Leben, Liebe, CHAOS von Dragonangel-Jana ================================================================================ Kapitel 9: Umzug Runde 1 ------------------------ „Guten Tag. Leider bin ich gerade persönlich beschäftigt und kann deinen Anruf nicht annehmen. Bitte hinterlass eine Nachricht oder probiere es später noch mal. Camille D`Artigo.“ „Mist nur die Mailbox! Und jetzt?“ ,fragend sehe ich sie an, doch Delia zuckt auch nur unschlüssig mit den Schultern. Eine gefühlte Ewigkeit starre ich auf das Handy, dann suche ich unterbewusst ihre Kontakte durch und wähle Rozs Nummer. Es klingelt. „Hey Delia, was ist los?” “Vanzir? Bist du`s?” „Oh, hey Jane. …Mann, was woll`n die denn? So eine verdammte Scheiße!...“ „War das grad Roz? Was ist denn bei euch los? Braucht ihr Hil..“ „Jetzt leg endlich auf und hilf mir mal!... Sorry also bis später.“ Tuhht tuhht... „Einfach aufgelegt.“ Ich schaue voll bedeppert in Delias Richtung und sie mehr als verwundert zurück. „Was war das denn für eine Unterhaltung?“ „Keine Ahnung, aber so wies klang, haben die gerade ganz andere Probleme.“ „Mach dir keine Sorgen, dass schaffen die schon. Na dann komm, lass uns schon mal anfangen.“ Mit einem Lächeln nicke ich ihr zu und wir gehen gemeinsam in meine alte Wohnung. Vor der Tür ist mir ein wenig flau im Magen, aber das Wissen, dass Delia bei mir ist, beruhigt mich. Als wir die Wohnung betreten, lässt nichts mehr darauf schließen, was hier vorgefallen ist. Einzig die Unordnung beherrscht noch die Räume. Es wurden nur Dinge mitgenommen, die eventuell Hinweise geben oder die so zerstört waren. Alles andere stand an Ort und Stelle. „Was soll ich einpacken?“ Höre ich die zarte Stimme Delias und zeige auf das Bücherregal. „Wow, ihr wart ja ganz schöne Leseratten.“ Traurig lächeln nicke ich. „Ja, Su hat immer gleich alle Bücher gekauft, die ihr gefallen haben und dann saßen wir zwei, in unsere Decken eingemummelt auf dem Sofa. Jede in einer Ecke und haben gelesen. Als wir eine gute Menge Bücher hatten, haben wir einen kleinen Ausleih gemacht. Su fand das total super, aber sie konnte auch fuchsteufelswild werden, wenn die Bücher beschädigt wurden oder jemand verpennt hatte sie wieder abzugeben.“ „Willst du sie alle behalten?“ Kopfschüttelnd antworte ich ihr: „Nein, ich such mir dann unsere Lieblingsbücher raus und den Rest verkaufe ich.“ „Oh, da musst du mal mit Camille reden, vielleicht kann sie dir helfen. Als Leiterin einer Buchhandlung kennt sie sich damit aus.“ Ich nicke und drehe mich zu Susans Zimmer um. Diesem will ich mich zuerst widmen um Su einen letzten Gefallen zu erweißen, außerdem muss ich noch mit ihren Eltern reden. Langsam setzte ich eine Fuß vor den anderen und stelle mir krampfhaft vor, wir würden bloß um ziehen, ich beginne mit ihrer Kleidung, lege sie sorgfältig in einen Karton. Jetzt suche ich ihre ganzen persönlichen Sachen zusammen. Ich trenne die Dinge die sie besonders liebte und von denen ich weiß, dass sie besondere Bedeutungen hatten, von den anderen. Tief in Gedanken versunken sehe ich mir das Fotoalbum an, bei jedem Bild steigen andere Gefühle in mir auf. „Ich bin mit den Büchern fertig, kann... oh, entschuldige, ich kümmere mich mal um die Küche und lass dich alleine.“, damit war Delia auch schon wieder aus der Tür verschwunden. `Komm schon Jane. Du willst das doch heute hinter dich bringen. In Erinnerungen kannst du schwelgen, wenn du dazu Zeit hast.! Also los gehst!´ Ich räume die restlichen Sachen in die Kisten und staple sie, sodass sie nicht mehr im Weg rumstehen. „Ich arbeite mich in meinem Zimmer vorwärts.“, schreie ich durch die Wohnung, als ich zu meinem Zimmer gehe. Hier bleibe ich aber misstrauisch stehen, denn momentan ist es verdächtig ruhig. Auf dem Absatz mache ich kehrt und schleiche in die Küche. Doch hier steht eine ungewöhnliche moosgrüne Wand, ungewöhnliche Geräusche kommen von der anderen Seite. `Ich muss doch irgendwie handeln!´ Da fällt mein Blick auf die beste Tatwaffe, eine Bratpfanne. `Ok, richtig hinstellen, weit ausholen, zielen und zuschlagen.´ „Rummps“ Das hässliche grüne Etwas ist, Gott sei dank, fürs erste K.O. gegangen, dummerweise offenbart es eine Gruppe von 5 Gobblins. „Oh scheiße! Delia! Na wartet, jetzt lernt ihr die Bratpfanne kennen!” Wie aufs Stichwort kommen sie auf mich zugerannt, doch jetzt werde ich mich bewusst wehren. Grässlige Mistviecher! „Und eins! Und noch eins! Hiijaa. Oh ich bin ja so gut. Ahhtakee!! Da wars nur noch einer. Und rummps!“ „klirrr!“ Ich habe mit meiner Aktion, zwar gerade das Fenster und die Küche demoliert, aber wenigstens geht es uns gut. „Ohh, Delia. Delia!“ Leicht panisch suche ich ihr Handy. “Wie heißt ihr Freund?...Ah Frank!“ „Hallo, Delia? Was gibts?“ Frank klingt echt komisch, egal. „Hey, ich bins Jane. Wir sind in meiner Wohnung und wurden angegriffen. Bitte komm schnell.“ „Klar, wir sind sofort da!“ Jetzt war deutlich zu hören, dass er sich Sorgen machte. „Bitte Delia, halte durch.“ Ich sitze neben ihr, mit meinen Gedanken ganz wo anders, als es im Flur rumpelt. „Jane! Delia! Wo seit ihr?!“ Solche besorgten Rufe, aber mehr als ein leises „Hier!“ bekomme ich nicht mehr hin, doch das hat gereicht, sodass dann vier erleichterte Gesichter in den Raum hinein schauen. Frank, Camille und eine Ärztin gehen sofort vor Delia in die Knie und behandeln sie. Kurze Zeit später wird sie auf einer Trage aus der Wohnung geschafft. Roz, Morio, Trillan und Smoky nehmen die Viecher vor meinen Füßen unter die Lupe und debattieren angeregt über sie. Hin und Wieder schweifen ihre Blicke in meine Richtung. Vanzir hockt sich neben mich. Mit sanfter Gewalt dreht er mein Gesicht in seine Richtung. Wieder begegne ich sorgenvollen Augen, doch auch einem sanften Lächeln. Dieses erwidere ich sacht. Ich spüre seine Hände und Arme, wie sie mich scheinbar federleicht hoch heben und in mein Zimmer tragen, hier werde ich vorsichtig auf dem Bett abgesetzt. Vanzir behandelt mich die ganze Zeit wie eine leicht zerbrechliche Glaspuppe, normalerweise hasse ich so etwas, aber jetzt, hier bei ihm, fühle ich mich genauso. „Ich bin bei dir und Delia ist stark, sie wird das überstehen.“ Ich nicke und kuschle mich an ihn. Seine Wärme umschließt mich, schützend vor der Außenwelt. „Warum?... Warum passiert so was immer nur den Menschen die mir nahe stehen?“ „Ich weiß es nicht, aber ich weiß wie du sie beschützen kannst.“ Lächelnd sehe ich zu ihm auf, denn ich weiß vorauf er hinaus will. „Ich bin fast bereit für das bevorstehende Training. Ich möchte nur vorher mit dem abschließen, also mit der Wohnung und mit dem Gespräch bei Susans Eltern. Das ist mir wichtig, um mich dann ganz auf das Training zu konzentrieren.“ „Hmm, das verstehe ich, wir werden dich ab jetzt auch besser unterstützen, damit so was nicht noch mal passiert. Außerdem wirst du deine volle Aufmerksamkeit beim Training brauchen. Aber für heute machen wir erst mal Schluss.“ Langsam erheben wir uns vom Bett und gehen zurück zu den Anderen auf dem Flur. „Sag mal Jane, wie hast du das angestellt? Warst du im Dämonenmodus?“ Auch wenn die momentane Lage nicht gerade dazu einlädt, muss ich grinsen und zwar so richtig hinterhältig. „Nein. Ich habe ihnen ganz bewusst eins übergebraten.“ Dabei wandert mein Blick zur Bratpfanne, die anderen folgen ihm und schauen dann mehr als verdutzt in meine Richtung. Schulter zuckend sage ich: „Was besseres hatte ich grad nicht zur Hand.“ Jeder der noch in der Wohnung steht, schnapp sich einen Karton und geht damit hinunter zu den Autos. Ich bin die letzte und schließe die Tür ab, dann folge ich Vanzir nach unten. „Huch.“ Verwundert sehe ich zwischen den Wagen hin und her. Hier stehen Delias Geländewagen, ein Umzugstransporter, ein Kombi und Wagen des AETT. „Camille, du bist ja noch hier.“ Sie dreht sich zu mir um und versucht uns ihre starke Seite zu zeigen, doch ich sehe die Sorge und Trauer in ihren Augen. „Die Ärztin sagte, dass Delia es schaffen wird und Frank ist bei ihr. Außerdem muss hier ja jemand alles regeln.“ „Es tut mir leid.“ Ich lasse den Kopf hängen. „Schon ok, du hast Schlimmeres verhindert. Nur darauf kommt es an. Also in den Umzugswagen kommen alle Dinge, die du verkaufen willst. Wir schaffen sie zu meinem Laden und dort können wir dann sortieren. In Delias Auto packen wir alles, was du mitnehmen musst. Der Rest kommt in meinen Wagen.“ Wir nicken. „Smoky, Trillian, Roz, Morio und ihr drei, ladet eure Kisten in den Transporten“ Dabei schaue ich die drei Fremden an. „Vanzir, deine Kiste in Delias Wagen. Der Rest muss in den Kombi. Danke.“ Damit verstauen alle ihre Kisten. Ich gehe zum Geländewagen und staple meine Kiste dort hinein. „So, dann Dankeschön. Ich hoffe wir können morgen noch einmal auf eure Unterstützung vertrauen. Dann war`s das für heute. Tschüss.“ Nach Camilles Schlussrede, löst sich das Gewimmel und wir stellen uns noch einmal zusammen. „Jane, du wirst jetzt mit Roz und Vanzir in Delias Wagen direkt zu eurer Wohnung fahren. Smoky und Trillian werden mit meinem Wagen zu uns fahren und Morio und ich fahren zum Laden und verstauen die Kisten dort.“ „Danke Camille.“ Nun trennen wir uns in die Gruppen und fahren zum jeweiligen Ziel. Roz sitz am Steuer, Vanzir sitz neben ihm und ich hinten. `Man was ist denn jetzt mit mir los! Ich fühl mich so schlapp und irgendwie ist es ziemlich warm. Ich bin bestimmt bloß kaputt.´ “So wir sind da.“ Wir steigen aus dem Auto aus und beladen uns mit den Kisten und Tüten aus dem Kofferraum. Auch hier müssen wir in den 2. Stock. Endlich angekommen, schließt Roz die Tür auf und wir treten ein. „Ach du Schreck!“ `Wie siehst denn hier aus.´ Es ist ein typischer WG-Aufbau. Ein großes Gemeinschaftszimmer, mit Küche und die Abzweige zu den einzelnen Räumen. Aber hallo, hier herrscht ein katastrophal staubiges Chaos. „Was erwartest du? Wir sind die meiste Zeit woanders, entweder auf Mission oder bei den Schwestern.“ Versucht Vanzir diese Unordnung zu verteidigen. `Was solls! Für heute ist mir das auch egal.´ Wir stellen die Sachen in eine Ecke neben dem Sofa. „Ähm,…Wir haben dein Bett noch nicht, aber…“ „Schon ok. Ich schlaf auch auf dem Sofa.“ Unterbreche ich Vanzir. Gesagt, getan. Ich lasse mich der Länge nach aufs Sofa fallen und trifte in den Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)