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Der Schatten an meiner Seite

von

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Zwischen Himmel und Hölle

Das Schloss knackte leise, als er den Schlüssel herum drehte. Mit der rechten Körperhälfte drückte er sich gegen die Tür des Penthauses und trat ein. Das erste was ihm auffiel - Es war stockdunkel. Mit den Fingern tastete er sich an der Wand entlang, erfühlte unter den Fingerkuppen den Lichtschalter und mit einem Klicken erleuchtete der Flur.

Eine geschwungene Augenbraue ging nach oben und letzten Endes trat er gänzlich in das Apartment ein. Mit einem Klicken fiel die Tür in das Schloss und er schlüpfte aus seinen teuren italienischen Schuhen hinaus. Mit einem Bücken wurden sie sorgfältig zurecht gelegt, als ihm eine weitere Sache auffiel.

Es war eindeutig zu ruhig, doch es schien nicht das Einzige zu sein, was ihn störte. Auffällig war auch, dass es nicht nach Essen roch. Dieser angenehme Geruch von japanischer Hausmannskost. Er liebte es doch so sehr.

Das alles waren die Dinge, welche sein Leben seit über zwei Jahren kontrollierten. Es war zu einer Sicherheit in seinem Privatleben geworden, eine Art Sucht, nach welcher man immer wieder griff und die einen niemals los zu lassen schien. Dazu gehörte ein blonder Fotograf, mit den wunderschönsten blauen Augen dieser Welt.

Dieser junge Mann, welcher es doch tatsächlich geschafft hatte in Asamis Welt, in welcher es zuvor nur Schwarz und Weiß gab, seine bunten Tupfen zu verteilen und so das Leben eines Yakuzas ein Stück lebenswerter zu machen.

Darum störte sich ein gewisser Herr der japanischen Unterwelt nun auch daran, dass es zu still war und das es nicht nach Essen roch. Auch der Fernseher gab keinen Laut von sich.
 

Zu Still...
 

Vor einigen Jahren hätte Asami diese Ruhe - dieses Nichts - genossen und ausgekostet, doch zu diesem Zeitpunkt, war es störend und beunruhigend.

Er zog seine maßgeschneiderte Jacke langsam und elegant aus. Vorsichtig wurde sie über den rechten Arm drappiert und seine Beine begannen sich in Bewegung zu setzen. Die Socken verschluckten die Schritte auf dem Parkettboden des Flurs und goldene Augen hielten Ausschau nach jeder Bewegung, jeden Schatten, jedes Indiz auf Leben in diesem Penthaus.

Ein Schalter nach dem Anderen wurde betätigt und die ganze Wohnung war nun in Licht getaucht, doch von besagten Fotografen fehlte jede Spur.

Der Weg Asamis führte in die Küche, in welcher alles sauber und ordentlich war. Unberührt; Kein Anzeichen von Leben. Aus einem Instinkt heraus, welcher selten falsch war, wusste er nun auch, dass Akihito nicht zu Hause war.

Nicht in ihrem Bett, nicht in seinem Schlafzimmer, was schon seit längerer Zeit zu einem Büro ummodeliert wurde und nirgendwo in diesen Schatten der Wohnung.

Was Asami jedoch entdeckte war ein Zettel, welcher mit einem Magneten an den Kühlschrank gepinnt worden war. Die Handschrift erkannte er sofort, dazu musste er nicht einmal den Text kennen, welcher darauf geschrieben stand. Die Jacke fand ihren Weg über die Lehne von einen der Küchenstühle und zielstrebig ging er in Richtung Kühlschrank, als er den Zettel abzerrte und die Augen über die Zeilen fliegen ließ:
 

'Hey, Asami. Ich bin mit den Jungs ein wenig Feiern und übernachte dann bei Kou. Ruf mich ja nicht an Du perverser, alter Mann!

Akihito

P.S: Wenn Du Hunger hast - Fertiggerichte sind im Kühlschrank...'
 

Asami musste unwillkürlich schmunzeln. Das hier war auch eines dieser Dinge, welche nur Akihito, mit seiner Art, zustande brachte und sei es nur verewigt auf einem kleinen Stückchen Papier. Diese Kleinigkeiten waren es, welche die Farbe und die Wärme in diese Wohnung gebracht hatten. In jeder Ecke, an unscheinbaren Flecken - Sie waren mittlerweile unübersehbar.

Eine Weile starrte er den Zettel noch an und legte ihn dann vorsichtig auf die Arbeitsplatte. Auch wenn er sich eines dieser sogenannten Fertiggerichte nehmen könnte und es mit anmachen der Mikrowelle erledigt wäre, Asami war müde. Er würde wohl einfach nur eine entspannende, warme Dusche nehmen und dann in das Bett huschen...

Ein kühles, einsames Bett.

Doch morgen würde die Welt bestimmt schon anders aussehen.
 

Dieser sprichwörtliche 'Morgen' kam auch. In Asamis Falle glich es mehr einem Déjà-vu vom Abend zuvor. Es war die zweite Nacht in Folge, in welchem er in ein stummes, unbeleuchtetes Penthaus kam und von Akihito fehlte noch immer jede Spur.

In seinem Magen begann sich ein hässlicher Knoten zu formen, welcher wohl als Vorbote dafür dienen sollte, ihm noch einmal erkenntlich zu machen, dass dies hier eindeutig nicht normal war. So war das nicht geplant...

Sofort stürmte Asami in Richtung des Wohnzimmers und drehte den Kopf von links nach rechts. Eindeutig; Es war genauso wie gestern gewesen.

Er riss die Tür von Akihitos Büro auf, ihren gemeinsamen Schlafzimmer und lächerlicherweise sah er sogar im Badezimmer nach. Aber die Erkenntnis blieb.
 

Kein Akihito.
 

Er würde ruhig bleiben. Immerhin war es eine seiner Spezialitäten in solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Auch wenn es sich hier als ein wenig schwieriger erweisen könnte, da ein gewisser blonder Fotograf mal wieder darin involviert war.

Sofort zückte Asami sein Handy und wählte die Nummer seines jungen Geliebten. Das einzige was Asami zu hören bekam, war das stetige Tuten des Freizeichens, nur damit es ihn nach kurzer Zeit auf die Mailbox leitete. Der Yakuza legte auf und wählte sofort die nächste Nummer und nach einem Klingeln wurde sofort abgenommen.

"Asami-sama?"

"Kirishima! Ich möchte, dass sofort Akihitos Handy geortet wird. In spätestens zehn Minuten will ich Souh und Dich in meinem Penthaus sehen!"

Der bebrillte Sekretär kam gar nicht dazu sich zu verabschieden, da Asami sofort den Anruf beendete. Eine Sache wussten sie alle gewiss; Wenn es mit Takaba Akihito zu tun hatte, dann roch es eindeutig nach Ärger.
 

Kirishima und Souh brauchten genau acht Minuten. Sie liefen den Flur der Wohnung entlang und traten in das geräumige Wohnzimmer ein, in welchen Asami die ganze Zeit auf und ab gelaufen war. Die beiden Männer verbeugten sich und Souh kam mit einem Zettel in der Hand auf seinen Boss zu und reichte ihm diesen rüber.

"Asami-sama. Mein Sicherheitsteam hat das Handy von Takaba-kun geortet."

"Wo?", kam sofort die scharfe Frage, als er Souh den Zettel regelrecht aus der Hand riss.

Der Hüne schluckte schwer, als es fast schon zögerlich über dessen Lippen glitt:

"Osaka..."
 

Die Augenbrauen von Asami zogen sich gefährlich zusammen, als er begann die Informationen auf dem Papier zu studieren. Die Angaben bestätigten aber nur das, was Souh ihm soeben zugetragen hatte. Akihito befand sich in Osaka. Aber wie und vorallem warum?

Das Gold in den Augen des Yakuzas wurde dunkler. Es ähnelte nun fast schon einem honigbraun und beide Wachen begannen mit jeder Sekunde nervöser zu werden.

Wenn es eine Sache gäbe, die Kirishima mit Sicherheit sagen könnte, dann wäre es die, dass er wusste wie sich die Passagiere gefühlt haben mussten, als die Titanic versank. Das hier kam einem sinkenden Luxusliner schon sehr nahe.

"Kirishima!"

Die scharfe Stimme seines Bosses riss ihn aus den Gedanken, als der Brillenträger einen Schritt nach vorne machte und ihn abwartend ansah.

"Klingel unsere Zweigstelle in Osaka aus dem Bett. Es ist mir egal was sie gerade machen sollten. Sie sollen den Aufenthaltsort von diesem Handy heraus finden. Sofort!"

"Sehr wohl, Asami-sama."

"Souh!"

Der große Mann zuckte unweigerlich bei der Stimme Asamis zusammen. Das hier ähnelte schon fast einer Apokalypse.

"Ich möchte das Du Akihitos Freunde anrufst und sie fragst, ob sie etwas darüber wissen. Solltest Du keinen Erfolg haben, dann frage bei seinem Chef in der Redaktion nach, ob er nicht doch irgendwelche gefährlichen Jobs angenommen hat! Geh' zudem die Modelagenturen durch, für die Akihito in letzter Zeit gearbeitet hat!"

"Ja, Asami-sama."

Die beiden Untertanen verneigten sich respektvoll vor dem Yakuza, sahen sich dann einen Augenblick in die Augen und gingen wortlos aus dem Penthaus hinaus.
 

Als Asami am nächsten Morgen im Büro des Sions ankam herrschte eine eisige Kälte in dem Gebäude. Jeder wusste womit die Stimmung ihres Bosses zusammen hing und das Gefühl hier, glich dem einer Beerdigung. Ein falsches Wort oder eine falsche Tat, konnte dazu führen, dass man eine Kugel durch den Kopf gejagt bekam. Daher hielt es auch jeder einzelne Angstellte für angemessen, den Mund geschlossen zu halten und sich soweit wie möglich von Asami zu entfernen, wenn er einen nicht direkt ansprach oder sehen wollte.

Seit gut einer Stunde hatte sich der Dunkelhaarige im seinem Büro verschanzt und ging die Papiere durch, welche man ihn fein säuberlich vorbereitet auf den Schreibtisch gelegt hatte. Die Blätter raschelten leise beim durchsehen und Asami fühlte, wie sich langsam eine Art von Migräne ankündigte. Das Blatt in seiner rechten Hand wurde abgelegt und die Finger führte er zu seiner Schläfe, als er begann langsam die Haut unter den Fingerkuppen zu massieren und die Augen zu schließen.

Einer der Berichte sagte ihm, dass das Handy in der Tat in Osaka war, jedoch aber kein Akihito. Man hatte das Handy bei einem älteren Herrn gefunden, welcher es eigentlich bei der Polizei abgeben wollte. Er hatte den Männern erzählt, dass ihm im Hotel aufgefallen wäre, dass es in seiner Jackentasche war und er sich wirklich nicht erklären könnte wie es dort hingelangt sei.

Asami kniff schon schmerzlich die Lider zusammen und seufzte laut auf. Er wusste nicht ob er diese Idee des Fotografen brilliant finden sollte oder einfach nur wahnsinnig. Immerhin konnte der Yakuza seit einigen Stunden keinen wirklich klaren Gedanken mehr fassen. Vielleicht hatten auch Feinde von ihm sich den jungen Blonden geschnappt und hielten ihn fest. Aber dann hätte sich schon jemand gemeldet und Forderungen gestellt. Ganz bestimmt. Es war zum Haare raufen.

Was zur Hölle hatte Akihito sich nur gedacht? Was hatte er vor? Der Yakuza war doch sonst immer in der Lage gewesen so viele Dinge vorher zu sehen und zu erahnen. Doch wenn es um Akihito ging, funktionierte von einem Moment auf den Anderen einfach gar nichts mehr. Er war wie ein Tsunami, der einfach alles hinfort spülte und mit sich riss. Egal wie, wann oder warum.
 

Der nächste Schritt setzte sich in Asamis Gedanken fest, als es auch schon an der Tür klopfte. Mit tiefer, müder Stimme bat er die Person herein und der Verschlag öffnete sich langsam. Ein leicht nervöser Kirishima schritt hindurch und neigte als Art der Entschuldigung leicht den Kopf.

"Asami-sama, Kuroda-san wartet draußen. Sie Beide hatten einen Termin."

Die Dreitagesfrist. Selbst diese hätte er fast vergessen. Verflucht sei ein bestimmter Fotograf, welcher es immer wieder schaffte alles durcheinander zu bringen.

Asami straffte seine Schultern, zog die kleinen Falten im Stoff seines Ärmels heraus und räusperte sich leise.

"Danke Kirishima. Aber bevor ich mit ihm spreche, habe ich noch eine Aufgabe für Dich. Klappere sämtliche Krankenhäuser in der Umgebung ab. Vielleicht ist Akihito..."

Der Yakuza beendete den Satz nicht. Das war etwas, an was er nicht mal annähernd glauben wollte. Aber in seiner Welt zählte nicht das, an was man glaubte. Hier sprachen Tatsachen und wenn dies eine davon wäre...
 

Kirishima lächelte etwas unglücklich und rückte sich die Brille zurecht, als er Asami mitteilte, dass er dieses schon getan hätte. Ohne Erfolg.

Scharf zog Asami die Luft in die Lungen und versuchte sich so ruhig zu halten, wie es ihm möglich war. Auch wenn dieser Knoten in der Brust sich langsam Stück für Stück zusammen zog; Er musste die Kontrolle über die Situation behalten. Er konnte es. Er hatte er immer gekonnt.

Die goldenen Augen des Yakuzas wurden härter und kühler, die Stimme eisig und schneidend.

"Bring Kuroda rein. Wenn er schon hier ist, kann er mir gleich noch einen Gefallen tun."

Der Brillenträger nickte, machte ein paar Schritte in Richtung Tür und winkte den Staatsanwalt hinein. Kuroda trat in das Büro des Sions und lächelte schwach, als er Asami erblickte.

"Hallo Ryuichi. Ich-"

"Spar es Dir. Könntest Du für mich in den Polizeistationen anrufen und nachfragen, ob Akihito sich dort befindet?", schnitt Asami ihn das Wort ab.

Kuroda kam näher an den Schreibtisch heran, legte seine schwarze Ledertasche darauf ab und mit einem leisen Klicken öffnete er die Laschen. Er holte eine Akte hervor und legte sie vor dem Yakuza ab.

"Bevor ich das mache, solltest Du einen Blick in die Akte werfen."

"Die Akte interessiert mich gerade nicht, Shinji! Ich möchte -"

Nun war es der Staatsanwalt der Asami unterbrach und eindringlich mit den Fingern auf den Tisch herum tippte.

"Ryuichi! Wirf einen Blick in die Akte!"
 

Asamis Augenwinkel zuckten leicht. Die Dringlichkeit in der Stimme des Mannes, ließ alle Alarmglocken in ihm aufschrillen. Er kannte Kuroda nun schon einige Jahre, lange bevor dieser Staatsanwalt wurde. Daher kannte Asami auch seine Gestiken, Mimiken und Tonlagen und diese Stimmlage war Eine von Vielen, welche ihm sofort sagte, dass, was auch immer in dieser Akte stand, ihm nicht gefallen würde.

Daher flog der Blick von dem Staatsanwalt in Richtung der Akte. Wie in Zeitlupe gingen die Finger des Yakuza an diese heran, als er begann sie aufzuschlagen und die Zeilen in sich aufzusaugen. Mehrere Minuten saß er wie erstarrt da und jeder der Anwesenden wartete auf irgendeine Reaktion von ihm, als dessen Kopf plötzlich nach oben schnellte. Die Augen zu Schlitzen verformt, der Blick voller Unglaube und Zorn.

"Soll das ein schlechter Scherz sein?"
 

Kirishima schluckte schwer, als er das Knurren in der Stimme seines Vorgesetzten wahrnahm und seine Neugierde fraß ihn regelrecht auf. Was verdammt nochmal stand denn in dieser Akte, dass Asami so stark darauf zu reagieren schien?

Kuroda sah den Sekretär aus den Augenwinkeln an und schien zumindest das Unwissen für den armen Mann aufklären zu wollen, als er sich den Besucherstuhl zurecht drehte und darauf Platz nahm.

"Nein, Ryuichi, kein Scherz. Die Teilnehmer der Crew Zehn heißen: Kou, Takato, Haru und Akihito."

Spätestens jetzt sah Kirishima, wie ein gewisser Herr mit einer Sense durch das Sion ging und lachend darauf wartete sie alle in die Tiefen der Hölle zu reißen.

Konnte die Situation noch schlimmer werden?

"Asami-sama... wenn ich mich dazu äußern dürfte?", begann der Sekretär zögerlich und abwartend hob Asami nur eine Augenbraue, was soviel bedeutete, dass er fortfahren könnte.

"Vielleicht ist das nur ein Zufall und -"

"Kirishima..."

Ja, die Situation konnte schlimmer werden. Er hätte einfach nur den Mund halten sollen. Wer glaubte denn hier wirklich noch an einen Zufall?
 

Asami stand aus seinem Lederstuhl auf, die Hände dabei auf den Tisch gestützt und die Stimme hallte laut in den Ohren der beiden Männer im Raum wider, als der Yakuza nach seinem anderen Gehilfen rief.

"Souh!"

Für den Körperbau des Mannes, war dieser in einer Rekordzeit im Büro angekommen, als er sich straffte und in die funkelnden goldenen Augen sah.

"Ja, Asami-sama?"

Der Dunkelhaarige sah auf die Akte und nahm sich eine Seite heraus, als sich ein beängstigendes Grinsen auf die Lippen von Asami schlich.

"Mach den Wagen fertig. Wir statten einer Werkstatt in Shibuya einen Besuch ab."
 

Souh nickte. Sein Blick richtete sich noch einmal auf seinen Arbeitskollegen mit der Brille. Er sah die feinen Schweißperlen auf der Stirn Kirishimas und wusste sofort, dass der Weltuntergang hiergegen wohl einen Kinderspaziergang gleichen würde.
 

~(>°-°)>.(°^°)/.<(°-°<)~
 

Die Sonne schien durch die dünnen, vergilbten Gardinen hindurch und zeigte ihm so einen neuen Tag an. Akihito war schon eine Weile wach und beobachete das Farbenspiel der hellen Strahlen.

Seine Gedanken waren eine einzige Achterbahnfahrt und emotional war er im Moment auch nicht der Euphorischste. Zudem konnte er sich wirklich glücklich schätzen, dass Asami noch nicht auf der Matte stand. Doch auch dieser Gedanke hinterließ auf gewisse Art und Weise einen bitteren Nachgeschmack.

Mit einem Kopfschütteln versuchte er den Gedanken an einen gewissen Herrn von sich zu drängen und schlug die Bettdecke zur Seite. Die nackten Füße trafen auf den recht rauen Teppich des kleinen Motels und verspielt bewegte er die Zehen. Akihito lächelte verträumt und versuchte sich auszumalen, wie er den Tag wohl gestalten würde, als das Handy auf dem Nachttisch zu vibrieren begann und ihm so eine Kurznachricht ankündigte. Er lehnte den Körper ein wenig seitlich und schnappte sich das Teil, als er sich die Nachricht von Kou durchlas.
 

"Heute testen wir das neue Finetuning am Wagen. Kannst Du in spätestens drei Stunden in der Werkstatt sein?"
 

Der Fotograf lächelte. Das würde er ohne große Probleme schaffen. Natürlich war Achtsamkeit das oberste Gebot, denn ein inneres Bauchgefühl sagte ihm, dass Asami schon längst nach ihm suchen würde und ein Aufeinandertreffen mit dem Yakuza, konnte sich Akihito gerade nicht leisten.

Nicht wenn das Leben eines Freundes auf dem Spiel stand...
 

Dieser Tag hatte eindeutig sehr angenehm gestartet. Die Dusche im Motel hatte ihm gut getan und das Frühstück in der Bäckerei war hervorragend gewesen.

Mit guter Laune und einem glücklichen Grinsen im Gesicht, bestieg Akihito den Zug am Bahnhof Roppongi. Er schlängelte sich zwischen ein paar Leuten hindurch und stellte sich an die Seite, der Tür gegenüber, als er ein Vibrieren in der Jeans bemerkte.

Etwas überfragt zog Akihito die hellen Augenbrauen zusammen. Die einzigen die seine Nummer hatten waren die Jungs und er hatte Kou vor nicht mal einer Stunde geschrieben, dass er fast da wäre.

Mit Daumen und Zeigefinger fischte Akihito das Mobiltelefon heraus und sprach leise hinein, als er abnahm.

"Was ist?"

"Komm' nicht her...", hauchte es zurück.

"Kou?"
 

Akihito spürte wie sich sein Herzschlag beschleunigte, wie eine gewisse Panik in ihm hochkroch und er mit dem Körper automatisch ein wenig weiter einsank. Den Kopf neigte er leicht zur Seite, um sich die Gesichter der Fahrgäste genauer an zu sehen. Es war dieses grausame Gefühl in ihm, welches Stück für Stück durch seine Haut kroch.

Der Fotograf bekam keine weitere Erklärung von seinem Freund, als er eindringlicher nachfragte.

"Kou, was ist los? Warum soll ich nicht kommen?"

Doch die Frage wurde beantwortet, als er die Stimme vom Takato im Hintergrund wahrnahm.

"Oh, Asami-san. Was verleiht uns denn die Ehre Ihres Besuches?"

Seine blauen Augen weiteten sich und das Herz klopfte nun wild gegen seinen Brustkorb. Das Einzige, was er dann noch hörte, war das stetige Tuten in seinem Ohr. Kou hatte den Anruf beendet.
 

Es war eine Art Übelkeit welche sich in seinem Magen ausbreitete. Ein einziger Gedanke setzte sich in seinem Kopf fest, welcher ihn immer wieder hinterhältig zuflüsterte:
 

Asami weiß es.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YuuShindo22
2017-01-28T19:35:54+00:00 28.01.2017 20:35
Schade das es hier nicht mehr weiter geht dabei wurde es doch so spannend :(
Von:  schatz123
2016-12-07T12:25:20+00:00 07.12.2016 13:25
Richtig gut geschrieben wann geht sie den weiter
Von:  schatz123
2016-12-07T12:21:08+00:00 07.12.2016 13:21
Richtig gut geschrieben wann geht sie den weiter
Von:  YuuShindo22
2016-05-11T16:56:01+00:00 11.05.2016 18:56
richtig tolle FF *_* Ich frag mich nur wann es denn endlich weiter geht qwq
Von:  CharlieBlade1901
2015-09-05T23:43:31+00:00 06.09.2015 01:43
Und wenn ich dir schon schreibe, ich liebe diese Geschichte.
Ich hab sie vor zwei Tagen entdeckt und das Takaba auffliegt war von vorne rein klar.
Ich bin echt ein Riesenfan von dir mach schnell weiter
Von:  CharlieBlade1901
2015-09-05T23:36:47+00:00 06.09.2015 01:36
Hallo!

darf ich erfahren wie du auf die geile Idee gekommen bist, aus Takaba ein Fast and Fiuriost Rennfahrer zu machen, weil darf ich ehrlich sein das ist genial?

Und dann noch ne Frage geht die Geschichte noch weiter?Iich will wissen ob Takaba Aami jetzt die Wahrheit sagen muss und dieser ihn höchstwahrscheinlich umbringen wird, mit einer ihn zu Tod langweilenden Strafpredigten und anschließender Bestrafung, wie wir es alle kennen und lieb gewonnen haben, wenn einer Asamis Vertrauen missbraucht wird, oder ob er es noch schafft sich irgenwie raus zu reden.

Und noch eine Sache. Wenn du meinst, dass jetzt endlich der Moment gekommen ist, wo Takaba Asami die Geschichte aus der Vergangenheit, also was damals war erzählt und Asami dann über Takabas früheres Leben weiss und alles, könntest du dann vielleicht noch irgendwie was rein bringen in Richtung er bräuchte einen Sponsoren für das Rennen, der ihn vielleicht um die 600 000 Euro Rengenemigung geben muss, weil dann könnte die Sache heikler werden und Asami hätte Takaba irgendwie zusätzlich noch mit Geld in der Hand da damit. Das wäre so cool wenn sich die Rennregeln so gravierend geändert hätten und ma einfach einen reichen Sponsoren kennen muss, der einem die Erlaubnis bezahlt, um das Rennen fahren zu können und der Gewinner bekommt am Ende einfach das gesponserte Geld fertig. Das wäre Hammer.


Antwort von:  Honeybarneys
19.09.2015 00:03
Öhm, um ehrlich zu sein, bin ich gerade ein wenig geplättet.
Kommt davon, wenn man eine Weile nicht in die Kommentare sieht. xD

Erstmal, wow, ich bin überwältigt von dem Kommentar. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht was ich sagen soll.
Aber um dich erstmal zu beruhigen: Ja, sie geht weiter.
Ich bin nur einer dieser Schreiber, wo so ein Kapitel gefühlte Jahre brauche. Im Großen und Ganzen hab' ich das komplette Gerüst der Geschichte fertig. Ich hab nur immer wahnsinnig Probleme die Sätze so zu formulieren, dass es mir passt. Am Ende hab ich halbfertige Kapitel, wo ich dann immer mal rüber gehe, wenn ich die Muse habe und baue sie weiter aus. Wenn ich dann ein gutes Gefühl dabei habe, gebe ich sie meinem Beta und mein Beta rastet öfters mal aus. XD
Einfach weil - chaotisch. Dann müssen wieder neue Sätze gemacht werden, welche mir dann nicht passen und wir irgendwie auf einen Nenner kommen müssen.
Und das dauert. Es tut mir immer wieder leid. Dementsprechend: Ja, keine Sorge. Geht immer weiter. <:

Wegen dieser Sponsorensache - Ich musste lachen. Das ist so dermaßen nah an dem was noch kommt, muss immer noch Grinsen. Es ist zwar nicht exakt das, aber es geht in die richtige Richtung.
Aber ich schätze man kann mal darüber nachdenken es noch mit einzubeziehen.

Ich glaube sonst gibt es dem nichts hinzuzufügen. Achja, wie ich darauf gekommen bin.
Hatte vor urzeiten mal wieder Fast And The Furios gesehen und eine ähnliche Fanfic in Englisch gelesen. Die ging aber in eine völlig andere Richtung. Aber ich fand das es sooo genial zu Akihito passen würde. Vorallem nach dem Tokio Drift Teil.

Puh, ich glaub das wars.
Liebe Grüße

Honi <3
Von:  LuciaAngel1
2015-08-25T01:14:38+00:00 25.08.2015 03:14
Super Kapitel!!!
Freu mich schon aufs nächste Kapitel .
:)
Von: abgemeldet
2015-03-28T19:36:11+00:00 28.03.2015 20:36
Tolles Kapitel einfach Genial, war aber so was von logisch das er es raus findet why auch nicht?
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Kapitel Bitte schreib schnell weiter
LG
Von:  Onlyknow3
2015-03-15T16:33:28+00:00 15.03.2015 17:33
War doch logisch das Asami es heraus findet was Akihito vor hat. In der Akte stand mit Sicherheit drin das Akihito bei einem Rennen verletzt wurde, und das damals auch jemand um gekommen ist. Auch den Unfall den er überlebt hat sind Dinge die Akihito bis heute noch nicht ganz verwunden hat. Mach weiter so, bin gespannt wie das aufeinandertreffen der beiden ausgeht, oder ob es Akihito vorzieht sich weiter zu verstevken. Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  SasuLaw25
2015-03-15T12:54:18+00:00 15.03.2015 13:54
Tolles Kapitel ich bin begeistert wie bei den ersten
LG


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