Eintauchen in eine andere Welt! von Hikari217 ================================================================================ Kapitel 15: Jetzt tauchen auch noch die auf! -------------------------------------------- Die Wunde war zwar nicht groß, trotzdem schmerzte sie und so wie es aussah, würde der Herr vor mir nicht so schnell eine Pause machen. Doch dieses Mal sollte ich mich in meiner Vermutung irren, denn schon nach kurzer Zeit hielt er plötzlich an. Ich sah mich um und entdeckte einen Fluss. „Säubere deine Wunden, damit wir weiter können.“ Kalt wie eh und je, aber wenigstens nahm er so viel Rücksicht, dass ich mich versorgen durfte. So setzte ich mich an das Ufer des Flusses und riss ein Stück meines ohnehin schon zerfetzten Oberteils ab, welches ich dann ins kalte Wasser tauchte, während Mr. Kühlschrank sich an einen Baum setzte und mich still beobachtete. Ich berührte nur kurz meine Wunde mit dem nassen Stoff und schon zog ich scharf die Luft ein. Jaja, wenn es sich um eher kleinere Wunden und deren Desinfizierung handelte, heulte ich mehr rum, als bei großen Verletzungen. Verkehrte Welt war das. Bevor ich nochmal meine Schulter abtupfen konnte, wurde mir der Fetzen aus der Hand gerissen. Mein Blick begegnete einem Paar genervter goldener Augen. Ohne ein weiteres Wort tauchte er den Stoff nochmal ins Wasser, um dann mit den Worten „Beiß die Zähne zusammen“ vorsichtig meine Wunden zu säubern. Verblüfft sah ich ihn an und als er auch noch ein Stück seines Kimonos ab riss und meinen Arm und Schulter damit verband wollte ich schon zu einem leisen Danke ansetzen, aber er unterbrach mich. „Bilde dir bloß nichts darauf ein. Ich mache das nur, weil du sonst wahrscheinlich ewig brauchen würdest und wir nie weiter kämen.“ Oh, dachte ich enttäuscht, hätte ich mir ja denken können. Trotzdem… hätte nicht gedacht, dass er so sanft sein konnte. Nach einiger Zeit blieb Sesshomaru mal wieder unvermittelt stehen. Doch dieses Mal schaffte ich es, noch rechtzeitig anzuhalten. Etwas lag in der Luft. Das merkte ich an seinem Gesicht. Auch wenn es wie sonst, ausdruckslos schien. Er stellte sich vor mich und ging in Angriffsposition. Anscheinend kam etwas auf uns zu. Die Frage, was dieses Etwas war, erübrigte sich, als ein Knall ertönte und gleich darauf ein Erdbeben erfolgte. Eins war klar. Das war nicht gut. Und als wäre das nicht schon genug, traten plötzlich 7 Personen aus dem Dickicht. Oh nein. Waren wir jetzt schon so weit? Der Daiyokai hatte inzwischen sein Schwert gezogen und kampfbereit auf die Fremden gerichtet, doch die rührten sich nicht, sondern sahen sich nur um, bis ihr Blick an mir hängen blieb. Ich beäugte sie misstrauisch, als Bankotsu plötzlich das Wort erhob. „Ich glaube, das ist sie.“ Auch Jakotsu meldete sich zu Wort. „Stimmt, das muss sie sein. Dann lasst uns das Weib mal schnell zu Naraku bringen. Ich möchte endlich wieder mit dem süßen Inuyasha kämpfen.“ Nein, was für eine Tunte, ging es mir durch den Kopf. Aber Moment mal, es kam kein Untertitel. Sie sprechen weiterhin deutsch. Yay. Doch mir blieb nicht lange Zeit, um innerlich zu jubeln, denn schon im nächsten Augenblick sickerten ihre Worte bei mir durch. Sie wollten mich zu Naraku bringen? Na toll. Aber Sesshomarus Kampfstellung nach zu urteilen, würde er mich denen wohl nicht kampflos übergeben. Puh, da hatte ich wohl Glück gehabt. Aber egal, wie stark er nun war; ob er gegen 7 Söldner gewinnen kann, ist fraglich. „Wer seid ihr?“ kam nun des Yokais Frage. Bevor die Krieger vor uns antworten konnten, fuhr ich dazwischen. „Also sie sind auf jeden Fall der Feind.“ Mir wurde jedoch keine Beachtung geschenkt. „Wir sind die Shichinintai. Und Naraku hat uns den Auftrag gegeben, dieses Mädchen zu ihm zu bringen“, sprach Bankotsu und zeigte dabei auf mich. Nicht gut. „Verstehe, ich werde das jedoch nicht so einfach zulassen.“ Kurz bevor der Kampf begann meinte ich noch leise: „Pass auf! Naraku hat sie mit Juwelensplittern wiederbelebt.“ Sesshomaru nickte nur und stürzte sich in den Kampf. Ich wich etwas zurück, um nicht getroffen zu werden, sah mich aber immer wieder um. Ich hatte ein komisches Gefühl. Plötzlich hörte ich hinter mir etwas rascheln und da fiel mir auf, dass es nur 6 Krieger waren, die gegen den Yokai kämpften. Wo war der dritte? Wo war Bankotsu? Als das Geräusch lauter wurde, drehte ich mich blitzschnell um und schon hielt er mir sein Banryu an den Hals. „Nur ein Wort und du bist tot“, zischte er. Ich schluckte. Nicht, dass ich mich nicht verteidigen könnte, aber diesen Trumpf wollte ich mir noch aufheben. Also blieb ich still, doch ohne ein Wort sagen zu müssen, schien Sesshomaru mein Problem zu bemerken, denn aus dem Augenwinkel sah ich, wie er in meine Richtung sprang. Nur leider wurde er von Mukotsu und Kyokotsu aufgehalten, während mich Bankotsu und die anderen trotz meines Widerstands forttrugen. Ich konnte nur hoffen, dass er die beiden ohne Probleme vernichten konnte. Obwohl, da sollte ich mir wohl keine Sorgen machen. Über was ich jetzt eher nachdenken sollte, wäre meine eigene Lage. Der Anführer hatte mich einfach über seine Schulter geworfen und ich baumelte mal wieder wie ein nasser Mehlsack herum. Meine Versuche, ihn mit meinen Schlägen auf den Rücken zu verletzen, hatte ich bereits aufgegeben, da sie sowieso nichts brachten. Direkt hinter ihm ging Jakotsu, der mich angesäuert betrachtete. Ich versuchte, mich ein bisschen aufzustützen, um ihn ansehen zu können. „Hast du irgendein Problem“, blaffte ich ihn an. Schließlich hatte ich ihm nichts getan. Ich spürte die verblüfften Blicke der anderen auf mir. Kein Wunder. Ich legte mich hier mit der Frauen verachtenden Transe an, dessen Augen sich gerade gefährlich verengten. „Ja, und zwar mit dir“, gab er wütend preis. Darauf wär ich ja echt nicht gekommen. „Und wieso, ich hab dir doch gar nichts getan.“ „Pah, ihr Frauen seid doch eh alle gleich“, gab er trotzig von sich. Ich wollte gerade etwas erwidern, als mir Bankotsu dazwischen fuhr. „Seid still ihr zwei“, befahl er herrisch. Beleidigt gab ich eine Zeit lang Ruhe, doch ich hatte noch ein paar Fragen. „Bringt ihr mich eigentlich gleich zu Naraku oder habe ich das Vergnügen noch länger mit euch rumzuhängen?“ fragte ich sarkastisch. Diesmal beantwortete Renkotsu meine Frage. „In wenigen Tagen wird er dich abholen“, sprach er tonlos, worauf ich zu ihm schaute. Das ist doch der Typ, der Bankotsu aus dem Weg räumen will, damit er selbst der Anführer sein kann, oder?, fragte ich mich in Gedanken. „Und wohin bringt ihr mich jetzt?“ Ich rechnete zwar nicht mit einer Antwort, doch ein Versuch war es wert. Ich wurde nicht enttäuscht. Nur leider hatte ich mir „Sei nicht so neugierig Weib. Das wirst du dann schon sehen.“ Jakotsu mal wieder. Damit gab ich mich ungern zufrieden, aber ich hatte wohl keine andere Wahl. So hing ich also weiterhin einfach nur rum und wartete. Doch bald wurde mir das Warten zu anstrengend und erschöpft schloss ich die Augen, driftete in einen traumlosen Schlaf. Ein Ruck ließ mich aufschrecken. Ich saß auf dem Boden in einem dunklen Raum, spürte die Fesseln um meine Fuß- und Handgelenke. Der Boden war scheinbar aus Holz und fühlte sich recht morsch und rau an. Ein kleines Fenster ließ Mondlicht herein und half mir meine Umgebung noch besser zu identifizieren. Ich sah ein Bett und sonst nichts. Wahrscheinlich befand ich mich im Versteck der Shichinintai. Dadurch, dass sie ständig weiterzogen, richteten sie es sich wohl nie wirklich häuslich ein. Aber das war nun meine kleinste Sorge. Es war bereits Nacht und keine Spur vom Daiyokai. Trauer machte sich in mir breit und sorgte für einen riesigen Kloß in meinem Hals, der mir die Tränen hochtrieb. Doch bevor sie überhaupt ihren Weg über meine Wangen finden konnte, schüttelte ich tapfer den Kopf und überlegte stattdessen, was ich nun tun konnte. Dies wurde mir jedoch abgenommen, da sich in dem Moment leise quietschend die Tür öffnete. Bankotsu trat mit einem Tablett voll mit Essen herein. „Sie mal einer an, du bist endlich wach“, bemerkte er trocken, während er das Tablett mit Essen vor mir abstellte und sich dann an den Fesseln an meinen Handgelenken zu schaffen machte. Er zückte ein Messer und zerschnitt sie. Verwirrt blinzelte ich ihn an, doch er schien meine Frage zu verstehen und antwortete mir sogleich. „Füttern werde ich dich ganz sicher nicht. Und so bald du mit essen fertig bist, wirst du wieder gefesselt, also denk dir jetzt nichts Falsches“, warnte er mich vor. Wäre ja auch zu schön gewesen, dachte ich. Trotzdem… „Wieso gibst du mir überhaupt was zu essen? Rein theoretisch könnte es dir doch egal sein, ob ich was zwischen die Zähne kriege“, stellte ich nüchtern fest. „Da hast du zwar recht, aber wenn du verhungerst, hat Naraku nichts mehr von dir.“ „Oh.“ „Obwohl…“, setzte er an und ich horchte auf. Von ein auf den anderen Moment beugte er über mir. In meinem Kopf drehte sich alles. Was soll das denn nun, dachte ich und bemerkte, dass er weitersprach. „…ich frage mich ja, was so besonders an dir sein soll, dass es Naraku so auf dich abgesehen hat.“ Er griff nach einer Strähne meines Haars. „Hübsch bist du ja, aber so wie ich Naraku kennengelernt habe, muss er schon einen guten Grund dafür haben, dich zu ihm zu holen.“ „Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen.“ „Ach nein?“ Bei diesen Worten kam er mir gefährlich nahe. Seine Hand strich meinen Arm entlang. Ich musste zugeben, dass sich ein komisches Gefühl in mir breitmachte, dass auf keinen Fall Ekel war. Dennoch stemmte ich meine Hände gegen seine Brust, um ihn wegzudrücken, und erst da fiel mir auf, dass er seine Rüstung nicht trug. Er grinste. Wohl zu Recht, denn er bewegte sich kein Stück. Stattdessen kam er mir noch näher. „Willst du diese Nähe nicht? Jede andere Frau würde sich freuen.“ „Ich bin aber nicht jede andere Frau.“ „Wohl war. Vielleicht hegt ja deshalb Naraku so ein Interesse an dir.“ „Glaub was du willst.“ „Du bist ja vielleicht störrisch“, er setzte sich wieder auf. „Iss jetzt“ Ich beäugte ihn misstrauisch. Er schien mal wieder zu verstehen. „Keine Sorge, da ist kein Gift drinnen.“ Ich war zwar immer noch nicht ganz überzeugt, aber ich hatte Hunger, also langte ich kräftig zu. „Da fällt mir ein… sind deine Kameraden schon zurück?“ „Du meinst Mukotso und Kyokotsu? Nein, dein Beschützer hat sie scheinbar getötet. Du scheinst ihm viel zu bedeuten“, meinte er. Komischerweise sprach er über seine sogenannten Kameraden recht kühl. Sie bedeuteten ihm wohl nicht viel. „Ich nehme an, ich befinde mich in deinem Zimmer“, stellte ich fest und bekam zu Bestätigung ein Nicken. „Warum“, fragte ich nun, während sich eine meiner Augenbrauen langsam nach oben schob. „Warum bin ich gerade im Zimmer des Anführers?“ „Weil du dich hier sicher fühlen kannst. Mehr oder weniger. Die anderen würden es nicht wagen hier reinzukommen.“ „Heißt das jetzt, ich muss dir dankbar sein?“ „Wenn man es so sieht… ja, das solltest du“, meinte er wiederum. Ich blinzelte verwirrt. Ich hätte niemals gedacht, dass man sich so mit dem Anführer der bekannten und skrupellosen Söldnerbande unterhalten konnte. Ein Grinsen schlich sich auf meine Züge. „Na dann will ich mal nicht so sein und dir für deine Großzügigkeit danken.“ Ein Kichern konnte ich nicht unterdrücken, doch er grinste nur zurück, nahm das Tablett mit sich und verschwand mit den Worten „Schlaf jetzt“ hinter der Tür. Ich kam seinem Befehl ausnahmsweise nach und legte mich hin, da ich noch immer ziemlich erschöpft war. Plötzlich fiel mir jedoch auf, dass meine Hände ja nicht mehr gefesselt waren. Hatte er vergessen, mich wieder zu fesseln, oder… steckte mehr dahinter? Aber wahrscheinlich wusste er, dass ich trotzdem nicht ausbrechen konnte, da das Fenster zu klein und die Tür scheinbar verschlossen war. Müde schloss ich meine Augen und sank in einen unruhigen Schlaf. „…auf…“ „….ach auf…“ „Ich sagte wach auf!“ Langsam wurde ich wach und wie nicht anders erwartet stand Bankotsu vor mir. „Was denn“, gab ich patzig von mir. „Komm mit!“ „Und wie? Soll ich vielleicht Sack hüpfen ohne Sack, oder was? Falls du es noch nicht bemerkt hast, auch meine Beine sind gefesselt.“ Er verdrehte auf meine Worte nur genervt die Augen, schnitt aber anschließend meine Fesseln durch. „Und was jetzt?“ „Komm einfach mit.“ Ich folgte ihm durch die Tür und kam in ein Zimmer mit Tisch und ein paar Stühlen. Das musste wohl das Wohnzimmer sein. Vor mir standen nun alle Söldner, bis auf Mukotsu und Kyokotsu. Und sie alle stierten mich feinselig an, außer Bankotsu. Was ist denn nun los, dachte ich mit einem mulmigen Gefühl in meinem Magen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)