Rituals von Puppenspieler ================================================================================ One-Shot -------- Jeder von ihnen hatte so sein Ritual. Moriyama am anderen Ende der Umkleide schwafelte wieder irgendetwas von Mädchen, und dass er nur für das hübsche blonde Ding in der ersten Reihe spielen wollte, zumindest, wenn er das noch richtig verstand über das zweite Ritual, das gerade stattfand: Hayakawas Gebrüll über Rebounds hallte wie üblich laut genug von den Wänden wider, dass zweifelsohne das andere Team in den anderen Umkleiden am gefühlt anderen Ende der großen Sporthalle es auch hören würde. „Ruhe, Hayakawa!“, bellte Kasamatsu Yukio, seines Zeichens Captain dieses Sauhaufens, der sich Basketballteam der Kaijō High School schimpfte. Vielleicht war die Einschätzung ein bisschen hart, aber in Momenten, in denen Moriyama in Gedanken schon bei seinen 77 Jungfrauen im Himmel war, Hayakawa wieder einmal unter Beweis stellte, dass er als Moderator eines großen Events wunderbar ohne Verstärker und Mikrofon auskommen würde, und Kise einfach nur… Wo zum Henker war der blonde Nichtsnutz schon wieder!? Mit einem Knurren, das alles, aber nichts Gutes verhieß, sprang Yukio von seinem Platz auf der alten, unbequemen Holzbank auf, ließ seinen Blick durch die Umkleide schweifen. Moriyama hinten bei der Tür zum Spielfeld hinaus, Kobori als einzig vernünftiger Starter stand einfach nur da und wartete, Hayakawa war so vertieft in sein Kampfgeschrei, dass er sich nicht einmal fertig angezogen hatte, aber von dem blonden Unruhestifter war rein gar nichts zu sehen! „Hayakawa, zieh dich endlich an!“, knurrte er dem Jüngeren zu, klatschte ihm sein Shirt ins Gesicht und stapfte dann an ihm vorbei, einem Instinkt folgend aus der Umkleide heraus. Er musste nicht lange suchen. Schon beim Öffnen der Tür hörte er die schrillen Mädchenstimmen, die kicherten, giggelten, kieksten. Yukios Kiefer spannte sich an, während er versuchte, Kise nicht schon von Weitem auf seinen Ärger aufmerksam zu machen – nicht, dass der Kerl sonst auf die Idee kam, vor den wohlverdienten Tritten zu flüchten. Aber gut, wieso machte er sich überhaupt Sorgen? Das dumme Model war so beschäftigt damit, diese Mädels zu beflirten, dass er wohl rein gar nichts mehr mitbekommen würde. Und so sah er den Tritt, der schließlich recht gezielt gegen sein Steißbein ging, natürlich auch nicht kommen. „Kiseeeee! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass Mädchen nicht in die Sporthalle gehören?! Und ihr“, fuhr er die starrende Meute an geifernden, pubertierenden Weibsbildern an, „Seid ihr denn zu blöd zum Lesen?! Hier ist Sperrzone für euch, der Zuschauereingang ist wo anders. Also raus hier!“ Oder Yukio würde eigenhändig dafür sorgen, dass diese Mädchen nie wieder irgendeinem Basketballspiel in irgendeiner Halle beiwohnen könnten. „Seeenpai“, jammerte es neben ihm, Kise hatte sich mal wieder leider viel zu schnell von seinem Tritt erholt, rieb sich nur noch über die lädierte Stelle und zog ein schrecklich theatralisch weinerliches Gesicht. Müsste Yukio nicht fürchten, dass Kises Agent danach bei ihm vorstellig würde – und das nicht für einen netten Kaffeeplausch -, er hätte ihm zu gern in genau dieses Jammergesicht getreten! „Das tat weh! Und du bist unfair, sie wollten mir doch nur viel Glück wünschen! Hier, schau!“ Völlig ignorant für Yukios brodelnden Zorn hielt Kise eine ganze Hand voll kleiner Glücksbringer und Talismane hoch, die Augen groß und treudoof, und schon längst wieder ein dümmliches Grinsen im Gesicht. Yukio schnaubte, kickte ihm zur Strafe für seine Ignoranz dieses Mal gegen das Schienbein. Immerhin wischte es dem Kerl das dumme Grinsen wieder aus dem Gesicht. „Zurück in die Umkleide mit dir! Dass du unser bester Spieler bist, heißt nicht, dass wir nicht auch ohne dich klarkommen, Neuling.“ Die Drohung immerhin zog, Kises Gesicht entgleiste einen Moment ehrlich, ehe es wieder zu einer jämmerlichen Grimasse verkam, eine Spur Entsetzen schwang in seinem Blick und seiner Stimme mit, als er wieder sprach: „A-aber ich muss mitspielen!“ – „Dann benimm dich“, unterbrach Yukio das entsetzte Zetern seines Kouhais sogleich. Natürlich musste Kise mitspielen. Kise musste doch schließlich seinem – wie war das noch? Ach ja – Aominecchi endlich zeigen, dass er ihn eben doch besiegen konnte und… ach, als ob es Yukio gerade kümmern würde. Hauptsache, der Kerl hielt den Mund, scheuchte die Weiber weg und spielte anständig, dann war es ihm egal, warum er es tat. (Auch wenn diese ganzen Deppen gern ein bisschen mehr fürs Team spielen dürften statt für irgendwelche Mädchen, stark pigmentierten Kerle oder… Rebounds.) Mit der Rückkehr in die Umkleide hob sich Yukios Laune zumindest wieder in einem kleinen Maße: Hayakawa war endlich fertig angezogen, Moriyama hatte seine Traumstunde beendet und saß mit einem ernsten, grübelnden Gesichtsausdruck auf der Bank. Yukio hoffte ja für ihn, dass er gerade nicht darüber nachdachte, wie er dem hübschen blonden Ding am Besten einen Antrag machen konnte, sondern sich ernsthaft mit dem vor ihnen liegenden und zweifelsohne sehr harten – wenn auch inoffiziellem Freundschafts- - Match auseinandersetzte. Kise, auch wieder still geworden, schlurfte zu seinem Spind hinüber, um die Geschenke seiner Verehrerinnen irgendwie darin unterzubringen, ignorierend, dass das kleine Fach schon überlief vor solchem Zeug. Pff, den Kerl müsste er bei Gelegenheit auch noch einmal zum Aufräumen zwingen. Und auch, wenn er genervt war, das Bild in der Umkleide bot ein vertrautes; selbst Kises schlechte Angewohnheit, Mädchen anzuziehen wie ein Magnet, und sie dann allein nicht mehr loszuwerden – sie hatten doch alle ihre kleinen Rituale. Yukio erinnerte sich noch an den Senpai aus seinem ersten Schuljahr – damals war der Kerl in der dritten Klasse gewesen -, der vor einem Match immer mehrere Gebete heruntergeleiert hatte, ein anderer hatte immer mit seiner Mutter am anderen Ende von Japan telefoniert, und der Captain, der vor ihm im Amt gewesen war, hatte nicht richtig spielen können, wenn er vorher nicht einen Korb von einem Mädchen bekommen hatte. (Warum, das hatte Yukio trotz wiederholter Erklärungen nie verstanden. Aber er hatte es hingenommen; irgendwie hatte es ja gestimmt, und solange sein Team gut spielte, war ihm recht egal, was für einen Unfug sie vor dem Spiel trieben.) Auch Yukio hatte sein ganz eigenes Ritual – und es war nicht, Kise einmal durch die halbe Sporthalle zu kicken. Dieses Ritual war mitunter der Grund, weshalb Yukio schon lange bevor er Captain wurde eigentlich immer einer der Ersten – wenn nicht der Erste – gewesen war, der in die Umkleidekabine kam. Vor einem Spiel brauchte er Zeit für sich. Und für seine Strümpfe. Dieses Spiel bildete dabei keine Ausnahme, und noch lange, bevor Kobori ganz vernünftig, Hayakawa brüllend, Moriyama schwärmend, und Kise typisch treudoof in die Umkleide gekommen waren, hatte Yukio schon – fast – fertig umgezogen auf einer der Bänke gesessen, den Blick auf die Reihen an Spinden an der Wand ihm gegenüber gerichtet, die im kalten Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke unangenehm abweisend wirkten. Ein paar Minuten saß er so da, ließ sich durch den Kopf gehen, was er über ihre Gegner wusste, wie ihre letzten Trainings-Sessions verlaufen waren, wie ihre akute Taktik im Angesicht des Feindes aussah. Dann kam mit einem Ruck wieder Bewegung in den bis dahin reglosen Körper. Das Ritual begann. Der Stoff der Strümpfe fühlte sich rau an unter seinen Fingern, warm und vertraut. Er kribbelte auf seiner Haut, als Yukio den Strumpf zwischen seinen Händen zusammenraffte, um bequemer hineinsteigen zu können. Sein Herz schlug ungewohnt schnell, Aufregung resultierte in heißen Schauern, die ihm wieder und wieder über den Rücken liefen; er war nervös, aufgeregt – jedes Spiel, das vor ihnen lag, war ein wichtiges, egal, ob es nur ein Freundschaftsspiel war oder zu einem offiziellen Turnier gehörte. Doch vor allem war es Vorfreude, die ihn erfüllte. Was auch sonst? Basketball war sein Leben, natürlich freute er sich auf das Match! Im ersten Moment kitzelte der Strumpf fast unangenehm an seinem Fuß, das Gefühl gleichzeitig unglaublich vertraut und doch jedes Mal wieder fremd, doch je weiter sich der Stoff um seine Haut legte, desto mehr wurde aus dem unangenehmen Kitzeln ein verheißungsvolles Kribbeln, das sich durch seinen ganzen Körper fortzusetzen schien. Gerade am Knöchel war der Strumpf unheimlich eng, übten einen festen Druck auf die Muskulatur aus; an sich war es angenehm für Yukio, er mochte das Gefühl von Sicherheit, das mit dem stützenden Strumpf einherging, doch das Tragen erforderte doch immer wieder einen kurzen Moment der Eingewöhnung, in dem er die Augenbrauen nicht ganz begeistert zusammenzog. Er entspannte sich schnell wieder, der Druck nahm ab, je höher er den Strumpf zog, der sich fest um seine Beinmuskulatur schmiegte, seine Haut kribbelte noch lange nach von dem Gefühl, das die dichten Strickmaschen beim Hoch- und Zurechtziehen des Strumpfes auslösten. Direkt am Knie endete der schwarze Stoff, ein schmaler Streifen heller Haut blitzte zwischen dem schwarzen Bund des Strumpfes und dem genauso schwarzen Saum seiner Hose hervor. Gedankenverloren strich er mit den Fingerspitzen über die bloße Haut. Es war ein eigentümlicher Anblick zwischen all den anderen und ihren kurzen Strümpfen, die gerade einmal bis über die Knöchel reichten. Kise hatte ihm sogar einmal einen Vortrag darüber gehalten, dass das ja nicht aussähe, und das furchtbar schlecht für Yukios Image sei… Nicht, dass es ihn kümmerte; Yukio brauchte kein Image, er war weder ein schürzenjagender Moriyama, noch war er ein dummes Modelchen – das einzige, das er brauchte, war Komfort beim Spielen, und den boten seine Strümpfe allemal. Mehr als irgendein noch so tolles Image das jemals könnte. Er seufzte zufrieden, streckte den Fuß, bewegte ihn probehalber. Der unangenehme Druck war längst wieder abgeklungen, der Strumpf fühlte sich angenehm warm und stützend an. Es hatte etwas Beruhigendes an sich, sowohl der Anblick von dem schwarzen Stoff, als auch das Gefühl auf seiner Haut, und Yukio konnte spüren, wie seine Nervosität sich spürbar verzog, während sein Puls sich aber nur noch mehr beschleunigte – die Aufregung stieg. Er griff nach dem zweiten Strumpf, raffte den Stoff routiniert zwischen den Fingern. Ein leiser Schauer erfasste ihn, ein warmes Kribbeln auf seiner Haut, dort, wo sie über die feinen Maschen strich, nicht nur an den Händen, sondern schließlich auch seinen Fuß entlang, sein Bein hinauf, eine wohlige Gänsehaut begleitete den langsamen Prozess des Anziehens. Schließlich saß aber auch der zweite Strumpf, das aufregende Kribbeln in seinen Fingern verklang langsam, während Yukio hinunter auf seine Beine sah, auf schwarzen Stoff und helle Haut, das vertraute, kräftig blaue Trikot, das er jetzt im dritten Jahr trug. Die Nervosität, die ihn vorhin noch recht stark beherrscht hatte, war inzwischen ganz vergangen, ersetzt durch Aufregung und die absolute Entschlossenheit, zu gewinnen. Wie auch nicht? Er hatte ein fähiges Team (wenn man einmal von diversen charaktertechnischen Fehlschlägen absah), sie hatten eine gute Taktik, einen engangierten Coach… er war nicht allein in diesem Match, hatte Halt von allen Seiten. Draußen auf dem Gang war es längst lauter geworden an diesem Punk, und als Yukio von seinem Ritual aufsah, entdeckte er meist schon die ersten Gesichter in der Umkleide, die sich schweigend umzogen. Kobori, Nakamura… die halbwegs sinnvollen, erwachsenen Leute. Hayakawa kam eher auf den letzten Drücker, und auch dann trödelte er gern noch, weil er lieber die Umkleide zusammenbrüllte, als sich umzuziehen, und Moriyama war meist in Begleitung von Kise unterwegs, beschwatzte den Kerl schon wieder, dass, wenn sie gewannen, er ihm doch endlich mal ein paar Mädels vorstellen sollte. „Es geht los.“ Koboris leise, ernste Ankündigung ließ Yukio aufsehen; er hatte nur noch auf einer Bank gesessen und gegrübelt, während um ihn herum sein Team in buntem Treiben herumrumorte. Kurz nickte er seinem Freund und Teamkameraden zu, dann erhob er sich mit einem vernehmlichen Räuspern, warf einen kritischen Blick in die Runde. Moriyama war immer noch still, saß immer noch da und schien nachzudenken, Hayakawa brüllte immer noch von seinen Rebounds. Nakamura in einer Ecke putzte seine Brille, ein paar Erstklässler schlossen einmal mehr Wetten ab, wer wie viele Körbe werfen würde, und Kise… tat irgendwas. Sah aus, als würde er sich das Haar zurechtzupfen oder so etwas, und Yukio verdrehte die Augen, trat auf den großen Blondschopf zu und kickte ihm ordentlich gegen den Oberschenkel. „Wer so kurz vor dem Match noch Zeit hat, sich um seine Frisur zu kümmern, der kann auch nach dem Training noch fünf Runden extra laufen!“, bellte er, sah mit einiger Genugtuung, wie Kises ach so schönes Gesicht sich einmal mehr leidend verzerrte. „A-aber Senpai! Das ist doch unfair, die anderen können doch auch tun, was sie wollen!“ – „Die anderen kümmern sich auch nicht um ihr Aussehen, du dämliches Model! Na los, raus mit dir!“ Kise klappte den Mund auf, als wolle er widersprechen, aber dann schloss er ihn doch wieder beim nächsten scharfen Blick, den er von Yukio kassierte, und schob sich an seinem Captain vorbei, irgendwelche unverständlichen Gemeinheiten in seinen Schmollmund murmelnd. Sollte er doch. Solange Yukio die Gemeinheiten nicht verstand, würde er ihn dafür auch nicht treten. Noch nicht. Vor der Tür zur Sporthalle waren seine Teamkollegen stehen geblieben, in zwei nicht ganz sauberen Reihen flankierten sie den Ausgang, alle Augen waren auf Yukio gerichtet. Das war auch so etwas wie ein Ritual. Der Captain machte den ersten Schritt. Ob nun aus der Umkleide heraus, oder auf das Spielfeld hinaus. Das war schon so gewesen, als Yukio noch ein Neuling gewesen war, und das war vermutlich auch schon Jahre vorher gewesen, und das würde auch in den kommenden Jahren noch sein, wenn Yukio längst auf der Uni über seinen Büchern büffelte, und Kise schon zu alt und zu faltig sein würde, um sein längst nicht mehr so schönes Gesicht in die Kamera zu halten. Er suchte den Blick jedes Teamkollegen kurz, sah in ernste, entschlossene Gesichter, selbst Hayakawa hatte kurzzeitig sein Gebrüll eingestellt und nickte nur entschlossen, als er den Blick seines Captains auffing. Kobori zeigte ein selbstbewusstes Lächeln, Nakamura rückte die Brille auf der Nase zurecht, und schaffte es, dabei so dermaßen entschlossen und siegessicher auszusehen, wie kaum jemand das schaffte, den Yukio so kannte. Moriyama tat es Hayakawa gleich und nickte, und Kise grinste flüchtig, doch es war nicht das treudoof dumme Modelgrinsen, das der Kerl sonst immer an den Tag legte. In seinen Augen blitzte schon ein erster Funken der Gefahr auf, die auf dem Spielfeld für ihre Gegner von dem Wunderkind ausging. „Wir werden gewinnen“, verkündete Yukio entschlossen, als er das kühle Metall der Türklinke umfasste. Hinter ihm erhob sich zustimmendes Gemurmel, Hayakawa brüllte seine Zustimmung regelrecht heraus. Moriyama legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Natürlich.“ Yukio grinste, stieß selbstbewusst die Tür auf und führte sein Team hinaus auf das Spielfeld, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein auf ihren Gesichtern, das auch im Angesicht des bisher immer übermächtig gewesenen Feindes nicht bröckelte. Natürlich würden sie gewinnen. „Haut rein, Jungs.“ Kobori lachte leise, brummend, kurz, „Natürlich“, Hayakawa grinste, ließ die Knöchel knacken, „Und wie wir reinhauen! Ich schnapp mir diese Rebounds!“ - „Da hat das eine mit dem Anderen nichts zu tun“, erwiderte Moriyama amüsiert, „Das Bälle reinhauen überlass mal mir, Hayakawa.“ – „Heh.“ Yukio warf einen kurzen Blick zu Kise hinüber. Ungewohnt ruhig und entschlossen, das Grinsen auf seinem Gesicht triefte vor Arroganz, spiegelte den Ausdruck, den sein toller Aominecchi auf dem dunklen Gesicht spazieren trug. Als er Yukios Blick auffing, wurde sein eigener kurz wieder weicher, er klopfte seinem Captain auf die Schultern, breit grinsend. Yukio grinste selbst kurz, ließ es sich aber nicht nehmen, Kise noch einmal sanft gegen die Wade zu treten. Der Kerl sollte mal gar nicht so groß tun, nur weil der ein paar Zentimeter größer war! „Wir werden gewinnen!“ Wir. Yukio grinste. Kise hatte wirklich gut gelernt, was Teamwork anging – aber natürlich. Schließlich waren sie genau das – ein Team. Alle für einen, einer für alle, jeder eine Stütze für seine Kameraden. Ein kurzer Blickwechsel noch, entschlossenes Nicken, selbstbewusstes Grinsen, Hayakawa hob den hochgereckten Daumen, dann zerstreute sich das kleine Grüppchen, positionierte sich auf dem Spielfeld. Noch waren sie nah beieinander, wenn das Spiel erst begann, würden sie sich über das ganze Feld verteilen, jeder für sich allein da stehen, und doch alle Teil eines Ganzen, eines gemeinsamen Teams. Yukio ging ein Stück in die Knie, spürte, wie der Stoff seiner Strümpfe leicht auf seiner Haut spannte. Er grinste. Es war nicht nur der physische Halt, den er an seinen Strümpfen so schätzte. Sie waren längst mehr für ihn geworden. Ein Symbol, eine Metapher, ein Sinnbild für all den Halt, den er durch sein Team, durch den Coach erfuhr. Sie erinnerten ihn daran, dass da überall Leute waren, die ihn stützten, unterstützten, die an seiner Seite kämpften. Der Ball flog hoch in die Luft, Yukio spannte jeden Muskel an, bereit, sofort zu reagieren. Das Spiel begann. Sie würden gewinnen. 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