Zum Inhalt der Seite

Gin Tonic

How to train a Wanna-Be
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

guide for a Punki...

Der nächste Tag fängt schon beschissen an.

Gleich in der U-Bahn muss ich eine. Neo-Nazi von meinem Platz wegprügeln.

Der Snack-Automat ist leer.

Frühstück fällt aus, Tox.

Missmutig knurre ich eine Passantin an.

Selbst bei meinem iPod ist der Soft aus. Toll.

Jetzt muss ich wieder zu Leo; aufladen. Und der zockt mich sicher gleich wieder ab.

An der Haltestelle, an der Ferox gestern rausgesprungen ist brüllte ich kurz seinen Namen durch die Tür.

Er wird schon kommen.

Dann lass ich mich zurück auf meinen Platz fallen.
 

"Na? Hast du dein Hündchen verloren?" Der Typ von Gestern.

Ich höre einige Schreie aus dem angrenzenden Abteil. "Nope." Ferox springt freudig hechelnd auf meinen Schoss. "Na, wenigstens bist du gut drauf..." Ich tätschle seinen monströsen Schädel.

"Tja, Prinzchen, heute is' Diättag! Was glotzt du so?!? Mucke gibt's auch keine; iPod tot."

Ferox mustert mich mit schief gelegtem Kopf.

"Alter! Kann ich nix für! Morgen gibt's wieder was! Ich besorg heute Kohle. Paradies muss warten."

Sehnsüchtig denke ich an den Joint.

Plötzlich raschelt es hinter mir.

Kenai streckt mir eine Tüte hin. MC Donalds.

Mein Magen brüllt auf.

"Nein danke! Wir brauchen deine verdammten Almosen nicht!" Fahre ich ihn an. Er zuckt die Schultern und legt die Tüte auf den Sitz neben mir.

Sofort reist Ferox sie auf und macht sich über den Inhalt her.

"Verräter!" Ich boxe ihn in die Seite.

"Hör mal..." Der Knirps sieht mich unsicher an. "Ich möchte von Zuhause weg... Und da hab ich mir gedacht das du mir mal einen Tag lang zeigen könntest-" " Was wist du?!? Einen Tag im Leben eines Straßenfreaks?!? Wenn du von Zuhause weg willst, dann hau doch einfach ab! Das is' nix, was man sich lange überlegt! Entweder man macht's, oder man macht's nicht! Und wenn man, wie du, eher an seine Klamotten hängt...." Ich musterte seine neue Kleidung "Dann gehörst du zu Mami und Papi in ein warmes und liebevolles Nest!" fahre ich ihn an. Er zuckt zurück. "Ich kann dich auch dafür zahlen-" Ich packe ihn am Kragen. "Ich bin kein Fremdenführer! Ich lasse mich nicht zahlen! Und du hast ja wohl mehr als genug Kohle! Da haut keiner ab! Es sei denn, wegen einer verdammten Wette!" Ich stoße ihn grob zurück.

"Das ist doch kein Abenteuer Urlaub!" Er sinkt in sich zusammen.

"Bitte... Bitte hilf mir..."

Er wirkt hilflos wie ein kleines Baby. "Überzeug' mich!" Er schweigt mich an. Die Wunde unter seiner Augenbraue ist verkrustet und rot. Mutig, sich mir nach dem gestern wieder bei mir blicken zu lassen...

"Ich kann dir ein IPod Ladegerät beschaffen...."

Ich zucke zusammen. Autsch. Er hat meine Wunden punkt getroffen. "

Leg noch Futter für Ferox drauf, und wir sind im Geschäft..." Murmel ich leise. Ein erleichtertes Grinsen huscht über sein Gesicht. "Dann treffen wir uns morgen hier am Bahnhof?"

Ich kneife die Augen zusammen. "Nein. Unterricht beginnt JETZT oder nie! Der erste Tag deiner Woche läuft!" "Aber ich hab doch nur-" "Du musst mit den auskommen, was du gerade dabei hast! Was du am Körper trägst! Maximal noch eine kleine Tasche!" Ich klopfe auf mein Exemplar mit Nieten. "Also sind die Voraussetzung perfekt!"

Na, das kann ja heiter werden.

"Ich bin übrigens Tox." "Ich bin Kenai." Antwortet er schüchtern.

"Kenai... Und was noch?" Ich mustere ihn scharf. "Kenai Hunter!" Antwortet er artig.

"Schon die ersten zwei Fehler gemacht!" Knurre ich ihn an.

"Erstens: man sagt NIE seinen echten Namen schon gar nicht seinen vollen Namen! Zweitens: man legt sich einen kurzen UND einprägsamen Spitznamen zu. Natürlich mit Geschichte. In meinem fall Tox. Von Gin Tonic, mein Lieblings Gesöff. Tonic, Tonix, Tox. Lass dir was einfallen."

Kenai schweigt einige Stationen lang. Ich kraule Ferox hinter den Ohren. Plötzlich murmelt er: "Jin. Hunter, Jäger, Menschenjäger, Jinsai, Jin..." Er sieht mich erwartungsvoll an. Ich zucke die Schultern. "Geht doch."
 

"Hey! Nicht so schnell!" Jin läuft, um mit meine langen Beinen Schritt zu halten. "Nicht trödeln! Nicht hier! Wenn du irgendwo stehen bleibst, schnappen dich die Bullen!" "Warte! Ich hab Seitenstechen!"

"Du brauchst eindeutig bessere Ausdauer!" Ich packe ihn am Kragen und ziehe ihn hinter mir her durch das Touristenviertel.
 

Als wie wieder in der U-Bahn sitzen, fordere ich Jin auf, alles zu wiederholen, was ich ihm beigebracht habe.

"Immer schnell weitergehen. Nicht stehen bleiben. Touristenviertel meiden."

"Noch was: Leg dir Tattoos, Piercings und oder Narben zu, irgendetwas, das dich wild aussehen lässt." "Wozu-" "Fahrkarten bitte!" Tönt es durch den Wagon. Schon steht er vor uns und mustert uns auffordernd an. Panisch sieht Jin mich an. "Nein." Ferox knurrt. Mutig reckt der Kontrolli die Brust vor. "Dann hohl ich die Polizei!"

"Ach... Tun sie das, ja?"

Ich drehe das Messer in meiner Hand. Der Kontroller und Jin zucken zusammen.

Jin sieht mich ängstlich an und fragt leise: "Du hättest ihm doch nichts getan, oder?" Ich beobachte den Kontroller, der weiter durch den Zug geht.

"Vielleicht... Vielleicht auch doch..." Jin blinzelt mich erschrocken an.

An irgendeiner Haltestelle springt Ferox aus der Bahn. "Wo rennt er denn hin?" Ich sehe ihm kaum nach. "Weis nicht..."
 

"Schlafenszeit!" Ich schupse den Knirps in einen windgeschützten Winkel. "Is das das 'Paradis'?" Frag er neugierig und sieht sich um. "Wie kommst du denn da drauf?!?"

Ich Rolle mich nahe an der Mauer zusammen.

"Naja... In Zug hast du irgendwas über ein Paradies zu Ferox gesagt..."

Ich knurre. "Knirps! Sieht das hier aus wie ein Paradies!?!"

Ich deute auf den abbröckelnden Putz und den Müll auf dem Boden.

"Warum gehen wir nicht dahin, wenn's da so toll is'?"

Kann der nicht einfach die Klappe halten?!? Ich fahre herum.

"Entweder, du bist jetzt mit dem hier zufrieden, oder du hältst deine Klappe und verpisst dich!" Ich mustere ihn scharf.

"Ich könnte schon ins Paradies, hab aber keinen Bock zwei Punks beim Sex zuzuschauen. Aber wenn dir so was nichts aus macht, kann ich dich ja hinführen...."

Augenblicklich wird er rot wie eine Tomate. Wie alt ist er eigentlich?!? 12?!?

"Hast du schon mal...." Er bricht ab und blinzelt unsicher zu mir hin.

"Beim SEX..." Ich betone das Wort absichtlich übertrieben. "...zugeschaut? Du willst es nicht sehen... Wirklich nicht."

Ich drehe mich weg. Jin streckt sich etwas weiter weg von mir lang aus.#
 

Die Fesseln Scheuern an meinen Handgelenken und zerren meine Arme unbarmherzig nach oben.

Kaltes Blut läuft meine Arme herab.

Ich spüre seine warme Hand auf meinem Bauch.

Verzweifelt bäume ich mich auf.

Sein Lachen, als er meinen Hals küsst. Tonlos Schreie ich in den Knebel.

Kalte Tränen versickern in der Augenbinde.

Sein kranker, stinkender Atem verseucht die Luft.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück