What I hate about you von abgemeldet (Das fehlte mir hier... ;)) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Eine Woche kann unglaublich lang sein, gerade wenn man wieder einmal in dem üblichen Trott der Station gefangen ist. Zum Glück allerdings für zwei Personen auf Deep Space Nine war es so „alltäglich“ denn sonst hätten sie ihre Gedanken kaum besser sortieren können. Julians Momente des Grübelns versuchte er so gut es ging auf ein Minimum zu reduzieren, schon zu sehr hatte seine Performance auf der Krankenstation nachgelassen. Zudem wollte er sich wirklich einfach mal wieder auf ein Holodeckabteuer mit dem Chief freuen und sich ganz der Story hingeben und weniger an seine bevorstehende „Konfrontation“ mit dem Cardassianer denken. Dennoch, in diesen etwas ruhigeren Momenten kam dann doch wieder die Gedanken durch, wie konnte er da nur rein geraten? Wieso konnte er die Freundschaft nicht einfach so halten sondern sollte jetzt diesen Schritt gehen? Hatte er sich jemals von jemanden so angezogen gefühlt, der doch älter und des gleichen Geschlechts war? Und warum konnte er das nicht alles einfach auf sich zukommen lassen?... Er war doch sonst bei sowas nie derartig nervös. An einem Tag sah er völlig in Gedanken aus dem Fenster des Konferenzraumes. Die üblichen Themen sind aufgekommen, Dominion, Kriminalitätsrate und seinen Report zur Krankenstatistik hatte er schon vorgelegt. „Wie wird es sein ihn zu küssen…?“, dachte Julian und war völlig eingenommen von dieser Idee. Es war eh tausendmal interessanter solche ansprechenden Gedanken zu haben, als noch mehr Dominion-BlaBla zu hören… Er hob unbewusst bei diesem Gedankengang eine Augenbraue, ein harter Stoß in seine rechte Seite lies ihn ins hier und jetzt zurückkehren. „Julian, ich wusste gar nicht wie man komplett abwesend sein kann, auch wenn der Körper brav an einem einstündigen Meeting teilnimmt“, flüsterte Dax leise. Das Meeting war beendet, hätte sie ihn nicht vorher darauf hinweisen können, dass er wieder einmal nur Löcher in die Luft gestarrt hatte? Noch eine Standpauke von Sisko würd er nicht ertragen und wohl auch nicht überleben können. „Tja Jadzia, da haben wohl sieben volle Leben noch nicht ausgereicht um diese hohe Kunst zu erlernen“, gab er frech zurück. Sie schloss zu Julian auf, welcher sich gerade erhoben hatte um das Besprechungszimmer zu verlassen. Es war eine ganze Weile her gewesen, dass sie mehr als nur das nötigste gesprochen haben. „Vorsicht Julian, ich habe Ihnen immer noch genug Leben voraus und auch wenn Sie gerade mehr oder weniger den armen Benjamin mit Ihrer Art in die Verzweiflung treiben, sehen Sie nicht mehr ganz so schrecklich aus wie sonst.“ „Danke für dieses Kompliment Dax, sollte es eins gewesen sein … ich kriege aber auch mal mehr Schlaf in letzter Zeit.“ „Was auch immer Sie getan haben, das es Ihnen besser geht, halten Ssie daran fest Julian“, riet sie diesmal nett und nickte ihm zu. „Ach und, mehr Aufmerksamkeit in den Meetings würde Ihrer Gesundheit auch nicht schaden, zumindest wenn man an Benjamins Laune denkt…“ Garak war da etwas anders als Julian und stand der Situation erstaunlich gelassen gegenüber. Man mag es seiner weit aus größeren Lebenserfahrung zuschreiben, aber er sah die Situation sehr bodenständig. Zugleich fand er mehr und mehr gefallen an der Vorstellung ihre Beziehung auf die gewünschte intime Ebene zu heben. Der junge Mann war wirklich reizend und gefiel ihm, er würde wahrscheinlich noch mehr angetan sein sofern Julian bei der ganzen Sache nervös wäre. Ihr übliches Spiel, ihr übliches liebevolles Necken auf einer körperlichen Ebene weiter zu führen, sprach Garak sehr an. Allerdings konnte er ein kleines Gefühl des Zweifels nicht unterbinden, irgendwie wirkte Julian zwar mehr als sicher an dem Abend, aber dennoch blieb ein Fragezeichen ob er wirklich in einer Woche noch wollen würde. Sollte Bashir, weshalb auch immer es dennoch nicht wünschen, so wusste Garak jetzt schon, dass er ihm verzeihen würde „Irren ist menschlich Doktor“, hörte er sich in Gedanken immer wieder sagen. Egal wie es ausgehen würde, Hauptsache Bashir distanzierte sich nicht weiter von ihm. Garak bemühte sich die Woche, welche er ja selbst als Zeitspanne festgesetzt hatte, gut rumzubekommen, dennoch merkte er mehr und mehr wie er es bereute dann doch eine so lange Frist gewählt zu haben. „Auf cardassianische Art wäre dieser Annährungsversuch viel besser verlaufen…Kein unnötiges Zeitspiel.“ Er schmunzelte bei diesem Gedanken, aber natürlich war er bereit sich den Ritualen der anderen Humanoiden hinzugeben, egal wie umständlich sie ihm erschienen. Im Nachhinein musste sich Garak eingestehen, dass er doch sehr froh war, dass der junge Mann ein Gespräch zu ihm gesucht hatte. Allerdings wühlte ihn diese Gegenüberstellung doch sehr auf. Er hatte eigentlich schon mit aller Kraft daran gearbeitet irgendwie die Beziehung mit Bashir zu vergessen. Garak fühlte sich in den Tagen nach seinem Geständnis unglaublich schlecht. Es fühlte sich an, als habe er alles eingesetzt und verloren, diesen Schmerz wollte er so schnell wie möglich überwinden. Alles was ihm schaden konnte, sei es emotional oder physisch, wollte er so schnell wie möglich abstoßen. Doch sich gedanklich von seinem Freund zu lösen erschien ihm schrecklich schwer und der Schneider hatte sich auch schon damit abgefunden, dass er diesen Schmerz bestimmt ein Jahr noch in sich tragen würde ehe er langsam nachließe. Die Energie, welche er brauchte um Bashir das alles zu sagen war genau die selbe, welche er aber jeden Tag danach brauchte ihn zu vergessen, die Freundschaft loszulassen. Es war außer Frage, dass es ihn mehr als störte so verwundbar zu sein. Und gerade da wo er dachte er könne jetzt seinen normalen und tristen Alltag auf der Station wieder aufnehmen, da kam dieser junge Sternenflottenoffizier. Er wollte Bashir nie so anfahren, aber anders dachte Garak, hätte Julian es nicht verstanden, er wollte ihn einfach nicht mehr sehen, ihn einfach nicht mehr sprechen. Ein Glück nur für den Cardassianer, dass Bashir hartnäckig dagegen gehalten hatte, denn die Dinge welche er dann äußerte, gingen in genau die andere Richtung und verlangten dann doch kein ewiges Verstecken vor dem anderen, kein bedrückendes Gefühl, das einem bis spät in die Nacht nicht mehr schlafen lies. Eigentlich ging er davon aus, dass Bashir sich erst einmal auf unbestimmte Zeit von ihm entfernen würde, und wahrscheinlich dann, wenn das Alter dem Doktor mal Verstand und Erfahrung geschenkt hätte, er zu Garak zurückkehren würde um es zu bereuen und sich zu entschuldigen. Er wäre Bashir nie böse gewesen wenn dieser sich wieder Hals über Kopf in seine flatterhaften und nicht ernsthaften Beziehungen zu jungen Damen gestürzt hätte, es hätte zu dem damals aktuellen Bild gepasst, das er von dem jungen Mann hatte. Aber wieder einmal hatte er ihn positiv überrascht, die Essenz des Intellekts hat ihn auch hier mehr oder weniger unvoreingenommene gemacht und er würde alles daran setzten, dass Bashir sich mit seiner Entscheidung wohl fühlen würde, so oder so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)