What I hate about you von abgemeldet (Das fehlte mir hier... ;)) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Wenn man sich diese Station am Rande des Föderationsraumes betrachtet, erfährt man eine gewaltige Veränderung an Allem möglichen: Ständig wechseln Tag tagtäglich die Leute von einem Schiff zum nächsten, Waren werden ausgetauscht oder umgeschlagen, ständig wechseln Wünsche und Vorstellungen in dieser Station, Ansprüche und Konventionen. Ein Blick vom Promenadendeck, da wäre etwas was eine Konstante ist. Die Sterne scheinen immer, und von Zeit zu Zeit kann man das Spektakel erleben wie sich das Wurmloch öffnet, welches wieder neue Wünsche und Prinzipien direkt ins Herz der ehemaligen cardassianischen Erzbauanlage transportiert. Die wenigen Dinge die immer so bleiben wie sie sind, zumindest im Großen und Ganzen, sind überschaubar. Man sollte genau hinsehen um sie zu bemerken, aber sie sind da, wenn man dann einmal erneut sich zur Luftschleuse 8 auf den Weg macht und mal wieder merkt, dass die Umweltkontrolle in diesem Bereich sehr stark aus dem Rahmen fällt, wenn im Quarks die Gäste und Dabo-Damen laut kichern wie jeden Abend, wenn dann mal wieder die OPS Schichtwechsel hat und Commander Sisko etwas Ruhe erhalten kann. Sich diese Punkte schaffen ist nicht leicht, auf einer Station wo das Leben und alles mit ihm so schnell fluktuiert wie sonst nirgends. Umso wichtiger ist es, diese Situationen genau festzuhalten, und die Stammbesetzung macht es schon unbewusst, wenn Constable Odo sich wieder über Quarks wöchentliche Lieferung von Ale aufregt, wenn Major Kira und Commander Dax über das Holodeckprogramm diskutieren, wenn Dr. Bashir und Garak der Schneider wieder einmal zusammen Mittagessen. *** Der junge Arzt schlich gekonnt an der langen Schlange vor dem Essensreplikator vorbei, dünn genug war er alle Male und wo es nicht reichte, da lächelte er lieb und meinte nur schnell „Entschuldigung“ um schnell voran zu kommen. Er erblickte seinen Gesprächspartner schon von weitem, deutlich stach der Cardassianer aus der Masse heraus. Der graue und blassen Hautteint, die auffälligen Schulterkämme und natürlich der einzige seiner Art auf Deep Space Nine. „Aber Doktor, warum diese Eile?“ Bashir wurde mit einem warmen Lächeln von Garak empfangen. „Naja, ich bin zu spät und Commander Sisko hatte erst letztens noch daran appelliert, das ich mich um mehr Pünktlichkeit bemühen sollte.“ „Aber werter Doktor“, meinte Garak gelassen und hielt sein Lächeln aufrecht, „das hier ist doch kein Opsmeeting wo sie sich verspäten könnten.“ „Dennoch ist es wichtig.“ Julian schob schnell den Stuhl zurecht und setzte sich. Der Schneider war überrascht das sich der junge Offizier nun endlich mehr um seine Pünktlichkeit bemühen wollte, er selbst achtet da natürlich darauf als Cardassianer, aber endlich schien auch der Mensch es umsetzten zu wollen. „Es ist wirklich schön, dass Ihnen unser Essen so wichtig ist“, meinte Garak mit einem gewissen lasziven Unterton. „Natürlich ist es das“, gab Julian ehrlich zurück ohne die dahinter liegende Ebene aufzugreifen. „Und ich weiß auch wie sehr Sie auf Pünktlichkeit achten.“ Als Garak noch einmal genauer in das Gesicht seines Gegenübers sah, erkannte er in den strahlenden Augen deutliche Aufrichtigkeit aber auch viel Naivität, wahrscheinlich konnte dieser junge Mann auch hier seine Worte nicht abschätzen. Manchmal findet der gestandene Cardassianer das ganz schön anstrengend, Bashir kann er bei weitem nicht so einschätzen, wie er es gerne wollen würde. Er war sich so sicher das er es zunächst könnte, deshalb sollte genau er es sein, der ihm doch Informationen aus erster Hand von der Kommandozentrale unbewusst geben sollte, damit er selbst wieder sich den Respekt seiner Leute verdienen könnte… sein Heimweh war einfach nicht in Worte zu fassen. Doch anstatt das nur der Doktor fleißig plauderte ertappte sich Garak dabei, wie auch er ihm einiges erzählte, sich mit ihm über Literatur austauschte, merkte was für ein wacher Geist hinter diesem hübschen Augen verborgen lag. Wann hatte er diesen Mann und die Gespräche mit ihm falsch eingeschätzt, wann war es das er seine Aufmerksamkeit dem Doktor gegenüber verloren? Nun war es deutlich das sie Freunde waren, er könnte Julian nie (oder nur sehr schwer) hintergehen. Dafür empfand er einfach zu viel für ihn auf den unterschiedlichsten Ebenen. „Garak, was haben Sie denn?“ Julian lehnte sich etwas über den Tisch und nahm Garaks verlorenen Blick mit seinen Augen auf. Wie ein kleiner elektrischer Schlag traf das den Cardassianer, welcher daraufhin wieder ganz im hier und jetzt war. „Wie schafft es dieser Mann nur immer wieder…?“, dachte Garak noch als er beschloss dem gegenüber wieder mehr Beachtung zu geben. „Aufmerksam und bemüht wie immer Doktor, oder?“ „Können wir diese leeren Floskeln uns für später aufheben?“, fragte der Sternenflottenoffizier und legte den Kopf in den Nacken. „Ich habe ja schon die Hälfte meiner Pause verpasst.“ Julian genoss die Diskussionen mit Garak sehr, und irgendwie auch ihr übliches mysteriöses Spiel, welches beide gerne bis zum Äußersten trieben. Noch nie war belogen werden so kurzweilig wie bei diesem Cardassianer und obwohl er genau wusste, dass viel über Unwahrheiten, (oder wie Garak es nennen würde: „andere Ansichten der Wahrheit“) ablief, so wusste Bashir genau, würde es um alles gehen, dann würde er Garak vertrauen können. Ja, einem Cardassianer vertrauen, das war eine Sache die man nicht alle Tage denken oder gar sagen kann. Er weiß deshalb noch genau wie und wo er es das erste Mal fühlte, er sortierte gerade sein medizinisches Equipment, Major Kira und Constable Odo kamen auf die Krankenstation um ihn abzuholen zu einem Meeting der Führungsoffiziere, da war er plötzlich einfach, dieser eine Gedanke: Wenn es drauf ankommt, dann würde ich diesem Garak trauen! Auch auf die Gefahr hin, dass ich es bereuen werde. Er hatte das natürlich niemals zu seinem cardassianischen Freund gesagt, viel zu sehr würde dann das ewige Rätseln und Tauziehen um Wahrheit und Vertrauen aufhören, dennoch geht Julian davon aus, das Garak eh schon ahnen kann wie sehr er sich ihm anvertrauen könnte. Die Frage war ja nur, würde das jemals auch der Cardassianer bei ihm tun? Sollte er das überhaupt in diesem Maße?... „Was wollen Sie denn essen Doktor?“ „Oh, ich denke ich werde mir heute einfach nur einen Tee bestellen, wirklich Zeit zum Essen habe ich eh nicht mehr.“ Julian stellte erneut einen angenehmen Blickkontakt zu Garak her. Vielleicht war das auch schon Teil des Spiels der beiden geworden, wer als erstes wegsieht hat verloren, oder eben was zu verbergen. Ansonsten ist es zumindest schon eine erwünschte Gewohnheit für Garak geworden, die Blicke länger zu halten als nötig. Meist wird er ja dann auch mit einem verlegenden Lächeln des Menschen belohnt, was ihm dann noch mal verdeutlicht wie hübsch dieser Mann eigentlich ist und wie sehr er ihn dadurch verzücken kann. „Also ich will mich nicht in Ihre Ernährung einmischen, allerdings arbeiten Sie in letzter Zeit mehr als sonst, Doktor. Und ich habe das Gefühl Sie haben abgenommen.“ „Ach kommen Sie Garak, das bilden Sie sich ein.“ „Als ich das letzte mal ihre Hosen anpassen sollte, sprachen die genommenen Maße eine eindeutige Sprache.“ Julian schüttelte den Kopf, sah verlegen an sich runter um dann schnell wieder aufzuschauen. „Da müssen Sie sich vermessen haben, ganz klar.“ „Wie können Sie es wagen meine Arbeitsleistung in Frage zu stellen?“, gab der Cardassianer gekonnt und fordern zurück. „Ich und mich vermessen?“ Und schon waren beide wieder in ihrem üblichen Zeitvertreib, und das diesmal fast ganz ohne Floskeln. „Ich sage Ihnen eins werter Doktor Bashir“, Garak setzte einen entsetzen Blick auf, „wenn ich als Cardassianer auf einer bajoranischen Station eine schlechte Leistung bringen würde, dann wäre ich schneller weg als sie Kortikalimplantator sagen könnten!“ „Na ja“, setzte Bashir locker an und schmunzelte leicht, „zumindest könnte ich dann einen Ort auslassen, sollte ich Sie suchen. Cardassia Prime käme dann nicht in Frage für Sie... Oh es sei denn…“ Julian stand auf, lief um den runden Tisch in Richtung Nahrungsreplikator. Als er an Garak vorbei kam legte er seine Hand auf dessen Schulter. „…Sie werden als Spion jetzt doch wieder auf Cardassia begrüßt.“ Er entfernte sich schnell um nicht in den direkten Konter seines Gesprächspartners zu kommen, Bashir wollte diesen Triumpf auskosten. Die wenigen Augenblicke, es könnte schon fast eine Minute gewesen sein, welche er brauchte um sich seinen Tee am Replikator zu besorgen und zurück zu Garak zu gehen, waren sein Siegeszug. „Wie war das mit den Floskeln Doktor?“ „Haha, schon gut Garak.“ „Mir solls egal sein, ich weiß nur das Sie jetzt wohl noch eine weitere Woche auf Ihre Hosen warten können, da mir gerade ein wichtiger Auftrag dazwischen gekommen ist.“ „Ach ist das so?“ „Ganz sicher, und da brauchen Sie auch gar nicht Ihren Charme spielen lassen, das war mein letztes Wort. Für Sie ja eh nur das eines Spions.“ Julian bekam das Gefühl, dass er Garak wohl ernsthaft etwas verstimmt hatte. Er hätte nicht über Cardassia Prime scherzen sollen, dabei wusste er wie sehr Garak dahin zurückwollte. Er war unsicher wie er nun reagieren sollte, der Blick seines Gegenübers war für ihn wie so oft nicht endgültig zu deuten, und unabhängig von den Hosen, wäre das Letzte was er jetzt gebrauchen könnte, ein beleidigter Freund. „Okay vielleicht habe ich etwas über die Stränge geschlagen, tut mir Leid“, meinte er knapp und nüchtern. Er merkte wie sich schon ein Schuldgefühl in seinem Bauch ausbreitete. Ganz unbewusst mache Julians Körper ihm klar wie er gerade im Begriff war, den guten Kontakt zu seiner so wichtige Konstante auf dieser Station zu verlieren und das missfiel ihm sehr! Einen langen Moment reagierte keiner von den beiden, wieder Blickkontakt, wieder deutlich länger als nötig. Julian zog verlegen die Hände vom Tisch in seinen Schoß. „Oh Doktor.“ Garak brach das Schweigen, er nahm die Hand vor sein Gesicht und seufzte schwer. „Sie sind zu süß, passen Sie bloß auf sich auf.“ Der Schneider war selber wieder einmal mehr irritiert wie es dieser Doktor schaffte, ihn durch seine schönen Augen und seine lebhaften Gesichtszüge so zu begeistern. Bashir schaute erst fragend, anschließend merkte er wie die Worte des anderen langsam bei ihm ankamen. „ Warten Sie, wie jetzt? War das wieder nur um mich zu ärgern?“ „Nicht bewusst, aber es ist einfach zu leicht bei Ihnen manchmal.“ Bashir verdrehte die Augen und gab sich in dieser Runde erneut geschlagen. Die weitere halbe Stunde verging wieder einmal viel zu schnell. Ein angeregtes Gespräch entwickelte sich zwischen den beiden, erneut ging es um Literaturtipps, welche Garak ausgesprochen und Bashir beherzigt hatte. Die cardassianische Philosophie zu durchblicken fiel Julian schwer, es war so ein ganz anderes Denken als er es von der Sternenflotte mitbrachte. Was er aber mittlerweile gut verstand war die Einstellung zu Themen wie Familie, Staat und Militär. Mehr und mehr nahmen Verhaltensweisen welche er bei anderen Cardassianern beobachten konnte, auch besonders bei Gul Dukat, Formen an, er durchschaute sie oft sogar besser als der Commander. Nur lies sich das von Garak vermittelte Wissen und Verständnis so gar nicht auf ihn anwenden, er war mal wieder ganz anders. „… oder tat er nur so ganz anders?“, dachte Julian und warf einen Blick auf die Uhr. „Oh…Ich muss leider schon wieder gehen.“ „Zu schade…“ Garak stutzte kurz nur um dann erneut euphorisch anzusetzen: „ Aber da fällt mir was ein!“ Julian war schon im Begriff aufzustehen und nahm seine leere Tasse in die Hand. Er sah zu Garak und bemerkte in seinem Blick eine gewisse Freude. „Jetzt machen Sie mich aber neugierig.“ „Sie arbeiten momentan zu viel, essen zu wenig und ich will nicht das unser Austausch über wirklich interessante cardassianische Fakten ruhen muss, weil Sie in Ihrer übereifrigen Art vor Erschöpfung zusammenbrechen. Also, um den entgegen zu wirken und unser Gespräch von gerade fortzusetzen, darf ich Sie zu mir heute Abend einladen? Wir essen einfach dort zusammen und so sind Sie auch motoviert nach der Arbeit sich vernünftig zu ernähren.“ Der Schneider zuckte noch beim Aussprechen dieses Gedankens leicht zusammen. Habe ich ihn da wirklich gerade zu mir zum Abendessen eingeladen? Garak wunderte sich in diesem Moment selbst sehr über sich, da muss wohl die Charmeoffensive des jungen Offiziers diesmal zu sehr seine Gedanken verwirrt haben. Dabei dachte er, dass er mittlerweile eine gute Schutzmauer gegen diesen hübschen Mann und sein Lächeln aufgebaut hatte. „Ahm, das ist wirklich nett, ich …“ Julian war sich nun wirklich unsicher wie er das deuten sollte, er versuchte die Situation schnell zu bewerten, doch viel zu sehr mischten sich die unterschiedlichsten Gedanken. „Haben Sie mich gerade zum Dinner eingeladen?“ „Ja, sieht wohl so aus Doktor. Das passt Ihnen doch, oder?“ „Oh ahm...sicher, also Dinner, alles klar…“ Der Doktor ging ein paar zögerliche Schritte zurück. Garak seuftzte, machte aber keinen Rückzieher. „Sehr schön, ich freue mich.“ „Ich hoffe nur Sie sind lange auf, denn ich werde heute Abend erst ziemlich spät bei Ihnen sein.“ In Julians Stimme schwang immer noch eine große Portion Verwirrung mit. Die Situation war neu, nicht wie üblich, erweiterte sich die Konstante hier? Julian sammelte sich und war nun im Begriff schnell zur Krankenstation zurückzukehren. Eilig nahm er die Stufen um aus dem Essensbereich hinauszugelangen. „Ach und sollte sich was ändern“, rief er über einige Köpfe und Gestalten hinweg, „werde ich mich bei Ihnen melden Garak.“ Garak erwiderte dies nur mit einem zögerlichen Kopfnicken und spürte dann mehrere Blick auf seiner Person, klar den Doktor konnte man ja jetzt nicht mehr anstarren, der hatte sich ja gekonnt aus der Situation heraus manövriert und ihn geradewegs durch seinen Zuruf in eine kleine Katastrophe. Man war es ja wohl mittlerweile schon gewöhnt die beiden zusammen zu sehen beim Mittagessen, aber manchmal verstand Garak selbst nicht so ganz, was diesen Mann immer wieder zu ihm zog, und das dachten wohl auch mindestens 10 Augenpaare, welche nach Bashirs lauter Aussage auf ihm ruhten. Na dann, frohes schaffen Doktor. Der Cardassianer räumte den Tisch ab und ging unter Getuschel der anderen in seinen Laden zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)