erinnerung zu verdrängen. Wie er die drei bei ihrer Rückkehr von einer Mission abgefangen hatte… Wie er sie erstmal kampflos geprügelt hatte und trotzdem weitergemacht hatte… Wie er dieses verzweifelte, weinende Gesicht des Mädchens einfach ignoriert hatte, sie stattdessen sogar noch gebranntmarkt hatte… Oh ja, dieses Gesicht. Diesen Ausdruck würde er wohl für den Rest seines Lebens nicht mehr vergessen. Dieser Ausdruck, der nur von einer Sache sprach: Schmerz. Unglaublicher, körperlicher, als auch seelischer Schmerz. Jedes Mal wenn er sie ansah, tauchte dieses Bild vor seinen Augen auf, erinnerte ihn an seine niemals wieder gutzumachende Untat. An den Grund, warum er sich ihr nicht nähern durfte. Sein Blick immernoch auf das nasse Gras vor ihm gerichtet, kam eine andere Erinnerung hoch, die er versuchte zu vergessen, die aber im angesicht der Situation unvermeidlich erscheinen musste. Diese Erinnerung, die das alles fast wieder ausglich. … Fast. Kapitel 2: Narben ----------------- Hallo, meine geliebten Leser :D Es ist Montag, ich bin voellig geschafft und hier ist das neuste Kapitel :) An was hat sich Gajeel wohl erinnert, als er den Baum gesehen hat? Finden wir es raus! Fuehlt euch alle geliebt und geknuddelt! gLG Eure Sora --------------------------------------------------------- Schlecht gelaunt war er durch die Stadt gelaufen, jeden und alles ankeifend, der ihm im Weg stand. Es hatte genauso geregnet wie heute. Und genauso wie heute hatten seine Füße ihn in den Park zu diesem Baum getragen. Anders als heute, war er damals nicht allein gewesen. Da stand sie. Ihr zierlicher Körper war nur in einem Sommerkleid bekleidet gewesen, welches durch den Regen schon durchnässt war und an ihrer Haut klebte, ihre zerbrechliche Gestalt sogar noch mehr als sonst hervorhob. Die blauen Haare hatten sich platt an den Kopf gedrückt, unregelmäßig tropften Wasserperlen von den Spitzen. Zum Schutz vor der Kälte hatte sie die Arme um den Oberkörper geschlungen, den Blick starr auf die damals noch gut erkennbaren Striche in der Borke des Baumes gerichtet. Dem Rücken ihm zugewandt, stand sie da, unbeweglich, wie eine Statue. Gajeel war bei ihrem Anblick erstarrt, ob vor Erfurcht oder Scham konnte er damals nicht sagen. Er wollte gerade auf dem Absatz kehrt machen, als sie angefangen hatte zu sprechen. „Jedes Mal, wenn ich diese Narben sehe, muss ich an damals denken. Daran, wie du uns halbtot geprügelt hast. An dein grausames Lachen. An den körperlichen, aber auch vorallem an den seelischen Schmerz, den du mir damals zugefügt hast…“ Nach ihrer Ansprache hatte sie sich zu ihm umgedreht. Anstatt des schmerz- und hasserfüllten Ausdruck, den er damals erwartet hätte, hatte sie ihm nur einen nachdenklichen Blick zugeworfen. Die Hände hatte sie hinter dem Rücken verschränkt, die Augen auf den Boden gerichtet. Mit vorsichtigen Schritten hatte sie sich ihm genähert. „Als du damals in die Gilde gekommen bist, muss ich zugeben, habe ich dir nicht vertraut. Ich hatte Angst, dass du nochmal Amok laufen würdest. Ich dachte, du wärst der gleiche wie damals.“ Bei ihren nächsten Worten, hob die den Kopf, blickte geradewegs in die roten Augen des Eisen-Dragonslayers. Sie stand jetzt genau vo ihm, mit nur einem halben Meter Luft zwischen ihnen. Nach einigen Sekunden der Stille, erhob sie erneut die Stimme und was sie dann sagte, war wie Balsam für Gajeels verletzte Seele. „Doch vor mir steht nicht mehr der Gajeel von damals. Nicht mehr der brutale, rücksichtslose Schläger, der völlig von der Finsternis geleitet wurde und nicht für sich selber dachte. Na gut, ich muss zugeben, dass du dich immernoch gerne prügelst“, das darauffolgende Lächeln jagte dem jungen Mann einen wohligen Schauer über den Rücken, ließ ihn vollkomen erstarren, „aber du hast dich verändert. Du willst deine Freunde beschützen und setzt für sie, selbst wenn du es nicht zugeben willst, sogar dein Leben aufs Spiel. Ich wüsste nicht, wo ich jetzt wäre, wenn Laxus‘ Blitze mich damals getroffen hätten. Dafür werde ich dir ewig dankbar sein. Deswegen ich möchte dir eins sagen.“ Kurz drehte sie sich wieder zum Baum und dessen Narben um, bevor sie weitersprach, ihm die nächsten Worte mit fester Stimme sagte. Die Worte, die sich ab da für immer in sein Gedächtnis brennen würden. „Narben werden niemals völlig verschwinden, sie erfüllen die Aufgabe, an ihren Grund zu erinnern, ihn lebendig zu halten. Doch ich glaube fest daran, dass mit jedem Tag, an dem die Narben verblassen, es die Erinnerung es ihnen gleich tut. Vergiss, was mal war und lebe im hier und jetzt. Bei mir…“ Diese Worte, die Gajeel leise vor sich hin murmelte, beendeten schlussendlich den Vergangenheitsfetzen, ließen ihn wieder allein im Regen stehen. Es waren praktisch schon sieben Jahre vergangen, seitdem Levy diese Worte an ihn gerichtet hatte, doch es kam ihm vor, als wäre es gestern gewesen. Damals hätte er sich fast von ihnen verleiten lassen, die Vergangenheit zu vergessen, doch er konnte sich selbst nicht verzeihen. Und er wird es wahrscheinlich niemals können. Der einzige Grund, warum er sich überhaupt noch in der Nähe des zierlichen Mädchens aufhielt, war jener, dass er wenigstens einen Teil seiner Schuld begleichen wollte, indem er sie vor allem beschützte, was ihr wehtun wollte. Bei diesem Gedanken kam ihm eine andere Erkenntnis. Überrascht über diese erstarrte er kurz, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und zurück zur Gilde rannte. Die Erkenntnis wollte ihn einfach nicht loslassen, schwirrte auf dem ganzen Weg in seinem Kopf herum. „Heißt dieser Vorsatz nicht auch, sie vor sich selbst zu schützten, wenn ihr eigenes Handeln ihr schadet?“ --------------------------------------------------------- Nein, dieses Gespraech kam nie im Anime oder im Manga vor, es ist bloss eine Erfindung meiner Fantasie :D Bis naechste Woche und gLG Eure Sora Kapitel 3: Gemüsesuppe ---------------------- Hallo, meine treuen Fans Sorry, dass ich letzte Woche nicht geupdatet habe >.< Ich hab vergessen zu sagen, dass ich im Urlaub war und ich deswegen nicht updaten kann. Aber heute präsentiere ich euch das neuste Kapitel :D glG Eure Sora -------------------------------------------------- Schneller… schneller! Meine Feder glitt durch die Luft, die Schriftzeichen die sie fabrizierte waren mehr als nur undeutlich. Die Attacken brachen ab, bevor sie den Wald Vulcan überhaupt erreichen konnten. Dieser grinste mich nur weiterhin mit diesem lüstenden Blick an. „Ich bin mir sicher, dass du eine wundervolle Frau sein wirst. Ich freu mich schon auf unser Zusammenleben.“ Geekelt stieß ich das Schreibutensiel erneut in die Luft, versuchte das Wort ‚Fire‘ zu schreiben, doch wieder waren meine Bewegungen zu langsam. Als wäre sie eine lästige Fliege, schob der Riesengorilla meine Attacke einfach beiseite. Sein Grinsen verbreiterte sich immer mehr und mehr, während er langsam auf mich zuschritt. Kraftlos hob ich meinen Arm, musste ihn jedoch sofort wieder senken. Mein Atem ging rasselnd, die Lider fielen mir langsam zu. Es war aussichtslos. So gut wie meine ganze magische Kraft war verbraucht, meine Konzentration war schon seit langem flöten gegangen. Ich konnte einfach nicht mehr. Völlig ausgelaugt ließ ich mich zu Boden fallen, schloss die Augen, wartete mein unausweichliches Schicksal als die Ehefrau dieses Dings ab. Ich konnte und wollte einfach nicht mehr. Langsam driftete ich in die Bewusstlosigkeit ab, empfing die Schwärze mit offenen Armen. ‚Nur zwei Minuten… Gönnt mir zwei Minuten Schlaf… Mehr verlange ich gar nicht…“ Das Auftauchen einer weiteren Person bekam ich gar nicht mehr mit. Weich. Kuschelig. Warm. Das waren meine ersten Eindrücke, als ich endlich wieder zu Bewusstein gelangte. Ich hätte nicht gedacht, dass der Waldboden so gemütlich sein würde. Langsam schlug ich die Augen auf, fasste mir stöhnend an die Stirn. Mir war heiß und kalt zugleich. Trotzig strampelte ich die Decke weg, zog mit der feuchten Lappen von der Stirn. Verwirrt sah ich mich um. Ich lag in einem fremden Bett in einem mir unbekannten Zimmer. Wo war ich? Langsam stand ich auf, schwankte noch kurz, bevor ich den ersten Schritt machen konnte. Mal sehen, wo es mich hin verschleppt hatte. „Das erste, was ein Magier lernt, ist das seine magische Kraft, seiner Lebensenergie entspricht. Und das Mädel hat nichts besseres zu tun als sich halb tot zu trainieren. Mit der werd ich noch nen Hühnchen zu rupfen haben.“ Es war schon früher Abend, als Gajeel in seiner kleinen Küche stand und Gemüse haxelte. Ja, er haxelte Gemüse. Und wenn das je jemand sehen würde, würde derjenigen den nächsten Tag nicht mehr erleben. „Und dann muss sie sich noch ne Grippe einfangen. Das Mädel treibt mich noch in den Wahnsinn…“ Schlecht gelaunt ließ er das Messer auf die Frühlingszwiebeln hinabsausen. Knack. Und sie war klein. Missmutig schmiss er die Einzelteile in den kleinen Topf mit Wasser, in dem schon ganz andere Gemüsesorten ihr Ende gefunden hatten. Er würzte es mit Salz und Pfeffer, rührte noch ein bisschen, bevor er den Herd ausstellte und zwei Schüsseln aus dem Schrank nahm. Wohl angemerkt, die einzigen zwei Schüsseln, die er besaß. Dass er dabei ununterbrochen von zwei fiebrigg glänzenden Augen beobachtet wurde, merkte er erst, nachdem er schon das Geschirr auf den kleinen Küchentisch gestellt hatte. Erschrocken drehte er sich zu dem kranken Mädche um. „Z-Zwerg… was machst du den hier? Du solltest doch im Bett sein!“ Zwar hatte er so oder so vorgehabt, sie gleich wecken zu gehen, jedoch hatte er ihn plötzliches Erscheinen ihn überrascht – oder eher gesagt erschreckt. Warum hatte er sich nicht Kommen hören? Verwirrt sah sich Levy in der kleinen Küche um, tapste schließlich wankend auf den Tisch zu und setzte sich vor einen der Teller. Fragend blickte sie den Dragonslayer an. Dieser hatte sie die ganze Zeit nur angestarrt, brauchte auch jetzt einige Sekunden, bis er ihre stumme Aufforderung verstand. Unsicher nahm er den Topf vom Herd, schnappte sich noch zwei Löffel und stellte alles auf den Tisch. Er teilte die Gemüsebrühe auf die beiden Teller auf und setzte sich schließlich auf den freien Platz, ihr gegenüber. Levy hob langsam den Kopf, murmelte noch ein ‚Itadakimasu‘ und tauchte den Löffel in die Suppe. Um endlich den Blick von ihr abzuwenden, konzentrierte er sich auf sein eigenes Essen. Kaum hatte er den ersten Löffeln probiert, wollte er sich am liebsten selber auf die Schulter klopfen. Obwohl er nicht der Hellste war, wenn es um Essen ging, schmeckte die Suppe ziemlich gut. Grinsend hob er den Kopf, wollte sich Bestätigung von Levy holen, als ihm der Löffel fast aus der Hand fiel. Dort saß sie, das intelligenteste Wesen auf der ganzen Welt, welche sogar Freeds Runen geknackt hatte - und schaffte es nicht, ihren Mund zu treffen. Überall um diesen Bereich hangen kleine Gemüsestückchen, doch keins von ihnen hatte ihre Zunge auch nur berührt. Hochkonzentriert nahm sie den nächsten Löffel und steuerte ihn richtung Mund, erreichte ihn jedoch wieder nicht. Stattdessen landete der Löffel an ihrem Kinn und dessen Inhalt wurde verschüttet. Überrascht starrte sie den Löffel an, als könne sie gar nicht begreifen, wo die Suppe hin verschwunden war. Ihr fragender Blick wanderte schließlich zu Gajeel, welcher kurz davor war sich die Hand gegen die Stirn zu schlagen. Den Blick aufrechterhaltend, tat Levy etwas vollkommen unerwartendes. Sie hielt ihm ihren Löffel hin und zeigte mit der anderen Hand auf ihren Mund, dann auf ihn. Verlangte sie ernsthaft von ihm, dass er sie fütterte…? Das konnte sie sich abschminken. Noch zwei Sekunden ihres Blickes und er gab sich seufzend geschlagen. Langsam rückte er seinen Stuhl neben den ihren, nahm ihr den Löffel aus der Hand. Vorsichtig tunkte er ihn in die Suppe, bewegte ihn dann auf Levys Mund zu. Diese hielt ihren Mund erwartungsvoll offen, ihre Augen jedoch fest auf ihn gerichtet. Unter diesem intensiven Blick musste er zusammenzucken, verfehlte dabei fast Levys Mund. Mit ein wenig Glück schaffte er es dann doch noch, die Suppe an ihr Ziel zu befördern. Sofort schloss sich der Mund der kleinen Magierin, schmeckte vorsichtig die Suppe. Nach einigen Sekunden nervösen Wartens, breitete sich ein warmer Rotschimmer auf ihren Wangen aus und sie lächelte. „Lecker.“ Gajeel starrte sie nur an, vergrub schließlich das Gesicht in der Hand, die keinen Löffel hielt. Verwirrt blickte Levy ihn an, doch er winkte nur ab. „Vergiss es. Du solltest einfach vorsichtiger mit deinen Gesichtsausdrücken sein.“ ‚Sonst sterbe ich noch an Herzrasen…‘ Den letzten Satz unausgesprochen lassend, fuhr er damit vor, das Mädchen zu füttern - was gar nicht so leicht war, angesichts der Tatsache, dass sie hin und her schwang, die Augen geschlossen, einen Satz die ganze Zeit singend wiederholen. „Lecker, lecker, lecker, diese Suppe ist echt lecker.“ Gajeel musste bei diesen Worten schlucken, versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. ‚Sie ist krank, da ist es nur natürlich, dass sie nicht weiß, was sie tut. Oder eher gesagt, mit mir tut…‘ Nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte Gajeel es endlich geschafft, all seine Suppe loszuwerden, mit einer selig lächelnden Levy vor sich sitzend. Plötzlich musste sie gähnen, machte sich dabei nicht mal die Mühe, die Hand vor den Mund zu heben. Gajeel musste unwillkürlich schmunzeln. „Am besten, du gehst wieder ins Bett. Komm.“ Er war gerade aufgestanden und hatte schon den ersten Schritt in Richtung Schlafzimmer gemacht, als sie ihn am Hemd packte, er sich verwundert umdrehte. Ihre nächste Geste ließ ihn erneut das Blut in den Adern gefrieren. Sie hatte beide Hände gehoben, ihm entgegengestreckt und lächelte ihn immer noch selig an. „Trag mich.“ Er… sollte sie tragen? Nein. Neeeeeein. Das konnte sie sich sowas von Abschminken! Gajeel wollte ihr das gerade sagen, als er erneut in ihre Augen blickte. In diese großen, glänzenden Augen, denen kein Baby Konkurrenz machen konnte, die einen förmlich dazu zwangen, alles zu tun, was sie wollten und- „Ach verdammt!“ Grummelnd packte er sie bei der Hüfte, warf sie sich halb über die Schulter. Wenn er sie schon tragen musste, dann auf seine Art und Weise. Ihr überraschtes Aufquietschen jagte ihm erneut einen Schauer über den Rücken, doch er schluckte bloß, stoisch einen Fuß vor den anderen setztend, Richtung Schlafzimmer. Sie klammerte sich währenddessen an seinem Rücken fest, leise vor sich hin kichernd. Gott, diesem Mädchen war wirklich nicht mehr zu helfen. Als er durch die Tür trat, merkte er, wie das Kichern aufhörte, sich ihr Atem verlangsamt hatte, sich ihr Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Sie war bereits eingeschlafen. So vorsichtig wie er konnte, ohne sie dabei aufzuwecken, legte er sie in seinem großen Bett ab, schob ihr die Decke bis zum Hals hoch. Sofort rollte sie sich wie eine Katze zusammen, schon wieder dieses unschuldige Lächeln auf den Lippen. Gajeel konnte nichts weiteres tun, als sie anzustarren, darüber nachzudenken, wie niedlich sie war… Als er merkte, wohin sich seine Gedanken bewegten, schüttelte er den Kopf wie ein nasser Hund, schlug sich die Hand dagegen. Mann, er hatte sich einen Eid geschworen! Und dieser Eid beinhaltete, dass er ihr sich niemals auf solch einer Ebene nähern sollte… nähern durfte. Seufzend drehte er sich um, verließ den Raum, um es sich auf der Couch halbwegs bequem zu machen. Es war schon spät und er war völlig geschafft. Nichts war ihm im Moment lieber, als eine Mütze Schlaf. Die Schweißperlen und das Zittern, dass dabei durch die kleine Fee ging, bemerkte er dadurch nicht mehr. Erst ihr herzzerreißender Schrei ließ ihn mitten in der Nacht hochschrecken. --------------------------------------------------- Ich würde mich an dieser Stelle gerne für die lieben Kommis bedanken. Bis nächste Woche :D glG Eure Sora Kapitel 4: Schrei ----------------- Hi Leuts :D Heut war der erste Schultag -.- Zehnte Klasse, yahoo! (-.-') Ich hasse meinen Stundenplan jetzt schon (drei/vier mal die Woche zur zehnten? Womit hab ich das verdient T.T?) Naja, hoeren wir mit den deprimierenden Gedanken auf und kommen wir zum heutigen Kapite :D Ich muss irgendwie sagen, dass ich mit dem Kapitel eig, zufrieden bin. Es ist nicht ganz so geworden, wie ich mir es vorgestellt habe, aber ich lasse es durchgehen xD Bis naechste Woche! Viele liebe Gruesse Eure Sora -------------------------------------- Dunkelheit. Es war dunkel und es war kalt. "Mama? Papa? Wo seid ihr? Ich kann euch nicht sehen..." Die Dunkelheit um das kleine Mädchen war fast greifbar. Es war eine vollkomene Schwärze, alles verschlingend. Es schien das ganze Licht, das versuchte einzudringen, aufzusaugen. Sie wusste weder, wo sie war, noch warum sie ihre Eltern hierher gebracht hatten. "Ihr habt gesagt, ihr holt mich gleich. Warum seid ihr dann nicht da? Ich hab Angst!" Die Kälte schien mit langen Fingern nach dem verängstigten Wesen zu greifen, sie in seinem eisigen Griff festzuhalten, nicht mehr loszulassen. All ihre Körperwärme schien aus ihr gesaugt zu werden, sofort verschlungen zu werden. Ihr Inneres schien zu Eis gefroren zu sein. Das Zittern wurde stärker, ihre Furcht nahm unerträgliche Maße an. "Ich hab Angst, Mama, Papa! Ich will hier raus! Warum kommt ihr nicht? Ihr habt es versprochen!" Die Augen hatte sie schon lange zusammengekniffen, die Hände zum Schutz über den Kopf geschlagen. Sie dachte, wenn sie niemand sehen kann, kann auch niemand sie sehen. An diesem verzweifelten Gedanken hielt sie fest, wie an einer Rettungsleine. "Mamaaaa... Papaaaa....." Der draußen herrschende Lärm, bestehend aus Schreien und Kampfgeräuschen schien langsam abzuebnen, wie eine Welle, die langsam zurückging, bis sich völlige Stille ausbreitete. Doch es war keine ruhige Stille. Dem kleinen Mädchen kam es vor, als würden überall um sie herum Stimmen flüstern, leise und grausam, nur im ihr Angst einzujagen. Ihre Furcht schien eine physische Gestalt bekommen zu haben, immer lauter zu werden, bis sie sich die Ohren zuhalten musste. Die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte, fingen an zu fließen, unaufhörlich, unaufhaltsam. Ein Schluchzen entrang ihrer Kehle, der Anfang eines verzweifelten Hilfeschreis. "Geht weg... Geht weg! Lasst mich in Ruhe! Mama, Papa!" Auch die Stimmen ebten langsam ab, zogen sich in das Unterbewusstsein des kleinen Mädchens zurück. Das Schluchzen wurde immer leiser und leiser, verwandelte sich schließlich in ein unregelmäßiges Zucken, als sie ein plötzliches Geräusch aufschrecken ließ. Die Hand vor den Mund schlagend lauschte sie. Schritte. Es waren Schritte die sie da vernahm. Herumlaufende Schritte, vereinzelte Stimmen, die irgendetwas riefen. Den Atem anhaltend hörte sie weiter hin, musste entsetzt feststellen, dass sie in ihre Richtung kamen. Panisch zog sie sich weiter in ihrem im Versteck zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken an den Wand stieß. Mit aller Kraft drückte sie sich gegen diese, wünschte sich, mit ihr zu verschmelzen. "Nein... bleibt weg... bleibt weg! Mama, Papa, helft mir!" Die Schritte kamen immer näher und näher, mit jedem dieser wurde die Panik des Mädchens größer. Ihre Fingernägel krallten sich in das Holz, fingen an zu bluten, doch das interessierte sie nicht. Schließlich wurde die kleine Tür zu ihrem Versteck geöffnet, ein großer Schatten versperrte das reinkommende Sonnenlicht. Ihre Augen wurden riesig, ihr ganzer Körper erstarrte. Der Laut, der sich in ihrer Kehle angestaut hatte, wurde mit einem Mal frei, zusammen mit der Kraft, die sie aufgebracht hatte, ihn zurückzuhalten. Levy fing an zu schreien. ------------------------------------- Achtung: Wilde Spekulationen ueber Levys Vergangenheit :D Eure Sora Kapitel 5: Erinnerungen ----------------------- Selbst als ich aufwachte, hörte das Schreien in meinem Kopf nicht auf. Ich brauchte eine Weile, bis ich bemerkte, dass ich selbt es war, die schrie. Panisch keuchend sah ich mich um. Es war dunkel, durch das Fenster schien bloß das blasse Licht des Mondes, Regen prasselte leise gegen die Scheibe. Wo war ich? Wer hatte mich hierhergebracht? Ich kannte diesen Raum nicht!   Während ich mich von den vielen Decken freistrampelte und aufstand, versuchte ich meinen unkontrollierten Atem und Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, mich zu orientieren. Die aufgrund des Adrenalins verkleinerten Pupillen halfen mir nicht besonders dabei.   Gerade als ich dachte, dass ich wieder klar denken konnte, wurde die Tür aufgerissen. Das hereinkommende Licht umrahmte die Shilouette einer großen schwarzen Gestalt mit roten Augen, die sich auf mich geheftet hatten. Mein Atem schien auszusetzten.   ‚Nein... nicht schon wieder...!‘   „Was zur Hölle-“   Weiter kam die Gestalt nicht, denn ich hatte schon wieder angefangen zu schreien. Wieso passierte das alles nochmal? Konnte mich die Vergangenheit nicht endlich loslassen?   Das Monster zuckte zusammen, trat einen Schritt auf mich zu.   „Hey, Zwerg, was-“   Meine Panik wuchs, als ich sah, wie es seine Hand hob, mich fassen wollte. Das Adrenalin, dass meinen Körper durchströmte, zwang mich zu einer Reaktion.   „Fass mich nicht an, du Monster!“   Der Angesprochene hielt mitten in der Bewegung inne, sah mich mit großen Augen an. Diesen Moment der Ablenkung ausnutzend, flitze ich an ihm vorbei aus der Tür. Meine Füße trugen mich automatisch weiter, einen Flur entlang, direkt auf eine dicke Tür zu. Meine Hoffnung stieg. Vielleicht war ich in der Lage zu fliehen?   Ich hatte gerade den Henkel berührt, als mich etwas von hinten um die Hüfte packte und hochnahm. Mein Körper erstarrte vor Angst, bevor ich wild um mich trat. Tränen traten mir in die Augen. Warum war ich so hilflos?   „Lass los! Lass mich los!“   „Levy, beruhige dich! Ich bin’s, Gajeel!“   Mir war egal, wie diese Person hieß, ich wollte bloß weg von hier. Anscheinend zeigte mein Sträuben Wirkung, denn die Gestalt ließ mich herunter. Anstatt mich jedoch laufen zu lassen, wurde ich mit dem Rücken gegen die Wand gedrängt, die Arme zusammen an dieser festgenagelt. Ich trat weiterhin um mich, wandt mich im diesem Schraubstockgriff, schrie weiter. Salziges Wasser lief mir unaufhörlich über die Wangen.   „Nein, lass mich los! Ich will nicht!“   Die Gestalt gab ein unwilliges Brummen von sich, bevor es etwas tat, was mich verstummen ließ.   Diese Ohrfeige würde ich niemals vergessen.   Sofort hörte ich auf um mich zu schlagen, sah stattdessen geschockt die Wand neben mir an. Die Person vor mir keuchte, ließ mich schließlich frei, stützte jedoch die Hände rechts und links neben meinem Kopf ab. Wie automatisch wanderte meine Hand zu der geschlagenen Wange, langsam drehte ich den Kopf.   „Sag mal was in drei Teufels Namen ist in dich gefahren?! Ich bin’s, Gajeel!“   Vorsichtig hob ich den Blick. Tatsächlich. Diese wilde Mähne und diese rot glühenden Augen gehörten wirklich zu dem Eisendragonslayer.   „Gajeel...?“, wiederholte ich flüsternd seinen Namen. Dieser schnaubte nur.   „Nein, Erza, weischt. Also, was ist los?“   Beschämt senkte ich den Blick. Die Tränen fingen wieder an zu fließen, ließen meine Sicht verschwimmen.   „...Albtraum...“   Meine Stimme war kaum hörbar, doch die Sinne des Dragonslayers waren übernatürlich, weshalb er genau verstand was ich sagte. Verlegen kratzte er sich am Kopf.   „Achso... na dann...“   Anscheinend schien er erst jetzt meine Tränen zu bemerken, denn er erstarrte vollkommen.   „H-hey, du must doch nicht gleich weinen... Levy?“   Ich schämte mich. Ich schämte mich dafür, dass ich wegen eines albernen Albtraums anfing zu weinen. Es war eine lange Zeit her, dass ich diesen zuletzt Traum hatte, doch die Ereignisse, die ihn hervorriefen schienen mich immernoch zu verfolgen. Die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Etwas unbeholfen täschelte Gajeel meinen Kopf, strich mit seinem groben Fingern sanft meine Tränen von den Wangen. Diese sachten Gesten ließen es aus mir heraussprudeln. Das, was nicht einmal Lucy oder Jet oder Droy über mich wussten.   „Es war eine Räuberbande. Sie waren so viele und auch so stark...! Meine Eltern versteckten mich in einem kleinen Schuppen, in der Hoffnung, dass sie mich dort nicht finden würden. Jede Person, die sie trafen, brachten sie gnadenlos um, egal ob Mann, Frau oder gar Kind! Hätte mich der Master damals nicht gefunden, wäre ich nicht mehr hier...“   Gajeels Bewegungen stoppten. Vorsichtig zog er seine Hände zurück, ging langsam in die Knie. Mein Redefluss wurde davon jedoch nicht unterbrochen.   „Es ging alles so schnell und ich hatte Angst... Ich hab mich so gefürchtet! Meine Eltern kamen nicht und ich konnte nichts tun... Nichts! Verstehst du? Nichts! Nicht das kleinste bisschen... Alle kämpften draußen um ihr Leben und ich habe mich bloß versteckt... Genauso wie auf Tenrou... Ich bin einfach zu nichts nutze. Ich kann niemandem helfen, nicht mal mir selber!“   Die Tränen machten es schwierig, weiterzusprechen, doch einen letzten Satz musste ich los werden.   „Meine Eltern sind wegen mir gestorben... Es wäre das Beste, wenn ich einfach mit ihnen gegangen wäre...“   Keuchend stand ich da, die Hände zu Fäusten geballt, den Blick immernoch auf den Boden gesenkt. Nachdem mein Ausbruch fertig war, schaltete sich wieder mein Gehirn an.   Was machte ich da eigentlich? Ich stehe hier mitten in der Nacht vor Gajeel und heule ihm meine Vergangenheit vor... Wie erbärmlich bin ich eigentlich...   Beschämt wandte ich mich ab, wollte weg von hier, einfach weg von hier, dorthin, wo mich niemand fand, als Gajeel mich daran hinderte.   Er nahm mich einfach in den Arm.   So wie man ein kleines Kind, dass sich fürchtete in den Arm nehmen würde, hockte er da und hielt mich fest. Zuerst war ich unfähig, mich zu bewegen, erwiderte dann jedoch seine Geste, klammerte mich an ihm fest. Er sprach nicht, hatte bloß seine großen Hände auf meinen Rücken gelegt, doch das sagte mehr aus, als tausend Worte.   Es war in Ordnung. Es war in Ordnung, dass ich manchmal schwach war. Solange er bei mir war, konnte ich das.   Ich bemerkte, wie mich die Erschöpfung überkam. Zusammen mit Gajeels Körperwärme, zog sie mich zurück in den Schlaf. Bevor ich mich jedoch in dieses endlose Nichts fallen ließ, flüsterte ich, was mir auf dem Herzen lag.   „Danke Gajeel... für alles...“ ------------------------------------------- Wilde Spekulationen ueber Levys Vergangenheit. Nehmts mir nicht uebel ;) gLG Eure Sora Kapitel 6: Gajeels Eid ---------------------- Selbst als sich Levys Schluchzen schließlich in ein regelmäßiges Atmen verwandelte, veränderte Gajeel seine Position nicht. Einerseits wollte er sie nicht sofort wieder aufwecken, andererseits jedoch genoss er diese Pose... Diesen Gedanken aus seinem Kopf treibend, stand er schließlich vorsichtig auf, nahm Levy wie ein Baby auf den Arm, bewegte sich Richtung Schlafzimmer. Als sein Blick zu ihrem Gesicht wanderte, musste er unwillkürlich schlucken. Die Tränen hatten nasse Spuren auf ihrer Wange hinterlassen, ihre Augen waren sanft geschlossen, betonten dadurch ihre langen Wimpern. Ihr Mund war leicht geöffnet, atmete lansgsam Luft ein und aus. Wie sie so in seinen Armen dalag, so völlig unschuldig und schutzlos, jagte sie ihm einen wohligen Schauer über den Rücken. Er konnte nicht genug von ihrem Anblick bekommen. Er hatte es schon seit längerem gewusst. Lily hatte ihn des öfteren drauf hingewiesen, doch er hatte es immer abgestritten, versucht zu unterdrücken. Versucht, seine wahren Gefühle für dieses Mädchen nicht zu zeigen. Er liebte sie. Er liebte sie von ganzem Herzen. Die Art, wie sie sich voll und ganz auf eine Sache konzentrieren konnte. Wie intelligent sie war, ohne damit anzugeben. Wie sie glockenhell lachte und ihm damit jedes Mal eine Gänsehaut verpasste, einfach alles an ihr. Diese Liste könnte noch endlich weitergeführt werden, doch ihm reichte auch nur ein Grund um sie zu lieben. Ein weiterer Beweis, dass sie ihm wichtiger war als andere Personen, war, dass sie die einzige war, die es schaffte sich an ihn anzuschleichen. Niemand, nichtmal Lily oder der Salamander konnten das, doch sie tat das mit einer Leichtigkeit und erschreckte ihn des öfteren gerne, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Sein Gehirn schien ihre Schritte zu erkennen, sie jedoch sofort als ungefährlich und beruhigend einzustufen, sodass er sie nicht bemerkte. Soweit hatte sie ihn schon. Doch jedes Mal wenn er darüber nachdachte, wie sehr er sie liebte, fing gleichzeitig eine andere Stimme in seinem Kopf an zu flüstern, ihm zu sagen, dass er solche Gefühle gar nicht haben durfte. Er, jemand, der aus der Dunkelheit kommt, durfte ein solch helles, lichtvolles Wesen nicht lieben, sich ihr nicht nähern. Diese Stimme erinnerte ihn auch immer wieder an etwas anderes. An einen Schur, einen Eid den er sich damal geleistet hatte. Einen Eid, den er niemals brechen würde. Kurz nach den Ereignissen mit Laxus war er in die Kirche gegangen. Ja, er, der große böse Gajeel hatte ein Gotteshaus betreten. Er wusste selbst nicht, was ihn dort hin geführt hatte. Doch als ihn seine Füße dorthingetragen hatten, hatte er es aus irgendeinem Grund nicht gewagt, einfach wieder zu gehen. Er hatte das Gefühl, dass er etwas tun musste, bevor er einfach wieder gehen konnte. Unschlüssig war er zwischen de Sitzreihen gestanden, sich verwirrt unmschauend. Es war ein Wochentag gewesen, weswegen sich keine Kirchengänger in der Nähe aufgehalten hatte. Dachte er zumindest. „Hier herrscht eine wunderschön ruhige Atmosphäre. Hierher ziehe ich mich immer zurück, wenn mir was auf der Seele liegt.“ Als er diese Worte hörte, war er vor Schreck erstarrt. Sich panisch umschauend hatte er schließlich eine weißen Haarschopf in der ersten Reihe entdeckt, war langsam auf diesen zugegangen. „Ich bin froh, dass es dem Master wieder besser geht, doch Laxus Verbannung macht mir Sorgen. Ich hoffe, er gehört eines Tages wieder zur Gilde.“ Bei diesen Worten senkte die Gestalt den Kopf, wie zum beten, verstummte kurz, bevor sie weitersprach. Gajeel hatte inzwischen fast die vorderste Sitzreihe erreicht. „Weißt du, es ist oft sehr beruhigend zu wissen, dass es eine höhere Macht als einen selber gibt. Dass es etwas gibt, dass besser als man selbst ist. Wenn man denkt, dass man das Höchste ist, was es gibt, dann wird man arrogant und nachlässig. Und dann kommt es dazu, dass man nicht in der Lage ist, die zu beschützen, die man am meisten liebt.“ Inzwischen war er auf der Höhe der Person angekommen und bestätigte seine Vermutung; Keinen Meter von ihm entfernt saß Mirajane, die Hände vor der Brust gefaltet, den Blick auf die Buntglasfenster gegenüber gerichtet. Selbst als weitersprach, schaute sie stur geradeaus, als wäre er nicht da. „Erst nach der Sache mit Lisanna, habe ich angefangen regelmäßig in die Kirche zu gehen. Ich habe gebetet, dass soetwas nicht nochmal passieren würde. Ich könnte es nicht mehr ertragen, wenn ich nochjemanden geliebtes verlieren würde. Ich könnte es einfach nicht.“ Bei ihren nächsten Worten blickte sie ihm plözlich direkt in die Augen, ließ ihn damit erneut erstarren. In ihren klaren, blauen Augen spiegelte sich ihr Schmerz der letzten Jahre, ihr Verlust wider, so groß, dass es kaum zu glauben war, dass sie ihn aushalten konnte. Doch gleichzeitig waren sie mit Wärme gefüllt... so voller Liebe, dass man den anderen Teil fast übersah. Fast. „Nachdem du jemanden verlierst, erkennst du erst, wie sehr dir diese Person bedeutet hat. Doch dann ist es zu spät. Deswegen solltest du immer alles tun um deine geliebte Person zu beschützen, beten, dass du stark genug dazu bist. Ansonsten wirst du es tief bereuen.“ Mit diesen Worten war sie schließlich aufgestanden, hatte ihm noch ein trauriges Lächeln geschenkt, bevor sie die Kirsche verlassen hatte. Das Geräusch der sich schließenden Nebentür hallte im hohen Gewölbe wider. Nachdenklich blickte er ihr nach, bevor er sich der Statute einer Frau mit einem Kind zuwandte. Obwohl sie aus Stein war, strahlte auch sie eine Wärme in ihren Augen aus, die sich nicht beschreiben ließ. Langsam fing er an zu sprechen. „Ähm... also...“ Wie bescheuert war er eigentlich? Er stand hier inmitten einer Kirche und redete mit einer Steinfigur. Wenn ihn so jemand sehen könnte... Aber er war ja allein, also was hatte er zu verlieren? „Also... ich weiß, dass ich das, was ich dem Zwerg-... was ich Levy angetan habe, nicht wieder einfach so gutmachen kann... wohl er niemals...“ Nachdem er das ausgesprochen hatte, was ihm schon die ganze Zeit auf der Seele lag, wurde ihm die Bedeutung dieser Wort erst richtig klar. Er würde das, was er Levy angetan hatte, niemals wieder gutmachen können... Von dieser Erkenntnis getroffen, keuchte er auf. Er hatte nicht das Recht, sich ihr zu nähern oder sie auch annähernd zu berühren. Was er getan hat, war zu schlimm, als dass er sich das erlauben konnte. Völlig geschockt stand er da, wusste nicht was er tun sollte. Als er seinen Kopf jedoch wieder hob und in dieses liebevolle Gesicht blickte, breitete sich ihn ihm eine bisher ungekannte Entschlossenheit aus, verdrängte all seine Furcht. Seine nächsten Worte glichen schon fast eher einem Eid als einem Gebet. „Ich weiß, dass ich nicht in der Position bin, um soetwas zu fragen, doch ich tue es trotzdem. Ich schwöre, dass ich mich Levy nur nähere, um sie vor allem zu beschützen, dass ihr nicht gut tut, egal was es ist. Das ist der einzige Grund. Ich werde mich nicht aus irgendwelchen anderen Motiven ihr nähern, dazu bin ich gar nicht befugt. Aber wenigstens um sie zu beschützen... bitte ich um deine Unterstützung.“ Die Steinstatue rührte sich nicht. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, doch irgendeine Antwort wollte er schon haben. Jetzt kam er sich irgendwie echt blöd vor, dass es mit einem Stück Stein geredet hatte. Kopfschüttelnd verließ er die Kirche, merkte jedoch, dass er sich irgendwie erleichtert fühlte. Jetzt, nachdem er ausgesprochen hatte, was er dachte, war ihm so, als würde ihm ein Stein von Herzen fallen. Seine ganz persönlichen Gefühle und Wünsche ignorierte er dabei vollkommen. ---------------------------- Tjaa, auch Gajeel geht mal in die Kirche xD Hoffe es hat euch gefallen und ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei all meinen Lesern und Kommentatoren. Ihr seid klasse :) glG Eure Sora Kapitel 7: Erbärmlich --------------------- Weich. Warm. Kuschelig. Das waren meine ersten Eindrücke als ich aufwachte. Vorsichtig öffnete ich die Augen, blickte in völlige Dunkelheit. Normalerweise würde ich jetzt aufstehen, dass Licht anmachen und zur Gilde gehen, doch im Moment konnte ich nur an den seltsamen Traum denken, den ich gerade gehabt hatte. Er war so detalliert und real gewesen, dass ich glatt geglaubt hatte, dass das wirklich passiert war. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Doch das war unmöglich. Ich hätte niemals Gajeel meine Vergangenheit erzählt, wenn nicht mal Lucy darüber Bescheid wusste. Die einzigen, die davon wussten, waren der Master und ein paar ältere Fairy Tail Mitglieder, die mich damals gefunden hatten. Kopfschüttelnd setzte ich mich auf, wollte gerade das Bett verlassen, als mir etwas auffiel; Ich lag gar nicht in meinem eigenen Bett. Ein kurzer Strich mit der Hand über die Decke, bestätigte mir meine Vermutung. Bei dieser Erkenntnis kam die Panik in mir hoch. Warum lag ich in einem fremden Bett? Wie war ich hierher gekommen? Und vorallem: Wem gehörte dieses Bett? Eine kleine Stimme in meinem Gehirn meldete sich leise zu Wort. ‚Vielleicht war mein Traum ja doch gar kein Traum...‘ Bei diesem Gedanken schoss mir das Blut in die Wangen. Hatte ich mich wirklich bei Gajeel über meine Vergangenheit ausgeheult? Unmöglich! Aber wenn ich mal näher darüber nachdachte, hatte sich diese Umarmung, die Wärme zu real angefühlt, als dass es ein Traum hätte sein können... Wenn noch irgend möglich wurde ich noch röter. Ja, ich hatte diese Umarmung genossen. Ja, ich konnte mich noch genau an das Gefühl erinnern. Ja, ich hatte das Verlangen, es wieder zu tun. Am meisten die letzte Aussage bestätigte mir das, was ich schon seit längerem abzustreiten versuchte; Ich empfand für der Eisen-Dragonslayer mehr, als ich zugeben wollte. Von dieser Erkenntnis geschockt, merkte ich nicht einmal, wie sich die Tür zum Zimmer öffnete und eine große Person hineintrat. Erst als dessen Hand meine Stirn berührte, zuckte ich erschrocken zusammen, wich zurück. Auch mein Gegenüber erschrak, zog hastig seine Hand weg, als hätte er sich verbrannt und starrte mich einige Sekunden nur an. In diesen Augenblicker erkannte ich erst, dass es Gajeel war, der da vor mir stand. Zum Glück war es noch dunkel genug, sodass er meine roten Wangen nicht bemerken konnte... unter der Voraussetzung, dass sie vor Hitze nicht schon im dunkeln glühten. „Dein Fieber scheint fort zu sein...“, murmelte er plötzlich, blickte mich weiterhin einfach nur an. Nicht gewillt aufzugeben, hielt ich seinem Blick stand, bis er es schließlich war, des die Augen senkte, sie seufzend an die Nasenwurzel griff. „Hör mal, Zwerg, nur dass wir uns richtig verstehen, du bist mitten im Wald zusammengebrochen...“ Mir war egal, was er sagte. Das einzige, an dass ich denken konnte, war, dass ich ihm mein größtes Geheimnis verraten hatte. Ich hatte ihm alles erzählt, mich an seiner Brust ausgeheult. Mit der Gewissheit, dass das was ich geglaubt hatte zu träumen, wirklich geschehen war, wurde mir jedes Detail dieser Ereignisse nochmal vor Augen geführt. Ich hatte ihn in meienr Panik zuerst angeschrien und bin vor ihm weggerannt. Dann war alles aus mir herausgebrochen. Wie erbärmlich war ich eigentlich? Ich traute mich nicht mal, ihm in die Augen zu blicken! „... und so bist du schließlich hier gelandet... Zwerg?“ Anscheinend kam ihm mein Schweigen ungewöhnlich vor, denn er streckte die Hand nach mir aus. Als ich sah, wie sie auf mich zukam, zuckte ich erschrocken zusammen, fing aus Impuls an zu schreien. Nicht weil ich Angst vor ihm hatte, nein. Viel eher, weil ich mich so sehr vor ihm schämte. Erschrocken zog er die Hand erneut zurück. Diesen Moment des Erstarrens ausnutzend, floh ich an ihm vorbei aus dem Zimmer, der Wohnungstür entgegen. Selbst als ich diese erreicht hatte, schien er mir nicht zu folgen. Mit Tränen in den Augen rannte ich hinaus, blindlings die Straße entlang. Hinter mir ging schon wieder die Sonne unter, tauchte alles in ein abstraktes Spiel zwischen Licht und Schatten, doch das kümmerte mich nicht. Mein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich von Gajeel wegzukommen. Die roten, gierigen Augen, die mich währenddessen aus den Seitengassen verfolgten, bemerkte ich nicht. ---------------------- Das war auch schon das neuste Kapitel von heute :) Ich hoffe, ihr hattet Spass beim Lesen und seid ein ganz kleines bisschen neugierig, wer hinter diesen Augen steckt. Bis naechste Woche! glG Eure Sora Kapitel 8: Angst ---------------- Geschockt blieb Gajeel zurück. Immer wieder lief die Szene in seinem Kopf ab. Dieser Blick, den sie ihm zugeworfen hatte und dann noch dieses Schreien. Danach war sie einfach vor ihm weggerannt. Das schlimmstmöglichste, was er sich je vorstellen konnte, war eingetreten. Sie hatte Angst vor ihm. Immernoch erstarrt blickte er auf die Mulde in der Matratze, in der sie vor einigen Sekunden noch gesessen war. Jetzt war sie leer, nur noch ihr fruchtiger Geruch zurückgeblieben. Schließlich erwachte er aus seiner Unfähigkeit sich zu bewegen, schlug stattdessen die Faust in die Matratze. „Scheiße...“, das war das Wort, dass seine Situation wahrscheinlich am besten beschrieb. Frustriert boxte er einige weitere Male in den weichen Untergrund, bevor er sich schließlich gesichtvoran einfach in diesen fallen lies. Es war vorbei. Er hatte es wirklcih geschafft, dass sie Angst vor ihm hatte, auch wenn ihm völlig schleierhaft war, was er getan hatte, um sie so zu verängstigen. Wie sollte er denn seinen Eid halten können, wenn er sich nicht mal in ihre Nähe wagen konnte, ohne dass sie wegrannte? Von vor irgendetwas beschützen ganz zu schweigen. ‚Ist das wirklich der einzige Grund, warum du es bedauerst?‘ Grummelnd sagte er seiner eigenen Stimme, sie solle gefälligst die Klappe halten. Er wusste doch ganz genau, dass er etwas für die kleine Fee empfand, aber verdammt nochmal – er hatte sich einen Eid geschworen! Seufzen stand er schließlich auf, verließ das Schlafzimmer. Vielleicht würde ihm ein bisschen frische Luft helfen um sich abzuregen. -------------------------------- Heute nur ein kurzes Kapitel, da ich in letzter Zeit kaum zum Schreiben komme. Bis naechste Woche! LG Eure Sora Kapitel 9: Feder ---------------- Es tut mir Leid!!! Sorry Leute, echt. Ich war auch geschockt, als ich das letzte Update-Datum gesehen habe. So ziemlich genau seit Schule wieder angefangen hat... Naja, zumindest ist hier das neuste Kapitel. Ich bin nicht ganz zufrieden damit, aber bildet euch selbst eure Meinung. glG Eure Sora ------------------------------------------------ Die Sonne war schneller untergangen, als ich gedacht hatte. Zittern, mit den Armen um meinen Oberkörper geschlungen, schlich ich schon fast durch die düsteren Seitengassen, versuchte irgendeine Straße wiederzuerkennen, meine Orientierung wiederzufinden – doch vergebens. Die Straßen hier glichen einander wie Zwillinge; düster, dreckig, mit halb baufälligen Häuser an den Seiten. Ein ganz anderes Magnolia, als das, das ich kannte. Seit geraumer Zeit hatte ich das Gefühl, verfolgt zu werden. Mein Blick huschte von links nach rechts, versuchte etwaigte Bedrohungen auszumachen, bevor sie mich überraschen konnten. Aber egal wie sehr ich mich konzentrierte; das einzige, was meine Vermutung bestätigte, war mein Bauchgefühl. Außerdem war ich anscheinend noch nicht ganz gesund, denn ich konnte spüren, wie erneut eine unnatürliche Hitze in mit aufstieg. Meine Sicht verschwomm wieder etwas, ich fing an schwer zu atmen und meine Sinne stumpften ab. In diesem Zustand konnte ich nicht genau sagen, ob mir hier irgendwelche Diebe auflauerten. Oder schlimmeres. Den Kopf schüttelnd schritt ich voran, biss die Zähne zusammen, in dem Versuch, mich zu beruhigen. Ich sollte nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen. Bestimmt waren die Anwohner hier gar nicht böse, sonder nur missverstandene Leute, die aufgrund ihrer Wohnverhältnisse, als schlecht abgestempelt wurden, aber in Wirklichkeit ganz liebe- Wer’s glaubt. Ich hatte dieses Gedanken noch nicht einmal zu Ende gedacht, als ich etwas scharfes an meinem Hals fühlte. Zischend zog ich die Luft ein. Ich wollte mich gerade anfangen zu wehren, als ich mir das ganze nochmal durch den Kopf gehen ließ. In solch einer Position war es zu riskant, mich in irgendeiner Weise zu bewegen. Mein körperlicher Zustand machte es nich besser. Das Messer an meiner Halsschlagader bewegte sich leicht über meine Haut, während ein Paar Lippen an mein Ohr kamen. Der Alkoholgeruch war überwältigend, wäre ich in einer anderen Situation, würde ich mich sofort von diesem Mann entfernen, doch jetzt konnte ich nichts tun, als die Luft anzuhalten. „Was haben wir denn da? Solch schöne Mädchen wie dich, findet man in dieser Gegend selten... wirklich selten... der Boss wird erfreut sein, ein neues Handlungsobjekt gefunden zu haben...“ Seine Worte stockten mir den Atem. Der Kerl war Menschenhändler? Heißt das, er wollte mich an igendwelche perversen alten Säcke verkaufen, die dann was weiß ich mit mir anstellen konnten? Das würde ich nicht zulassen. Ich konnte spüren, wie eine Kraftwelle mich druchströmte, mich die Benommenheit kurz vergessen ließ. Der konnte was erleben! Blitzschnell schnellte meine Hand nach unten zu meiner Feder und genauso schnell riss ich sie wieder hoch. Ich war gerade dabei, einen Angriff zu starten, als mich der Kerl erneut überraschte. Mit einer fließenden Handbewegung, fing er meine Feder ab, machte meinen Arm damit gleichzeitig bewegunsunfähig. Geschockt blickte ich auf seine Hand, die mir die Feder entnahm, sie kurz betrachtete – und sie zwischen seinen Fingen zerbrach. Als wäre sie ein normaler Gegenstand und keine magische Utensilie. All meine zuvor gewonne Kraft schien auf einmal zu verpuffen, ließ nur dieses benommene Gefühl in mir zurück. „Uh, wehren kann sie sich auch noch. Ich bin beeindruckt. Das treibt deinen Marktpreis bestimmt in die Höhe.“ Ich konnte spüren wie mir die Tränen in die Augen schossen. Diese Feder war eine der wenigen Andenken, die ich von meinen Eltern hatte und er hatte sie gerade einfach so zerstört. Zerbrochen. Irreperabel. Er lachte leise, ein Lachen, dass sich so ekelhaft in meinen Ohren anhörte, dass ich mir wünschte, dass ich taub wäre. Achtlos warf er die Einzelteile meiner Erinnerung beiseite, flüsterte mir ins Ohr. „Aber... bevor ich dich dem Chef ausliefere... warum haben wir beide nicht noch ein bisschen Spaß... Ich hatte noch nie das Vergnügen mit einer Magierin... Das wird bestimmt lustig...“ Das war das letzte, was ich wahrnahm, bevor er mich mit einem Schlag in den Nacken außer Gefecht setzte. Doch bevor ich völlig ohnmächtig wurde, flüsterte ich unbewusst seinen Namen. Den Namen, der mich schon so oft vorm sicheren Tode bewahrt hatte. Obwohl ich nach der Aktion von gerade eben mir ziemlich sicher sein konnte, dass er nicht kommen würde, war es ein Reflex, den ich nicht aufhalten konnte. „Gajeel...“, dann fiel ich in endlose Dunkelheit. ---------------------------------------------- PS: Schaut doch mal bei meiner OS-Sammlung "Eternal Love" vorbei :) glG Eure Sora Kapitel 10: Geruch ------------------ Heute schien Gajeel die Luft in seiner Wohngegend sogar noch verpesteter vorzukommen als sonst. Missmutig stapfte er durch die Gegend, jeden und alles einen bösen Blick zuwerfend, der er wagte, ihm zu Nahe zu kommen. Es war zwar schon dunkel, doch keiner der Leute auf der Straße würde es wagen, ihn anzugreifen. Auch wenn er sich im Moment wünschte, dass es einer tun würde. Dann konnte er endlich seine Wut und Frustation rauslassen. Und das hatte er nötig. Sonst befürchtete er, dass er völlig ausrasten würde. Das würde er gerne vermeiden. „Tch. Sie kann mir eigentlich sowas von egal sein. War ihre Entscheidung.“ Schon seit geraumer Zeit versuchte er sich das einzureden, doch er konnte sie einfach nicht aus dem Kopf kriegen. Immer wieder schlich sich ihr Bild in seine Gedanken. Ihre blauen, glänzenden Haare, ihre großen, braunen Augen und ihr nie schwinden wollendes Lächeln. Es war ihm sogar, als würde ihm ihr Geruch in die Nase steigen. Moment. Geruch? Aprupt blieb er stehen, schnüffelte kurz. Tatsächlich. Nicht weit entfernt von hier, konnte er ihren Geruch lokalisieren. Das wäre ja nichts besonderes, immerhin konnte er sie in einem ziemlich großen Radius ausfindig machen, doch ihr Geruch war nicht ganz rein. Er war mit etwas anderem vermischt. War das Alkohol? Sie wird doch wohl nicht getrunken haben. Doch das war nicht das beunruhigende: Der blumig-frische Geruch war mit dem von Angstschweiß durchsetzt. Bevor er es verhindern konnte, trugen ihn seine Beine in die Richtung, in die seine Nase sie führte. Keine zwei Minuten war er da: Eine heruntergekommene Seitengasse, die so widerlich stank, dass er das Gesicht verzog. Doch inmitten dieses Gestankes hatte er ihren Geruch ausgemacht; sehen konnte er sie jedoch nirgendwo. Suchend blickte er sich weiter um, als er die Quelle ihres Duftes ausmachen kontte: Ihre magische Schreibfeder. Geschockt bückte er sich zu den zwei Teilen dieser hinunter, hob sie vorsichtig auf. Das war unverkennbar Levys Waffe, ihr Geruch verriet sie. Doch warum sollte sie sie fallen gelassen oder gar zerbrochen haben? Das passte nicht zu ihr. Irgendetwas war faul an der Sache. In diesem Moment kam ihm wieder der Geruch des Angstschweißes in die Nase. Er konnte nur eins bedeuten: Levy hatte die Feder gar nicht absichtlich fallen gelassen. Irgendjemand hatte sie ihr weggenommen und sie hiergelassen; und gleichzeitig Levy verschleppt. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag, ließ ihn kurz erstarren, bevor er sich rasend wieder aufrichtete. Die Nase schnüffelnd in der Luft haltend, raste er los, ihren Namen dabei unablässlich vor sich hinmurmelnd. „Levy...“ ------------------------------ Hat einer von euch mal an nem Theaterworkshop teilgenommen? Gott, wir haben und bei der Stimmuebung die halbe Zeit angeschrien xD DAS war lustig :D Zumindest, hier ist das neuste Kapitel. Ich hoffe ihr hattet Spass damit :) ganz liebe Gruesse Eure Sora Kapitel 11: Erwachen -------------------- Ich muss sagen, ich bin mir bei diesem Kapitel eeecht unsicher, obs net nen bissl zu arg ist. Hab die FF deswegen auch auf P-16 gestellt... Naja, bildet euch eure eigenen Meinung Ich verbleibe mit liebsten Gruessen Eure Sora -------------------------------------------------------------- Dieses Mal, war es nichts weiches, was ich verspürte, als ich wieder aufwachte. Viel mehr war es hart und unbequem, sodass ich so schnell es ging versuchte, aufzuwachen, um diesem etwas zu entkommen. Stöhnend setzte ich mich auf. Kniff die Augen kurz zusammen, um die tanzenden Punkte davor zu vertreiben, bevor ich sie vorsichtig öffnete. Benommen blickte ich mich um. Ein Blick nach unten verriet mir, dass ich auf einem unbequemen Holzbett mit harter Matratze lag. Deswegen dieses unangenehme Gefühl beim Aufwachen. Des weiteren fiel mir auf, dass meine Kleidung zerissen war, doch darüber konnte ich mir im Moment keine Gedanken machen. Es war viel wichtiger, einen Asuweg zu finden. Ich ließ meine Augen nach oben wandern. Anscheinend befand ich mich in einem kleinen, gemauertem Raum, ohne jeglichen Wandschmuck, geschweige denn Taptete oder ähnlichem. Links von mir befand sich ein kleiner Holztisch, mit einer flackernden Kerze darauf, die unheimliche Schatten an die Wände warf – die einzige Lichquelle hier. Keine Fenster, kein Sonnenlicht. Ich kam mir vor wie in einer Gefängiszelle. Etwas weiter rechts davon war eine Tür. Der Schlüssel steckte. Diese Entdeckung ließ mich aufkeuchen, meine Augen groß werden. Wahrscheinlich hatte mein Entführer vergessen, den Schlüssel mitzunehmen und abzuschließen. Im Klartext: Ich konnte fliehen. Gerade wollte ich aufspringen, als ich von irgendetwas zurückgehalten wurde. Mein Blick wanderte zu meinen Handgelenken, an denen ich einen Druck gespürt hatte. Entsetzt musste ich feststellen, dass sie angekettet waren. Ich zerrte an den Ringen, versuchte mich loszureißen, doch vergebens. Die Kettenglieder ließen sich bis zu Wand zurückverfolgen, in welche sie fest eingemauert waren – ich war gefangen. Kaum durchzuckte mich dieser Gedanke, konnte ich Schritte laut werden hören. Reflexartig zuckte mein Kopf in die entsprechende Richtung, Panik überkam mich gleichzeitig. Konnte ich den wirklich nichts tun? Zwei Sekunden später wurde die Tür knarrend geöffnet und in der Öffnung stand mein Entführer. Nach seinem Aussehen her zu urteilen, war er Mitte dreißig. Sein unrasiertes Gesicht, die zu große Nase, die im Gegensatz winzig wirkenden Augen – alles an ihm ekelte mich an. Seine verschlissene und schmutzige Kleidung machte es nicht gerade besser. Er im Gegensatz grinste nur bei meinem Anblick, warf mir diesen lüsternden Blick zu, der mir kalte Schauer über den Rücken jagte. Langsam kam er mir näher. Mit jedem Schritt wuchs meine Abscheu vor ihm, doch gleichzeitig damit wuchs auch meine Angst. Mein Körper fing an zu zittern. „Wie ich sehe, bist du schon wach. Das ist gut. Bewusstlos wäre das echt langweilig geworden.“ Als er mein Zittern bemerkte, stutze er, doch er grinste nur noch breiter. „Du zitterst? Keine Sorge. Du brauchst keine Angst zu haben. Glaub mir, dass wird dir gefallen.“ Schließlich stand er vorm Bett, ragte über mir auf. Seine Augen hatten wieder dieses Lüsterne in sich, jedoch noch stärker als vorhin. Das schien etwas in mir auszulösen. Ein Schrei entwich meiner Kehle und ich versuchte mich erneut loszureißen. Dieses Verhalten schien den Mann zu verwirren, denn er erstarrte bloß. Mir war das jedoch egal, ich hoffte bloß, irgendjemanden würde mich hören. Ohne dass ich es bemerkte, hatten meine Schreie eine bestimmte Form angenommen, wiederholten immer und immer wieder verzweifelt einen Namen, während ich an meinen Ketten zerrte. Der Mann schien inzwischen aus seiner Schockstarre erwacht zu sein, denn er stürzte nach vorne und presste mir die Hand auf den Mund. „Du kleines Miststück, wirst du wohl- AH!“ Ich hatte ihn mit aller Wucht gebissen, sodass seine Finger anfingen zu bluten, in der Hoffnung, dass er mich loslassen würde, doch das machte ihn anscheinend nur noch wütender. Eine schallende Ohrfeige unterband mein weiteres Wehren, ließ mich nur geschockt die Wand anstarren. „Schrei so laut wie du willst, es wird dich keiner hören. Hier sind nur du und ich. Und das werde ich mir nicht verderben lassen.“ Immernoch unfähig, mich zu bewegen, nahm er die Ringe an meinen Handgelenken, führte sie über meinen Kopf zu einer Vorkehrung an der Wand, an der er sie festmachte. Anscheinend war ich nicht das erste Opfer dieses Verrückten. Ich konnte spüren, wie er mein Gesicht mit seinen ekligen Händen anfasste, weiter nach unten wanderten, doch ich tat nichts, um ihn aufzuhalten. Ich hatte aufgegeben. Ohne meine Schreibfeder war ich schwach, schutzlos. Ich hatte nie besonders großen Wert auf Kraftraining gelegt und diesen Fehler bekam ich jetzt schmerzlich zu spüren. Ich konnte mich nicht befreien. Keiner würde kommen, um mich zu retten. Ich war diesem Verrückten vollkommen ausgeliefert. Leise rannen mir die Tränen übers Gesicht, während seine Hände mein Hemd erreicht hatten und anfingen, es aufzuknöpfen. Ich zuckte nicht einmal mehr zusammen. Nur noch ein letztes Mal flüsterte ich seinen Namen, bevor ich völlig aufgab, mich meinem unsausweichlichen Schicksal hingab. „Gajeel...“ Die Tür zum Raum knallte krachend gegen die Wand. Kapitel 12: Angst ----------------- Mit jedem Meter, dem er ihren Geruch gefolgt war, wuchs seine Wut. Welcher Mistkerl hatte es gewagt, sie zu entführen, ihre Feder zu zebrechen? Derjenige, der sich das getraut hatte, konnte sich auf eine schmerzvolle Abreibung gefasst machen. Mit Rachegedanken beschäftigt, hatte er nicht ein Mal bemerkt, wie ihn seine Füße direkt vor ein heruntergekommenes Haus getragen hatten. Die Fenster waren mit Brettern vernagelt, das Dach halb eingefallen, doch Levys Geruch war hier fast schon greifbar. Einige Sekunden starrte er die Ruine nur an, bevor er sie betrat Blind ihrer Duftspur folgend, raste er wild geworden durchs Haus, solange, bis er vor einer weiteren Holztür ankam. Sich ein letztes Mal versichernd, dass das die richtige Tür war, knallte er sie mit einer Hand an die Wand. Der Anblick, der ihn dahinter erwartete, verschlug ihm dem Atem. Innerhalb weniger Sekunden hatte er den Raum überschaut – ein kleiner Tisch, mit brennenden Kerzen, wenig Platz, Backsteinwände – als sein Blick auf das Bett fiel – wenn sich dieses Möbelstück überhaupt Bett schimpfen durfte. Und auf diesem Batt befand sich in halbliegender Position irgendein hässlicher Mistkerl mit der Hand an niemand anderem als an der kleinen Fee, die er gesucht hatte. Sein Blick weitete sich, als er Details des Mädchens erkannte. Ihre Kleidung war zerissen, ihre Haare ein völlig Chaos und ihr Blick – es war der gleiche Blick, den sie damals daruf gehabt hatte, als er sie zusammengeschlagen hatte. Exakt der gleiche Blick. Verzweiflung, Aufgabe, Angst. Unbändige Angst. Das gab ihm den Rest. Wäre er vorher nicht schon wütend gewesen, wäre er spätestens jetzt explodiert. Gajeel sah rot. Er hatte sich geschworen, niemals mehr zuzulassen, dass solch ein Ausdruck je wieder in ihr Gesicht trat. Mit zwei Schritten trat er vor das Bett, wurde von dem Mann nur verdutzt angestarrt. „Hey, was-“, weiter kam er nicht, denn schon hatte sich Gajeels Hand ihren Weg zu seinem Hals gefunden, schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Er war kaum aufgeschlagen, als Gajeel auch schon vor ihm stand und ihr weiter mit seinen Fäusten bearbeitete. Er hasste diesen Kerl. Er hasste ihn so sehr. Es war klar, was er mit Levy vorgehabt hatte und allein der Gedanke daran, ließ ihn in die Luft gehen. „Nein... Bitte-“ Dem Mann war es nicht mal mehr möglich richtig zu sprechen, den schon in der nächsten Sekunde spuckte er Blut. ‚Hat er nicht anders verdient. Ich bring ihn um!‘ Und das meinte er ernst. Mit unglaublicher Kraft holte Gajeel zum letzten Schlag aus, ließ seine Faust losschnellen. Wimmernd krümmte sich der Mann vor ihm zusammen, als ein ohrenbetäubender Schrei Gajeel in die Realität zurückholte. Keinen Zentimeter vor dem blutüberströmten Gesicht des Mannes hielt er inne. Einige Sekunden verharrte er in dieser Situation, bevor er sich unendlich langsam umdrehte. Was er sah, ließ ihn förmlich in sich zusammensacken. Da saß Levy, in zerissenen Kleidern, und starrte ihn angstvoll an. Ihn. Nicht den Mann hinter ihm. Nein, sie hatte Angst vor ihm. Geschockt ließ er die Faust sinken und starrte Levy nur weiterhin an, als ihm ihr Zustand erneut auffiel. Ächzend zog er sich das T-Shirt über den Kopf, warf es zu ihr rüber. „Zieh das an. Wir gehen.“ Mit schleppenden Schritten verließ er das Zimmer, konnte nach einiger Zeit hören, wie ihm kleine Schritte hastig folgten. „Danke...“ Die geflüsterten Worte nahm Gajeel nicht mal mehr richtig wahr. Das einzige, was er vor sich sah, war der Blick, mit dem Levy ihn angeschaut hatte. Dieser angstvolle Blick. Aber es stimmte. Er hatte nichts anderes verdient. Jeder normale Mensch würde Angst vor ihm haben. Ja, das war das treffende Wort. Angst. ----------------------------------- Hmm. Irgendwie bin ich mit diesem Kapitel nicht wirklich zufrieden aber naja... glG Eure Sora Kapitel 13: Neuanfang --------------------- Er hatte keine Ahnung warum er hierher gekommen war. Letzte Nacht hatte er noch sicher gestellt, dass Levy unbeschädigt nach Fairy Hills kam und sich dann wortlos verdrückt. Doch als er zu Hause angekommen war, konnte er einfach nicht einschlafen. Stundenlang hatte er sich gewälzt, doch keine Position war ihm bequem genug, um in das Reich der Träume einzugehen. Jedes Mal wenn er seine Augen schloss, sah er Levy auf diesem Bett, in zerissenen Klamotten, mit diesem Blick. Diesen Blick, der ihm das Herz brach, all die Erinnerungern wieder lebendig werden ließ, ihn quälte. In der frühen Morgenstunden hatte er es schließlich aufgegeben und war aufgestanden. Eine Runde in der Stadt zu drehen hatte er sich vorgenommen, um diese Gedanken endlich loszuwerden. Wie immer hatte er sich blind von seinen Füßen leiten lassen und wie bereits vor sieben Jahren, hatten sie ihn hierher geführt. Der Baum in der Mitte des Parkes. Der Baum, der so viele Erinnerungen enthielt. Der Baum... der seine Schuld darstellte. Seine niemals vergehende Schuld. Wie angewurzelt stand er da, starrte auf die Rinde des Riesens. Für ihn waren die letzten sieben Jahre nicht still gestanden und er war noch größer geworden. Angstrengt suchte Gajeel die Ritze in seiner Haut, die von seiner grausamen Tat sprachen. Er hatte es nur seinen verbesserten Sinnen zu verdanken, dass er die feinen Striche noch ausmachen konnte. Sie waren zwar blass, doch sie waren immernoch da. Sie waren immernoch da und würden wahrscheinlich niemals vollständig verblassen. Ein leichter Nieselregen setzte ein, während Gajeel immernoch bewegungslos dastand. „Sie sind kaum noch sichtbar, huh.“ „Ja...“ Gajeel stimmte der Stimme hinter sich nachdenklich zu. Moment mal. Wem hatte er da gerade geantwortet? Blitzschnell drehte er sich um, nur um erneut zu erstarren. Es kam ihm vor, als würde er in die Zeit zurückversetzt werden. In der genau gleichen Situation hatte er sich schon einmal befunden. Wie damals stand sie da, in einem leichten Sommerkleid, die Arme schützen vor der Kälte des stärker werdenden Regens verschränkt, den Blick auf den Baum geheftet. Sogar ihr nachdenklicher Blick war der gleiche. Dieser veränderte sich auch nicht, als sie ihre Augen auf ihn richtete, ihn damit einen Schauer über den Rücken jagte. Er versuchte ihrem Blick standzuhalten, doch er konnte es einfach nicht. Zu groß war seine Schuld, die auf seinen Schultern lastete, zu groß sein Scham ihr gegenüber. Die Augen auf den Boden gerichtet, bemerkte er nicht, wie sie ihm immer näher gekommen war, bis sie schließlich nur weniger als einen halben Meter von ihm entfernt stand. Ihre nächsten Worte überraschten ihn. „Ich wollte dir nochmal danken, dafür, dass du mich gestern gerettet hast. Ohne dich wäre ich jetzte nicht mehr hier. Danke.“ Geschockt wandte er ihr den Kopf zu, konnte nicht glauben was er da hörte. Sie dankte ihm? Nein. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Das war alles falsch. Irgendetwas lief hier vollkommen falsch! „Wieso dankst du mir...“, seine Stimme war anfangs heiser und rau, doch eine unerklärliche Wut breitete sich in ihm aus, die seine Lautstärke im folgenden erheblich ansteigen ließ, bevor er die kleine Fee vor sich schlussendlich anschrie. „Du solltest mir nicht danken! Du sollten Angst vor mir haben! Weißt du nicht mehr, was ich die angetan habe? Hast du etwas vergessen, was vor sieben Jahren passiert ist? Wie ich dich und deine Freunde an diesen Baum genagelt habe, nachdem ich euch gnadenlos verprügelt hatte? Weißt du das nicht mehr?“ Seine Wut hatte sich mit der Zeit in Verzweiflung verwandelt. Warum. Warum? WARUM konnte sie nicht einfach Angst vor ihm haben? Oder ihn verachten, ihn hassen? Das wäre soviel einfacherer! Stattdessen war sie nett zu ihm, gab ihm diesen Gefühl, dass er nicht fühlen wollte, nicht fühlen durfte! „Narben werden niemals völlig verschwinden, sie erfüllen die Aufgabe, an ihren Grund zu erinnern, ihn lebendig zu halten.“ Ihre Stimme war nur ein Flüstern, doch die Worte trafen Gajeels genau ins Herz. Ungläubig blickte er sie an. Doch sie war noch nicht fertig. „Doch ich glaube fest daran, dass mit jedem Tag, an dem die Narben verblassen, es die Erinnerungen ihnen gleicht tut.“ Seine innere Stimme sprach die Worte leise mit, doch er konnte nicht glauben, dass sie das wirklich sagte. Wusste sie überhaupt, was sie damit in ihm auslöste? „Vergiss, was mal war und lebe ihm hier und jetzt. Bei mir...“ Das gab Gajeel den Rest. Seine Knie gaben unter ihm nach und er stürzte zu Boden. Sich auf den Unterarmen abstützend, grub er die Hände in den Boden, während sich eine ungewollte Flüssigkeit in seinen Augen sammelte. Sein Herz war inzwei gerissen. Einerseits wollte er ihren Worten Glauben schenken, doch auf der anderen Seite war da immernoch dieses Bild von ihrem Blick, den sie ihm gestern zugeworfen hatte. Ohne es zu wollen, sprach er seinen Zweifel aus. „Aber gestern... dein Blick...!“ Levy schien zuerst nicht zu verstehen, von was er sprach, doch schließlich begriff sie. Ihre nächsten Worte ließen ihn sprachlos und zerstörten seinen Zweifel. „Ich hatte doch keine Angst vor dir! Wie könnte ich bloß, so oft, wie du mich schon beschützt hast. Ich hatte Angst um dich! Ich dachte, wenn du diesen Typen wirklich umbringst, dass die Dunkelheit in dir dich wieder holen würde. Und das wollte ich auf jeden Fall verhindern! Ich will dich nicht verlieren. Jetzt nicht und auch niemehr...“ Langsam hob er seinen Kopf, blickte in ihr Gesicht. Auch sie hatte Tränen in den Augen, doch sie lächelte. Sie lächelte ihn einfach so an. Einige Sekunden starrte sie ihn bloß an, bevor sie sich mit ihrem Ärmel die Tränen wegwischte. Der Regen prasselte immernoch auf sie herab, doch das kümmerte sie nicht. Denn als sie ihn so vor sich knien sah, kam ihr eine Erkenntnis. Sie mochte vielleicht niemals körperlich so stark werden können wie ihre Freunde, doch sie konnte sie anderweitig unterstützen und beschützen. Sie hatte sich geschworen Gajeel vor seiner inneren Dunkelheit zu befreien und sie war sich sicher, dass das in ihrer Macht lag. Und was das nicht irgendwo auch eine Stärke? „Komm. Lass uns zur Gilde gehen.“ Immernoch lächelnd streckte sie ihm eine Hand hin, beboachtete, wie er zuerst zögerte, bevor er seine langsam nach ihrer ausstreckte. Als sie sich berührten, wussten beide eins ganz genau. Diese Geste war mehr als nur symbolisch. Sie bedeutete einen Neuanfang für die beiden. Einen gemeinsamen Neuanfang in eine gemeinsame Zukunft. --------------------------------------------- Bumm. Das wars Leute. Dieses Kapitel beendet diese Story, in die ich viel Herzblut reingesteckt habe. Fuer alle, die enttaeuscht sind, dass es nicht mit einem Kuss oder aehnlichen geendet hat, soll gesagt sein: Ich hatte das Gefuehl, dass ein Kuss oder aehnliches hier nicht gepasst haette. Diese Geschichte erzaehlt von Gajeels und Levys Schaechen und Aengsten. Sie haben sie gerade erst ueberwunden und starten einen Neuanfang. Doch wer weiss, was die Zukunft fuer unsere beiden heir bereithaelt :D? Lasst eurer Fantasie einfach freien Lauf, was nach diesem Neuanfang alles geschehen mag. Damit verabschiede ich mich ganz herzlich von meinen Lesern dieser Geschichte und hoffe, ich konnte eure Herzen bewegen (voll nich uebertrieben, oder so... xD) Mit ganz viele Gruessen und bis zu naechsten Story Eure Sora! PS: Mir ist grad aufgefallen, dass ich zwei Kapitel mit Angst benannt habe. Fail -.-' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)