Only you! von kora (Ruffy x Nami- Reallife) ================================================================================ Kapitel 4: So vertraut oder Der erste Eindruck ---------------------------------------------- Ich massierte seufzend meine Stirn. Es war gerade mal Mittag und Ruffy hatte mir beinahe schon den letzten Nerv geraubt. Immerhin saß ich nun auch in Bio neben ihm, nachdem schon dem zweiten Lehrer aufgefallen war, wie gut wir anscheinend zusammen passten. Dabei kannten wir uns doch noch nicht mal wirklich! Aber anscheinend war das diesem komischen Kauz von Biolehrer wohl ziemlich egal. Denn verrückt wirkte er allemal. Und sein Aussehen trug zu dieser Vermutung auch nicht gerade wenig bei. Seine Haare waren grau und standen links und rechts von seinem Kopf ab wie zwei kleine Baumstämme. Vermutlich verstecke sein großer Zylinder den Rest dieser skurrilen Frisur… Außerdem schien es, als ob seine Haare um seinen Kopf wie eine Schnur gebunden waren. Doch ich musste diesem Doc. Bader (er wollte, dass man ihn mit Doc und nicht Mr. ansprach) eins lassen: Sein Grinsen, das meistens auf seinem Gesicht zu sehen war, wirkte echt freundlich. Aber seine Klamotten waren wieder so im Stil eines verrückten Wissenschaftlers. Und ich vermutete, dass er auch genauso einer war. Immerhin hatte er im Biounterricht Experimente durchgeführt, die ich eher in Chemie vermutet hatte. Wenn ich ganz ehrlich war, hatte ich zwischendurch auch ein wenig Angst gehabt. Wir, das heißt die Schüler, mussten nämlich das gleiche Experiment selbst nachmachen, und Ruffy war mein Laborpartner. Aber Ruffy wollte man einfach bei sowas nicht als Partner haben. Das konnte ich nun, nach vier Stunden in den ich ihn kannte und aushalten musste, jedem versichern. Denn er konnte nämlich weder die Anweisungen von Doc Bader abwarten, noch auf die Sicherheitshinweise im Buch zu diesem Experiment achten. Er hatte es deshalb fast geschafft, den Klassenraum in die Luft zu jagen. Ich hatte es hingegen gerade so hinbekommen, das Schlimmste zu verhindern. Mei Gesicht war am Ende allerdings dreckig wie sonst was geworden und auch meine Kleidung hatte recht viel abbekommen. Okay, ich sah vermutlich ziemlich lustig aus, so als Schornsteinfeger, aber zum Lachen war mir trotzdem nicht zu Mute. Was bei Ruffy definitiv anders aussah. Er kringelte sich ja fast am Boden. Auch meine umstehenden Klassenkameraden unterdrückten einen Lachanfall, dass sah ich sofort. Besonders ein Junge mit schwarzen Locken und langer Nase lachte sich mit Ruffy die Seele aus dem Leib. Vermutlich waren die beiden Freunde. Ich nahm mir vor, später diesem Nasenbären auch eine zu verpassen. Doch jetzt war erst mal der Strohhut dran. Deshalb beugte ich mich zu ihm herunter, er lag wirklich auf dem Boden (ach ja, unser Lehrer lache sich auch einen ab, während er anderen Schülern half), und lächelte ihn freundlich an. Er hingegen hörte auf zu Lachen, denn anscheinend verunsicherte ihn mein Lächeln. Was ich auch geplant hatte. Es sollte nur die Vorwarnung für den harten Schlag werden, den er auf den Kopf bekam. Er wimmerte daraufhin bestimmt zehn Minuten, während ich mir mein Gesicht wusch und auch versuchte meine Klamotten halbwegs zu reinigen. Doch die ganze Zeit zeichnete sich dann auf meinem Gesicht ein triumphierendes Lächeln ab. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, in dem wir zusammen ein Versuchsprotokoll schreiben sollten. Und nun saß ich hier. Mit Kopfschmerzen und dem Gedanken, dass ich Ruffy am liebsten nicht kennen gelernt hätte. Okay, dass stimmte jetzt eigentlich nicht wirklich. Denn wenn ich jetzt mal ganz ehrlich zu mir selbst war, so war ich doch richtig erleichtert darüber, nicht allein da stehen zu müssen. Ich fand zwar normalerweise schnell Freunde, aber meine alte Schule hatte mir ja bewiesen, dass dies nicht immer der Fall war. Aber schon in meiner ersten Mittagspause an dieser Schule saß ich mit sieben Leuten an einem Tisch und verspeiste das Essen, welches echt gar nicht so schlecht schmeckte. Denn Ruffy hatte mich in der Pause sofort seinen Freunden vorgestellt. Das ein oder andere Gesicht war mir sogar schon bekannt, unter anderem die Langnase. Sein richtiger Name war übrigens Lyssop und es schien, als ob er nichts lieber tat als Lügengeschichten zu erzählen. Bei mir war er deswegen schon jetzt als Pinocchio vermerkt. Ach ja, für das Auslachen hatte ich mich, nebenbei gesagt, auch schon gerecht. Ansonsten war er allerdings ziemlich nett und ich verstand mich eigentlich auf Anhieb mit ihm. Auch Robins Gesicht hatte ich schon im Matheunterricht bei Mrs. Cocolo gesehen gehabt. Sie war eine der wenigen gewesen, die nicht jedes Mal laut mitgelacht hatte. Sie hatte außerdem ebenfalls lange, schwarze Haare die sie mit einer Sonnenbrille von der Stirn zurück hielt. Nur ein paar einzelne Strähnen fielen heraus. Ich musste schon sagen, dass sie ziemlich hübsch war. Aber außerdem war sie mir sofort sympathisch und ich war mir sicher, dass es richtig Spaß machen würde, mit ihr shoppen zu gehen. Doch auffällig bei Robin war, denn das war mir sofort aufgefallen, dass sie ihre Emotionen nicht wirklich offen zeigte. Sie lächelte und kicherte nur ab und zu. Zudem war sie mit diesem Typ namens… ach ich hatte den Namen vergessen, zusammen. Er hatte grüne Haare und hatte das ganze Essen über eine stoische Miene aufgesetzt. Über ihn kann ich echt nicht viel sagen, da ich nicht viele Wörter mit ihm gewechselt hatte. Aber eins war mal sowas von auffällig: Der Moosschädel stritt sich echt die ganze Zeit mit diesem blonden Typen namens Sanji. Beleidigungen flogen nur so über den Tisch und ich war mir sicher, dass sie sich auch nicht selten richtig prügelten. Bei dem, was die sich an den Kopf warfen… Und eins muss gesagt sein, es nervte ungemein beim Essen! Deshalb riss mein Geduldsfarden auch irgendwann und die konnten so wie Ruffy die Härte meines Schlages am Ende bezeugen. Doch leider wurde weiter an meinen Nerven gezerrt. Denn dieser Sanji sülzte mich voll und beteuerte mir seine unendliche Liebe, blablabla. Ich war echt genervt und mir lag auch wirklich einen Satz auf der Zunge, den Sanji sehr wahrscheinlich ruhig gestellt hätte, aber da wurde ich schon abgelenkt. Denn ein Junge mit lustiger Mütze, bestimmt zwei Jahre jünger, stellte sich mir freundlich vor. „Ich bin Chopper.“, meinte er lächelnd und ich musste wirklich gestehen, dass er richtig putzig aussah. Irgendwie machte sich bei mir ein Beschützerinstinkt breit. „Freut mich, ich bin Nami.“, erwiderte ich, nun wieder gut gelaunt. Außerdem war da noch Franky. Er hatte blaue Haare, die hoch gegellt waren, und eine schwarze Sonnenbrille auf der Nase. Er wirkte eigentlich ganz nett auf mich, aber auch ein bisschen laut und seltsam. Zudem benutzte er das Wort „SUPER!“ sehr oft… Allem in allem fand ich Ruffys Freunde ja schon recht nett. Und wie gesagt, ich war einfach froh, dass ich so schnell Freunde gefunden hatte. Mal ehrlich, wer war auch gern allein? Aber eins war mir sofort aufgefallen: ich würde hier, also wenn ich ab sofort meine Zeit mit dieser Truppe verbringen würde, wohl ziemlich oft Kopfnüsse verteilen müssen. Besonders an Ruffy, das hatte ich schon in den ersten Stunden, bekannter weise, bemerkt. Ich ließ meinen Blick zu ihm schweifen. Er fraß sich gerade mit allem was er in die Finger bekam voll. Ich lächelte deshalb ein wenig. Irgendwie mochte ich seine Art. Ich kannte ihn zwar erst seit heute Morgen, aber mir war schon aufgefallen, dass ich mich bei ihm wohlfühlte. Vermutlich könnten wir sogar ganz gute Freunde werden. Auch wenn er wirklich sehr nervig sein konnte! Aber vermutlich brauchte ich genau so jemanden… „Hey, Nami! Kann ich dein Essen haben?“, fragte mich plötzlich Ruffy und schaute mich grinsend an. „Bitte, was?“ „Ich hab gefragt, ob ich dein Essen haben kann. Immerhin hast du seit bestimmt fünf Minuten nichts mehr gegessen.“, wiederholte er freundlich seine Bitte. „Ganz sicher nicht.“, erwiderte ich und lächelte ebenso freundlich, aber gleichzeitig auch gefährlich. „Und wag es nicht, mir was zu klauen.“, fügte ich noch hinzu und in meiner Stimme schwang so eine Kälte mit, obwohl mein Lächeln noch da war, dass Ruffy schlucken musste. Ich hingegen kicherte nur und aß zufrieden weiter. Ich ließ mich seufzend auf mein Bett fallen. Mit einem kurzen Blick auf mein Handy stellte ich fest, dass es gerade mal sechs Uhr abends war. Nicht wirklich spät. Aber ich war dennoch tot müde und versucht nun einfach zu schlafen. Aber ich riss mich zusammen und dachte an die Hausaufgaben die ich machen musste. Denn offensichtlich war heut der gebt-den-Kindern-nichts-im-Buch-auf-Tag! Denn ich hatte ja nur kein Bücher, Wissen und so anscheinend aber schon. Zumindest nahmen die Lehrer, die ich heute hatte, an, dass wir in Japan zufälligerweise exakt am gleichen Thema waren. Und das auch noch in fast allen Fächern… Na ja, ich wollte aber halt auch nicht noch einen schlechteren Eindruck bei manchen machen. In Mathe heute Morgen war ich ja schon ordentlich zu spät gewesen, in Bio hatte mein Laborpartner fast alles in die Luft gejagt und ich war mit verantwortlich gemacht worden und wegen Ruffy kam ich nach der Mittagspause wieder zu spät. Doch da ich heute teilweise unverschämtes Glück hatte, war mein Englisch Lehrer ziemlich locker. Er, also nebenbei gesagt, ich glaube er heißt Shanks oder so, hatte sich nur einen abgelacht. Immerhin hatte Ruffy als Entschuldigung vorgebracht, dass er so lange für das Mittagessen gebraucht hatte und dann eingeschlafen war. Ich selbst hatte es, wieso auch immer, als meine Aufgabe gesehen, mich um ihn zu kümmern. Echt, ich hatte so was von null Ahnung, was da in mich geraten war! Na gut. Vielleicht hatte es an dem Ausdruck gelegen, den ich für ein paar Sekunden auf seinem schlafenden Gesicht erkennen konnte. Er ähnelte stark dem, den ich gestern, als ich im Auto war, bei ihm gesehen hatte. Auch wenn seine Miene vielleicht nur für eine Sekunde unendlich traurig war. Seine Freunde hatten allerdings nichts mitbekommen. Nach dem Essen waren sie alle ihres Weges gegangen und da ich Ruffy halt irgendwie am „besten“ kannte, war ich bei ihm geblieben. Und während er dann so geschlafen hatte, hatte ich eben gelesen (wir waren mittlerweile in den Aufenthaltsraum gegangen). Aber plötzlich war er unruhig geworden. Wie gesagt, nicht sehr doll, aber dennoch genug, dass ich ihn wecken wollte. Hätte er nicht sofort wieder friedlich vor sich hin gedöst, hätte ich es auch wirklich gemacht. Doch zwanzig Minuten später erkannte ich, dass ich ihn vermutlich eh nicht geweckt bekommen hätte. Ich konnte ihn schütteln, schlagen und seinen Namen rufen wie sonst was –der Typ wachte einfach nicht auf. „Und eben beim Essen war er noch quicklebendig gewesen…“, murmelte ich dann, während ich nach einer Lösung für dieses Problem suchte. Diese war jedoch gar nicht mehr von Nöten! Denn genau in dem Moment, als ich das Wort „Essen“ gesagt hatte, war Ruffy auf einmal hell wach und fragte nach diesem. Anstatt ihm zu antworten, schlug ich ihm lieber fest auf den Schädel. „Wir sind schon wieder viel zu spät! Und das wegen dir!“, schrie ich sauer und funkelte ihn böse an. Doch diesmal achtete er nicht darauf sondern sprang einfach hoch und packte mich an der Hand, sodass ich ihm folgen musste. „Stimmt! Und dabei wollte ich bei Shanks doch eigentlich nicht mehr zu spät kommen.“, lachte er dabei nur. Und im Klassenraum angekommen wurde ich, sowie Ruffy, halt schon wieder ausgelacht. Diesen Lyssop, der anscheinend auch bei uns in Englisch war, konnte man auch dieses Mal gut hören. Ebenso der kleine Chopper und Franky. Ich nahm mir wieder vor, mich später zu rächen. Ich musste unwillkürlich grinsen. Ich kannte diese ganze Bande gerade mal seit heute und trotzdem kamen sie mir so vertraut vor. Besonders Ruffy. Irgendwie benahm ich mich ihm gegenüber so, als würde ich ihn schon Jahre kennen. Und dann saßen wir auch noch den ganzen Mittwoch nebeneinander. Ja, auch in Englisch. Ich fragte mich schon, wieso neben ihm immer ein Platz frei war. Vermutlich, weil er immer so viel Quatsch machte, was mir ja schon sehr schnell aufgefallen war… Irgendwann jedoch quälte ich mich aus meinem Bett und ging zum Schreibtisch. Meinen Laptop musste ich allerdings erst noch rauskramen, ehe ich mich setzten konnte. Ich schaute in meinen Block, wo ich die Hausaufgaben aufgeschrieben hatte. In Bio und Englisch musste ich recherchieren. In Mathe Aufgaben, die wir hatten abschreiben mussten, lösen. Ich entschied mich heute nur Englisch zu erledigen, immerhin hatte ich ja die ganzen Fächer erst wieder in einer Woche. Also klickte ich auf das Internetsymbol, natürlich nachdem mein Laptop hochgefahren war, wartete und machte schon mal meine Musik an, wie immer wenn ich was für die Schule erledigen musste. Doch ich konnte eigentlich warten bis ich schwarz wurde. Das war mir nach dem dritten Lied klar. Denn ich hatte kein Internet. Zu Hause in Japan hatte ich ja W-lan, aber hier… Ich suchte vergeblich nach so einer Buxe, oder wie auch immer der korrekte Begriff war, fand aber einfach nichts. Ich seufzte. Na toll. Also blieb mir natürlich nichts übrig als runter zu Robert und Nojiko zu gehen und zu fragen. Und darauf hatte ich, ehrlich gesagt, so viel Lust wie auf einen Zahnarztbesuch. Denn die beiden wollten schon so einiges über meinen ersten Schultag erfahren, als ich vor einer halben Stunde nach Hause gekommen war. Mit dem Argument der Müdigkeit und der zu erledigenden Hausaufgaben schaffte ich es glücklicherweise nach nur zehn Minuten in mein Zimmer. Doch nun… ich durfte wieder runter gehen.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)