Schattenleben von Ray_Estheim ================================================================================ Kapitel 6: Wiedersehen ---------------------- Internes Vorwort, da es sonst überlesen wird^^ Kleine Info zum weiteren Verlauf: Die verschiedensten Charakteransichten sind Absicht und dienen dem besseren "Verständnis" dieser Geschichte. Also nicht wundern, wenn Ciel - Aquinnah - Blair mitmischen. Das ist alles Absicht! Wobei ich mich recht herzlich bei Aquinnah für den gleichnamigen Char bedanke, das ich sie nutzen darf. Und bei Dark-Angelus für die süsse Blair. Beide genannten Personen sind auf Fanfiction.de zu finden und haben mir ihre Chars ausgeliehen. (Die beiden Chars lernt ihr auch bald kennen^^) So aber nun zum Kapitel Kapitel beginnt... Sebastian: Ein wenig später... Auf dem Weg zum Anwesen Ich habe sie verdorben, makiert, verführt. Doch war sie anders. Etwas in mir lässt mir keine Ruhe. Ich habe ihr gesagt wann und wo ich sie erwarte, habe ich eine meiner Federn dagelassen als Zeichen des Versprechens. Doch lässt mir etwas tief in mir keine Ruhe. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab. Ab zu ihr. Zu dem Blau ihrer Augen, dem Schwarz ihres Haares, diesen jungen Körper, zu ihrem Wesen. Sie war wirklich etwas Besonderes, nicht wie jene andere Frauen. Vielleicht ist es das Geheimnis um die Verbindung zu dem jungen Herrn. Vielleicht aber auch mehr. Sollte sie wirklich so etwas wie Gefühle in mir erweckt haben? In mir? Einem Dämon, der so etwas wie Gefühle nicht empfinden sollte? Warum geht sie mir nicht aus dem Sinn? Nur, weil sie ich sie zum jungen Herrn führe? Wohl kaum. Ich habe schon andere zu ihm geführt. Doch je länger ich darüber nachdenke desto mehr spüre ich diese Unruhe die sich in mir ausbreitet. Nicht nur, weil ich dem jungen Herrn Bescheid geben muss das wir Besuch erwarten... Stunden später Noch immer schweifen meine Gedanken immer wieder ab. Wandern zu ihr. Lassen mir keine Ruhe. Doch lange kann ich nicht in meinen Gedanken verweilen. Ich muss aufpassen das die drei chaotischen Angestellten nicht die ganze Villa in Schutt und Asche legen. Dazu sollte ich den jungen Herrn nicht merken lassen das mich etwas beschäftigt, sonst beginnt er wieder irgendeines seiner Spielchen. Kurz atme ich durch bevor ich mein Zimmer verlasse um den Tag vorzubereiten. Noch herrschen in der Villa Ruhe und Ordnung doch sobald das Chaostrio wach ist, wird sich dies wohl wie jeden Tag ändern. Manchmal frage ich mich warum ich mich ausgerechnet für die Drei entschieden habe. Nur weil sie fähig sind die Villa zu beschützen? Nun vielleicht war dies ein Fehler. Aber selbst wir Dämonen sind nicht unfehlbar. Aber ich sollte die Zeit nutzen bis die Drei geweckt werden müssen und alles vorbereiten solange es noch so ruhig in der Villa ist. Schnell ist mit Hilfe meiner Fähigkeiten das Frühstück vorbereitet, geschwind der Tisch gedeckt und sogar noch Zeit ein paar frische Rosen aus dem Garten zu holen. Auch, wenn der junge Herr den Tischschmuck nicht zu schätzen wissen wird, so finde ich es schöner, wenn der Tisch nicht ganz so trist erscheint. Und ein paar Rosen haben noch niemanden geschadet. Geschwind binde ich einen Strauss aus den Blumen, stelle sie in eine Vase und platziere diese in der Mitte des Tisches. Ein schneller Blick auf meine Uhr zeigt mir das es Zeit ist die Drei und Tanaka-San zu wecken, wobei mir Letzterer schon entgegen kommt als ich mich auf den Weg zu den Zimmern mache. Mit einem freundlichen Nicken grüsst er mich, welches ich freundlich erwidere. Es ist nicht ungewöhnlich das er früher als die anderen Angestellten wach ist. „Das Frühstück steht bereit“ Freundlich sind meine Worte, woraufhin er leicht nickt und sich in Richtung Küche aufmacht, während mein Weg mich in Richtung der Zimmer der Angestellten führt. Höflich, wenn auch bestimmend klopfe ich an bevor ich die Türe öffne. „Es ist Zeit den Tag zu beginnen“ Wehen meine Worte durch jeden der drei Räume, werden mit dem täglichen „Ist gut“ erwidert. Kaum das ich die drei geweckt habe, führt mein Weg mich wieder zurück in die Küche um dort den Morgentee für den jungen Herrn zu zubereiten. Es dauert nicht lange bis ich mich mit dem Tablett auf den Weg zum Zimmer des jungen Herrn mache, leise anklopfe bevor ich die Tür öffne. Gekonnt stelle ich das Tablett auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Sein Atem geht ruhig. Scheinbar scheint er diese Nacht einmal keinen Alptraum gehabt zu haben. Das verrät mir auch der friedliche Ausdruck seines Gesichtes. Es ist beruhigend zu wissen das er eine ruhige Nacht hatte, doch nun ist es Zeit das auch er seinen Tag beginnt. Mit langsamen Schritten gehe ich auf das Fenster zu, öffne wie jeden Morgen langsam die Vorhänge um das Licht der Sonne herein zu lassen. „Es ist Zeit zum aufstehen, junger Herr“ Mit freundlichen Worten, freundlicher Stimme rufe ich ihm diese Worte sanft zu, höre wie der Stoff der Decke leise raschelt als der junge Herr beginnt sich zu bewegen. Ein leises „Hm“ ertönt von seinen Lippen als die Sonne das Zimmer erhellt. Noch verschlafen setzt er sich auf, reibt sich verträumt den Schlaf aus den Augen und sieht mich an als ich ihm wie jeden Morgen seinen Tee einschenke. „Hast du sie erwischt“ „Wie ihr befohlen habt“ „Gut“ Seine Frage wurde beantwortet, seine Rache erneut zu einem weiteren Teil erfüllt. Jene Seelen die den jungen Herrn in die Hölle stiessen, fanden nun selbst ihren Platz dort. Nun vielleicht nicht ganz so. Ihre Seelen waren mein Lohn für die getane Arbeit, waren Teil des Paktes. Sie waren nicht unschuldig, haben den jungen Herrn in den Abgrund gestürzt und wurden somit von mir verschlungen. „Was steht heute an?“ „Um elf Uhr habt ihr Violinenunterricht, nach dem Nachmittagstee wird Miss Erif zur Anprobe eurer neuen Kleidung erscheinen“ „Gut“ Es klingt nicht sonderlich begeistert aber ich kann daran nicht ändern. Auch, wenn er es nicht mag so gehört es zu den Aufgaben eines Earls. Selbst wenn er noch so jung ist wie der junge Herr... Erinya: Es waren die frühen Morgenstunden in denen ich erwachte. Ein leiser Vogelruf weckte mich, lies mich bewusst werden was geschehen ist. Leicht verwirrt sag ich mich um, versuchte heraus zufinden wann ich in meine Unterkleider gehüllt wurde, doch fand ich keine Antwort darauf. Er war verschwunden, doch anstatt seiner war eine schwarze Feder da. Sie lag auf meinen sorgfältig zusammen gefaltenen Kleidern, kitzelte meine Haut als ich sie in die Hand nahm. Ich wusste das es eine Art Versprechen sei. Ich würde ihm die Feder bringen, wenn er mich zu meinem Bruder brachte. Schnell kleidete ich mich an, richtete das Bett und steckte die schwarze Feder ans Kleid, welche sich dort gleich sanft anschmiegte als würde schon immer dorthin gehören. Mit einem letzten Blick zurück verliess ich das Zimmer, trat auf die Strasse hinaus und sah dem Himmel zu wie er sich golden färbte. Der Tag brach an. Es wurde Zeit zu meiner Tante zurück zukehren bevor sie sich sorgen würde. Mit schnellen Schritten war ich zurück gekehrt, wurde von der besorgten Tiera empfangen, welche meinte das meine Tanze schon auf der Suche nach mir sei und mich in den Gärten suchen würde, da ich mich dort immer wieder aufhielt, wenn ich Zeit für mich brauchte. Schnell liegt ich in den Garten, sah meine besorgte Tante nach mir suchen und lehnte mich schnell an meinen Lieblingsbaum. Geschwind tat ich so als würde ich die Ruhe geniessen. Ruhe die je durch brochen wurde als sie begann nach mir zu rufen. „Tante Ann, ich bin hier. Ihr müsst die armen Vögel also nicht so zu erschrecken“ So freundlich und ruhig wie ich konnte versuchte ich zu sprechen, was aufgrund meines schnell schlagenden Herzens nicht einfach war. Meine Tante bemerkte dies zum Glück nicht, sah mich jedoch verärgert an als sie mich erreichte. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Warum sagst du nichts, wenn du das Haus verlässt?“ schimpfte sie mich, lies ihrer Besorgnis freien Lauf. Ihre Augen funkelten bedrohlich, ihre Haltung war angespannt, ihre Stimme drohend. Sie hatte Angst das mir etwas passieren könnte, das ich wie Ciel einfach verschwinden könnte. Diese Erwähnung von Ciels Namen lies mein Herz stocken, mich zusammen zucken, brachte mich dazu mir auf die Lippe zu beissen. Ich konnte ihr nicht sagen wo ich wirklich war, das ich wusste das Ciel noch am Leben zu sein schien. „Verzeiht Tante Ann, ich wollte euch nicht erschrecken“ Ernst war meine Stimme, förmlich fast wie bei einem Empfang. Sprach ich sie doch nicht als Verwandte an sondern beinahe als Dame. Etwas das ich immer wieder tat, wenn sie Gäste hatte. Auch meinen Blick hielt ich leicht gesenkt, wollte ihr meine Demut zeigen und mich entschuldigen das ich sie so in Sorge versetzt habe. „Sei nicht so förmlich und nimm den Kopf hoch, Liebes. Es steht einer Lady nicht“ sprach sie sanft, lies mich aufblicken. Als sie mich dann bat ihr zu folgen, nickte ich leicht, folgte ihr in Haus um in neue Kleider gehüllt zu werden und mit ihr zu frühstücken. Vergessen war der Ärger, die Sorge. Sie war froh mich unbeschadet gefunden zu haben, erzählte mir von den Terminen des Tages und den Gerüchten die sich verbreiteten. Gerüchte darüber das jemand im Namen des Hauses Phantomhive in der Unterwelt agiert. Gerüchte die mich aufhorchen liesen. Mich erneut in die dunklen Gassen Londons führten, mir Begegnungen bescherten die ich nicht vergessen sollte. Darunter die Begegnung mit dem seltsamsten Bestatter den ich je gesehen habe... Sebastian: Der Tag verlief ruhig. Der junge Herr nahm seine Termine wahr, wenn auch etwas mürrisch. Aber was soll man da schon machen? Ich kann noch so oft auf ihn einreden. Ändern wird sich dies wohl niemals. „Junger Herr es wird Zeit euch zu Bett zu begeben. Der morgige Tag wird anstrengend“ Freundlich spreche ich meine Worte. Begegne seiner Kühle mit Freundlichkeit. Seine Kühle zeigt anderen nicht was er fühlt oder denkt. Doch auch, wenn es anderen verborgen bleiben mag, so ist der junge Herr für mich wie ein offenes Buch. Durch den Pakt. Durch das Vertragszeichen spüre ich es. Ich spüre das er mit bekommen hat das ich Vorbereitungen für den kommenden Tag getroffen habe, das ich den drei anderen Angestellten erklärt habe das sie sich morgen benehmen sollen da wir einen wichtigen Gast erwarten. „Sebastian?“ „Ja, junger Herr?“ „Wer kommt morgen?“ „Ein Gast“ „Das war nicht meine Frage“ „Eine junge Dame die euch sucht. Ihr scheint ihr sehr viel zu bedeuten“ Ein ernstes Seufzen erklingt aus seiner Kehle, sein Blick ist fast schon eisig als er die Finger an die Stirn legt. Er scheint ein wenig der Verzweiflung nahe, doch antworte ich nur ehrlich auf seine Fragen. „Wer ist sie? Was hat sie mit mir zu tun? Und was hat sie gesagt?“ „Sie sagte nur das sie euch sucht und ihr der jungen Dame sehr wichtig seid“ „Ich will wissen wer sie ist!“ Kälte. Wut. Ja sogar Verzweiflung schwingt in der Stimme des jungen Herrn mit. Doch so kalt wie er ist, so freundlich und sachlich bleibe ich. „Sie sagte mir nicht genau wer sie ist“ „Aber sie sagte dir einen Namen?“ „Erinya“ Ich sehe wie der junge Herr stockt, wie er noch blasser erscheint als er es ohne hin schon tut. Schlagartig verschwindet seine Hand aus dem Gesicht. Verwunderung taucht in seinen Augen auf. „Erinya?“ „Ja“ Für einen Moment verharrt er regungslos, sieht verwundert aus bevor er sich ruckartig erhebt, mit schnellen Schritten das Büro verlässt. Leise hallen seine Schritte im Flur wieder. Was hat ihn so beunruhigt? Etwas an dem Namen der jungen Dame die morgen zu Besuch erwartet wird? Ich kann nicht sagen was ihn so beunruhigt, doch spüre ich das es so ist. Etwas beunruhigt ihn sehr und ich sollte besser sehen das ihm nichts geschieht, den wer weiß was er in seinem Zustand anstellt? … Ciel: Der Tag war bisher ruhig verlaufen, ruhiger als die vergangenen Tage seit meine Familie ermordet wurde. Ich gewöhnte mich an Sebastian, an seine Art und das Leben als Oberhaupt der Familie Phantomhive. Auch an die wohl nie enden wollenden Pflichten die, dieses Leben mit sich brachte. Es war nicht leicht, doch nahm mir Sebastian einen Teil meiner Arbeit ab. Er zeigte mir zwar meine Pflichten, versuchte mir sie näher zu bringen doch auch wenn es nicht immer leicht war, so war er stets an meiner Seite. Auch an die drei chaotischen Angestellten gewöhnte ich mich, an ihre täglichen Unfälle wie man es vielleicht nennen mag, wenn man es nett ausdrückt. Aber all dies verblasste in jenem Moment als er diesen Namen aussprach. Ihren Namen! Der Name des Menschen den ich wichtig bin, den ich verloren glaubte. Verloren wie meine Eltern... Erinya: Der Tag brachte viele Ereignisse mit sich. Vieles erfuhr ich, darunter Dinge die ich vielleicht niemals wissen wollte. Dinge über meine Familie, über meinen verstorbenen Gatten, über den Grund warum ich so früh vermählt wurde, über das Leben als Phantomhive. Doch auch, wenn die Wahrheit grausam ist so ist sie besser als eine Lüge. „Verzeiht Tante, es war etwas viel heute. Ich werde mich zur Ruhe begeben“ Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von meiner Tante, begab mich auf mein Zimmer. Dort angekommen trat ich auf den Balkon heraus, betrachtete die Sterne die so hell am Himmelszelt funkelten. „Siehst du ebenfalls die Sterne dort wo du bist, Ciel?“ Leise verliesen diese Worte meine Lippen, wurden vom Wind davon getragen. Eine Weile blieb ich stehen, betrachtete die Sterne und lies meinen Gedanken freien Lauf. Was würde der kommende Tag bringen? Wie würde er reagieren, wenn er mich sieht? Würde es ein gutes Treffen werden? Würde es etwas verändern? Ich fand keine Antwort darauf, stiess ein leisen Seufzer aus und wurde dann vom kühlen Wind gezwungen wieder ins Zimmer zurück zu kehren. Geschwind tauschte ich mein Kleid gegen das Nachtgewand, legte mich zur Ruhe.Doch der Schlaf lies lange auf sich warten. Meine Gedanken kreisten um den kommenden Tag, liessen mich jedoch keine Antwort finden. Zu viele Fragen, doch keine Antwort. Aber irgendwann fiel ich in einen traumlosen Schlaf... Ciel: Mein Weg hatte mich in den Garten geführt, mein Blick war zum Himmel geglitten, welcher voller Sterne war. Ich spürte das sich Sebastian mir gefolgt war, doch liess er mir eine Weile meine Ruhe. Doch irgendwann ertönte seine Stimme. „Junger Herr, eurer Gesundheit zur Liebe solltet ihr euch ins Warme und zur Ruhe begeben“ Stumm nickend liess ich mich von ihm zurück ins Haus führen, mich wie jeden Tag umkleiden und zur Ruhe betten. Für eine Weile schwiegen wird, ich sah ihn nicht direkt an um nicht zu verraten was in mir vor sich ging. Doch irgendwann musste ich das Schweigen brechen. „Sebastian?“ „Ja, junger Herr?“ „Bereite einen tadellosen Empfang vor und besorge ein passendes Kleid für Sie. Ich glaube du wirst gut schätzen können welche Grösse sie hat“ „Wie ihr wünscht“ Irgendwie weiß ich das er wieder einmal alles perfekt vorbereiten wird. Er ist schliesslich ein Teufel von einem Butler. Auch wird er dafür sorgen das er sicher dafür sorgen wird das die drei chaotischen Angestellten nicht alles ruinieren werden. Etwas an diesem Wissen lässt mich sanft schmunzeln, mich in einen ruhigen Schlaf sinken. Einen Schlaf der von ruhigen Träumen erfüllt ist. Träumen von vergangenen Zeiten. Träumen von ihr. Ihr die alles verändern sollte... Sebastian: Zeit des Empfangs Irgendwie wirkte der junge Herr am vergangenen Abend noch seltsamer als sonst. Nachdenklicher und doch beherrschter. Auch sein klarer Befehl zu so später Stunde war recht klar. Sehr klar, wenn man bedenkt das er ein paar Augenblicke später ins Reich der Träume glitt. Er hatte eine ruhige Nacht, hat im Traum immer wieder gelächelt. Wie jede Nacht hatte ich auch in der vergangenen immer wieder nach ihm gesehen, doch anders als in manch anderen Nächten war diese Nacht sehr ruhig verlaufen. Ich konnte ohne Zwischenfälle den Befehl des jungen Herrn ausgeführt. Schon vor dem Frühstück hatte ich alles vorbereitet, habe nach dem Frühstück den drei Chaoten gesagt das sie sich heute benehmen sollen da wir einen wichtigen Gast erwarten. Erstaunlicherweise halten sie sich bisher auch daran, haben ihre Aufgaben einmal richtig erledigt und stehen nun tadellos gekleidet hier, bereit den wichtigen Gast zu empfangen. Sie wirken ein wenig nervös, selbst der junge Herr ist nervös auch, wenn es von den anderen wohl keiner bemerkt da er versucht es unter seiner kühlen Maske zu verbergen. Doch ich sehe es, spüre es und kann es deuten. Ein paar Momente bleiben alle schweigend stehen, horchen in die Geräusche der Umgebung. Doch anstatt den Geräuschen einer Kutsche ist nur Hufgetrappel zu hören. Elegant, wenn auch nicht unbedingt damenhaft reitet die junge Dame im guten Tempo geschickt in Richtung des Anwesens. Einige Schritte vor dem jungen Herrn zügelt sie das Pferd, welcher sie leicht belustigt doch ernst ansieht während sie sich sehr elegant aus dem Sattel schwingt. Nicht oft sieht man eine Dame so reiten, bevorzugen die meisten doch die Kutsche. Aber nun weiß ich warum der junge Herr mir den Auftrag gab für die junge Dame ein Kleid zu besorgen. Den bei ihrem Ritt hat sie auf ein Kleid verzichtet, hat sich für ein edles ledernes Anlitz entschieden. Etwas, in dem sie ebenso bezaubernd aussieht wie in dem Kleid in dem ich sie das erste mal sah... Erinya: Auch, wenn Tante Ann noch so protestiert hat, so habe ich mich gegen eine Kutsche entschieden. War ich doch mit reiten schneller an meinem Ziel als mit einer Kutsche. „Ein netter Ritt“ ertönt es anerkennend, wenn auch leicht ernst von jenem Menschen der mir am wichtigsten ist. Fast wie ein erwachsener steht er da, blickt mich direkt an. Er ist in der vergangenen Zeit ein Stück gewachsen, doch noch immer kleiner als ich. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn er doch jünger ist als ich. Doch auch, wenn er noch so erwachsen tut, sehe ich das Kind in ihm. „Vielen Dank“ erwidere ich freundlich, halte das Pferd sicher an den Zügeln. Für einem Moment huscht mein Blick zum schwarz gekleideten Mann hinter meinem Bruder. Für einen Moment stockt mein Atem als ich die silberne Anstecknadel unserer Familie sehe, doch lasse ich es mir dies nicht offen anmerken. Niemand soll erfahren was zwischen uns war, doch sehe ich genau seinen Blick. Amüsiert, wenn auch ernst sieht er mich an, schenkt mir ein leichtes Lächeln bevor er wieder ausdruckslos drein blickt. Noch bevor jemand sich wundern kann blicke ich meinen Bruder wieder an. „Es freut mich dich wohl auf zusehen, Ciel. Oder soll ich dich nun Earl Phantomhive nennen?“ Ja Earl. Er hatte Vaters Titel angenommen, war zum Oberhaupt der Familie Phantomhive geworden ohne zu wissen das ich noch am Leben bin. Wenn er es gewusst hätte wäre es vielleicht nicht so gekommen, doch vielleicht ist es gut so wie es ist. Wer vermag das schon zu sagen? „Die Freude ist ganz meinerseits. Und es reicht, wenn du mich bei meinem Namen nennst, Erinya“ Welch nette Erwiderung. Kühl, klar und doch freundlich. Ganz das Oberhaupt der Familie Phantomhive. „Oh wie ich sehe hast du mich also nicht vergessen“ „Und du scheinst noch hartnäckiger zu sein als früher“ Oh welch netter Wortwechsel. Etwas kühl doch wissen wir beide was unsere Worte bedeuten. Früher hatten wir ähnliche Wortwechsel doch waren sie niemals so kühl wie heute. Doch haben sich die Zeiten verändert. Vieles ist im vergangenen Jahr geschehen, vieles hatte sich seit seinem neunten Geburtstag verändert. Schreckliche Dinge sind geschehen, dunkle Zeiten haben uns begleitet, doch sind wir eine Familie die sich auch aus den dunkelsten Zeiten hinaus gekämpft haben. Hartnäckigkeit liegt in unserer Familie, ist eines der Dinge die uns aus machen. „Nun um dich zu finden muss man hartnäckig sein“ „Gut dieser Punkt geht an dich“ „Das freut mich. Aber bevor wir hier wie Blumen Wurzeln schlagen, darf ich dich begrüssen wie früher oder nun nur noch förmlich?“ „Wir sind unter uns als tu was du für richtig hälst, Nee-San“ Nee-San. Dieses Wort lässt mich schmunzeln, erst recht als ich die verdutzten Blicke der Angestellten sehe. Selbst der schwarz gekleidete Mann der mir meine Unschuld nahm sieht recht überrascht aus. Scheinbar hat es niemand ausser Tanaka-San gewusst, den dieser lächelt sanft. „Ich bin so froh das du am Leben bist, Nii-chan“ flüstere ich ihm ins Ohr, während ich ihn sanft in den Arm nehme so wie ich es früher stets tat, wenn wir uns sahen. Schüchtern wie früher erwidert er die Umarmung, flüstert mir ein „Ebenso, Nee-San“ zu bevor wir uns lösen. Ein sanftes Lächeln liegt auf seinen Lippen, was von mir erwidert wird. „Ich habe dir ein Zimmer herrichten lassen. Es würde mich freuen, wenn du dich umkleiden und mir Tee trinken würdest“ „Wie soll ich den da Nein sagen, mein Lieber?“ Höflich, zu vorkommend, freundlich. Wie früher auch, wenn er nun etwas kühler ist als damals. Doch zeigt er nach allen Regeln der Kunst die Gastfreundschaft der Familie Phantomhive... Sebastian: Die Menschen sind seltsame Wesen. Der junge Herr ist manches Mal seltsam. Doch das was hier gerade geschieht ist selbst für einen Dämon wie mich äusserst seltsam. Die beiden sprechen mit einer freundlich vertrauten Art miteinander als wäre niemals etwas geschehen, als wären die beiden niemals wirklich getrennt gewesen. Als der junge Herr sie, dann mit Nee-San anspricht verschlägt es mir den Atem. Sie ist die Schwester des jungen Herrn? Daher die Ähnlichkeit, daher sagte sie mir das er ihr wichtig ist. Nun verstehe ich warum sie alles getan hätte um ihn zu finden. Nun verstehe ich es. Auch, wenn es schwer zu glauben ist. So offen, ja sogar so ehrlich lächelnd habe ich den jungen Herrn noch nie gesehen. Er scheint wie ausgewechselt. „Sebastian, zeig ihr bitte ihr Zimmer und geleite sie zum Tee in den Garten“ „Wie ihr wünscht, junger Herr“ Sanft verneige ich mich, zeige ihm meine Demut auch wenn es alles nur ein Spiel ist. Doch bevor ich die junge Dame bitten kann mir zu folgen oder mich gar an die drei chaotischen Angestellten wenden kann, meldet sich Tanka-San zu Wort. „Wenn ihr mir gestattet“ Mit diesen Worten nimmt er der jungen Dame die Zügel aus der Hand, schenkt ihr ein sanftes Lächeln und meint das er erfreut ist sie wohlauf zu wissen. Etwas sagt mir das, das Leben im Hause Phantomhive nun noch interessanter wird. Und so manche Überraschung bereit halten wird. Was genau geschehen wird, vermag ich nicht zu sagen doch sagen mir meine Sinne das es sicher eine interessante Zukunft wird... Mit langsamen Schritten führe ich unseren Gast zu ihrem Zimmer, das der junge Herr für sie herrichten lies. Ich laufe langsam, gebe ihr Zeit sich ein Bild von der Villa zu machen und sehe an ihrem Blick das sie ein paar der Dinge nicht kennt, das ein paar Sachen für sie neu sind. Für einen Moment bleibt sie an einem Bild stehen auf dem die verstorbenen Eltern der beiden Geschwister zu sehen sind, sieht es sich direkt an und schüttelt dann leicht den Kopf. „Darf ich fragen warum ihr mir nicht sagtet das ihr die Schwester des jungen Herrn seid?“ frage ich sie freundlich, sehe sie direkt an. „Hättet ihr mir es geglaubt, wenn er niemanden von mir erzählt haben zu scheint?“ Welche ehrliche Antwort auch, wenn es eine Gegenfrage ist. Doch diese Frage lässt mich leicht überlegen. Hätte ich ihr geglaubt, wenn sie mir dies gesagt hätte? Schwer zu glauben. Ich kann es ja selbst jetzt kaum glauben das der junge Herr eine Schwester hat auch wenn die Ähnlichkeit dafür spricht. „Ich glaube nicht“ Antworte ich ihr ehrlich, sehe sie dabei direkt an. „Seht ihr, daher tat ich es nicht. Wahrscheinlich, weil ich euch ebenso wenig geglaubt hätte das ihr ihr meinem Bruder dient“ erwidert sie ernst, sieht mich dabei ebenso direkt an bevor sie leicht den Kopf schüttelt und sich von mir weiter führen lässt. Schweigend schreiten wir weiter, während ich sie zu ihrem Zimmer führe. Dort angekommen zeige ich ihr den Raum, sage ihr das ich vor der Tür warten werde solange sie sich umkleidet, doch schüttelt sie leicht den Kopf, meint das sie mich gern im Zimmer dabei hätte und sich hinter der Umkleidewand das Kleid wechseln würde, also komme ich ihrer Bitte nach. „Das Kleid habt sicher ihr heraus gesucht oder ihre ich mich?“ erklingt es sanft als sie das Kleid vom Bett nimmt, damit hinter die Umkleidewand schreitet und beginnt sich umzukleiden. „Der junge Herr wünschte das ich euch ein Kleid besorge und dies tat ich. Ich hoffe ich habe euren Geschmack getroffen junge Dame“ „Das Kleid ist wunderschön und die Farbe ist ebenso perfekt wie der Stoff aus dem das Kleid ist. Sehr edel und doch nicht zu hoch gesteckt. So wie ich es am liebsten habe“ „Das freut mich“ Ja es freut mich wirklich das ich ihren Geschmack getroffen habe, den ich wusste nichts von ihr ausser ihren Namen und kannte nur das Kleid das sie an jenem Abend trug. Ich habe mich für ein dunkelblaues Kleid entschieden, welches sowohl zu einem Empfang passt als auch für einen gemütlichen Tee mit Freunden oder in ihrem Fall mit ihrem Bruder. Als sie fertig ist mit Ankleiden tritt sie hinter der Umkleidewand hervor, schenkt mir ein sanftes Lächeln bevor sie zum Frisiertisch geht und ihre Haare zu einer eleganten, zum Kleid passenden Frisur passt. Ein wunderschöner Anblick, ebenso wie das Lächeln das sie mir schenkt als sie fertig ist. „Würdet ihr mich in den Garten geleiten?“ fragt sie mich freundlich, worauf hin ich nicke. Mit langsamen Schritten führe ich sie in Richtung des Gartens, erblicke den jungen Herrn, welcher mit einem leicht amüsierten schon auf seine werte Schwester wartet. Elegant erhebt er sich, bittet sie lächelnd zu Tisch bevor er sich an mich wendet und meint das ich bitte den Tee bringen solle. Eine sanfte Bitte. Ungewöhnlich für den jungen Herrn, der sonst Befehle erteilt. Doch etwas sagt mir das seine Bitten daher kommen das seine Schwester anwesend ist. Doch solange es so ist, werde ich es geniessen, werde seinen Bitten nachkommen und sehen was die Zukunft bringen würde. Für einige Momente lasse ich die Beiden alleine, richte den Tee her und serviere ihn zusammen mit ein paar süssen Leckerein. Sie scheinen sich wunderbar zu unterhalten, lächeln sanft und scheinen das Wiedersehen zu geniessen. Ich geniesse diesen Anblick, empfehle mich dann aber da das Abendessen vorbereitet werden sollte, doch mit dem Wissen das die junge Frau über Nacht bleiben und alles verändern würde... Flashback ENDE Erinya: Nur zu gut erinnere ich mich an jenen Tag. Der Tag, der alles veränderte. Ebenso wie jener Tag an dem du erfuhrst wer ich bin und ich wer du. Der Tag änderte alles. Es war der Tag an dem du dein Versprechen eingehalten hast, an dem du mich zu meinem Bruder geführt hast und ich ihn in meine Arme schliessen konnte. Seit jenem Tag hat sich viel verändert. Dunkle Zeiten waren ins Land gezogen, ebenso wie Tage der Ruhe und der Fröhlichkeit. Zeiten die vieles veränderten. „Wie sollte ich jene Tage vergessen die alles veränderten und der Beginn von etwas Grossem waren?“ frage ich dich offen, erhalte von dir ein Nicken und lächle sanft. Man kann sie nicht vergessen. Unmöglich! Doch gerade als ich weiter darüber nachdenken will, reisst mich ein lautes „Seeeeeeebbaaaaassttiiaaaaaann“ aus den Gedanken. Diese Stimme gehört nur einem Wesen. Jenem Wesen,welches mit schnellen Schritten auf Sebastian zu eilt. Das silberne Haar flattert wild umher und das arme rothaarige Wesen in ihrem Griff kann einem schon leid tun so wie es hinterher gezogen wird... ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)