Schattenleben von Ray_Estheim ================================================================================ Kapitel 9: Gewissen ------------------- So bevor es im ganzen Text untergeht: Vielen Dank für 9 wundervolle Favo-Einträge!!! ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Sebastian: Ihr macht mir keine Vorwürfe, gebt mir keine Schuld. Nein ihr bringt mir Verständnis entgegen, scheint keine Angst zu haben vor dem was ich bin, scheint keine Angst vor Mir zu haben. „Jetzt schau nicht so als würde die Welt untergehen. Die Zeit kann man nicht zurück drehen, man kann nur nach vorn sehen und weiter machen. Das waren doch mal deine Worte an Ciel oder irre ich mich?“ Nein ihr irrt euch nicht. Genau dies waren meine Worte an den jungen Herrn als er nach Madame Reds Tod nachdenklich, fast schon Trübsal blasend am Kaminfeuer stand. Diese Worte nutzt ihr nun um mich aus meiner inneren Starre zu holen, aus dem Sturm der Dinge die in meinem inneren schreien, versuchen an die Oberfläche zu kommen. „Es ist dennoch unverzeihlich“ erwidere ich ernst, sehe euch direkt an, versuche eurem sanften Blick nicht auszuweichen, mich dem zu stellen das mich erwarten wird. Tief im innersten erwarte ich das ihr mir Vorwürfe macht, das ihr eure Wut auslasst, das ihr ein hartes Wort gegen mich sprecht oder Angst zeigt. Doch euer Blick zeigt nichts davon. Güte, Verständnis, Sorge und etwas unbeschreibbares zeichnen sich darin aus aber nichts das sich gegen mich richtet. Nichts was ich erwarte, das es mir vielleicht leichter machen würde mit dieser Situation um zugehen. Ich erwarte harte Worte, erwarte das ihr mich verflucht, doch nichts davon kommt über eure Lippen. Nichts davon zeigt eure Seele. Nichts. Wie könnt ihr ein Wesen wie mir vergeben, wenn ich euch so geschadet habe? Wie könnt ihr einem Wesen wie mir mit so viel Freundlichkeit, Verständnis und Vergebung entgegen kommen, wenn ihr wisst das ich kein Mensch bin? Ich verstehe es nicht. Doch macht euch dies zu einem besonderen Menschen. Einen Menschen wie es nur wenige gibt. Als ihr versucht euch etwas auf zurichten, höre ich wie ihr zu kämpfen habt. Schnell greife ich nach eurem geschwächten Körper, helfe euch behutsam beim aufrichten. „Vielen Dank“ Euer Atem geht schwer, stockt immer wieder ebenso wie euer Herzschlag der in für meine Sinne deutlich zu vernehmen ist. Blut rinnt eure Mundwinkel hinab, ihr beginnt zu husten, verkrampft dabei. Schutz suchend haltet ihr euch an mir fest, versucht ruhig zu atmen was nicht ganz so leicht ist, was deutlich zu spüren und sehen ist. Ihr kämpft darum bei Bewusstsein zu bleiben auch, wenn ihr kaum mehr Kraft habt. Ihr habt einen starken Willen und man kann nur hoffen das euer Wille euch dies überstehen lässt. Wobei für ein Wesen wie mich Hoffnung etwas ist das nicht existiert und für Menschen etwas ist an dem sie sich in ihrem Glauben festhalten können. Ein Halm im Meer des Schicksals... Erinya: Es wird immer schwerer bei Bewusstsein zu bleiben. Mein Körper ist geschwächt, doch kann ich nicht aufgeben, werde ich nicht aufgeben. Ich kann euch nicht allein lassen, muss euch doch davor bewahren das ihr Dummheiten begeht. Dummheiten die ihr später einmal bereuen würdet. Auch, wenn ich bis heute nichts davon wusste das Sebastian mehr ist als es den Anschein hat. Auch, wenn ich nicht wusste wie ihr genau zu einander steht. Nun weiß ich das ihr mit einander verbunden seit, das Sebastian alles dafür tut dich, Ciel meinen geliebten kleinen Bruder, zu beschützen, das er dich zurück brachte auch wenn du nun auf dem Weg der Finsternis wandelst, dunkle Pfade beschreitest. Auch, wenn ich spüre das ich dich eines Tages verlieren werde, so mache ich euch keine Vorwürfe. Nein. Es war deine Entscheidung, dein Wille diesen Weg zu gehen und Sebastian ist derjenige der dich wie ein Schatten begleitet, dich schützt und genau dieses Wissen beruhigt mich. Etwas sagt mir das er dir bis zum bitteren Ende beistehen wird, das er bis es soweit ist alles für dich tun wird und für dies werde ich ihm auf ewig dankbar sein, den du bist das Wichtigste in meinem Leben, wichtiger als mein eigenes. „Der Arzt sollte bald da sein. Ihr solltet euch nicht überanstrengen“ Deine Stimme holt mich aus meinen Gedanken, ist voller Sorge auch wenn du versuchst die Kontrolle über dich selbst zu halten. Ich spüre das in dir etwas vor sich geht, kann es in deinen Augen erkennen, an deinem Handeln, deinen Worten. Wo du sonst so souverän beherrscht wirkst, dir nicht anmerken lässt wenn du verärgert bist oder etwas anderes ist, so ist nun deutlich zu spüren das du scheinbar wie wir Menschen doch Gefühle besitzt, den dein Verhalten ist nicht das übliche. Nicht das Pflicht ergebene. Nein du handelst scheinbar aus Instinkt, handelst mit Vorsicht als wäre ich wertvolles Porzellan das jeden Moment zerbrechen könnte. Irgendwie ist dieser Vergleich ironisch. Sagte Vater früher immer zu mir ich sehe aus wie eine Porzellanpuppe, eine Puppe schön anzusehen doch sehr zerbrechlich. Doch ich glaube nicht das ich eine solche Puppe bin. Noch bin ich nicht zerbrochen, noch habe ich den Willen zu kämpfen da ich etwas zu beschützen habe. „Sagst du mir was du bist und was dich wirklich mit Ciel verbindet?“ Es ist nur eine leise Frage. Eine Frage auf nur du und Ciel eine Antwort habt, mir eine Antwort geben könnt. „Ich bin ein Dämon oder wie manche Menschen sagen würden ein Teufel. Ein Vertrag mit dem jungen Herrn bindet mich an ihn bis sein Ziel erreicht ist“ Deine Stimme ist ernst, doch vernehme ich die Wahrheit daraus. Deine Augen sagen mir auch das es die Wahrheit ist. Nun verstehe ich was dich mit Ciel verbindet, warum du ihn schützt, alles für ihn tust. Auch wenn es für andere vielleicht schwer zu verstehen ist warum ein Kind wie Ciel sich auf einen Pakt mit einem Dämon einlässt, so ist es für mich etwas das ich verstehen kann. Er hat alles verloren geglaubt, hatte sich in der Not an einen Dämon gewandt um zu leben. Es war sicher keine leichte Entscheidung, vielleicht auch keine direkt bewusste aber dennoch eine Entscheidung die er nicht zu bereuen scheint und mir somit es leichter macht seine Entscheidung zu akzeptieren. Als du dann deine weißen Handschuhe ausziehst, mir aus den blutgetränkten Kleid hilfst, sehe ich erneut das schwarze Zeichen auf deinem Handrücken. Das Zeichen das du mir bei unserer ersten Begegnung als Zeichen der Verbundenheit erklärt hattest. „Dieses Zeichen verbindet euch beide. Das verbirgt Ciel unter dem schwarzen Stoff, den er über den rechten Auge trägt, oder?“ „Ihr wisst mehr als ihr selbst glaubt. Aber es ist wahr. Der junge Herr verbirgt das Zeichen unter dem schwarzen Stoff. Doch sollten wir weiteres bei einer anderen Gelegenheit mit dem jungen Herrn besprechen“ Deine Stimme ist nur ein Flüstern das mein Ohr streift, mir einen leichten Schauer über den Rücken jagt. Leisen Wortes verspreche ich dir das euer Pakt ein Geheimnis bleibt, das ich alles tun werde um euch beide zu schützen. Doch kaum das ich meine Worte gesprochen habe, überfällt mich ein Hustenanfall. Bitter ist der Geschmack von Blut, doch habe ich nicht vor auf zugeben. Nein ich werde bis zum bitteren Ende kämpfen, habe doch versprochen alles zu tun um euch zu schützen. Schutz suchend krallen sich meine Finger in den Stoff deines Fracks. Deine Nähe gibt mir Halt, gibt mir Schutz auch wenn ich weiß das du mehr bist als es den Anschein hat. Doch genau dies beunruhigt mich im Moment nicht im geringsten. Nein nichts davon ist wichtig, jetzt da ich weiß was du wirklich bist, was dich mit Ciel verbindet. Nur dieses Wissen ist wichtig für mich, das Wissen das du ihn schützt und ihn auf seinem Weg begleitest. Leicht schüttle ich den Kopf, bereue es sofort als sich ein Schwindelgefühl in mir ausbreitet. Ein sehr unangenehmes Gefühl, doch hältst du mich sicher in deinem Griff, gibst mir das Gefühl von Sicherheit. „Eure Wunden sollten mit Wasser gereinigt werden bevor sie Entzündungen hervor rufen“ Deine Stimme ist leise aber dennoch kann ich den Ernst in ihr heraus vernehmen, spüre das du weißt von was du sprichst und doch ist dein Zögern ebenfalls klar zu spüren. „Ich vertraue dir. So wie ich dir bei unserer ersten Begegnung vertraut habe“ Es stimmt. Ich vertraue dir noch immer, mache dir keine Vorwürfe über das Geschehene. Warum sollte ich auch? Manch ein Mensch würde dies vielleicht tun aber ich bin keiner dieser Menschen. Was geschehen ist, ist geschehen und niemand kann dies Ungeschehen machen. Man kann nur nach vorn blicken und seine Schritte weiter setzen, wenn man nicht den Wunsch hat alles auf zugeben... Sebastian: Ihr seid wirklich ein außergewöhnlicher Mensch. Trotz allem was am heutigen Tag geschehen ist, sprecht ihr kein Hartes Wort, gebt mir keine Schuld und vertraut mir noch immer. Nicht viele Wesen würden dazu in der Lage sein aber ihr seid etwas Besonderes. „Damals wusstet ihr nicht wer oder was ich bin“ erwidere ich ernst aber freundlich auf eure Worte, beginne mit vorsichtigen Bewegungen eure Wunden zu reinigen bevor diese sich entzünden können und vermeidbaren Schaden anrichten. „Heute weiß ich es aber das ändert nichts daran, auch wenn du dich Kopf stellen willst“ erklingt es leise lachend von euren Lippen. Ein wunderschöner Laut. Ein Laut der mich ungläubig den Kopf schütteln lässt. Selbst in dieser Situation schafft ihr es mich zu überraschen. „Ach Sebastian?“ reißt ihr mich aus den Gedanken, lasst mich euch direkt ansehen auch, wenn mein Blick fragend ist da ich nichts mit eurer sanften Wortwahl anzufangen weiß. „Ja?“ frage ich unsicher, sehe euch direkt in eure blauen Augen welche zwar vom Schmerz getrübt sind und doch so voller Leben erscheinen. „Wenn du das nächste mal beim Tanz führst dann bitte nicht ganz so stürmisch“ Eure Worte verwundern mich, lassen mich euch fragend ansehen und mein Herz stocken als ihr beginnt zu lachen. Es dauert ein paar Augenblicke bis mir bewusst wird was ihr mit euren Worten sagen wollt. Doch als es mir bewusst wird, beginne ich ebenfalls an zu lachen. Ihr schafft es mit einem einfachen Satz mich aus einem Gefühl zu ziehen mit dem ich nicht umzugehen weiß, das mich früher schon einmal tief hinab zog. „Wie wäre es mit einem Wiener Walzer?“ verlässt es lachend meine Lippen worauf hin ihr erneut zu lachen beginnt, mich lachend anseht und vorsichtig nickt da eure Lungen gerade genug Luft bekommen das sie nicht mitten im Lachen zu krampfen beginnen. „Für heute muss ich leider passen aber ein anderes mal sehr gern“ Eure Worte lassen mich lächeln, leicht den Kopf schütteln und mich über eure Art die Dinge zu sehen wundern. Ihr nehmt es mit einer Leichtigkeit zu der nur wenige Menschen fähig sind oder gar andere Wesen. Auch wenn ihr Schmerzen habt, so versucht ihr noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen die Dinge positiv zu sehen, andere zu erheitern. Ihr seit wirklich eine außergewöhnlicher Mensch. Leicht schüttle ich den Kopf, reinige vorsichtig weiter eure Wunden damit sie nicht entzünden und euch noch mehr schwächen als euer Körper es ohnehin schon erlitten hat. Ich spüre wie ihr immer wieder zusammen zuckt, doch beißt ihr die Zähne zusammen und versucht weiter stark zu bleiben. Für einige Momente schließt ihr die Augen, atmet so ruhig es möglich ist durch und sucht mit euren Fingern im Laken Halt. Immer wieder spreche ich leise, beruhigende Worte, versuche euch damit etwas Kraft zu geben da ich spüre das ihr kämpft. Vorsichtig lege ich ein Laken um euren Körper, hülle euch damit in etwas Wärme damit euer Körper nicht weiter abkühlt und ihr euch noch eine Erkältung fangt, was zur Erholung eures Körpers nicht beitragen würde. „Herein“ rufe ich einige Momente später zur Tür als dort ein Klopfen erklingt. Der junge Herr erscheint in der Tür, dicht gefolgt vom Arzt welcher sich ernsten Blickes umsieht und nach der Bitte des jungen Herrn eintritt bevor sich der Earl mit einem leichten Nicken zurück zieht. „Was ist geschehen?“ ertönt es ernst vom Arzt während er auf das Bett zu schreitet, den Blick wissend über euren geschwächten Körper streifen lässt bevor er zur Schüssel mit dem verfärbten Wasser blickt das stummer Zeuge davon ist das eure Wunden gereinigt wurden bevor sie unter dem Stoff des Lakens verborgen wurden... Erinya: „Ich wollte einem Freund helfen und war dabei leider etwas unvorsichtig“ antworte ich ernst auf die Frage des Arztes. Es ist nicht die vollkommene Wahrheit aber es ist auch keine Lüge. Es ist ein kleiner Teil des Ganzen aber nur so viel das ich mein Versprechen dir gegenüber nicht breche. Für manche wäre die Wahrheit wohl mehr wert als ein Versprechen aber nicht mir. Nein ich halte mich an das was ich verspreche und selbst wenn der Arzt die vollkommene Wahrheit erfahren würde, so würde er sie sicher nicht glauben. Nicht nachdem er mich seit meiner Kindheit kennt. „Wisst ihr was genau geschehen ist?“ Mit diesen Worten wendet sich der Arzt an dich, doch gebe ich dir nicht die Möglichkeit dir erneut die Schuld zu zuweisen. „Nein. Es ist nicht hier geschehen. Sebastian fing mich im Garten auf als ich versucht habe ohne Aufsehen zu erregen zurück in die Villa zu schleichen. Er hatte auf meinen Wunsch hin im Garten ein paar Rosen für das Kaminzimmer gepflückt und unterbrach meinen Versuch als er mich sah.“ Es ist nicht schwer zu lügen. Nein ich habe nicht einmal wirklich ein schlechtes Gewissen deswegen. Es ist nur eine Lüge aus der Not heraus und ich werde es bei der nächsten Beichte ansprechen doch bis dahin wird niemand erfahren das es ich gelogen habe, niemand außer der Herrn vielleicht, doch was er dazu denkt vermag niemand zu sagen. Aber es ist im Moment auch nicht wichtig. „Dann habt ihr wirklich viel Glück gehabt das er zu jener Zeit im Garten war“ spricht der Arzt ernst, schüttelt leicht den Kopf und wendet sich dann wieder an Sebastian um ihn zu bitten mich zu stützen während er sich um die Verletzungen kümmert. Erst jetzt spüre ich den leichten Rotschimmer auf meinen Wangen der sich dort hin geschlichen hat als mir bewusst wird das ich nicht mehr in meinen Kleidern stecke, sondern nur noch in etwas schützenden Stoff und dem Laken das du um mich gelegt hast. Doch dein sanftes Nicken zeigt mir das du bei mir bist, das du mir für meine Worte dankst auch wenn du ihnen wohl am liebsten widersprechen würdest, doch nicht tust da du sonst dein Geheimnis offenbaren würdest. Es mag dir nicht sonderlich behagen doch spüre ich das du keinen Versuch unternimmst etwas dagegen zu sprechen, dich darauf konzentrierst mich auf deine Weise zu schützen und mir erneut ein sachtes Nicken schenkst. „Ich bin bei euch“ Sanft streifen deine Worte mein Ohr, lassen mich spüren das ich in Sicherheit bin, das du den Arzt nicht außer Blickes lässt und genau beobachtest was er tut. Deine Nähe und deine Worte bringen Ruhe mit sich. Und doch vermögen sie nicht den Schmerz zu nehmen der erneut aufflammt als der Arzt beginnt die Verletzungen zu versorgen. Immer wieder ziehe ich scharf die Luft ein, halte mich Schutz suchend an dir fest und versuche so ruhig wie möglich zu atmen damit meine Lungen nicht vollkommen überreizen, was die immer stärker werdende Schwärze mit sich bringt die versucht mich in ihren Bann zu ziehen... Sebastian: Ich sehe wie ihr kämpft, wie ihr versucht bei Bewusstsein zu bleiben. Viel kann ich nicht für euch tun. Ich kann euch nur beistehen, euch Worte der Hoffnung zu sprechen und euch versichern das ich an eurer Seite bin, euch etwas Schutz geben in dem ich euch sicheren Griffes halte. Sonst weiß ich nicht wie ich euch helfen kann. Es ist einer der wenigen Momente in meinem bisherigen Dasein in dem ich nicht wirklich die Macht habe zu helfen und doch alles dafür tue um nicht machtlos zu sein. Selbst als ihr dem Arzt nicht die Wahrheit sagt, bin ich machtlos, kann euren Worten nicht widersprechen und lasse euch sprechen. Doch verspüre ich einen Stich da ihr nicht die Wahrheit sagt, verschweigt wer an dieser Situation schuld ist und doch spüre ich das ihr es tut um mein Geheimnis und das des jungen Herrn zu wahren. Ein Versprechen ist euch in diesem Moment wichtiger als die Wahrheit über die Entstehung der Verletzungen. Ich komme nicht umhin leicht den Kopf zu schütteln, euch erneut zu eurer außergewöhnlichen Art zu bewundern. Ihr habt kaum mehr Kraft, doch kämpft ihr weiter, beißt verbissen die Zähne zusammen um keinen Laut des Schmerzes über eure Lippen kommen zu lassen. Ihr versucht euch nicht anmerken zu lassen das ihr Schmerzen habt und doch spüre ich wie ihr immer wieder zusammen zuckt. Auch das Flackern eurer Seele verrät mir dies. Ihr kämpft um zu bewahren, um zu schützen was euch wichtig ist, seit wirklich ein außergewöhnlicher Mensch mit einer außergewöhnlichen Seele und einem sehr starken Willen und Kampfgeist. Schutz gebend halte ich euch fest, spreche immer wieder sanfte Worte um euch Mut zu machen, versuche euch so gut es geht bei zustehen. Ich lasse den Arzt nicht aus den Augen, beobachte genau was er tut. Je länger die Behandlung andauert desto mehr zieht ihr scharf die Luft ein, haltet euch verstärkt an mir fest um keinen Laut des Schmerzes über eure Lippen kommen zu lassen. „Ihr habt es gleich geschafft“ spricht der Arzt ernst, legt mit geschickten Händen die Verbände an und versucht euch so wenig wie möglich neue Schmerzen zu bescheren, doch zieht ihr erneut scharf die Luft ein als er den Verband um euren Oberkörper etwas straffer anlegt damit eure Rippen gestützt werden wie er es euch ernsten Wortes erklärt. Ihr beißt die Zähne zusammen, haltet euch festen Griffes an mir fest um weiter Stärke zu bewahren doch bricht ein Teil dieser Stärke als der Stoff des Verbandes sich um die Bruchstellen legt. Ein leiser Schmerzlaut verlässt eure Lippen bevor ihr wieder die Zähne zusammen beißt, die Augen schließt und versucht so ruhig wie möglich durch zu atmen. Erst als der Arzt den Verband fertig angelegt hat, lasst ihr euch kraftlos in meine Arme sinken, haltet die Augen für ein paar Momente geschlossen. Momente die euch der Arzt gibt um ruhig durch zu atmen, euch für den letzten Schritt zu wappnen. „Ich muss nur noch euren Fuß stützen dann habt ihr es überstanden“ Worte der Ermutigung, Worte die Wahrheit sprechen. Stumm nickt ihr, seht mir in die Augen auch wenn eure vor Schmerz getrübt sind. Noch immer kämpft ihr, versucht Stärke zu beweisen. Stärke die nur wenige Wesen in einem solchen Moment aufweisen zu vermögen. Erst als der Arzt einige Minuten später die Behandlung abschließt, gebt ihr den Kampf langsam auf, lasst euch mehr und mehr in meinen Griff sinken bevor ich euch das weiße Laken um euren Körper lege, euch sanft in die Kissen bette und euch mit der Decke etwas Wärme bringe. „Ihr solltet euch ausruhen und für einige Tage das Bett nicht verlassen. Ich werde dem Earl Bericht erstatten und ihn über die weiteren Schritte in Kenntnis setzen“ Ernst sind die Worte des Arztes, doch sehe ich wie ihr leicht nickt, langsam die Augen schließt Euer Körper ist entkräftet, erschöpft und verlangt nach Ruhe. Nicht nur euer unregelmäßiger Atem sagt mir das sondern auch das Flackern eurer Seele die noch immer starken Kampfgeist zeigt. Eure Finger schließen sich um Meine, suchen erneut darin Schutz. „Ich komme wieder. Ich mache euch einen Tee und dann bin ich wieder bei euch“ flüstere ich euch zu, spüre wie sich eure Finger von den Meinen lösen und sehe wie ihr leicht nickt bevor ihr langsam ins Reich der Schwärze sinkt welches euch mit offenen Armen umfängt. Für einen kurzen Moment bleibe ich stehen bevor ich den Arzt hinaus geleite und ihn zum jungen Herrn führe... Ciel: Ich musste gehen, musste euch allein lassen. Ich habe es nicht mehr geschafft deinen geschwächten Anblick zu ertragen ohne dabei Schuld zu empfinden. Du sahst so zerbrechlich aus. So zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe. Doch alledem was geschehen ist scheinst du Sebastian keine Schuld zu geben, ihm keine Vorwürfe zu machen. Nein im Gegenteil. Du scheinst erkannt zu haben und zu verzeihen. Du bist innerlich noch immer so stark wie du es früher warst, hast sich nicht verändert. Schon früher warst du einer der Willensstärksten Menschen die ich kannte, die ich bis heute kenne. Du bist durch und durch eine Phantomhive. Bist die letzte Phantomhive. Ich hoffe du wirst weiter kämpfen, wirst nicht aufgeben. Du bist der einzigste Mensch der ich vollkommen vertraue, der mich das Geheimnis des Paktes mit Sebastian anvertrauen werde. Hast du doch sicher schon erkannt was er wirklich ist, das wir einen Pakt haben. Er ist kein Mensch. Nein er ist ein Dämon und für ihn bin ich immer wieder wie ein offenes Buch. Er weiß meist wie ich mich fühle, was ich denke und versteht vielleicht als Einzigster mein Handeln. Seit jenem Tag ist er an meiner Seite, hilft mir wo er kann, beschützt mich mit seinem Leben und nimmt meine Befehle entgegen. Nur um am Ende meine Seele zu bekommen. Doch bis es soweit ist werde ich beginnen jeden Tag mit dir zu genießen, versuchen das Leben so zu leben wie es kommt aber mein Ziel nicht aus den Augen lassen. Doch bist du die Einzige die mir von meiner Familie noch geblieben ist und umso mehr möchte ich unsere gemeinsame Zeit noch genießen bevor alles endet. Ich möchte jedes Gefühl tief in meine Seele brennen, so tief wie den Schmerz den ich erlitten habe, den ich erleiden werde. Ebenso wie den Schmerz den ich im Moment verspüre. Ich fühle mich hilflos, schuldig, weiß nicht wie ich dir helfen kann, was ich für dich tun kann. Hätte ich dir früher anvertrauen sollen was Sebastian wirklich ist, was uns verbindet? Hätte es etwas am Geschehenen verändert? Ich glaube nicht. Du hättest wohl erst recht nach dem Rechten gesehen. Du hättest vielleicht einen anderen Weg gewählt aber ich habe meine Zweifel das es am Ausgang etwas geändert hätte. Es wäre so oder so auf diesen Punkt hinaus gelaufen, weil du schon früher immer alles für andere gegeben und dabei deine Grenzen überschritten hast. Du hättest alles gegeben um ihm zu helfen. So warst du schon immer. Immer anderen helfen, egal welche Preis du dafür zahlen musst. „Herein“ Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken, lässt mich zur Tür blicken auch, wenn ich weiter am Fenster stehen bleibe. Ich sehe wie Sebastian sich für die Störung entschuldigt, sehe wie der Arzt vortritt und sich ebenfalls freundlich entschuldigt. Sein Blick ist ernst, seine Stimme ebenso. „Ich habe der jungen Dame geholfen so gut es in meiner Macht steht. Sie sollte für einige Tage das Bett nicht verlassen und sich ausruhen. Die Verbände sollten täglich gewechselt werden und glaube ich das der junge Mann hinter mir dieser Aufgabe gewachsen ist. Dazu sollte die junge Dame diese Medikamente drei mal am Tag einnehmen bis die Verletzungen verheilt sind“ Ernst spricht er seine Worte, sieht mich ernst an was mich stumm nicken lässt. Als mir dann ein Blatt reicht, blicke ich darauf, erkenne das es eine Liste von Medikamenten ist die dir helfen sollen wieder gesund zu werden. „Ich werde in fünf Tagen noch mal nach der jungen Dame sehen. Sollte sich in dieser Zeit ihr Zustand verschlechtern oder das Fieber zu hoch steigen, erwarte ich euren Anruf“ Spricht der Arzt ernst, erklärt mir das aufgrund der Art der Verletzungen es nicht ausbleiben wird das du Fieber bekommst aber wir darauf achten sollen das es nicht zu hoch steigt da dies sonst zu anderen Erkrankungen führen kann, wenn man es nicht richtig behandelt. „Habt vielen Dank“ So freundlich wie es mir möglich ist bedanke ich mich bei ihm, bitte Sebastian den Arzt hinaus zu geleiten und dann wieder zu mir zu kommen da ich eine Aufgabe für ihn habe. In seiner typischen Butlermanier verneigt er sich, geleitet den Arzt hinaus während ich leicht den Kopf schüttle als er die Tür hinter sich schließt Auch wenn ich weiß das es dir nicht gefallen wird die nächsten Tage das Bett zu hüten so werde ich dafür sorgen das du dich ausruhst, das du wieder zu Kräften kommst. Irgendwie erinnert mich dies unwillkürlich an unsere Kindertage als du dafür gesorgt hast das ich im Bett bleibe, wenn ich einmal krank war. Erneut schüttle ich den Kopf als mich eine Art der Ruhe umfängt. Es werden zum Teil anstrengende Tage, aber auch etwas Ruhige. Ich werde alle Termine die nicht hier stattfinden absagen lassen, da sie zu einem großen Teil ohnehin nicht wichtig sind. Ich bleibe lieber in deiner Nähe, da man nie wissen kann was die drei Hausangestellten treiben wenn man sie mit dir allein lässt. Nein lieber bleibe ich selbst im Anwesen als sie allein zu lassen und zu riskieren das sie Schaden anrichten. Erneut schüttle ich den Kopf. Es wird Sebastian nicht unbedingt behagen aber dein Schutz geht nun einmal vor. - Je mehr ich darüber nach denke desto mehr umfängt mich diese seltsame Ruhe. Vielleicht ist es das Wissen das wir Zeit haben zu reden, uns aussprechen können, alles geklärt werden kann. Mein Blick gleitet zum Fenster. Am Himmel ziehen dunkel Wolken umher, schieben sich vor das Licht der Abendsonne, lassen die Welt dunkel erscheinen. Fast so dunkel wie das Geheimnis das Sebastian umgibt, so dunkel wie unseren Pakt, so dunkel wie die Geschehnisse des Tages. Aber auch fast schon so dunkel wie die bittere Erkenntnis das alles erst begonnen hat... Sie: Ohje, Ohje. Die Zeichen der Vorhersehung habe sich erneut offenbart. Deine Worte haben erneut Wahrheit verkündet. Das Schicksal hat erneut seinen Lauf genommen. Der Sand der Zeit hat erneut begonnen zu fallen. Korn für Korn. Unaufhaltsam. Niemand kann seinem Schicksal entkommen. Man vermag seine Schritte und Wege selbst zu wählen doch am Ende entscheidet stets das Schicksal. Egal welchen Weg man wählt. Geboren um zu Leben. Leben um zu sterben. So ist es schon seit Anbeginn und so wird es immer sein. Wer versucht seinem Schicksal zu entkommen ist ein Narr. Doch auch, wenn man als Narr bezeichnet wird so versuchen es immer wieder Wesen. Nur um am Ende daran zu scheitern. Nichts ist vergänglicher als das Leben. Kaum hat es wirklich begonnen, endet es auch schon. Das Leben ist eben so eine Sache. Ebenso zerbrechlich wie die Liebe, die Hoffnung, das Vertrauen. So zerbrechlich wie Porzellan. So zerbrechlich wie sie, die einer Porzellanpuppe gleicht. Blasse Haut, weiße Verbände, flacher Atem, flacher Herzschlag. Ein zartes Flackern der Seele. Gebrochenes Vertrauen und doch Mut, Hoffnung, Kampfwillen, unendliche Liebe und Aufrichtigkeit. So vieles verrät mir das zarte Flackern ihrer Seele. Sie ist wirklich ein besonderer Mensch. Nun weiß ich was du so interessant an ihr findest, warum sie seit jenem Tag eurer ersten Begegnung dein verborgenes Zeichen trägt. Sie gehört dir ohne das sie es selbst weiß, ohne das du es offenbarst. Du bist wahrlich ein Teufel mein Lieber. Aber was soll man anderes von einem Wesen wie dir erwarten? Bist du doch ein Wesen das der Finsternis der Hölle entspringt. Du bist eben wie du bist und doch veränderst du dich ohne dich dagegen wehren zu können. Es ist wohl dein Schicksal dem du nicht entkommen kannst. „Wer?“ Es ist nur ein leises Wort doch dringt es deutlich an meine Ohren. Der Blick aus blauen Augen mag vor Schmerz getrübt sein, doch liegt in ihnen etwas scharfes, aufmerksames. Sie ist wahrlich etwas Besonderes. „Ich bin nicht hier um euch zu schaden“ spreche ich sanft, beuge mich sanft über sie und flüstere ihr meine Worte sanft ins Ohr. Ich spüre wie sie zusammen zuckt, sehe wie ihre Seele beginnt stärker zu flackern, spüre wie ihr Körper auf meine Nähe reagiert. Wachsamkeit, Sorge und doch keine Angst zeigt mir ihr Körper. Sachte lasse ich die Finger meiner rechten Hand über ihren Hals streifen während ich mich mit meiner Linken neben ihrem so zerbrechlich erscheinenden Körper abstütze. „Ich kann die Spuren des Geschehens nicht verschwinden lassen, doch vermag ich es euch etwas eures Schmerzes zu nehmen und euch einen schönen Traum zu schenken“ Noch während ich meine Worte ins Ohr flüstere spüre ich wie sie sich entspannt, wie ihr Körper auf meine Macht reagiert. Ihre Lippen formen ein stummes Wort des Danks bevor sie sanft ins Reich der Träume gleitet. Es dauert nur wenige Momente bis ihre Seele wieder sanft flackert, bis ihr Herzschlag in einem schwachen aber regelmäßigen Rhythmus zu vernehmen ist., bis ihr Atem stetig geht auch wenn dieser noch immer schwach ist. Es wird seine Zeit dauern bis wieder alles zur Normalität zurück kehrt, doch vermag sie für ein paar Stunden einen friedlichen Traum zu durchleben. Ein Traum den sie unbewusst selbst spinnt und doch wird er ihr Kraft schenken. Für einen Moment tauche ich in ihren Traum ein ohne diesen zu unterbrechen oder sie spüren zu lassen das ich da bin. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es ist ein schöner Traum. Ein Traum voller Frieden, voller Freude und Liebe auch, wenn es ein Traum aus vergangenen Tagen ist. Leicht schüttle ich den Kopf, ziehe mich zurück und richte mich wieder auf als ich deine Präsenz spüre. Ich muss nicht aufblicken um zu wissen das du es bist. „Du hattest wieder einmal recht, mein Lieber“ lasse ich dich vernehmen, blicke jedoch noch weiter dieses besondere Menschenwesen an, welches noch immer an eine Porzellanpuppe erinnert so zerbrechlich erscheint sie mir. „Ich wünschte es wäre nicht so weit gekommen“ So ungewöhnlich ernst. Doch verständlich, wenn man weiß das du richtig mit deinen Worten lagst, das sie wieder einmal wahr wurden. Immer und immer wieder treffen deine Warnungen zu. Leider zu oft... Er: Ich wusste es. Ich wusste das es so kommen würde. Und doch vermag ich nichts dagegen tun zu können. Ich vermag zu spüren was geschehen wird und doch kann ich am Geschehen nichts ändern. Nein, da es den Lauf der Dinge verändern würde und dieses Eingreifen ist mir nicht gestattet. Ich vermag jene Wesen auf meine Weise zu warnen und doch kann ich ihnen niemals genau sagen was sie erwarten wird. Nein es würde die Regel brechen an die ich gebunden bin. Die Regeln denen ich unterstehe seit Anbeginn meines Seins als ein solches Wesen. Ich habe sie auf meine Weise gewarnt, habe die Regeln nicht gebrochen und doch geschah es wie es geschehen sollte. Das Vertrauen brach und doch entsteht daraus etwas Neues. Sie hat den Mut zu vergeben, die Kraft neu zu beginnen. Besitzt die innere Stärke die dafür notwendig ist. Mut, Hoffnung, innere Stärke, Güte, Liebe. Wunderschöne Charakterzüge eines Menschen. Sie ist ein Mensch der für andere alles gibt, egal welchen Preis sie selbst dafür zahlen muss. „Das es soweit kam ist nicht deine Schuld. Du kannst nichts am Lauf der Dinge ändern und niemand kann seinem Schicksal entkommen. Sie nicht, du nicht und auch ich kann meinem Schicksal niemals entkommen“ Ernste Worte. Nach all den Jahren. Und doch vermagst du Recht zu haben. Ich kann mich nicht einmischen ohne die Regeln zu brechen. Früher einmal waren mir die Regeln egal. Früher habe ich sie gebrochen wie es mir Recht war und doch habe ich mich verändert. Ich habe begonnen Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, breche nur noch eine Regel und bereue dies nicht im geringsten. Nein diesen Regelbruch nehme ich in Kauf, da niemand etwas dagegen tun kann. Für andere mag dies ein Fehler sein doch ist es mir egal. Niemand kann sich gegen gegen dieses Gefühl wehren und keine Regel dieser oder der anderen Welten vermag etwas dagegen tun zu können. „Es war kein Fehler und es wird niemals ein Fehler sein. Nur wer versucht sich davor zu verschließen begeht einen Fehler“ Deine Stimme ist trotz deiner ernsten Worte so sanft. Du weißt auch nach all den Jahren noch immer was mir durch den Sinn geht, da du es anhand meiner Mimik erkennst wie du es einst einmal erklärt hast. „Nein es war kein Fehler und ich würde diese Regel immer wieder brechen“ erwidere ich ernst, sehe dich direkt an auch wenn dein Blick unter dem schwarzen Stoff deiner Kapuze verborgen bleibt. Leicht schüttle ich den Kopf, sehe wie du beginnst zu lächeln und zu mir aufblickst. „Sie ist groß geworden. Du hast sie zu einem sehr starken Mädchen erzogen“ Deine Stimme nimmt einen so sanften Ton an. Ein Ton den ich seit Jahren nicht mehr vernommen habe. Nicht mehr seit du sie in meine Obhut gegeben hast und sie meinem Schutz überlassen hast. „Es ist nicht immer leicht für sie und doch gibt sie alles. Sie macht sich wirklich hervorragend und nur wenige erkennen was sie wirklich ist. Sie hat auch viel von ihrer Mutter geerbt“ Es ist wahr sie ist ein starkes Mädchen geworden und doch würde sie noch viel zu lernen haben. Sie ist das Kind zweier Wesen die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch merken dies nur die Wenigsten. Vielleicht liegt es daran das sie nach den Regeln meines Wesens groß wurde auch, wenn ich ihr die Kräfte ihrer Mutter stets offenbart habe und sie wählen lies welchen Weg sie gehen möchte. Sie hat ihren Weg gewählt, lebt ihr Leben wie sie es möchte und doch bleibt sie in meinem Leben, wird immer in deinem Bleiben auch wenn sie es vielleicht nicht weiß. „Wir sollten unser Gespräch verschieben. Du weißt wo du mich findest“ Ich vernehme die Schritte die sich nähern, spüre die Macht des Wesens das kommt und weiß das es nicht der richtige Moment ist an diesem Ort zu verweilen. „Ich komme nach sobald ich mit ihm gesprochen habe“ Deine Worte sind ein Versprechen. Ein Versprechen das du halten wirst, daher nicke ich nur leicht und verschwinde auf dem gleichen Weg auf dem ich gekommen bin. Und noch bevor er das Zimmer betritt, bin ich schon weg... Sie: Ich habe sie niemals vergessen, habe mich immer wieder selbst davon überzeugt das es ihr gut geht. Du hast sie zu einem starken Mädchen erzogen, hast dein Versprechen gehalten und sie deine Regeln gelehrt ohne dabei die Macht zu unterdrücken welche noch in ihr schlummert. Du hast sie von Anfang an gelehrt das sie etwas besonderes ist, das sie ein Wesen ist das weder das eine noch das andere vollkommen ist. Und doch hat sie scheinbar niemals damit ein Problem gehabt, scheint damit zu leben und es zu genießen etwas Besonderes zu sein. Sie ist wirklich erwachsen geworden. Als du dich dann verabschiedest, nicke ich leicht. Verspreche dir nach zu kommen sobald ich mit ihm gesprochen habe. Ich habe wie du seine Schritte vernommen, kann seine Macht spüren aber auch das er vor der Tür stehen bleibt und versucht heraus zu finden wer sich im Raum befindet. Für ein paar Augenblicke bleibt er stehen, klopft dann leise an und betritt langsam das Zimmer. Sein kühler Blick ruht auf mir. Seine Augen leuchten im dunklen Schein noch finsterer als sie es ohnehin schon tun. Doch mich kann er damit nicht einschüchtern. Wie auch? Kenne ich diese Augen doch ebenso gut wie ihn selbst. „Weg von ihr“ Deine Stimme ist ein Knurren, welches mich jedoch vollkommen unbeeindruckt lässt ebenso wie die Tatsache das du trotz des Tabletts in deinen Händen recht schnell und geschickt bist. „Glaubst du, wenn ich vor hätte ihr etwas zu tun das ich dann warte bis du im Raum bist?“ frage ich dich kühl, blicke dich unbeeindruckt an und nehme deine angespannten Muskeln wahr. Ich kenne dich und du machst mir keine Angst. Nicht nach all den Jahren, nicht nach dem ich dich so lange kenne und du fast wie ein offenes Buch für mich bist. Nicht nach dem Machtverbrauch den du heute durch hast. Genau dies nutze ich nun aus. Schneller als du reagieren kannst, erhebe ich mich, bin ich vor dir und habe dich gepackt. Den Laut der deine Kehle verlässt erfreut mich. Du hast mich unterschätzt und bereust es nun. Mit sicherem Griff halte ich dich fest, bin innerhalb eines Wimpernschlags am anderen Ende des Raumes und lasse dich spüren das ich die Oberhand habe. Du versuchst zwar dich zu wehren doch kommst du gegen mich nicht an. Nicht heute, nicht in diesem Moment. „Sie trägt dein Zeichen und ist somit unantastbar für einen Pakt der sich nicht auf deine Blutlinie bezieht“ Meine Worte sind nur ein Flüstern die dein Ohr streifen, bewirken das du die Muskeln noch mehr anspannst. Ich erkenne das ich richtig liege, spüre es an deiner Reaktion und sehe es in deinem Blick. Kälte aus purpurnen Augen. Hass und Wut in dem hellen Schein darin. Du erkennst was ich mit meinen Worten sagen will. Niemand außer dir oder ein Dämon aus deiner Blutlinie vermag mit ihr je einen Pakt ein zugehen. Sehr schlau und doch eine Gefahr das du nicht der Einzige dieser Blutlinie bist. Aber ich glaube dir ist das sehr wohl bewusst. Du hast sie als Deine gezeichnet und doch niemals vollkommen entschieden das sie nur dir gehört. Nun auf gewisse Weise gehört sie dir aber noch nicht vollkommen. „Was willst du hier“ Oh du hast deine Stimme also wieder gefunden. Sehr schön, das macht das ganze doch etwas leichter. „Ich wollte nur sehen wie es endet und wie du damit klar kommst“ Schon dein Blick verrät dich, mein Lieber. Sie hat etwas in dir geweckt das du glaubtest nicht zu besitzen. Ein Irrglaube dem viele obliegen. Leicht schüttle ich den Kopf, ziehe die Kapuze leicht nach hinten um dir direkt in die Augen sehen zu können. Purpur trifft auf Purpur. Wut auf Kühle. Wohl ein ewig währender Kreislauf. „Du kannst nichts am Geschehenen ändern. Du kannst nur nach vorn sehen und weiter machen“ hauche ich dir ernst ins Ohr, halte dich weiter eisern fest bis du deinen Kampf gegen meinen Griff aufgibst. Noch ein paar Augenblicke halte ich dich fest, lockere dann meinen Griff bevor ich erneut den Kopf schüttle. Deine Augen verraten dich noch immer, sind für mich der Schlüssel zu deinem Innersten. Manche Dinge ändern sich wohl niemals. „Das hätte dennoch nicht geschehen dürfen“ Deine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. So ernst und dunkel das nur wenige erkennen was wirklich in dir vor sich geht. „Hör auf damit. Sie ist nicht wie Sie. Nein! Sie ist anders und das weißt du ebenso gut wie ich. Sie wird niemals wie SIE sein! Also hör auf dir selbst die Schuld für das zu geben das geschehen musste! Reiß dich zusammen und kämpfe für das was dich antreibt“ Meine Stimme ist schon fast drohend währen sich mein Griff und deine Kehle erneut verfestigt, dich fest an die Wand drückt. Purpur trifft auf Purpur. Fragend auf tödlich ernst. Es schmerzt mich dir Leid zufügen zu müssen, doch anders wirst du es niemals verstehen. „Was?“ Fragend, verwundert und ratlos ist deine Stimme. Auch dein Blick verrät mir das du nicht ganz verstehst worauf ich hinaus will. Mit einem Ruck liegst du am Boden, meine Finger noch immer fest um deine Kehle gelegt und ich nun über dir. Mit meiner Kraft drücke ich dich hinab, halte dich fest im Griff und lasse dich spüren das du keine Chance hast mir zu entkommen. „Es ist nicht nur die Seele des kleinen Earls die du begehrst. Dein dämonischer Instinkt verlangt nach der Seele des Kleinen aber dein Herz will etwas ganz anderes“ Kühl sind meine Worte, zeigen dir das ich weiß was Sache ist. Ich zeige dir das du für mich noch immer ein offenes Buch bist, das ich dich verstehe und dir helfen will. Innerhalb eines Wimpernschlags bin ich von dir, stehe am Bett der schlafenden Schönheit, lasse mich sanft nieder um mich über sie zu beugen, ihr ein paar sanfte Worte ins Ohr zu hauchen. Das Flackern ihrer Seele beruhigt sich wieder, die Angst tief in ihrem Inneren legt sich und auch ihr Traum wandelt sich wieder in etwas Friedliches. Sanft streifen meine Finger über den Verband ihres Halses, lassen sie spüren das ich keine Gefahr für sie bin. Auch dich lasse ich spüren das ich ihr nichts will, bleibe ruhig über sie gebeugt als du dich erhebst und auf das Bett zu schreitest. Für einige Momente bleibe ich über sie gebeugt, greife dann nach deiner Hand und lege sie bestimmend in die Ihre nachdem du dich auf der Kante des Bettes nieder gelassen hast. Ohne ein Wort lasse ich dich ihren Traum sehen, lasse dich sehen was sie sieht. Eine Weile lasse ich dich ihren Traum sehen, beende es dann aber. „Denk darüber nach“ Flüstere ich leise, erhebe mich und verschwinde lautlos in den Schatten des dunklen Raumes. Es wird Zeit dich allein zu lassen damit du mit dir selbst ins Reine kommst... Sebastian: Ich habe deine Anwesenheit schon gespürt seit ich wieder zurück in der Villa bin. Der junge Herr bat mich die auf der Liste beschriebenen Medikamente zu holen, was ich auch tat. Ich habe mich beeilt, habe den schnellsten Weg gewählt und bin habe dem jungen Herrn nach Rückkehr Bericht erstattet, ihn sagen können das ich alles bekam wie er es wünschte. Mit einem knappen Befehl habe ich mich auf den Weg gemacht, habe alles vorbereitet um mein Versprechen zu halten das ich ihr gab und doch lies mich deine Präsenz nicht los. Du bist bei ihr und das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich kann nicht benennen warum nicht und doch kann ich nicht leugnen das es so ist. Aber ebenso wie ich dich spüren konnte hast du mich wahr genommen als ich mich dem Zimmer nähere, lässt dich nicht von mir ängstigen. Nein. Du machst mir klar das ich gegen dich keine Chance habe, das ich dir heute unterlegen bin. Es gefällt mir nicht aber ich kann nichts daran ändern. Weder an dieser Situation noch an dem was geschehen ist. Ich kann nur weiter machen. Deine Worte mögen schmerzen und doch sind sie die Wahrheit. Eine Wahrheit die ich versucht habe zu verdrängen. Die junge Dame ist nicht wie Sie. Wird niemals wie sie sein! Nein! Auch wenn du damit Recht hast so verwundern mich deine Worte wegen des jungen Herrn. Ich weiß nicht worauf du hinaus willst, doch wird es mir mit einem Mal bewusst als du meine Hand ergreifst und sie in die Ihre legst, mir ihren Traum zeigst. „Denk darüber nach“ Sind deine Worte bevor du verschwindest, mich verwundert zurück lässt. Ernst schüttle ich den Kopf, versuche klare Gedanken zu fassen doch ist es nicht so einfach wie es sonst ist... Für eine Weile bleibe ich schweigend sitzen, erhebe mich nur für einen Moment um die Kerzen zu entzünden um den Raum in sachten Schein zu hüllen. Danach lasse ich mich wieder auf der Kante eures Bettes nieder, nehme eure Hand in die Meine und sehe auf diese zarte Geste hinab. Erst als ich den sanften Druck eurer Hand spüre blicke ich auf, sehe euch direkt in die blauen Augen. „Wer versucht krampfhaft einen Gedanken klar zu denken, stürzt hinab in die Verwirrung und wird niemals eine Antwort darauf finden was er den eigentlich für einen Gedanken einfangen wollte“ Eure Worte sind leise und doch lassen sie mich leicht lächeln bevor ich den Kopf schüttle. Doch noch während ich dies tue beginnt ihr zu lächeln und lasst mit dieser zarten Mimik etwas in mir erwachen. „Obgleich dieser Wahrheit ergebe ich mich und versuche es ein anderes mal die Gedanken ohne Zwang zu fangen“ verlässt es sanft meine Lippen, was euch ein leises Lachen entlockt. „So gefällst du mir schon besser“ erklingt es sanft von euren Lippen. Ein zartes Lächeln liegt auf diesen, reicht bis hinauf zu euren Augen welche direkt in meine blicken. Für einige Momente sehe ich euch schweigend an, neige leicht den Kopf zur Seite als ihr meint das ich mich zu euch hinab beugen solle. Für einen kurzen Moment zögere ich, überlege ob es eurem gesundheitlichen Zustand nicht schaden würde, doch nehmt ihr mir diese Bedenken ab. Ohne das ich es bemerkt habe, haben sich eure Finger aus meiner Hand gelöst und haben sich den Stoff meines Hemdes gepackt an dem ihr mich sanft aber bestimmend zu euch hinab zieht. „Hör auf zu denken“ Eure Worte sind nur ein Hauch der eure Lippen verlässt. Sanfte Worte die an mein Ohr dringen bevor eure sanfte Geste jegliches Denken vollkommen auslöscht... ENDE!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)